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Dieser Online-Bericht als PDF - adidas Group

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SOZIAL- UND UMWELTBERICHT 2007<br />

Wenn sich ein Sportler verbessern will, muss er 110% leisten.<br />

Uns ist bewusst, dass der <strong>adidas</strong> Konzern dasselbe tun muss,<br />

um ein wirklich nachhaltiges Unternehmen zu werden.<br />

Etwas ausführlicher <strong>als</strong> der gedruckte Kurzbericht gibt dieser <strong>Bericht</strong><br />

einen Überblick über die Fortschritte, die der Konzern 2007 im<br />

Rahmen seines Sozial- und Umweltprogramms erzielt und die<br />

Maßnahmen, die er bereits auf den Weg gebracht hat.<br />

Er enthält Leistungsdaten, einen Vergleich von Zielvorgaben und<br />

Ergebnissen sowie weitere Informationen darüber, wie wir an<br />

Sozial- und Umweltfragen herangehen.


Überblick Über Unternehmen Und bericht 01<br />

Über diesen <strong>Bericht</strong> 01<br />

Vorwort des Vorstandsvorsitzenden 02<br />

Unternehmensprofil 03<br />

Herausforderungen 04<br />

Fortschritte und Ziele 08<br />

Vision Und GoVernance 11<br />

Leitbild und Werte 11<br />

Umgang mit unserer Verantwortung 12<br />

interaktion mit Unseren stakeholdern 16<br />

Unsere Stakeholder 16<br />

Dialog mit unseren Stakeholdern 16<br />

Partnerschaften 19<br />

Beschwerdesysteme 21<br />

Fokus 2007: Beispiele des Dialogs 22<br />

UmGanG mit Unserer beschaffUnGskette 25<br />

Unsere Beschaffungskette 25<br />

Untersuchung von Beschäftigungsstandards 26<br />

Position zu Sicherheit und Gesundheit 29<br />

Unterstützende Richtlinien/Leitfäden 30<br />

Umgang mit unseren Zulieferern 31<br />

Überwachung der Standardeinhaltung 32<br />

Verifizierung der Standardeinhaltung 33<br />

Schulung unserer Zulieferer 33<br />

Durchsetzung unserer Standards 34<br />

Beurteilung unserer Zulieferer 35<br />

Fokus 2007: Verschiebung der Grenzen 36<br />

Sozial- und Umweltbericht<br />

schUtz der Umwelt 37<br />

Umweltauswirkungen an eigenen Standorten 38<br />

Design und Materialien 40<br />

Produktsicherheit 42<br />

Reduzierung von Umweltbelastungen 43<br />

Fokus 2007: <strong>adidas</strong> Grün 45<br />

Fokus 2007: Abfallverwertung in Vietnam 46<br />

zUsammenarbeit mit der Gesellschaft 47<br />

Unser Ansatz 47<br />

Umgang mit unserem gesellschaftlichen Engagement 48<br />

Initiativen des Konzerns 48<br />

Initiativen von <strong>adidas</strong> 50<br />

Initiativen von Reebok 53<br />

Initiativen von TaylorMade 54<br />

Fokus 2007: Interview mit Marie Stopes International 54<br />

Unsere mitarbeiter 56<br />

Personalfunktionen und -ziele 56<br />

Personalprogramme 56<br />

Einbeziehung der Mitarbeiter 57<br />

Personalentwicklung 58<br />

Mitarbeitervergütung 59<br />

Gesundheit und Sicherheit 59<br />

Mitarbeiterwohl 60<br />

Interner Verhaltenskodex 60<br />

Mitarbeitervielfalt 61<br />

Fokus 2007: Mitarbeiterbeteiligung 61<br />

leistUnGsdaten 62<br />

Glossar 72<br />

kontakt 74<br />

Gri index 75


Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Themen des <strong>Bericht</strong>s<br />

mit zusätzlichen Hintergrundinformationen in Form eines Profils<br />

des <strong>adidas</strong> Konzerns. Sie finden hier außerdem Informationen über<br />

die Herausforderungen, die sich uns auf unserem Weg zu einem<br />

nachhaltigen Unternehmen stellen, sowie die Einschätzung unseres<br />

Vorstandsvorsitzenden im Hinblick auf unsere Fortschritte in<br />

Sachen Nachhaltigkeit.<br />

In dem Abschnitt Leistungsdaten präsentieren wir die wichtigsten<br />

Zahlen aus dem <strong>Bericht</strong>sjahr, und unter Fortschritte und Ziele<br />

bewerten wir, inwiefern wir unsere Zielvorgaben des abgelaufenen<br />

Jahres erreicht und welche Ziele wir uns für das Jahr 2008<br />

gesetzt haben.<br />

Über diesen bericht<br />

Der vorliegende <strong>Bericht</strong> beschreibt die Aktivitäten des <strong>adidas</strong><br />

Konzerns im Rahmen seines Sozial- und Umweltprogramms<br />

im Jahr 2007. Es handelt sich dabei um den ersten <strong>Bericht</strong> mit<br />

konzernweiten Daten, seit Reebok am 31. Januar 2006 Teil des<br />

<strong>adidas</strong> Konzerns wurde.<br />

Der <strong>Bericht</strong> stellt unsere Ziele, unsere Strategien und unsere<br />

Aktivitäten zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den<br />

Fabriken unserer Zulieferer, zur Reduzierung der Umweltbelastung<br />

und zur Wahrnehmung unserer umfassenden sozialen Verantwortung<br />

<strong>als</strong> multinationales Unternehmen dar. Darüber hinaus<br />

informiert er über die Fortschritte, die wir im Hinblick auf unsere<br />

Zielvorgaben während des Jahres gemacht haben. Er hebt wichtige<br />

Sozial- und Umweltaspekte hervor, die unseren Stakeholdern ein<br />

besonderes Anliegen sind, und führt unsere Ziele für den nächsten<br />

<strong>Bericht</strong>szeitraum an.<br />

Der Sozial- und Umweltbericht wird zeitgleich mit unserem Geschäftsbericht<br />

veröffentlicht, um den Stakeholdern ein vollständiges Bild<br />

unserer Unternehmensaktivitäten zu vermitteln.<br />

Um Wiederholungen möglichst zu vermeiden, werden Sie an einigen<br />

Stellen auf andere Internetseiten und <strong>Bericht</strong>e des <strong>adidas</strong> Konzerns<br />

verwiesen.<br />

KRITERIEN FÜR DIE THEMENAUSWAHL<br />

Festlegen, was wirklich wichtig ist<br />

Durch den aktiven Kontakt mit allen unseren Stakeholdern, seien es<br />

Aktionäre, Konsumenten, Kunden, Zulieferer und ihre Beschäftigten<br />

oder unsere eigenen Mitarbeiter, können wir ihre Interessen und<br />

Anliegen besser verstehen und entsprechend darauf reagieren.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 1<br />

Für diese Interaktion mit den Stakeholdern haben wir verschiedene<br />

Möglichkeiten. Sie reichen von persönlichen Treffen mit SRI-Analysten<br />

(SRI = Sozialverantwortliches Investment) bis hin zu großen<br />

Versammlungen mit Beschäftigten in unserer Beschaffungskette.<br />

Alle diese Kontakte liefern uns die erforderlichen Informationen<br />

für die Entscheidung, auf welche Aspekte unserer Arbeit wir unsere<br />

Energien konzentrieren und welche Themen wir in diesem <strong>Bericht</strong><br />

ansprechen. Siehe auch das Kapitel Interaktion mit unseren<br />

Stakeholdern.<br />

Bei der Entscheidung über die thematischen Inhalte haben wir<br />

uns auch auf die Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI)<br />

bezogen. Für weitere Hinweise zu unserer Anwendung der GRI<br />

siehe GRI Index.<br />

Auch unsere Mission, unsere Werte und unsere Unternehmensstrategien<br />

liefern uns Kriterien für die Entscheidung, was wesentlich<br />

ist. Ziel des <strong>adidas</strong> Konzerns ist es, ein weltweit führender Anbieter<br />

der Sportartikelindustrie zu sein. Es geht jedoch nicht nur um<br />

Ergebnisse, sondern auch darum, wie Erfolg und Ziele erreicht<br />

werden. Wir wissen, dass wir Einfluss auf unsere umfangreiche<br />

Beschaffungskette und auf die Arbeitsbedingungen Hundert tausender<br />

Arbeiter nehmen können. All diese Überlegungen fließen in unsere<br />

Einschätzung der Frage ein, was für diesen <strong>Bericht</strong> wesentlich ist.<br />

Prioritäten setzen<br />

Auch im diesjährigen <strong>Bericht</strong> liefern wir wieder detaillierte Informationen<br />

über unser Sozial- und Umweltprogramm. Im Mittelpunkt<br />

steht erneut unsere globale Beschaffungskette, in der wir<br />

sicherstellen wollen, dass die dort Beschäftigten unsere Produkte<br />

unter fairen, gesunden und umweltfreundlichen Arbeitsbedingungen<br />

herstellen können.<br />

Wir haben die Reichweite der weltweiten Umweltprogramme und<br />

-initiativen, die wir innerhalb des Konzerns und in unserer<br />

Beschaffungskette umsetzen, noch weiter ausgedehnt. Dies<br />

geschah unter anderem aufgrund des erhöhten Interesses unserer<br />

Stakeholder, insbesondere am Klimawandel, im Jahr 2007.<br />

Wir beschreiben ausführlich, wie wir mit anderen Organisationen<br />

Partnerschaften schließen und zusammenarbeiten, um eine<br />

Verbesserung der Sozial- und Umweltbedingungen in den Ländern<br />

herbeizuführen, in denen wir und unsere Geschäftspartner tätig sind.<br />

Der <strong>Bericht</strong> enthält auch Informationen über alle Marken und<br />

Divisionen des <strong>adidas</strong> Konzerns sowie wichtige Fakten zu unserer<br />

Beschaffungskette. Im Jahr 2007 berichten wir erstm<strong>als</strong> verstärkt<br />

über unsere indirekte Beschaffungskette. Wir machen dabei jeweils<br />

deutlich, welche Angaben sich auf Geschäftseinheiten und Funktionen<br />

des Konzerns beziehen und welche auf unsere Zulieferer.


Zielgruppe dieses <strong>Bericht</strong>s<br />

Unser <strong>Bericht</strong> ist für alle unsere Stakeholder von Interesse, wenn<br />

auch für einige mehr <strong>als</strong> für andere. Wir haben dieses Jahr einen<br />

Kurzbericht in Druckversion herausgegeben, der unsere Leistungen<br />

in einen breiteren Kontext stellt. <strong>Dieser</strong> Kurzbericht dürfte vor<br />

allem für unsere Mitarbeiter und unsere Kunden interessant sein.<br />

Der vorliegende <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong> wird insbesondere für Regierungsvertreter,<br />

SRI-Analysten, Interessengruppen einschließlich<br />

Nicht-Regierungsorganisationen und andere Meinungsführer<br />

interessant sein.<br />

VERIFIZIERUNG<br />

Wir haben Verständnis dafür, wenn bestimmte Stakeholder<br />

erwarten, dass Unternehmen die in ihren Nachhaltigkeitsberichten<br />

veröffentlichten Inhalte und Daten von unabhängiger Stelle prüfen<br />

lassen. Wir sind bemüht, unsere <strong>Bericht</strong>ssysteme für die Daten der<br />

Zuliefererüberwachung laufend zu verbessern, vertreten jedoch die<br />

Auffassung, dass sich viele der gesammelten Daten, insbesondere<br />

im Zusammenhang mit Arbeitsbedingungen, nicht einheitlich<br />

überprüfen lassen. Eine unabhängige <strong>Bericht</strong>sverifizierung würde<br />

daher in diesem Stadium keinen zusätzlichen Mehrwert erbringen.<br />

Wir befürworten allerdings durchaus eine unabhängige Überprüfung<br />

der Arbeitsbedingungen in unserer Beschaffungskette sowie der<br />

Verfahren und Überwachungskonzepte zur Durchsetzung unserer<br />

Standards. Deshalb enthält der <strong>Bericht</strong> Angaben, die jährlich von<br />

der Fair Labor Association (FLA) überprüft werden. Zudem<br />

verweisen wir auf Daten, die bei der Zertifizierung von Zulieferfabriken<br />

oder konzerneigenen Betrieben nach ISO, EMAS und<br />

OHSAS verifiziert wurden.<br />

Vorwort des VorstandsVorsitzenden<br />

In ein paar Jahren wird 2007 vielleicht <strong>als</strong> das Jahr gesehen werden,<br />

in dem die Welt endlich aufwachte und die Herausforderungen<br />

durch den Klimawandel erkannte. Der frühere US-Vizepräsident<br />

Al Gore und der Weltklimarat der UN wurden gemeinsam mit dem<br />

Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Und im Dezember versammelten<br />

sich Regierungsvertreter aus aller Welt in Bali, um weitere<br />

Maßnahmen zur Bekämpfung des globalen Klimawandels zu<br />

beschließen.<br />

Der Klimawandel ist eine von mehreren wichtigen Herausforderungen,<br />

denen sich unsere globale Gesellschaft stellen muss – neben<br />

Krankheit, Armut und der Ressourcenverknappung. Mit all diesen<br />

Fragen müssen wir uns auf dem Weg zu einer wirklich nachhaltigen<br />

Welt befassen.<br />

Die Herausforderungen erscheinen auf den ersten Blick überwältigend.<br />

Deshalb müssen wir uns immer wieder bewußt machen, dass wir<br />

unsere Bemühungen und unsere Energien darauf konzentrieren,<br />

was wir – in unserer Nachbarschaft, unserer Stadt oder in unserem<br />

Unternehmen – tatsächlich dazu beitragen können, um etwas<br />

zu ändern.<br />

Mit unseren Anstrengungen, die Leistungen im Bereich Soziales und<br />

Umwelt stetig zu verbessern, stellen wir uns unserer<br />

Verantwortung und ermutigen andere Unternehmen in unserer<br />

Beschaffungskette, ebenfalls ihren Beitrag zu leisten. Dies ist unser<br />

Anspruch, ein nachhaltiges Unternehmen zu werden.<br />

GRENZEN VERSCHIEBEN<br />

Was haben wir im Jahr 2007 konkret erreicht? Auf der Grundlage<br />

unserer Arbeit im Jahr 2006, <strong>als</strong> Reebok Teil des <strong>adidas</strong> Konzerns<br />

wurde, haben wir unsere neuen Standards, Richtlinien und Vorgehensweisen<br />

im <strong>adidas</strong> Konzern bei allen Unternehmen seinheiten<br />

eingeführt, die Beschaffungsbeziehungen zu unseren Zulieferern<br />

unterhalten. Wir haben dies in schriftlicher und audiovisueller Form<br />

getan sowie Schulungen – einschließlich <strong>Online</strong>-Schulungen –<br />

durchgeführt.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 2<br />

Alle Lieferantendaten zur Einhaltung von Sozial- und Umwelt standards<br />

befinden sich in einer zentralen Datenbank des Fair Factories<br />

Clearinghouse. Damit verfügen wir nun über ein konzernweites<br />

Managementsystem für unsere globale Beschaffungskette, mit dem<br />

wir Informationen über die Einhaltung der Sozial- und Umweltstandards<br />

erfassen und überwachen. Dadurch wird sich die Weitergabe von<br />

Informationen zwischen den Unternehmenseinheiten erheblich<br />

verbessern.<br />

Wir sind unserem Anspruch nach erhöhter Transparenz weiter<br />

nachgekommen, indem wir eine vollständige Liste unserer<br />

Hersteller weltweit auf der Internetseite veröffentlicht haben.<br />

FöRDERUNG DER EIGENVERANTWORTUNG<br />

Um unserem langfristigen Ziel der Eigenverantwortung innerhalb<br />

unserer Beschaffungskette näher zu kommen, haben wir innovative<br />

Programme für unsere Zulieferer eingeführt. Indem wir ihnen<br />

helfen, die Probleme und deren Ursachen zu erkennen, und ihnen<br />

die dafür notwendigen Instrumente an die Hand geben, um<br />

Verbesserungen durchzusetzen, sehen wir, wie sie in zunehmendem<br />

Maß Verantwortung für die Sozial- und Umweltbedingungen selbst<br />

wahrnehmen.<br />

Wir führten maßgeschneiderte Schulungsprogramme über<br />

Energieeffizienz in China und Vietnam durch, die den wirtschaftlichen<br />

Nutzen eines vorbildlichen Umweltmanagement systems in den<br />

Vordergrund stellten. Mehr <strong>als</strong> 100 Zulieferer nahmen daran teil,<br />

und wir werden diese Schulungsprogramme 2008 noch<br />

weiter ausbauen.<br />

Zudem wurde in China und Vietnam auch ein Registrierungs programm<br />

für Sicherheitsverantwortliche erfolgreich eingeführt. Mit diesem<br />

Programm sollen unsere Zulieferer Zugang zu dem technischen<br />

Fachwissen bekommen, das sie zur Verbesserung der Arbeitssicherheit<br />

in ihren Betrieben benötigen.<br />

ENTWICKLUNG NEUER PRODUKTE<br />

Ein Bereich, in dem wir deutliche Veränderungen erzielen können,<br />

ist die Integration sozialer und umweltbezogener Anliegen in unsere<br />

Entwicklungsprozesse. Wir haben 2007, aufbauend auf den<br />

umfangreichen Forschungsanstrengungen der letzten drei Jahre,<br />

deutliche Fortschritte in der Berücksichtigung von Umweltschutzaspekten<br />

bei Produktdesign und -entwicklung gemacht.<br />

So haben wir 2007 eine neue Schuh- und Bekleidungskollektion<br />

– <strong>adidas</strong> Grün – entwickelt, die im Frühjahr 2008 in den Handel<br />

kommt. Die Produkte sind aus natürlichen und recycelten<br />

Materialien hergestellt, so dass wir die Umweltauswirkungen in<br />

jedem Stadium des Fertigungsprozesses minimieren konnten.<br />

Unser Team – aus verschiedenen Abteilungen des Unternehmens<br />

zusammengesetzt – stellte sich auf großartige Weise den<br />

schwierigen Herausforderungen bei der Entwicklung und<br />

Herstellung dieser aufregenden neuen Kollektion.<br />

INNOVATIVES SOZIALES ENGAGEMENT<br />

Wir glauben, dass ein Unternehmen in einer Gesellschaft, die bei<br />

der Lösung ihrer Probleme versagt, nicht erfolgreich sein kann.<br />

Deshalb wollen wir Partnerschaften mit Zulieferern eingehen, die in<br />

einem gesellschaftlich stabilen Umfeld tätig sind. Wir wissen, dass<br />

unsere Geschäftspraktiken positiven Einfluss auf die Gesellschaften,<br />

in denen wir aktiv sind, haben – durch Beschäftigung und Arbeitsplätze,<br />

die wir indirekt schaffen, durch die sozialen Programme, die wir<br />

unterstützen, und durch unsere Bemühungen, die Rechte der<br />

Arbeitnehmer zu schützen.<br />

2007 unternahmen wir innovative und ungewöhnliche Schritte,<br />

um Mängel oder Schwächen in der Durchsetzung nationaler<br />

Arbeitsgesetze zum Schutz der Arbeitnehmerrechte gegenüber<br />

Regierungen anzusprechen.


So veröffentlichten wir zum Beispiel in zwei nationalen Zeitungen<br />

einen offenen Brief an die Regierung von El Salvador. In diesem<br />

Brief haben wir die Regierung aufgerufen, die Gespräche über den<br />

Fall des Betriebs Hermosa mit uns wieder aufzunehmen und ihre<br />

unzureichenden Maßnahmen bei der Durchsetzung der eigenen<br />

Arbeitsgesetze, die durch die Verfassung des Landes festgelegt<br />

sind, anzuerkennen. Ich freue mich, berichten zu können, dass der<br />

Brief die gewünschte Wirkung hatte: Die Gespräche wurden im<br />

Dezember 2007 wieder aufgenommen und wir hoffen, dass die<br />

ehemaligen Hermosa-Beschäftigten die ihnen zustehenden<br />

Abfindungszahlungen sowie eine entsprechende Gesundheitsfürsorge<br />

erhalten werden.<br />

BERICHTERSTATTUNG<br />

Unsere Stakeholder erwarten von uns, Verantwortung für unsere<br />

betrieblichen Aktivitäten zu übernehmen, und wir bekennen uns zu<br />

verantwortungsvollem Handeln und transparenter <strong>Bericht</strong>erstattung.<br />

Unser <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong> 2007 bietet eine umfassende Darstellung der<br />

Sozial- und Umweltstrategien, -programme und -aktivitäten des<br />

<strong>adidas</strong> Konzerns. Auch hier haben wir uns wieder auf die Richtlinien<br />

der Global Reporting Initiative gestützt.<br />

In dem Bemühen, die Kommunikation mit der Leserschaft unserer<br />

<strong>Bericht</strong>e zu vertiefen, haben wir dieses Jahr zusätzlich zu dem<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong> auch noch einen gedruckten Kurzbericht<br />

veröffentlicht. <strong>Dieser</strong> fasst die Anstrengungen zusammen, die der<br />

<strong>adidas</strong> Konzern 2007 unternommen hat, um verantwortungsbewusst<br />

zu handeln. Der Kurzbericht beschreibt die gesellschaftlichen und<br />

politischen Zusammenhänge unserer Arbeit in vier Hauptbereichen:<br />

Globale Geschäftstätigkeit und Nachhaltigkeit, Vorbereitung auf<br />

große Sportereignisse, ,Made in China’ und Klimawandel.<br />

ANERKENNUNG<br />

Unsere Bemühungen sind nicht unbemerkt geblieben: Zum achten<br />

Mal in Folge wurde der <strong>adidas</strong> Konzern <strong>als</strong> führendes Unternehmen<br />

der Textil- und Bekleidungsbranche in die Dow Jones Sustainability<br />

Indizes aufgenommen. Außerdem sind wir im FTSE4GOOD Europe<br />

Index sowie in den Indizes Ethibel Excellence, Ethibel Pioneer und<br />

ASPI der Vigeo <strong>Group</strong> aufgeführt.<br />

KÜNFTIGE HERAUSFORDERUNGEN<br />

Wir können zwar auf das Erreichte stolz sein, werden uns auf diesen<br />

Erfolgen jedoch keineswegs ausruhen. Wir wissen, dass wir auch<br />

weiterhin 110% leisten müssen, um die Herausforderungen, die vor<br />

uns liegen, zu meistern.<br />

Mit der Weiterentwicklung unseres Unternehmens muss sich auch<br />

unser Sozial- und Umweltprogramm entsprechend anpassen.<br />

Nachdem Reebok jetzt Teil des <strong>adidas</strong> Konzerns ist, vergeben wir<br />

auch mehr Aufträge an Lizenznehmer und Agenten und müssen<br />

daher neue Methoden entwickeln, um sicherzustellen, dass auch<br />

deren Zulieferer unsere Standards einhalten.<br />

Der <strong>adidas</strong> Konzern umfasst eine Reihe höchst namhafter,<br />

anerkannter und symbolträchtiger Marken, die Menschen aller<br />

Altersstufen ansprechen, besonders aber die Jugend von heute.<br />

Zusammen mit unserer Position <strong>als</strong> einer der Marktführer bedeutet<br />

dies, dass wir die Verpflichtung haben, bei allen unseren Aktivitäten<br />

eine Vorbildfunktion zu übernehmen. Durch die ständige<br />

Verbesserung unserer Geschäftspraktiken können wir unsere<br />

Zulieferer beeinflussen und dazu inspirieren, ihr Verhalten<br />

ebenfalls zu verändern. Dies gilt insbesondere für Umweltfragen.<br />

Im kommenden Jahr werden wir uns deshalb genauer mit Fragen<br />

wie Ressourcenverbrauch, Abfallproduktion und Einfluss unserer<br />

Geschäftstätigkeit auf den Klimawandel beschäftigen.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 3<br />

AUSBLICK<br />

In dem Abschnitt Fortschritte und Ziele beschreiben wir unsere<br />

Ziele für das Jahr 2008 und geben einen Überblick darüber, was wir<br />

bereits erreicht haben und wo wir noch mehr leisten müssen. Wie<br />

immer ist auch hier noch viel zu tun. Denn die Entwicklung zu einem<br />

nachhaltigen Unternehmen ist kein Sprint, sondern ein Marathonlauf.<br />

Ich bin jedoch beeindruckt von dem Einsatz und der harten Arbeit<br />

unserer Mitarbeiter und daher davon überzeugt, dass wir mit<br />

unserer Prioritätensetzung, unserem Engagement und unserem<br />

Teamgeist die Herausforderungen im kommenden Jahr<br />

meistern werden.<br />

Herbert Hainer<br />

Vorstandsvorsitzender der <strong>adidas</strong> AG<br />

Unser Unternehmensprofil<br />

Seit mehr <strong>als</strong> 80 Jahren ist der <strong>adidas</strong> Konzern ein Teil der Welt des<br />

Sports. Das Produktsortiment umfasst Sportschuhe, Bekleidung<br />

und Zubehör auf dem neuesten Stand der Technik. Heute ist der<br />

<strong>adidas</strong> Konzern ein weltweit führendes Unternehmen der<br />

Sportartikelbranche und bietet ein umfassendes Produktportfolio<br />

an. Produkte des <strong>adidas</strong> Konzerns sind in praktisch jedem Land der<br />

Erde erhältlich. Unsere Strategie ist einfach: unsere Marken und<br />

Produkte stärken und weiterentwickeln, um unsere Wettbewerbsposition<br />

und unsere Finanzkraft zu verbessern.<br />

<strong>adidas</strong> Sportschuhe, Sportbekleidung und Zubehör<br />

Reebok Sportschuhe, Sportbekleidung und Zubehör<br />

TaylorMade<strong>adidas</strong><br />

Golf<br />

Golfausrüstung: Golfschläger, Golfbälle,<br />

Schuhe, Bekleidung und Zubehör<br />

Die geschäftlichen Aktivitäten des Unternehmens und seiner mehr<br />

<strong>als</strong> 150 Tochtergesellschaften werden von der Konzernzentrale in<br />

Herzogenaurach, Deutschland gelenkt. In Herzogenaurach befinden<br />

sich auch die strategischen Geschäftseinheiten Running, Fußball<br />

und Tennis sowie das Forschungs- und Entwicklungszentrum.<br />

Weitere wichtige Geschäftseinheiten befinden sich darüber hinaus<br />

in Portland, Oregon, USA, dem Sitz von <strong>adidas</strong> America Inc. und<br />

Standort der strategischen Geschäftseinheiten Basketball, Adventure<br />

und Alternative Sports. Reebok hat seinen Hauptsitz in Canton,<br />

Massachusetts, USA und TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf in Carlsbad,<br />

Kalifornien, USA. Hinzu kommen Design- und Entwicklungsabteilungen<br />

für die jeweiligen Geschäftsaktivitäten an mehreren Standorten<br />

weltweit.<br />

<strong>adidas</strong> Sourcing Ltd., eine 100%ige Tochtergesellschaft mit Sitz<br />

in Hongkong, ist verantwortlich für die globale Beschaffung.<br />

Weitere Informationen über die wichtigsten Konzernstandorte<br />

finden Sie auf unserer Internetseite<br />

www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/de/overview/locations/world.asp<br />

Zum 31. Dezember 2007 beschäftigte der <strong>adidas</strong> Konzern<br />

31.344 Mitarbeiter.<br />

Wichtige Daten zu unserem Finanzergebnis finden Sie auf unserer<br />

Internetseite www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.de/investoren


heraUsforderUnGen fÜr das Unternehmen<br />

Sport ist eine universelle Sprache und der <strong>adidas</strong> Konzern ist ein<br />

globales Unternehmen: Wir verfügen über Niederlassungen in mehr<br />

<strong>als</strong> 55 Ländern und unter den Mitarbeitern unserer Konzernzentrale<br />

in Herzogenaurach sind über 50 Nationalitäten vertreten. Wir<br />

beziehen Produkte aus mehr <strong>als</strong> 60 Ländern. Unsere Marke steht<br />

somit auf der ganzen Welt im Blickpunkt. Verschiedene aktuelle<br />

Entwicklungen tragen weiter dazu bei:<br />

• Unsere Organisation rund um unsere bekanntesten Marken:<br />

<strong>adidas</strong>, Reebok und TaylorMade. Wir streben ganz bewusst<br />

danach, das Profil dieser Marken zu schärfen und ihren<br />

Bekanntheitsgrad zu erhöhen.<br />

• Globale Sportereignisse wie die Olympischen Spiele 2008 in<br />

Peking. Millionen von Menschen werden bei diesen Spielen<br />

zusehen. Und <strong>adidas</strong> wird dort <strong>als</strong> Offizieller Sportswear Partner<br />

und <strong>als</strong> Ausrüster vieler Nationaler Olympischer Komitees<br />

beteiligt sein.<br />

• Die Zusammenarbeit mit einer externen Beschaffungskette.<br />

Da der <strong>adidas</strong> Konzern den Großteil der Produktion ausgelagert<br />

hat und über eine sehr vielschichtige externe Beschaffungskette<br />

verfügt, wird unser Umgang mit den Zulieferern kritisch<br />

beobachtet. Die sozialen und umweltbezogenen Auswirkungen<br />

unserer Beschaffungsstrategie haben eine immer größere<br />

Aufmerksamkeit seitens verschiedener Stakeholder auf<br />

sich gezogen.<br />

Wie alle globalen Unternehmen sind wir einem vielfältigen<br />

wirtschaftlichen und wettbewerbsbezogenen Druck ausgesetzt,<br />

mit dem wir richtig umgehen müssen, um Wachstum und höhere<br />

Gewinne zu erzielen. Gleichzeitig sind wir unseren Mitarbeitern<br />

rechenschaftspflichtig und tragen Verantwortung gegenüber den<br />

Beschäftigten in den Zulieferbetrieben und gegenüber der Umwelt.<br />

In der globalen Geschäftswelt der Sportartikelbranche ist der<br />

<strong>adidas</strong> Konzern ständig mit einer Vielzahl von Herausforderungen<br />

konfrontiert.<br />

Sie ergeben sich aus unserer Selbstverpflichtung, ein Gleichgewicht<br />

herzustellen zwischen den Interessen der Aktionäre und den<br />

Interessen und Anliegen der eigenen Mitarbeiter und Beschäftigten<br />

der Betriebe sowie den Anforderungen der Umwelt. Oder kurz –<br />

unserem Ziel, ein nachhaltiges Unternehmen zu werden.<br />

In den folgenden Abschnitten stellen wir die wichtigsten<br />

Herausforderungen dar und geben einen kurzen Überblick,<br />

wie wir darauf reagieren.<br />

HERAUSFORDERUNG: WETTBEWERBSFäHIG SEIN<br />

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir eine breite Palette<br />

an Produkten anbieten. Dafür benötigen wir wiederum eine<br />

entsprechende Zulieferkette.<br />

Kürzere Produktzyklen und die Nachfrage nach individuelleren<br />

Produkten stellen spezifische Herausforderungen dar, die nicht nur<br />

unsere Marketingstrategie, sondern auch unsere Beschaffungsmodelle<br />

beeinflussen. Außerdem expandieren wir in Märkte, die<br />

saisonabhängiger sind, wie beispielsweise Lifestyle und Mode.<br />

Jeder dieser Märkte hat seine eigenen Besonderheiten und<br />

Anforderungen bezüglich Produktstil, Saisonabhängigkeit,<br />

Bestimmungsort, Verfügbarkeit und Flexibilität, was unser<br />

bestehendes Beschaffungsmodell vor Herausforderungen stellt.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 4<br />

So unterscheiden sich zum Beispiel Lieferanten für Sportbekleidung<br />

aufgrund der großen Herstellungsmengen in ihrer Struktur von<br />

Zulieferern, die Artikel für den Freizeitbekleidungs- und Modemarkt<br />

in geringeren Stückzahlen produzieren. Da es kein Beschaffungskonzept<br />

gibt, das alle Anforderungen der einzelnen Geschäftseinheiten<br />

gleichermaßen erfüllen könnte, wird die Produktbeschaffung<br />

innerhalb des <strong>adidas</strong> Konzerns zunehmend dezentralisiert. Die<br />

Anzahl von Beschaffungseinheiten und die erhöhte Komplexität<br />

in den Geschäftsbeziehungen stellen die konsistente Einhaltung<br />

unserer Sozial- und Umweltstandards in der gesamten<br />

Beschaffungskette vor eine besondere Herausforderung.<br />

Kostengünstige Produktion und Vertriebswege sind zudem<br />

unabdingbar. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, haben wir die<br />

Herstellung weitgehend in Länder ausgelagert, in denen die<br />

Produktionskosten niedrig sind. Interessanterweise entwickeln sich<br />

die Schwellenländer, in denen wir produzieren, zunehmend selbst<br />

zu wichtigen Verbrauchermärkten für unsere Produkte. Dadurch<br />

verschwimmt die Grenze zwischen Produzenten für den Export und<br />

lokalen bzw. inländischen Herstellern.<br />

REAKTION: EIN KONZERN – EIN STANDARD<br />

Wir sind davon überzeugt, dass die Werte und Prinzipien, die wir mit<br />

unseren Geschäftspartnern teilen, einen positiven Einfluss auf<br />

unser Geschäft und das Leben der Beschäftigten haben, die unsere<br />

Produkte herstellen. Wir kommunizieren diese Werte über unsere<br />

,Workplace Standards’ (Arbeitsplatzstandards). Die Standards<br />

basieren auf den Menschen- und Arbeitnehmerrechtskonventionen<br />

der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der UN. Sie sind<br />

an den Verhaltenskodex des Weltverbandes der Sportartike lindustrie<br />

angelehnt.<br />

Diese ,Workplace Standards’ sind ein grundlegender Bestandteil<br />

unserer Beziehung mit unseren Zulieferern und eine vertraglich<br />

festgelegte Verpflichtung. Bevor Zulieferer zu autorisierten<br />

Geschäftspartnern werden können, müssen sie die Einhaltung<br />

unserer Standards nachweisen. Dies ist jedoch erst der Anfang.<br />

Wir erwarten von unseren Zulieferern die volle Umsetzung der<br />

Standards in ihren Management- und Entscheidungsprozessen und<br />

wollen sie letztlich zu einem System der Eigenverantwortung führen.<br />

Im Jahr 2007 haben wir unsere überarbeiteten Verhaltensrichtlinien<br />

im gesamten Konzern eingeführt, nach dem Prinzip ,Ein Konzern<br />

– ein Standard’. Die Richtlinien enthalten einheitliche und obligatorische<br />

Verfahrensweisen bezüglich Bekanntgabe von Zulieferern,<br />

Genehmigung neuer Zulieferer, Durchsetzung von Standards und<br />

Kündigungsverfahren.<br />

HERAUSFORDERUNG: GLAUBWÜRDIGKEIT UND<br />

VERTRAUEN AUFBAUEN<br />

Einige Stakeholder sind skeptisch, ob ein internes Programm zur<br />

Kontrolle der Beschaffungskette glaubwürdig sein kann. Der<br />

Hauptkritikpunkt ist die Frage der Unabhängigkeit und Unparteilichkeit<br />

derartiger Programme. Sie argumentieren, dass wir nur<br />

begrenzte Fortschritte bei der Verbesserung der Arbeitsbe dingungen<br />

machen können oder diese durch unsere Beschaffungsmuster<br />

sogar negativ beeinflussen könnten, zum Beispiel durch erhöhte<br />

Arbeitszeiten. Auch die Tatsache, dass eine steigende Anzahl von<br />

Produkten aus Ländern mit gesetzlich eingeschränkter Koalitionsfreiheit<br />

beschafft wird, erfüllt einige Stakeholder mit Sorge.<br />

Umso stärker verlangen sie daher, unsere Sozial- und<br />

Umweltprogramme transparent zu gestalten und Dritte in den<br />

Untersuchungs- und Verifizierungsprozess einzubeziehen.


