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Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt

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Uni<br />

In Siena gibt es zwei Universitäten: die „Università degli Studi di Siena“ und die „Università<br />

per Stranieri di Siena“. Ich habe an letzterer im März einen einmonatigen Sprachkurs gemacht,<br />

der allen Erasmusstudenten angeboten wird und den ich auch absolut weiterempfehlen<br />

kann. An ersterer, also der Università degli Studi di Siena, war ich an der Fakultät „Lettere<br />

e filosofia“ immatrikuliert. Dort habe ich also ganz normal studiert, Kurse in Geschichte<br />

und Philosophie belegt.<br />

Die verschiedenen Fakultäten der Universität sind in der ganzen Stadt verteilt. Die Veranstaltungen<br />

von „Lettere e filosofia“ finden in Gebäuden ganz in der Nähe der Porta Romana<br />

statt. Das war praktisch für mich, denn die „Residenza Piccolomini“ befand sich nur wenige<br />

hundert Meter außerhalb der Porta Romana. So hatte ich nur zehn Minuten zu Fuß zu meinen<br />

Kursen.<br />

Als ich in Siena angekommen bin, konnte ich praktisch kein Italienisch außer Hallo und<br />

Tschüs und die einfachsten Fragen. Wem es genauso geht wie mir damals, dem sei gesagt,<br />

es ist möglich nach Italien zu gehen ohne Italienisch zu können, aber es ist mindestens einen<br />

Monat lang ziemlich hart. Italiener sprechen gewöhnlich am liebsten italienisch und an<br />

der Uni finden alle Kurse, zumindest in den Geisteswissenschaften, in italienischer Sprache<br />

statt. Aufgrund meiner mangelnden Sprachkenntnisse habe ich daher während meines ganzen<br />

Aufenthaltes auch nur zwei Kurse belegt. Einen in Geschichte: Storia dell’Italia contemporanea<br />

und einen in Philosophie: Filosofia interculturale contemporanea.<br />

Vorlesungszeiten/Kurse<br />

Ein Semester in Italien ist gewöhnlich noch einmal in zwei Abschnitte unterteilt, so auch in<br />

Siena. Das heißt im Sommersemester beginnen neue Lehrveranstaltungen im Februar und<br />

im April. Mein Geschichtskurs „Storia dell’Italia contemporanea – La società italiana negli<br />

anni cinquanta“ bei Professore Caretti fing in der letzten Februarwoche an, ging bis kurz vor<br />

Ostern und fand zweimal wöchentlich statt. Ich bin im Vorlesungsverzeichnis im Internet auf<br />

diesen Kurs gestoßen, da er extra für Erasmusstudenten ausgeschrieben war. Dementsprechend<br />

waren auch etliche ausländische Studierende beim ersten Termin anwesend, mit ein<br />

paar bin ich bis heute befreundet. Wir mussten bei Herrn Caretti ein Buch, thematisch passend<br />

zur Veranstaltung, lesen, darüber eine Zusammenfassung schreiben und eine kurzes<br />

zehnminütiges Referat über ein Kapitel des Buches halten. Am Ende fand dann eine schriftliche<br />

Prüfung statt. Das klingt jetzt alles nach ziemlich viel Arbeit, was es durchaus auch war.<br />

Allerdings kamen mir diese Prüfungsformen entgegen, da ich mit einer mündlichen Prüfung<br />

zu diesem Zeitpunkt doch noch sehr große Schwierigkeiten gehabt hätte.<br />

Nach Ostern dann besuchte ich die Vorlesung „Filosofia interculturale contemporanea“ bei<br />

Professore Cognetti. Der Untertitel lautete „Dall’amore della sapienza alla sapienza<br />

dell’amore: il compito della filosofia nel pensiero di Raimon Panikkar“. Auch diese Veranstaltung<br />

fand zweimal wöchentlich statt, wie eigentlich fast alle Lehrveranstaltungen in Italien.<br />

Das Thema dieses Philosophiekurses war sehr spezifisch und philosophischen Inhalten auf<br />

Italienisch zu folgen, war auch nach zwei Monaten Aufenthalt in Italien schwer für mich. Am<br />

Ende fand eine mündliche Prüfung in Professore Cognettis Büro statt, das ist in Italien auch<br />

die übliche Prüfungsform. Die habe ich allerdings nicht bestanden, da das Thema auf Italienisch<br />

einfach zu kompliziert war. Am Ende standen auf meinem Transcript of Records fünf<br />

ECTS-Punkte für den Besuch der Philosophieveranstaltung, für meinen bestandenen Geschichtskurs<br />

bekam ich sechs ECTS-Punkte. Mein einmonatiger Sprachkurs gab vier Punkte.

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