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20 Ungarn-Jahrbuch 23 (1997)<br />

»W.n.nd.r«, denen er bereits im § 22 die »Maggarî« als nördliche Nachbarn<br />

zugewiesen hatte, 115 im Süden von Chazaren, im Osten von »B.râdas« und<br />

im Westen von Bergen umgeben dachte. Diese Angaben würden bei einer<br />

Drehung von 45 Grad gegen den Uhrzeigersinn etwa auf den Raum der<br />

Donmündung am Schwarzen Meer hinweisen, 116 was eine Identität mit<br />

den »N.nd.r« des Gardîzî ausschlösse, die ja südlich der Donau saßen. Nur<br />

am Nordufer des Schwarzen Meeres ist denn auch jenes »Groß-Bulgar« zu<br />

suchen, das nördlich der Länder der »Rûmî« (Byzantiner) liegen soll und<br />

von dem die Itinerarien des al-Istachrî und des Ibn Hauqal sprechen. 117 Es<br />

wird in diesen Quellen deutlich von dem bereits bekannten »Inner-Bulgar«<br />

oder Donau-Bulgarien geschieden, es ist aber mit größter Wahrscheinlichkeit<br />

auch von einem ebenfalls erwähnten »Äußeren Bulgár« zu trennen,<br />

das für Wolga-Bulgarien steht. 118<br />

Verwirrt werden die Angaben des „Hudûd al-'Alam" nun allerdings dadurch,<br />

daß der Autor offenbar Berichte über die verschiedenen onogurbulgarischen<br />

Gruppen vermengte und, da er sie für ein einziges Volk hielt,<br />

miteinander in Konkordanz zu bringen suchte, was natürlich mißlingen<br />

mußte. 119 Unter diesen Berichten hat sich augenscheinlich auch die von<br />

Gardîzî verwendete, wohl von Hârûn ibn Yahyâ stammende Nachricht befunden,<br />

welche die »M.rwât« oder Moravljanen als christliche Nachbarn<br />

der Donau-Bulgaren bezeichnete. Über dieses Volk der »M.rwât« - bei ihm<br />

»Mirvât« - hatte der Autor des „ï^udûd al-'Alam" (der etwa 80 Jahre nach<br />

dem Untergang des Reiches von Moravia schrieb!) überhaupt keine konkreten<br />

Vorstellungen, was zu dessen Versetzung in die Kaukasus-Region<br />

führte. 120 Mit den »Mirvât« wanderten auch die normalerweise auf dem<br />

Balkan lokalisierten »inneren Bulgaren« nach Osten; dem „Hudûd" zufolge<br />

sind sie im Osten von den »Mirvât«, im Süden vom Schwarzen Meer, im<br />

Norden von den »Bergen der Rüs« eingerahmt! 121<br />

Auf dem Balkan kennt das „Hudûd" hingegen zwei Arten von Bulgaren,<br />

die »Burgân« im byzantinischen Reichsverband, und die »Bulgarî«, die<br />

gegen die Byzantiner im Kampf stehen. 122 Auch diese Verdoppelung geht<br />

auf die Verwendung zweier Vorlagen zurück, die für dasselbe Volk zwei<br />

verschiedene, wenn auch ähnlich klingende Namen verwendeten - was<br />

den Autor irreleitete -, und zwei verschiedene politische Situationen schil-<br />

115<br />

Hudûd al-klam § 22, engl. Übs. Minorsky 1937,101.<br />

116<br />

So auch Miquel 1975,308, während Lewicki 1978,37, an die untere Donau denkt.<br />

117<br />

So Minorsky 1937,4<strong>38</strong>-439. Zu Ibn Hauqal und al-Istachrî: Encyclopedia of Islam 3 (1971)<br />

786-788,4 (1978) 222-223.<br />

118<br />

Marquart 1903,518-519; Minorsky 1937,439; Róna-Tas 1988,121-122.<br />

119 Minorsky 1937,440.<br />

120 Hudûd al-kam § 46, engl. Übs. Minorsky 1937,160.<br />

121 Hudûd al-kam § 45, engl. Übs. Minorsky 1937,160.<br />

122 Hudûd al-kam § 42, engl. Übs. Minorsky 1937,153.

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