Herzliche Glückwünsche 2006 - Banater Berglanddeutsche
Herzliche Glückwünsche 2006 - Banater Berglanddeutsche
Herzliche Glückwünsche 2006 - Banater Berglanddeutsche
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
☛☛<br />
Information zum Rentenantrag<br />
Erste Erfahrungen mit dem deutsch-rumänischen Sozialversicherungsabkommen<br />
Die unterschiedliche Praxis der Rentenbehörden bei der Anwendung<br />
des Abkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland<br />
und Rumänien über Soziale Sicherheit sorgt weiter für große<br />
Verunsicherung.<br />
Das am 1. Juni <strong>2006</strong> in Kraft getretene Abkommen bringt viele<br />
neue Regelungen für Rentner mit sich, die Versicherungszeiten in<br />
den beiden Vertragsstaaten zurückgelegt haben (siehe Folge 128,<br />
S. 27 „Informationen für Aussiedler“). Rentenbehörden sind inzwischen<br />
dazu übergegangen, Betroffene anzuschreiben und mit<br />
einer Vielzahl von Vordrucken die Einleitung von Rentenverfahren<br />
in Rumänien zu fordern. Nach Rücksendung der Formulare würde<br />
für die in Rumänien geleistete Arbeitszeit eine Rente in Rumänien<br />
gezahlt werden und von der Rente, die in Deutschland für die<br />
Anrechnung dieser Zeiten berechnet wird, abgezogen. Es besteht<br />
aber das Recht, gemäß Artikel 22, Absatz 3, die Rente aus<br />
Rumänien nicht zu beantragen.<br />
Festzustellen ist, dass Rentenbehörden mit unterschiedlichen<br />
Hinweisen und Informationen auf die Durchführung der Rentenverfahren<br />
in Rumänien drängen. Dies sogar dann, wenn Betroffene<br />
ausdrücklich von dem Recht aus Artikel 22, Absatz 3, des<br />
Abkommens durch eine schriftliche Erklärung Gebrauch gemacht<br />
haben.<br />
Oft wird behauptet, es bestehe eine Verpflichtung, das Rentenverfahren<br />
in Rumänien durchzuführen. Dies widerspricht jedoch<br />
der ausdrücklichen Regelung in Artikel 22: Eine solche Verpflichtung<br />
besteht im Falle der Altersrenten nicht, wenn der Betroffene<br />
eine entsprechende schriftliche Erklärung abgegeben hat.<br />
Betroffenen wird empfohlen, sich von unterschiedlichen Hinweisen<br />
der Rentenbehörden nicht verunsichern zu lassen und auf<br />
Beachtung der Dispositionrechte gemäß Art. 22 des Abkommens<br />
zu bestehen. Wenn Rentenbehörden negative Entscheidungen<br />
treffen, kann innerhalb einer Frist von einem Monat dagegen<br />
Widerspruch eingelegt werden. Wenn Rentenbehörden über gestellte<br />
Anträge auf deutsche Rente nicht entscheiden und dieses<br />
mit einem Abwarten auf die Rücksendung der deutsch-rumänischen<br />
Formulare begründen, kann nach drei Monaten Untätigkeitsklage<br />
bei dem zuständigen Sozialgericht eingelegt werden.<br />
(nach „Siebenbürgische Zeitung“ – Rechtsfragen)<br />
Nachrichten aus dem <strong>Banater</strong> Bergand<br />
235 Jahre Industriegeschichte. Am Sonntag, den 2. Juli <strong>2006</strong><br />
feierte Reschitz sein 235-jähriges Jubiläum als Industriestandort.<br />
Zu diesem Anlass organisierte das Maschinenbauwerk einen<br />
Festaufzug durch die Stadt und ein Volksfest mit Musik und<br />
Unterhaltung, das mit einem großen Feuerwerk seinen Abschluss<br />
fand.<br />
Das Reschitzaer Stahlwerk heißt seit dem 25. August <strong>2006</strong><br />
nicht mehr CSR sondern TMK Res¸it¸a. Die Leitung des Betriebs<br />
ist bemüht durch die zügige Durchführung eines Investitionsprogramms,<br />
die Schulung des Personals im russischen Voljsky<br />
und verschärfte Disziplin die Produktion zu steigern. Die Anzahl<br />
der Angestellten ist im ersten Halbjahr <strong>2006</strong> von 1.601 auf 1674<br />
gestiegen. Ein Grund mehr, den Tag des Stahlarbeiters am<br />
15. August gebührlich zu feiern.<br />
Das Ende des <strong>Banater</strong> Bergbaus. Die über 200 Jahre alte<br />
Geschichte des Bergbaus im <strong>Banater</strong> Bergland geht zu Ende. Am<br />
15. August wurde die Stilllegung des Steinkohleabbaus in Anina<br />
eingeleitet. Im Oktober soll auch das letzte noch funktionierende<br />
Bergwerk in Doman aufgegeben werden.<br />
Internationales Jazz-Festival am 14.-16. Juli. In Wolfsberg<br />
fand zum zehnten Mal das größte musikalische Jazz-Ereignis<br />
Rumäniens statt. Es traten auf: das Trio Liviu Manciu, Thomas<br />
Siepling und Band (BRD), die Raul de Castro Group (USA), das<br />
Trio Slavomir Jazkulka (Polen), das Karen Kallinger Jazz<br />
Ansamble und All Stars American (beide USA), der berühmte<br />
Jazz-Violonist Jean Luc Ponty, Aura Urziceanu mit Ehemann, u.a.<br />
Das Nationalarchiv aus Karansebesch. In einem alten Gebäude<br />
