Hydrologie von GLOBE
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HYDROLOGIE<br />
Unterhalt des Materials<br />
1. Spült die Sichttiefen-Messröhre oder die Secchi-Scheibe nach der Benützung<br />
mit klarem Wasser aus, lasst sie abtropfen und vollständig trocknen.<br />
2. Bevor ihr die Röhre versorgt, verschliesst das offene Ende zum besseren Schutz<br />
mit einem PVC-Zapfen.<br />
3. Lagert den Massstab nicht in der Röhre. Die Feuchtigkeit kann den Stab verziehen<br />
und den Lack abblättern.<br />
Einige Vertiefungsfragen<br />
• Verändert sich die Transparenz des Wassers durch das Einwirken <strong>von</strong> anderen<br />
Parametern wie Niederschlag, die Wassertemperatur, die Stärke und die Richtung<br />
des Windes, die Jahreszeiten und die Bodenbeschaffenheit?<br />
• Wie können Veränderungen des Bodens in der Nähe eures Messstandortes<br />
(zum Beispiel Waldbrand oder totale Rodung) die Transparenz an eurem Ort<br />
beeinflussen?<br />
Prüfung der Ergebnisse<br />
Sind die Ergebnisse beweiskräftig?<br />
Als erstes sollte sich ein Forscher beim Betrachten <strong>von</strong> Daten immer fragen: scheinen<br />
meine Messdaten korrekt zu sein und machen sie Sinn? Diese Frage ist im Falle der<br />
Messdaten zur Transparenz nicht einfach zu beantworten. Als allgemeine Richtlinie<br />
gilt, dass die meisten der natürlichen Gewässer einen Transparenzwert zwischen einem<br />
und mehreren Metern haben. Ein tiefer Wert unter einem Meter wäre an einer hoch<br />
produktiven (mit starker Bildung <strong>von</strong> mikroskopischen Algen) Wasserstelle möglich.<br />
Ein tiefer Wert kann auch auf eine hohe Konzentration an ungelösten Feststoffen<br />
hinweisen. Extrem helle Seen, Küstenwasser und Zonen nahe an Korallenriffen können<br />
Transparenzwerte bis zu 30–40m haben.<br />
Transparenzwerte können sich sogar an der immer gleichen Wasserstelle als sehr variabel<br />
zeigen. Ungelöste Feststoffe verschiedenster Herkunft wirken auf die Transparenz.<br />
Einige dieser Substanzen beinhalten Erde, Algen oder andere Planktonorganismen,<br />
zerfallendes Laub und verschiedene Schadstoffe. Die Transparenz kann sich auch im Laufe<br />
der Zeit verändern. Zum Beispiel kann ein heftiger Wolkenbruch die Transparenz eines<br />
Baches, eines Flusses oder eines Beckens innert Minuten durch trübes Abfliessen drastisch<br />
vermindern. Ein plötzlicher Temperaturanstieg im Frühling kann einen grossen Zufluss<br />
an Schmelzwasser bewirken, der die Transparenz erhöhen würde.<br />
Da die Transparenz des Wassers spezifisch für einen Ort gilt, kann die Korrektheit der<br />
Messdaten nur überprüft werden, wenn Wasserproben über mehrere Jahre am gleichen<br />
Ort untersucht werden.<br />
Die Messdaten der Abbildung HY-TR-3 scheinen korrekt zu sein, da die Spitzen dieser<br />
Werte eine Tendenz auf der zeitlichen Skala zeigen. Die hohe Anzahl logischer Spitzenwerte<br />
weisen auf diese Tendenz hin. In der Abbildung HY-TR-4 wird ersichtlich, dass<br />
die Genauigkeit der Daten wegen den unregelmässigen Spitzenwerten zweifelhaft ist.<br />
Eine logischere Datenangabe könnte effektiv eine Tendenz aufzeigen.<br />
Wie dem auch sei, diese Messdaten können auch vollständig korrekt sein, auch ohne<br />
klare Tendenz, denn diese Unregelmässigkeit kann auch durch die Verkettung <strong>von</strong><br />
oben genannten Faktoren verursacht worden sein.<br />
Inwiefern sind diese Daten für Wissenschaftler nützlich?<br />
Transparenzmessungen können gute Indikatoren für die biologische Produktivität<br />
eines Gewässers sein. Typischerweise wird ein produktiver See wegen seinen vielen<br />
Lebewesen (vor allem Algen) tiefe Transparenzwerte haben. Wenn die Secchi-Tiefe<br />
unter 1m ist, können kleine Veränderungen in der Nährstoffzufuhr die Produktivität<br />
massgebend beeinflussen und folglich auch die Transparenz. In hoch produktiven<br />
Seen kann der Sauerstoff bei warmem Wetter rasch ausgehen und so ein massives<br />
Fischsterben auslösen. Die Tiefe, bis zu welcher das Licht ins Wasser dringt, bestimmt<br />
die Tiefe, bis zu welcher verwurzelte Pflanzen wachsen können.<br />
42 <strong>GLOBE</strong> 2007