REAKTION: WEGE ZU MEHR TRANSPARENZ<br />

Transparenz, Offenlegung und Zusammenarbeit<br />

Wir legen Wert auf Transparenz und sind an den Meinungen<br />

unserer Stakeholder interessiert. Wir berichten jährlich unter<br />

Angabe der weltweiten Standorte unserer Zulieferbetriebe über<br />

unsere Anstrengungen zur Einhaltung der Standards. Außerdem<br />

legen wir gegenüber der Fair Labor Association unser Programm<br />

zur Bewertung, Akkreditierung und öffentlichen <strong>Bericht</strong>erstattung<br />

offen. Seit mehr <strong>als</strong> zehn Jahren stellen wir zudem auf Anfrage von<br />

Akademikern, Gewerkschaften und Nicht-Regierungsorganisationen<br />

vollständige Adressen unserer Zulieferbetriebe zur Verfügung.<br />

Auch 2007 haben wir auf Anfragen verschiedener lokaler Gewerkschaftsgruppen<br />

wieder Namen und Adressen von Zulieferbetrieben<br />

bekannt gegeben. Eine vollständige Liste unserer Hersteller ist<br />

auf unserer Internetseite zu finden und wird zweimal jährlich<br />

aktualisiert. Auch die Adressen der Lieferanten lizenzierter<br />

US-Hochschulprodukte wurden an jene amerikanischen Universitäten<br />

weitergegeben, die Lizenzverträge mit uns abgeschlossen haben.<br />

Im Jahr 2007 wurden einige Fabriken unserer Schuhlieferanten in<br />

Indonesien geschlossen. Als wir von den finanziellen Schwierigkeiten<br />

der Betriebe erfuhren, nahmen wir sofort Kontakt mit der<br />

Fabrikleitung, den örtlichen Gewerkschaften und den zuständigen<br />

Arbeitgeberorganisationen auf. Die lokalen Gewerkschaften und<br />

Nicht-Regierungsorganisationen wurden regelmäßig über die<br />

Maßnahmen informiert, mit denen wir die sozialen Auswirkungen<br />

solcher Schließungen für die Beschäftigten abfedern.<br />

Eine innovative Vorgehensweise zur Herstellung von mehr<br />

Transparenz ist die Teilnahme des Konzerns am Fair Factories<br />

Clearinghouse (FFC). Das FFC ist eine branchenweite Datenbank,<br />

die zentral Informationen über die gesamte Beschaffungskette<br />

sammelt und die Ergebnisse unserer Betriebskontrollen aufzeichnet.<br />

Die Nutzung dieses Datensystems ermöglicht uns ein höheres Maß<br />

an Transparenz: So können die in der FFC-Datenbank enthaltenen<br />

Informationen über die Einhaltung von Standards beispielsweise mit<br />

anderen Unternehmen und Dritten ausgetauscht werden.<br />

Aktionäre und die Finanzwelt verlangen heutzutage detaillierte<br />

Informationen über ein Unternehmen und sein Risikomanagement.<br />

Instrumente wie die Global Reporting Initiative (GRI) sollen bei der<br />

Erstellung von Unternehmensberichten dazu beitragen, die<br />

Transparenz zu steigern und den Informations- und Offenlegungspflichten<br />

nachzukommen. Börsennotierte Unternehmen werden<br />

zunehmend an Transparenzmaßstäben gemessen.<br />

Seit 2000 veröffentlicht der <strong>adidas</strong> Konzern jährlich einen Sozial-<br />

und Umweltbericht. Bei der <strong>Bericht</strong>erstellung stützen wir uns auf<br />

die Richtlinien der GRI, die uns bei der Entscheidung helfen, welche<br />

qualitativen und quantitativen Informationen für unsere Stakeholder<br />

von Interesse sind.<br />

Darüber hinaus wird unsere Internetseite während des<br />

<strong>Bericht</strong>szeitraums regelmäßig aktualisiert.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 5<br />

Zusammenarbeit mit anderen<br />

Wir beteiligen uns an vielen Multi-Stakeholder-Programmen, da<br />

wir in der Zusammenarbeit die Grundlage für eine dauerhafte<br />

Verbesserung der Arbeits- und Umweltbedingungen sehen.<br />

In Asien<br />

Im Jahr 2007 haben wir zum Beispiel in Hongkong einen eintägigen<br />

Workshop und Stakeholder-Dialog zum Thema Unternehmensverantwortung<br />

organisiert, um das Nachhaltigkeitskonzept und seine<br />

Umsetzung innerhalb des <strong>adidas</strong> Konzerns vorzustellen. Außerdem<br />

wollten wir verschiedene Meinungen zu zahlreichen anderen Themen<br />

einholen, und diese dann in die Weiterentwicklung der Sozial- und<br />

Umweltstrategien des Konzerns einfließen lassen. Gegenstand<br />

der Diskussionen waren die Umwelt, das neue chinesische<br />

Arbeitsvertragsgesetz und Beziehungen zum gesellschaftlichen<br />

Umfeld. Sechzig Vertreter des mittleren und oberen Managements<br />

verschiedener Zulieferer wie zum Beispiel unsere Produktionspartner,<br />

Rohstofflieferanten sowie internationale Transport- und<br />

Logistikunternehmen nahmen daran teil. Den vollständigen <strong>Bericht</strong><br />

über den Stakeholder-Dialog finden Sie auf unserer Internetseite<br />

www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />

In Amerika<br />

2007 haben wir unsere Kontakte mit Arbeitsausschüssen,<br />

verantwortlichen Repräsentanten und Studentengruppen an den<br />

Universitäten von Wisconsin, Michigan, Notre Dame und UCLA<br />

(Kalifornien) weiter ausgebaut. Dabei ging es insbesondere darum,<br />

die Universitäten über unsere generellen Aktivitäten zu informieren.<br />

Es wurden jedoch auch spezielle Bedenken von Studentengruppen<br />

angesprochen und diskutiert. Mehreren Universitäten, mit denen<br />

wir ein Lizenzabkommen abgeschlossen haben, wurde auf Anfrage<br />

der Zugang zu den Prüfberichten über die Betriebe, die ihre<br />

Produkte herstellen, ermöglicht.<br />

Aufbauend auf unsere Kontakte mit Regierungen unternahmen wir<br />

Ende Oktober 2007 den ungewöhnlichen Schritt, einen offenen Brief<br />

an die Regierung von El Salvador in zwei nationalen Zeitungen des<br />

Landes zu veröffentlichen. In diesem Brief haben wir die Regierung<br />

aufgerufen, die Gespräche über den Fall des Betriebs Hermosa mit<br />

uns wieder aufzunehmen und ihre unzureichenden Maßnahmen<br />

bei der Durchsetzung der eigenen Arbeitsgesetze, die durch die<br />

Verfassung des Landes festgelegt sind, anzuerkennen. Mehr dazu<br />

finden Sie in dem Abschnitt Interaktion mit unseren Stakeholdern.<br />

In Europa<br />

Im Jahr 2007 setzten wir unser Engagement im Rahmen des<br />

Pilotprojekts einer Multi-Stakeholder-Initiative zu<br />

Arbeitsplatzstandards in der Türkei (,Jo-In Project’) fort.<br />

Auf Konzernebene<br />

2007 unterstützte der <strong>adidas</strong> Konzern den Weltverband der<br />

Sportartikelindustrie intensiv in seinen Bemühungen, die Position<br />

der Branche bezüglich eines Verbots von Kinderarbeit in der<br />

Fußballproduktion zu stärken. Zudem waren wir bei der Gestaltung<br />

des globalen CSR-Programm des Verbandes für 2008 behilflich.<br />

Wir unterstützten außerdem wieder gemeinsame Bemühungen zur<br />

Verbesserung von Umweltstandards, indem wir uns an der unternehmensübergreifenden<br />

Arbeitsgruppe AFIRM für Gefahrstoffe und an<br />

der ,Better Cotton Initiative’ (BCI), welche die Umweltbedingungen<br />

des Baumwollanbaus verbessern will, beteiligten.<br />

Weitere Informationen zum Thema Transparenz finden Sie in dem<br />

Abschnitt Interaktion mit unseren Stakeholdern.


HERAUSFORDERUNG: UMGANG MIT EINER ExTERNEN<br />

BESCHAFFUNGSKETTE<br />

Unsere Beschaffungskette ist vielschichtig und komplex. Sie<br />

umfasst viele verschiedene Zulieferbetriebe, die sich generell<br />

in Hauptzulieferer, Subunternehmer und Rohstofflieferanten<br />

einteilen lassen.<br />

Während wir bemüht sind, die Beschaffungskette für unser<br />

Kerngeschäft und die Produktion für den internationalen<br />

Exportmarkt zu konsolidieren, steigt aufgrund unterschiedlicher<br />

lokaler Marktanforderungen in anderen Geschäftsbereichen die<br />

Anzahl unserer Zulieferer an. Wir schließen Lizenzverträge mit<br />

zusätzlichen Herstellern, unterstützen unsere bestehenden<br />

Geschäftspartner bei Investitionen, Neubau- und Erweiterungsprojekten<br />

und suchen neue Zulieferer für lokale Märkte.<br />

Einige Geschäftseinheiten des <strong>adidas</strong> Konzerns arbeiten mit<br />

Agenten, die für die Auftragsvergabe an einzelne Zulieferer<br />

verantwortlich sind.<br />

Eine vereinfachte Darstellung unserer Beschaffungskette finden<br />

Sie in dem Abschnitt Umgang mit unserer Beschaffungskette.<br />

Das Auslagern der Produktion birgt Risiken. Unsere Möglichkeiten<br />

zur Kontrolle des Betriebsablaufs sowie der Arbeits- und<br />

Umweltbedingungen sind bei Zulieferbetrieben geringer <strong>als</strong><br />

bei unseren eigenen Produktionsstätten.<br />

Mangel an qualifizierten Managern<br />

Die ,Workplace Standards’ unterstützen unsere Zulieferer bei der<br />

Schaffung akzeptabler Arbeitsbedingungen. Wir zielen darauf ab,<br />

die Ursachen für Probleme zu beseitigen und den Betrieben dabei<br />

zu helfen, eigene Systeme für eine verantwortungsbewusste<br />

Unternehmensführung zu errichten, um damit Verbesserungen zu<br />

erreichen. Zur Umsetzung und Pflege dieser Systeme benötigen die<br />

Fabriken Mitarbeiter, die gut geschult, kompetent und erfahren<br />

sind. In unseren Hauptzulieferländern besteht allgemein ein Mangel<br />

an Kräften des mittleren Managements mit Kenntnissen in den<br />

Bereichen Sicherheit und Gesundheit sowie Personalmanagement.<br />

Die Fluktuation entsprechend ausgebildeter Mitarbeiter ist<br />

überdurchschnittlich hoch.<br />

Erhöhte Nachfrage stellt Zulieferbetriebe vor<br />

Kapazitätsprobleme<br />

Eine weitere Herausforderung bringt die Nachfrage nach Produkten<br />

im Rahmen großer Sportereignisse und die daraus entstehende<br />

zusätzliche Belastung einzelner Zulieferbetriebe mit sich. Zudem<br />

beinhalten Marketing- und Werbekampagnen für Großereignisse<br />

häufig Werbegeschenke (,Give-Away’-Artikel), die durch Agenten<br />

außerhalb unserer Hauptbeschaffungskette bestellt werden.<br />

REAKTION: DIE ARBEIT MIT UNSEREN ZULIEFERERN<br />

Unsere Strategie zielt langfristig auf die Eigenverantwortung<br />

unserer Zulieferer ab und konzentriert sich auf:<br />

• Unterstützung unserer Geschäftspartner bei der Schaffung<br />

effektiver Systeme im Personal-, Sicherheits- und Gesundheitssowie<br />

Umweltmanagement;<br />

• Unterstützung und Schulung von Arbeitnehmern und Management<br />

unserer Geschäftspartner, um angemessene und sichere<br />

Arbeitsbedingungen zu gewährleisten;<br />

• Förderung des Umweltbewusstseins und Verbreitung<br />

vorbildlicher Umweltmaßnahmen und<br />

Sozial- und Umweltbericht • 6<br />

• Verstärkte Interaktion mit lokalen Arbeitnehmerorganisationen<br />

und Nicht-Regierungsorganisationen, um einen besseren Einblick<br />

in die Arbeitsbedingungen an unseren Produktionsstandorten<br />

zu gewinnen.<br />

Innerhalb unserer Beschaffungskette treten wir sowohl in<br />

überwachender <strong>als</strong> auch in beratender Funktion auf, indem wir den<br />

Einsatz des Managements für unsere ,Workplace Standards’ prüfen<br />

und gleichzeitig unsere Zulieferer in Schlüsselbereichen schulen.<br />

Wir messen mittels eines Leistungsindikators die Wirksamkeit der<br />

von den Zulieferern durchgeführten Aktivitäten und schulen sie in<br />

der Einrichtung effektiver Personal- und Umweltmanagementsysteme.<br />

Damit wollen wir ihnen die Voraussetzungen zur Eigenverantwortung<br />

erläutern und ihnen den Weg dahin aufzeigen. Um sicherzustellen,<br />

dass solche Managementsysteme durch sachkundige Führungskräfte<br />

beaufsichtigt und in den Fabriken nachhaltig umgesetzt werden,<br />

haben wir innovative Registrierungsverfahren für Führungskräfte<br />

eingeführt, die in den Betrieben für Sicherheit und Gesundheit<br />

zuständig sind.<br />

Für Agenten und Lizenznehmer außerhalb unserer Hauptbes chaffungskette<br />

haben wir die vertraglichen Vereinbarungen erweitert,<br />

um die Einhaltung unserer ,Workplace Standards’ zu verankern.<br />

Wir erwarten von unseren Agenten und Lizenznehmern, dass sie<br />

strategische Pläne für die Einhaltung von Standards entwickeln,<br />

aus denen wir ablesen können, wie sie ihre Zulieferer in dieser<br />

Hinsicht kontrollieren. Diese Pläne werden dann von uns<br />

durchgesehen und überprüft.<br />

Mehr dazu siehe Kapitel Umgang mit unserer Beschaffungskette.<br />

HERAUSFORDERUNG: VERäNDERUNGEN HANDHABEN<br />

Als Unternehmen müssen wir mit unserem Umfeld in Kontakt<br />

stehen. Unsere Geschäftsstrategie und unsere Sozial- und<br />

Umweltprogramme müssen auf zahlreiche ökonomische und<br />

gesellschaftliche Entwicklungen in den wichtigsten<br />

Beschaffungsländern reagieren.<br />

Externe Faktoren wie steigende Energiepreise oder der sich<br />

abzeichnende Arbeitskräftemangel in wichtigen Beschaffungsregionen<br />

setzen die Flexibilität unserer Beschaffungsstrategien<br />

und unserer Zulieferer voraus, um entsprechend mit diesen<br />

Risiken umgehen und Wachstum erzielen zu können.<br />

Die Volkswirtschaften der großen Beschaffungsländer entwickeln<br />

sich zunehmend, doch sehen wir dort immer noch Mängel in der<br />

sozialen Infrastruktur. Die jüngsten Fälle von Fabrikschließungen in<br />

Indonesien und die daraus resultierende Notlage der Arbeitskräfte<br />

zeigte erneut, wie ungenügend die sozialen Schutzmaßnahmen der<br />

Regierung noch sind.<br />

Im Jahr 2007 kam es auch zu einer Reihe von Streiks in vietnamesischen<br />

Fabriken. Sie zeigen, dass es den Arbeitern immer besser gelingt,<br />

ihre Forderungen gemeinsam zum Ausdruck zu bringen. Dies gilt<br />

insbesondere für Lohnforderungen. Wir haben festgestellt, dass<br />

das Fabrikmanagement eine Anleitung benötigt, wie es mit solchen<br />

Konflikten umgehen und faire Verhandlungen führen kann, um zu<br />

Lösungen zu kommen, die für beide Seiten akzeptabel sind. Bei<br />

der Entwicklung einer solchen Anleitung haben wir eng mit der<br />

Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zusammengearbeitet.<br />

Das neue chinesische Arbeitsvertragsgesetz und Gesetze zur<br />

Vermeidung von Wasserverschmutzung sowie für eine umweltfreund<br />

lichere Produktion sind Zeichen dafür, dass die chinesische<br />

Regierung die Herausforderungen für ihr Land angehen will. Wir<br />

ermutigen unsere Geschäftspartner, effektive Managementsysteme<br />

einzuführen, um diese neuen Gesetze in ihre täglichen


Betriebsabläufe umsetzen zu können. Diesbezüglich haben wir auch<br />

spezielle Schulungen für unsere Zulieferer organisiert und dazu<br />

lokale Experten eingeladen, die ihre Fragen zur Anwendung dieser<br />

Gesetze beantworten konnten.<br />

Wir werden die Produktionsaufträge in allen Produktkategorien<br />

weiter auf verschiedene Beschaffungsländer verteilen. Länder<br />

wie China, Indonesien, Vietnam und Indien werden dabei unsere<br />

wichtigsten Beschaffungsregionen bleiben. Es ist jedoch geplant,<br />

den prozentualen Anteil unseres Beschaffungsvolumens in China<br />

am Gesamtvolumen zu verringern. Dies wollen wir durch den<br />

Aufbau zusätzlicher Kapazitäten in anderen Ländern wie<br />

Indonesien, Vietnam oder Indien erreichen.<br />

REAKTION: INTEGRATION VON STANDARDS IN DEN<br />

TäGLICHEN BETRIEBSABLAUF<br />

Die Einführung der Unternehmensfunktion Social and Environmental<br />

Affairs, SEA (Sozial- und Umweltangelegenheiten) im Jahr 1997 war<br />

ein Meilenstein in der Integration von Nachhaltig keitsprinzipien in<br />

die globale Organisation des Konzerns. SEA umfasst 62 Experten,<br />

deren Aufgabe es ist, die Einhaltung der ,Workplace Standards’ in<br />

der Beschaffungskette sicherzustellen und die Aktivitäten des<br />

Konzerns zur Wahrnehmung seiner breiteren Verantwortung zu<br />

entwickeln, zu gestalten und zu koordinieren. Die Mitglieder des<br />

SEA-Teams befinden sich in der Nähe unserer Zulieferer und<br />

arbeiten eng mit der für Beschaffung und Produktentwicklung<br />

verantwortlichen Unternehmensfunktion Global Operations<br />

zusammen.<br />

Mehr dazu finden Sie in dem Abschnitt Sozial- und Umweltteam.<br />

Die Beschaffungsabteilung des Konzerns und andere<br />

Entscheidungsträger in der Beschaffungskette müssen sich<br />

an der Einhaltung der Standards in den Herstellerbetrieben<br />

orientieren. Die ,Workplace Standards’ sind integraler Bestandteil<br />

aller Herstellerrahmenverträge des Konzerns mit seinen Geschäftspartnern<br />

und des Fabrikbewertungssystems von Global Operations.<br />

Sie sorgen dafür, dass die Forderungen unserer Kunden in einem<br />

verantwortlichen Umfeld erfüllt werden – und gleichzeitig auch<br />

ein Wettbewerbsvorteil erzielt wird.<br />

Um die Einhaltung der Standards durch die Fabriken in unserer<br />

Kernbeschaffungskette zu verfolgen und die Auswahl von<br />

Zulieferern und die kontinuierliche Zusammenarbeit mit ihnen<br />

durch unsere Beschaffungsorganisation zu unterstützen, arbeiten<br />

wir mit einem Leistungsindikator.<br />

Nach einer längeren Testphase, in der wir Feldversuche durchführten<br />

und uns mit Stakeholdern berieten, setzen wir diese innovative<br />

Methode nun überall ein, um die Einhaltung unserer Standards<br />

durch unsere Zulieferer zu messen. <strong>Dieser</strong> Leistungsindikator<br />

bewertet die Wirksamkeit der Bemühungen der Zulieferer, für<br />

sichere, faire und umweltfreundliche Arbeitsbedingungen<br />

zu sorgen.<br />

Mehr darüber finden Sie in dem Abschnitt Umgang mit unserer<br />

Beschaffungskette.<br />

HERAUSFORDERUNG: UMWELTBEWUSSTES HANDELN<br />

Der Klimawandel war 2007 ein Thema in allen Medien und Teil der<br />

Agenda von Regierungen überall auf der Welt. Es gab dazu zahlreiche<br />

Konferenzen und andere Veranstaltungen, auf denen die Notwendigkeit<br />

sofortiger und spürbarer Maßnahmen diskutiert wurde.<br />

Was bedeutet dies für ein Unternehmen wie den <strong>adidas</strong> Konzern?<br />

Die Umsetzung des Nachhaltigkeitsansatzes in Bezug auf die<br />

Umwelt stellt unser Unternehmen und seine Funktionen wie<br />

Sozial- und Umweltbericht • 7<br />

Produktmanagement, Innovations- und Entwicklungsteams,<br />

Facility Management ebenso wie auch unsere Zulieferer vor<br />

eine Reihe von Herausforderungen.<br />

Ziel ist es, verschiedene Anforderungen miteinander in Einklang<br />

zu bringen:<br />

• Die Produkte müssen nicht nur in Bezug auf Qualität und Preis<br />

wettbewerbsfähig, sondern auch sicher und umweltfreundlich<br />

sein – in der Verwendung wie nach der Entsorgung.<br />

• Die Produktion soll die Umwelt möglichst wenig belasten, ohne<br />

jedoch die Qualität der Erzeugnisse zu beeinträchtigen.<br />

• Unsere Arbeitsprozesse müssen Ressourcen sparsam nutzen,<br />

gleichzeitig aber unsere Unternehmensziele vollständig<br />

unterstützen.<br />

REAKTION: REDUZIERUNG UNSERER AUSWIRKUNG<br />

AUF DIE UMWELT<br />

Die Reduzierung der Umweltbelastung durch nachgeschaltete<br />

Maßnahmen bietet nur geringe Umweltvorteile. Deshalb versuchen<br />

wir, Umweltprobleme durch konsequente Anwendung der folgenden<br />

Grundsätze von vornherein zu eliminieren:<br />

• Einhaltung aller lokalen Gesetze und Bestimmungen<br />

• Anwendung vorbildlicher Umweltmaßnahmen in unseren eigenen<br />

Betrieben und Standorten, um so unsere direkten Auswirkungen<br />

auf die Umwelt kontinuierlich zu reduzieren.<br />

• Verwendung von nichttoxischen und unbedenklichen<br />

Rohmaterialien und Produktkomponenten<br />

• Förderung von Umweltmanagementsystemen und vorbildlichen<br />

Praktiken an den Stellen der Beschaffungskette, an denen<br />

beträchtliche Umweltauswirkungen auftreten<br />

• Integration umweltbezogener Aspekte in Produktdesign und<br />

Entwicklungsprozesse.<br />

Wir wenden neue Richtlinien, Verfahren und Vorgehensweisen an,<br />

um sicherzustellen, dass alle Konzerneinheiten die höchsten<br />

Standards einhalten. Für unsere Hauptzulieferer ist die Einführung<br />

von Umweltmanagementsystemen erforderlich, was sie dazu<br />

ermutigen soll, ihre Umweltleistungen in eigener Regie zu planen,<br />

umzusetzen und zu überprüfen. Wir haben unsere Methoden zur<br />

Erfassung des Rohstoffverbrauchs in unseren eigenen Betrieben<br />

und an unseren wichtigsten Standorten sowie die <strong>Bericht</strong>erstattung<br />

darüber vereinheitlicht. Darüber hinaus haben wir ähnliche Umweltkenn<br />

zahlensysteme in den Schuhfabriken unserer Zulieferer<br />

eingeführt. Diese Initiativen ermöglichen es uns, konzernübergreifend<br />

vorbildliche Maßnahmen zu identifizieren und zu vereinheitlichen –<br />

sowohl an unseren eigenen Standorten <strong>als</strong> auch in unserer<br />

Beschaffungskette.<br />

Wir haben die Schulungsprogramme für Zulieferer weiter verstärkt<br />

und in den wichtigen Beschaffungsländern Workshops zur<br />

Energieeffizienz durchgeführt.<br />

Im Jahr 2007 hat die Division <strong>adidas</strong> Sport Style innovative, unter<br />

Umweltaspekten optimierte Produktkollektionen entwickelt, die im<br />

Frühjahr 2008 auf den Markt kommen.<br />

Mehr dazu finden Sie in dem Abschnitt Schutz der Umwelt.


HERAUSFORDERUNG: MITARBEITERFÜHRUNG<br />

Als international operierendes Unternehmen sehen wir uns<br />

vielfältigen Herausforderungen in Bezug auf unsere Mitarbeiter<br />

gegenübergestellt. Deshalb muss unsere Personalpolitik:<br />

• Mitarbeitervielfalt <strong>als</strong> Anregung und nicht <strong>als</strong> Restriktion<br />

verstehen;<br />

• Demographische Veränderungen verfolgen und ihnen durch<br />

geeignete Strategien zur Rekrutierung und Bindung von<br />

Mitarbeitern sowie durch betriebliche Programme zur<br />

Harmonisierung von Beruf und Privatleben (,Work-Life-Balance’)<br />

Rechnung tragen;<br />

• Die globale Beschaffenheit des Marktes durch eine internationale<br />

Belegschaft und die Förderung von Mobilität widerspiegeln, die<br />

Gesetze und Vorschriften in den verschiedenen Ländern befolgen<br />

und kulturelle Unterschiede respektieren;<br />

• Die Anliegen unserer Mitarbeiter aufnehmen, ihre Bedürfnisse<br />

und Leistungsbereitschaft verstehen und ihnen helfen, ihr<br />

Potenzial voll auszuschöpfen.<br />

REAKTION: SCHAFFUNG EINES OPTIMALEN<br />

ARBEITSKLIMAS<br />

Der Erfolg unseres Konzerns beruht auf dem Engagement und den<br />

Fähigkeiten der Mitarbeiter, die für uns arbeiten. Unser Ziel ist es,<br />

das beste und produktivste Arbeitsklima der Branche zu schaffen:<br />

• Schaffung einer Arbeitsumgebung, die Teamgeist, Leidenschaft,<br />

Engagement und Leistung fördert<br />

• Vermittlung einer Leistungskultur, die auf starken<br />

Führungsqualitäten basiert<br />

• Sensibilisierung für unsere Verantwortung gegenüber<br />

Gesellschaft und Umwelt – die Respektierung der Rechte<br />

jedes Einzelnen sowie der Gesetze und Kulturen der Länder,<br />

in denen wir tätig sind<br />

• Gewährleistung einer sicheren Arbeitsumgebung.<br />

Mehr dazu finden Sie in dem Abschnitt Unsere Mitarbeiter.<br />

HERAUSFORDERUNG: STANDORTGEMEINDEN<br />

UNTERSTÜTZEN<br />

Als multinationales Unternehmen sind wir in vielen Ländern überall<br />

auf der Welt vertreten und unsere geschäftlichen Aktivitäten wirken<br />

sich auf das Leben der Menschen in diesen Ländern aus. Es gibt<br />

natürlich viele Möglichkeiten, sich durch Geld- oder Sachspenden<br />

an gemeinnützigen Programmen auf verschiedenen Ebenen zu<br />

beteiligen. Die Herausforderung liegt jedoch darin, die konkreten<br />

Bedürfnisse der jeweiligen Standortgemeinden zu erkennen und<br />

Programme zu finden, welche die soziale und umweltbezogene<br />

Infrastruktur nachhaltig verbessern und sich außerdem positiv<br />

auf das geschäftliche Umfeld auswirken. Die lokalen Bedürfnisse<br />

zu kennen ist nur eine Seite der Medaille. Die andere ist, diese<br />

Programme zu einem integralen Bestandteil der zentralen<br />

Geschäftsstrategie des Unternehmens zu machen und das<br />

Engagement auf die Bereiche zu konzentrieren, in denen die<br />

größte Wirkung erzielt werden kann. Diese Herangehensweise<br />

macht auch den Unterschied aus zwischen echtem gesellschaftlichem<br />

Engagement und rein philanthropischem Handeln.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 8<br />

REAKTION: DEZENTRALE ENTSCHEIDUNGSFINDUNG<br />

IN EINEM GLOBALEN RAHMEN<br />

Der <strong>adidas</strong> Konzern folgt einem dezentralisierten und markenorientierten<br />

Modell für sein Engagement in den Gemeinden. Wir<br />

sind davon überzeugt, dass unsere Mitarbeiter in den regionalen<br />

Tochtergesellschaften und den einzelnen Konzerneinheiten die<br />

Bedürfnisse und kulturellen Werte vor Ort am besten verstehen.<br />

Auf Konzernebene unterstützen wir auch weiterhin die Gemeinden,<br />

in denen unsere Zulieferer ansässig sind. Darüber hinaus unterstützen<br />

wir Organisationen, die eine nachhaltige Entwicklung in der<br />

Sportartikelbranche fördern.<br />

Die Initiativen, die sich aus den individuellen Identitäten und Werten<br />

der einzelnen Marken ergeben, nehmen verschiedenste Formen an.<br />

Sie alle haben jedoch die Unterstützung von Kindern und jungen<br />

Erwachsenen zum Ziel und stellen dabei den Sport in den<br />

Mittelpunkt. Zu den wichtigsten Programmen unserer<br />

Marken zählen:<br />

Adi Dassler Fund<br />

Der Verein unterstützt Organisationen, die Kinder mit Trainern<br />

zusammenbringen, die neben sportlichen auch menschliche Werte<br />

vermitteln. Diese Organisationen und ihre Programme nutzen den<br />

Sport, um Werte wie Selbstvertrauen, Respekt und Teamwork zu<br />

lehren. Diese helfen dabei, Hindernisse abzubauen und den<br />

Menschen ein gesünderes und glücklicheres Leben zu ermöglichen.<br />

Die Stiftung wird weltweit von der Marke <strong>adidas</strong> und ihren<br />

Angestellten unterstützt.<br />

Reebok Human Rights Foundation<br />

Auch im Jahr 2007 unterstützten die Reebok Human Rights Foundation<br />

und das Reebok Community Relations-Programm wieder finanziell<br />

Organisationen, die sich am Hauptstandort der Marke Reebok in<br />

Canton (USA) sowie im Großraum Boston befinden. Dazu gehören<br />

die Vergabe von Stipendien und die Ausweitung bestehender<br />

strategischer Partnerschaften und Kooperationen mit Organisationen,<br />

die soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit fördern. Die Programme<br />

dieser Organisationen helfen Jugendlichen in der Großstadt und<br />

unterprivilegierten Minderheiten.<br />

TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf (TMaG)-Programm<br />

TMaG unterstützt gemeinnützige Organisationen, in deren Mittelpunkt<br />

die Jugend, der Golfsport und unterprivilegierte Mitmenschen aller<br />

Altersklassen stehen. TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf unterstützt Sport-<br />

und Gemeindeveranstaltungen in der Nähe seiner Zentrale in<br />

Carlsbad, Kalifornien, ebenso wie gemeinnützige Organisationen<br />

in England, Korea und Japan.<br />

Mehr dazu finden Sie in dem Abschnitt Zusammenarbeit mit der<br />

Gesellschaft.<br />

fortschritte Und ziele<br />

Da wir uns um die Umsetzung nachhaltiger Geschäftspraktiken mit<br />

eigenverantwortlichen Zulieferern bemühen, ist eine konkrete<br />

Zielsetzung für das jeweils kommende Jahr unabdingbar. Seit<br />

sieben Jahren berichten wir bereits über die Fortschritte, die wir<br />

in Bezug auf die jeweils jährlich gesetzten Ziele erreicht haben. Wir<br />

sehen dies <strong>als</strong> einen entscheidenden Schritt, um Verantwortlichkeit<br />

gegenüber unseren Stakeholdern zu zeigen.<br />

In dem Abschnitt Fortschritte geben wir prozentual an, wie weit wir<br />

ein bestimmtes Ziel erreicht haben. Dabei bedeutet 100%, dass die<br />

Zielvorgaben vollständig erfüllt wurden.<br />

Ferner veröffentlichen wir die Ziele, die wir uns für 2008<br />

gesetzt haben.


