Holz zeigt Teamgeist - Mikado
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Meinung<br />
Interview<br />
Deutschland ist noch nicht gebaut!<br />
Eine aktuelle Umfrage beweist: Die Deutschen wollen bauen – aber nur, wenn der<br />
Staat mithilft. Wie das auf Länderebene aussehen kann, fragte mikado den Bayerischen<br />
Staatssekretär für Finanzen, Franz Pschierer (CSU).<br />
mikado: Gut 78 % aller Bauwilligen sind<br />
junge Familien oder Paare. Mit welcher<br />
Hilfestellung dürfen sie rechnen sie?<br />
Pschierer: Bayern betreibt trotz aller<br />
Sparzwänge Wohnraumförderung<br />
auf hohem Niveau und stellt<br />
2010 dafür 215 Millionen Euro zur<br />
Verfügung. Bemerkenswert ist, dass<br />
eine Förderung aus dem Bayerischen<br />
Wohnungsbauprogramm und dem<br />
Bayerischen Zinsverbilligungsprogramm<br />
gegebenenfalls auch kumulativ<br />
möglich ist. Die Darlehenshöhe<br />
im Bayerischen Wohnungsbauprogramm<br />
beträgt bis zu 30 Prozent der<br />
Gesamtkosten.<br />
Die ganze Baubranche und auch <strong>Holz</strong>bau<br />
Deutschland fordern einfache und<br />
transparente Unterstützung, ähnlich<br />
der Abwrackprämie. Wie wollen Sie<br />
den Förderdschungel lichten?<br />
28 mikado 6.2010<br />
Klar ist, dass Förderungsmöglichkeiten<br />
einfach und transparent sein<br />
müssen – auch in der Baubranche.<br />
Eine Förderung der Baubranche ähnlich<br />
der Abwrackprämie halte ich jedoch<br />
nicht für praktikabel.<br />
Der Vorsitzende von <strong>Holz</strong>bau Deutschland,<br />
Ullrich Huth, hat eine „Energiesparprämie“<br />
angeregt. Wie kommt<br />
der Vorschlag bei Ihnen an?<br />
Eine der größten und dringlichsten<br />
politischen Herausforderungen<br />
unserer Zeit stellt die Begrenzung<br />
des CO 2 -Anstiegs in der Atmosphäre<br />
dar. Aus diesem Grund halte ich<br />
◂ Staatssekretär<br />
Franz Pschierer<br />
sympathisiert mit<br />
der Idee einer<br />
„Energiesparprämie“<br />
„Photovoltaikanlagen auf<br />
Dachflächen bleiben weiter attraktiv.“<br />
grundsätzlich die Idee einer Energiesparprämie,<br />
als steuerpolitisches Förderinstrument<br />
für energetische Modernisierungsmaßnahmen,<br />
für einen<br />
sinnvollen Ansatz. Deshalb hatte sich<br />
Bayern schon 2008 mit einer Bundesrats-initative<br />
für eine Steuerermäßigung<br />
bei energetischen Sanierungen<br />
stark gemacht.<br />
laptop und lederhose – welche Förderungen<br />
können bayerische Bauherren,<br />
die sich für eine energie-<br />
effiziente Bauweise wie den <strong>Holz</strong>bau<br />
entscheiden, erwarten?<br />
Bayern hat kein eigenes landesweites<br />
Programm zur Förderung energie-<br />
effizienten Bauens. Wir sind nämlich<br />
der Ansicht, dass dem Bund hier eine<br />
Vorreiterrolle zukommt und diese<br />
Aufgabe nicht von einem einzelnen<br />
Land im Alleingang bewältigt werden<br />
kann. Gerade deswegen wollte Bayern<br />
mit der Bundesratsinitiative 2008<br />
eine Förderung von energetischen<br />
Sanierungen und des energieeffizienten<br />
Neubaus anstoßen, konnte aber<br />
die anderen Länder nicht zum „Mitziehen“<br />
begeistern.<br />
Die bayerische Devise lautet:<br />
Wenn man über eine Förderung der<br />
Energieeffizienz nachdenkt, sollte<br />
dies nicht über Zuschüsse abgewickelt<br />
werden, sondern über Steuer-<br />
ermäßigungen – ähnlich der Kfz-<br />
Steuer: je geringer der „Ausstoß“,<br />
umso höher die Förderung.<br />
Sie sagen, dass Banken und Investoren<br />
wichtige Impulse im Bau-<br />
sektor setzen können. Welche Schritte<br />
braucht es?<br />
Momentan ist das Zinsniveau historisch<br />
günstig. Nie war die Durchführung<br />
von Bauvorhaben attraktiver