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Heft 95 - Lernen & Lehren

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Schwerpunktthema: Messen und Diagnose als Gegenstand beruflicher Arbeits- und Lernprozesse<br />

weg zeigen, wird ein so genanntes B-<br />

Bild erzeugt. Die A-Bilder werden an<br />

den einzelnen Messpunkten entlang<br />

der Fahrspur aufgenommen (HECKEL/<br />

MONTAG 2008).<br />

Die dynamische Echohöhenanzeige im<br />

B-Bild ist der Hinweis auf einen Materialfehler,<br />

der in diesem Fall durch eine<br />

Querbohrung repräsentiert wird. Farbkodiert<br />

wird die Echosignalamplitude<br />

im B-Bild dargestellt.<br />

Für die Erfassung möglicher Schienenfehler<br />

werden Senkrechtprüfköpfe<br />

und Winkelprüfköpfe im Schienenprüfzug<br />

eingesetzt (s. Abb. 6). Neben den<br />

35°-, 55°- und 70°-Winkelprüfköpfen<br />

werden Senkrechtprüfköpfe als Einzel-<br />

und Sende-Empfangs-Schwinger<br />

eingesetzt, um den Schienenfuß<br />

und den oberflächennahen Bereich<br />

im Schienenkopf zu erfassen (HECKEL/<br />

MONTAG 2008). Vor Beginn und nach<br />

Abschluss der Ultraschallprüfung wird<br />

jeweils eine Entfernungs- und Empfindlichkeitsjustierung<br />

der Prüfköpfe<br />

an Referenzfehlern durchgeführt, um<br />

bei der Auswertung der Messergebnisse<br />

eine genaue Zuordnung möglicher<br />

Fehlerlagen zu bekommen und<br />

eine Entscheidung über zulässige und<br />

nicht zulässige Fehler anhand der registrierten<br />

Echohöhe zu erhalten. Die<br />

Justierung nach der Messfahrt dient<br />

der Überprüfung der konstanten Prüfempfindlichkeit<br />

während der gesamten<br />

Messdatenaufnahme. Um sich auf<br />

unterschiedliche Schienenwerkstoffe<br />

und -oberflächenzustände anzupassen,<br />

kann die Empfindlichkeit der Prüfung<br />

an die veränderten Bedingungen<br />

nachgeregelt werden. Hierbei gibt der<br />

Bezug zum Justierreflektor Auskunft<br />

über die zu erreichende Qualität der<br />

Prüfung. Als Koppelmittel muss Wasser<br />

mitgeführt werden. Für die Ankopplung<br />

werden ca. 10 Liter Wasser<br />

pro Minute und Schiene benötigt.<br />

Das bedeutet, dass für eine Prüfstrecke<br />

von 200 km ein Wasservorrat von<br />

8.000 Litern im Schienenprüfzug zur<br />

Verfügung stehen muss.<br />

Um das Anzeigenverhalten der Prüfköpfe<br />

beim Nachweis der verschiedenen<br />

Fehlertypen zu studieren, sind Untersuchungen<br />

an über 100 Testfehlern<br />

durchgeführt worden. Diese Testfehler<br />

umfassen simulierte Risse im Schienenkopf,<br />

-steg und -fuß sowie einige<br />

„echte“ Fehler.<br />

Abb. 6: Einschallwinkel und Einschallrichtungen beim Schienenprüfzug SPZ1<br />

In Anzeigenbildern – hier für den Nachweis<br />

zweier Laschenbohrungen und<br />

eines künstlich eingebrachten Fehlers<br />

im Schienenfuß für eine linke und eine<br />

rechte Schiene (Abb. 7) – können die<br />

Fehler wiedergegeben werden. Erst<br />

durch den Einsatz beider Einschallrichtungen<br />

ist sichergestellt, dass eine<br />

größtmögliche Abdeckung aller Fehlerlagen<br />

vorliegt (HECKEL/MONTAG 2008).<br />

Weitere Verbesserungen der Auffind-<br />

und Nachweiswahrscheinlichkeit senk-<br />

rechter und schräger sowie dicht unter<br />

der Schienenoberfläche horizontal<br />

verlaufender Fehler lassen sich mit<br />

der Gruppenstrahlertechnik realisieren,<br />

die ein elektronisch gesteuertes,<br />

stufenloses Variieren der Schallfeldparameter<br />

eines Ultraschallprüfkopfes<br />

(s. Abb. 8) ermöglicht (KRULL U. A.<br />

2003).<br />

Bei der Prüfung mit großen Einschallwinkeln<br />

werden Risse im Schienenkopf<br />

und im Übergang zum Schie-<br />

Abb. 7: Ultraschallanzeigen von Laschenbohrungen und Fehlern im Schienenfuß<br />

Abb. 8: Schallbündelschwenk mit Gruppenstrahlerprüfköpfen für den Einsatz<br />

als Analysetechnik mit erweiterter Funktionalität<br />

114 lernen & lehren (l&l) (2009) <strong>95</strong>

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