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Weleda Nachrichten 247, Michaeli 2008 PDF-Download

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«Die Abnahme der biodiversität bringt eine kulturelle<br />

Verarmung des Lebens mit sich: Wir verlieren schönheit,<br />

die Verbindung zur natur, stabile Gesellschaften.»<br />

ursachen dafür ausmachen:<br />

beschleunigte industrialisierung,<br />

Klimawandel, Vereinheitlichung<br />

landwirtschaftlicher<br />

Produktion oder Lebensraumzerstörung.<br />

Letztlich liegen<br />

aber all diese Gründe in der<br />

gegenwärtigen Zivilisation<br />

und der Art und Weise, wie wir<br />

unsere beziehungen zu anderen<br />

Lebewesen gestalten. Wettbewerb,<br />

Angst, Gier und Gewalt<br />

bestimmen über weite strecken<br />

unsere Gesellschaft. erst wenn<br />

ein gerechteres Verteilen der<br />

Weltressourcen zu einer friedlicheren<br />

Gesellschaft geführt hat,<br />

wird sich dieses Problem wirklich<br />

lösen.<br />

Die Landwirtschaft gilt als einer<br />

der Hauptverursacher des<br />

Artensterbens – könnte ökologischere<br />

nutzung nicht auch die<br />

Biodiversität fördern?<br />

Die Landwirtschaft kann viel<br />

zum erhalt der biologischen<br />

Vielfalt beitragen, wenn sie sich<br />

der genetischen Verarmung in<br />

diesem bereich entgegenstellt.<br />

Anstelle von globaler Kontrolle<br />

und Vereinheitlichung von<br />

saatgut und Produktionsweisen<br />

muss die regionale bio-<br />

Landwirtschaft gefördert werden.<br />

Wir wissen: Je kleiner ein<br />

bauernhof ist, desto grösser ist<br />

seine biologische Leistung! es<br />

ist ein irrglaube, dass wir grossflächige<br />

Monokulturen benö-<br />

tigen, um die nahrungsmittelproduktion<br />

zu erhöhen. Der<br />

einseitige Anbau von Pflanzen<br />

wie soja, Mais, raps und baumwolle<br />

reduziert die Vielfalt<br />

Was verlieren wir, was macht das<br />

Artensterben so schlimm?<br />

Aus sicht der Menschen: Wir<br />

verlieren durch das Artensterben<br />

Lebensformen und Lebensräume,<br />

die schon jetzt oder in<br />

Zukunft als ressourcen genutzt<br />

werden könnten. Mit jeder<br />

Pflanzen- oder Tierart die ausstirbt,<br />

zerstören wir aber zusätzlich<br />

auch wichtige Funktionen<br />

in ganzen Ökosystemen, zum<br />

beispiel die bestäubungsfunktion<br />

der bienen, die erhaltung<br />

von Wasserkreisläufen oder<br />

die Aufnahme von cO2. Das<br />

bedeutet: Das «Gesamt system<br />

natur», das auf möglichst<br />

gros se Vielfalt angelegt ist, wird<br />

dadurch geschwächt, was oft<br />

ein unumkehrbarer Prozess ist.<br />

eine Abnahme der biodiversität<br />

bringt zudem eine kulturelle<br />

Verarmung des Lebens mit<br />

sich: Wir verlieren schönheit,<br />

die Verbindung zur natur, stabile<br />

Gesellschaften.<br />

Warum hat jede Art ein<br />

Existenzrecht?<br />

es ist dasselbe Leben in Pflanzen<br />

und Tieren, wie in uns Menschen!<br />

Pflanzen oder Tierarten<br />

haben dasselbe existenzrecht<br />

und dieselbe bedeutung für die<br />

erde wie wir Menschen. Jede<br />

Pflanzen- und Tierart hat ihren<br />

Platz im Konzert des Lebens.<br />

Aus «egoistischer» sicht kann<br />

man überdies sagen, dass nur<br />

ein geringer Anteil, einige wenige<br />

Prozent aller Pflanzenarten<br />

bisher wissenschaftlich so weit<br />

untersucht sind, dass man ihr<br />

nutzungspotential abschätzen<br />

könnte. Wir verlieren potenzielle<br />

schätze! unsere Aufgabe ist<br />

es daher, das Wohlergehen und<br />

die entwicklung der anderen<br />

naturreiche und zukünftiger<br />

Generationen sicherzustellen.<br />

<strong>Weleda</strong> bezieht 700 rohstoffe aus<br />

der natur. Was empfehlen Sie<br />

dem Unternehmen im Bezug auf<br />

die Frage der Biodiversität?<br />

Die Förderung der biodiversität<br />

ist nicht nur eine Frage des<br />

naturschutzes, sondern sie lässt<br />

sich mit einer nachhaltigen nutzung<br />

natürlicher ressourcen<br />

verbinden. Die Gegensätze von<br />

«schutz» und «nutzung» werden<br />

überwunden, wenn rohstoffe<br />

im rahmen von Projekten<br />

mit unterstützung und respekt<br />

vor der regionalen biologischen<br />

und kulturellen Vielfalt in der<br />

Landwirtschaft erzeugt werden.<br />

Die biologisch-dynamische<br />

Wirtschaftweise, die <strong>Weleda</strong><br />

fördert, ist ein gutes beispiel für<br />

eine Produktion, die aus sich<br />

heraus möglichst grosse Vielfalt<br />

anstrebt: sei das nun im eigenen<br />

<strong>Weleda</strong> Heilpflanzenanbau<br />

oder bei den <strong>Weleda</strong> Partnern<br />

in vielen Ländern. Diesen Weg<br />

sollte das unternehmen konsequent<br />

weiterverfolgen.<br />

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