mit feuchten, ungeheizten und ungelüfteten Räumen ist in Karan-<br />
Menschenrechte achten – Vertreibungen ächten.<br />
Unter diesem Motto fand am 2. September in Berlin die zentrale<br />
Gedenkveranstaltung des BdV statt. Sie begann am<br />
Mahnmal mit der Inschrift „Nie wieder Vertreibung“, wo seitens<br />
der Bundesregierung, der Ministerpräsidenten aller Bundesländer<br />
und der Landsmannschaften Kränze niedergelegt<br />
wurden. Im Internationalen Congress Centrum (ICC) fand<br />
anschließend die Feier statt, an der Bundespräsident Horst<br />
Köhler vor tausend Teilnehmern, unter ihnen diplomatische<br />
Vertreter aus mehreren Ländern, die Festrede hielt. Er wies<br />
darauf hin, dass Kultur und Geschichte der Vertriebenen Teil<br />
unserer Identität sind, hob die große Leistung ihrer Integration<br />
hervor und betonte, dass es heute in Deutschland keine politische<br />
Kraft gibt, welche die Geschichte umschreiben will. Er<br />
mahnte aber auch, die Sorgen der Nachbarn ernst zu nehmen<br />
und forderte alle Beteiligten auf, miteinander zu reden statt<br />
übereinander. Im gemeinsamen Europa gelte es, Erinnern und<br />
Versöhnen miteinander zu verbinden. Anschließend wurde die<br />
Ehrenplakette des BdV postum an Prof. Dr. Peter Glotz verliehen.<br />
Geboren in Böhmen, verstand sich Glotz als „altösterreischisch<br />
denkender Abkömmling eines Vielvölkerstaates“.<br />
Obwohl nie Mitglied im BdV hat Glotz sich mit dem Thema<br />
Vertreibung auseinandergesetzt und tatkräftig die Initiative der<br />
BdV-Präsidentin Steinbach zur Errichtung eines Zentrums<br />
gegen Vertreibungen in Berlin unterstützt. Für eine breite<br />
Förderung des Projekts auch seitens der Regierung warb<br />
Erika Steinbach in ihrer Eröffnungsansprache. Die Feier endete<br />
mit einem ökumenischen Gottesdienst.<br />
Im Kronprinzenpalais Unter den Linden ist noch bis Ende<br />
Oktober die Ausstellung Erzwungene Wege zu sehen. Sie<br />
wurde von der im Jahre 2000 gegründeten „Stiftung Zentrum<br />
gegen Vertreibungen“ veranstaltet. Ziel der Stiftung ist es,<br />
gegen Vertreibung als Mittel der Politik und für Versöhnung<br />
zwischen den Völkern zu wirken. Die Ausstellung dokumentiert<br />
Ursachen, Wirkungen und Folgen von Zwangsmigrationen,<br />
im Zuge derer im Europa des 20. Jahrhunderts mehr<br />
als 30 Völker ihre Heimat verloren haben. Historiker schätzen<br />
die Zahl der von Flucht und Vertreibung betroffenen<br />
Menschen auf 80 bis 100 Millionen. An unterschiedlichen<br />
Fallbeispielen wird dem Besucher der Ausstellung ihr Leiden<br />
bewusst gemacht. Herta Drozdik-Drexler<br />
sebesch das Nationalarchiv des Kreises Caras-Severin untergebracht,<br />
4 Kilometer Akten, die gesamte Dokumentation der Geschichte<br />
einer Region modert und fault vor sich hin. Es gibt keine<br />
Rauchmelder und keine Brandschutzmaßnahmen. Und selbst aus<br />
diesen Räumen soll das Archiv jetzt ausziehen, denn das Gebäude<br />
wird seinem ehemaligen Eigentümer zurückerstattet. Die<br />
Suche nach geeigneten Räumlichkeiten hat erst begonnen, doch<br />
die Zeit drängt.<br />
Die Eisenbahnlinie Orawitz-Anina ist für das Verkehrsministerium<br />
unrentabel geworden. Um den Erhalt dieses einmaligen Bauwerks<br />
zu gewährleisten, sucht man nach Möglichkeiten, sie als<br />
historische Eisenbahnlinie für touristische Zwecke zu nutzen.<br />
Einen wichtigen Fürsprecher und Helfer fand man in Dr.h.c. Susanne<br />
Kastner, stellvertretende Bundestagspräsidentin und zugleich<br />
Mitglied des Tourismusausschusses im Bundestag und<br />
stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Tourismusverbandes.<br />
Sie versprach Unterstützung durch die Bekanntmachung der<br />
Sehenswürdigkeiten dieser Region und durch Investoren- und<br />
Partner-Suche. Dies ist umso wichtiger, als der Tourismus die einzige<br />
Chance für die wirtschaftliche Entwicklung der ehemaligen<br />
Bergbauorte ist. Der Abbau der Bahnstrecke soll auf jeden Fall<br />
verhindert werden.<br />
Die stellvertretende Präsidentin des Deutschen Bundestags<br />
Dr.h.c. Susanne Kastner, die bereits im Juni im Banat zu Gast<br />
war, verbrachte im August einen Aktivurlaub im <strong>Banater</strong> Bergland.<br />
Hauptzweck ihrer Reise war es, die Sehenswürdigkeiten dieser<br />
Region kennen zu lernen und sie für den Tourismus bekannt zu<br />
machen. Sie zeigt Wege auf und verspricht Hilfe.<br />
(laut Informationen aus der rumänischen Lokalpresse,<br />
eingesandt von Robert Fabry und aus der ADZ)<br />
17