FORTSCHRITTE<br />

Die folgende Übersicht zeigt die Fortschritte, die wir in Bezug auf<br />

unsere Hauptziele für das Jahr 2007 gemacht haben. Wir haben uns<br />

dabei auf die Harmonisierung der Sozial- und Umweltprogramme<br />

und deren Anwendung bei allen Marken des <strong>adidas</strong> Konzerns<br />

konzentriert. Die Ziele wurden Anfang 2007 in unserem Fragen–<br />

und-Antworten-Katalog veröffentlicht. Sie finden diese Broschüre<br />

sowie alle unsere bisherigen Sozial- und Umweltberichte in der<br />

Sektion <strong>Bericht</strong>erstattung auf unserer Internetseite<br />

www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />

Um unsere Fortschritte systematisch verfolgen zu können, sind<br />

in dieser Tabelle keine sonstigen Erfolge aufgeführt, die wir 2007<br />

in anderen Bereichen unseres Sozial- und Umweltprogramms<br />

verzeichnen konnten.<br />

Ziele 2007 Fortschritt %<br />

Sicherstellung der<br />

konsistenten Einführung<br />

unserer neuen Programmstandards<br />

in der gesamten<br />

Beschaffungskette.<br />

Finalisierung ergänzender<br />

Richtlinien und Materialien<br />

sowie Ausarbeitung der<br />

Maßnahmen zur Schulung<br />

und Unterstützung unserer<br />

Zulieferer.<br />

Einführung wichtiger Richtlinien<br />

und Programme in allen<br />

Konzerneinheiten, darunter:<br />

• ,Workplace Standards’ des<br />

<strong>adidas</strong> Konzerns und ,Offener<br />

Brief’ an die Beschäftigten<br />

der Zulieferbetriebe<br />

• Richtlinien zur Freigabe neuer<br />

Fabriken<br />

• Richtlinien zur Durchsetzung<br />

unserer Standards<br />

• Richtlinien zur Beendigung<br />

der Geschäftsbeziehung<br />

• Verfahren für externe<br />

Kontrollen<br />

• FFC-Datenverwaltung<br />

• Standards für Produktsicherheit<br />

und Umgang<br />

mit Gefahrstoffen<br />

Für die Einführung der Richtlinien<br />

und Programme wurden schriftliche<br />

Ankündigungen, Briefings,<br />

audiovisuelle Materialien sowie<br />

Schulungen, inklusive<br />

<strong>Online</strong>-Schulungen, eingesetzt.<br />

Die folgenden ergänzenden<br />

Richtlinien und Materialien<br />

wurden in großen Teilen<br />

überarbeitet und aktualisiert:<br />

• Richtlinien für Sicherheit,<br />

Gesundheit und Umweltbedingungen<br />

am Arbeitsplatz<br />

• Länderspezifische<br />

Anweisungen und Programme<br />

Die Schulungsmaßnahmen für<br />

Zulieferer konzentrierten sich<br />

auf folgende Themen:<br />

• Qualifikation und Registrierung<br />

von Sicherheitsverant wortlichen<br />

in ausgewählten<br />

Ländern wie Vietnam<br />

und China<br />

• Schulungen zu vorbildlichen<br />

Umweltmaßnahmen und<br />

Energieef fizienz in China<br />

und Vietnam<br />

75<br />

80<br />

Sozial- und Umweltbericht • 9<br />

Ziele 2007 Fortschritt %<br />

Finalisierung des<br />

konzernweiten Systems zur<br />

Datenverwaltung in Bezug<br />

auf die Standardeinhaltung,<br />

um eine <strong>Bericht</strong>erstattung<br />

über unsere Sozial- und<br />

Umweltprogramme zu<br />

gewährleisten.<br />

Erfüllung unserer<br />

Verpflichtungen <strong>als</strong> Mitglied<br />

der Fair Labor Association.<br />

Verstärkte Berücksichtigung<br />

des Leistungsindikators für<br />

die Standardeinhaltung bei<br />

der Auftragsvergabe durch<br />

die Beschaffungsabteilung.<br />

Entwicklung des <strong>adidas</strong><br />

Konzerns zum bevorzugten<br />

Arbeitgeber in unserer<br />

Branche und bei unserer<br />

Zielgruppe, indem wir zum<br />

,Weltklasse-Anwerber’<br />

werden und unsere<br />

Rekrutierungs programme für<br />

Berufseinsteiger (Studenten/<br />

Universitätsabsolventen)<br />

über alle Marken, Funktionen<br />

und Grenzen weiter ausbauen.<br />

Talentförderung/<br />

Personalentwicklung:<br />

Nachhaltigkeit auch bei<br />

unseren konzernweiten<br />

Programmen durchsetzen<br />

und deren Erfolge<br />

entsprechend messen und<br />

überwachen, z.B. durch<br />

Untersuchung des<br />

Mitarbeiterengagements.<br />

Den Konzern <strong>als</strong> führend in<br />

der internen und externen<br />

Talentförderung etablieren.<br />

• Schulungen zum<br />

Personalmanagement<br />

für ausgewählte Betriebe<br />

in China<br />

• Leistungsindikator und<br />

Bewertungsinstrumente<br />

• Strategische Planung zur<br />

Standardeinhaltung<br />

• Migration der Daten des<br />

<strong>adidas</strong> Konzerns und von<br />

Reebok in die FFC-Datenbank.<br />

• Veröffentlichung der globalen<br />

Herstellerliste des <strong>adidas</strong><br />

Konzerns auf unserer<br />

Internetseite<br />

Alle unsere Verpflichtungen<br />

wurden erfüllt:<br />

• Unabhängige externe<br />

Überwachungsbesuche<br />

• Kompetenzaufbau in Fabriken<br />

im Rahmen des FLA<br />

3.0-Projekts und<br />

verwandter Projekte<br />

• Alle Projektarbeiten in<br />

Zusammenhang mit der<br />

FLA (FLA 3.0, CAmP II,<br />

Fußballprojekt)<br />

• Alle <strong>Bericht</strong>erstattungsverpflichtungen<br />

• Für unsere Hauptgeschäftspartner<br />

in den Bereichen<br />

Schuhe, Bekleidung und<br />

Zubehör, die für den<br />

internationalen Exportmarkt<br />

produzieren, wurde zweimal<br />

jährlich der Leistungsindikator<br />

ermittelt und an unsere<br />

Beschaf fungsabteilung (Global<br />

Sourcing) weitergegeben.<br />

• Der <strong>adidas</strong> Konzern stand im<br />

Universum Arbeitgeber-<br />

Ranking 2007 in Deutschland<br />

bei der relevanten Zielgruppe<br />

an fünfter Stelle.<br />

• Konzernweite Programme zur<br />

Anwerbung von neuen<br />

Mitarbeitern wurden<br />

markenübergreifend in drei<br />

Regionen eingeführt.<br />

• Sowohl für das mittlere<br />

Management <strong>als</strong> auch für<br />

160 Teilnehmer aus dem<br />

höheren Management wurden<br />

erfolgreich Talentförderungsprogramme<br />

durchgeführt.<br />

• Nachhaltigkeit wurde erreicht<br />

durch den konzernweiten<br />

Einsatz von Programmen<br />

zur Talentförderung und<br />

Zukunftsplanung, die <strong>als</strong><br />

<strong>Online</strong>-Lösungen<br />

implementiert wurden.<br />

100<br />

100<br />

75<br />

100<br />

100


ZIELE 2008<br />

Interaktion mit Stakeholdern<br />

1. Aufbau strategischer Partnerschaften mit internationalen<br />

Behörden, Regierungen und Zivilgesellschaften mit dem Ziel,<br />

die Sozial- und Umweltbedingungen in der Bekleidungsindustrie<br />

in China, El Salvador, Honduras, Indien, Mexiko und Vietnam<br />

zu verbessern.<br />

2. Aufnahme des Dialogs mit allen, die sich in Hongkong für<br />

Arbeits- und Menschenrechte einsetzen, und Einholen der<br />

Ansichten von Nicht-Regierungsorganisationen über bestimmte<br />

Themen im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen 2008<br />

in Peking.<br />

3. Ausbau des Dialogs mit nordamerikanischen Universitäten und<br />

Nicht-Regierungsorganisationen aus dem Hochschulbereich.<br />

4. Unterstützung und Lenkung der ,Better Cotton Initiative’ (BCI),<br />

um eine Veränderung der Umweltbedingungen in der<br />

internationalen Baumwollindustrie zu erreichen.<br />

5. Ausbau der Teilnahme am FLA 3.0-Projekt durch Einbeziehung<br />

der Länder El Salvador, Honduras und Türkei.<br />

6. Erstellung eines <strong>Bericht</strong>s, in dem wir unsere Reaktion auf die<br />

Meinungen und Vorschläge, die beim Stakeholder-Dialog mit<br />

Zulieferern 2007 in Hongkong vorgebracht wurden, präsentieren.<br />

Beschaffungskette<br />

Systeme<br />

1. Weiterentwicklung und Stärkung des Modells zur Überwachung<br />

der Beschaffungskette unserer Lizenznehmer durch externe<br />

Prüfer.<br />

2. Verbesserung der Prozesse zur Dateneingabe in die<br />

FFC-Datenbank sowie der Datenauswertung.<br />

3. Entwicklung und Umsetzung von strategischen Plänen<br />

zur Standardeinhaltung für weitere vierzehn wichtige<br />

Geschäftseinheiten, u.a. Lizenznehmer und Agenten.<br />

Gesundheit und Sicherheit<br />

1. Ausweitung des Konzepts zur Registrierung und Schulung<br />

von Sicherheitsverantwortlichen auf unsere direkten Zulieferer<br />

in Kambodscha, den Philippinen, Thailand, Brasilien<br />

und Argentinien.<br />

2. Entwicklung einer elektronischen Trainingsplattform, um die<br />

Einführung der überarbeiteten und aktualisierten Richtlinien für<br />

Sicherheit, Gesundheit und Umweltbedingungen am Arbeitsplatz<br />

zu erleichtern.<br />

3. Überwachung und Erfassung der VOC-Werte in brasilianischen<br />

und argentinischen Schuhfabriken.<br />

Beschäftigung<br />

1. Prüfung und Überarbeitung unserer Richtlinien für Beschäftigungsstandards<br />

und Vorbereitung ihrer Einführung.<br />

2. Entwicklung und Einführung eines Schulungsprogramms über<br />

Personalmanagementsysteme in China, Vietnam, Indonesien<br />

und Thailand.<br />

3. Überprüfung und weitere Stärkung unseres Netzwerks<br />

vertraulicher <strong>Bericht</strong>erstattungskanäle für Beschwerden<br />

von Arbeitern in allen drei Regionen.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 10<br />

Umwelt<br />

Produkt<br />

1. Weitere Entwicklung von Produkten aus organischen und<br />

recycelten Materialien durch die <strong>adidas</strong> Sports Performance<br />

Division, mit Markteinführung im Jahr 2009.<br />

2. Beauftragung einer international anerkannten Nicht-<br />

Regierungsorganisation mit der Überprüfung und Verifizierung<br />

interner Instrumente für die Auswahl von umweltfreundlichen<br />

Produktmaterialien.<br />

Produktion<br />

1. Identifizierung von und Dialog mit Partnern, die das geeignete<br />

technische Wissen vorweisen können, um die Reduzierung des<br />

Energie- und Wasserverbrauchs sowie des Abfallaufkommens<br />

bei unseren wichtigsten Herstellern voranzutreiben.<br />

2. Förderung der Anwendung von Umweltkennzahlen durch unsere<br />

wichtigsten Schuhhersteller, um ihnen so eine bessere<br />

<strong>Bericht</strong>erstattung sowie die Festlegung von Reduzierungszielen<br />

zu ermöglichen.<br />

3. Durchführung von vier Workshops zur Energieeffizienz für unsere<br />

Zulieferer in Asien und der Region EMEA, um weitere Einsparungen<br />

beim Energieverbrauch zu erreichen.<br />

Eigene Standorte<br />

1. Durchführung einer Analyse der Umweltleistung unserer eigenen<br />

Produktionsstätten.<br />

2. Durchführung einer eingehenden umweltbezogenen Überprüfung<br />

der Konzernzentrale in Deutschland.<br />

3. Bewertung der Umweltleistung der Transport- und<br />

Logistikunternehmen, die für den <strong>adidas</strong> Konzern arbeiten, um<br />

besser über die Gesamtauswirkung unserer Geschäftstätigkeit<br />

auf die Umwelt informieren zu können.


Bei dem Ziel, zum weltweit führenden Unternehmen der<br />

Sportartikelbranche zu werden, geht es nicht nur um Ergebnisse,<br />

sondern auch darum, wie diese Ergebnisse erreicht werden.<br />

Wir zielen darauf ab, dass alle Bereiche unseres Konzerns –<br />

einschließlich unserer Beschaffungskette – einheitliche Wertvorstellungen<br />

vertreten und diese auch in die Praxis umsetzen. Ein<br />

entsprechender Rahmen hinsichtlich einer verantwortungsvollen<br />

Unternehmensführung (Corporate Governance) soll uns dabei<br />

helfen, diese Vision umzusetzen.<br />

leitbild Und werte<br />

Unternehmensverantwortung ist fest in unseren Werten verankert:<br />

Leistung. Leidenschaft. Integrität. Vielfalt<br />

Diese Werte kommen aus der Welt des Sports und Sport ist die<br />

Seele des <strong>adidas</strong> Konzerns. Er ist die Verbindung zwischen unserer<br />

Vergangenheit und unserer Gegenwart - und er weist uns den Weg<br />

in die Zukunft.<br />

Da alle Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns diese Werte verinnerlicht<br />

haben, können wir:<br />

• Für Innovation sorgen und weltweit führende Produkte<br />

entwickeln;<br />

• Gut zusammenarbeiten – über ethnische und regionale<br />

Unterschiede hinweg;<br />

• Leistung erbringen und eine Führungsposition einnehmen, d.h.<br />

überragende Finanzergebnisse und Renditen erzielen und<br />

• Die höchsten Standards der Unternehmensverantwortung in den<br />

Gemeinden, in denen wir tätig sind, einhalten.<br />

Die Werte helfen uns, Marken zu entwickeln, die unsere Kunden<br />

überzeugen, und ein Unternehmen zu schaffen, dem unsere<br />

Stakeholder vertrauen können. Unternehmensverantwortung<br />

hat viele Facetten und durchdringt alle Bereiche und Aktivitäten<br />

des Unternehmens. Für den <strong>adidas</strong> Konzern bedeutet verantwortliches<br />

Handeln:<br />

• Die Arbeitsbedingungen in den Fabriken unserer Zulieferer<br />

zu verbessern;<br />

• Die Umweltauswirkungen sowohl durch unsere eigenen<br />

operativen Tätigkeiten <strong>als</strong> auch in unserer Beschaffungskette<br />

zu reduzieren;<br />

Sozial- und Umweltbericht • 11<br />

• Uns um das Wohlergehen und die Entwicklung unserer<br />

Mitarbeiter zu kümmern;<br />

• Für die Menschen in unseren Standortgemeinden positive<br />

Veränderungen herbeizuführen.<br />

Um diese Aspekte der Verantwortung zu einem integralen<br />

Bestandteil unserer täglichen Arbeit zu machen, müssen sie in<br />

den Aufgaben und Zielen unserer zentralen Konzernfunktionen<br />

verankert werden.<br />

Unsere Prinzipien der Nachhaltigkeit bilden den operativen Rahmen<br />

für unsere Entwicklung zu einem nachhaltigeren Unternehmen und<br />

die Grundlage für unsere Mission in den Bereichen Sozial- und<br />

Umweltangelegenheiten, Human Resources und gesellschaftliches<br />

Engagement.<br />

NACHHALTIGKEITSPRINZIPIEN<br />

Rechtliche Vorschriften<br />

Wir tragen Sozial- und Umweltgesetzen, -direktiven und -richtlinien<br />

Rechnung und sind fortlaufend um die Verbesserung unseres<br />

Beitrags zu einer Gesellschaft bemüht, die sich an den Prinzipien<br />

einer nachhaltigen Entwicklung orientiert.<br />

Management<br />

Wir haben es uns zum Ziel gesetzt:<br />

• Die sozialen und ökologischen Auswirkungen unserer Produkte,<br />

Technologien und Verfahren bereits im Design- und<br />

Entwicklungsstadium zu analysieren und zu bewerten;<br />

• Eindeutige Ziele festzulegen, Aktionspläne zu formulieren und<br />

unsere Fortschritte zu überwachen;<br />

• Die jeweiligen Ergebnisse zu veröffentlichen.<br />

Beziehung zu Zulieferern und Kunden<br />

Wir erwarten, dass die Aktivitäten unserer Zulieferer mit unseren<br />

,Workplace Standards’ übereinstimmen. Wir arbeiten partnerschaftlich<br />

mit ihnen zusammen, um ihre wie auch unsere Leistung<br />

zu verbessern. Unsere Geschäftspartner regen wir dazu an, aktiv<br />

auf die sozialen und umweltrelevanten Auswirkungen ihrer<br />

Aktivitäten Einfluss zu nehmen.<br />

Unterstützung<br />

Wir unterstützen soziale und Umweltschutzprojekte und gehen<br />

Partnerschaften mit Unternehmen und Organisationen ein, die<br />

direkt oder indirekt zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen.


Dialog mit unseren Stakeholdern<br />

Wir suchen den Dialog mit unseren Stakeholdern und haben ein<br />

offenes Ohr für ihre Belange. Um eine Atmosphäre des gegenseitigen<br />

Vertrauens und Respekts zu fördern, informieren wir sie regelmäßig<br />

über die Fortschritte unseres Konzerns im Hinblick auf<br />

Sozialverträglichkeit und Umweltschutz.<br />

MISSIONEN UNSERES UNTERNEHMENS<br />

Social and Environmental Affairs<br />

(Sozial- und Umweltangelegenheiten)<br />

Wir sind verantwortlich für unsere betrieblichen Aktivitäten.<br />

Dies bezieht sich insbesondere auf die Art und Weise, wie und<br />

unter welchen Bedingungen unsere Produkte hergestellt werden.<br />

Als führendes Unternehmen der Sportartikelbranche verpflichten<br />

wir uns zu sozial verantwortlichen, sicheren und umweltfreundlichen<br />

Praktiken innerhalb des Konzerns und in unserer Beschaffungskette.<br />

Wir steigern den Wert unserer Marken durch folgende Maßnahmen:<br />

• Unterstützung unserer Zulieferer bei der Planung und Umsetzung<br />

einer kontinuierlichen Verbesserung hinsichtlich Beschäftigungs-,<br />

Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltbedingungen<br />

• Berücksichtigung der Interessen und Anliegen der Stakeholder,<br />

die von der Geschäftstätigkeit des Konzerns betroffen sind<br />

• Unterstützung der Konzerneinheiten bei ihren Bemühungen,<br />

dem Sport eine langfristige Zukunft zu sichern<br />

Unser Ziel ist klar: die Leistung unserer Beschaffungskette in den<br />

Bereichen Umwelt und Soziales erhöhen und damit das Leben der<br />

Menschen verbessern, die unsere Produkte herstellen.<br />

Unsere Methode ist einfach: Verantwortlichkeit und Transparenz<br />

erhöhen und die Eigenverantwortung fördern.<br />

Human Resources (Personalwesen)<br />

Der Erfolg unseres Konzerns beruht auf dem Engagement und den<br />

Fähigkeiten der Mitarbeiter, die für uns arbeiten. Wir haben uns<br />

vorgenommen, das führende globale Team in der<br />

Sportartikelbranche aufzubauen.<br />

Unser Ziel, den Mitarbeitern die besten und produktivsten<br />

Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen, wollen wir erreichen durch:<br />

• Schaffung einer Arbeitsumgebung, die Teamgeist, Leidenschaft,<br />

Engagement und Leistung fördert<br />

• Vermittlung einer Leistungskultur, die auf starken<br />

Führungsqualitäten basiert und zu Spitzenleistungen anregt<br />

• Sensibilisierung für unsere Verantwortung gegenüber<br />

Gesellschaft und Umwelt – die Respektierung der Rechte jedes<br />

Einzelnen sowie der Gesetze und Kulturen der Länder, in denen<br />

wir tätig sind<br />

• Gewährleistung einer sicheren Arbeitsumgebung.<br />

Gesellschaftliches Engagement (,Community Affairs’)<br />

Als Mitglied unserer Standortgemeinden wollen wir unserer Rolle<br />

<strong>als</strong> verantwortungsbewusstes Unternehmen gerecht werden.<br />

Wir tun dies auf verschiedene Weise, durch Spenden, freiwillige<br />

Tätigkeiten und Programme zur Förderung kommunaler Beziehungen.<br />

UmGanG mit Unserer VerantwortUnG<br />

Sozial- und Umweltbericht • 12<br />

Für ein Unternehmen, das den Großteil seiner Produktion auslagert<br />

und mit einer vielschichtigen Beschaffungskette arbeitet, ist es<br />

unerlässlich, Vorgehensweisen und Verfahren zu entwickeln, die<br />

seine vielfältige Verantwortung sowohl innerhalb <strong>als</strong> auch außerhalb<br />

des Unternehmens abdecken. Eine Konzernfunktion allein kann<br />

diese Aufgaben nicht erfüllen. Das Sozial- und Umweltteam (,Social<br />

and Environmental Affairs Team’, SEA) und die Personalabteilung<br />

des Konzerns spielen daher eine wichtige Rolle bei der Wahrnehmung<br />

unserer Verantwortung in diesem Bereich.<br />

CORPORATE GOVERNANCE UND RISIKOMANAGEMENT<br />

Für einen effektiven und verantwortungsvollen Umgang mit den<br />

Risiken und Herausforderungen ist es wichtig, über Standards für<br />

eine gute Unternehmensführung zu verfügen. Im Rahmen unseres<br />

Corporate Governance-Programms werden die Aktionärsrechte,<br />

die Verantwortungen und Pflichten des Vorstands (einschließlich<br />

der Sozial- und Umweltaspekte) und des Aufsichtsrats sowie deren<br />

Zusammenarbeit, die Informations- und Offenlegungspflichten und<br />

Lösungen für den Fall von Interessenkonflikten dargelegt.<br />

Unsere Grundsätze stellen eine gute Führung und Kontrolle<br />

unseres Konzerns sicher. Ein umfassendes Risikomanagementsystem<br />

befasst sich mit internen und externen Risiken, die sich<br />

negativ auf die Ziele und Strategien, das Markenimage oder die<br />

Leistung und Finanzkraft des Konzerns auswirken könnten. Die<br />

Sozial- und Umweltabteilung (Social and Environmental Affairs,<br />

SEA) stellt einen integralen Bestandteil unseres Risikomanagementsystems<br />

dar und liefert dem Vorstand regelmäßige <strong>Bericht</strong>e zu<br />

Risiken und Entwicklungen im Sozial- und Umweltbereich. Die vom<br />

Vorstand genehmigten strategischen SEA-Geschäftspläne bildeten<br />

die Grundlage für die Entwicklung von Notfallplänen und<br />

Anweisungen an Mitarbeiter zu Sicherheits- und Gesundheitsthemen.<br />

Genauere Informationen über Corporate Governance und<br />

Risikomanagement finden Sie in den Abschnitten Corporate<br />

Governance www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/de/corporate_governance/<br />

welcome.asp und Investoren www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.de/investoren<br />

auf unserer Internetseite.<br />

Interner Verhaltenskodex<br />

Integrität ist einer der Grundwerte des <strong>adidas</strong> Konzerns. Deshalb<br />

erwarten wir von allen unseren Mitarbeitern, dass sie bei der<br />

Erfüllung ihrer Aufgaben fair und verantwortlich handeln und<br />

Gesetze und Bestimmungen einhalten. Im Rahmen einer<br />

verantwortungsvollen Unternehmensführung haben wir deshalb<br />

einen Verhaltenskodex entwickelt, der Bestandteil unseres internen,<br />

für alle Mitarbeiter weltweit geltenden Richtlinienkatalogs (Global<br />

Policy Manu<strong>als</strong>) ist. Der Verhaltenskodex legt für alle Mitarbeiter<br />

verpflichtende Regeln fest. Diese beziehen sich auf die Einhaltung<br />

gesetzlicher Bestimmungen, ein moralisch einwandfreies Verhalten<br />

gegenüber anderen Mitarbeitern, Geschäftspartnern und anderen,<br />

den Umgang mit Informationen – insbesondere Insider-Informationen<br />

– sowie auf das Verhalten in finanziellen Angelegenheiten. Unser<br />

Programm zur Einhaltung des Verhaltenskodex wird regelmäßig<br />

aktualisiert und stellt sicher, dass mit Beschwerden und möglichen<br />

Verstößen gegen den Verhaltenskodex unvoreingenommen und<br />

objektiv umgegangen wird. Die Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns<br />

wurden mithilfe eines maßgeschneiderten intranetbasierten<br />

Lernprogramms (E-Learning), das Ende 2007 eingeführt wurde,<br />

zu unserem Verhaltenskodex geschult.


SOZIAL- UND UMWELTTEAM<br />

Das Sozial- und Umweltteam (Social and Environmental Affairs,<br />

SEA) hat die Aufgabe, die Einhaltung unserer ,Workplace Standards’<br />

in der Beschaffungskette sicherzustellen, und ist darüber hinaus<br />

verantwortlich für das Umweltprogramm und das gesellschaftliche<br />

Engagement des Konzerns.<br />

Das SEA-Team besteht aus 62 Experten mit verschiedenen<br />

Qualifikationen und Berufserfahrungen – Ingenieuren, Juristen,<br />

Personalmanagern und ehemaligen Mitgliedern von Nicht-<br />

Regierungsorganisationen. Die Gruppe gliedert sich in drei<br />

regionale Teams – Asien, Amerika und Europa, Mittlerer Osten<br />

und Afrika (EMEA).<br />

Wie das SEA-Team arbeitet<br />

Das SEA-Team arbeitet eng mit anderen globalen Konzernfunktionen<br />

wie Beschaffungs- und Rechtsabteilung, Facility Management und<br />

Personalabteilung (Human Resources), aber auch mit Brand<br />

Marketing und Produktentwicklung zusammen. Es ist direkt an<br />

der Entwicklung und Aktualisierung von Konzernrichtlinien und<br />

-abläufen beteiligt, die im Zusammenhang mit Sozial- und<br />

Umweltverantwortung, Produktsicherheit sowie der Einhaltung<br />

von Umweltgesetzen und -vorschriften stehen.<br />

Die Zusammenarbeit mit der Beschaffungsabteilung ist besonders<br />

wichtig für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der<br />

Zulieferkette des <strong>adidas</strong> Konzerns. In den vergangenen Jahren hat<br />

das SEA-Team Systeme und Prozesse entwickelt, die sicherstellen,<br />

dass unsere Beschaffungsabteilung die Einhaltung unserer Arbeitsplatzstandards<br />

in ihre Arbeitsabläufe einbezieht. Alle potenziellen<br />

neuen Zulieferer müssen sich zunächst einer Vorabprüfung durch<br />

das SEA-Team unterziehen und Aufträge können nur mit<br />

Genehmigung von SEA erteilt werden. Die Informationen, die das<br />

SEA-Team während der Überprüfung der Produktionsstätten<br />

sammelt, werden auch der Beschaffungsabteilung zur Verfügung<br />

gestellt, damit sie jederzeit über den Grad der Standardeinhaltung<br />

jedes einzelnen Zulieferers informiert ist.<br />

Der unmittelbare Kontakt zu Zulieferern, Behörden und anderen<br />

externen Stakeholdern stellt sicher, dass das SEA-Team frühzeitig<br />

über soziale und umweltrelevante Belange und Probleme informiert<br />

ist. Es berichtet dem Vorstand und der Leitung der Beschaffung sorganisation<br />

monatlich über etwaige potenzielle Risiken sowie<br />

Probleme im Zusammenhang mit Sicherheit, Gesundheit und<br />

Umweltschutz.<br />

Regional Team based in:<br />

Regionalteam<br />

China, Hong Kong,<br />

mit<br />

India,<br />

Sitz in:<br />

China, Hongkong, Indien, Indonesien,<br />

Indonesia, Japan, Korea,<br />

Japan, Korea, Pakistan, den<br />

Pakistan, Philippines,<br />

Philippinen, Thailand und Vietnam<br />

Thailand, Vietnam<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

CEO<br />

<strong>adidas</strong> <strong>adidas</strong> Konzern <strong>Group</strong><br />

General Counsel<br />

Global Director<br />

Social and Social Environmental<br />

and<br />

Environmental Affairs Affairs<br />

Regionalteam Regional Team mit based Sitz in:<br />

Deutschland Germany and und Turkey Türkei<br />

Sozial- und Umweltbericht • 13<br />

Von der Strategie zur Umsetzung<br />

Das SEA-Team verfolgt Drei-Jahres-Pläne, die die Einbindung der<br />

Nachhaltigkeitsprinzipien und unserer Mission in unsere täglichen<br />

Aktivitäten und in unsere Zusammenarbeit mit unseren<br />

Geschäftspartnern zum Ziel haben.<br />

Zusammen mit unseren Geschäftsprinzipien und dem regelmäßigen<br />

Feedback unserer Stakeholder bilden diese Strategien die<br />

Grundlage unseres Konzepts für ein nachhaltiges Wirtschaften.<br />

Die Schwerpunkte dabei sind:<br />

• Unterstützung unserer Geschäftspartner bei der Entwicklung<br />

und Umsetzung effektiver Managementpraktiken in Bezug auf<br />

Personal, Sicherheit, Gesundheitsschutz und Umwelt in ihren<br />

Fertigungsbetrieben<br />

• Unterstützung und Schulung von Arbeitnehmern und Management<br />

unserer Geschäftspartner, um es ihnen zu ermöglichen, die<br />

Arbeitsbedingungen selbst zu verwalten und zu verbessern<br />

• Ausweitung der Zusammenarbeit mit lokalen Arbeitnehmerorganisationen,<br />

Nicht-Regierungsorganisationen und anderen<br />

Interessenvertretern, um uns ein genaueres Verständnis über die<br />

Arbeitsbedingungen in unseren Zulieferbetrieben zu verschaffen<br />

• Förderung des Umweltbewusstseins und des Einsatzes<br />

vorbildhafter Umweltpraktiken innerhalb des Konzerns und seiner<br />

Beschaffungskette<br />

• Unterstützung von Geschäftspartnern bei gemeinnützigen<br />

Aktivitäten vor Ort.<br />

Jedes Jahr legen wir fest, wie wir dieses Konzept ausführen, indem<br />

wir unsere strategischen Ziele in spezifischen Initiativen umsetzen,<br />

aus denen sich der Maßnahmenplan des SEA-Teams zusammensetzt.<br />

Die Fortschritte werden zu festen Terminen geprüft und<br />

entsprechende Ergebnisse an den Vorstand weitergeleitet.<br />

Head<br />

Leiter<br />

of<br />

SEA<br />

Asia<br />

Asien<br />

SEA<br />

Head<br />

Leiter<br />

of<br />

SEA<br />

EMEA<br />

EMEA<br />

SEA<br />

Head<br />

Leiter<br />

of<br />

SEA<br />

Americas<br />

Amerika<br />

SEA<br />

Jedes dieser Team Teams responsibilities: ist verantwortlich für:<br />

Monitoring, Überwachung, Training, Schulung, Dialogue/Communication,<br />

Dialog/Kommunikation,<br />

Beschäftigungsstandards,<br />

Labour Standards, Health<br />

Sicherheit<br />

& Safety,<br />

und Gesundheit,<br />

Environment/Product<br />

Umwelt und Produktverantwortung<br />

Stewardship<br />

Umgang mit sozialen und Umweltthemen<br />

Regionalteam Regional Team mit based Sitz in:<br />

El Salvador, Brasilien, Brazil, Mexico, Mexiko USA und<br />

den USA


KONZERNFUNKTION HUMAN RESOURCES<br />

Personalmanagement ist eine der Kernfunktionen im Rahmen der<br />

globalen Organisation unseres Konzerns. Zuständig für diesen<br />

Bereich ist die Abteilung Global Human Resources (HR), deren<br />

Leiter direkt an den Vorstandsvorsitzenden berichtet. Global HR<br />

hat folgende wichtige Aufgaben:<br />

• Personalmanagement und Unterstützung von Schlüsselfunktionen –<br />

Global Operations, Global Marketing, Corporate Services,<br />

Regionen und Marken<br />

• Global Services, einschließlich Vergütungs- und<br />

Mobilitätsmanagement<br />

• Mitarbeiter- und Führungskräfteentwicklung<br />

• Interne Sportprogramme und Initiativen zur Harmonisierung<br />

von Beruf und Privatleben (,Work-Life-Balance’) an wichtigen<br />

Standorten des Konzerns<br />

• Abteilungsübergreifende Themen, z.B. HR-Informationssysteme,<br />

Kommunikation und Personalmarketing.<br />

UNSERE ,WORKPLACE STANDARDS’<br />

Der <strong>adidas</strong> Konzern und seine Marken arbeiten mit unterschiedlichen<br />

Geschäftspartnern weltweit zusammen. Die Tatsache, dass wir mit<br />

einem internationalen Netz von Auftragnehmern und Zulieferern<br />

operieren, enthebt uns keineswegs der Verantwortung dafür, wie<br />

und unter welchen Bedingungen unsere Produkte hergestellt<br />

werden. In diesem Bewusstsein haben wir eine Reihe von Richtlinien<br />

in Bezug auf Beschäftigungs-, Sicherheits-, Gesundheitsschutz-<br />

und Umweltbedingungen für unsere Zulieferer aufgestellt, unsere<br />

,Workplace Standards’ (Arbeitsplatzstandards).<br />

Die ,Workplace Standards’ basieren auf den Konventionen der<br />

Internationalen Arbeitsorganisation und stellen klare Verhaltensregeln<br />

dar, die sich auf Themen wie Umwelt, Arbeitssicherheit,<br />

Kinderarbeit und Arbeitszeiten beziehen. Indem wir die Einhaltung<br />

der ,Workplace Standards’ kontrollieren, können wir etwaige<br />

potenzielle Risiken in den Fabriken unserer Geschäftspartner<br />

aufzeigen und unseren Zulieferern dabei behilflich sein, positive<br />

Veränderungen herbeizuführen. Wenn es unseren Zulieferern<br />

nicht gelingt, spezifische Probleme zu beheben, lösen wir den<br />

Herstellerrahmenvertrag auf. Einen Abbruch der Geschäftsbeziehung<br />

betrachten wir jedoch immer <strong>als</strong> letztes Mittel, wenn keine anderen<br />

Maßnahmen zum Erfolg geführt haben. Die ,Workplace Standards’<br />

sind für uns ein Instrument, mit dem wir Zulieferer auswählen und<br />

vertraglich an uns binden, deren Arbeitsplatzstandards mit unseren<br />

Werten übereinstimmen.<br />

Im Folgenden lesen Sie den Wortlaut der ,Workplace Standards’.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 14<br />

,Workplace Standards’<br />

Leistung. Leidenschaft. Integrität. Vielfalt.<br />

Dies sind die Grundwerte des Sports. Sport ist die Seele des <strong>adidas</strong><br />

Konzerns. Wir messen uns nicht nur selbst an diesen Werten,<br />

sondern auch unsere Geschäftspartner.<br />

Im Einklang mit diesen Werten erwarten wir von unseren Partnern –<br />

gleich, ob Auftragnehmer, Subunternehmer, Zulieferer oder andere –,<br />

dass sie sich bei der Ausübung ihrer Geschäftstätigkeit entsprechend<br />

den vorgenannten Werten fair, integer und verantwortungsbewusst<br />

verhalten.<br />

Die ,Workplace Standards’ des <strong>adidas</strong> Konzerns sind für uns<br />

maßgeblich, wenn wir Geschäftspartner auswählen und vertraglich<br />

an uns binden, die in Übereinstimmung mit unseren Grundsätzen<br />

und Werten Arbeitsplatzstandards und Geschäftspraktiken befolgen.<br />

Als Leitprinzipien helfen sie uns aber auch, mögliche Probleme zu<br />

identifizieren und sie bereits in der Entstehungsphase gemeinsam<br />

mit unseren Geschäftspartnern zu lösen. Wir erwarten von unseren<br />

Geschäftspartnern, dass sie Aktionspläne zur laufenden Verbesserung<br />

betrieblicher Arbeitsbedingungen entwickeln. Die Umsetzung<br />

dieser Pläne wird von den Geschäftspartnern selbst, unserem<br />

eigenen Team und externen, unabhängigen Teams überwacht.<br />

Wir erwarten von unseren Geschäftspartnern, dass sie in ihren<br />

Produktionsstätten die folgenden Grundsätze und<br />

Verfahrensweisen umsetzen:<br />

Allgemeiner Grundsatz<br />

Unsere Geschäftspartner haben ihre Geschäfte in völliger<br />

Übereinstimmung mit den jeweils maßgeblichen gesetzlichen<br />

Bestimmungen zu führen.<br />

Beschäftigungsgrundsätze<br />

Zwangsarbeit Geschäftspartner dürfen keine Zwangsarbeiter<br />

beschäftigen, weder in Form von Gefangenenarbeit oder<br />

Sklavenarbeit noch in einer sonstigen Form von Zwangsarbeit.<br />

Kein Mitarbeiter darf mit Gewalt oder durch Einschüchterung<br />

gleich welcher Art zur Arbeit gezwungen werden. Dieses Verbot<br />

gilt auch für jedwede Arbeitsverpflichtung zur Sanktionierung<br />

von Meinungsfreiheit oder politischen Ansichten.<br />

Kinderarbeit Geschäftspartner dürfen keine Kinder unter 15 Jahren<br />

oder schulpflichtige Kinder in Ländern, in denen das schulpflichtige<br />

Alter über 15 Jahren liegt, beschäftigen.<br />

Diskriminierung Wir respektieren kulturelle Unterschiede.<br />

Geschäftspartner dürfen bei ihren Einstellungs- und<br />

Beschäftigungspraktiken niemanden diskriminieren.<br />

Entscheidungen über Anstellung, Lohn, Sozialleistungen,<br />

Fortbildungsmöglichkeiten, Arbeitszuteilung, Beförderung,<br />

Disziplinarmaßnahmen und Kündigungen dürfen einzig auf der<br />

Grundlage der Fähigkeiten der Mitarbeiter, bestimmte Tätigkeiten<br />

auszuführen, basieren. Diese Entscheidungen dürfen insbesondere<br />

nicht auf persönlichen Merkmalen oder Ansichten, auf Rasse,<br />

nationaler Abstammung, Geschlecht, Religion, Alter, Behinderung,<br />

Familienstand, Mitgliedschaft in einer Organisation, sexueller<br />

Orientierung oder politischer Überzeugung basieren. Zusätzlich<br />

müssen unsere Geschäftspartner effektive Maßnahmen zum Schutz<br />

von Wanderarbeitern einführen, um diese vor jeglicher Art von<br />

Diskriminierung zu schützen und eine angemessene Unterstützung<br />

anbieten, die dem besonderen Status dieser Personen gerecht wird.


