Dieser Online-Bericht als PDF - adidas Group
Dieser Online-Bericht als PDF - adidas Group
Dieser Online-Bericht als PDF - adidas Group
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
HERAUSFORDERUNG: UMGANG MIT EINER ExTERNEN<br />
BESCHAFFUNGSKETTE<br />
Unsere Beschaffungskette ist vielschichtig und komplex. Sie<br />
umfasst viele verschiedene Zulieferbetriebe, die sich generell<br />
in Hauptzulieferer, Subunternehmer und Rohstofflieferanten<br />
einteilen lassen.<br />
Während wir bemüht sind, die Beschaffungskette für unser<br />
Kerngeschäft und die Produktion für den internationalen<br />
Exportmarkt zu konsolidieren, steigt aufgrund unterschiedlicher<br />
lokaler Marktanforderungen in anderen Geschäftsbereichen die<br />
Anzahl unserer Zulieferer an. Wir schließen Lizenzverträge mit<br />
zusätzlichen Herstellern, unterstützen unsere bestehenden<br />
Geschäftspartner bei Investitionen, Neubau- und Erweiterungsprojekten<br />
und suchen neue Zulieferer für lokale Märkte.<br />
Einige Geschäftseinheiten des <strong>adidas</strong> Konzerns arbeiten mit<br />
Agenten, die für die Auftragsvergabe an einzelne Zulieferer<br />
verantwortlich sind.<br />
Eine vereinfachte Darstellung unserer Beschaffungskette finden<br />
Sie in dem Abschnitt Umgang mit unserer Beschaffungskette.<br />
Das Auslagern der Produktion birgt Risiken. Unsere Möglichkeiten<br />
zur Kontrolle des Betriebsablaufs sowie der Arbeits- und<br />
Umweltbedingungen sind bei Zulieferbetrieben geringer <strong>als</strong><br />
bei unseren eigenen Produktionsstätten.<br />
Mangel an qualifizierten Managern<br />
Die ,Workplace Standards’ unterstützen unsere Zulieferer bei der<br />
Schaffung akzeptabler Arbeitsbedingungen. Wir zielen darauf ab,<br />
die Ursachen für Probleme zu beseitigen und den Betrieben dabei<br />
zu helfen, eigene Systeme für eine verantwortungsbewusste<br />
Unternehmensführung zu errichten, um damit Verbesserungen zu<br />
erreichen. Zur Umsetzung und Pflege dieser Systeme benötigen die<br />
Fabriken Mitarbeiter, die gut geschult, kompetent und erfahren<br />
sind. In unseren Hauptzulieferländern besteht allgemein ein Mangel<br />
an Kräften des mittleren Managements mit Kenntnissen in den<br />
Bereichen Sicherheit und Gesundheit sowie Personalmanagement.<br />
Die Fluktuation entsprechend ausgebildeter Mitarbeiter ist<br />
überdurchschnittlich hoch.<br />
Erhöhte Nachfrage stellt Zulieferbetriebe vor<br />
Kapazitätsprobleme<br />
Eine weitere Herausforderung bringt die Nachfrage nach Produkten<br />
im Rahmen großer Sportereignisse und die daraus entstehende<br />
zusätzliche Belastung einzelner Zulieferbetriebe mit sich. Zudem<br />
beinhalten Marketing- und Werbekampagnen für Großereignisse<br />
häufig Werbegeschenke (,Give-Away’-Artikel), die durch Agenten<br />
außerhalb unserer Hauptbeschaffungskette bestellt werden.<br />
REAKTION: DIE ARBEIT MIT UNSEREN ZULIEFERERN<br />
Unsere Strategie zielt langfristig auf die Eigenverantwortung<br />
unserer Zulieferer ab und konzentriert sich auf:<br />
• Unterstützung unserer Geschäftspartner bei der Schaffung<br />
effektiver Systeme im Personal-, Sicherheits- und Gesundheitssowie<br />
Umweltmanagement;<br />
• Unterstützung und Schulung von Arbeitnehmern und Management<br />
unserer Geschäftspartner, um angemessene und sichere<br />
Arbeitsbedingungen zu gewährleisten;<br />
• Förderung des Umweltbewusstseins und Verbreitung<br />
vorbildlicher Umweltmaßnahmen und<br />
Sozial- und Umweltbericht • 6<br />
• Verstärkte Interaktion mit lokalen Arbeitnehmerorganisationen<br />
und Nicht-Regierungsorganisationen, um einen besseren Einblick<br />
