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28 Ungarn-Jahrbuch 23 (1997)<br />

den, als sie über die Donau nach Bulgarien eingefallen waren, von den Petschenegen<br />

im Rücken angegriffen und vernichtend geschlagen; diesen Bericht<br />

bringt - neben anderen byzantinischen Quellen - auch das ungarisch<br />

inspirierte 40. Kapitel des DAL 172 Die Ungarn wurden also nur einmal, um<br />

das Jahr 895, von den Petschenegen aus ihren südrussischen Sitzen hinausgedrängt,<br />

und zwar aus dem gesamten Raum zwischen Don und Donau,<br />

aus »Levedia« und »Atelkuzu« zugleich, wo sie zuvor, wie die islamischen<br />

Quellen nahelegen, offenbar noch nach den Stammesgruppen der Onogur-<br />

Bulgaren und Magyaren getrennt gelebt hatten.<br />

Die Kritiker der Thesen von Pritsak und Boba haben moniert, daß Konstantinos<br />

Porphyrogennetos, der doch ansonsten über die Frühgeschichte<br />

der Ungarn so gut informiert sei, eine Vereinigung dieser beiden Gruppierungen<br />

nirgends andeutete. Vielmehr verwende er bei allen Erwähnungen<br />

der Ungarn nur ein undifferenziertes »ToöpKoi«, was eine ursprüngliche<br />

Scheidung in zwei (oder auch mehrere) signifikant verschiedene Stammesgruppen<br />

unwahrscheinlich mache. 173<br />

Die entsprechenden Aussagen des DAI finden sich jedoch womöglich<br />

versteckt in den parallel zur Wanderungsgeschichte der »Türken«-Ungarn<br />

berichteten Entstehung von deren Herrschaftsstruktur. Demnach sollen die<br />

»Türken« oder Ungarn zunächst, geteilt in sieben Stämme, unter<br />

»Woiwoden« gestanden haben. Der - offenbar rangmäßig, nicht zeitlich<br />

gemeinte 174 - erste Woiwode sei der schon erwähnte »Levedias« gewesen,<br />

dessen Namen man übrigens auch schon als Sippen-, nicht nur als Personennamen<br />

gedeutet hat. 175 Während dieser Zeit, als sie noch nicht<br />

»Türken«, sondern, wie bereits vermerkt, »Savartoi asphaloi« hießen, wären<br />

sie Nachbarn der Chazaren gewesen und hätten mit ihnen gemeinsam in<br />

allen Kriegen gekämpft. 176 Dieser Zustand habe, wie es im DAI heißt, »drei<br />

Jahre lang« gedauert, was wohl in »200 Jahre« zu emendieren ist. Moravcsik<br />

hat in diesem Zusammenhang darauf verwiesen, daß in der byzantinischen<br />

Unziale das Zahlzeichen für 3 (T) leicht mit jenem für 200 (C) verwechselt<br />

werden könne. 177<br />

172 Konst. Porph. DAI 40, Moravcsik/Jenkins I (1949) 176-177.<br />

173 Vgl. die Rezension Golden 1975 zu Boba 1967,282.<br />

174 So Deér 1953,94; Ferdinandy 1957,101; Kristó 1981,79.<br />

175 Vernadsky 1957,17; zur Datierung von Levedias Herrschaft auf 830-860 auch die Überlegungen<br />

bei Kristó 1981,80 ff., und 1996,107 ff. Er geht davon aus, daß Levedias als erster die<br />

sieben ungarischen Stämme, zunächst zu einem Stammesbund, vereinigte.<br />

176 Konst. Porph. DAI <strong>38</strong>, Moravcsik/Jenkins I (1949) 170-171.<br />

177 So Moravcsik 1930, 88. Von anderen wird eine Emendierung in »300 Jahre« vertreten,<br />

Grégoire 1937, 636; Vernadsky 1957,10, 14; Dunlop 1967, 201-202; oder »3 Jahre« belassen, so<br />

Sinor 1958, 525; Artamonov 1962, 343-344; Ludwig 1982, 92, 95; Várady 1989, 26. Etwa 20 Jahre<br />

nehmen dagegen Marquart 1903,33, und Xrístó 1996,132, an.

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