Löhne und Sozialleistungen Geschäftspartner haben ihren<br />

Mitarbeitern den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn bzw. den<br />

in der Branche üblichen Lohn, falls dieser höher liegt, zu bezahlen.<br />

Sie haben den gesetzlich vorgeschriebenen Sozialleistungen Rechnung<br />

zu tragen. Mitarbeiter müssen für Überstunden zusätzlich zum<br />

normalen Lohn gesetzlich vorgeschriebene Zuschläge erhalten.<br />

In Ländern, in denen keine gesetzliche Regelung existiert, sind<br />

angemessene Zuschläge zu zahlen, die den normalen Stundenlohn<br />

übersteigen.<br />

Grundlöhne müssen mindestens den Lebensunterhalt und darüber<br />

hinaus einige zusätzliche Ausgaben der Mitarbeiter sowie ein<br />

Mindestmaß an erspartem Vermögen ermöglichen. Wir suchen<br />

Geschäftspartner, die kontinuierlich den Lebensstandard ihrer<br />

Mitarbeiter durch das Lohngefüge, Sozialleistungen, Fürsorgeprogramme<br />

und andere Leistungen heben sowie insgesamt die<br />

Lebensqualität erhöhen.<br />

Arbeitszeiten Die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit der<br />

Mitarbeiter darf, mit Ausnahme außergewöhnlicher Umstände,<br />

einschließlich Überstunden 60 Wochenstunden nicht übersteigen;<br />

gesetzliche Bestimmungen, die niedrigere Höchststunden vorsehen,<br />

gehen vor. Mitarbeiter müssen mindestens 24 zusammenhängende<br />

Stunden Freizeit pro Woche sowie bezahlten Jahresurlaub erhalten.<br />

Koalitionsfreiheit und Tarifverhandlungen Geschäftspartner haben<br />

das Recht jedes Mitarbeiters, Vereinigungen nach eigener Wahl<br />

beizutreten bzw. solche zu gründen, anzuerkennen und zu respektieren.<br />

Die Geschäftspartner haben Mechanismen zu entwickeln und<br />

umzusetzen, mit denen Streitigkeiten innerhalb der Branche<br />

inklusive Beschwerden der Mitarbeiter aufgelöst und ein effektiver<br />

Informationsaustausch mit den Mitarbeitern und deren Vertretern<br />

sichergestellt werden.<br />

Disziplinarmaßnahmen Jeder Mitarbeiter muss mit Würde und<br />

Respekt behandelt werden. Kein Mitarbeiter darf körperlicher,<br />

sexueller, psychischer oder verbaler Belästigung, sonstigem<br />

Missbrauch oder Bußgeldern und anderen Strafen <strong>als</strong><br />

Disziplinarmaßnahme ausgesetzt werden.<br />

Geschäftspartner müssen durch geeignete Anweisungen und<br />

Maßnahmen sicherstellen, dass Beschäftigte ohne Angst vor<br />

Repressionen oder dem Verlust des Arbeitsplatzes Bedenken über<br />

die Zustände am Arbeitsplatz direkt gegenüber der Fabrikleitung<br />

oder dem <strong>adidas</strong> Konzern äußern können.<br />

Gesundheit und Sicherheit Geschäftspartner haben für ein sicheres<br />

und die Gesundheit erhaltendes Arbeitsumfeld zu sorgen. Geeignete<br />

Vorsorgemaßnahmen gegen Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten<br />

sind zu treffen. Dazu gehört auch Schutz vor Feuer, Unfällen und<br />

giftigen Substanzen. Beleuchtungs-, Belüftungs- und Heizungsanlagen<br />

müssen ausreichend vorhanden sein. Saubere und zahlenmäßig<br />

ausreichende sanitäre Einrichtungen müssen den Mitarbeitern<br />

jederzeit frei zugänglich sein. Die Fabriken müssen Sicherheits-<br />

und Gesundheitsbestimmungen erlassen und deutlich bekannt<br />

geben. Falls Unterkünfte für Mitarbeiter gestellt werden, gelten<br />

diese Anforderungen auch insoweit.<br />

Umweltbestimmungen Geschäftspartner haben die Bedingungen<br />

sämtlicher jeweils anwendbarer Umweltgesetze und -bestimmungen<br />

zu erfüllen. Unsere Geschäftspartner sollten sich um die ständige<br />

Verbesserung der Umweltbedingungen bemühen, unter denen sie<br />

selbst und ihre Zulieferer produzieren. Dies bedeutet: die Beachtung<br />

des Prinzips der Nachhaltigkeit bei betrieblichen Entscheidungen,<br />

der verantwortliche Umgang mit natürlichen Ressourcen, saubere<br />

Produktion, Verhinderung von Umweltverschmutzung und die<br />

Entwicklung und Verwendung von Materialien, Technologien und<br />

Produkten, die sich am Prinzip der Nachhaltigkeit orientieren.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 15


Unsere Stakeholder sind Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen,<br />

deren Interessen mit denen unseres Konzerns verknüpft<br />

sind. Die operativen Tätigkeiten von Unternehmen stehen immer in<br />

Wechselwirkung mit der Gesellschaft; deshalb haben unsere<br />

Stakeholder ein berechtigtes Interesse, mehr über unsere<br />

Aktivitäten zu erfahren.<br />

Indem wir unseren Stakeholdern ein Mitspracherecht bei<br />

grundlegenden Entscheidungen über unsere Aktivitäten gewähren,<br />

erhalten wir ein besseres Verständnis für gegenwärtige und<br />

aufkommende Fragen und Belange und sind so in der Lage,<br />

Interessen auszugleichen und unsere Leistung zu verbessern.<br />

Uns ist bewusst, dass eine transparente, effektive und ehrliche<br />

Kommunikation mit unseren Stakeholdern die Transparenz<br />

unseres Unternehmens erhöht, und dass sie unser Bekenntnis<br />

zur Verantwortlichkeit unterstreicht.<br />

Die aktive Einbindung unserer Stakeholder ist grundlegend für<br />

unsere Bemühungen, ein nachhaltiges Unternehmen zu werden.<br />

In diesem Kapitel gehen wir auf unsere Stakeholder ein, stellen<br />

Partnerschaften mit ausgewählten Organisationen vor und<br />

beschreiben den Dialog mit unseren Stakeholdern. Unter Fokus<br />

2007 wird dargestellt, wie wir Stakeholder in unsere Beschaffungskette<br />

einbinden und den Kontakt mit Regierungsbehörden und<br />

Nicht-Regierungsorganisationen suchen.<br />

Unsere stakeholder<br />

Bei unseren Stakeholdern handelt es sich um eine sehr vielfältige<br />

Gruppe. Zu ihnen zählen:<br />

Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns<br />

Entscheidungsträger Regierungen/Behörden, Fachverbände,<br />

Aktionäre, Vorstand<br />

Geschäftspartner Gewerkschaften, Zulieferer, Arbeitskräfte,<br />

Dienstleister<br />

Beschäftigte in den Betrieben unserer Zulieferer<br />

Meinungsmacher Journalisten, Mitglieder von Kommunen,<br />

spezielle Interessengruppen<br />

Kunden Sportprofis, Distributoren, Einzelhändler, Verbraucher<br />

Opinion<br />

Meinungsmacher<br />

formers<br />

Beschäftigte in<br />

Workers<br />

Zulieferbetrieben<br />

Customers<br />

Kunden<br />

<strong>adidas</strong> Konzern <strong>Group</strong><br />

dialoG mit Unseren stakeholdern<br />

Sozial- und Umweltbericht • 16<br />

Mitarbeiter Employees des<br />

<strong>adidas</strong> Konzerns<br />

Business<br />

Geschäftspartner<br />

partners<br />

Der Kontakt und Dialog mit unseren Stakeholdern erfolgt auf<br />

unterschiedlichen Wegen:<br />

• Formelle Stakeholderkonsultationen (,Dialoge’) mit Beschäftigten,<br />

Gewerkschaftsvertretern, Nicht-Regierungsorganisationen und<br />

Zulieferern. Die <strong>Bericht</strong>e der Stakeholder-Dialoge können von<br />

unserer Internetseite www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />

heruntergeladen werden<br />

• Treffen mit Analysten sozialverantwortlicher Investmentfonds<br />

(Socially Responsible Investment, SRI)<br />

• Mit unseren Konzernmitarbeitern durch die interne <strong>Bericht</strong>erstattung<br />

sowie durch Einführungsprogramme zum SEA-Programm<br />

• Beantwortung von Verbraucher- und Medienanfragen<br />

• Zusammenarbeit mit anderen Markenunternehmen in gemeinsamen<br />

Initiativen<br />

• Kontakt und Dialog mit Studenten und Universitäten.<br />

Entscheidungs-<br />

Authorisers<br />

träger


SRI-FONDSVERWALTER UND ANALySTEN<br />

Das Interesse seitens der Finanzwelt an unserem SEA-Programm<br />

hat stetig zugenommen. Im Oktober 2007 nahmen wir die Einladung<br />

eines SRI-Fonds in der Schweiz an, Fondsmanagern und SRI-Analysten<br />

Informationen aus erster Hand über das Nachhaltigkeitsprogramm<br />

des Konzerns zu geben. Im Verlauf des Jahres 2007 haben wir auf<br />

zahlreiche umfangreiche Anfragen von sozialverantwortlichen<br />

Investoren, Fondsmanagern und Finanzanalysten geantwortet.<br />

Jeder ihrer Fragebogen erfordert eine intensive Zusammenarbeit<br />

mit anderen Konzernfunktionen und -abteilungen, damit alle Fragen<br />

vollständig und umfassend beantwortet werden können. Wir gaben<br />

außerdem SRI-Organisationen aus Europa und den USA mehrere<br />

Telefoninterviews. Bei all diesen Anfragen und Interviews ging es<br />

insbesondere um:<br />

• Neueste Informationen über aktuelle Fälle von Zulieferbetrieben,<br />

die auf unserer Internetseite veröffentlicht worden waren<br />

• Nachfragen zu unseren ,Workplace Standards’, insbesondere<br />

hinsichtlich des Aspekts der Arbeitsstunden<br />

• Nachfragen zu unseren Richtlinien hinsichtlich Produktsicherheit<br />

und Gefahrstoffen<br />

• Genauere Informationen zum internen Verhaltenskodex für<br />

unsere Mitarbeiter<br />

• Aktualisierung unseres Unternehmensprofils, das Analysten und<br />

Investoren <strong>als</strong> Grundlage für ihre Bewertung dient<br />

• Unterstützung einer generellen Studie über die Altersstrukturen<br />

in Unternehmen.<br />

In Asien bezog sich das Interesse von Investmentfonds insbesondere<br />

auf die Nachhaltigkeitsleistung der an der Hongkonger Börse<br />

gelisteten Zulieferer des <strong>adidas</strong> Konzerns.<br />

EINBEZIEHUNG DER MITARBEITER IN DIE<br />

UNTERNEHMENSVERANTWORTUNG<br />

Um die Ansichten unserer Mitarbeiter zur Unternehmensverantwortung<br />

besser verstehen und ihnen genauere Informationen<br />

über die Sozial- und Umweltprogramme des Konzerns geben zu<br />

können, haben wir 2007 folgende Initiativen unternommen:<br />

Interne <strong>Bericht</strong>erstattung<br />

Wegen der Integration von Reebok wurde für das Jahr 2006 kein<br />

üblicher Sozial- und Umweltbericht veröffentlicht. Stattdessen<br />

erstellten wir eine Broschüre mit Fragen und Antworten, um die<br />

Vereinheitlichung der Sozial- und Umweltprogramme der beiden<br />

Marken im Verlauf des Jahres 2006 zu beschreiben. Diese Broschüre<br />

wurde über unsere globalen elektronischen Newsletter und unser<br />

Intranet allen Mitarbeitern zugänglich gemacht. Zudem erhielten<br />

die Führungskräfte in allen unseren Büros weltweit gedruckte<br />

Exemplare der Broschüre. Parallel dazu – und <strong>als</strong> zusätzliche<br />

Information über ein aktualisiertes Programm – wurde eine kurze<br />

erklärende Broschüre mit dem Titel Verantwortung übernehmen an<br />

die Mitarbeiter sowie an die Angestellten des Einzelhandels verteilt,<br />

und ein neuer Satz Poster mit den ,Workplace Standards’ an jedes<br />

Büro des <strong>adidas</strong> Konzerns geliefert.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 17<br />

Informationen für neue Mitarbeiter<br />

In Asien wurden für ca. 155 neue Führungskräfte und Mitarbeiter<br />

Einführungsveranstaltungen durchgeführt, die auch Informationen<br />

zu SEA beinhalteten. Für etwa 90 Mitarbeiter in Portland, USA,<br />

wurde eine jährliche HR-Informationsveranstaltung organisiert,<br />

auf der auch auf die Geschichte der Sozial- und Umweltprogramme<br />

eingegangen wurde. In Europa nahmen 173 neue Mitarbeiter an fünf<br />

Einführungsveranstaltungen zu SEA in der <strong>adidas</strong> Konzernzentrale<br />

in Herzogenaurach, Deutschland teil.<br />

Schulungen für Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns<br />

Die folgenden Schulungen wurden durchgeführt:<br />

• Amerika – 21 Schulungen, darunter Veranstaltungen über die<br />

Aufgaben von SEA und über das Fair Factories Clearinghouse<br />

(FFC) für mehr <strong>als</strong> 120 Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns aus<br />

Brasilien, Kanada, Mexiko, Peru und den USA.<br />

• Europa – 21 Schulungen, darunter FFC-Schulungen, durch<br />

Mitglieder des SEA-Teams für insgesamt 109 Mitarbeiter des<br />

<strong>adidas</strong> Konzerns aus Deutschland, Frankreich, Griechenland,<br />

Italien, Südafrika, der Türkei, Großbritannien und den<br />

Niederlanden.<br />

• In Asien organisierte das SEA-Team 60 Schulungen für mehr<br />

<strong>als</strong> 670 interne Mitarbeiter in Kambodscha, China (Guangzhou,<br />

Shanghai und Hongkong), Indien, Indonesien, Japan, Malaysia,<br />

Pakistan, Philippinen, Taiwan, Thailand und Vietnam.<br />

REAKTION AUF ANFRAGEN<br />

Kunden<br />

2007 haben wir auf jede einzelne Kundenanfrage reagiert, ganz<br />

gleich, ob sie von einem einzelnen Konsumenten, einer Schulklasse<br />

oder einem Einzelhändler stammte. Hauptthemen der Anfragen waren:<br />

• Produktsicherheit – die Richtlinien des <strong>adidas</strong> Konzerns zu<br />

Gefahrstoffen, insbesondere in Bezug auf China<br />

• Umweltfragen – das Programm des <strong>adidas</strong> Konzerns zur<br />

Eliminierung von PVC<br />

• Das Programm des Unternehmens zur Überwachung und<br />

Bewertung von Zulieferbetrieben<br />

• Die Zusammenführung der Sozial- und Umweltprogramme von<br />

<strong>adidas</strong> und Reebok<br />

• Fragen rund um die Rolle des Konzerns <strong>als</strong> Sponsor der<br />

Olympischen Spiele 2008 in Peking<br />

• Der interne Verhaltenskodex für die Mitarbeiter des<br />

<strong>adidas</strong> Konzerns<br />

• Spezifische Anfragen zu bestimmten Zulieferbetrieben<br />

Medien<br />

Im Verlauf des Jahres 2007 erhielten wir mehr <strong>als</strong> 20 Anfragen von<br />

den Medien hinsichtlich bestimmter Sozial- und Umweltfragen –<br />

hauptsächlich von der internationalen Presse, Radio- und<br />

Fernsehanstalten – und gaben 12 offizielle Interviews. Die Themen<br />

dieser Anfragen waren sehr vielfältig. Es ging dabei zum Beispiel<br />

um die Umweltstrategie des <strong>adidas</strong> Konzerns, Fabrikschließungen


in Indonesien und Thailand, Chinas neues Arbeitsvertragsgesetz,<br />

Bedenken von Nicht-Regierungsorganisationen bezüglich der<br />

Olympischen Spiele 2008 in Peking, Verringerung der Umweltverschmutzung<br />

in China, Produktsicherheit und Lizenzverträge mit<br />

US-amerikanischen Hochschulen.<br />

Bei drei Gelegenheiten besuchten nationale Fernsehanstalten<br />

während des Jahres Fabriken und filmten Arbeitsbedingungen in<br />

Vietnam bzw. die Produktion für die Olympischen Spiele in China.<br />

Nicht-Regierungsorganisationen<br />

Nicht-Regierungsorganisationen, Arbeitnehmerrechtsgruppen,<br />

Aktivisten, Studenten und wissenschaftliche Institutionen waren das<br />

ganze Jahr äußerst aktiv, stellten Fragen und machten Vorschläge<br />

zu Arbeitsbedingungen in Zulieferbetrieben. Einige Beispiele hierzu:<br />

• Fragen zu der Schließung von Thai Silp, einem früheren Zulieferer<br />

von <strong>adidas</strong>, dessen Vertrag 2006 gekündigt wurde<br />

• Bedenken bezüglich sozialer Sicherheit und Arbeitsbedingungen<br />

bei dem Zulieferer für Badebekleidung Fook Wah in Südchina<br />

• Wiedereinstellung entlassener Arbeitskräfte bei PT Panarub,<br />

einem Zulieferbetrieb, der durch das Worker Rights Consortium<br />

unabhängig überwacht wird<br />

• Wiederholte Vorwürfe durch eine Nicht-Regierungsorganisation<br />

bezüglich der Schließung von Bekleidungsfabriken in El Salvador<br />

(Hermosa) und in der Dominikanischen Republik (BJ&B)<br />

• Bedenken anlässlich der Schließung von drei Reebok<br />

Schuhlieferanten 2006 in Indonesien, die zu Massenentlassungen<br />

und Protestaktionen der Arbeiter führte<br />

Unsere öffentlichen Reaktionen auf diese Bedenken sind verfügbar<br />

in dem Abschnitt Stellungnahmen auf unserer Internetseite<br />

www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />

AKTIVES ENGAGEMENT UND ZUSAMMENARBEIT<br />

2007 beteiligte sich der <strong>adidas</strong> Konzern wieder aktiv an der Arbeit<br />

des World Business Council for Sustainable Development, des<br />

CSR-Komitees des Weltverbands der Sportartikelindustrie, des<br />

Fair Factories Clearinghouse sowie der Fair Labor Association.<br />

Wir nahmen außerdem aktiv an folgenden weiteren<br />

Veranstaltungen teil:<br />

Regierung, internationale Behörden und Verbände<br />

• Zusammenarbeit mit der Internationalen Arbeitsorganisation<br />

(ILO) bezüglich der Initiative ,Better Factories’ in Kambodscha<br />

und Teilnahme an einem Schulungsprojekt für Vorarbeiter;<br />

siehe www.betterfactories.org<br />

• Weltkongress zu Sport und Umwelt in Peking, gemeinsam<br />

veranstaltet vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC)<br />

und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP)<br />

• Einführung von Projekten zur Verbesserung von<br />

Arbeitsbedingungen in Fabriken (,Factory Improvement Project’)<br />

in Indien und Vietnam, unter Leitung der Internationalen<br />

Arbeitsorganisation<br />

• Projekt zu Tarifverträgen in Vietnam, gefördert von der<br />

norwegischen Regierung<br />

Sozial- und Umweltbericht • 18<br />

• Präsentation von Umweltinitiativen beim China-Workshop des<br />

Verbandes amerikanischer Schuhhändler (,Footwear Distributors<br />

and Retailers of America’)<br />

• CSR-Arbeitsgruppe der Europäischen Handelskammer in Peking<br />

und deren Projektgruppe zum Thema Beschaffungskette<br />

• Projekt der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit<br />

(GTZ) und der Arbeitsgruppe zur Verminderung von Armut des<br />

Chinesischen Staatsrats zur Anwerbung von Wanderarbeitern<br />

• Projekt der ILO und des US-Arbeitsministeriums in Vietnam zum<br />

Thema Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehungen<br />

• Dialog mit dem Arbeitsministerium und dem<br />

Gewerkschaftsverband in Vietnam zum Thema Arbeitnehmer-<br />

Arbeitgeber-Beziehungen in Südvietnam<br />

• Ad-hoc-Arbeitsgruppe der Bundesvereinigung der Deutschen<br />

Arbeitgeberverbände (BDA) zum Thema CSR; siehe<br />

www.csrgermany.de<br />

• Dialog mit dem London Organising Committee of the Olympic Games<br />

(LOCOG) hinsichtlich des Umgangs mit der Beschaffungskette für<br />

die Olympischen Sommerspiele 2012 in London<br />

• Diskussionen mit der US-amerikanischen Einzelhandelsvereinigung<br />

und dem FFC über Technologielösungen und<br />

Informationsaustausch<br />

• Zusammenarbeit mit der Regierung von Honduras hinsichtlich der<br />

Gesundheitsversorgung und medizinischer Einrichtungen für die<br />

Beschäftigten von Bekleidungsfabriken in ländlichen Gebieten<br />

• Dialog mit dem US-Arbeitsministerium und US-Außenministerium<br />

über Rechts- und Handelsfragen in El Salvador.<br />

Nicht-Regierungsorganisationen und<br />

Multi-Stakeholder-Initiativen<br />

• Diskussionen mit der Arbeitsgruppe für HIV/AIDS in China von<br />

der Global Business Coalition zu HIV/AIDS-Programmen, die<br />

zusammen mit Marie Stopes International implementiert werden<br />

• Forum des ,Thai Center for Labour Rights’ über die Verlegung von<br />

Zulieferbetrieben und die Auswirkungen auf die Beschäftigten<br />

• Pilotprojekt (Jo-In Project) einer Multi-Stakeholder-Initiative<br />

zu Arbeitsplatzstandards in der Türkei gemeinsam mit sechs<br />

internationalen Organisationen, neun Markenunternehmen,<br />

14 Zulieferbetrieben und verschiedenen anderen Stakeholdern;<br />

siehe www.jo-in.org<br />

• Zusammenarbeit mit dem WWF in CO2-Projekten<br />

• Dialog mit den Organisationen Worker Rights Consortium,<br />

United Students Against Sweatshops und Verantwortlichen<br />

des ,Designated Supplier Programme’ zu lizenzierten US-<br />

Hochschulprodukten<br />

• Diskussionen mit dem Multi-Fibre Arrangement (MFA) Forum<br />

in Mexiko und dem Maquila Solidarity Network in El Salvador.


Andere Initiativen<br />

• Treffen mehrerer Markenunternehmen mit pakistanischen<br />

Ballherstellern zu Arbeitspraktiken in Sialkot<br />

• Partnerschaft mit der Organisation Business for Social<br />

Responsibility (BSR) zur Schulung und Bewusstseinsbildung<br />

in China über Arbeitsrechte sowie Sicherheit und Gesundheit<br />

am Arbeitsplatz<br />

• Gemeinnützige CSR-Initiative in Guangzhou/China<br />

• Stakeholder-Dialog von General Electric (GE) in Asien und<br />

Teilnahme an dem von GE geleiteten runden Tisch zum<br />

Thema Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz in China<br />

• Hotlines für Arbeiter und Partnerschaften mit örtlichen Nicht-<br />

Regierungsorganisationen in Hongkong<br />

• Verbund mehrerer Markenunternehmen zu Arbeitssicherheit,<br />

-gesundheit und Umweltschutz am Arbeitsplatz in Vietnam<br />

• Teilnahme an den von Nike und Levi’s initiierten Treffen zur<br />

Zusammenarbeit von Markenunternehmen in Asien<br />

• Fortlaufender Dialog mit dem ,Carbon Disclosure Project’ (CDP)<br />

zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Geschäftsaktivitäten<br />

und Shareholder Value<br />

• Frauengesundheitsprojekt von Marie Stopes International und<br />

Concepcion Caceres in Honduras.<br />

In einigen anderen Fällen waren wir zwar selbst nicht direkt an<br />

einem Projekt beteiligt, haben jedoch die Ergebnisse und<br />

Empfehlungen anderer wichtiger Multi-Stakeholder-Initiativen<br />

analysiert und gegebenenfalls in unsere eigenen Prozesse und<br />

Programme integriert.<br />

DIALOG MIT UNIVERSITäTEN UND STUDENTEN<br />

Universitäten und Studentengruppen interessieren sich seit langem<br />

für die Programme des <strong>adidas</strong> Konzerns hinsichtlich seiner<br />

Unternehmensverantwortung, ethischer Beschaffung sowie<br />

Arbeits- und Menschenrechten. Im Verlauf des Jahres 2007<br />

beteiligte sich die Sozial- und Umweltabteilung an der Entwicklung<br />

von Studienmaterialien für Universitäten, unterstützte Absolventen<br />

bei ihren Dissertationen, indem Informationen zur Unternehmensverantwortung<br />

im Allgemeinen und arbeitsrechtlichen Praktiken<br />

im Speziellen zur Verfügung gestellt wurden, und ermöglichte<br />

den Zugang zu Fabriken in El Salvador, China und Vietnam für<br />

wissenschaftliche Forschungsprojekte. Folgende Universitäten<br />

führten Feldstudien durch:<br />

• Australian National University, Australien<br />

• China University, Taiwan<br />

• Dong A University, Südkorea<br />

• Hong Kong University, Hongkong<br />

• University of California Berkley, USA<br />

• Harvard University, USA<br />

• University of Michigan, USA<br />

•<br />

University of Wisconsin, USA<br />

Sozial- und Umweltbericht • 19<br />

Führende SEA-Mitarbeiter hielten außerdem an Universitäten in<br />

China, Hongkong, den USA, Deutschland und Vietnam Gastvorträge<br />

zu Fragen in Sachen Umwelt und Arbeitsbedingungen. Wissenschaftler<br />

der School of Industrial and Labour Relations an der Cornell University<br />

erarbeiteten zusammen mit unserer SEA-Abteilung eine Maßeinheit<br />

für das Arbeitnehmermitspracherecht und unser Vorstandsvorsitzender<br />

Herbert Hainer hielt an der European Business School<br />

(EBS) in Deutschland einen Vortrag über das Sozial- und<br />

Umweltprogramm des <strong>adidas</strong> Konzerns.<br />

In Nordamerika bemühten wir uns weiter um Transparenz<br />

hinsichtlich des Lizenzgeschäfts mit Universitäten. Dazu gehörten<br />

der Zugang zu <strong>Bericht</strong>en von Fabrikkontrollen, der Dialog über<br />

Vorwürfe bezüglich unfairer Praktiken in bestimmten Betrieben<br />

sowie regelmäßige Informationen über unser Programm an<br />

spezielle Arbeitsgremien.<br />

partnerschaften<br />

Seit jeher arbeiten wir eng mit unseren Stakeholdern zusammen,<br />

einschließlich unserer Kunden, Zulieferer, Aktionäre und Mitarbeiter,<br />

um vertrauensvolle Geschäftsbeziehungen aufzubauen. In zunehmendem<br />

Maße gehen wir dabei Partnerschaften mit sozialen<br />

Unternehmen und Nicht-Regierungsorganisationen ein, um unsere<br />

betrieblichen Aktivitäten weiter zu verbessern. Im Folgenden haben<br />

wir nennenswerte Partnerschaften in drei Bereichen aufgelistet:<br />

Unternehmensverantwortung<br />

• Weltverband der Sportartikelindustrie (WFGSI)<br />

• World Business Council for Sustainable Development (WBCSD)<br />

• CSR Asia<br />

Beschaffungskette<br />

• Fair Labor Association (FLA)<br />

• Fair Factories Clearinghouse (FFC)<br />

• Runder Tisch ,Verhaltenskodizes’, Deutschland<br />

• Education Development Center (EDC)<br />

Umwelt<br />

• AFIRM Arbeitsgruppe<br />

• Better Cotton Initiative (BCI)<br />

• British Leather Technology Centre (BLC)<br />

• Umwelt- und Managementberatung INTECHNICA


UNTERNEHMENSVERANTWORTUNG<br />

Weltverband der Sportartikelindustrie (WFSGI)<br />

Der WFSGI ist ein unabhängiger Verband von Sportunternehmen,<br />

nationalen Organisationen und mit der Sportartikelbranche<br />

verbun denen Unternehmen. Der Verband ermöglicht der Sportindustrie<br />

(inklusive Herstellern aus Entwicklungsländern sowie<br />

Markenunternehmen aus den Ländern mit zahlungskräftigeren<br />

Märkten) die Zusammenarbeit in einer Reihe von Handels-,<br />

Rechts- und anderen Fragen, wie zum Beispiel CSR.<br />

Eine der ersten Projektinitiativen des WFSGI war die schrittweise<br />

Abschaffung der Beschäftigung minderjähriger Arbeitskräfte in der<br />

Fußballherstellung. Das Projekt wurde 1997 gestartet und von einer<br />

Reihe verschiedener Organisationen wie <strong>adidas</strong>, lokalen Nicht-<br />

Regierungsorganisationen, der Internationalen Arbeitsorganisation<br />

(ILO), Save the Children, FIFA und UNICEF unterstützt.<br />

Der <strong>adidas</strong> Konzern ist aktives Mitglied des WFSGI CSR-Ausschusses.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter www.wfsgi.org<br />

World Business Council for Sustainable Development<br />

(WBCSD)<br />

Die Mitgliedschaft im World Business Council for Sustainable<br />

Development (WBCSD) wurde im Jahr 2000 vereinbart und trat<br />

im Januar 2001 in Kraft. Der WBCSD ist eine Vereinigung von über<br />

200 internationalen Unternehmen, die sich für eine nachhaltige<br />

Entwicklung engagieren.<br />

Er zielt auf eine engere Zusammenarbeit zwischen Unternehmen,<br />

Regierungen und allen anderen Organisationen ab, die sich dem<br />

Umweltschutz und einer nachhaltigen Entwicklung verschrieben<br />

haben. Zudem möchte der WBCSD den Weg für höhere Umweltschutzstandards<br />

im Zusammenhang mit geschäftlichen<br />

Aktivitäten ebnen.<br />

Der <strong>adidas</strong> Konzern hat sich in den vergangenen fünf Jahren<br />

in verschiedenen Arbeitsgruppen engagiert und geholfen,<br />

Anleitungsmaterial über nachhaltige Entwicklung und CSR<br />

zu erstellen, das der WBCSD an seine Mitglieder verteilt hat.<br />

Ein Beitrag in jüngster Zeit war eine Studie über die Rolle<br />

von Unternehmen in der Gesellschaft von morgen und die<br />

Entwicklung einer Anleitung für nachhaltigen Verbrauch.<br />

CSR Asia<br />

CSR Asia beschäftigt sich mit Forschung und Schulungen über<br />

nachhaltige Geschäftspraktiken in Asien. Als soziales Unternehmen<br />

ist CSR Asia zwischen einer gemeinnützigen Organisation und einer<br />

kommerziellen Beratungsfirma positioniert. Der <strong>adidas</strong> Konzern ist<br />

strategischer Partner von CSR Asia, das 2007 <strong>als</strong> unabhängiger<br />

Moderator und <strong>Bericht</strong>erstatter für den Stakeholder-Dialog des<br />

