Hydrologie von GLOBE
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Mit der Zeit hinterlassen diese verschiedenen Phänomene markante Spuren auf das Relief<br />
einer Region. Sie schaffen Täler und Höhlen und legen Sedimente ab, die Ebenen<br />
fruchtbar machen.<br />
Sollte sich die Tendenz der Klimaerwärmung fortsetzen, so werden wir mit der Zeit noch<br />
heftigere meteorologische Ereignisse beobachten. Hochwasser und Trockenheit würden<br />
intensiver und die Erosion aktiver sein. In den Bergen ist die Gletscherschmelze bereits<br />
beträchtlich. Die meisten Gletscher sind ganz klar am schrumpfen und die gespeicherte<br />
Wassermenge wird immer kleiner. Was wird wohl in einigen Jahrzehnten sein?<br />
Im Hochgebirge wird zudem beobachtet, dass der Boden, der dem Permafrost unterliegen<br />
sollte, im Sommer auftaut. Dieses Phänomen ist besonders gefährlich. Es löst Erdrutsche<br />
aus, die für die Bevölkerung der Bergtäler bedrohlich sind. In der Schweiz kennen wir<br />
solche Ereignisse (z.B. Visp, Gondo). Die Beobachtung der hydrologischen Schwankungen<br />
erlaubt es, diese Hypothesen zu überprüfen.<br />
<strong>Hydrologie</strong> als wissenschaftliche Untersuchung<br />
Die <strong>Hydrologie</strong> versucht, die Wechselwirkungen zwischen dem Wasser und den anderen<br />
physischen Räumen der Erde zu bestimmen und verstehen.<br />
Die Ergebnisse <strong>von</strong> hydrologischen Untersuchungen können für verschiedene<br />
andere Bereiche nützlich, zum Beispiel:<br />
• Bewirtschaftung <strong>von</strong> Trinkwasserreserven<br />
• Suche nach neuen Wasserquellen<br />
• Vorbeugung <strong>von</strong> Hochwasser<br />
• Vorbeugung <strong>von</strong> Überschwemmungen<br />
• Voraussage <strong>von</strong> Trockenheitsperioden<br />
• Schutz vor Erosion<br />
• Kontrolle der Seepegel<br />
• Bewässerung der Kulturen<br />
Analyse der hydrologischen Umgebung<br />
Die Intensität <strong>von</strong> Hochwasser und Überschwemmungen oder die Länge der<br />
Trockenheitsperioden hängen stark <strong>von</strong> den klimatischen Bedingungen ab,<br />
welche das Eintreten <strong>von</strong> Regen und Schnee bestimmen.<br />
Eine markante und andauernde Veränderung dieser Phänomene kann als<br />
Zeichen einer Klimaänderung gewertet werden.<br />
Mit der Teilnahme an diesem Projekt werdet ihr selber feststellen können, wie<br />
die hydrologischen Systeme in ihrer Nähe auf die verschiedenen meteorologischen<br />
und klimatischen Ereignisse reagieren. ihr nehmt an einer Erhebung <strong>von</strong> wert-<br />
vollen Informationen teil, die helfen werden, die Hypothese der Klimaänderung<br />
zu verifizieren.<br />
<strong>Hydrologie</strong> in der Schweiz<br />
In der Schweiz stammen die ältesten bekannten Messungen <strong>von</strong> Hoch- und Tiefwasser<br />
der Seen aus dem 16. Jahrhundert. Auf der Mauer des Kornhauses in Rorschach befindet<br />
sich eine Tafel mit der Marke des Höchststandes des Bodensees, erhoben im Jahre 1511<br />
und 1566. 1808 beginnt die regelmässige Beobachtung des Rheinpegels in Basel, und 1863<br />
gründet die Schweizerische Gesellschaft für Naturwissenschaften eine Hydrometrische<br />
Kommission, eine Vorgängerin des Hydrologischen Dienstes des Bundesamtes für Umwelt<br />
(BAFU). Die regelmässige Publikation <strong>von</strong> hydrologischen Daten beginnt 1917 mit der<br />
Herausgabe des ersten Jahrbuches der <strong>Hydrologie</strong> der Schweiz. Die Beobachtung und die<br />
Bewirtschaftung <strong>von</strong> Wasserreserven sind also ein alter Brauch, denn wichtige Tätigkeiten<br />
wie die Rheinschifffahrt und die Vorhersage <strong>von</strong> Überschwemmungen hängen da<strong>von</strong> ab.<br />
HYDROLOGIE<br />
<strong>GLOBE</strong> 2007<br />
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