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16 Ungarn-Jahrbuch 23 (1997)<br />

Edelsteine" (entstanden kurz nach 903) 79 sowie zwei Werke in persischer<br />

Sprache, das um 982/983 in Nordafghanistan verfaßte, anonyme „Hudûd<br />

al-'Alam" 80 und die bis 1052 im afghanischen Ghazni vollendete Chronik<br />

„Zayn al-a{)bâr" des GardîzL 81 Sie alle haben einen »Nachrichtenblock«<br />

hinterlassen, der sich auf ein »Maggarî« 82 genanntes Volk bezieht; man<br />

führt ihn zurück auf das nach 900 entstandene, verlorengegangene Werk<br />

des al-Gaihânî beziehungsweise dessen »Urquellen«, den in der ersten<br />

Hälfte des 9. Jahrhunderts schreibenden al-Garmî und den gegen Ende<br />

desselben Jahrhunderts zu datierenden Hârûn ibn Yahyâ. 83 Die Aussagen<br />

dieser »Urquellen« wiederum stützten sich neben älteren, literarischen<br />

Quellen hauptsächlich byzantinischer Herkunft auf die Berichte von<br />

Reisenden, Händlern und Diplomaten sowie von ehemaligen Kriegsgefangenen.<br />

Die sprachliche und kulturelle Kluft zwischen den islamischen<br />

Beobachtern und den meist heidnischen Objekten ihrer Neugier führte<br />

allerdings zu mancherlei Mißverständnissen, desgleichen der große räumliche<br />

Abstand zwischen den oben genannten Verfassern unserer Vorlagen<br />

und den Landstrichen, welche sie aufgrund solcher Daten zu beschreiben<br />

suchten. 84 Aus den drei besagten Quellen geht folgendes über das Volk der<br />

»Maggarî« hervor: 85<br />

Sie sind ein unabhängiges Volk, das zur Gruppe der »Türken« gehört.<br />

Insgesamt können sie 20.000 Krieger stellen und stehen unter der Herrschaft<br />

eines sakralen Herrschers »Knd« 86 (ungarisch »Kende«) und seines<br />

nominellen Stellvertreters *»Gula« (ungarisch »Gyula«), der die tatsächliche<br />

Macht innehat. 87 Ihr Land hat eine Ausdehnung von 100 x 100 (im „Hudûd<br />

al-'Alam" 150 x 100) Parasangen; 88 es liegt zwischen zwei Flüssen, die beide<br />

ins Schwarze Meer münden, und grenzt selbst ans Schwarze Meer (wört-<br />

79<br />

Zu Ibn Rusta vgl. Lewicki 1949/50, 347-348; Miquel 1967, 192 ff.; Encyclopedia of Islam 3<br />

(1971) 920-921; Havlík 1990.<br />

80<br />

Zum „tjudûd" vgl. Minorsky 1937 b; Lewicki 1964,4-5.<br />

81<br />

Zu GardM Lewicki 1949/50, 348-349; Encyclopedia of Islam 2 (1965) 978; Chwilkowska 1978;<br />

Martinez 1982.<br />

82<br />

Róna-Tas 1988,122, mit Anm. 20, hält die Form für eine Kontamination von »Baschkir«<br />

und »Magyar«.<br />

83<br />

Minorsky 1937,35,323; Boba 1967,89; Pritsak 1976,18-19; Lewicki 1978,35 ff.<br />

84<br />

Dazu Lewis 1957; Lewicki 1961,61 ff.; Székely 1974; Espéronnier 1986.<br />

85<br />

Das folgende, soweit nicht anders angegeben, nach Ibn Rusta (1892) 142-143 (franz. Übs.<br />

1955, 160-161); GardM (1897) 98-99 (engl. Übs. Martinez 1982, 159-162); Hudûd al-kam § 22,<br />

engl. Übs. Minorsky 1937,101.<br />

86<br />

Ein Punkt (.) bezeichnet in der Transkription der arabischen Schrift ein nicht notiertes<br />

(im Arabischen fakultatives) Vokalzeichen.<br />

87<br />

Zu diesen beiden Rangbezeichnungen z. B. Deer 1953, 95-96; Györffy 1978,117-118; Fodor<br />

1982,242; Ludwig 1982,93 ff,; Kristó 1996,171 ff.<br />

88<br />

1 Parasange = ca. 6 Kilometer: Encyclopedia of Islam 2 (1965) 812-813.

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