Konzerns mit Zulieferern in Hongkong fungierte.<br />

BESCHAFFUNGSKETTE<br />

Fair Labor Association (FLA)<br />

Die Fair Labor Association (FLA) ist eine Organisation ohne<br />

Erwerbscharakter, bestehend aus Privatunternehmen, Nicht-<br />

Regierungsorganisationen und Universitäten. Sie legt Arbeitsplatzstandards<br />

fest und benennt akkreditierte Prüfer, um die Einhaltung<br />

dieser Standards zu kontrollieren. Die FLA veröffentlicht einen<br />

jährlichen <strong>Bericht</strong> mit Ergebnissen zu den teilnehmenden<br />

Unternehmen. In den Jahren 2004 und 2005 hat die FLA die<br />

Nachhaltigkeitsprogramme von Reebok und <strong>adidas</strong> akkreditiert.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 20<br />

Im Jahr 2007 trat der <strong>adidas</strong> Konzern mit den Marken <strong>adidas</strong> und<br />

Reebok erstm<strong>als</strong> <strong>als</strong> ein FLA-Teilnehmer auf. Dies bedeutet, dass<br />

die FLA das Sozial- und Umweltprogramm nun <strong>als</strong> integrierte<br />

Einheit unter Führung eines Managementteams mit gemeinsamen<br />

Richtlinien und Leitfäden evaluiert.<br />

Im Rahmen der Verpflichtungen gegenüber der FLA wurden 2007<br />

15 unabhängige, externe Überwachungs- und Verifizierungsbesuche<br />

von FLA-akkreditierten Prüfern in Zulieferbetrieben des <strong>adidas</strong><br />

Konzerns durchgeführt. Die <strong>Bericht</strong>e dazu finden Sie auf der<br />

FLA-Internetseite. Der <strong>adidas</strong> Konzern beteiligte sich zudem wieder<br />

aktiv an verschiedenen Maßnahmen der FLA wie die jährliche<br />

<strong>Bericht</strong>erstattung, Durchführung von Schulungen zum Thema<br />

vorbildliches Geschäftsverhalten für Zulieferer sowie an einem<br />

Projekt, das auf den Kompetenzaufbau hinsichtlich der nachhaltigen<br />

Umsetzung von Arbeitsplatzstandards in den Betrieben abzielt<br />

(FLA 3.0).<br />

Die nächste Evaluierung und erneute Akkreditierung des Sozial-<br />

und Umweltprogramms durch die FLA ist für 2008 geplant.<br />

Fair Factories Clearinghouse (FFC)<br />

Das FFC ist eine in den USA ansässige Organisation ohne<br />

Erwerbscharakter. Sie wurde 2004 gegründet und finanziert sich<br />

durch Mitgliedsbeiträge sowie durch einen Zuschuss der Abteilung<br />

für Arbeits- und Menschenrechte der US-Regierung.<br />

Reebok war eines der Gründungsmitglieder des FFC und hat wesentlich<br />

zur Entwicklung dieser Organisation beigetragen. Das FFC stellt ein<br />

branchenweites System zur Datenverwaltung zur Verfügung, welches<br />

Informationen und Ergebnisse von Betriebskontrollen zentral erfasst.<br />

Diese Datenbank ermöglicht es den Mitgliedsunternehmen zudem,<br />

in nicht wettbewerbsgefährdenden Fällen Informationen über<br />

Arbeitsbedingungen zu verwalten und weiterzugeben und so zur<br />

Verbesserung der Standards in den Zulieferbetrieben beizutragen.<br />

Nach der Akquisition von Reebok im Jahr 2006 wurde das FFC zum<br />

wichtigsten Instrument des Konzerns hinsichtlich der Erfassung<br />

und Abverfolgung von Fabrikinformationen und zur Plattform für<br />

gemeinsame Aktivitäten mit anderen Marken und Einzelhändlern.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter www.fairfactories.org<br />

Runder Tisch ,Verhaltenskodizes’, Deutschland<br />

Wir beteiligen uns am Runden Tisch ,Verhaltenskodizes’, der vom<br />

deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung initiiert und unterstützt wird. Der Runde Tisch<br />

bietet ein Forum für die Vertreter des privaten Sektors sowie der<br />

Gewerkschaften, Nicht-Regierungsorganisationen und der Regierung,<br />

um sich über neueste Entwicklungen im Hinblick auf die soziale<br />

Verantwortung der Unternehmen und vorbildliche Maßnahmen<br />

auszutauschen.<br />

Projektbeteiligung<br />

Der <strong>adidas</strong> Konzern hat eine führende Rolle bei der Entwicklung<br />

eines Projekts zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der<br />

Wettbewerbsfähigkeit von Zulieferbetrieben in Rumänien gespielt.<br />

Das Projekt wurde von einer Unterarbeitsgruppe des Runden<br />

Tisches geleitet, die Schulungen zur Verbesserung von<br />

Dialogstrukturen und -prozessen zwischen Firmenleitung und<br />

Beschäftigten organisierte.<br />

Das Projekt begann im Februar 2005 und lief bis Oktober 2006.<br />

Durch wirksame Schulungsmaßnahmen verbesserte es die<br />

Kommunikation und Verhandlungsführung zwischen Belegschaft<br />

und Management der teilnehmenden Betriebe. Dies wiederum


förderte Verbesserungen in den Arbeitgeber-Arbeitnehmer-<br />

Beziehungen und den sozialen Dialog. Im Jahr 2007 begann<br />

der Runde Tisch Diskussionen, wie dieses Projekt auf andere<br />

Branchen und Länder übertragen werden könnte.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter www.coc-runder-tisch.de<br />

Education Development Center (EDC)<br />

EDC ist eine Organisation ohne Erwerbscharakter mit Sitz in<br />

den USA, die Ausbildungs- und Entwicklungsdienste anbietet.<br />

Das Asienbüro des EDC arbeitet bei der Untersuchung von<br />

Problemen der Wanderarbeiter und Kommunen in der Region<br />

eng mit SEA zusammen.<br />

UMWELT<br />

AFIRM Arbeitsgruppe<br />

Der <strong>adidas</strong> Konzern ist aktives Mitglied der Apparel and Footwear<br />

International Restricted Substances (RS) Management Working<br />

<strong>Group</strong> (AFIRM). AFIRM ist eine unternehmensübergreifende<br />

Arbeitsgruppe, die eine Plattform für die Förderung des globalen<br />

Managements von Gefahrstoffen in Bekleidung und Schuhen sowie<br />

für den Austausch von Ideen zur Verbesserung des Gefahrstoffmanagements<br />

zur Erhöhung der Verbraucherzufriedenheit bietet.<br />

AFIRM besteht aus Chemikern, Juristen, Experten für Produktsicherheit<br />

sowie Experten aus vielen anderen Bereichen der<br />

Bekleidungs- und Schuhindustrie.<br />

Im Jahr 2007 intensivierten die Mitglieder der AFIRM-Arbeitsgruppe<br />

ihre Zusammenarbeit und den Informationsaustausch. Sie begannen<br />

mit der Entwicklung gemeinsamer Instrumente und Programme für<br />

die Kontrolle des Umgangs mit Gefahrstoffen. Ferner erweiterten<br />

sie den Umfang der behandelten Umweltthemen um die Frage der<br />

Abwasseraufbereitung. AFIRM führte während der internationalen<br />

Textil- und Bekleidungsmesse 2007 in China einen Workshop über<br />

vorbildhaftes Umweltverhalten und Umgang mit Gefahrstoffen<br />

durch. Fünfhundert Zulieferer nahmen daran teil.<br />

Better Cotton Initiative (BCI)<br />

Der <strong>adidas</strong> Konzern ist Teil der BCI, die für eine nachhaltigere<br />

Methode des Baumwollanbaus eintritt. Durch Schulungen der<br />

Baumwollanbauer will die Initiative die bisherigen Anbaupraktiken<br />

ändern, und so insbesondere den übermäßigen Wasserverbrauch<br />

reduzieren, der das größte Problem beim Baumwollanbau darstellt.<br />

Im Verlauf des Jahres 2007 wurde eine Feinabstimmung der Prinzipien<br />

und Rahmenbedingungen für die Initiative vorgenommen und dann<br />

die ersten Seminare mit lokalen Experten in Indien und Pakistan<br />

durchgeführt. Für Brasilien wurde ein ähnliches Programm gestartet<br />

und in Westafrika fanden Beratungen mit bereits laufenden<br />

Projekten statt. Spezielle Untergruppen beschäftigten sich mit<br />

geeigneten Beschaffungskettenmodellen, Erfassungssystemen und<br />

Maßnahmen zur Interaktion mit den Stakeholdern. Zwei nationale<br />

Umweltschutzbehörden aus Europa schlossen sich der BCI an und<br />

steuerten damit zusätzliche Finanzmittel bei.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter www.bettercotton.org<br />

Das British Leather Technology Centre (BLC)<br />

Diese Ad-hoc-Arbeitsgruppe bestehend aus Markenunternehmen,<br />

Lederherstellern, Gerbereien und wissenschaftlichen Organisationen<br />

kam mit dem Ziel zusammen, das BLC-Protokoll zu entwickeln – ein<br />

umfangreiches Audit-System, mit dem die jeweiligen chemischen<br />

und umweltbezogenen Auswirkungen der verschiedenen an der<br />

Lederherstellung beteiligten Prozesse gemessen, bewertet und<br />

verifiziert werden können.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 21<br />

Der <strong>adidas</strong> Konzern ist seit Ende 2005 Mitglied des BLC und prüft<br />

gegenwärtig die praktische Anwendung des Systems.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter www.blcleathertech.com<br />

Umwelt- und Managementberatung INTECHNICA<br />

INTECHNICA ist eine Umwelt- und Managementberatung, die den<br />

<strong>adidas</strong> Konzern dabei unterstützt, sowohl Managementsysteme für<br />

Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz sowie Umweltschutz<br />

einzuführen <strong>als</strong> auch Qualitätsmanagementsysteme an verschiedenen<br />

Produktionsstandorten des Konzerns zu errichten und<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Im Jahr 2007 führte INTECHNICA eine spezielle Schulung zum<br />

Energiemanagement für unsere Zulieferer in Asien durch.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter www.intechnica.de<br />

beschwerdesysteme<br />

BESCHWERDEN UND ANLIEGEN<br />

2007 wandten sich Arbeitsrechtsorganisationen, Gewerkschaftsvertreter<br />

und Arbeitnehmer in mehr <strong>als</strong> 600 Fällen an unsere<br />

Sozial- und Umweltabteilung, um Hilfe zu Konflikten und<br />

Problemen in Zulieferbetrieben zu erhalten.<br />

Alle Fälle von Beschwerden oder Anschuldigungen wurden<br />

untersucht, die relevanten Fakten ermittelt und wenn sich<br />

Beschwerden oder Anschuldigungen <strong>als</strong> berechtigt erwiesen,<br />

wurden geeignete Maßnahmen ergriffen.<br />

VERBESSERUNG DES BESCHWERDESySTEMS<br />

Wir haben die Transparenz unseres Beschwerdesystems durch<br />

die folgenden Maßnahmen erhöht:<br />

• Unser Beschwerdesystem wurde aufgenommen in den<br />

Abschnitt Kontakt unserer Internetseite<br />

www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/sustainability<br />

• Darüber hinaus enthält der Abschnitt Kontakt einen Link zu<br />

dem Beschwerdesystem der FLA.<br />

• Uns ist bewusst, dass wir den ,Kreis schließen’ und das Feedback<br />

der Arbeitnehmer in neue Projekte einfließen lassen müssen,<br />

wenn das Beschwerdesystem seinen Zweck erfüllen soll.<br />

ARBEITER-HOTLINES UND OFFENER BRIEF AN DIE<br />

BESCHäFTIGTEN<br />

Nach der Überarbeitung unseres Überwachungsprogramms und<br />

unserer ,Workplace Standards’ im Jahr 2006 beschlossen wir,<br />

unsere direkte Kommunikation mit den Beschäftigten zu verstärken<br />

und in jedem Zulieferbetrieb einen offenen Brief zu veröffentlichen.<br />

<strong>Dieser</strong> offene Brief lieferte Informationen in der jeweiligen<br />

Landessprache zu den ,Workplace Standards’, beschrieb unser<br />

Überwachungsprogramm und nannte <strong>als</strong> Anlaufstelle die<br />

Telefonnummer eines örtlichen Mitglieds des SEA-Teams, bzw. dort,<br />

wo wir mit einer Nicht-Regierungsorganisation kooperierten, eine<br />

Hotline-Nummer. Damit ergänzten wir die langjährige Praxis<br />

unserer SEA-Mitarbeiter, ihre Telefonnummern an Beschäftigte zu<br />

geben, die im Rahmen von Fabrikbesuchen im Betrieb oder<br />

außerhalb befragt wurden.<br />

Der offene Brief wurde im ersten Quartal des Jahres 2007 verteilt<br />

und die Hotlines nahmen den Betrieb im Juni 2007 auf. Seitdem<br />

wurde SEA von mehr <strong>als</strong> 1200 Beschäftigten kontaktiert. Die


meisten Beschwerden standen im Zusammenhang mit Streiks und<br />

Arbeitskonflikten, Kündigungen, Diskriminierungen, inkorrekten<br />

Zahlungen von Löhnen und Sozialleistungen, Belästigungen und<br />

Einschüchterungen, übermäßigen Überstunden, Disziplinarmaßnahmen<br />

und schlechten Arbeitsbedingungen.<br />

fokUs 2007: beispiele des dialoGs<br />

<strong>Dieser</strong> Abschnitt enthält zwei Fallstudien zu den Stakeholder-<br />

Dialogen, die wir mit unseren Partnern in unserer<br />

Beschaffungskette geführt haben:<br />

• Zulieferer-Feedback, Hongkong<br />

• Feedback indonesischer Arbeitskräfte zu humanitären<br />

Hilfsmaßnahmen<br />

Die dritte Fallstudie beschreibt unsere Gespräche im Jahr 2007<br />

über lizenzierte <strong>adidas</strong> Markenbekleidung für Studenten<br />

amerikanischer Universitäten.<br />

ZULIEFERER-FEEDBACK, HONGKONG<br />

Im Jahr 2007 führten wir einen eintägigen Workshop und Stakeholder-<br />

Dialog zum Thema Unternehmensverantwortung in Hongkong<br />

durch. Die Veranstaltung hatte zwei Ziele: das Nachhaltigkeitskonzept<br />

und seine Anwendung im <strong>adidas</strong> Konzern vorzustellen und<br />

Feedback über eine Reihe von Themen zu erhalten, um die Sozial-<br />

und Umweltstrategien des Konzerns entsprechend weiterentwickeln<br />

zu können. Sechzig Vertreter des mittleren und oberen<br />

Managements verschiedener Zulieferbetriebe wie zum Beispiel<br />

unsere Produktionspartner, Rohstofflieferanten sowie internationale<br />

Transport- und Logistikunternehmen nahmen daran teil. Einige der<br />

anwesenden Firmen waren multinationale Betriebe, andere große<br />

Zulieferfirmen mit einem oder mehreren Betrieben in Asien. Bei den<br />

meisten aber handelte es sich um börsennotierte Unternehmen aus<br />

Hongkong und Taiwan.<br />

Zusammenfassung<br />

In der ersten Hälfte des Tages konzentrierten wir uns hauptsächlich<br />

auf Informationen über die Herangehensweise des <strong>adidas</strong> Konzerns<br />

an das Thema Unternehmensverantwortung und die Frage, warum<br />

sie ein wesentlicher Bestandteil unserer Beziehung mit Zulieferern<br />

ist. In der zweiten Tageshälfte konnten sich die Teilnehmer genauer<br />

mit Fragen und Problemen zu folgenden Themen beschäftigen:<br />

• Umwelt<br />

• Veränderungen im chinesischen Arbeitsrecht<br />

• Gesellschaftliches Engagement<br />

• Unternehmensverantwortung aus der Perspektive der Zulieferer<br />

in China.<br />

Moderatoren<br />

Der Dialog am Nachmittag wurde moderiert von CSR Asia, einem<br />

sozialen Unternehmen aus Hongkong. Experten für Arbeitsrecht,<br />

Umweltfragen und gesellschaftliches Engagement von CSR Asia<br />

boten eine Reihe paralleler Workshops an. Die Zulieferer nahmen<br />

jeweils an den Sitzungen teil, die für sie besonders interessant<br />

und relevant waren.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 22<br />

Ergebnisse<br />

Das neue Arbeitsgesetz<br />

Die Zulieferer äußerten zahlreiche Bedenken bezüglich der<br />

Veränderungen im chinesischen Arbeitsrecht, zum Beispiel:<br />

• Ungenügende Vorlaufzeit<br />

• Personalpolitik und Beziehung zu den Beschäftigten (einschließlich<br />

Arbeitsverträge, Renten- und Sozialversicherung, Mitarbeitermotivation<br />

und -zufriedenheit, Aufbau wirksamer Beziehungen<br />

zu den Angestellten, Gewerkschaften)<br />

• Kosten<br />

• Bedenken wegen Unwägbarkeiten<br />

• Der explizite Wunsch, die Interpretation des neuen Gesetzes durch<br />

den <strong>adidas</strong> Konzern besser zu verstehen.<br />

Vorschläge für mögliche Aktivitäten des <strong>adidas</strong> Konzerns und seiner<br />

Zulieferer waren:<br />

• Klare Kommunikation seitens des <strong>adidas</strong> Konzerns bezüglich<br />

seiner Haltung, Interpretation und Erwartungen im<br />

Zusammenhang mit dem neuen Gesetz<br />

• Einrichtung eines Netzwerks für Informationsaustausch<br />

und Dialog<br />

• Unterstützung einer Kostenanalyse, um die Implikationen des<br />

neuen Gesetzes besser zu verstehen<br />

• Entwicklung eines koordinierten Vorgehens zusammen mit<br />

anderen Markenunternehmen<br />

• Kompetenzbildung.<br />

Umwelt<br />

Die wesentlichen Bedenken der Zulieferer im Zusammenhang mit<br />

der Umwelt bezogen sich auf folgende Themen: Wasser,<br />

Energieverbrauch, Lärm, Abfall, Verpackung, Designs,<br />

Kompetenzaufbau und gesetzliche Bestimmungen.<br />

Vorschläge seitens der Teilnehmer zu möglichen Aktivitäten<br />

des <strong>adidas</strong> Konzerns und der Zulieferer (je nach Unternehmen,<br />

Sektor, etc.) waren:<br />

• Einbeziehung von Umweltfragen in die Preisberechnung<br />

• Zusammenarbeit mit anderen Markenunternehmen,<br />

um Veränderungen zu erreichen<br />

• Aufklärung der Konsumenten<br />

• Entwicklung umweltfreundlicher und fair gehandelter Produkte<br />

• Sparsamerer Einsatz von Verpackungsmaterialien und<br />

Produktetiketten<br />

• Kompetenzbildung in der Beschaffungskette durch Workshops<br />

und andere Foren


• Erwägung verschiedener Ansätze für den Umgang mit<br />

Überbeständen, z.B. durch Rückkauf<br />

• Fortsetzung und Weiterentwicklung des Stakeholder-Dialogs<br />

• Maximierung der Aufträge, Minimierung von Mustern, Recycling,<br />

wo möglich<br />

Gesellschaftliches Engagement<br />

Bezüglich des Engagements in den Kommunen <strong>als</strong> einem<br />

Aspekt der sozialen Verantwortung von Unternehmen gab es<br />

unterschiedliches Interesse und Verständnis. Es wurden Fragen<br />

diskutiert wie:<br />

• Unterschiedliches Niveau des Problembewusstseins und des<br />

Verständnisses<br />

• Ungewissheit bezüglich der Vorteile<br />

• Notwendigkeit der Unterstützung durch führendes Management<br />

und Hilfe von extern<br />

• Mangel an Erfahrung in der Arbeit mit gesellschaftlichen Kräften<br />

• Entscheidung auf ad hoc Basis versus systematisches Vorgehen<br />

• Unsicherheiten bezüglich Definitionen<br />

• Konzentration des Engagements auf arbeitsbezogene Probleme<br />

• Einbeziehung der Regierung.<br />

Aktivitäten, die der <strong>adidas</strong> Konzern und die Zulieferer unternehmen<br />

könnten, sind zum Beispiel:<br />

• Führung und Förderung<br />

• Finanzielle Unterstützung<br />

• Schulung und Kompetenzbildung<br />

• Bereitstellung anderer Ressourcen für ein gesellschaftliches<br />

Engagement<br />

• Fortsetzung und Verstärkung des Stakeholder-Dialogs.<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

Unternehmensverantwortung wird naturgemäß von verschiedenen<br />

Menschen und Firmen unterschiedlich interpretiert. Für die<br />

Zulieferer wurden Fragen wie Wohlergehen, Motivation und Bindung<br />

der Beschäftigten, die Beziehungen mit dem gesellschaftlichen<br />

Umfeld, die Gesetze, Umweltfragen, Sicherheit und Gesundheit<br />

sowie Sozialleistungen hervorgehoben. Die Teilnehmer schlugen<br />

mögliche Aktivitäten des <strong>adidas</strong> Konzerns und seiner Zulieferer vor,<br />

zum Beispiel:<br />

• Weiterer Ausbau des bereits praktizierten partnerschaftlichen<br />

Vorgehens (anstatt einseitiger Kontrolle)<br />

• Unterstützung für Messung, Überwachung und Bewertung,<br />

um die Kosten und Vorteile des Nachhaltigkeitskonzepts zu<br />

demonstrieren und gegenüberzustellen.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 23<br />

Bei allen Sitzungen zeigte sich ein echtes Interesse der Teilnehmer<br />

daran, wie der <strong>adidas</strong> Konzern seine Aktivitäten fortsetzen und<br />

vertiefen wird.<br />

Der vollständige <strong>Bericht</strong> von CSR Asia über den Dialog kann von<br />

unserer Internetseite www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />

heruntergeladen werden. Der <strong>adidas</strong> Konzern wird 2008 einen<br />

kurzen <strong>Bericht</strong> mit seinem Feedback zu den Meinungen und<br />

Vorschlägen der Zulieferer erstellen.<br />

FEEDBACK INDONESISCHER ARBEITSKRäFTE ZU<br />

HUMANITäREN HILFSMASSNAHMEN<br />

Hintergrund<br />

Ende 2006 mussten innerhalb kurzer Zeit drei große Schuhfabriken<br />

in Indonesien wegen finanzieller Schwierigkeiten schließen, was<br />

Auswirkungen auf die Arbeitsplätze von etwa 16.500 Beschäftigten<br />

hatte. Angesichts des Ausmaßes dieser Fabrikschließungen bot der<br />

<strong>adidas</strong> Konzern humanitäre Hilfe an. Nach Konsultationen mit der<br />

Regierung und den örtlichen Gewerkschaften wurde ein Programm<br />

zur medizinischen Versorgung der Arbeiter und ihrer Familien<br />

eingerichtet. Das Programm war auf sechs Monate angelegt und<br />

begann im Januar 2007.<br />

Herausforderungen<br />

Die SEA-Abteilung des <strong>adidas</strong> Konzerns führte das Hilfsprogramm<br />

mit Unterstützung eines lokalen Dienstanbieters durch. Eine der<br />

größten Herausforderungen war, dafür zu sorgen, dass die<br />

Informationen über die angebotene medizinische Versorgung<br />

wirklich alle Entlassenen erreichte, damit sie die angebotene<br />

Hilfe auch nutzen konnten.<br />

Meinungsumfrage zu den Maßnahmen<br />

Wir hielten es für wichtig, die Wirksamkeit dieses humanitären<br />

Hilfsprogramms zu bewerten. Ein professionelles Team der<br />

Forschungsabteilung der Community Health Faculty an der<br />

University of Indonesia bekam daher den Auftrag, eine schnelle<br />

Meinungsumfrage bei den Arbeitern durchzuführen und Folgendes<br />

zu erfassen:<br />

• Bekanntheitsgrad und Verständnis des Medizinprogramms<br />

• Wahrnehmung dieses Service und der medizinischen Vorteile.<br />

Ergebnisse der Umfrage<br />

Das Team wählte einen statistischen Ansatz. 271 zufällig<br />

ausgewählte Arbeiter aus den drei geschlossenen Betrieben<br />

beantworteten die Fragen.<br />

Die Ergebnisse waren im Allgemeinen positiv:<br />

• 78,4% der Befragten war das Hilfsprogramm bekannt und sie<br />

waren generell über die angebotenen Leistungen informiert<br />

• 98,5% der Befragten waren der Meinung, dass die medizinische<br />

Versorgung ihre Grundbedürfnisse abdeckte<br />

• 87,5% der Befragten, die den Service in Anspruch genommen<br />

hatten, erklärten, das Verfahren sei unkompliziert und einfach<br />

durchzuführen.<br />

Diese Ergebnisse waren sehr ermutigend, besonders angesichts<br />

der Tatsache, dass das Programm sehr kurzfristig eingeführt<br />

wurde und die Zielgruppe sehr weit verstreut war.


ENGAGEMENT IN DEN USA UND IN EL SALVADOR<br />

Hintergrund<br />

Mehr <strong>als</strong> 300 US-amerikanische Universitäten haben mit uns<br />

Lizenzverträge über die Herstellung von <strong>adidas</strong> Markenbekleidung<br />

für Studenten abgeschlossen. Alle diese Verträge enthalten<br />

Vorgaben und Regelungen bezüglich der Bedingungen, unter<br />

denen diese Lizenzprodukte hergestellt werden.<br />

Dialog mit Hochschulen in den USA<br />

Im Jahr 2007 führten wir Dialoge mit Arbeitsausschüssen,<br />

verantwortlichen Repräsentanten und Studentengruppen an den<br />

Universitäten von Wisconsin, Michigan, Notre Dame und Kalifornien.<br />

Dabei ging es insbesondere darum, die Universitäten über unsere<br />

generellen Aktivitäten zu informieren. Es wurden jedoch auch<br />

spezielle Bedenken von Studentengruppen angesprochen und<br />

diskutiert. Mehrere lizenzierende Universitäten forderten und<br />

erhielten Einsicht in die Prüfberichte der Betriebe, in denen ihre<br />

Produkte hergestellt werden.<br />

Die University of Wisconsin kritisierte unser Vorgehen im Fall<br />

des Betriebs Hermosa in El Salvador und bezweifelte seine<br />

Wirksamkeit. Der Betrieb schloss 2005 ohne Vorwarnung, blieb<br />

den 250 Beschäftigten Lohnzahlungen und die Bezahlung von<br />

Überstunden schuldig und entzieht sich seit mehr <strong>als</strong> zwei<br />

Jahren der Verantwortung, seinen gesetzlichen Verpflichtungen<br />

nachzukommen. Eine mangelnde Durchsetzung der Arbeitsgesetze<br />

des Landes durch die Regierung erschwerte die Situation noch<br />

zusätzlich. Obwohl der <strong>adidas</strong> Konzern schon seit 2002 nicht mehr<br />

bei Hermosa fertigen ließ, erwartete die University of Wisconsin<br />

von uns, dass wir uns in dieser Situation einschalten müssten.<br />

„Wenn das System von <strong>adidas</strong> so lange braucht, um einen klaren<br />

Verstoß gegen das Arbeitsrecht zu regeln, dann ist dieses System<br />

offensichtlich unzureichend“, schrieb Jan Van Tol, Mitglied des<br />

SLAC der University of Wisconsin, in der Universitätszeitung<br />

The Badger Herald am 29. Oktober 2007.<br />

Dialog mit der Regierung in El Salvador<br />

Welche Schritte haben wir <strong>als</strong>o in El Salvador unternommen, um zu<br />

einer Lösung beizutragen? Die sich über sieben Monate hinziehenden<br />

Gespräche mit Vertretern der Regierung waren Mitte des Jahres 2006<br />

plötzlich abgebrochen worden. Mehrere E-Mails und Telefonanrufe<br />

blieben unbeantwortet. Unsere wichtigste Kontaktperson in der<br />

Regierung wurde versetzt. Unterdessen verschlechterte sich die<br />

wirtschaftliche Lage der Entlassenen zunehmend. Ihr Recht, bei<br />

dem Konkursverfahren an erster Stelle berücksichtigt zu werden,<br />

wurde ignoriert. Und die Regierung hielt sich nicht an ihre<br />

Versprechen, den Entlassenen den ihnen zustehenden<br />

Versicherungsschutz im Krankheitsfall zu gewähren.<br />

Also unternahmen wir Ende Oktober 2007 den ungewöhnlichen<br />

Schritt, einen offenen Brief an die Regierung von El Salvador in zwei<br />

Zeitungen des Landes zu veröffentlichen. In diesem Brief haben wir<br />

die Regierung aufgerufen, die Gespräche über den Fall des Betriebs<br />

Hermosa mit uns wieder aufzunehmen und ihre unzureichenden<br />

Maßnahmen bei der Durchsetzung der eigenen Arbeitsgesetze, die<br />

durch die Verfassung des Landes festgelegt sind, anzuerkennen.<br />

Der Brief zeigte die gewünschte Wirkung. Unsere Gespräche mit<br />

dem Arbeits- und Wirtschaftsministerium von El Salvador wurden<br />

nach einer Pause von mehr <strong>als</strong> 12 Monaten im Dezember 2007<br />

wieder aufgenommen. Wir hoffen nun, dass die ehemaligen<br />

Beschäftigten von Hermosa endlich die ihnen zustehenden<br />

Zahlungen erhalten werden.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 24


Die Beschäftigten in den Fabriken unserer Zulieferer spielen bei<br />

unserem Programm eine zentrale Rolle. Aus diesem Grund haben<br />

wir für unsere Beschaffungskette einen eigenen Verhaltenskodex,<br />

die ,Workplace Standards’ entwickelt. Einige der größten Herausforderungen,<br />

mit denen die Beschäftigten konfrontiert sind, werden<br />

in dem Abschnitt Untersuchung von Beschäftigungsstandards<br />

diskutiert. Unsere Zulieferbetriebe müssen auch für die Sicherheit<br />

und Gesundheit ihrer Beschäftigten garantieren. Um den Zulieferern<br />

dabei zu helfen, unsere Standards nachhaltig umsetzen zu können,<br />

haben wir eine Reihe von unterstützenden Richtlinien und Leitfäden<br />

erarbeitet, in denen unsere Erwartungen hinsichtlich fairer, gesunder<br />

und sicherer Arbeitsbedingungen weiter erläutert werden.<br />

Unsere Beschaffungskette ist umfangreich, vielschichtig und<br />

komplex. Wir haben einen sehr detaillierten Ansatz für den Umgang<br />

mit unseren Zulieferern und arbeiten an Vorgehensweisen für die<br />

Einbeziehung auch der Betriebe, die zu unserer indirekten Beschaffungskette<br />

gehören. Die Überwachung der Standardeinhaltung ist<br />

Aufgabe unseres SEA-Teams und wird teilweise von externen<br />

Fachleuten vorgenommen. Unabhängige Prüfer verifizieren die<br />

Ergebnisse und evaluieren unsere Programmaktivitäten im<br />

Zusammenhang mit unseren ,Workplace Standards’. Unser Ziel ist<br />

es, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erleichtern und<br />

dabei mit anderen zusammenzuarbeiten. Deshalb investieren wir<br />

weiterhin in den Kompetenzaufbau unserer Zulieferer und den<br />

Dialog mit unseren Stakeholdern. Wir verfügen über einen Prozess<br />

zur Durchsetzung unserer Standards und haben ein innovatives<br />

System zur Bewertung unserer Zulieferer entwickelt. Im Abschnitt<br />

Fokus 2007 legen wir dar, wie wir die Standardeinhaltung in unserer<br />

indirekten Beschaffungskette angehen.<br />

Unsere beschaffUnGskette<br />

Wir arbeiten weltweit mit mehr <strong>als</strong> 1.070 unabhängigen Zulieferern<br />

zusammen, die unsere Produkte in 67 Ländern herstellen. Eine<br />

Vielzahl von ihnen befindet sich in den folgenden sechs Ländern:<br />

China, Indien, Indonesien, Thailand, Türkei und Vietnam.<br />

Unsere Beschaffungskette hat nicht nur globale Reichweite, sondern<br />

setzt sich auch aus mehreren Ebenen zusammen. Wir arbeiten mit<br />

unterschiedlichen Geschäftspartnern, wobei wir mit einigen direkte<br />

Geschäftsbeziehungen eingehen, mit anderen hingegen nicht. Wie<br />

effektiv wir hinsichtlich der Einhaltung unserer Standards auf<br />

unsere Zulieferer einwirken können, hängt von der Intensität<br />

unserer Partnerschaft ab und ist oft proportional zu Umfang und<br />

Regelmäßigkeit der erteilten Aufträge. Aus diesem Grund streben<br />

wir eine weitere Konsolidierung unserer Beschaffungskette an,<br />

indem wir größere Auftragsvolumen an eine geringere Anzahl<br />

größerer Fabriken vergeben.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 25<br />

Die Konzernfunktion Global Operations ist verantwortlich für<br />

Produktentwicklung, Vermarktung und Vertrieb und überwacht<br />

zudem den Großteil der Fertigung für die Segmente <strong>adidas</strong>, Reebok<br />

und TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf. Darüber hinaus ist Global Operations<br />

für die Optimierung der Beschaffungskette verantwortlich.<br />

Aufgrund unterschiedlicher Beschaffungsanforderungen in den<br />

jeweiligen Geschäftsfeldern von Rockport, Reebok-CCM Hockey,<br />

Sports Licensed Division, TaylorMade und bestimmten anderen<br />

Geschäftssegmenten ist für die Beschaffung dort nicht Global<br />

Operations zuständig. Sie haben eigene Beschaffungsabteilungen,<br />

die ihre Produkte gewöhnlich über Agenten und andere Vermittler<br />

einkaufen.<br />

Um kurzfristigen und ungeplanten Kundenwünschen in ihren<br />

lokalen Märkten gerecht zu werden oder auf bestimmte Handelsbestimmungen<br />

reagieren zu können, beziehen Tochtergesellschaften<br />

des Konzerns ihre Produkte bisweilen auch von lokalen Zulieferern,<br />

die nicht von Global Operations überwacht werden. Solche lokalen<br />

Einkäufe machen jedoch nur einen geringen Teil unseres gesamten<br />

Beschaffungsvolumens aus.<br />

KATEGORIEN VON ZULIEFERERN<br />

Allgemein lassen sich unsere Zulieferer in fünf Kategorien einteilen:<br />

• Hauptzulieferer<br />

• Subunternehmen<br />

• Rohstofflieferanten und Dienstleister<br />

• Lizenznehmer<br />

• Agenten<br />

Hauptzulieferer<br />

Zulieferer mit einer direkten vertraglichen Geschäftsbeziehung<br />

zu <strong>adidas</strong>, die Produkte für den Export oder den lokalen Markt<br />

herstellen. Wir bezeichnen sie <strong>als</strong> Lieferanten der ,Stufe 1’. Die<br />

größten dieser Zulieferer verfügen über mehrere Fabriken und<br />

Produktionsstandorte in verschiedenen Ländern.<br />

Subunternehmen<br />

Dies sind von unseren Zulieferern beauftragte Fabriken, die keine<br />

direkte vertragliche Geschäftsbeziehung mit dem <strong>adidas</strong> Konzern<br />

haben. Trotzdem verlangen wir von ihnen, dass sie unsere<br />

,Workplace Standards’ einhalten, ehe wir sie <strong>als</strong> Subunternehmer<br />

genehmigen.


