Jahresbericht 10/11 - Heilpädagogisches Zentrum Hagendorn
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wachsen lassen können. Oft wissen wir<br />
nicht genau, was heranwächst, denn diese<br />
Mittel wirken auf den ganzen Menschen ein.<br />
Es ist wesentlich, dass das Tun in einen übergeordneten<br />
Rahmen eingebettet und mit<br />
Regeln versehen ist. Diese ermöglichen einerseits<br />
einen weiten Handlungsspielraum und<br />
grenzen ihn gleichzeitig auch ein. So ist es in<br />
einer Gruppe mit zwei Jungen, die in einem<br />
Polizei/Räuber-Spiel ihre Kräfte messen wollen,<br />
wichtig, die Kampfregeln zu erarbeiten und<br />
einzuhalten, damit niemand verletzt wird. Oder<br />
beim Spitalspiel, wie oben beschrieben, sind<br />
die Rollen der Krankenschwester und der Patientin<br />
geklärt und Abmachungen getroffen<br />
worden, welchen Sinn z. B. der graue Wagen<br />
im Spiel einnimmt (Krankenwagen).<br />
Ohne diese Übereinkünfte funktioniert es<br />
nicht. Hier liegt die Chance, welche die Psychomotoriktherapie<br />
anbietet: sich innerhalb<br />
dieser Grenzen, oft begleitet und unterstützt<br />
von der Musik, frei bewegen und ausdrücken<br />
zu dürfen!<br />
In einem festgelegten Rahmen öffnet sich ein<br />
weiter Bewegungsspielraum, in dem es thematisch<br />
kaum richtig und falsch gibt und grosse<br />
eigene Kreativität möglich wird.<br />
Dabei behält die Therapeutin die Übersicht,<br />
hält und gestaltet mit den Ideen der Kinder<br />
einen von Stunde zu Stunde variierenden, sehr<br />
individuellen Rahmen, mit Spielregeln, die auf<br />
die Ressourcen jedes Kindes eingehen. So wird<br />
das Kind in einem ersten, therapeutischen<br />
Schritt in seinem Sein und Können bestärkt.<br />
Das unterstützt die Entwicklung eines positiven<br />
Selbstbildes. Und dies wiederum motiviert<br />
in einem zweiten Schritt, Neues auszupro-<br />
bieren und Entwicklungsschritte zu wagen.<br />
Lena Zülle<br />
Psychomotoriktherapeutin astp