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Essen und Trinken Wer so viel studiert, muss sich natürlich auch stärken. Und wo könnte das besser gehen als in Italien. Es ist tatsächlich so, dass mir das Essen in Siena so wahnsinnig gut geschmeckt hat, dass ich stundenlang davon schwärmen könnte. Als Erasmusstudent bekommt man eine Karte für die Mensa und damit zahlt man den vergünstigten Preis, 3 Euro pro Mahlzeit. In Siena gibt es zwei Mensen: „Mensa Sant’Agata“, die größere, und „Mensa Bandini“, die kleinere, aber meines Erachtens bessere und schönere. Aber darüber lässt sich streiten. Man kann in Siena immer mittags in die Mensa zum Essen gehen (pranzo), und abends (cena). Ich war eigentlich immer in der Bandini essen und das Essen ließ – zumindest für mich – wirklich nichts zu wünschen übrig. Es gab immer Pasta als Vorspeise, Fleisch mit Beilage oder ein vegetarisches Gericht als Hauptspeise, zusätzlich Salat. Bei der Nachspeise blieb einem die Wahl zwischen Jogurt und Obst. Trinken konnte man sich so oft nachfüllen wie man wollte, was vor allem bei den heißen Temperaturen im Sommer sehr sinnvoll ist. Da das Essen in der Mensa so gut war, habe ich sehr selten zu Hause gekocht. Wenn ich mal Lust auf Pizza hatte, ging ich abends in die Sant’Agata. Dort gab es jeden Abend frische Pizza mit Belag nach Wunsch. Vor allem im Sommer lässt man sich mit dem Essen dann auch reichlich Zeit, wir Erasmusstudenten sind nach der Mensa immer noch mit einem Eis oder einer Granita auf die Piazza gesessen. Lebenshaltungskosten Natürlich muss man trotz des guten Mensaessens auch mal in den Supermarkt. Dazu sei gesagt, dass die gerade innerhalb der Stadtmauer nicht allzu reichlich gesät sind, es gibt zwei Mal einen „Conad“ und sonst nur kleine Lebensmittelläden. Mir hat das allerdings ausgereicht. Außerhalb der Stadtmauer gibt es noch mehr Supermärkte, größere und günstigere. Dort muss man allerdings mit dem Bus hinfahren. Zu den Preisen sei gesagt, dass Lebensmittel ungefähr genauso viel kosten wie in Deutschland, einzig Milchprodukte sind deutlich teurer. So habe ich während meines Erasmussemesters in Italien auch nicht mehr Geld zum Leben ausgegeben als in Deutschland. Freizeit Siena ist eine sehr kleine Stadt und hat für große Diskotheken- und Partyfans nicht allzu viel zu bieten. Ein mancher wünscht sich vielleicht auch etwas mehr kulturelles Angebot. Es ist aber nicht so, dass einem in Siena langweilig werden würde. Und falls doch, gibt es ja die Möglichkeit in eine andere der nahegelegenen Städte zu fahren. Gleich nach meiner Ankunft bin ich dienstags zum Tandem-Stammtisch gegangen. Der wurde von italienischen Studenten für den Sprachaustausch zwischen Italienern und ausländischen Studierenden organisiert. Es war wirklich eine gute Möglichkeit, nette Leute kennenzulernen. Mit Valeria, einer Sienesin, die ich gleich am ersten Nachmittag kennengelernt hatte, habe ich bis heute Kontakt. Ebenfalls gleich in den ersten Tagen habe ich mir für acht Euro die Karte von ESN Siena beim International Place in der Via Banchi di Sotto besorgt. Damit bekam ich zahlreiche Vergünstigungen zum Beispiel bei Eisdielen oder Buchhandlungen in Siena oder auch kostenlose Museeumseintritte unter anderem in Florenz. Auf der Karte stand, dass ich Kunststudentin bin, was zwar nicht stimmte, aber Kunststudenten haben in einigen Museen freien Eintritt. Die ESN Gruppe in Siena organisierte während des ganzen Semesters zahlreiche Ausflüge. Ich habe an der Chianti-Tour im Mai teilgenommen, da sind wir mit dem Bus kleine, aber für ihren Wein sehr bekannte Dörfer in der Toskana abgefahren. Am Ende gab es ein typisches toskanisches Essen mit reichlich Wein in einem der Dörfer. Was in Italien, zumal im Sommer, sehr schön ist, ist Aperitivo. Am frühen Abend wird er in fast jeder Bar angeboten. Man trinkt meist Spritz und isst kleine Häppchen.
Zum Feiern sind im Sommer in Siena die Contradenfeste hervorragend geeignet. Jeder Stadtteil organisiert irgendwann ein Fest mit reichlich Essen, süffigem Wein und tanzbarer Musik. Je nach Größe der Contrade sind sie eher kleiner oder ganz schön groß, am meisten beeindruckt hat mich das Fest im riesigen Garten der „Contrada del Bruco“. Es findet jedes Jahr kurz nach dem ersten Palio im Juli statt. Blick vom Torre del Mangia auf den Orto de Pecci: In dieser grünen Oase lässt sich in Siena wunderbar Zeit verbringen. Reisen Ich war in Florenz, in Pisa, Lucca und Volterra, in Pienza, Rom, Arezzo, auf Giglio, in einigen anderen kleinen toskanischen Orten und natürlich am Meer. Ich hatte dafür kein Auto, allein öffentliche Verkehrsmittel und die funktionieren in Italien ziemlich gut. Das Busnetz ist in Gesamtitalien super ausgebaut, man kann weite Strecken aber auch kurze fahren, und falls ein Ort mal nicht dabei ist, gibt es sicherlich einen Zug, der dorthin fährt. Wer rechtzeitig bucht, kann für die Fahrt von Siena nach Rom ein Ticket für zehn Euro ergattern, ein richtiges Schnäppchen. Die Busfahrkarten gibt es in Siena direkt am Busbahnhof bei „Piazza Gramsci“. Zugtickets habe ich immer am Schalter im Bahnhof gekauft. Kultur Das italienische Lebensgefühl ist ganz anders als das deutsche: Es ist leicht und warm. Italien ist chaotisch, laut und lebendig. Italien fordert einen, aber es fördert auch. Man muss sich trauen, sich anpassen, sich öffnen, ja ein bisschen südländisch werden. Ich habe mich auf den italienischen Lebensrhythmus eingelassen und bin regelrecht aufgeblüht. Traut euch, es lohnt sich! Links Università degli Studi di Siena: http://www.unisi.it/ Università per Stranieri di Siena: http://www.unistrasi.it/ Wohnheime in Siena: http://www.dsu.toscana.it/it/alloggi/residenze_universitarie/siena/ ESN Siena: http://www.gruppoerasmussiena.it/esn/
Seite 1 und 2: Name: Isabell Gamperling Austauschj
Seite 3: Uni In Siena gibt es zwei Universit

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