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Hydrologie von GLOBE

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Prüfung der Ergebnisse<br />

Sind die Ergebnisse realistisch?<br />

Der gelöste Sauerstoffgehalt, den ihr messt, hängt vom Ort ab, wo ihr das Wasser<br />

entnommen habt. Gelöster Wasserstoff wird dem Wasser (Wasserlauf oder Wasserfall)<br />

durch Durchlüftung, Diffusion oder bei der Fotosynthese der Wasserpflanzen beigefügt.<br />

Gelöster Sauerstoff wird für die Atmung gebraucht. Der maximale gelöste Sauerstoffgehalt<br />

des Wassers (gesättigte Lösung) hängt <strong>von</strong> der Höhe des Ortes (atmosphärischer<br />

Druck), der Temperatur und der Salinität eurer Wasserprobe ab.<br />

Der gelöste Sauerstoffgehalt in natürlichen Gewässern kann zwischen 0,0mg/l und<br />

ungefähr 16,0mg/l variieren. Destilliertes Wasser <strong>von</strong> 0,0°C hat auf Meereshöhe<br />

eine Löslichkeit <strong>von</strong> 14,6mg/l.<br />

Warme und stagnierende Gewässer können einen Sauerstoffgehalt <strong>von</strong> ungefähr 4 oder<br />

5mg/l haben. Kalte und bewegte Gewässer können einen gelösten Sauerstoffgehalt <strong>von</strong><br />

ungefähr 13 oder 14 mg/l haben. Es gibt auch höhere Werte, die durch die Fotosynthese<br />

der Pflanzen entstehen. Tiefere Werte wiederum ergeben sich durch die Atmung.<br />

Weil der gelöste Sauerstoffgehalt <strong>von</strong> der Temperatur des Wassers und anderen variablen<br />

Parametern wie die Atmung und die Fotosynthese abhängt, ist es nützlich saisonalen<br />

Tendenzen zu suchen.<br />

Stellt die Messdaten des gelösten Sauerstoffs und der Wassertemperatur eines Jahres<br />

grafisch dar. Sucht nach Ähnlichkeiten zwischen den verschiedenen Jahreszeiten.<br />

Der gelöste Sauerstoffgehalt muss immer zur gleichen Zeit an jedem Tag der Woche gemessen<br />

werden. Der Sauerstoffpegel verändert sich im Laufe des Tages, weil das Wasser<br />

wärmer wird und die Fotosynthese zunimmt. Daten, die an unterschiedlichen Tageszeiten<br />

erhoben wurden, zeigen saisonale Tendenzen, die viel schwieriger zu analysieren sind.<br />

Wenn ihr die Daten grafisch darstellt, werdet ihr nicht nur saisonale Tendenzen erkennen,<br />

sondern auch Fehler eruieren können, wie zum Beispiel falsch gesetzte Dezimal-Kommas.<br />

In der Grafik HY-DO-1 ist der gelöste Sauerstoffgehalt am 7. Februar 1999 sehr tief: 3mg/l.<br />

Dies ist kein normaler Wert für eine solche Wassermasse in dieser Jahreszeit.<br />

Wir erwarteten einen Wert <strong>von</strong> ungefähr 11 bis 13 mg/l. Wenn ihr solchen Werten<br />

begegnen, kontaktiert die Schule und bittet diese, die Datenblätter zu kontrollieren,<br />

ob es sich hier wirklich um den gemessenen Wert handelt.<br />

Nachdem ihr einige Proben zusammengetragen habt, solltet ihr den ungefähren Wert<br />

des gelösten Sauerstoffs in eurer Wassermasse kennen. Wenn ihr einen erstaunlichen Wert<br />

erhaltet (höher oder tiefer als der erwartete Wert, obschon sie die Wassertemperatur und<br />

die gesammelten Werte mehrerer Wochen berücksichtigt haben), nehmt die Messungen<br />

mit einer frischen Wasserprobe und einer gereinigten Probeentnahmeflasche nochmals<br />

vor. Erhaltet ihr immer noch die gleichen Ergebnisse, notiert in den Meta-Daten, dass ihr<br />

euch der ungewöhnlichen Werte an dem besagten Tag bewusst seid, diese aber korrekt<br />

sind.<br />

Welche Informationen liefern die Daten?<br />

Die meisten Lebewesen können bei einem Pegel an gelöstem Sauerstoff unter 3,3mg/l<br />

nicht leben. Einige sehr empfindliche Organismen können sogar bei einem Pegel unter<br />

7,5mg/l nicht leben. Es wird besorgniserregend, wenn der Sauerstoffpegel fällt und<br />

einen tiefen Stand (das heisst unterhalb 5 mg/L) erreicht. Übermässig viele Nährstoffe<br />

(Dünger, verbrauchtes Wasser mit viel organischem Material) in einer Wassermasse<br />

können eine Überpopulation der Vegetation und Algen herbeiführen und eine Verschlechterung<br />

des Wassers bewirken.<br />

Auch Bakterien, welche organisches Material (abgestorbenes Pflanzenmaterial usw.)<br />

zersetzen, atmen und verbrauchen Sauerstoff. Es ist interessant, nebst der Untersuchung<br />

des gelösten Sauerstoffgehalts des Wasser, den praktisch gemessenen Gehalt mit einem<br />

geschätzten und theoretischen Sättigungswert (siehe Tabelle!) zu vergleichen. Dies kann<br />

uns die Produktivität der Wassermasse anzeigen. In einer Wassermasse produzieren<br />

Pflanzen mit der Fotosynthese Sauerstoff. Die Werte des gelösten Sauerstoffs variieren<br />

im Laufe des Tages. Die höchsten Werte werden am frühen Nachmittag, die tiefsten<br />

Werte in der Nacht (wenn die Atmung nicht durch die Fotosynthese kompensiert wird)<br />

HYDROLOGIE<br />

<strong>GLOBE</strong> 2007 107

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