Schonefeld 2011 Umschlag_final.indd - Gemeinde Schönefeld
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Kiekebusch scheint seinen Namen wohl von seiner Lage des „Busches“<br />
zu haben, wie auch jetzt noch die Niederung am Flutgraben<br />
heißt. Ebenso wenig wie über die Entstehung des Namens,<br />
ist Genaueres über die erste Gründungszeit des Gutes und des<br />
Dorfes bekannt.<br />
Die ersten Nachrichten über Kiekebusch aus dem Jahre 1375 besagen,<br />
dass das Dorf 42 Hufen (Bezeichnung für ein Bauerngut<br />
oder Gehöft das von einer Familie bewirtschaftet wurde) besaß,<br />
von denen der Pfarrer drei und der Schulze fünf hatten. Die Zahl<br />
der Bauern wird nicht angegeben, aber es werden sieben Kossäthen<br />
(Dorfbewohner, die einen Kotten bzw. eine Kate besaßen)<br />
erwähnt. Erst das Schloßkataster vom Jahre 1624 erwähnt, dass<br />
es früher 11 Pacht und Zins zahlende Hüfner gab.<br />
Der älteste bekannte Besitzer von Kiekebusch war ein Herr Danis,<br />
wahrscheinlich ein Edler von Dame. Im Jahre 1373 wird ein<br />
Richard von Dame als Gefolgsmann des Kaisers benannt. Henning<br />
von Reichenbach, der auch in Schulzendorf Besitzungen hatte,<br />
kaufte in diesem Jahr das Dorf von ihm. Er übte die Gerichtsbarkeit<br />
aus und besaß das Patronatsrecht in Kiekebusch.<br />
Im Jahre 1493 belehnte der Kurfürst Friedrich die Gebrüder Otto<br />
und Heinrich von Hacke mit dem Dorf. Nach dem Schloßregister<br />
vom Jahre 1450 besaßen diese die gutsherrschaftlichen Rechte<br />
gemeinsam mit einem Mußlow, der auch in Glienicke und <strong>Schönefeld</strong><br />
ansässig war.<br />
Im 16. Jahrhundert waren die Herren von Hacke im Besitz des<br />
ganzen Dorfes und der 32 Stücken Landes, genannt das Vorwerk<br />
– zwischen Kiekebusch und Waltersdorf. Zu diesem Lehnsgut<br />
wurden am Ende des 16. Jahrhunderts zwei Bauerngüter zugekauft<br />
und daraus später ein Rittergut gebildet.<br />
Der größte Teil des Dorfes wurde im 30-jährigen Kriege verwüstet,<br />
so dass im Jahre 1651 nur die Bauern Nagel, Friedrich und Grothe<br />
im Orte waren. Nach den Hufentabellen waren jedoch bereits<br />
1671 wieder neun Hüfer und 5 Kossäthen ansässig.<br />
Von der Familie von Hacke gelangte das Rittergut um das Jahr<br />
1650 an Hans Christoph von Beeren, dessen Nachkommen dasselbe<br />
bis 1727 besaßen. Im Jahre 1727 kaufte König Friedrich<br />
Wilhelm I. das Gut von dem Major von Beeren für die Nebenlinie<br />
des königlichen Hauses im Namen des Prinzen Wilhelms. Das<br />
Gut wurde als Teil des Amtes Rotzis von der Domänenkammer in<br />
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