28.02.2013 Aufrufe

Kopie des Kommentierten VV in der Fassung vom - Sprach- und ...

Kopie des Kommentierten VV in der Fassung vom - Sprach- und ...

Kopie des Kommentierten VV in der Fassung vom - Sprach- und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

nutzbar macht. Gut drei Generationen später bearbeitet <strong>der</strong> Stricker <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er verän<strong>der</strong>ten historischen Situation<br />

den Stoff mit se<strong>in</strong>em Epos ›Karl <strong>der</strong> Große‹ neu. Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Semesterdiskussion stehen Fragen <strong>der</strong><br />

Quellenabhängigkeiten zwischen ›Chanson de Roland‹, ›Rolandslied‹ <strong>und</strong> dem Epos <strong>des</strong> Stricker,<br />

Strukturprobleme <strong>der</strong> Texte, die je unterschiedlich gewichtete Rolle von Kreuzzug, ‚Staat‘, Herrschaft <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Feudalgesellschaft <strong>in</strong> den drei Texten sowie ihre Funktion für die Herausbildung e<strong>in</strong>es politisch funktionalisierten<br />

Geschichtsbilds.<br />

Vorbereitende Lektüre während <strong>der</strong> Semesterferien: Das Rolandslied <strong>des</strong> Pfaffen Konrad. Mittelhochdeutscher<br />

Text <strong>und</strong> Übertragung. Hrsg. von Dieter Kartschoke. Frankfurt a.M. 1970 u.ö. (Fischer-Taschenbücher).<br />

40411 Mediale Inszenierungen von Tod <strong>und</strong> Sterben im kulturellen Kontext:<br />

Nibelungenlied <strong>und</strong> Kill Bill<br />

HS 2st, Do 14-16, S 122 (GW I) / Beg<strong>in</strong>n: 22.10.2009<br />

BA GER – B 3.1.2, 3.2.2 – M1<br />

Schlechtweg /<br />

Wittmann<br />

Die Fasz<strong>in</strong>ation fulm<strong>in</strong>anter Kämpfe <strong>und</strong> knietiefen Watens im Blut sche<strong>in</strong>t über die Jahrhun<strong>der</strong>te ungebrochen,<br />

wenn man den enormen Erfolg zweier zentral mit diesen Motiven arbeitenden Erzählungen aus Mittelalter <strong>und</strong><br />

Gegenwart betrachtet: Das Nibelungenlied (um 1200) <strong>und</strong> Kill Bill (von 2003) bedienen beide exzessiv die<br />

Schaulust <strong>der</strong> Rezipienten <strong>und</strong> erzählen von bluttriefenden Schwertern <strong>und</strong> im To<strong>des</strong>kampf zerquälten Leibern –<br />

<strong>und</strong> all dies im Kontext tödlicher Rache. – In e<strong>in</strong>em themenzentrierten Vergleich <strong>der</strong> beiden Texte – Waffe <strong>und</strong><br />

Körper, Ehre <strong>und</strong> Rache, Ästhetik <strong>des</strong> Kampfes, Rituale <strong>und</strong> Kommunikationsformen <strong>der</strong> Gewalt, Schwerter <strong>in</strong><br />

Männer- <strong>und</strong> Frauenhand – wollen wir versuchen, den spezifischen Umgang mit <strong>und</strong> das Interesse an Gewalt,<br />

Kampf <strong>und</strong> Blut im kulturellen Kontext von mittelalterlichem Adel <strong>und</strong> gegenwärtiger Bürgerlichkeit<br />

nachzuvollziehen.<br />

PROSEMINARE<br />

40405 Nibelungenlied <strong>und</strong> Klage<br />

PS 2st, Di 12-14, S 91 (GW I) / Beg<strong>in</strong>n: 27.10.2009<br />

BA GER – B 3.1.2, 3.2.2 / B 4.2 / B 5.2<br />

Wittmann<br />

Das Nibelungenlied gehört wohl zu den auch heute noch bekanntesten Dichtungen <strong>des</strong> deutschen Mittelalters –<br />

wobei allerd<strong>in</strong>gs <strong>der</strong> Fokus mo<strong>der</strong>ner Rezeption auf <strong>der</strong> „Liebesgeschichte― zwischen Kriemhild <strong>und</strong> Siegfried<br />

<strong>und</strong> se<strong>in</strong>er „heimtückischen― Ermordung durch Hagen von Tronje liegt. Der zweite Teil <strong>des</strong> Textes, <strong>der</strong><br />

anschließende Untergang <strong>der</strong> Nibelungen im Hunnenland, ist dagegen weit weniger bekannt, dafür aber<br />

hauptsächlicher Erzählgegenstand <strong>der</strong> Klage, die im Mittelalter durchgängig geme<strong>in</strong>sam mit dem Nibelungenlied<br />

rezipiert wurde. In <strong>der</strong> Klage wird das Geschehen am Etzelhof <strong>und</strong> wie es dazu kam nochmals erzählt, allerd<strong>in</strong>gs,<br />

