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Das Verhalten der Feldlerche - KOPS

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<strong>Das</strong> weist darauf hin, daß wohl die Farbe o<strong>der</strong> Färbungsmuster und vielleicht<br />

die Textur einen wichtigen Auslösefaktor darstellen.<br />

Erstaunlich erscheint es, daß die Reaktion auf weiß relativ niedrig ist, wo<br />

doch die Kotballen (s. unten), die während <strong>der</strong> Nesthockerzeit so prompt weggetragen<br />

werden, weiß sind. Tab. 7 zeigt jedoch, daß das Wegtragen - Weiß-<br />

Tab. 7: Eischalenwegtragen während <strong>der</strong> Brutzeit und <strong>der</strong> Hu<strong>der</strong>zeit<br />

Bruttage<br />

1.-5. 6.-8. 9.-12.<br />

Weggetragen 9 ( 36 %) 1 16 (57%) 18 (58%)<br />

Nicht weggetragen 16 ( 64%)<br />

1<br />

12 ( 43 %) 13 ( 42 %)<br />

1<br />

I<br />

I<br />

I<br />

Hu<strong>der</strong>tage<br />

1.-8.<br />

20 ( 95 %)<br />

1 ( 5 %)<br />

Versuche 125 (100%) 128 (100 %) 31 (100 %) I 21 (100 %)<br />

y}, p < 0,01<br />

winkel, Weißschale, Schalenwinkel und Rolle sind hier zusammengefaßt -<br />

nach dem Schlüpfen sehr stark zunimmt, wohl weil während <strong>der</strong> Nesthockerphase<br />

auch das cl das Nest besucht und diese Reaktion zeigt. Aber vielleicht<br />

erniedrigt sich zusätzlich die Reaktionsschwelle.<br />

<strong>Das</strong> Wegtragen scheint kaum ermüdbar zu sein: in 2 Versuchen entfernten<br />

die brütenden S?S? 10 bzw. 20 Papierschnitzel in weniger als 20 Min.;<br />

und als einmal ein Eischalenmodell auf dem Nestrande festgesteckt wurde,<br />

schien die Frequenz <strong>der</strong> Versuche des S?, das Modell wegzutragen, sich über<br />

2 Std. nicht zu vermin<strong>der</strong>n. Auch in den oben erwähnten Versuchs serien lassen<br />

sich keine Ermüdungserscheinungen feststellen (TINBERGEN u. Mitarbeiter<br />

1962 a).<br />

Individuelle Unterschiede in <strong>der</strong> Bereitschaft, Eischalen wegzutragen, sind<br />

wahrscheinlich: so trug ein S? in 13 Versuchen 12mal (92 %), ein an<strong>der</strong>es in<br />

15 Versuchen 6mal (40%) dieselben Eischalenmodelle weg.<br />

Wurzeln, Strohhalmstücke, Fe<strong>der</strong>chen, Flechten und <strong>der</strong>gleichen, die ich<br />

ins Nest legte, wurden allesamt weggetragen. <strong>Das</strong> Unterscheidungsvermögen<br />

war gegen Eier gleichzeitig recht gut, denn angenähert eiförmige Steinchen,<br />

Eier mit einem etwa 1 mm großen Loch und eigroße Holzzylin<strong>der</strong>, die täuschend<br />

ähnlich eifarben waren, wurden aus dem Nest weggetragen. Ein S? bebrütete<br />

allerdings den Holzzylin<strong>der</strong> in einem Versuch und trug ihn im nächsten<br />

fort. Eine <strong>der</strong> oben erwähnten Rollen wurde einmal eingerollt anstatt<br />

weggetragen. Holzeier natürlicher Form, Größe und Färbung wurden ohne<br />

weiteres bebrütet (TINBERGEN u. Mitarbeiter 1962 b). In <strong>der</strong> Literatur finden<br />

sich Angaben über das Wegtragen von toten Jungen (HESSE 1917, Lm\"ls 1959,<br />

MouNTFoRT 1940), aber 2 eigene Versuche mit einem toten Jungen gingen<br />

negativ aus.<br />

c) H u <strong>der</strong> n. Sobald das erste Junge geschlüpft ist, än<strong>der</strong>t sich das <strong>Verhalten</strong><br />

des S? Der Brutrhythmus geht schlagartig in den Hu<strong>der</strong>rhythmus über<br />

(Abb. 36). Die den übergang auslösenden Reize sind offenbar Anblick <strong>der</strong> geschlüpften<br />

Jungen, sowie <strong>der</strong>en Berührung. 2 brütenden S?S?, denen ich vor-

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