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Psychomotorisches Bewegungsangebot für Kinder bis 3 ... - BSCW

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2.1 Theoretischer Hintergrund 20<br />

lich zwischen dem sechsten und siebten Lebensmonat auftritt, wird auch von<br />

aussen deutlich, dass das Kind an die Mutterfigur gebunden ist.<br />

• Phase 4: Bildung einer zielkorrigierenden Partnerschaft<br />

• Das Kind lernt nun, dass die Mutter ein von ihm unabhängiges Individuum ist.<br />

Durch Beobachtung lernt das Kind, die Gefühle und Motive seiner Mutterfigur zu<br />

verstehen. Dadurch entwickelt sich <strong>für</strong> beide eine viel komplexere Beziehung zu-<br />

einander, die Bowlby „Partnerschaft“ nennt. In welchem Alter diese Phase auftritt,<br />

ist nicht genau festzustellen. Mit grosser Wahrscheinlichkeit liegt sie zwischen<br />

dem zweiten und dem dritten Lebensjahr, jedoch ist auch ein späteres Auftreten<br />

möglich.<br />

Eine dauerhafte emotionale Bindung zwischen dem Säugling und einer Bezugsper-<br />

son oder mehreren Bezugspersonen beginnt sich erst zwischen dem siebten und<br />

neunten Lebensmonat des Kindes einzustellen (Uehli Stauffer, 2007a). Aufgrund der<br />

individuellen Bindungserfahrungen entwickelt das Kind ein inneres Arbeitsmodell,<br />

also eine innere Repräsentation, von Bindung. Dieses innere Arbeitsmodell führt da-<br />

zu, dass sich das Kind nach und nach die Bezugsperson und die mit ihr gemachten<br />

Erfahrungen in Erinnerung rufen kann, auch wenn die Bezugsperson nicht anwesend<br />

ist. Somit beeinflusst die erste Bindung und das dadurch entstandene innere Arbeits-<br />

modell die späteren Beziehungserfahrungen.<br />

Solange es noch keine inneren Arbeitsmodelle entwickelt hat, ist die Anwesenheit<br />

von Bezugspersonen <strong>für</strong> das Kind von grosser Bedeutung. Ist eine Bezugsperson in<br />

einer fremden Situation anwesend, kann sich das Kind schneller aktiv mit der neuen<br />

Umgebung auseinandersetzen und sich in Ruhe mit Erkunden und Explorieren be-<br />

schäftigen. Bei Abwesenheit der Bezugsperson wird beim Kind das Bindungsverhal-<br />

ten aktiviert: Es macht sich auf die Suche nach der Bezugsperson, fühlt sich nicht<br />

sicher und geborgen und kann sich somit nicht oder kaum ins Spiel oder ins Erfor-<br />

schen der Umgebung vertiefen.<br />

Wie die Entwicklung des Bindungsverhaltens vor sich geht, ist <strong>für</strong> die ersten zwölf<br />

Lebensmonate des Kindes weit besser dokumentiert als <strong>für</strong> die folgenden Lebens-<br />

jahre (Bowlby, 1986, S. 194). Es ist jedoch davon auszugehen, dass das Bind-<br />

ungsverhalten im zweiten und im dritten Lebensjahr weder weniger intensiv noch<br />

weniger häufig auftritt.

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