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Ausgabe 77 - OCW

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The History Of Rock´n´Roll<br />

THE SWEET<br />

Sweet waren neben der Gruppe<br />

Slade wohl die kommerziell erfolgreichste<br />

Glamrock-Band.<br />

Begonnen hatte alles Anfang<br />

1968 als Brian Connolly, Mick<br />

Tucker, Steve Priest und Frank<br />

Torpey im englischen Middlesex<br />

die Gruppe „Sweetshop“ gründeten.<br />

Bereits Mitte des gleichen<br />

Jahres erschien ihre Debuetsingle<br />

„Slow Motion“, die<br />

allerdings floppte. Auch zwei<br />

weitere Singleveröffentlichungen<br />

waren erfolglos. Daraufhin verließ<br />

Torpey die Band und nach<br />

einem kurzen Gastspiel von<br />

Mick Steward kam noch im gleichen<br />

Jahr (1969) Andy Scott zur<br />

Gruppe. Nach dessen Beitritt<br />

verkürzte sie ihren Namen auf<br />

„Sweet“. Es folgten Auftritte in<br />

Clubs und Diskotheken. Im<br />

Frühjahr 1971 holte der ehemalige<br />

Schlagzeuger und Plattenproduzent<br />

Phil Wainman die<br />

Musiker ins Studio zurück und<br />

gab der Band einen Plattenvertrag.<br />

Mit einer Serie von Hit-<br />

Konfektionsware aus den Federn<br />

von Mike Chapman und<br />

Nicky Chinn gelang der Band<br />

zwischen den Jahren 1971 und<br />

19<strong>77</strong> eine endlose Serie von<br />

Hits. Bereits mit der ersten Single<br />

„Funny Funny“ (1971), die in<br />

den Niederlanden schon Platz 1<br />

erreichte, legte die Gruppe den<br />

Grundstein zum Erfolg. Die Folgesingle<br />

„Co-Co“ (1971) erreichte<br />

auch in Deutschland Platz 1.<br />

Nun ging es Schlag auf Schlag.<br />

Nach dem kurzen Durchhänger<br />

„Alexander Graham Bell“ (1971),<br />

schafften alle weiteren Veröffentlichungen<br />

von Sweet Spitzenpositionen.<br />

Während die ersten<br />

Songs von Sweet eher<br />

Bubblegum-Charakter hatten,<br />

wechselten sie 1973 mit<br />

„Blockbuster“ ihren musikalischen<br />

Stil und traten nun mehr<br />

und mehr als Glamrock-Band in<br />

Erscheinung. Damit waren sie<br />

musikalisch genau auf der Höhe<br />

der Zeit. Die folgenden Titel<br />

„Hell Raiser“ (1973), „Ballroom<br />

Blitz“ (1974) und „Teenage<br />

Rampage“ (1974) klangen recht<br />

ähnlich und wurden zum Teil mit<br />

Sirenen und Donnerhall aufgepeppt.<br />

Wie viele Gruppen wurden „The<br />

Sweet“ auch von der Musikindustrie<br />

reglementiert. Die Musiker<br />

standen immer im perfekten<br />

Outfit mit aufgefönten Frisuren<br />

auf der Bühne und waren der<br />

Schwarm zahlloser überwiegend<br />

weiblicher Teenager. Mitte der<br />

siebziger Jahre ließ der Erfolg<br />

der Band nach und die Musiker<br />

wollten sich auch verstärkt mit<br />

eigenen Songs einbringen, was<br />

ihnen bisher von ihrer Plattenfirma<br />

nur auf LPs oder B-Seiten<br />

der Singles gestattet wurde. Die<br />

erste von der Gruppe selbst geschriebene<br />

Single „Fox On The<br />

Run“ (1975) wurde ein Millionseller<br />

und gab der Band recht.<br />

Er war eine Auskopplung aus<br />

der von Sweet selbst produzierten<br />

LP „Desolation Boulevard“.<br />

Nach der Veröffentlichung der<br />

LPs „Give Us A Wink“ (1976)<br />

und „Off The Record“ (19<strong>77</strong>)<br />

wechselte die Gruppe die Plattenfirma.<br />

Die erste Veröffentlichung<br />

unter neuem Label war<br />

die LP „Level Headed“ (1978).<br />

Aus dieser stammt auch die Single<br />

„Love Is Like Oxygen“<br />

(1978), die nochmals recht<br />

erfolgreich war. Aber die Band<br />

56<br />

Text: Günter Doll<br />

befand sich bereits auf dem absteigenden<br />

Ast, nicht zuletzt wegen<br />

des alkoholbedingt schlechten<br />

Gesundheitszustandes ihres<br />

Sängers Brian Connolly, der<br />

1979 Sweet verließ. Die verbliebenen<br />

Mitglieder veröffentlichten<br />

noch die LPs „Cut Above The<br />

Rest“ (1979) und „Waters<br />

Edge“ (1980), allerdings ohne<br />

nennenswerten Erfolg. Der große<br />

Bruch kam dann 1990. Mick<br />

Tucker flog unter fragwürdigen<br />

Gründen aus der Band. Der<br />

Rest firmierte nun unter „Andy<br />

Scotts Sweet“. Auch Brian Connolly<br />

blieb nicht untätig. Er veröffentlichte<br />

drei erfolglose Singles<br />

und gründete mit neuen Musikern<br />

„The New Sweet“ und tourte mit<br />

ihnen durch die Lande. Während<br />

„The Sweet“ mit Scott und Tucker<br />

noch auf den großen Bühnen auftraten,<br />

waren Brian Connollys<br />

Sweet bei den immer beliebter werdenden<br />

Oldie Shows zu finden, wo<br />

die Band die alten Sweet-Hits spielte.<br />

1997 starb Brian Connolly an<br />

Nierenversagen, verbunden mit<br />

einem Herzinfarkt. Die Begleitband<br />

von Brian Connolly tritt bis heute<br />

unter dem Namen „BC Sweet“ auf.<br />

Parallel zu den Bands entwickelte<br />

sich bei den Fans ein großes Interesse<br />

an „Sweet“, welches die<br />

Band zur Kultgruppe werden ließ.<br />

Bis heute ist Andy Scott noch mit<br />

seinen „Sweet“ unterwegs und wird<br />

am 24.10.09 bei „Beat Beat Beat“ in<br />

der Stadthalle Offenbach zu Gast<br />

sein.

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