in die Arbeitsbedingungen an unseren Produktionsstandorten<br />
zu gewinnen.<br />
Innerhalb unserer Beschaffungskette treten wir sowohl in<br />
überwachender <strong>als</strong> auch in beratender Funktion auf, indem wir den<br />
Einsatz des Managements für unsere ,Workplace Standards’ prüfen<br />
und gleichzeitig unsere Zulieferer in Schlüsselbereichen schulen.<br />
Wir messen mittels eines Leistungsindikators die Wirksamkeit der<br />
von den Zulieferern durchgeführten Aktivitäten und schulen sie in<br />
der Einrichtung effektiver Personal- und Umweltmanagementsysteme.<br />
Damit wollen wir ihnen die Voraussetzungen zur Eigenverantwortung<br />
erläutern und ihnen den Weg dahin aufzeigen. Um sicherzustellen,<br />
dass solche Managementsysteme durch sachkundige Führungskräfte<br />
beaufsichtigt und in den Fabriken nachhaltig umgesetzt werden,<br />
haben wir innovative Registrierungsverfahren für Führungskräfte<br />
eingeführt, die in den Betrieben für Sicherheit und Gesundheit<br />
zuständig sind.<br />
Für Agenten und Lizenznehmer außerhalb unserer Hauptbes chaffungskette<br />
haben wir die vertraglichen Vereinbarungen erweitert,<br />
um die Einhaltung unserer ,Workplace Standards’ zu verankern.<br />
Wir erwarten von unseren Agenten und Lizenznehmern, dass sie<br />
strategische Pläne für die Einhaltung von Standards entwickeln,<br />
aus denen wir ablesen können, wie sie ihre Zulieferer in dieser<br />
Hinsicht kontrollieren. Diese Pläne werden dann von uns<br />
durchgesehen und überprüft.<br />
Mehr dazu siehe Kapitel Umgang mit unserer Beschaffungskette.<br />
HERAUSFORDERUNG: VERäNDERUNGEN HANDHABEN<br />
Als Unternehmen müssen wir mit unserem Umfeld in Kontakt<br />
stehen. Unsere Geschäftsstrategie und unsere Sozial- und<br />
Umweltprogramme müssen auf zahlreiche ökonomische und<br />
gesellschaftliche Entwicklungen in den wichtigsten<br />
Beschaffungsländern reagieren.<br />
Externe Faktoren wie steigende Energiepreise oder der sich<br />
abzeichnende Arbeitskräftemangel in wichtigen Beschaffungsregionen<br />
setzen die Flexibilität unserer Beschaffungsstrategien<br />
und unserer Zulieferer voraus, um entsprechend mit diesen<br />
Risiken umgehen und Wachstum erzielen zu können.<br />
Die Volkswirtschaften der großen Beschaffungsländer entwickeln<br />
sich zunehmend, doch sehen wir dort immer noch Mängel in der<br />
sozialen Infrastruktur. Die jüngsten Fälle von Fabrikschließungen in<br />
Indonesien und die daraus resultierende Notlage der Arbeitskräfte<br />
zeigte erneut, wie ungenügend die sozialen Schutzmaßnahmen der<br />
Regierung noch sind.<br />
Im Jahr 2007 kam es auch zu einer Reihe von Streiks in vietnamesischen<br />
Fabriken. Sie zeigen, dass es den Arbeitern immer besser gelingt,<br />
ihre Forderungen gemeinsam zum Ausdruck zu bringen. Dies gilt<br />
insbesondere für Lohnforderungen. Wir haben festgestellt, dass<br />
das Fabrikmanagement eine Anleitung benötigt, wie es mit solchen<br />
Konflikten umgehen und faire Verhandlungen führen kann, um zu<br />
Lösungen zu kommen, die für beide Seiten akzeptabel sind. Bei<br />
der Entwicklung einer solchen Anleitung haben wir eng mit der<br />
Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zusammengearbeitet.<br />
Das neue chinesische Arbeitsvertragsgesetz und Gesetze zur<br />
Vermeidung von Wasserverschmutzung sowie für eine umweltfreund<br />
lichere Produktion sind Zeichen dafür, dass die chinesische<br />
Regierung die Herausforderungen für ihr Land angehen will. Wir<br />
ermutigen unsere Geschäftspartner, effektive Managementsysteme<br />
einzuführen, um diese neuen Gesetze in ihre täglichen