<strong>der</strong> Titel macht es deutlich, aus e<strong>in</strong>er verän<strong>der</strong>ten Perspektive heraus. – Das Sem<strong>in</strong>ar wird sich zentral mit diesem<br />

Phänomen <strong>der</strong> Doppelung von Erzählperspektiven ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen <strong>und</strong> es auf se<strong>in</strong>e (literarischen wie<br />

gesellschaftlichen) Funktionen h<strong>in</strong> befragen: Gerade die Wi<strong>der</strong>sprüchlichkeit <strong>der</strong> Bewertung <strong>des</strong>selben<br />

Geschehens <strong>in</strong> beiden Texten hält hierfür vielfältige Ansatzpunkte bereit. Im Zentrum <strong>der</strong> Analyse stehen daher<br />

die Zeichensätze mittelalterlicher Kultur <strong>und</strong> ihre semantischen Verknüpfungen sowie die Frage nach kulturellen<br />

Codierungen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Konstitution von Weltbil<strong>der</strong>n.<br />

Literatur: Das Nibelungenlied. Mittelhochdeutscher Text <strong>und</strong> Übertragung. Hg., übersetzt <strong>und</strong> mit e<strong>in</strong>em<br />

Nachwort versehen von Helmut Brackert, zwei Bände (erschienen im Fischer Taschenbuchverlag). Der Text ist<br />

vor Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Veranstaltung zu besorgen <strong>und</strong> zu lesen! Bitte tragen Sie sich rechtzeitig <strong>in</strong> die dort ausliegende<br />

Bestellliste e<strong>in</strong>.<br />

Sche<strong>in</strong>anfor<strong>der</strong>ungen: Referat, Protokoll, Hausarbeit<br />

40406 Re<strong>in</strong>hart Fuchs<br />

PS 2st, Fr 12-14, S 121 (GW I) / Beg<strong>in</strong>n: 23.10.2009<br />

BA GER – B 3.1.2, 3.2.2 / B 4.2 / B 5.2<br />

Hufnagel<br />

Die Geschichten <strong>des</strong> listigen Fuchses hatten schon e<strong>in</strong>e lange Tradition, als He<strong>in</strong>rich <strong>der</strong> Glîchezâre Ende <strong>des</strong> 12.<br />

Jh.s den mhd. Re<strong>in</strong>hart Fuchs verfasste. Er stellte e<strong>in</strong>ige Fuchsabenteuer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e zeitliche Reihenfolge <strong>und</strong> schuf<br />

dadurch das erste Fuchsepos im eigentlichen S<strong>in</strong>n: Der schlaue Re<strong>in</strong>hart beg<strong>in</strong>nt se<strong>in</strong>e Karriere als erfolgloser<br />

Hühnerdieb, schließt e<strong>in</strong> Bündnis mit dem starken Wolf <strong>und</strong> steigt, nachdem er diesen mehrfach überlistet hat,<br />

durch e<strong>in</strong>e List sogar bis zum Ratgeber <strong>des</strong> Königs auf, <strong>der</strong> am Ende an den Intrigen <strong>des</strong> Fuchses zugr<strong>und</strong>e geht.<br />

Doch wie ist e<strong>in</strong> solcher Aufstieg überhaupt möglich? Ist Re<strong>in</strong>hart e<strong>in</strong> böswilliger Zerstörer <strong>der</strong> höfischen<br />

Ordnung o<strong>der</strong> nutzt er <strong>der</strong>en Regeln nur sehr erfolgreich?<br />

Neben <strong>der</strong> Beschäftigung mit dem mhd. Text <strong>und</strong> <strong>der</strong> Suche nach den ‚Spielregeln‘ <strong>der</strong> dargestellten<br />

Gesellschaft soll auch die kritische Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit Sek<strong>und</strong>ärtexten e<strong>in</strong>en Arbeitsbereich <strong>des</strong><br />

Sem<strong>in</strong>ars bilden. Der Primärtext ist selbstständig zu besorgen <strong>und</strong> vor Sem<strong>in</strong>arbeg<strong>in</strong>n zu lesen. Die<br />

benötigten Forschungstexte werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Sem<strong>in</strong>arrea<strong>der</strong> zur Verfügung gestellt.<br />

Literatur: He<strong>in</strong>rich <strong>der</strong> Glîchezâre: Re<strong>in</strong>hart Fuchs. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch,<br />

herausgegeben, übersetzt <strong>und</strong> erläutert von Karl-He<strong>in</strong>z Göttert, Stuttgart 1976.<br />

Sche<strong>in</strong>erwerb: Sem<strong>in</strong>arvorbereitung, Exzerpt, Hausarbeit<br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!