Rohstofflieferanten und Dienstleister<br />

Zulieferer, die unter Umständen keine direkte Geschäftsbeziehung<br />

zum <strong>adidas</strong> Konzern haben, von denen unsere Hauptzulieferer<br />

jedoch Waren und Dienstleistungen beziehen. Innerhalb dieser<br />

Kategorie gibt es nominierte Rohstofflieferanten, mit denen wir<br />

bevorzugt zusammenarbeiten.<br />

Lizenznehmer<br />

Drittunternehmen, die Produkte unter Lizenz des <strong>adidas</strong> Konzerns<br />

entwerfen, herstellen und vertreiben. Im Jahr 2007 hatte der <strong>adidas</strong><br />

Konzern 44 Lizenznehmer, die in 248 Zulieferbetrieben in 38 Ländern<br />

Produkte fertigen ließen.<br />

Agenten<br />

Unabhängige Unternehmen, die <strong>als</strong> Vermittler fungieren und<br />

festlegen, wo Produkte gefertigt werden. Sie kontrollieren die<br />

Herstellungsprozesse und verkaufen die fertigen Produkte an den<br />

Konzern. Reebok hat in der Vergangenheit einen bedeutenden Anteil<br />

seiner Aufträge im Bekleidungsbereich über solche Agenten oder<br />

Lizenznehmer abgewickelt. Im Jahr 2007 hat Global Operations<br />

die Verträge mit den früheren Beschaffungsagenten von Reebok<br />

schrittweise auslaufen lassen. Die Bekleidungsprodukte der Marke<br />

Reebok werden daher jetzt hauptsächlich über unsere eigene<br />

Beschaffungsorganisation (Global Operations) bezogen. Dabei<br />

können wir uns auf das bewährte Netzwerk der Marke <strong>adidas</strong><br />

stützen. Andere Reebok Geschäftseinheiten im Bekleidungssektor<br />

setzen bei der Beschaffung jedoch nach wie vor Agenten oder<br />

Lizenznehmer ein.<br />

Überblick über das Zulieferernetzwerk<br />

<strong>adidas</strong> Konzern <strong>Group</strong><br />

Hauptzulieferer Main factory<br />

Agent Agent<br />

Lizenznehmer<br />

Licensee<br />

Supplier<br />

Subunternehmen Subcontractor Zulieferbetrieb<br />

Agent Agent<br />

factory<br />

Subunternehmen<br />

Subcontractor<br />

Supplier<br />

Zulieferbetrieb<br />

factory<br />

Zulieferbetrieb<br />

Supplier<br />

Subunternehmen<br />

Subcontractor<br />

factory<br />

Subunternehmen<br />

Subcontractor<br />

Wichtige Trends in unserer Beschaffungskette<br />

Wir können mehrere wichtige Entwicklungen in unserer<br />

Beschaffungskette feststellen, die sich direkt auf unser Sozial-<br />

und Umweltprogramm auswirken:<br />

• Zunahme des Geschäfts mit unseren strategischen Zulieferern,<br />

die für den internationalen Exportmarkt produzieren. Diese<br />

Hersteller investieren in zusätzliche Produktionskapazitäten<br />

und errichten Betriebe in verschiedenen Ländern.<br />

• Damit einhergehend eine Verringerung der Anzahl von Agenten<br />

durch Global Operations.<br />

• Zunahme des Lizenznehmergeschäfts infolge der Entwicklung<br />

neuer Geschäftssegmente durch den <strong>adidas</strong> Konzern.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 26<br />

Im Jahr 2007 waren die fünf Spitzenländer pro Region im Hinblick<br />

auf die Anzahl der Produktionsstätten:<br />

• Amerika: USA, Kanada, Brasilien, Mexiko und Argentinien<br />

• Asien: China, Vietnam, Japan, Korea und Indien<br />

• EMEA: Türkei, Italien, Spanien, Südafrika und Russland<br />

UntersUchUnG Von beschäftiGUnGsstandards<br />

Jedes Unternehmen, das seine Produkte in Entwicklungsländern<br />

herstellen lässt, muss sich den Herausforderungen bei der Umsetzung<br />

eines Verhaltenskodex stellen. Unsere ,Workplace Standards’ legen<br />

die Position des Konzerns in einer Reihe wichtiger arbeitsbezogener<br />

Fragen dar. Einige Male wurden wir bei der Umsetzung dieser<br />

Standards vor besondere Herausforderungen gestellt. Im Folgenden<br />

zeigen wir die Schritte auf, die wir unternommen haben, um den<br />

Anforderungen gerecht zu werden, und welche Ergebnisse wir<br />

erreicht haben für:<br />

• Arbeitszeiten<br />

• Angemessene Löhne<br />

• Koalitionsfreiheit<br />

• Unsere Position zum Thema Kinderarbeit<br />

ARBEITSZEITEN<br />

2002 analysierten wir zusammen mit unserer Beschaffungsabteilung<br />

die Arbeitszeitdaten asiatischer Schuhlieferanten. Dabei stellten wir<br />

fest, dass es trotz der Tendenz zu geringeren Arbeitszeiten immer<br />

noch viele Fälle gab, in denen die Beschäftigten mehr <strong>als</strong> die in<br />

unseren ,Workplace Standards’ erlaubten 60 Wochenstunden<br />

arbeiteten.<br />

Wir gründeten eine spezielle Arbeitsgruppe, um die Ursachen<br />

für übermäßige Arbeitszeiten bei den Zulieferern zu ermitteln,<br />

und stellten dabei fest, dass diese u.a. auf folgende Gründe<br />

zurückzuführen sind:<br />

• Unzureichende Produktionsplanung<br />

• Verspätete Materiallieferungen<br />

• Hohe Fluktuationsraten von Beschäftigten<br />

• Saisonbedingte Faktoren.<br />

2003 konzentrierten wir uns auf unsere internen Geschäftsabläufe,<br />

wobei wir insbesondere der Frage nachgingen, in welcher Weise<br />

diese Geschäftsabläufe indirekt zur Arbeitszeitüberschreitung<br />

beitragen bzw. unsere Zulieferer unter Druck setzen. Die<br />

Arbeitsgruppe legte folgende Empfehlungen vor:<br />

• Eine Überprüfung angewandter Methoden zur Berechnung der<br />

Produktionskapazität, der Bestellprognosen und ungeplanter.<br />

Bestellungen sowie der Kapazitätsauslastung der Hauptzulieferer.<br />

• Vorschläge für die Überwachung von Materiallieferanten in Bezug<br />

auf Qualität und Einhaltung der Lieferbedingungen.<br />

• Interne Richtlinien bezüglich der Erfüllung von Lieferaufträgen<br />

bei kurzfristigen Bestellungen einschließlich zusätzlicher Gebühren.


Den Mittelweg finden<br />

Trotz dieser wertvollen Arbeit hat die Nachfrage nach Produkten<br />

mit kürzeren Lieferzeiten und günstigeren Preisen Auswirkungen<br />

auf die Durchsetzung einer 60-Stunden-Arbeitswoche in den<br />

Zulieferbetrieben. Unsere Bemühungen, diese Auswirkungen durch<br />

Produktionseffizienz-Programme zu verringern, haben in einigen<br />

Fällen zu einer Reduzierung von Überstunden, einem geringeren<br />

Lohn oder sogar zu Entlassungen geführt. In anderen Fällen haben<br />

diese Programme aber auch zu einer sichereren Beschäftigung<br />

geführt – je nach Handhabung durch die Fabrikleitung.<br />

Bei der Anzahl der verschiedenen Komponenten – externe<br />

Marktanforderungen, Preise, die Leistung der Rohstofflieferanten,<br />

Mitarbeiterfluktuation, Managementeinstellung – gilt es, einen<br />

geeigneten Mittelweg zu finden, der den Beschäftigten regelmäßig<br />

einen angemessenen Lohn zusichert, ohne dass sie übermäßige<br />

Überstunden arbeiten müssen.<br />

Wir setzen unsere Bemühungen fort, Transparenz bezüglich der<br />

Arbeitsstunden mittels eines strikten <strong>Bericht</strong>erstattungs- und<br />

Genehmigungssystems durchzusetzen. Gleichzeitig werden wir<br />

unsere Zulieferer dabei unterstützen, effizientere Produktions-<br />

und Planungssysteme zu entwickeln.<br />

ANGEMESSENE LöHNE<br />

Wie definiert sich ein Lohn, der mindestens den Lebensunterhalt<br />

und darüber hinaus einige zusätzliche Ausgaben abdecken muss?<br />

Zur Beantwortung dieser Frage beauftragten wir eine Nicht-<br />

Regierungsorganisation mit der Durchführung eines Pilotprojekts<br />

über angemessene Löhne in Indonesien. Die entsprechenden<br />

Ergebnisse wurden 2003 anhand mehrerer <strong>Bericht</strong>e auf zwei<br />

Workshops in Indonesien und in den USA bekannt gegeben. Den<br />

kompletten Text der <strong>Bericht</strong>e finden Sie auf unserer Internetseite<br />

www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />

Auf der Grundlage des Workshops in Indonesien, des Dialogs mit<br />

einer Reihe von Stakeholdern und der Erhebungen für die Studie<br />

haben wir eine allgemeine Strategie zur Verbesserung der in den<br />

Betrieben unserer Zulieferer gezahlten Löhne und Sozialleistungen<br />

erarbeitet.<br />

Strategie zu angemessenen Löhnen<br />

Wir haben mit unseren strategischen Geschäftspartnern an einem<br />

Mechanismus zur Lohnfestsetzung gearbeitet, der<br />

• Transparent ist und die Arbeitnehmer direkt einbezieht –<br />

idealerweise durch Tarifverhandlungen oder auf andere legale<br />

Weise wie Arbeiterversammlungen oder Wohlfahrtsausschüsse<br />

• Ein den örtlichen Mindestlohn übersteigendes Grundgehalt<br />

vorsieht<br />

• Durch Arbeitnehmer erzielte Produktivitätssteigerungen<br />

anerkennt und belohnt<br />

• Statistiken zu den allgemeinen Lebenshaltungskosten und<br />

dem Arbeitnehmerbedarf berücksichtigt<br />

• Teil eines breiter gefassten und wesentlich verbesserten<br />

Personalmanagementsystems ist<br />

• Alle gesetzlich vorgeschriebenen Sozialleistungen umfasst<br />

• Die Bildung von Arbeitnehmerkooperativen fördert und<br />

unterstützt, soweit dies sinnvoll ist.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 27<br />

KOALITIONSFREIHEIT<br />

Wir glauben, dass für erfolgreiche Unternehmen eine effektive<br />

Kommunikation zwischen Belegschaft und Management<br />

unerlässlich ist. Eine klare und transparente Kommunikation ist<br />

unabdingbar, damit Arbeitnehmer ihre Anliegen adressieren und<br />

gemeinsam mit der Betriebsleitung Probleme und Konflikte am<br />

Arbeitsplatz lösen können.<br />

Um eine klarere Anleitung zu liefern und das Verständnis dieser<br />

Anforderungen zu vertiefen, haben wir für unsere Zulieferer die<br />

Richtlinien zu Beschäftigungsstandards erarbeitet, die Sie auf<br />

unserer Internetseite www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />

finden. Diese Richtlinien beschäftigen sich in einem eigenen<br />

Abschnitt mit Koalitionsfreiheit und Tarifverhandlungen, legen<br />

unsere Erwartungen dar und zeigen anhand von Fallstudien und<br />

praktischen Aktivitäten, wie eine Einhaltung der Standards erreicht<br />

werden kann.<br />

Eine Möglichkeit, diesen Dialog zwischen Belegschaft und<br />

Management zu führen, bieten Gewerkschaften. Wir nehmen<br />

gegenüber der gewerkschaftlichen Organisierung eine neutrale<br />

Haltung ein, äußern uns jedoch positiv und offen zu Koalitionsfreiheit,<br />

Tarifverhandlungen und Arbeitnehmerausschüssen <strong>als</strong><br />

Vertretungsmodell. Wir sind der Meinung, dass das Recht auf<br />

Koalitionsfreiheit gewahrt werden muss, und dass keinem<br />

Arbeitnehmer Nachteile wegen seiner Mitgliedschaft oder Tätigkeit<br />

in einer Arbeitnehmervereinigung entstehen dürfen. Wir haben<br />

daher in mehreren Fällen Betriebe dazu bewegt, Beschäftigte<br />

wieder einzustellen, denen sie wegen des Versuchs eines<br />

Zusammenschlusses gekündigt hatten.<br />

Als Geschäftspartner haben wir unserer Meinung nach nicht das<br />

Recht, uns direkt für die Gründung von Arbeitnehmervereinigungen<br />

in unseren Zulieferbetrieben einzusetzen. Wir sind uns jedoch der<br />

wichtigen Rolle bewusst, die Gewerkschaften bei der Vertretung<br />

von Arbeitnehmerinteressen und der Ausbildung und Schulung<br />

zum Thema Sicherheit am Arbeitsplatz spielen können. In den<br />

vergangenen Jahren haben wir versucht, uns ein klares Bild über<br />

das lokale politische und rechtliche Umfeld in Ländern wie China,<br />

Vietnam, Indonesien, El Salvador, Thailand und Bulgarien zu<br />

verschaffen.<br />

Kommunikation zwischen Belegschaft und<br />

Management messen<br />

Im Jahr 2007 begannen wir mit einer strategischen Untersuchung<br />

von Formen des Arbeitnehmermitspracherechts sowie der Haltung<br />

des Managements zu dieser Frage. In Zusammenarbeit mit zwei<br />

Wissenschaftlern der School of International Relations an der<br />

Cornell University überarbeiteten wir die bestehende Maßeinheit<br />

für Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Kommunikation in unserem<br />

Leistungsindikator. Diese neue Maßeinheit wird unserer Ansicht<br />

nach die tatsächliche Fabrikumgebung besser reflektieren und eine<br />

Anleitung zur praktischen Korrektur geben.<br />

Wir identifizierten häufige Arbeitsplatzpraktiken in Bezug auf die<br />

Kommunikation zwischen Belegschaft und Management in der<br />

Beschaffungskette und konnten vier grundlegende Modelle des<br />

Arbeitnehmermitspracherechts feststellen:<br />

• Einseitige Kontrolle durch das Management<br />

• Informationsaustausch zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern<br />

• Konsultationen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern<br />

• Tarifverhandlungen.


In unserem Projekt untersuchten wir daraufhin die direkte Verbindung<br />

zwischen dem vorherrschenden Modell des Arbeitnehmermitspracherechts<br />

und der Einhaltung unserer Standards. Die<br />

Vertragsbedingungen der Zulieferer für ihre Beschäftigten<br />

inklusive Einstellung und Kündigung sowie ihre Kommunikation<br />

mit den Beschäftigten sind sehr unterschiedlich – je nach dem<br />

Modell des Arbeitnehmermitspracherechts in einem Betrieb.<br />

Wir entwickelten daher ein Erfassungsblatt rund um die<br />

Zusammenhänge zwischen den vier Grundmodellen des<br />

Arbeitnehmermitspracherechts und der Umsetzung relevanter<br />

Beschäftigungsstandards. Mitglieder des SEA-Teams werden<br />

das Arbeitsblatt in einem Pilotprojekt in bestimmten Regionen<br />

einsetzen, um zu testen, ob dieser Ansatz genauere Informationen<br />

zur Bewertung der Kommunikation zwischen Belegschaft und<br />

Management liefern kann.<br />

UNSERE POSITION ZUM THEMA KINDERARBEIT<br />

Die Position des <strong>adidas</strong> Konzerns zum Thema Kinderarbeit ist<br />

in unseren ,Workplace Standards’ dargelegt, in denen es heißt:<br />

„Geschäftspartner dürfen keine Kinder unter 15 Jahren oder<br />

schulpflichtige Kinder in Ländern, in denen das schulpflichtige<br />

Alter über 15 Jahren liegt, beschäftigen.“<br />

Die Entscheidung über die Festlegung eines Mindestalters für<br />

Arbeitnehmer war für uns genauso problematisch wie es für die<br />

gesamte Branche schwierig ist, eine definitive Empfehlung dazu<br />

abzugeben. Bevor wir zu einer endgültigen Entscheidung kamen,<br />

besuchten wir unsere Zulieferbetriebe, um die Ursachen für<br />

Kinderarbeit zu untersuchen. Wir führten eine Reihe von Initiativen<br />

durch, um aktive Beschäftigung und Zugang zu Bildung für<br />

jugendliche Arbeitskräfte zu kombinieren, und berieten uns mit<br />

lokalen Stakeholdern und internationalen Organisationen wie<br />

den Vereinten Nationen (UN) und der Internationalen Arbeitsorganisation<br />

(ILO). Letztendlich steht unsere Entscheidung im<br />

Einkland mit den Standards der UN-Kinderrechtskonvention und<br />

den ILO-Konventionen, da sie, und das ist entscheidend, die<br />

Interessen der betroffenen jungen Menschen am besten vertreten.<br />

Anwendung internationaler Standards<br />

Die ILO-Konvention Nr. 138 gestattet die Arbeit ab 15 Jahren oder<br />

unter bestimmten Bedingungen schon ab 14 Jahren, wenn die<br />

Wirtschaft und die schulischen Einrichtungen ungenügend<br />

entwickelt sind. Das SEA-Team hat nun die Aufgabe, sicherzustellen,<br />

dass Zulieferer, die Arbeitskräfte unter 18 Jahren beschäftigen,<br />

diese Bedingungen erfüllen. Obwohl wir die Beschäftigung<br />

jugendlicher Arbeitskräfte nicht aktiv fördern, halten wir es<br />

dennoch für rechtlich konsistent und praxisnäher, internationale<br />

Standards zu berücksichtigen, anstatt die Beschäftigung von<br />

Arbeitskräften unter 18 Jahren vollständig zu verbieten. Dies gilt<br />

insbesondere für die Länder, die sich derzeit rasant entwickeln<br />

und in denen Jugendliche zum Unterhalt der Familie beitragen.<br />

Das Arbeitsrecht der meisten Länder schreibt für Arbeitnehmer<br />

ein Mindestalter von 16 Jahren vor und enthält strikte Auflagen<br />

bezüglich der Art der zulässigen Arbeit und der maximalen<br />

Arbeitszeit für Arbeitnehmer zwischen 16 und 18 Jahren. Wir<br />

fordern von unseren Zulieferbetrieben, dass sie diese Auflagen<br />

einhalten und Arbeitnehmern unter 18 Jahren die gleichen Löhne<br />

zahlen wie solchen über 18 Jahren. Es ist unseren Zulieferern<br />

untersagt, für junge Arbeitnehmer Überstunden anzuordnen,<br />

sie Nachtschichten arbeiten zu lassen oder sie in der Nähe von<br />

schweren Maschinen einzusetzen.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 28<br />

Überwachung des Alters<br />

Eine wichtige Aufgabe ist die Kontrolle des Alters der Arbeitskräfte<br />

anhand von Unterlagen. Die Betriebe müssen daher Kopien der<br />

Geburtsurkunden, Ausweise oder anderer gültiger Nachweise<br />

des Alters aller ihrer Beschäftigten in den Personalunterlagen<br />

aufbewahren. In den Ländern, in denen Betriebe Arbeitskräfte im<br />

Alter zwischen 15 und 17 beschäftigen, kontrollieren wir, dass alle<br />

Bedingungen für die Beschäftigung jugendlicher Arbeitskräfte<br />

erfüllt werden.<br />

Ausbildung und Schulung<br />

Zusätzlich zu den Überwachungsaktivitäten durch das SEA-Team<br />

helfen uns Projektpartner dabei, spezielle Initiativen in Fragen<br />

wie Arbeitnehmerschulung, reproduktive Gesundheit und<br />

Talentförderung durchzuführen. Unsere Partner sind sich der<br />

Herausforderungen im Zusammenhang mit jugendlichen<br />

Arbeitskräften bewusst. Viele ihrer Programme zielen auf die<br />

Jugend ab, insbesondere auf junge Wanderarbeiter.<br />

In einigen wenigen Ländern endet die Schulpflicht bereits mit<br />

14 Jahren und die Jugendlichen dürfen offiziell schon arbeiten,<br />

bevor sie das 15. Lebensjahr erreicht haben. Wir setzen uns dafür<br />

ein, dass Kinder unter 15 Jahren nicht <strong>als</strong> Arbeitskräfte eingesetzt<br />

werden. In Pakistan und Indien leisteten wir einen entscheidenden<br />

Beitrag in Programmen, die von der ILO und der Nicht-Regierungsorganisation<br />

Save the Children geleitet werden. Sie zielen darauf ab,<br />

die örtlichen Schulen zu verbessern und das Einkommen von<br />

Familien zu schützen, deren Kinder aufhören zu arbeiten.<br />

Im Rahmen des Programms, das von Save the Children geleitet und<br />

teilweise vom <strong>adidas</strong> Konzern finanziert wurde, bewertete die lokale<br />

Nicht-Regierungsorganisation Sudhaar den Ausbildungsbedarf der<br />

Kinder in Sialkot, Pakistan, und entwickelte und implementierte<br />

daraufhin bestimmte Ausbildungs- und Schulungsmaßnahmen. Seit<br />

dem 1. September 2007 profitieren 19.266 Schüler in mehr <strong>als</strong> 125<br />

staatlichen Schulen direkt von den verbesserten Einrichtungen und<br />

dem Zugang zu einer besseren Schulbildung.<br />

Fußballnähzentren<br />

1997 unterzeichneten die ILO, die FIFA, UNICEF und die Industrie-<br />

und Handelskammer von Sialkot ein Abkommen, um der Kinderarbeit<br />

bei der Herstellung von Fußbällen in Pakistan ein Ende zu bereiten.<br />

Im Rahmen dieses Abkommens führte die ILO ein unabhängiges<br />

und mittlerweile selbstverwaltetes System zur Überprüfung von<br />

Arbeits plätzen ein, um registrierte Fußballnähzentren auf<br />

Kinderarbeit zu kontrollieren. Der <strong>adidas</strong> Konzern arbeitet mit<br />

zwei Fußballzulieferern mit registrierten Nähzentren in Sialkot<br />

zusammen, die dieser unabhängigen Inspektion unterliegen.<br />

Während der Spitzenproduktionszeiten vor der FIFA Fussball-<br />

Weltmeisterschaft 2006 gaben wir eine unabhängige Überprüfung<br />

des gesamten Kontrollmechanismus in Auftrag, um ein noch<br />

strengeres Überwachungssystem für die Nähzentren zu entwickeln.<br />

Durch dieses wirksamere Überwachungssystem wird die Beschäftigung<br />

von Minderjährigen verhindert und das Risiko von Aufträgen<br />

an Heimarbeiter minimiert. Dieses vielschichtige Kontrollsystem<br />

kombiniert unsere eigenen internen Überwachungsmaßnahmen<br />

mit den Audits, die unsere lokalen Zulieferer gegenseitig in ihren<br />

Betrieben durchführen. Anfang 2007 stellten wir einen zusätzlichen<br />

Prüfer in Sialkot ein, um das System zu stärken, und organisierten<br />

weitere Schulungen für das Überwachungspersonal unserer Zulieferer.


position zU sicherheit Und GesUndheit<br />

Von unseren Zulieferern erwarten wir, dass sie eine sichere und<br />

hygienisch einwandfreie Arbeitsumgebung für alle ihre Beschäftigten<br />

gewährleisten. Alles andere ist für uns nicht akzeptabel. Um diese<br />

Erwartungen umzusetzen, verlangen wir von unseren Geschäftspartnern<br />

die Einführung eines Managementsystems für<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, das sich auf die<br />

Standards und Verfahrensweisen gemäß OHSAS 18001 bezieht.<br />

Die meisten unserer Schuhhersteller, die für den internationalen<br />

Exportmarkt produzieren, haben diese Vorgaben erfüllt und wurden<br />

zertifiziert. Diese Vorgaben wurden auch auf Zulieferer aus anderen<br />

Kategorien ausgedehnt. So haben z.B. wichtige Hersteller in den<br />

Bereichen Bekleidung, Ausrüstung und Zubehör oder für TaylorMade<strong>adidas</strong><br />

Golf intensiv daran gearbeitet, solche Managementsysteme<br />

einzurichten. Einige befinden sich noch in der Konsultationsphase,<br />

andere wurden bereits einer ersten Überprüfung unterzogen.<br />

Große Zulieferbetriebe in den Bereichen Sportbekleidung, Ausrüstung<br />

und Zubehör wurden im Verlauf des Jahres 2007 zertifiziert. Unsere<br />

Initiativen konzentrierten sich darauf, sowohl das SEA-Team <strong>als</strong><br />

auch unsere Geschäftspartner auf die Bedeutung und den hohen<br />

Stellenwert von Managementsystemen vorzubereiten. Im Jahr 2008<br />

werden wir mit anderen wichtigen Zulieferern und kleinen und<br />

mittleren Unternehmen arbeiten, um auch dort wirksame<br />

Managementsysteme einzuführen.<br />

SCHULUNG DES SEA-TEAMS<br />

Um die nötige Unterstützung bereitstellen und die Effektivität von<br />

Arbeitssicherheits- und Gesundheitsschutz-Managementsystemen<br />

beurteilen zu können, absolvierte das gesamte Team einen<br />

Einführungskurs in OHSAS 18001. Einzelne Teammitglieder nahmen<br />

an einem vom International Register of Certificated Auditors, UK<br />

(IRCA) anerkannten ,OHSAS 18001 Lead Auditor’-Intensivkurs teil<br />

und sind jetzt in der Lage, OHSAS-konforme Managementsysteme<br />

zu entwickeln und zu implementieren. Ende 2006 hatte das<br />

SEA-Team vier IRCA-akkreditierte Inspektoren. In China haben drei<br />

Mitglieder des SEA-Teams die staatliche Qualifikation eines<br />

Sicherheitsingenieurs erworben.<br />

SCHULUNG VON ADIDAS KONZERNMITARBEITERN<br />

Im Jahr 2007 setzte die SEA-Abteilung die Förderung einer<br />

Sicherheitskultur unter den <strong>adidas</strong> Konzernmitarbeitern fort.<br />

So wurden Schulungen zu Sicherheit und Gesundheit organisiert<br />

und zwar nicht nur für Konzernmitarbeiter, die mit Zulieferern<br />

zusammenarbeiten, sondern auch zum Beispiel für Mitarbeiter des<br />

Einzelhandels in Hongkong und China. Nachhaltigkeitskonzepte<br />

wurden zudem in den Lehrplan der konzerneigenen ,<strong>adidas</strong> Retail<br />

Academy’ in Singapur aufgenommen.<br />

In Vietnam wurden Schulungen zu Schutzmaßnahmen im Zusammenhang<br />

mit der Vogelgrippe durchgeführt, und die Mitarbeiter<br />

nahmen zudem an Seminaren zum Umgang mit HIV/AIDS am<br />

Arbeitsplatz teil, die von Nicht-Regierungsorganisationen veranstaltet<br />

wurden. SEA unterstützte in Asien interne Schulungen zur Planung<br />

und Umsetzung von Plänen zur Aufrechterhaltung des Betriebsablaufs<br />

in Krisenfällen.<br />

SCHULUNG VON ZULIEFERERN<br />

Auch die Zulieferer wurden in Fragen der Sicherheit und Gesundheit<br />

geschult, um die dort vorherrschende Managementkultur entsprechend<br />

zu beeinflussen und zu sensibilisieren. Dazu gehörten auch neue<br />

Zulieferer in der Beschaffungskette, z.B. solche, die für Reebok,<br />

Reebok-CCM Hockey und Rockport produzieren.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 29<br />

UNTERSTÜTZUNG KLEINER UND MITTELSTäNDISCHER<br />

ZULIEFERBETRIEBE BEI DER IMPLEMENTIERUNG VON<br />

MANAGEMENTSySTEMEN<br />

Ende 2004 beauftragten wir einen unabhängigen Berater mit der<br />

Entwicklung industriespezifischer Verfahren und Anleitungen, um<br />

kleinen und mittelständischen Unternehmen die Einführung von<br />

Systemen für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu<br />

erleichtern. In sehr kleinen Zulieferbetrieben mit nur wenigen<br />

Beschäftigten und begrenzten Mitteln werden diese Materialien:<br />

• Das Bewusstsein für Sicherheit und Gesundheit am<br />

Arbeitsplatz fördern;<br />

• Die zentralen Sicherheits- und Gesundheitsaspekte und<br />

-praktiken für kleinere Unternehmen aufzeigen;<br />

• Die Grundlagen für die Erstellung allgemeiner Richtlinien,<br />

Verfahren und Arbeitsanweisungen zur Entwicklung eines<br />

dokumentierten Managementsystems für Sicherheit und<br />

Gesundheit nach OHSAS 18001 demonstrieren.<br />

Im Jahr 2005 wurden bei zwei Bekleidungsherstellern Pilotprojekte<br />

durchgeführt, um sie auf die Zertifizierung gemäß OHSAS 18001<br />

vorzubereiten. Beide Zulieferer erhielten am Ende des Jahres ihre<br />

Zertifizierung. Auf der Grundlage dieser Erfahrung wurde ein<br />

Handbuch entwickelt, das allgemeine Anleitungen, Vorgehensweisen<br />

und Anweisungen für den Einsatz und die Arbeit mit einem vorbildlichen<br />

Managementsystem für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz<br />

bietet. <strong>Dieser</strong> Leitfaden wird derzeit an andere kleine und mittelständische<br />

Unternehmen in der Beschaffungskette verteilt.<br />

ÜBERPRÜFUNG DER RICHTLINIEN<br />

Anlässlich der Zusammenführung der Sozial- und Umweltprogramme<br />

von <strong>adidas</strong> und Reebok wurden die vorhandenen Richtlinien für<br />

Sicherheit, Gesundheit und Umweltbedingungen (SGU) am Arbeitsplatz<br />

2007 überprüft und spezielle Hinweise und Anleitungen für kleine<br />

und mittlere Unternehmen aufgenommen. Die neuen Richtlinien<br />

folgen dem ursprünglichen Format der SGU-Richtlinien, wurden<br />

aber in einigen Punkten klarer gefasst und durch spezifische Fragen<br />

ergänzt. So wurden einige Abschnitte hinzugefügt, um auch<br />

komplexere Fertigungsprozesse anschaulicher zu gestalten. Im<br />

Jahr 2008 wird ein elektronisches Lerninstrument (E-Learning-<br />

Tool) entwickelt, um die offizielle Einführung der neuen Richtlinien<br />

zu unterstützen.<br />

AUSWAHL VON SGU-ZERTIFIZIERUNGSSTELLEN<br />

Den Zulieferern des <strong>adidas</strong> Konzerns steht weltweit eine Vielzahl<br />

von Organisationen für die SGU-Zertifizierung zur Verfügung. In<br />

Entwicklungsländern unterliegen viele der Zertifizierungsstellen<br />

jedoch nicht der erforderlichen Aufsicht und sichern nur bedingt<br />

Integrität und Verantwortlichkeit zu. Aus diesem Grund haben wir<br />

namhafte internationale Zertifizierungsstellen ausgewählt und<br />

weisen unsere Zulieferer darauf hin, mit einer dieser<br />

Organisationen zusammenzuarbeiten.<br />

Um unseren Anforderungen gerecht zu werden, müssen die<br />

nominierten Zertifizierungsstellen:<br />

• Gemäß dem OHSAS-Managementsystem arbeiten;<br />

• Von den staatlichen Behörden ihres Landes anerkannt und im<br />

Einklang mit internationalen Standards tätig sein;<br />

• Sich Kontrollen durch andere internationale<br />

Akkreditierungseinrichtungen unterziehen;


• Von maßgeblichen Institutionen anerkannt sein, z.B. dem<br />

United Kingdom Accreditation Service (UKAS) in Großbritannien;<br />

• In mindestens drei unserer wichtigsten Beschaffungsländer<br />

vertreten sein;<br />

• Unsere ,Workplace Standards’ sowie unsere Richtlinien<br />

hinsichtlich Beschäftigung, Sicherheit und Gesundheit<br />

anerkennen und berücksichtigen.<br />

PROJEKT FÜR SICHERHEITSVERANTWORTLICHE<br />

Das Projekt für Sicherheitsverantwortliche wurde 2005 ins Leben<br />

gerufen. Es soll die Fähigkeiten von Sicherheitsverantwortlichen in<br />

den Fabriken verbessern und ihre Bedeutung hervorheben. Im Jahr<br />

2006 wurde die Richtlinie zur Qualifizierung und Registrierung von<br />

Sicherheitsverantwortlichen erstellt. Die Zulieferer werden<br />

entsprechend geschult, damit sie die Anforderungen verstehen und<br />

geeignete Mitarbeiter für diese Aufgabe auswählen können. Diese<br />

werden dann geschult und <strong>als</strong> Sicherheitsverantwortliche ihrer<br />

Firma registriert.<br />

Seit dieser Zeit wurden rund 500 Mitarbeiter unserer wichtigsten<br />

Zulieferer im Bereich Sportschuhe und Bekleidung <strong>als</strong> Sicherheitsverantwortliche<br />

nominiert. Von diesen haben 241 ihr Examen<br />

bestanden und wurden somit offiziell <strong>als</strong> Sicherheitsverantwortliche<br />

registriert. Dies bedeutet, dass sie ein grundlegendes Verständnis<br />

und eine grundlegende Kompetenz in Fragen von Gesundheit und<br />

Sicherheit bewiesen haben. Sobald das Programm über unsere<br />

Hauptzulieferer hinaus ausgeweitet wird, erwarten wir für Asien<br />

mehr <strong>als</strong> eine Verdopplung der Ernennungen.<br />

ENGAGEMENT FöRDERN<br />

Im Jahr 2006 hat der <strong>adidas</strong> Konzern einen Wettbewerb zum Thema<br />

Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz veranstaltet, an dem im<br />

asiatisch-pazifischen Raum 80.000 Beschäftigte von Zulieferbetrieben<br />

teilnahmen. Durch den Wettbewerb sollten Sicherheit, Gesundheit<br />

und Bewusstsein auf allen Mitarbeiterebenen verbessert werden.<br />

Ausgesuchte Zulieferer organisierten die Wettbewerbe in ihren<br />

Produktionsstätten. Der jeweilige Sieger eines Betriebs nahm in der<br />

Folge am großen Finale teil. Zur weiteren Förderung einer Kultur<br />

der Sicherheit und Gesundheit haben die SEA-Mitarbeiter in China<br />

im Jahr 2007 einen zweiten Wettbewerb veranstaltet. Im Rahmen<br />

dieses Wettbewerbs konnten Mitarbeiter unserer Schuhlieferanten<br />

Zeichnungen einreichen, die das Programm für Sicherheit,<br />

Gesundheit und Umweltbedingungen am Arbeitsplatz darstellen<br />

sollten. Teilgenommen haben zwölf Schuhfabriken mit ca.<br />

60.000 Beschäftigten, die 113 Poster einsendeten. Die besten<br />

Poster wurden <strong>als</strong> Illustrationen für ein Handbuch ,Sicherheit<br />

am Arbeitsplatz’ ausgewählt.<br />

ZUSAMMENARBEIT IM BEREICH SGU<br />

Die Mitglieder des SEA-Teams haben im Jahr 2007 regelmäßig mit<br />

anderen Unternehmen zusammengearbeitet und an gemeinsamen<br />

Projekten teilgenommen, damit sich die SGU-Maßnahmen bestmöglich<br />

auswirken und nachhaltige positive Veränderungen für die<br />

Beschäftigten in unserer Beschaffungskette und der Branche<br />

insgesamt erreicht werden.<br />

• Wir führten Gespräche mit der Europäischen Handelskammer<br />

und haben an einem SGU-Seminar der US-amerikanischen<br />

Handelskammer teilgenommen. Des Weiteren wurden wir<br />

zur Teilnahme des China Occupational Health Workshop für<br />

Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz für Regierungsbeamte<br />

eingeladen.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 30<br />

• Eine Nicht-Regierungsorganisation mit Sitz in den USA wandte<br />

sich mit dem Anliegen an uns, den Geltungsbereich unseres<br />

Registrierungsprogramms für Sicherheitsverantwortliche über<br />

den <strong>adidas</strong> Konzern hinaus auf die ganze Branche in China<br />

auszudehnen.<br />

• Zudem wurden wir zur Teilnahme an einer SGU-Akademie und<br />

der damit verbundenen Entwicklung eines Programms zur<br />

Vermeidung von Arbeitsunfällen für 50 Produktionsstätten in<br />

der chinesischen Provinz Guangdong eingeladen.<br />

• Das SEA-Team beteiligte sich am CSR Forum, das gemeinsam<br />

vom chinesischen Handelsministerium und UN Global Compact<br />

Office organisiert wurde. Dabei informierten wir über unsere<br />

Erfahrungen mit der Umsetzung von SGU-Programmen in<br />

unserer Beschaffungskette.<br />

UnterstÜtzende richtlinien/leitfäden<br />

Die ,Workplace Standards’ bestehen aus einer Reihe von Regeln,<br />

an die sich unsere Zulieferer halten müssen. Um sie allgemein<br />

verständlich und praxisnah zu machen, haben wir eine Reihe von<br />

Richtlinien entwickelt, die die konkrete Umsetzung der Standards<br />

illustrieren. Sie stellen eine Erweiterung unserer ,Workplace<br />

Standards’ dar und enthalten detaillierte Anweisungen sowie<br />

Praxisbeispiele für die Implementierung.<br />

Zudem werden die Richtlinien von unserem SEA-Team benutzt, um:<br />

• Zu ermitteln und zu bewerten, ob ein Zulieferer unsere<br />

Standards einhält;<br />

• Unseren Zulieferern durch Beratung und Schulung zu einer<br />

Verbesserung ihrer Ergebnisse zu verhelfen.<br />

Wir entwickeln regelmäßig neue Richtlinien oder überarbeiten<br />

die bereits bestehenden. Gegenwärtig gibt es sechs elementare<br />

Richtlinien, die durch weiteres spezifisches Zusatzmaterial ergänzt<br />

werden. Die sechs Richtlinien sind:<br />

• Richtlinien für Sicherheit, Gesundheit und Umweltbedingungen<br />

am Arbeitsplatz<br />

• Richtlinien für Beschäftigungsstandards<br />

• Richtlinien für vorbildliche Umweltpraktiken<br />

• Richtlinien für Arbeitnehmerkooperativen<br />

• Richtlinien zur Durchsetzung unserer Standards<br />

• Richtlinien zur nachhaltigen Standardeinhaltung<br />

Im Jahr 2007 wurden große Teile unserer Richtlinien geprüft und<br />

überarbeitet. Die überarbeiteten Richtlinien werden im Verlauf<br />

des Jahres 2008 konzernweit eingeführt.<br />

RICHTLINIEN FÜR SICHERHEIT, GESUNDHEIT UND<br />

UMWELTBEDINGUNGEN AM ARBEITSPLATZ<br />

Die Richtlinien für Sicherheit, Gesundheit und Umweltbedingungen<br />

am Arbeitsplatz (kurz: SGU-Richtlinien) sind das Ergebnis<br />

zahlreicher Bestandsaufnahmen und Prüfungen, die wir seit dem<br />

Beginn des SEA-Programms zusammen mit externen Beratern in<br />

Betrieben durchgeführt haben. Die Richtlinien stehen unseren<br />

Zulieferern in verschiedenen Sprachen zur Verfügung und werden<br />

durch spezifisches Zusatzmaterial ergänzt.


RICHTLINIEN FÜR BESCHäFTIGUNGSSTANDARDS<br />

Neben den eigentlichen Beschäftigungsstandards enthält das<br />

Handbuch Fallstudien, Beispiele für häufig angetroffene nicht<br />

akzeptable Praktiken, Empfehlungen für Systeme und Lösungen<br />

zur Vermeidung von Verstößen, Dokumentationsauflagen sowie<br />

relevante internationale Bestimmungen. Die Richtlinien stehen<br />

unseren Zulieferern in verschiedenen Sprachen zur Verfügung<br />

und werden durch spezifisches Zusatzmaterial ergänzt.<br />

RICHTLINIEN FÜR VORBILDLICHE UMWELTPRAKTIKEN<br />

<strong>Dieser</strong> Leitfaden über vorbildliche Umweltpraktiken ergänzt die<br />

Richtlinien für Sicherheit, Gesundheit und Umweltbedingungen am<br />

Arbeitsplatz sowie die Richtlinien für Beschäftigungsstandards.<br />

Das Handbuch soll unsere Zulieferer dabei unterstützen, die<br />

Einhaltung der Umweltanforderungen unserer ,Workplace Standards’<br />

zu garantieren und eine über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehende<br />

Umweltleistung zu ermöglichen. Es informiert anhand<br />

zahlreicher Beispiele über nachhaltige Geschäftspraktiken und<br />

zeigt Möglichkeiten auf, wie sich durch effizientere Energienutzung,<br />

Abfallreduzierung und Vermeidung von Umweltverschmutzung<br />

Kosten sparen lassen.<br />

RICHTLINIEN FÜR ARBEITNEHMERKOOPERATIVEN<br />

Unsere Studie zu angemessenen Löhnen zeigte den Nutzen von<br />

Arbeitnehmerkooperativen auf. In diesem Sinne beauftragten wir<br />

zwei Nicht-Regierungsorganisationen mit der Ausarbeitung einer<br />

Reihe von Richtlinien zur Gründung effektiver Arbeitnehmerkooperativen.<br />

Dabei wurden auch die damit verbundenen<br />

Probleme und Herausforderungen berücksichtigt.<br />

RICHTLINIEN ZUR DURCHSETZUNG UNSERER STANDARDS<br />

Die 2004 fertig gestellten und dann in den Jahren 2006 und 2007<br />

überarbeiteten Richtlinien beschreiben die Prinzipien zur<br />

Durchsetzung der ,Workplace Standards’ sowie die Sanktionen<br />

und Abhilfemaßnahmen bei Verstößen. Diese Sanktionen und<br />

Abhilfemaßnahmen umfassen Überprüfung der Auftragsvergabe,<br />

Untersuchung durch unabhängige Organisationen und <strong>als</strong> letzte<br />

Maßnahme die Beendigung des Herstellerrahmenvertrages und<br />

damit der Geschäftsbeziehung.<br />

RICHTLINIEN ZUR NACHHALTIGEN STANDARDEINHALTUNG<br />

Unsere ,Workplace Standards’ besagen, dass wir von unseren<br />

Zulieferern kontinuierliche Verbesserungen bei der Einhaltung<br />

unserer Standards erwarten. Das bedeutet, dass sie ein sozial- und<br />

umweltverträgliches Handeln in eigener Regie vorantreiben sollen.<br />

Hierfür halten wir die Einführung und Aufrechterhaltung effektiver<br />

SGU- und Personalmanagementsysteme für erforderlich. Die<br />

Bereitstellung der entsprechenden Ressourcen sowie der Einsatz<br />

des Managements sind dabei unabdingbar.<br />

Die Richtlinien zur nachhaltigen Standardeinhaltung wurden <strong>als</strong><br />

Referenz für Zulieferer entwickelt, die ein eigenes Sozial- und<br />

Umweltprogramm entwickeln und einsetzen wollen. Sie wurden<br />

2004 aufgestellt und strategischen Zulieferern Mitte des Jahres<br />

2005 vorgestellt. Die Richtlinien erläutern spezielle Leistungsvorgaben,<br />

die über Zeiträume von bis zu drei Jahren zu erfüllen<br />

sind und einen entsprechenden Einfluß auf den SEA Leistungsindiktor<br />

haben. Im Jahr 2006 wurden der Leitfaden vorrangig bei unseren<br />

wichtigsten Hauptzulieferern in den Bereichen Schuhe und<br />

Bekleidung eingeführt.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 31<br />

Die Richtlinien werden zunehmend auch von eigenen Unternehmenseinheiten<br />

dazu benutzt, ihre eigenen Beschaffungsprozesse<br />

nachzuverfolgen, zu bewerten und darüber zu berichten. Bis<br />

Ende 2007 wurden mehr <strong>als</strong> 20 Pläne bei Geschäftseinheiten<br />

implementiert.<br />

UMSETZUNG KONZERNWEITER GRUNDSäTZE UND<br />

VERFAHREN<br />

Im Jahr 2007 haben wir zu einheitlichen Grundsätzen und Verfahren<br />

detaillierte Informationspakete zusammengestellt und an alle<br />

Einheiten des <strong>adidas</strong> Konzerns ausgegeben.<br />

Die wichtigsten Grundsätze und Verfahren sind:<br />

• Die ,Workplace Standards’ des Konzerns – unsere konzernweiten<br />

Richtlinien für faire, sichere und gesunde Arbeitsbedingungen in<br />

unserer Beschaffungskette<br />

• Richtlinien über die Genehmigung neuer Betriebe, die auf alle<br />

Produktionsstätten und Zulieferer des Konzerns anzuwenden sind<br />

• Richtlinien zur Durchsetzung unserer Standards, die unseren<br />

Ansatz zur Umsetzung der ,Workplace Standards’ bei unseren<br />

Zulieferern beschreiben<br />

• Richtlinien zur Beendigung der Geschäftsbeziehung, die unseren<br />

Ansatz für ethische Praktiken zur Kündigung von<br />

Zuliefererverträgen beschreiben<br />

• Verfahren zur Datenverwaltung im Fair Factories Clearinghouse,<br />

das die Verantwortlichkeiten bezüglich der Offenlegung und<br />

Aufbewahrung von Daten in der FFC-Datenbank darlegt.<br />

Wichtige Konzerneinheiten wurden eingehend hinsichtlich der<br />

Anwendung dieser Prozesse und Richtlinien geschult.<br />

Die vollständigen Versionen der Richtlinien können Sie von unserer<br />

Internetseite www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit herunterladen.<br />

UmGanG mit Unseren zUlieferern<br />

Inwiefern wir Veränderungen bezüglich der Einhaltung des Sozial-<br />

und Umweltverhaltens beeinflussen können, ist stark von der<br />

Art der Beziehung abhängig, welche wir zu unseren Zulieferern<br />

unterhalten, sowie von dem Umfang der bei ihnen platzierten<br />

Aufträge.<br />

Wir unterhalten direkte vertragliche Geschäftsbeziehungen zu<br />

unseren Hauptzulieferern, die von Global Operations zentral<br />

überwacht werden. Diese Lieferanten sind für den überwiegenden<br />

Anteil des gesamten Beschaffungsvolumens des Konzerns<br />

verantwortlich und können <strong>als</strong> unsere ,direkte Beschaffungskette’<br />

bezeichnet werden.<br />

Der Rest unserer Produkte wird über Agenten bezogen oder unter<br />

Lizenz hergestellt. Agenten bestellen bei ihren bevorzugten<br />

Lieferanten, wohingegen Lizenznehmer entweder direkt bei den<br />

Zulieferern bestellen oder zwischengeschaltete Agenten einsetzen.<br />

Diesen Teil bezeichnen wir <strong>als</strong> unsere ,indirekte Beschaffungskette’.


Mehr über unsere indirekte Beschaffungskette erfahren Sie in<br />

unserer Fallstudie ,Verschiebung der Grenzen’.<br />

GEMEINSAM FÜR VERäNDERUNGEN EINTRETEN –<br />

UMGANG MIT UNSERER DIREKTEN BESCHAFFUNGSKETTE<br />

Langfristig ist unsere Strategie darauf ausgerichtet, unseren<br />

Zulieferern ein sozial- und umweltverträgliches Handeln in eigener<br />

Regie zu ermöglichen. Damit dies gelingt, müssen wir sowohl<br />

kontrollierend <strong>als</strong> auch beratend auftreten – kontrollierend, indem<br />

wir prüfen, wie intensiv sich das Management für die Standardeinhaltung<br />

einsetzt und wie effektiv die hierfür erforderlichen<br />

Programme sind, und beratend, indem wir unseren Zulieferern<br />

die nötige Hilfe und Unterstützung geben, um einen Erfolg auf<br />

lange Sicht sicherzustellen.<br />

Wir befürworten die Einführung wirksamer Managementsysteme<br />

für Personalwesen, Sicherheit, Gesundheit und Umwelt, um<br />

kontinuierliche Verbesserung zu einem festen Bestandteil der<br />

Aktivitäten unserer Zulieferer zu machen. Für unsere wichtigsten<br />

Hauptzulieferer ist die Einführung eines Managementsystems für<br />

Sicherheit und Gesundheit mittlerweile verpflichtend. Die<br />

Entwicklung und Umsetzung von Strategien muss in den Händen<br />

eines qualifizierten, engagierten und kompetenten mittleren<br />

Managements liegen, das die Unterstützung und das Vertrauen der<br />

Betriebsleitung genießt. Das Lean-Programm zur Effizienzsteigerung<br />

und die Arbeit des SEA-Teams müssen dabei immer eng aufeinander<br />

abgestimmt sein und sicherstellen, dass die Systeme der Zulieferer<br />

sowohl faire, gesunde und sichere Arbeitsbedingungen garantieren<br />

<strong>als</strong> auch zu effizienteren und produktiveren Betriebsabläufen<br />

beitragen.<br />

DIE ARBEIT MIT UNSEREN ZULIEFERERN<br />

Während der letzten zehn Jahre haben wir fortlaufend unsere<br />

Methoden, Instrumente und Techniken optimiert, um die Einhaltung<br />

von Standards in unserer Beschaffungskette zu gewährleisten. Dies<br />

sind die zentralen Elemente.<br />

Standards und<br />

& Richtlinien guidelines<br />

Training Capacity und Kontrolle Monitoring und &<br />

Sourcing<br />

Kooperation building & Verifizierung<br />

Bewertung Rating<br />

Auftragsvergabe<br />

verification<br />

decision<br />

outreach<br />

Ausgehend von unseren ,Workplace Standards’ sind dies die<br />

Maßnahmen, die wir im Umgang mit unserer Beschaffungskette und<br />

zur Verbesserung von Arbeits- und Umweltbedingungen anwenden.<br />

Standards und Richtlinien – Wir haben seit zehn Jahren einen<br />

Verhaltenskodex für die Beschaffungskette – heute unsere ,Workplace<br />

Standards’ (Arbeitsplatzstandards). Anhand unserer Erfahrung in der<br />

Umsetzung dieser Standards haben wir detaillierte Richtlinien für<br />

unsere Zulieferer erstellt, die die gemeinsame Lösung von<br />

arbeitsbezogenen Problemen unterstützen.<br />

Training und Kooperation – Wir schulen unsere Zulieferer darin,<br />

effektive Managementsysteme einzurichten und eine offene<br />

Kommunikation mit ihren Stakeholdern zu betreiben, darunter<br />

Regierungsvertreter, Standortgemeinden und die<br />

Beschäftigten selbst.<br />

Deshalb bieten wir Schulungen zu Themen wie Arbeitsbedingungen,<br />

Sicherheit, Gesundheit und Umwelt an, die entweder durch das SEA-<br />

Team oder qualifizierte externe Dienstleister durchgeführt werden.<br />

Die Schulungen können dabei speziell auf die Anforderungen eines<br />

einzelnen Zulieferers abgestimmt oder in Gruppenseminaren für<br />

mehrere Zulieferer durchgeführt werden. In der Regel überprüfen<br />

wir die Wirkungsweise der Schulungen durch anschließende<br />

Gespräche mit den Herstellern oder die Überprüfung der Maßnahmen,<br />

die sie unternommen haben, um Fortschritte in ihren Betrieben zu<br />

Sozial- und Umweltbericht • 32<br />

erreichen. Zusätzlich organisieren wir Schulungsveranstaltungen<br />

mit anderen Markenunternehmen für gemeinsam genutzte Betriebe.<br />

Kontrolle und Verifizierung – Wir haben ein engagiertes Team, das<br />

die Einhaltung unserer Standards in den Betrieben überwacht.<br />

Eine nachhaltige Umsetzung der ,Workplace Standards’ setzt<br />

voraus, dass sich die Betriebsleitung des Zulieferers konsequent<br />

für die Einhaltung der Standards engagiert und bereitwillig mit uns<br />

zusammenarbeitet. Optimierte Prüfungsmethoden werden es uns<br />

erleichtern, Schwächen bei der Einhaltung unserer Standards und<br />

deren Ursachen aufzudecken.<br />

Ferner schätzen wir unabhängige Prüfungen durch Dritte, da uns<br />

dies wertvolle Anstöße und mehr Glaubwürdigkeit geben kann.<br />

So sind wir 1999 der Fair Labor Association (FLA) in den USA<br />

beigetreten, einer Organisation ohne Erwerbscharakter, die<br />

sich weltweit für bessere Arbeitsbedingungen in Produktionsstätten<br />

einsetzt.<br />

In Kooperation mit Unternehmen, Nicht-Regierungsorganisationen<br />

und Universitäten hat die FLA einen Arbeitsplatzkodex erstellt, der<br />

auf Standards der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) basiert.<br />

Ferner beauftragt sie akkreditierte Prüfer, die in unangekündigten<br />

Fabrikbesuchen die Einhaltung der Standards kontrollieren.<br />

Bewertung – Wir messen unsere Zulieferer an unseren Standards<br />

und stufen ihre Leistung entsprechend ein. Dabei bewerten wir mit<br />

innovativen Methoden ihre Fähigkeit, auf effektive Weise faire,<br />

gesunde und umweltgerechte Arbeitsbedingungen bereitzustellen.<br />

Auftragsvergabe – Die Ergebnisse fließen in die Gesamtbewertung<br />

eines Herstellers ein, die wiederum ausschlaggebend für<br />

Auftragsvergaben an Zulieferer ist.<br />

ÜberwachUnG der standardeinhaltUnG<br />

Wir kontrollieren unsere Zulieferer, um sicherzustellen, dass<br />

sie unsere Standards einhalten. Seit 2000 werden zudem auch<br />

unabhängige Kontrollen in den Fabriken unserer Geschäftspartner<br />

durchgeführt.<br />

STRATEGISCHE ÜBERWACHUNG<br />

Im Laufe der Jahre hat sich unser Ansatz zur Überwachung von<br />

Zulieferern stets weiterentwickelt. Er wurde mehrm<strong>als</strong><br />

überarbeitet, wobei wir die Erkenntnisse und Erfahrungswerte<br />

aus unserer bisherigen Arbeit immer mit einbezogen haben.<br />

Den Ansatz, den wir nun bei unseren wichtigsten Zulieferern<br />

anwenden, nennen wir ,strategische Überwachung’.<br />

Was ist das Besondere an strategischer Überwachung?<br />

Verbesserungen in Bezug auf die Einhaltung unserer Standards<br />

waren bisher bei den meisten unserer Zulieferer ein reaktiver<br />

Prozess: SEA-Mitarbeiter kontrollierten die Betriebe, zeigten<br />

Verstöße gegen die Standards auf und entwickelten entsprechende<br />

Maßnahmenpläne, damit der jeweilige Zulieferer die Mängel<br />

beseitigt. <strong>Dieser</strong> Prozess erwies sich mitunter <strong>als</strong> aufwendig und<br />

wenig wirksam. Statt zu einer nachhaltigen Umsetzung der<br />

Standards führte er oft nur zu unbefriedigenden und bisweilen<br />

oberflächlichen Veränderungen.<br />

Strategische Überwachungsverfahren ermöglichen eine genaue<br />

Feststellung und Bewertung der Risiken sowie der Ursachen für<br />

die Nichteinhaltung von Standards. Bezogen auf unsere bisherige<br />

Überwachungspraxis bedeutet dies eine intensivere Vorbereitung<br />

auf jede Fabrikkontrolle, die Festlegung von Verstoßrisiken<br />

entsprechend ihrer Priorität und eine gezieltere Untersuchung<br />

dieser Risiken.


Das neue Konzept beschränkt sich nicht auf die alleinige<br />

Überwachung der Standardeinhaltung, sondern beurteilt auch<br />

den Einsatz und die Bereitschaft des Managements sowie die<br />

Managementsysteme und ihre Wirksamkeit in den Zulieferbetrieben.<br />

Auf diese Weise können Abhilfemaßnahmen gewählt<br />

werden, die eine effektivere Berücksichtigung des Schulungsbedarfs<br />

erlauben und die Einführung von Managementsystemen für<br />

Personalwesen sowie Sicherheit, Gesundheit und Umwelt<br />

begünstigen.<br />

In Bezug auf den Aufwand an Zeit und Ressourcen bedeutet das<br />

neue Überwachungskonzept, dass zwar weniger Zulieferer<br />

kontrolliert werden, diese dafür umso eingehender, d.h. bis<br />

zu zwei- oder dreimal häufiger <strong>als</strong> vorher.<br />

Daten hierzu finden Sie auf der Seite Audits und Schulungen<br />

im Abschnitt Leistungsdaten.<br />

PRÜFUNG NEUER ZULIEFERER VOR AUFTRAGSVERGABE<br />

Alle potenziellen neuen Zulieferer werden vor Beginn einer<br />

Geschäftsbeziehung von unserem SEA-Team überprüft und<br />

erhalten erst dann Produktionsaufträge, wenn sie von der Sozial-<br />

und Umweltabteilung genehmigt werden. Darüber hinaus müssen<br />

potenzielle neue Zulieferer strenge Auflagen erfüllen. So stellen<br />

wir sicher, dass wir nicht mit Herstellern zusammenarbeiten, deren<br />

Arbeitsbedingungen unzureichend sind und die nicht in der Lage<br />

sind, inakzeptable Bedingungen zu verbessern.<br />

VERKNÜPFUNG MIT DEM LEISTUNGSINDIKATOR<br />

Sowohl die Vorabprüfungen vor Produktionsbeginn bei potenziellen<br />

neuen Herstellern <strong>als</strong> auch die Überwachungsansätze für aktive<br />

Zulieferer sind erfolgreich mit dem Leistungsindikator zur Fabrikbewertung<br />

sowie dem Planungsprozess zur strategischen Einbindung<br />

der Standardeinhaltung in den Geschäftsablauf eines Zulieferers<br />

verknüpft. Die derzeitige Version des Leistungsindikators, die<br />

Einsatz und Bereitschaft des Managements sowie die Wirksamkeit<br />

der Systeme in den Betrieben anhand von sechs Maßeinheiten<br />

misst, wird seit 2006 umfassend angewandt.<br />

Strategische Pläne zur Standardeinhaltung werden für ausgesuchte<br />

Hauptzulieferer eingesetzt. Zwar ersetzt keines der Instrumente<br />

den Überwachungsprozess, doch wurden sie <strong>als</strong> Management-<br />

Richtwerte entwickelt, um die insgesamte Standardeinhaltung<br />

eines Betriebs zu prüfen, und <strong>als</strong> Kriterium für Entscheidungen<br />

zu Investitionsmaßnahmen zu dienen.<br />

VerifizierUnG der standardeinhaltUnG<br />

Sowohl Reebok <strong>als</strong> auch <strong>adidas</strong> haben bei der Gestaltung und<br />

Entwicklung der Fair Labor Association (FLA) eine wesentliche<br />

Rolle gespielt. Die FLA ist eine Organisation ohne Erwerbscharakter<br />

bestehend aus Privatunternehmen, Universitäten und Nicht-<br />

Regierungsorganisationen, die sich der nachhaltigen Verbesserung<br />

der Arbeitsplatzbedingungen verschrieben hat. Durch die Mitgliedschaft<br />

in der FLA möchten wir unseren Stakeholdern verifizierte<br />

Informationen über unser Sozial- und Umweltprogramm<br />

bereitstellen. Der <strong>adidas</strong> Konzern hat sich gegenüber der<br />

FLA verpflichtet:<br />

• Die Beschäftigungsstandards des Verhaltenskodex der<br />

FLA einzuhalten;<br />

• Umfassende interne Kontrollen durchzuführen;<br />

• Sich externen Kontrollen durch unabhängige Prüfer<br />

zu unterziehen;<br />

Sozial- und Umweltbericht • 33<br />

• Verstöße gegen die Standards zu verhindern und entsprechende<br />

Abhilfe zu leisten;<br />

• öffentlich über seine Maßnahmen zu berichten;<br />

• Am unabhängigen Beschwerdesystem der FLA teilzunehmen.<br />

In den Jahren 2004 und 2005 wurden die jeweiligen Sozial- und<br />

Umweltprogramme von <strong>adidas</strong> und Reebok nach einer dreijährigen<br />

intensiven Prüfungsphase durch die FLA akkreditiert. Die FLA<br />

befand, dass beide Markenunternehmen die Anforderung der FLA,<br />

einen strikten und wirksamen Verhaltenskodex in ihren<br />

Zulieferbetrieben einzuführen, grundlegend erfüllt hatten.<br />

Im Jahr 2006 waren beide Marken <strong>adidas</strong> und Reebok weiterhin<br />

eigenständige Mitglieder der FLA, jedoch unter einem gemeinsamen<br />

operativen Management. Ein Jahr später übernahm der <strong>adidas</strong><br />

Konzern, dem die Marken <strong>adidas</strong> und Reebok angehören, die<br />

Mitgliedschaft in der FLA. Somit bewertet die FLA das SEA-<br />

Programm <strong>als</strong> eine integrierte Einheit unter der Leitung eines<br />

Managementteams, mit gemeinsamen, einheitlichen und<br />

überarbeiteten Richtlinien und Verfahrensweisen. Die nächste<br />

Bewertung durch die FLA sowie eine erneute Akkreditierung<br />

des Sozial- und Umweltprogramms sind für 2008 geplant.<br />

Während der vergangenen sechs Jahre wurden bei unseren<br />

Zulieferbetrieben externe, unabhängige Kontrollen von FLAakkreditierten<br />

Prüfern durchgeführt. 2007 umfassten diese<br />

Maßnahmen zwölf Fabrikkontrollen und drei unabhängige<br />

externe Verifizierungsbesuche.<br />

Nähere Informationen finden Sie auf der Seite Audits und<br />

Schulungen im Abschnitt Leistungsdaten.<br />

schUlUnG Unserer zUlieferer<br />

Auch 2007 haben wir unser intensives Schulungsprogramm für<br />

unsere Zulieferer sowie für unser SEA-Team, unsere Lizenznehmer<br />

und die Mitarbeiter der verschiedenen Geschäftsbereiche des<br />

<strong>adidas</strong> Konzerns fortgesetzt.<br />

Wir unterteilen unser Schulungsangebot in drei Hauptbereiche:<br />

• Allgemeine Schulungen: einführende Schulungen zu den<br />

,Workplace Standards’, der Eingabe und Verwaltung von Daten<br />

in das Fair Factories Clearinghouse (FFC), das Verfahren zur<br />

Freigabe neuer Produktionsstätten und Betriebsanweisungen<br />

• Spezielle Schulungen: Schulungen zu speziellen Personal-,<br />

Arbeitssicherheits- und Umweltfragen sowie zu Kontrollmethoden<br />

für potenzielle neue Zulieferer<br />

• Schulungen zum Nachhaltigkeitsmanagement: Schulungen zu<br />

Leistungsindikator und Bewertungsinstrumenten, Entwicklung<br />

strategischer Pläne zur nachhaltigen Umsetzung von Standards<br />

sowie zu Verfahren zur Selbstbewertung der Zulieferer.<br />

2007 veranstaltete das SEA-Team 267 Schulungen für mehr <strong>als</strong><br />

3.500 Teilnehmer, darunter Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns,<br />

Lizenznehmer, Agenten, Distributoren und Zulieferer.<br />

Die Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns kamen aus den Bereichen<br />

Global Operations, Recht, Produkt- und Qualitätsmanagement,<br />

Entwicklung, Finanzen, Corporate Communications und<br />

Brand Marketing.


In der Gesamtanzahl enthalten sind 123 Gruppenschulungen für<br />

Zulieferer, an denen jeweils mehr <strong>als</strong> ein Zulieferer teilnahmen:<br />

• Amerika – mehr <strong>als</strong> 180 Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns sowie<br />

Beschäftigte von Zulieferbetrieben haben an 42 Schulungen<br />

teilgenommen<br />

• EMEA – an 35 Schulungen haben mehr <strong>als</strong> 180 Mitarbeiter des<br />

<strong>adidas</strong> Konzerns und Beschäftigte von Zulieferbetrieben<br />

teilgenommen<br />

• Asien – mehr <strong>als</strong> 3.140 Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns und<br />

Beschäftigte von Zulieferbetrieben haben an 190 Schulungen<br />

teilgenommen. Fast ein Viertel der Schulungen fand in China statt.<br />

Bei den meisten dieser 190 Trainings handelte es sich um<br />

Gruppenschulungen für Zulieferer, an denen insgesamt knapp<br />

1.000 Personen teilgenommen haben.<br />

SCHULUNGSINITIATIVEN<br />

Amerika<br />

Das SEA-Team war aktiv am Mittelamerika-Projekt der FLA beteiligt.<br />

In diesem Rahmen wurden Schulungen für mittelamerikanische<br />

Arbeitsaufsichtsbehörden, Maquila-Organisationen und<br />

Zulieferbetriebe zu vorbildlichen Maßnahmen bei der Einstellung<br />

und Entlassung von Arbeitnehmern, zu Beschwerdeabläufen und<br />

zu Disziplinarfragen durchgeführt.<br />

In El Salvador und Honduras wurde die Zusammenarbeit mit Nicht-<br />

Regierungsorganisationen und Beschäftigten ausgeweitet. Unter<br />

anderem wurde der Dialog mit Beschäftigten gesucht, um den<br />

SEA-Prozess zur Einschätzung von Risiken im Zusammenhang<br />

mit der Standardeinhaltung zu verifizieren. Für ausgewählte<br />

regionale Zulieferer wurden SEA-Schulungen zur strategischen<br />

Standardeinhaltung veranstaltet. Mit den Maquila-Industrieverbänden<br />

in Honduras und Guatemala fand ein reger Austausch zu unseren<br />

Erwartungen, den jeweiligen landesspezifischen gesetzlichen<br />

Vorschriften sowie Aktivitäten zur nachhaltigen Einhaltung unserer<br />

Standards statt.<br />

Asien<br />

Schulungen zu Personalmanagementsystemen<br />

Das bereits laufende Projekt zu Personalmanagementsystemen in<br />

China wurde 2007 fortgesetzt. Dabei wurden die Zulieferer eines<br />

anderen Markenunternehmens in das Projekt integriert. SEA-<br />

Mitarbeiter waren an einem erweiterten Projektteam beteiligt,<br />

das in verschiedenen Bereichen zusammenarbeitete. Dazu zählten:<br />

• Überwachung von Fabrikschulungen<br />

• Lösung von Problemen, die während der verschiedenen<br />

Schulungen aufgetreten sind<br />

• Festlegung von Kennzahlen für das Personalwesen, die<br />

von Zulieferern erfasst und überwacht werden müssen<br />

(z.B. Trainingskosten, detaillierte Aufgliederung zur<br />

Personalfluktuation)<br />

• Zusammenarbeit mit anderen potenziellen Projektpartnern.<br />

Im Rahmen des Projektverlaufs begannen wir mit Überlegungen,<br />

wie vorbildliche Personalmanagementsysteme bei unseren<br />

Zulieferern in unseren Audit-Praktiken abgebildet werden können.<br />

Zu diesem Zweck haben verschiedene SEA-Teammitglieder an<br />

zusätzlichen Person<strong>als</strong>chulungen teilgenomen, um sich in diesem<br />

Bereich weiterzubilden. 2008 veranstaltet das globale SEA-Team<br />

umfassende Schulungen zu dem Projekt Personalmanagement systeme<br />

und dessen Auswirkungen auf die Überwachung von Zulieferern.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 34<br />

Weitere Schulungsinitiativen<br />

In Kambodscha, China und Vietnam arbeitete das SEA-Team eng mit<br />

lokalen Mediations- und Schlichtungsorganen, externen Beratern<br />

und der ILO zusammen, um für Zulieferer Schulungen zum<br />

Konfiktmanagement zu entwickeln und durchzuführen.<br />

Vertreter des SEA-Teams haben zudem an einem von der ILO<br />

in Vietnam organisierten Programm zur Verbesserung von<br />

Arbeitsbedingungen in Fabriken teilgenommen. Das Programm<br />

umfasst sechs Trainingsmodule für Fabriken zu den Themen<br />

Qualität, Produktivität, saubere Produktion, Personalwesen,<br />

Zusammenarbeit am Arbeitsplatz und Arbeitnehmer-Arbeitgeber-<br />

Beziehungen.<br />

Das Thema Koalitionsfreiheit stand 2007 im Mittelpunkt unserer<br />

Schulungen für Zulieferer in Thailand. Besondere Aufmerksamkeit<br />

wurde dabei der Kommunikation zwischen den Mitgliedern von<br />

Mitarbeiterwohlfahrtsausschüssen und Vertretern des<br />

Managements zuteil.<br />

Unser Programm zur Stärkung des Gesundheitsschutzes am<br />

Arbeitsplatz wurde mit Schulungen zu OHSAS 18001 Managementsystemen<br />

in China und Schulungen des medizinischen Person<strong>als</strong><br />

wichtiger Bekleidungszulieferer in China, Indonesien, Thailand<br />

und Vietnam fortgesetzt. 2007 intensivierten wir auch unsere<br />

Anstrengungen, den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz bei<br />

Hauptzulieferern von TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf weiter zu fördern.<br />

In Indonesien wurden mithilfe von externen Dienstleistern für die<br />

größeren Zulieferer Schulungen und Beratungen im Bereich<br />

Personalwesen durchgeführt.<br />

In Vietnam, Thailand und China arbeitete das SEA-Team mit lokalen<br />

Nicht-Regierungsorganisationen, Beratern und der ILO zusammen,<br />

um das Bewusstsein für Mitarbeiterwohlfahrtsausschüsse und<br />

Tarifverträge zu erhöhen.<br />

Weitere Informationen über Schulungen finden Sie in dem Abschnitt<br />

Leistungsdaten.<br />

dUrchsetzUnG Unserer standards<br />

RICHTLINIEN ZUR DURCHSETZUNG DER<br />

,WORKPLACE STANDARDS’<br />

Die Richtlinien beschreiben die Prinzipien der Durchsetzung<br />

unserer ,Workplace Standards’ sowie die Sanktionen und<br />

Abhilfemaßnahmen bei Verstößen. Diese Sanktionen und<br />

Abhilfemaßnahmen umfassen:<br />

• Beendigung des Herstellerrahmenvertrages – bei<br />

schwerwiegenden oder wiederholten Verstößen<br />

• Aufforderung zur Produktionseinstellung – in lebensbedrohlichen<br />

Situationen oder wenn der Herstellungsprozess signifikante<br />

negative Umweltauswirkungen haben könnte<br />

• Untersuchung durch unabhängige Organisationen – wenn<br />

fortwährende oder wiederholte Verstöße gegen die ,Workplace<br />

Standards’ oder die jeweiligen lokalen gesetzlichen Vorschriften<br />

eine Angelegenheit des öffentlichen Interesses geworden sind<br />

• Schriftliche Verwarnungen – bei fortlaufenden oder<br />

ernsthaften Verstößen<br />

• Überprüfung der Auftragsvergabe<br />

• Beauftragung spezieller Projekte – zur Behebung spezifischer<br />

Probleme in Bezug auf die Standardeinhaltung.


