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Holz zeigt Teamgeist - Mikado

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Vom Kriegsschiff zum<br />

Kirchenschiff<br />

Für den runden Walm suchten die<br />

Zimmerleute Eichenschwellen mit<br />

einem natürlichen Bogen. Fündig<br />

wurden sie in einem Staatsforst, der<br />

1802 angelegt wurde. Damals war es<br />

üblich, Eichen an den Hang zu pflanzen,<br />

damit sie den für den Schiffsbau<br />

nötigen Bogen bekamen.<br />

Qualitätssicherung führt zum<br />

Auftrag<br />

2005 mussten sich fünf Firmen qualifizieren,<br />

um in die Endrunde der Auftragsvergabe<br />

zu kommen. Den Zuschlag<br />

erhielt Jönsson A/S aus Herlev<br />

bei Kopenhagen. Jönsson erhielt den<br />

Auftrag schlussendlich wegen eines<br />

speziellen Qualitätssicherungssystems.<br />

Es bestand aus mehreren Teilen:<br />

Erstens versahen die <strong>Holz</strong>bauer<br />

das <strong>Holz</strong> noch im Sägewerk mit<br />

◂ Runde Pfette<br />

vom Walm<br />

mit französischem<br />

Schloss als<br />

Längsverbindung<br />

Die Pfette liegt<br />

▸<br />

auf dem<br />

Aufrissboden, um<br />

die Länge des<br />

letzten Schlosses<br />

anzureißen.<br />

Die ganze Pfette<br />

besteht<br />

aus fünf Teilen<br />

◂ Gratwechselung<br />

des Walmes<br />

▸ Übergang von<br />

der geraden<br />

auf die runde<br />

Mittelpfette<br />

mit Kopfbändern<br />

und Säule<br />

nummerierten Messingplättchen. Die<br />

Nummern führten sie in der <strong>Holz</strong>-<br />

liste mit bis zum Einbau an der Kirche.<br />

Zweitens fotografierten die Zimmerer<br />

jede <strong>Holz</strong>verbindung einmal<br />

offen und einmal zusammengebaut.<br />

Die Aufnahmen wurden archiviert.<br />

Drittens fertigten die Zimmerleute<br />

von jedem neuen Teil des Daches ein<br />

Modell im Maßstab 1 : 20, um einen<br />

dreidimensionalen Einblick in die<br />

Konstruktion zu bekommen. Außerdem<br />

bauten die Zimmerer ein Probegebinde<br />

eines Hauptbinders im Maßstab<br />

1 : 1 aus Fichte. Beim Abbund<br />

des Probebinders legten die <strong>Holz</strong>bauer<br />

fest, welche zusätzlichen Maschinen<br />

und Werkzeuge sie benötigten<br />

und wie sie einzelne <strong>Holz</strong>verbindungen<br />

verändern könnten, um möglichst<br />

rationell zu arbeiten.<br />

Das <strong>Holz</strong> war auf 12 % Feuchtigkeit<br />

heruntergetrocknet. Somit war<br />

nur mit sehr geringen Schwundmassen<br />

zu rechnen, um ein späteres<br />

Durchhängen der Konstruktion zu<br />

vermeiden. Um 5 mm überhöht, banden<br />

die Zimmerleute nur die längs<br />

gehenden Sprengwerke ab. Sämtliche<br />

Kopfbänder des Baus wurden 3 mm<br />

länger abgebunden, damit sie auch<br />

tragend wirken.<br />

Schief, schiefer,<br />

Margretenturmspitze<br />

Eine Vermessungsfirma nahm Mitte<br />

Februar 2007 die Hauptgeometrie<br />

aller bestehenden acht Hauptbinder<br />

sowie die Geometrie der Mauerkrone<br />

mit allen Höhen auf. Das Problem<br />

war, dass kein einziger rechter Winkel<br />

im Grund zu finden war. Im Firstkreuz<br />

der Schiffe steigt die Betonkonstruktion<br />

der Margretenturmspitze in<br />

die Höhe. Die Konstruktion steht auf<br />

einem unregelmäßigen Viereck von<br />

vier Auflagerpunkten, die jeweils unter<br />

dem Fuß der Kehlsparren liegen.<br />

Die unregelmäßige viereckige Form<br />

www.mikado-online.de 25

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