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Heft 4 - Institut für Zeitgeschichte

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Miszelle<br />

WALDEMAR BESSON +<br />

WIE ICH MICH GEÄNDERT HABE<br />

Vorbemerkung des Herausgebers<br />

In einer Sendereihe mit dem Titel „Wie ich mich geändert habe" brachte der<br />

Süddeutsche Rundfunk am 23./24. Dezember 1970 einen Beitrag, dessen Verfasser,<br />

Professor der Politologie an der Universität Konstanz, ein knappes halbes<br />

Jahr später - am 13. Juni 1971 — im Alter von 41 Jahren ganz plötzlich verstorben<br />

ist. Keine noch so leise Vorahnung eines jähen Endes klingt in den Einleitungsworten<br />

dieses ungewöhnlichen auto-biographischen Rückblicks an. Waldemar Besson<br />

war sich vielmehr bewußt, daß es „verwegen" sei, den Wandlungen eines noch<br />

nicht abgeschlossenen Lebens nachzuspüren. Es sind also nicht Aufzeichnungen<br />

eines „früh Vollendeten", sondern die einer höchst dynamischen, in voller Entwicklung<br />

begriffenen, zugleich aber auf Synthese angelegten Persönlichkeit.<br />

Diese Aufzeichnungen in den Vierteljahrsheften zu veröffentlichen, wird sich<br />

unter mehreren Blickpunkten rechtfertigen lassen, ja mag den Charakter einer<br />

Verpflichtung annehmen. Nicht daß Waldemar Besson einer unserer regelmäßigen<br />

Autoren gewesen wäre, wohl aber hat er durch gewichtige Bücher über Roosevelt's<br />

politische Terminologie, über Friedrich Ebert, über „Württemberg und die deutsche<br />

Staatskrise (1923—33)", zuletzt noch über die „Außenpolitik der Bundesrepublik",<br />

sowie durch eine weitgestreute Publizistik und Rundfunktätigkeit, etwa<br />

durch die 15-Stunden-Fernseh-Serie über „Das Dritte Reich", der <strong>Zeitgeschichte</strong><br />

ganz wesentliche Dienste geleistet und ihre Behandlung durch wichtige Impulse<br />

bereichert. Nicht weniger als 40 Aufsätze hat er in den Jahren 1966—1970 allein<br />

im Konstanzer „Südkurier" veröffentlicht. Zwei Gedenkartikel sind noch nach<br />

seinem Tode erschienen, einer über den „17. Juni und die Deutschen", einer über<br />

den 22. Juni, den Tag des Einmarsches in die Sowjetunion. Sie zählen unstreitig<br />

zu dem Besten, was aus diesen Anlässen geschrieben worden ist. Mit Recht hat der<br />

Rektor der Universität Konstanz dem verstorbenen Kollegen nachgerühmt, er habe<br />

der Politologie „eine Ausstrahlungskraft gegeben, die gleichermaßen in die internationale<br />

Wissenschaft und das Leben von Staat, Land und Nation wirkte".<br />

Aber nicht in erster Linie als Anlaß und Ansatzpunkt eines „Nachrufs", zu dem<br />

allerdings der Herausgeber sich in besonderem Maße aufgerufen fühlt, soll der fast<br />

bekenntnishafte Rückblick eines Mannes der mittleren Generation auf sein bisheriges<br />

Leben, auf das, was er selbst seinen „langen Weg zur Mitte" nennt, hier<br />

abgedruckt werden. Es gibt wohl kaum ein anderes so eindrückliches und zugleich<br />

so stark auf Objektivierung drängendes Zeugnis wie diese politische und welt-

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