Schonefeld 2011 Umschlag_final.indd - Gemeinde Schönefeld
Schonefeld 2011 Umschlag_final.indd - Gemeinde Schönefeld
Schonefeld 2011 Umschlag_final.indd - Gemeinde Schönefeld
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die Entstehungsgeschichte der kleinen Siedlungseinheit Selchow<br />
(anfangs Zelichow genannt, was „Besitzdorf des Zelich„ bedeutet)<br />
verliert sich im frühen Mittelalter. 1242 wird ein Henricus de<br />
Selchow genannt.<br />
Zum ersten Mal wird Selchow in einer Urkunde (datiert auf den<br />
29. August 1373) erwähnt, die Kaiser Karl der Vierte für die von<br />
Kummeltitz ausstellte. Darin wurden die Pacht- und Zinsabgaben<br />
aufgelistet. Der Besitz für das Dorf und Gut wurde mit entsprechendem<br />
Besitzerwechsel häufi g aufgeteilt.<br />
Verheerende Folgen hatten die Bauernkriege und der 30-jährige<br />
Krieg. In Selchow blieb Caspar Mittelstras als einziger Bauer übrig.<br />
1740 erwarb Friedrich Wilhelm I das Dorf für 27.000 Taler und<br />
fügte es der Herrschaft Wusterhausen ein. Um 1805 wohnten im<br />
Dorfbezirk Selchow 171 Menschen mit Schmiede, Krug (ländliche<br />
Gaststätte) und Windmühle.<br />
Bedingt durch die teilweise Aufl ösung der Domäne Königs Wusterhausen<br />
kam das Gut in Erbpacht zu Friedrich Schneider. Ab<br />
1890 war die Familie Neuhaus im Besitz des Guts. Sie verkaufte<br />
es im Mai 1924 für die Entwicklung der Rieselfelder an den Magistrat<br />
von Berlin.<br />
Das Gutshaus wurde in den 20er Jahren gebaut, Im Herbst 1943<br />
und im Frühjahr 1944 wurde es durch Bomben beschädigt.<br />
Aus dem schon immer von der Landwirtschaft geprägten Ort<br />
ist in den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts ein Paradies für<br />
Pferdeliebhaber geworden. Die ehemals der intensiven Landwirtschaft<br />
dienenden Einrichtungen wurden zu Sport- und Freizeitanlagen<br />
umgebaut und bieten so den Berlinern die Möglichkeit,<br />
ihre Freizeit unmittelbar vor der Haustür zu verbringen. Reit- und<br />
Wanderwege sind in der wald- und wasserreichen Gegend ausreichend<br />
vorhanden.<br />
Aufgrund der Erweiterung des Flughafens <strong>Schönefeld</strong> war es notwendig,<br />
Teile von Selchow umzusiedeln, da sich Teile des Ortes<br />
auf dem Gelände des zukünftigen Großfl ughafens befanden. Die<br />
von der Umsiedlung betroff enen Eigenheimbesitzer und Mieter<br />
haben sich größtenteils für den Ortsteil Großziethen als ihren neuen<br />
Wohnstandort entschieden. So wurden dreizehn Haushalte auf<br />
einer 2,5 ha großen Fläche in Großziethen angesiedelt. Am 5. Juli<br />
2005 wurde der Abschluss der Umsiedlung feierlich begangen.<br />
2005 wurde in der Nähe der Kirche der Seniorenklub fertiggestellt<br />
und an die Seniorinnen und Senioren des Ortsteils Selchow<br />
übergeben.<br />
Zur Zeit wird mit Hochdruck daran gearbeitet, ein neues Ausstellungs-<br />
und Messegelände für die ILA und andere Messen<br />
vorzubereiten. Ziel ist es, 2012 erstmals die ILA auf dem neuen<br />
Messegelände stattfi nden zu lassen. Neue Ansiedlungen von Luftfahrtunternehmen<br />
am Standort Selchow werden gegenwärtig<br />
geprüft.<br />
OT Selchow<br />
Der Westeingang des Flughafens nimmt immer mehr Gestalt an.<br />
Neben den Eingangsbereichen prägen die Feuerwache West,<br />
zwei Hangars, das neue Eon-Gebäude sowie die Halle für die<br />
Winterdienstfahrzeuge das Antlitz dieses Teils von Selchow. Die<br />
Flughafengesellschaft hat für die Bewohner des Ortes auf Bitten<br />
des Ortsbeirates einen Schutzwall errichtet und begrünt. Im Zusammenhang<br />
mit der Errichtung des Messegebäudes ist geplant,<br />
den Selchower Gutspark zu sanieren.<br />
Wappen des Ortsteils Selchow<br />
Eine Kirche in Seitenansicht auf blauem Grund und grünem<br />
Boden. in der rechten Ecke zwei gelbe, zu einem „S“ geformte<br />
Hufeisen.<br />
Das gestaltete Wappen heraldisiert ein Bildsiegel des Ortsteils,<br />
das die Kirche und die beiden Hufeisen als Symbol darstellt. Da<br />
in Selchow die Zahl der Pferde die der Einwohner übersteigt,<br />
wurden die Hufeisen zu einem „S“ als Anfangsbuchstaben von<br />
Selchow geformt.<br />
39