.gazette 02/03 - Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs e.V.
.gazette 02/03 - Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs e.V.
.gazette 02/03 - Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs e.V.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Sehr geehrter<br />
Herr Oberbürgermeister Rossberg,<br />
sehr geehrte Frau Pütz,<br />
sehr geehrte Mitglie<strong>der</strong> des <strong>Verband</strong>es<br />
<strong>der</strong> <strong>Deutsch</strong>-<strong>Amerikanischen</strong> <strong>Clubs</strong>,<br />
verehrte Damen und Herren,<br />
zunächst möchte ich mich sehr herzlich<br />
für die Einladung bedanken, als Vertreter<br />
<strong>der</strong> amerikanischen Botschaft heute die<br />
56. Jahreshauptversammlung des <strong>Verband</strong>es<br />
<strong>der</strong> <strong>Deutsch</strong>-<strong>Amerikanischen</strong><br />
<strong>Clubs</strong> hier im Rathaus von Dresden mit<br />
zu eröffnen.<br />
Der <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Deutsch</strong>-<strong>Amerikanischen</strong><br />
<strong>Clubs</strong> hat eine lange Tradition –<br />
viele von Ihnen setzen sich bereits seit<br />
Jahren für die Vertiefung <strong>der</strong> deutschamerikanischen<br />
Freundschaft ein.<br />
Mit Ihren zahlreichen Veranstaltungen,<br />
mit Ihren Jugend- und Studentenaustauschprogrammen<br />
bauen Sie Brücken<br />
über den Atlantik, knüpfen und för<strong>der</strong>n<br />
Sie persönliche Kontakte zwischen<br />
<strong>Deutsch</strong>land und den Vereinigten<br />
Staaten.<br />
Das sind die Bande, die verbinden.<br />
Und das sind die Bande, die uns auch<br />
bei gelegentlichen Belastungen <strong>der</strong><br />
Beziehungen weiterhelfen.<br />
Nach den Diskussionen <strong>der</strong> Irak-Frage<br />
auf beiden Seiten des Atlantiks in den<br />
letzten Monaten möchte ich diese<br />
Gelegenheit gerne nutzen, um auf das<br />
transatlantische Verhältnis und die<br />
deutsch-amerikanischen Beziehungen<br />
einzugehen.<br />
Die letzten Wochen und Monate waren<br />
für uns alle nicht einfach, aber wir werden<br />
diese schwierige Zeit hinter uns<br />
lassen.<br />
Wir haben verstanden, dass die Irak-<br />
Frage für die EU und <strong>Deutsch</strong>land im<br />
Hinblick auf die stark zum Ausdruck gebrachten<br />
Ansichten für als auch gegen<br />
eine Militäraktion schwierig war.<br />
Die Diskussionen <strong>der</strong> letzten Zeit zeigten,<br />
dass unsere beiden Län<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
Einschätzung <strong>der</strong> Bedrohung, die von<br />
Saddam Hussein und dem Irak ausging,<br />
nicht immer übereingestimmt und unterschiedliche<br />
Lösungsansätze verfolgt<br />
haben.<br />
Nach mehr als zwei Jahrzehnten <strong>der</strong><br />
Unterdrückung aber ist <strong>der</strong> Irak jetzt<br />
Grusswort<br />
Von Dr. Richard J. Schmierer<br />
Gesandter-Botschaftsrat für<br />
öffentliche Anlegenheiten<br />
Amerikanische Botschaft Berlin<br />
Anlässlich <strong>der</strong> 56. Jahreshauptversammlung<br />
des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Deutsch</strong>-<strong>Amerikanischen</strong><br />
<strong>Clubs</strong> e.V., Dresden, den 2. Mai 20<strong>03</strong><br />
befreit vom Regime des Diktators Saddam<br />
Hussein. Es gibt weltweit ein Gefühl <strong>der</strong><br />
Erleichterung, dass <strong>der</strong> militärische Teil<br />
<strong>der</strong> Intervention im Irak vorüber ist.<br />
Aber wir wissen auch, dass die nächste<br />
Phase nicht einfach sein wird.<br />
