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Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt

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Unterkunft<br />

Eine der wichtigsten Fragen ganz am Anfang ist sicherlich: Wo wohne ich? Ich habe mich<br />

entschieden, vor allem mangels Sprachkenntnissen und genügend Zeit für Wohnungssuche<br />

vor meinem Auslandsaufenthalt, das Antragsformular für einen Platz im Wohnheim auszufüllen.<br />

Dieses hatten mir die zwei Erasmusbetreuerinnen der Uni Siena in einer Mail geschickt.<br />

Ich war mir zuerst etwas unsicher, ob ich überhaupt einen Platz zugeteilt bekommen würde,<br />

dachte es gäbe sicherlich viele Bewerber. Doch der schlechte Ruf einiger Wohnheime hat<br />

wohl viele ausländische Studierende davon abgehalten überhaupt erst das Formular auszufüllen.<br />

Und so hatte ich Glück – sogar ziemlich großes, wie sich herausstellen sollte.<br />

Ich bekam die Zusage für ein Zimmer in der „Residenza Piccolomini“: ein „camera doppia“,<br />

also ein Doppelzimmer, mit der Sizilianerin Margherita. Das Wohnheim war zwar prinzipiell<br />

ein altes Gemäuer, aber erst vor kurzem renoviert worden und daher sehr modern. Am 18.<br />

Februar, zwei Tage nach meiner Ankunft in Siena und zwei vor Aufregung fast schlaflosen<br />

Nächten im Hotel, habe ich mein Zimmer bezogen. Margherita und ich hatten zwei Etagen<br />

zum Wohnen: im Erdgeschoss ein Bad, eine Küchenzeile und Schreibtische, eine Wendeltreppe<br />

führte von dort nach oben zu einem Stockbett und einem großen Schrank. Diese<br />

Größe unseres „camera doppia“ war wirklich eine große Ausnahme, denn so viel Platz ist<br />

absolut unüblich für ein Wohnheim. Was dagegen in Italien ganz normal ist, egal ob Wohnheim<br />

oder privates Zimmer, sind Doppelzimmer. Wer das nicht möchte, muss deutlich mehr<br />

zahlen für einen Schlafplatz. Und in Siena wird es dann auch meist ziemlich teuer. Für meinen<br />

Wohnheimsplatz habe ich 230 Euro im Monat gezahlt, eine Freundin von mir hatte ein<br />

privates Einzelzimmer in der Nähe von Piazza del Campo und ihre Miete lag bei 400 Euro.<br />

Es ist relativ schwierig gute Tipps bezüglich der Wohnungssuche zu geben, da die Erfahrungen<br />

von Person zu Person sehr unterschiedlich sein können. Ich habe mit dem Wohnheim<br />

nur gute Erfahrungen gemacht und würde es daher jedem weiterempfehlen. Was allerdings<br />

ein kleiner Nachteil ist an der ganzen Sache: Im Wohnheim bekommt ihr immer den Platz<br />

eines italienischen Studenten zugewiesen, der gerade für ein Semester im Ausland ist.<br />

Wenn der Italiener dann wieder früher zurückkommt als ihr nach Hause fahrt, müsst ihr euren<br />

Platz für ihn räumen und umziehen. Das war bei mir der Fall und ich war anfangs ziemlich<br />

geschockt. Vier Wochen vor Ende meines Auslandsaufenthaltes bin ich in ein anderes<br />

Wohnheim gezogen, in die „Residenza San Marco“. Dort hab ich mir mit einer Spanierin ein<br />

sehr kleines, ungefähr 10 qm großes Zimmer geteilt; das Bad hatten wir zu viert. Wäre ich in<br />

diesem kleinen, doch sehr beengten Zimmer schon bei meiner Ankunft in Italien gelandet,<br />

hätte ich mich mit dem Einleben wohl deutlich schwerer getan. So hat es mir aber auch dort<br />

nach einer kurzen Eingewöhnungsphase sehr gut gefallen, ja es war sogar wesentlich einfacher<br />

mit den Bewohnern von San Marco Kontakte zu knüpfen.<br />

Ist die Wohnungsfrage geklärt, dann kann es nach der Ankunft losgehen mit dem Einleben.<br />

Das kann am Anfang ganz schön schwer sein. Einen manchen plagt das Heimweh, so auch<br />

mich. Einen anderen eine Erkältung oder Grippe – davon blieb ich glücklicherweise während<br />

meines ganzen Aufenthaltes verschont.<br />

Klima/Wetter<br />

Entgegen deutschen Vorstellungen vom warmen Süden Europas ist es dort ganz und gar<br />

nicht immer warm und sonnig. Wie bereits weiter oben erwähnt, hat es bei meiner Ankunft im<br />

Februar in Strömen geregnet und das sollte auch bis Ende März so weitergehen. Zudem war<br />

es sehr kalt, an manchen Morgen waren die Autos sogar mit Schnee bedeckt. Erst Anfang<br />

April wurde es zum ersten Mal richtig warm; über Ostern, Mitte April, war es wieder eisigkalt.<br />

Danach ging es dann aber stetig bergauf mit den Temperaturen. Im Juli hatten wir eine Woche<br />

sogar jeden Tag 40 Grad, was auch sehr unangenehm sein kann.

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