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24 Ungarn-Jahrbuch 23 (1997)<br />

Bulgaren, welchen kein eigenes Kapitel gewidmet ist), mit denen Byzanz in<br />

Kontakt stand und die es seiner Politik dienstbar machen konnte. 142 Der<br />

Kaiser - er hatte seit 929 Vorarbeiten ausgeführt - und seine Helfer<br />

kombinierten dabei ältere, zumeist wohl aus dem Staatsarchiv und der<br />

kaiserlichen Bibliothek bezogene Exzerpte mit neueren, häufig von Diplomaten<br />

auf mündlichem Wege erhaltenen Informationen. In der heute<br />

vorliegenden Form 143 stehen diese aus verschiedenen Zeitstufen stammenden<br />

Nachrichten oft unverbunden nebeneinander, so in den Kapiteln<br />

über »MeyáXrj Mopccßict«, das vermeintliche »Großmähren«, über die südslawischen<br />

Völker, über die Petschenegen und eben auch über die Ungarn.<br />

144<br />

Die dadurch bisweilen entstehenden Widersinnigkeiten könnten den<br />

Eindruck mangelnder historischer und geographischer Kenntnisse der byzantinischen<br />

Kompilatoren erwecken und haben vor kurzem dazu geführt,<br />

daß die Brauchbarkeit des DAI für die Rekonstruktion der »politischen<br />

Geographie« Europas während des 9./10. Jahrhunderts in Bausch und Bogen<br />

verworfen wurde. 145 Diese Auffassung schießt allerdings weit über das<br />

Ziel hinaus und unterschätzt die Fülle der Informationen, die aus dem DAI<br />

- bei Anwendung der gebotenen Quellenkritik - gerade über die Byzanz<br />

näherliegenden Gebiete gewonnen werden können. 146<br />

Die südrussischen Siedlungsgebiete der im Entstehen begriffenen ungarischen<br />

Föderation sowie die Geschichte ihrer Vertreibung durch die Petschenegen<br />

werden vom DAI in mehreren Kapiteln geschildert, die eindeutig<br />

verschiedenen Ursprungs sind. Während man das 37. Kapitel auf petschenegische<br />

Informanten zurückführt, 147 sind die Kapitel <strong>38</strong> bis 40 - zumindest<br />

teilweise - aus Nachrichten zusammengesetzt, die eine ungarische<br />

142<br />

Hierzu und zum folgenden Moravcsik 1958,1,356 ff.; Moravcsik/Jenkins U (1962) 1 ff.; Karayannopoulos/Weiß<br />

1982, 392-393; Antonopoulos 1996. Zum politisch-biographischen Hintergrund<br />

vor allem Toynbee 1973; Ripoche 1977; Várady 1989.<br />

143<br />

Es existieren eine aus Byzanz selbst stammende Handschrift des 11. Jahrhunderts sowie<br />

drei im 16. Jahrhundert in Italien angefertigte Abschriften: Konst. Porph. DAI, Moravcsik/Jenkins<br />

I (1949) 14 ff.<br />

144<br />

Moravcsik 1958,1, 365, weist allerdings darauf hin, daß eine möglicherweise beabsichtigte<br />

Glättung oder Endredaktion des Materials unterblieb, weil sich die Zielsetzung des Kaisers<br />

von einem Buch »über die fremden Völker« zu einem nur für seinen Sohn bestimmten<br />

didaktischen Werk verschoben hatte.<br />

145<br />

Vgl. Wolfram 1989, der allerdings vor allem die auf Moravia (»Großmähren«) bezüglichen<br />

Passagen des Konst. Porph. DAI in Frage stellen wollte und auf das übrige Mitteleuropa<br />

(trotz des Aufsatztitels) kaum eingeht.<br />

146<br />

Vgl. Várady 1989 und Váczy 1990/91 (zu den Ungarn) bzw. Boba 1992 (zu Moravia/»Großmähren«).<br />

147<br />

So Konst. Porph. DAI, Moravcsik/Jenkins H (1962) 144; Toynbee 1973,465.

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