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Stadt Radolfzell Quartier „Josef-Bosch-Straße“, Güterbahnhof ...

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<strong>Stadt</strong> <strong>Radolfzell</strong>: <strong>Quartier</strong> <strong>„Josef</strong>-<strong>Bosch</strong>-<strong>Straße“</strong>, <strong>Güterbahnhof</strong>, Bahnkantine/<br />

Güterhallen, Paketposthalle/Veterinäramt, Weinmayer-Areal/Weltkloster<br />

Machbarkeitsuntersuchung Energieversorgung<br />

Die LUBW, Institut für Seenforschung Langenargen, verweist auf die Bodensee-Richtlinien<br />

2005. Ansonsten verweist das Institut für Seenforschung darauf, dass es zum Thema<br />

Seewassernutzung für die Beheizung und Klimatisierung von Gebäuden und die dadurch<br />

verursachten Auswirkungen auf den See und seine Lebensgemeinschaften noch<br />

grundsätzlichen Untersuchungsbedarf gibt. Bezüglich des Untersuchungsbedarfs hat das<br />

Institut für Seenforschung vorläufig folgende, voraussichtlich noch nicht abschließende<br />

Untersuchungspunkte aufgelistet:<br />

− Besonderheiten des Zeller Sees (max. Tiefe 26 m, Sauerstoffgehalt im<br />

Sommer/Herbst)<br />

− Erwärmung (Rohrende, Nahfeld, Fernfeld, kurzfristig, langfristig, saisonal)<br />

− Strömungen<br />

− Durchmischung<br />

− Eisbildung<br />

− Einfluss auf Ufer- und Flachwasserzone<br />

− Auswirkungen auf die (lokale) Biologie.<br />

Dem Institut für Seenforschung (ISF) in Langenargen wurde die geplanten<br />

Entnahmemengen und –leistungen genannt. In Anlehnung an ähnliche Projekte sollte nach<br />

Auskunft des ISF eine Wärmentnahme zu Heizwecken unkritisch sein. Für die<br />

Wasserentnahme zu Kühlzwecken existieren zu wenige vergleichbare Projekte, um eine<br />

Einschätzung abgeben zu können. Eine endgültige Klärung der Verträglichkeit kann daher<br />

nur durch eine Berechnung der Kälte- bzw. Wärmeausbreitung im See erfolgen. Diese<br />

könnte durch geeignete Firmen eine Modellierung der Auswirkungen geklärt werden, was zu<br />

jetzigen Zeitpunkt noch nicht erfolgt ist. Außerdem wird darauf verwiesen, dass die<br />

Auswirkungen thermischer Nutzungen im Rahmen des Interreg-Projektes KlimBo untersucht<br />

werden. Ergebnisse werden voraussichtlich im Jahr 2014 verfügbar sein. Bei der IGKB hat<br />

sich eine Arbeitsgruppe konstituiert, die sich den Fragestellungen um die Wärmenutzung<br />

widmet.<br />

Der Landesbetrieb Gewässer, der für das Land Baden-Württemberg die Eigentümerfunktion<br />

für das Gewässerbett des Bodensees wahrnimmt, konnte sich leider wegen der aktuellen<br />

personellen Ausstattung und der Arbeitsauslastung wegen zahlreicher zu betreuender<br />

Projekte nicht zu der Voranfrage äußern.<br />

Aus wasserwirtschaftlichen Sicht sind nach derzeitigem Stand keine Ausschlussgründe<br />

ersichtlich, die das Projekt von vornherein ausschließen würden. Die Bodensee-Richtlinie<br />

(Kapitel 5 und 7) muss eingehalten werden. Es muss durch nähere Untersuchung belegt<br />

werden, dass der chemische und ökologische Zustand des Bodensees nicht verschlechtert<br />

wird.<br />

Von der Staatlichen Fischereiaufsicht wurden erhebliche Bedenken gegen die geplante<br />

Seewasserentnahme vorgebracht. Es wird darauf hingewiesen, dass der Untersee von den<br />

Berufsfischern intensiv für die Netzfischerei genutzt wird. Herr Glönkler befürchtet, dass<br />

durch die Leitungen, die bis zur Seemitte des Zeller Sees gehen sollen, und durch den<br />

Saugkorb ein wichtiger Fangplatz für die Netzfischerei der Berufsfischer ganz verloren geht<br />

bzw. erheblich behindert wird. Er weist darauf hin, dass ausgelegte Bodennetze sich in den<br />

Leitungen und deren Befestigungen an der Gewässersohle verhaken können und durch die<br />

Fischer nur noch beschädigt, zerstört oder gar nicht mehr geborgen können. Beim Auslegen<br />

verankerter Schwebnetze könnten sich Anker bei der Verdriftung der Netze durch Wind und<br />

Strömung unter die Leitungen ziehen und zu Beschädigungen der Leitungen und zum<br />

Verlust der Netze führen. Der Saugkorb, der über dem Seegrund angebracht werden muss,<br />

würde ein gravierendes, punktuelles Hindernis in der Seemitte für die Fischerei darstellen.<br />

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