Hydrologie von GLOBE
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HYDROLOGIE<br />
Projektbeispiel<br />
Eine Hypothese formulieren<br />
Eine Schülerin untersucht die Messwerte der Alkalität einer Wasserstelle, die <strong>von</strong> einer<br />
Klasse der Schule Crescent Elk in Kalifornien gesammelt wurden. Der hydrologische<br />
Standort SWS-02 ist die kleine Süsswasserbucht Elk Creek. Obschon es mehrere Abweichungen<br />
in den Messungen gibt, stellt die Schülerin fest, dass die Alkalitätswerte im<br />
Sommer höher und im Winter tiefer sind. Sie weiss, dass Niederschläge die Alkalität<br />
beeinflussen können und beschliesst deshalb, die Messwerte der Niederschläge und der<br />
Alkalität gemeinsam auf einer Grafik darzustellen (siehe Grafik HY-AL-1). Daraus ist klar<br />
ersichtlich, dass die Niederschläge vor allem <strong>von</strong> November bis März sehr hoch sind, im Juli<br />
und August sind sie am tiefsten. Die Schülerin formuliert die folgende Hypothese: in Elk<br />
Creek ist die Alkalität bei schwachem Niederschlag höher, bei starkem Niederschlag ist<br />
sie tiefer.<br />
Sammeln der Daten<br />
Sie untersucht die Daten der einzelnen Tage und stellt fest, dass drei Punkte besonders<br />
tief sind. Am 15. August 1997 ergab die Messung 1mg/l, am 15. und 18. September 1998<br />
hingegen 9 mg/L. Diese Messwerte liegen wesentlich unter den restlichen Messwerten,<br />
aber die Schülerin will die Untersuchung weiter führen. Sie hofft, dass alle Daten korrekt<br />
sind.<br />
Um die Relationen hervorzuheben, will sie die stark abweichenden Daten in der Grafik<br />
herausnehmen. Sie erstellt eine neue Grafik mit den monatlichen Mittelwerten der<br />
Niederschläge und der mittleren Alkalität der letzten fünf Jahre (1997 – 2001, siehe Grafik<br />
HY-AL-2). Danach holt sie die monatlichen Messdaten (Total Niederschläge, Anzahl<br />
Regentage, Mittelwert Alkalität, Anzahl Tage, an denen die Alkalität gemessen wurde) aus<br />
der <strong>GLOBE</strong>-Datenbank und fügt sie in eine Tabelle ein.<br />
Analysieren der Daten<br />
Die Schülerin bemerkt, dass die Niederschläge nicht an allen Tagen für jeden Monat<br />
gemessen wurden. Sie denkt, dass es sinnvoller ist, die Mittelwerte der Niederschläge<br />
pro Tag zu untersuchen als das Total der Niederschläge pro Monat. Sie nimmt an, dass<br />
die Tage, an welchen nicht gemessen wurde, ungefähr die gleiche Niederschlagsmenge<br />
wie im Rest des Monats haben. Die Schülerin errechnet diesen Mittelwert indem sie<br />
die totale Niederschlagsmenge (in mm) durch die Anzahl Tage teilt.<br />
Beispiel:<br />
Die totale Niederschlagsmenge für April 1997 war 113.4mm.<br />
Die Messungen wurden an 30 Tagen vorgenommen, deshalb ergibt die durchschnitt-<br />
liche Niederschlagsmenge 3.8mm/t (Millimeter pro Tag), da 113.4 / 30 = 3.78.<br />
Anschliessend scheidet die Schülerin die Monate ohne Messungen für Niederschläge<br />
oder Alkalität aus. Für 6 <strong>von</strong> 60 Monaten gibt es keine Alkalitätsmessungen,<br />
für 3 <strong>von</strong> 60 Monaten keine für die Niederschläge. Zudem wurden im Oktober 2000<br />
überhaupt keine Daten erhoben. Es bleiben also 50 Monate, die sie untersuchen muss.<br />
Die Schülerin ordnet die Daten nach den Niederschlägen, wie in der Grafik (HY-AL-1).<br />
Sie errechnet die Mittelwerte für Niederschlag und Alkalität in Gruppen <strong>von</strong> 10 Monaten.<br />
Die 10 Monate mit den ausgiebigsten Niederschlägen sind November (1-mal), Dezember<br />
(2-mal), Januar (3-mal), Februar (3-mal) und März (1-mal).<br />
Der Mittelwert der Niederschläge beträgt für diese Monate 12,7mm/t.<br />
Die Alkalität hingegen variiert zwischen 55 und 72mg/l, der Mittelwert beträgt 66 mg/l.<br />
Während die Niederschlagsmengen für die drei Gruppen der 10 folgenden Monate<br />
(5.5, 3.3. dann 1.4mm/t) sinkt, schwankt die mittlere Alkalität: 74, 76 und 78mg/l.<br />
In den Monaten mit den tiefsten Niederschlagsmengen (0.1mm/t), variiert die Alkalität<br />
zwischen 66 und 99mg/l, mit einem Mittelwert <strong>von</strong> 86mg/l. Diese «trockenen» Monate<br />
sind Juni (1-mal), Juli (3-mal), August (4-mal) und September (2 -mal).<br />
So hat die Schülerin überprüft, dass die Alkalität durchschnittlich in den «trockenen»<br />
Monaten höher ist als in den Monaten mit starken Niederschlägen.<br />
90 <strong>GLOBE</strong> 2007