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Unterrichtung - DIP - Deutscher Bundestag

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> — 9. Wahlperiode Drucksache 9/565<br />

248 Zusammenschlüssen waren 66 Anschlußfälle. Ohne die Novellierung<br />

des Anschlußtatbestandes wären weitere 35 Fälle<br />

wegen dieser Bestimmung nicht kontrollpflichtig gewesen.<br />

Einige Großunternehmen sind im Berichtszeitraum 1979/80<br />

besonders häufig als Erwerber an Zusammenschlüssen beteiligt<br />

gewesen:<br />

Zusammenschlüsse (davon Anschlüsse)<br />

1979 + 80<br />

davon<br />

1979<br />

1980<br />

1. BP 75 (59) 22 (13) 53 (46)<br />

2. Veba 54 (28) 21 (10) 33 (18)<br />

3. Haniel 34 (25) 12 ( 9) 22 (16)<br />

4. Shell 21 (17) 13 (12) 8 ( 5)<br />

5. Siemens 20 (10) 6 ( 3) 14 ( 7)<br />

6. Ruhrkohle 18 ( 7) 11 ( 5) 7 ( 2)<br />

7. DG-Bank 14 ( 5) 9 ( 4) 5 ( 1)<br />

Salzgitter 14 ( 3) 9 ( 2) 5 ( 1)<br />

9. RWE 13 ( 6) 6 ( 1) 7 ( 5)<br />

Thyssen 13 ( 4) 7 ( 3) 6 ( 1)<br />

Diese zehn Unternehmen sind damit an fast jedem vierten Zusammenschluß<br />

beteiligt gewesen und haben sogar 35 % aller<br />

wegen des Anschlußtatbestandes kontrollfrei erworbenen Unternehmen<br />

aufgekauft. Sie liegen fast alle auch bei Fortschreibung<br />

der Liste für die Jahre ab 1973 in der Spitzengruppe:<br />

Zusammenschlüsse (davon Anschlüsse) 1973 bis .1980<br />

1. Veba 170 (83)<br />

2. BP 120 (96)<br />

3. RWE 107 (55)<br />

4. Shell 67 (62)<br />

5. Haniel 63 (49)<br />

6. Estel 52 (32)<br />

7. Dresdner Bank 50 (15)<br />

8. Salzgitter 49 (12)<br />

9. Ruhrkohle 47 (14)<br />

Thyssen 47 (14)<br />

Ein großer Teil der Anschlußfälle sind Serienaufkäufe, bei denen<br />

sich Großunternehmen durch Erwerb einer größeren Zahl<br />

von mittelständischen Handelsunternehmen systematisch in<br />

nachgelagerte Wirtschaftsbereiche eingekauft haben. Besonders<br />

hoch ist die Zahl dieser Serienaufkäufe im Brennstoffhandel,<br />

wo seit Einführung der Fusionskontrolle ca. 300 (im Berichtszeitraum<br />

allein 140) mittelständische Brennstoffhändler<br />

mit einem Gesamtumsatz von über 1,5 Mrd DM aufgekauft<br />

wurden. Um diese Entwicklung zu stoppen, hat das Bundeskartellamt<br />

im Berichtszeitraum zwei derartige Fälle untersagt<br />

(Texaco/Zerssen, Zweiter Abschnitt Seite 46 f.; Mobil Oil/Mertl,<br />

Zweiter Abschnitt, Seite 46f.) und damit dem Gedanken der<br />

neuen „Eindringensvermutung" des § 23 a der Vierten Kartellgesetznovelle<br />

Rechnung getragen. Danach wird vermutet, daß

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