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Hygienische Anforderungen an die stationäre Wundversorgung

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Gesetzlich betrachtet ist es möglich, Einmalprodukte aufzubereiten, also zu desinfizieren<br />

oder sterilisieren. Jedoch haftet der Hersteller d<strong>an</strong>n nicht mehr für das Produkt, sondern<br />

<strong>die</strong> ausführende Person bzw. Trägerschaft, auch wenn korrekt desinfiziert bzw. sterilisiert<br />

wurde (Deutsche Gesellschaft für Kr<strong>an</strong>kenhaushygiene, 2006). Es wird in der Fachliteratur<br />

jedoch nicht empfohlen, Einmalprodukte wieder aufzubereiten (eigener Vorschlag: Kategorie<br />

II bzw. Kategorie IV, da nicht routinemäßig für <strong>die</strong> Reinheit oder Sterilität des Produktes<br />

gar<strong>an</strong>tiert werden k<strong>an</strong>n).<br />

3.4.2 Flächendesinfektion<br />

Das Wechseln befleckter Bettwäsche oder das Austauschen durchfeuchteter Decken, Polster<br />

und Matratzen gehört ebenfalls zur Keimreduktion der Umgebung, wobei in der Literatur<br />

hierzu wenig gefunden wird. Dennoch k<strong>an</strong>n <strong>die</strong>ses Material als kontaminiert <strong>an</strong>gesehen<br />

werden und muss ebenfalls (in den Wäschesack) abgeworfen oder zur Bettensterilisation<br />

geschickt werden (siehe Kapitel 3.2.4 bzw. Kapitel 3.4.1). Der Hinweis des Healthcare<br />

Infection Control Practices Advisory Committee (2003), dass bei Blutflecken oder potentiell<br />

infektiöse Materialien sofort gereinigt und desinfiziert werden soll, k<strong>an</strong>n <strong>die</strong>ses Vorgehen<br />

jedoch rechtfertigen (Kategorie IB).<br />

Die Kommission für Kr<strong>an</strong>kenhaushygiene und Infektionsprävention (2004a) empfiehlt zur<br />

Flächendesinfektion folgendes: „Die zu desinfizierende Oberfläche muss mit einer<br />

ausreichenden Menge des Mittels unter leichtem Druck abgerieben werden (Nass-Wischen).<br />

Kat. IB“ (Kommission für Kr<strong>an</strong>kenhaushygiene und Infektionsprävention 2004a, S. 58)<br />

Eine Sprühdesinfektion ist laut den oben erwähnten Autoren weniger wirkungsvoll und stellt<br />

für den Reinigenden eine Gesundheitsgefährdung dar (Aerosole des Desinfektionsmittels<br />

geraten durch das Aufsprühen in <strong>die</strong> Luft und dringen in <strong>die</strong> Lunge ein). Wo keine Wisch-<br />

desinfektion <strong>an</strong>wendbar ist (m<strong>an</strong>gelnde Erreichbarkeit), k<strong>an</strong>n sie jedoch trotz m<strong>an</strong>gelhafter<br />

Effektivität <strong>an</strong>gezeigt sein (Kategorie IB).<br />

Zudem sollen weder Sprühdesinfektion noch großflächige Reinigungsverfahren, <strong>die</strong> Nebel<br />

oder Aerosole produzieren bzw. Staub aufwirbeln, in patientennahen Bereichen verwendet<br />

werden (Healthcare Infection Control Practices Advisory Committee, 2003) (Kategorie IB).<br />

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