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Heft 95 - Lernen & Lehren

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Schwerpunktthema: Messen und Diagnose als Gegenstand beruflicher Arbeits- und Lernprozesse<br />

Synergetische Kombination von<br />

Ultraschall- und Wirbelstromverfahren<br />

Während bisher in den Schienenprüfzügen<br />

entweder eine Überprüfung der<br />

Schienen mithilfe der Wirbelstromsonden<br />

oder aber mit Ultraschallprüfköpfen<br />

erfolgte, sind in der neuesten<br />

Generation der Schienenprüfzüge<br />

Wirbelstrom- und Ultraschallsensoren<br />

in Kombination vorhanden. Auf diese<br />

Weise können sich die Messdaten<br />

beider Prüfverfahren gegenseitig ergänzen,<br />

da eine exakte Zuordnung der<br />

Positionsdaten eine gleichzeitige Auswertung<br />

der Ergebnisbilder ermöglicht.<br />

So kann zweifelsfrei die Schweißnahtart<br />

zwischen zwei Schienenenden erkannt<br />

werden. Oberflächenverbundene<br />

Fehler können nicht nur detektiert,<br />

sondern auch hinsichtlich ihrer Größe<br />

ausgewertet werden. Die Ursache<br />

für den kurzzeitigen Verlust der Prüfkopfankopplung<br />

kann über die begleitenden<br />

Wirbelstrommessdaten besser<br />

geklärt werden. Auch zwischen einer<br />

Schweißnaht und einer Überlappnaht<br />

kann deutlich unterschieden werden<br />

(THOMAS/HECKEL/HANSPACH 2006).<br />

Schienenschleifzug<br />

Da die Schienenoberflächen den Witterungseinflüssen<br />

ständig ausgesetzt<br />

sind, müssen vor allem die Oberflächenfehler<br />

möglichst im Frühstadium<br />

detektiert und durch Überschleifen beseitigt<br />

werden. Zu diesem Zweck werden<br />

Schienenschleifzüge eingesetzt,<br />

die den Schienenkopf soweit herunterschleifen,<br />

dass möglichst keine Anzeigen<br />

von Oberflächenfehlern mehr<br />

zu finden sind. Durch das rechtzeitige<br />

Beseitigen von Head Checks kann<br />

ein Schienenbruch vermieden werden<br />

(s. Abb. 12).<br />

Die Wirbelstromsignale vor und nach<br />

einem Schleifeinsatz können aufgezeichnet<br />

und miteinander verglichen<br />

werden. Auf einem 1 m langen Abschnitt<br />

sind Wirbelstromanzeigen zu<br />

erkennen, die durch Head Checks<br />

hervorgerufen wurden (Abb. 13). Für<br />

denselben Abschnitt sind nach 20<br />

Schleifüberfahrten alle Rissanzeigen<br />

beseitigt worden, und der typische Signalverlauf<br />

für eine Thermitschweißnaht<br />

ist zu erkennen (Abb. 14).<br />

Abb. 12: Entwicklung der Schädigungstiefe – mit und ohne Eingreifen durch<br />

Schienenschleifen<br />

Abb. 13: Wirbelstromanzeige vor dem Schleifen mit Head Checks<br />

Abb. 14: Wirbelstromanzeige nach dem Schleifen mit Schweißnaht<br />

Zusammenfassung und<br />

Ausblick<br />

Der heutige Bahnverkehr mit höheren<br />

Achslasten und schnelleren Zuggeschwindigkeiten<br />

verursacht eine immer<br />

größere Beanspruchung der Schienen.<br />

Da trotz angepasster Legierungsstähle<br />

bei der Herstellung der Schienen spätere<br />

betriebsbedingte Schienenfehler<br />

auftreten können, werden die Schienen<br />

in regelmäßigen Zeitabständen<br />

mit zerstörungsfreien Prüfverfahren auf<br />

ihre Integrität untersucht. Dies wird mit<br />

Ultraschall- und Wirbelstromprüfverfahren<br />

durchgeführt, im Schienenprüf-<br />

116 lernen & lehren (l&l) (2009) <strong>95</strong>

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