Der Plan <strong>der</strong> Koalition lautet zuerst<br />
einmal, Irak den Irakern zurückzugeben.<br />
Wir werden so schnell wie möglich<br />
eine Interimsregierung unter irakischer<br />
Führung einsetzen. Die Iraker sollen<br />
über die Zukunft ihres Landes selbst<br />
entscheiden.<br />
Denn die USA sind keine Besatzungsmacht<br />
und waren dies auch nie, wie ein<br />
Blick auf die Geschichte zeigt. Wir erobern<br />
keine Län<strong>der</strong>, um dort zu bleiben.<br />
Wir tun eher das Gegenteil: Wir befreien<br />
sie und helfen ihnen dann beim Wie<strong>der</strong>aufbau.<br />
Wir haben das in <strong>Deutsch</strong>land<br />
getan, auf dem Balkan und an<strong>der</strong>swo,<br />
und werden das auch im Irak tun.<br />
Wir müssen nun vor allem nach vorne<br />
schauen, denn vor uns liegen zahlreiche<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen, die nicht nur unsere<br />
Län<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n unsere Welt erfolgreich<br />
bewältigen muss.<br />
Dazu gehört <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufbau des Irak,<br />
die Einsetzung einer Regierung für und<br />
Title<br />
durch die Iraker und <strong>der</strong> andauernde<br />
Kampf gegen den Terrorismus und gegen<br />
die Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen.<br />
Nur gemeinsam können wir dabei erfolgreich<br />
sein.<br />
Hier bietet sich eine neue Möglichkeit<br />
zur Zusammenarbeit zwischen unseren<br />
Län<strong>der</strong>n und zwischen ganz Europa und<br />
den USA an.<br />
Der Wie<strong>der</strong>aufbau <strong>der</strong> transatlantischen<br />
Beziehungen Ende <strong>der</strong> vierziger und in<br />
den fünfziger Jahren des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
war eine einzigartige und außergewöhnliche<br />
Leistung.<br />
Das Kernstück dieser Leistung – und<br />
vielleicht eine <strong>der</strong> größten Erfolgsgeschichten<br />
<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Geschichte –<br />
bildeten die deutsch-amerikanischen<br />
Beziehungen.<br />
Die Geschichte des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong><br />
<strong>Deutsch</strong>-<strong>Amerikanischen</strong> <strong>Clubs</strong> spiegelt<br />
die Entwicklung unserer Beziehungen<br />
eindrucksvoll wi<strong>der</strong>.<br />
Außenminister Colin Powell hat in einem<br />
ZDF-Interview Anfang April gesagt, dass<br />
„wir nicht vergessen, dass <strong>Deutsch</strong>land<br />
seit einem halben Jahrhun<strong>der</strong>t unser<br />
Freund ist.“<br />
Diese Freundschaft ist letztendlich auch<br />
in den emotionalen und von Herzen<br />
kommenden Solidaritätsbekundungen<br />
<strong>Deutsch</strong>lands unmittelbar nach den<br />
Terroranschlägen des 11. September<br />
deutlich zum Ausdruck gekommen.<br />
Die Welt hat sich aber durch die Terroranschläge<br />
des 11. September grundlegend<br />
verän<strong>der</strong>t.<br />
Der 11. September war ein einschneidendes<br />
Ereignis, dass sich tief im<br />
Bewusstsein <strong>der</strong> Amerikaner verankert<br />
hat. Wir können mit Sicherheit sagen,<br />
dass wir am 11. September einer neuen<br />
Gefahr gegenüber standen. Wir hatten<br />
diesen Feind nicht erwartet.<br />
Sicher wussten wir, dass es immer eine<br />
Gefahr gibt, aber wir haben niemals gedacht,<br />
dass wir auf eine <strong>der</strong>art schreckliche<br />
Weise in unseren eigenen Städten<br />
angegriffen werden würden.<br />
Alles, was wir nach dem 11. September<br />
getan haben, muss daher immer vor<br />
diesem Hintergrund gesehen werden.<br />
7