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Jahresbericht 10/11 - Heilpädagogisches Zentrum Hagendorn

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«Das Abenteuer Englisch hat<br />

bei den meisten bereits<br />

einen festen Platz im Alltag.»<br />

englisch an einer heilPädagogischen schule? of course!<br />

Seit drei Jahren unterrichte ich Englisch am<br />

Heilpädagogischen <strong>Zentrum</strong> <strong>Hagendorn</strong>.<br />

Die Jugendlichen machen mit Begeisterung<br />

und grosser Motivation im Unterricht mit.<br />

Dabei haben viele von ihnen doch bereits Mühe<br />

mit der Muttersprache oder der Schulsprache<br />

Hochdeutsch. Weshalb sollten sie sich also mit<br />

einer zusätzlichen Sprache befassen? Nun,<br />

jede Schülerin und jeder Schüler, die/der eine<br />

neue Sprache erlernt, begibt sich in ein Land<br />

voller Abenteuer. Das Abenteuer Englisch hat<br />

bei den meisten bereits einen festen Platz<br />

im Alltag. Sie benutzen Wörter wie cool, Handy<br />

oder easy und hören Lieder von Lady Gaga,<br />

Bon Jovi und Justin Bieber. Damit ist ein grosser<br />

Teil der Lerngruppe bereits fürs Englisch<br />

motiviert.<br />

Im Englischunterricht steht das Gesprochene<br />

eindeutig im Vordergrund. Sprache wird<br />

grundsätzlich als wesentliches Kommunikationsmittel<br />

der Kinder und Jugendlichen angesehen<br />

und gestaltet zwischenmenschliche Beziehung.<br />

Die meisten Jugendlichen einer Sonderschule<br />

haben sich zuvor nicht bewusst mit der englischen<br />

Sprache befasst. So sind alle auf dem<br />

gleichen Kommunikationsstand. Diese Tat-<br />

sache bricht Interaktionsbarrieren, da alle<br />

gemeinsam von Grund auf eine neue Sprache<br />

lernen.<br />

Als Pädagogin achte ich darauf, dass die neue<br />

Sprache in einer stressfreien, lustvollen und<br />

konzentrierten Atmosphäre stattfindet. Das ist<br />

wichtig. Die Lerninhalte müssen spielerisch<br />

umgesetzt werden und in einem alltagsnahen<br />

Kontext stehen. Es braucht viel Repetition,<br />

Bewegung sowie Rituale und eine Vielfalt an<br />

Unterrichtsmethoden.<br />

Die Englischlektion beginnt immer mit<br />

dem Begrüssungsvokabular: «Hello.», «Hello!»,<br />

«What’s your name?», «My name ist …»,<br />

«How are you, …?», «I am happy / angry / tired /<br />

sad etc.» Die Schülerinnen und Schüler erhalten<br />

zur Unterstützung ein Büchlein mit einem<br />

Kommunikationsablauf. Auf jeder Seite ist<br />

ein Satz mit entsprechendem Symbol vorhanden.<br />

Ist dieser Satz ausgesprochen, muss umge-<br />

blättert werden, um den Dialog fortzuführen.<br />

Zusätzlich begleite ich – oder die Schulassistentin<br />

– die Sätze mit einer Gebärde. Damit<br />

dieses Ritual nicht langweilig wird, dürfen die<br />

Jugendlichen zwischendurch ein Foto von<br />

ihren Schulkameradinnen und Schulkameraden<br />

ziehen und müssen bei der Begrüssung jene<br />

Person spielen. Natürlich macht es ihnen auch<br />

Spass, wenn sie eine Lehrperson oder eine<br />

Schulassistentin darstellen dürfen.<br />

Nebst der Unterstützung durch Fotos, Bilder,<br />

Piktogramme und Gebärden, spielen Gestik<br />

und Mimik eine grosse Rolle. Geschichten und<br />

Kinderbücher in einer fremden Sprache zu<br />

vermitteln bedingt, dass die Kinder und Jugendlichen<br />

die Geschichte nicht nur erzählt, sondern<br />

auch vorgespielt bekommen. Am besten<br />

ist es, wenn sie die einzelnen Handlungen<br />

gleich nachspielen und die Dialoge nachsprechen<br />

können. So kommt Bewegung in den

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