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Holz zeigt Teamgeist - Mikado

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Sanierung und Ausbau<br />

geht in der Höhe des ersten Kehlgebälks<br />

in eine kleinere quadratische<br />

Form über, die jedoch 45 Grad versetzt<br />

zur Grundform steht. Vom ersten<br />

zum dritten Kehlgebälk geht das<br />

Quadrat in ein kleineres regelmäßiges<br />

Achteck über, das schon in der<br />

Flucht der Turmspitze konisch bis<br />

über die Firsthöhe der Schiffe hinaufsteigt<br />

und mit einer Betondecke endet,<br />

auf der die <strong>Holz</strong>konstruktion der<br />

Margretenturmspitze steht.<br />

Aufwendige Einzelteilfertigung<br />

Ende Februar hatten die Zimmerer<br />

den Grundriss und einen Plan mit allen<br />

Schnitten der Hauptbinder vorliegen.<br />

Damit konnten sie sich an den<br />

Zeichentisch begeben. Die Ostseite<br />

des Daches wurde 5 cm nach Norden<br />

gerückt und vier der acht Dachflächen<br />

wurden windschief zwischen<br />

den Hauptbindern gezeichnet, jedoch<br />

nicht im Kehlbereich. Die Schrägheit<br />

26 mikado 6.2010<br />

belief sich auf (nur) 8–12 cm im<br />

Grund, um einen möglichst parallelen<br />

Dachüberstand zur Mauer zu<br />

halten. 90 % des Daches bestanden<br />

aus Einzelteilen. Die Zeichnungen<br />

fertigten die <strong>Holz</strong>bauer in mehreren<br />

Etappen im Maßstab 1 : 20 von<br />

Hand. Der Zeitaufwand betrug ungefähr<br />

400 Stunden.<br />

Aufriss im Betonwerk<br />

Für den Aufriss und den Abbund<br />

stand eine von der Kirche angemietete<br />

Halle zur Verfügung. Die 50 auf<br />

50 m große Halle eines alten Betonwerks<br />

hatte Platz für den 17 auf 20 m<br />

großen Reißboden und 300 m³ Konstruktionsholz.<br />

Der Abbindeplatz beanspruchte<br />

mit der Zeit immer größere<br />

Ausmaße. Auf dem Aufrissboden<br />

zeichneten die Zimmerer den kompletten<br />

Grund um den Margretenturm<br />

mit den Kehlsparren, den Schiftern<br />

und dem letzten Hauptbinder zum<br />

◂ Pfettenstoß<br />

der verkanteten<br />

Mittelpfetten<br />

unter dem Kehlsparren<br />

mit<br />

waagerechtem<br />

Blatt<br />

▴ Modell der<br />

Dachkonstruktion,<br />

Maßstab 1 : 20<br />

◂ Wegen<br />

der Gratwechsel<br />

musste das<br />

oberste Stück des<br />

Walms senkrecht<br />

verschalt<br />

werden<br />

First vom Walm<br />

▸<br />

mit Loch<br />

für das Firstkreuz<br />

Turm hin auf. Anschließend legten<br />

sie auf der gegenüberliegenden Seite<br />

der abzubindenden Dachseite eine<br />

Schicht mit 9 mm Sperrholz aus, worauf<br />

sie das Profil der abzubindenden<br />

Seite zeichneten. Das geschah, damit<br />

die <strong>Holz</strong>bauer nicht zu viele Linien<br />

übereinander reißen mussten,<br />

damit Grund und Profil gleichzeitig<br />

zugänglich waren (Schifter) und<br />

um die Platten aufzubewahren, falls<br />

sich irgendwelche Fehler einschleichen<br />

sollten. Den Aufriss der ganzen<br />

Kirche bewahrten die Zimmerer auf,<br />

bis sie mit dem Richten fertig waren.<br />

Damit sparten sie viel Zeit, als<br />

entschieden wurde, dass – nachdem<br />

der Westteil abgebunden war – auch<br />

10 m Kirchenschiff in Richtung Westen<br />

erneuert werden sollten. So war<br />

es ein Leichtes, die Platten wieder<br />

auszulegen und den zusätzlichen<br />

Binder herzustellen. Die restlichen<br />

elf Gebinde mussten die <strong>Holz</strong>bauer<br />

jedoch auf der Baustelle aufreißen,

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