ZWEI ARTEN VON VERSTöSSEN GEGEN DIE STANDARDS<br />

Verstöße gegen die ,Workplace Standards’ haben wir in zwei<br />

Kategorien eingeteilt: so genannte ‚Zero Tolerance’ (‚Nulltoleranz’)<br />

Verletzungen und ‚Threshold Issues’ (,Grenzfälle’). Unter die erste<br />

Kategorie fallen Gefangenenarbeit, ernsthafte, lebensbedrohliche<br />

Sicherheits- und Gesundheitsbedingungen sowie wiederholter oder<br />

systematischer Missbrauch. Die Richtlinien zur Durchsetzung der<br />

Standards sehen in solchen Fällen vor, dass der entsprechende<br />

betroffene Zulieferer aus der Beschaffungskette des <strong>adidas</strong><br />

Konzerns ausgeschlossen wird. Zu der zweiten Kategorie, den<br />

Grenzfällen hinsichtlich der Standardeinhaltung, zählen<br />

schwerwiegende Verstöße in den Bereichen Beschäftigung,<br />

Gesundheit, Arbeitssicherheit oder Umwelt sowie eine jedwede<br />

Kombination dieser Probleme.<br />

2007 haben wir die Reichweite unserer Richtlinien zur Durchsetzung<br />

der Standards auf unsere indirekte Beschaffungskette ausgeweitet<br />

und externe Inspektoren in der Anwendung dieser geschult.<br />

VERWARNUNGSSySTEM<br />

Wir legen großen Wert auf partnerschaftliche Zusammenarbeit.<br />

Wenn Zulieferer Schwierigkeiten mit der Einhaltung unserer<br />

,Workplace Standards’ haben, bemühen wir uns gemeinsam mit<br />

ihnen um eine Lösung. Bei anhaltenden oder schwerwiegenden<br />

Verstößen oder wenn das Management keine ausreichenden<br />

Anstrengungen zur Beseitigung des Problems unternimmt,<br />

ziehen wir in Betracht, den betreffenden Zulieferer schriftlich<br />

zu verwarnen.<br />

Nach dreimaliger Verwarnung für ein wiederholt festgestelltes<br />

Problem wird üblicherweise eine sofortige Beendigung des<br />

Geschäftsverhältnisses in Betracht gezogen. In sehr schwerwiegenden<br />

Fällen oder in Situationen, denen wir keinerlei Toleranz einräumen<br />

(‚Nulltoleranz’), wird nur ein einziges Schreiben an die betroffenen<br />

Zulieferer verschickt, in dem wir diese darüber informieren, dass<br />

das SEA-Team die Beendigung des Geschäftsverhältnisses<br />

nahegelegt hat. Unsere Beschaffungs- und Rechtsabteilungen<br />

sowie die zuständige Geschäftseinheit setzen den betreffenden<br />

Zulieferer daraufhin förmlich von der Beendigung des<br />

Geschäftsverhältnisses in Kenntnis.<br />

Tabellen, aus denen die Anzahl der schriftlichen Verwarnungen,<br />

Kündigungen und Ablehnungen hervorgeht, finden sich auf der Seite<br />

Zahlen zur Standardumsetzung in dem Abschnitt Leistungsdaten.<br />

beUrteilUnG Unserer zUlieferer<br />

Der neue Leistungsindikator für die ,Workplace Standards’ wurde<br />

2006 fertig gestellt und bei den wichtigsten Betrieben unserer<br />

globalen Beschaffungskette angewendet. Der allgemeine Einsatz<br />

des Leistungsindikators begann im 4. Quartal 2005 mit einer<br />

,Trockenübung’ zur theoretischen Bewertung der Zulieferer. 2006<br />

haben dann im Rahmen unserer Überwachungsaktivitäten vor Ort<br />

die ersten tatsächlichen Bewertungen stattgefunden. Der<br />

Leistungsindikator wurde auch auf die neu integrierten<br />

Kernzulieferer für Reebok angewandt.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 35<br />

DIE SECHS MASSEINHEITEN DES LEISTUNGSINDIKATORS<br />

1. Bewertung von Engagement und Einsatz des Managements<br />

mit Blick auf die effektive Umsetzung strategischer Pläne zur<br />

Standardeinhaltung. Jede Maßeinheit des Leistungsindikators<br />

ist so definiert, dass eine direkte Verbindung zwischen den<br />

12-monatigen Aktivitäten der Zulieferer zur Standardeinhaltung<br />

und den Möglichkeiten zur Verbesserung, die im Rahmen der<br />

SEA-Überwachung identifiziert wurden, besteht. Darüber hinaus<br />

enthalten die Pläne Einzelheiten zur Bindung von Beschäftigten,<br />

zu Investitionen im Zusammenhang mit der Standardeinhaltung,<br />

Beziehungen mit Dritten und der lokalen Regierung,<br />

Krisenmanagement und Projektentwicklung für zentrale<br />

Themen im Zusammenhang mit der Standardeinhaltung.<br />

2. Personal- bzw. SGU-Managementsysteme unter Einbeziehung<br />

folgender Aspekte: Zertifizierungen in Bezug auf Umwelt,<br />

Sicherheit und Gesundheit; Entwicklung von Personal- bzw.<br />

SGU-Systemen; Bindung von im Umgang mit diesen Systemen<br />

qualifizierten Mitarbeitern; und interne Prüfungen in diesen<br />

Bereichen.<br />

3. Kommunikation zwischen Belegschaft und Management und<br />

Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehungen, insbesondere die<br />

Fähigkeit des Managements zur Streitschlichtung, Anerkennung<br />

von Arbeitnehmervertretungen, Entwicklung effektiver Beschwerdeverfahren<br />

und Förderung einer nachhaltigen Kommunikation<br />

zwischen Arbeitnehmern und der Betriebsleitung. Die Effektivität<br />

und Nachhaltigkeit von Kommunikationsausschüssen wird<br />

ebenso bewertet wie die Analyse des Trainingsbedarfs, anhand<br />

derer die Fabrik Schulungen für Belegschaft und Management<br />

entwickelt.<br />

4. Angebot und die Effektivität interner Mitarbeiterschulungen,<br />

insbesondere die Analyse des Schulungsbedarfs, Planung und<br />

Durchführung von Schulungen sowie die für die Schulungen zur<br />

Verfügung gestellten Mittel. Fähigkeiten, Wissen und Erfahrung<br />

der Ausbilder werden bewertet. Die Aufzeichnungen über<br />

Schulungen der Fabrik werden ebenso überprüft wie die<br />

Protokolle zur <strong>Bericht</strong>erstattung über Schulungsmaßnahmen.<br />

5. Offenheit und Transparenz der Kommunikation und<br />

<strong>Bericht</strong>erstattung, insbesondere die proaktive <strong>Bericht</strong>erstattung<br />

über Selbstkontrollen des Betriebs und Fortschritte bei der<br />

Umsetzung des Maßnahmenplans. Zusätzlich werden Aussagen<br />

von Arbeitnehmern dahingehend untersucht, ob diese manipuliert<br />

wurden. Dokumente werden auf ihre Authentizität überprüft. Des<br />

Weiteren wird festgestellt, ob die Belegschaft und Subunternehmen<br />

über die ,Workplace Standards’ informiert werden.<br />

6. Maßnahmen zur Standardeinhaltung, insbesondere die Reaktion<br />

der Betriebsleitung auf auf festgestellte Verstöße sowie die<br />

Maßnahmen, die unternommen werden, um Verstöße zu beheben<br />

und Standards im Betrieb durchzusetzen.<br />

Im Jahr 2007 wurde die Anwendung des SEA-Leistungsindikators<br />

auf eine ausgewählte Gruppe von wichtigen Reebok Zulieferern<br />

ausgedehnt.


Bewertung der Zulieferer anhand von sechs Maßeinheiten.<br />

Engagement und Einsatz des<br />

Management commitment<br />

Managements<br />

Management Managementsysteme systems<br />

Compliance Schulungen training zur Standardeinhaltung<br />

Transparency Transparenz in inKommunikation<br />

communication und <strong>Bericht</strong>erstattung and reporting<br />

Worker-management<br />

Kommunikation zwischen<br />

communication<br />

Belegschaft und Management<br />

Compliance Standardeinhaltung performance<br />

Die folgende Tabelle zeigt die Durchschnittswerte (in Prozent)<br />

der Zulieferer, die 2007 mit Hilfe der sechs Maßeinheiten des<br />

Leistungsindikators bewertet wurden.<br />

Maßeinheit des Leistungsindikators<br />

Durch schnittswert<br />

in %<br />

Engagement und Einsatz des Managements 64<br />

Managementsysteme 45<br />

Kommunikation zwischen Belegschaft<br />

und Management sowie Arbeitnehmer-<br />

Arbeitgeber-Beziehungen<br />

Schulungen zur Standardeinhaltung für<br />

Management und Belegschaft<br />

Transparenz in Kommunikation und<br />

<strong>Bericht</strong>erstattung<br />

=1 Leistungsindikator<br />

= 1 KPI<br />

Standardeinhaltung 60<br />

fokUs 2007 – VerschiebUnG der Grenzen<br />

UNSER ANSATZ HINSICHTLICH DER STANDARDEINHALTUNG<br />

IN UNSERER INDIREKTEN BESCHAFFUNGSKETTE<br />

Mit der Integration von Reebok und der Fusion der Beschaffungsketten<br />

der beiden Marken ist unsere gesamte Beschaffungskette<br />

komplexer geworden. Bei der Reduzierung der Zuliefereranzahl<br />

wurden zwar Fortschritte erzielt und ein großer Teil der Beschaffungskette<br />

der Marke Reebok wurde der direkten Verwaltung durch<br />

Global Operations unterstellt. Für einige Geschäftseinheiten des<br />

Konzerns gelten jedoch immer noch eigene Beschaffungsmodi.<br />

Diese Geschäftseinheiten stellen gewöhnlich keine direkten<br />

Beziehungen zu Zulieferbetrieben her, sondern schalten Agenten<br />

oder andere Vermittler dazwischen.<br />

Außerdem werden neue Marktchancen für bestimmte<br />

Produktkategorien über Verträge mit Lizenznehmern genutzt,<br />

die ihre Produktion unabhängig von uns regeln.<br />

64<br />

55<br />

74<br />

Sozial- und Umweltbericht • 36<br />

Diese Entwicklung hat uns dazu veranlasst, unser vorhandenes<br />

Modell zur Standardeinhaltung zu verfeinern und so die im<br />

Folgenden genannten Ziele gleichermaßen zu erreichen:<br />

• Weitere Unterstützung von Global Operations und unserer<br />

Kernzulieferer in den Bemühungen um Eigenverantwortung<br />

• Sicherstellung der notwendigen Transparenz innerhalb unserer<br />

indirekten Beschaffungskette<br />

• Wirksames Risikomanagement, indem Geschäftseinheiten und<br />

Lizenznehmer dazu gebracht werden, Verantwortung für ihre<br />

Beschaffungskette zu übernehmen.<br />

Im Jahr 2007 haben wir folgende Schritte unternommen, um auf die<br />

Herausforderungen im Umgang mit unserer indirekten<br />

Beschaffungskette zu reagieren.<br />

Einführung konzernweiter Richtlinien und Vorgehensweisen<br />

Wie bereits erwähnt, wurden die wichtigsten Richtlinien und<br />

Verfahrensweisen an alle <strong>adidas</strong> Konzerneinheiten ausgegeben,<br />

darunter:<br />

• Die ,Workplace Standards’ des Konzerns – unsere konzernweiten<br />

Richtlinien für faire, sichere und gesunde Arbeitsbedingungen in<br />

unserer Beschaffungskette<br />

• Richtlinien über die Genehmigung neuer Betriebe, die auf alle<br />

Produktionsstätten und Zulieferer des Konzerns anzuwenden sind<br />

• Richtlinien zur Durchsetzung unserer Standards, die unseren<br />

Ansatz zur Umsetzung der ,Workplace Standards’ bei unseren<br />

Zulieferern beschreiben<br />

• Richtlinien zur Beendigung der Geschäftsbeziehung, die unseren<br />

Ansatz für ethische Praktiken zur Kündigung von Zulieferer verträgen<br />

beschreiben<br />

• Verfahren zur Datenverwaltung im Fair Factories Clearinghouse,<br />

das die Verantwortlichkeiten bezüglich der Offenlegung und<br />

Aufbewahrung von Daten in der FFC-Datenbank darlegt.<br />

Externe Überwachung<br />

Die Geschäftseinheiten des Konzerns sind verpflichtet, vor der<br />

Auftragsvergabe Vorabprüfungen durch externe Kontrolleure<br />

in ihren Zulieferbetrieben vornehmen zu lassen. Nach einer<br />

gründlichen Auswertung der Qualität dieser externen<br />

Überwachungsfirmen wurde eine Liste der bevorzugten Audit-<br />

Firmen erstellt. Geschäftseinheiten bzw. Lizenznehmer können<br />

externe Prüfer aus dieser Liste auswählen.<br />

Wir haben eine detaillierte Anleitung ausgearbeitet, damit diese<br />

externen Prüfer konsistente Bewertungen vornehmen können.<br />

Wenn die Ergebnisse der Fabrikkontrollen die Notwendigkeit<br />

bestimmter Korrekturen ergeben, so werden diese dann von<br />

unserem SEA-Team beaufsichtigt.<br />

Strategische Pläne zur Standardumsetzung <strong>als</strong><br />

Leistungsbeleg<br />

Seit 2007 müssen Geschäftseinheiten und Lizenznehmer regelmäßig<br />

gegenüber der SEA-Abteilung strategische Pläne zur Einhaltung der<br />

Standards vorlegen. In diesen Plänen sollen sie ihre Strategien,<br />

Programme und Schritte zur Sicherstellung der Standardeinhaltung<br />

in ihren Beschaffungsketten darlegen. Auf diese Weise können wir<br />

das Engagement und die Effizienz des Managements unserer<br />

Geschäftseinheiten hinsichtlich adäquater Standardeinhaltung<br />

besser verfolgen und bewerten.<br />

Im Jahr 2007 wurden solche strategischen Pläne mit zwanzig<br />

Geschäftseinheiten entwickelt.


Als globales Unternehmen mit Niederlassungen in mehr <strong>als</strong><br />

55 Ländern ist der <strong>adidas</strong> Konzern verpflichtet, die Umwelt zu<br />

schützen und sie für künftige Generationen zu bewahren. Unsere<br />

Produkte haben in jeder Phase ihres Lebenszyklus Auswirkungen<br />

auf die Umwelt – vom Produktdesign bis zur Entsorgung.<br />

Die Herstellung von Produkten haben wir weitgehend ausgelagert.<br />

Die größten Umweltauswirkungen treten somit an den Standorten<br />

unserer Zulieferer auf, wo mehr <strong>als</strong> 95% unserer Produkte<br />

hergestellt werden. Die Umweltauswirkungen lassen sich daher<br />

am besten reduzieren, indem wir unsere Aktivitäten auf die<br />

Unterstützung unserer Zulieferer bei der Einrichtung von<br />

Umweltmanagementsystemen konzentrieren. Dabei nutzen<br />

wir die vorbildlichen Umweltpraktiken unserer eigenen<br />

Fertigungsbetriebe <strong>als</strong> Beispiele zur Entwicklung geeigneterer<br />

Richtlinien und Schulungsprogramme für unsere Zulieferer.<br />

Im Umgang mit den Umweltauswirkungen an unseren eigenen<br />

Produktionsstandorten sowie in unserer Beschaffungskette<br />

haben wir einen systembasierten Ansatz gewählt. Innerhalb<br />

des Lebenszyklus unserer Produkte gibt es zwei Punkte im<br />

Design- und Entwicklungsprozess, an denen wir die<br />

Umweltauswirkungen des Unternehmens entscheidend<br />

beeinflussen können. Der erste Punkt ist die Verbesserung der<br />

Materialien, die in unsere Produkte einfließen, der zweite ist<br />

die Vermeidung von Umweltverschmutzung in den Fabriken.<br />

Produktsicherheit ist zudem eine unabdingbare Voraussetzung<br />

für den Produktentwicklungs- und Herstellungsprozess.<br />

Innovation Forschung & research Innovation<br />

• •Umweltfreundliche<br />

Environmentally<br />

Materialien sound materi<strong>als</strong> und<br />

Produktkonzepte<br />

and product concepts<br />

Sales Vertrieb & administration<br />

& Verwaltung<br />

• •Richtlinien<br />

HSE guidelines für Sicherheit,<br />

• Gesundheit Environmental und management<br />

Umweltbedingungen<br />

systems for own am Arbeitsplatz<br />

facilities<br />

•Umweltmanagementsysteme<br />

für konzerneigene Betriebe<br />

Daily Produktverwendung<br />

use/end of life<br />

• & Research Entsorgung work on<br />

•Forschungsarbeit<br />

end of-life solutions im<br />

• Hinblick Collaboration auf with<br />

Entsorgungs- authorities and und<br />

Verwertungslösungen<br />

recycling industry<br />

• •Zusammenarbeit<br />

Integrated product mit<br />

Behörden policy approach und<br />

Recyclingindustrie<br />

•Integrierte<br />

Produktpolitik<br />

Produktlebenszyklus<br />

Sozial- und Umweltbericht • 37<br />

Design & development<br />

Entwicklung<br />

• •Richtlinien<br />

Policy on PVC-free zu PVC-freien<br />

Materialien materi<strong>als</strong><br />

• •Richtlinien<br />

‘Restricted zu substances’ Gefahrstoffen<br />

•Umweltverträglich<br />

policy<br />

keits prüfung<br />

• von Environmental Produktmaterialien assessment<br />

of product materi<strong>als</strong><br />

Transport & logistics Logistik (T+L)<br />

• •Luftfrachtreduzierung<br />

Air freight reduction<br />

• •Verpackungsreduzierung<br />

Packaging reduction und<br />

-standardisierung<br />

and standardisation<br />

• •Bewertung<br />

Environmental der T+L-Partner<br />

assessment<br />

auf of T+L Umweltfreundlichkeit<br />

service partners<br />

Sourcing Beschaffung & production & Produktion<br />

• •Richtlinien<br />

HSE guidelines für Sicherheit,<br />

• Gesundheit Water quality und guidelines Umwelt-<br />

• bedingungen VOC reductionam<br />

Arbeitsplatz<br />

• •Wasserqualitätsrichtlinien<br />

Monitoring hazardous<br />

•VOC-Reduzierung<br />

substances<br />

• •Überwachung<br />

HSE-management von Gefahrstoffen<br />

systems<br />

• •Managementsysteme<br />

Environmental indicators für<br />

Sicherheit, Gesundheit<br />

und Umwelt<br />

•Umweltindikatoren


UmweltaUswirkUnGen an eiGenen standorten<br />

Nach der Akquisition von Reebok und den dazugehörigen Marken<br />

verfügt der <strong>adidas</strong> Konzern heute über vier Hauptverwaltungsstandorte<br />

(einer in Deutschland und drei in den USA):<br />

• <strong>adidas</strong> Konzernzentrale in Herzogenaurach, Deutschland<br />

(2.400 Mitarbeiter)<br />

• Reebok-Zentrale in Canton, Massachusetts, USA<br />

(1.200 Mitarbeiter)<br />

• <strong>adidas</strong> America Inc. in Portland, Oregon, USA (770 Mitarbeiter)<br />

• TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf in Carlsbad, Kalifornien, USA<br />

(850 Mitarbeiter)<br />

Der <strong>adidas</strong> Konzern betreibt ferner 14 Produktionsbetriebe.<br />

UNSERE PRODUKTIONSSTANDORTE<br />

Die Standorte befinden sich in Deutschland (1), Schweden (1),<br />

Finnland (1), USA (4), Kanada (5), China (1) und Japan (1). In<br />

diesen Produktionsstätten werden Sportbekleidung, Sportschuhe,<br />

Golfschläger, Eishockey-Stöcke, Helme und Schlittschuhe<br />

hergestellt. Zudem verfügen sie über Veredelungsprozesse<br />

von Sportprodukten.<br />

Die folgende Liste gibt einen Überblick über alle Standorte:<br />

Produktionsbetrieb Standort<br />

<strong>adidas</strong>-Suzhou<br />

Co. Ltd.<br />

<strong>adidas</strong> AG,<br />

Scheinfeld<br />

Saxon Athletic<br />

Manufacturing Inc.<br />

und Campus<br />

Athletic Inc.<br />

TaylorMade<strong>adidas</strong><br />

Golf<br />

TaylorMade Golf<br />

Co. Ltd.<br />

Sport Maska<br />

Cowansville<br />

Sport Maska<br />

St. Hyacinthe<br />

Sport Maska<br />

St. Jean<br />

Marke/<br />

Division<br />

Produkt/<br />

Fertigungsprozess<br />

China <strong>adidas</strong> Bekleidung<br />

Deutschland<br />

<strong>adidas</strong> Sportschuhe<br />

Kanada <strong>adidas</strong> Zuschneiden<br />

und Nähen<br />

USA TaylorMade Montage von<br />

Golfschlägern<br />

Japan TaylorMade Montage von<br />

Golfschlägern<br />

Kanada CCM Eishockeyschläger<br />

Kanada CCM Bekleidung<br />

Kanada CCM Schlittschuhe<br />

RBI Plastiques Kanada CCM Eishockeyhelme/<br />

Schlittschuhkufen<br />

Produktionsbetrieb Standort<br />

Marke/<br />

Division<br />

Sozial- und Umweltbericht • 38<br />

Produkt/<br />

Fertigungsprozess<br />

KHF Sports Oy Finnland CCM Eishockeyschläger/<br />

Schlittschuhkufen<br />

JOFA AB Schweden CCM Eishockeyhelme/<br />

Schutzausrüstung<br />

<strong>Group</strong> Athletica<br />

Mattapoisett<br />

<strong>Group</strong> Athletica<br />

Indianapolis<br />

USA Sports<br />

Licensed<br />

Division<br />

USA Sports<br />

Licensed<br />

Division<br />

Valley Apparel USA Sports<br />

Licensed<br />

Division<br />

Veredelung,<br />

Stickerei,<br />

Etikettierung,<br />

Verpackung und<br />

Versand<br />

Siebdruck,<br />

Stickerei,<br />

Etikettierung,<br />

Verpackung und<br />

Versand<br />

Siebdruck, Stickerei<br />

und Lagerhaus<br />

Alle Produktionsstätten halten sich an die jeweiligen lokalen<br />

gesetzlichen Vorschriften und Bestimmungen. Zudem werden<br />

in den Betrieben die Programme zu Sicherheit, Gesundheit und<br />

Umweltschutz (SGU) von designierten SGU-Beauftragten und<br />

Mitarbeitern koordiniert. Die Standorte in Deutschland und China<br />

sind nach der öko-Audit-Verordnung (EMAS II) und ISO 14001<br />

zertifiziert. Unternehmensrichtlinien für Sicherheit, Gesundheit<br />

und Umweltbedingungen am Arbeitsplatz wurden auf Konzernebene<br />

aufgestellt, um die Arbeit der Betriebsleiter und SGU-Beauftragten<br />

zu unterstützen.<br />

2007 wurden gegen keinen der konzerneigenen Standorte<br />

Strafverfahren wegen Umweltvergehen eingeleitet.<br />

Es folgen Beispiele für den Umgang mit Umweltfragen an unseren<br />

eigenen Standorten.<br />

Global Technology Center in Scheinfeld, Deutschland<br />

Diese Schuhfabrik stellt Premium-Fußballschuhe und<br />

maßgefertigte Sportschuhe her, unterhält aber auch ein Lagerhaus<br />

und eine Abteilung für Flocktransferdruck. Scheinfeld war der erste<br />

Produktionsbetrieb in der Sportartikelbranche mit einer Zertifizierung<br />

nach der öko-Audit-Verordnung (EMAS) im Jahr 1998. Der Betrieb<br />

wurde 2001, 2004 und 2007 erneut erfolgreich nach EMAS II<br />

zertifiziert. Einen unabhängig verifizierten <strong>Bericht</strong> über die<br />

Umweltschutzmaßnahmen an diesem Standort sowie über<br />

Ziele für die Zukunft finden Sie auf unserer Internetseite<br />

www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />

<strong>adidas</strong>-Suzhou, China<br />

<strong>adidas</strong>-Suzhou gehört zu unserer chinesischen Tochtergesellschaft<br />

und stellt Bekleidung für den internationalen und lokalen Markt her.<br />

Die Fabrik ist seit 2002 nach ISO 14001 zertifiziert. Der Produktionsverantwortliche,<br />

der Werksleiter, der Büroleiter und der Verwalter<br />

sind qualifizierte interne ISO-14001-Prüfer.


TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf, Carlsbad, USA<br />

Im Jahr 2005 begann unser Standort in Carlsbad, Kalifornien, mit<br />

der Einführung der so genannten 6S-Methode (Sort, Straighten,<br />

Shine, Standardise, Safety, Sustain = Sortieren, Ordnen, Säubern,<br />

Standardisieren, Sichern, Erhalten) und strukturierte die Büro- und<br />

Arbeitsplatzgestaltung neu und verbesserte seine Leistungen im<br />

Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsbereich. Diese Verpflichtung<br />

zu kontinuierlichen Verbesserungen wurde 2005/2006 weitergeführt<br />

durch die Entwicklung einer Risikoanalyse, die durch ein europäisches<br />

Beratungsunternehmen vorgenommen wurde. Empfohlen wurden<br />

unter anderem die regelmäßige Erfassung von Lärmemissionen,<br />

die Installation eines Systems zur Luftzirkulation und verschiedene<br />

ergonomische Aspekte der Arbeitsplatzgestaltung.<br />

2007 erfolgte ein Energie-Audit an dem Standort. Dabei bestätigte<br />

sich, dass bereits die energiesparendsten Leuchtmittel eingesetzt<br />

werden und diese aufgrund ihres besonders geringen Quecksilberanteils<br />

<strong>als</strong> umweltfreundlich eingestuft werden können.<br />

Des Weiteren wurde die Klimaanlage überprüft und für sehr<br />

energieeffizient befunden.<br />

VERWALTUNGSBÜROS<br />

Die meisten unserer Beschaffungsbüros, Verkaufsniederlassungen,<br />

Lagerhäuser und Verwaltungsstandorte haben im Vergleich zu den<br />

Fertigungsbetrieben nur sehr geringe Umweltauswirkungen.<br />

Um die SGU-Aktivitäten kümmern sich die zu diesem Zweck<br />

eingesetzten SGU-Beauftragten oder die jeweilige Betriebsleitung.<br />

Zusätzlich zur Einhaltung der jeweiligen landesspezifischen<br />

gesetzlichen Vorschriften wurden Unternehmensrichtlinien für<br />

Sicherheit, Gesundheit und Umweltbedingungen am Arbeitsplatz<br />

aufgestellt, um die Arbeit der Betriebsleiter und SGU-Beauftragten<br />

zu unterstützen. Diese Richtlinien geben Hinweise auf vorbildliche<br />

Maßnahmen für die Ergonomie am Arbeitsplatz, den ökologischen<br />

Einkauf von Büromaterial und die Einsparung von Ressourcen durch<br />

die Bestellung von chlorfreiem Drucker- und Kopierpapier, das<br />

Sammeln und Recyceln/Wiederbefüllen von Druckerpatronen<br />

sowie den Einsatz stromsparender Drucker und Leuchtmittel<br />

bzw. Lampen.<br />

Einbau umweltschonender Techniken<br />

Bei der Planung neuer oder der Renovierung vorhandener<br />

Gebäude achten wir auf die umweltfreundliche Gestaltung. Zum<br />

Beispiel wurde 2007 in unserer Konzernzentrale ,World of Sports’<br />

in Herzogenaurach eine Reihe von Bauprojekten in Angriff<br />

genommen, die im Laufe der nächsten drei Jahre fertig gestellt<br />

werden. Umweltberater haben umfassende Umweltprüfungen<br />

vorgenommen, die sicherstellen, dass in den Entwurfs- und<br />

Planungsphasen die Umweltverträglichkeit entsprechende<br />

Berücksichtigung fand.<br />

,World of Sports’, <strong>adidas</strong> Konzernzentrale in Herzogenaurach,<br />

Deutschland – Umweltschutzmaßnahmen<br />

Die ,World of Sports’ bietet ein einzigartiges Umfeld für die<br />

Konzernzentrale des Unternehmens. Die wie ein Campus gestaltete<br />

Fläche verteilt sich auf 39 Hektar und liegt im Norden von<br />

Herzogenaurach. Neben Bürogebäuden befinden sich auf dem<br />

Areal Sport- und Outdoor-Flächen und moderne Ausstellungshallen.<br />

Das prämierte Mitarbeiterrestaurant liegt am Ufer eines künstlich<br />

angelegten Sees. In den kammartig angelegten Bürogebäuden hat<br />

der Großteil der Mitarbeiter in Herzogenaurach seine Arbeitsplätze.<br />

Die ,World of Sports’ wurde unter Berücksichtigung der Techniken<br />

für vorbildliche Umweltmaßnahmen entworfen. So wurde etwa das<br />

Mitarbeiterrestaurant ,Stripes’ auf der Basis eines innovativen<br />

Klimatisierungskonzepts gebaut, wobei auf energieintensive<br />

Klimaanlagen verzichtet wurde. 2007 waren bei der ,World of<br />

Sports’ ca. 1.400 Mitarbeiter aus über 50 Nationen beschäftigt.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 39<br />

Während des Jahres 2007 hat die Abteilung ,Facilities and Services’<br />

ihre Systeme zur Überwachung von Umweltdaten auf aussagekräftigere<br />

Indikatoren wie kWh pro Mitarbeiter oder kWh pro m² umgestellt.<br />

Da sich die Konzernzentrale weiter in der Entwicklungsphase<br />

befindet und 2007 verschiedene Bauprojekte begonnen wurden,<br />

lassen sich die Daten für dieses Jahr nur schwer mit den<br />

Vorjahren vergleichen.<br />

Im November 2007 begann eine umfassende Umweltprüfung der<br />

bestehenden Einrichtungen und deren Geschäftstätigkeiten. Ziel<br />

des Projekts ist die Identifizierung und Realisierung weiterer<br />

Möglichkeiten zur Energie- und Ressourceneinsparung. Die<br />

Ergebnisse der Umweltprüfung werden Mitte 2008 veröffentlicht.<br />

Hauptstandort von <strong>adidas</strong> Nordamerika in Portland, USA –<br />

Umweltschutzmaßnahmen<br />

1999 begann die Konsolidierung von <strong>adidas</strong> Amerika und der<br />

Umbau eines ehemaligen Medizinzentrums in die heutige<br />

Nordamerikazentrale – das ,<strong>adidas</strong> Village’. Gebaut wurden zwei<br />

Bürogebäude, ein Fitnessstudio, ein Fußballplatz, ein Tennisplatz,<br />

Tiefgarage, ein Besucherpark und eine öffentliche Parkanlage.<br />

2002 wurde das ,Village’ für seine Mitarbeiter eröffnet.<br />

Ein Hauptziel des Projekts ,<strong>adidas</strong> Village’ war es, dieses so<br />

energieeffizient wie möglich zu gestalten und die Umweltauswirkungen<br />

durch die verwendeten Baustoffe so gering wie möglich<br />

zu halten. Zu diesem Zweck hat sich <strong>adidas</strong> des Earth Advantage-<br />

Programms von Portland General Electric bedient. Im Rahmen<br />

des Programms wurde bestätigt, dass das Village-Projekt den<br />

Programmstandards in den Punkten Energieeffizienz,<br />

Umweltqualität der Innenräume, Verantwortung gegenüber der<br />

Umwelt und Ressourceneffizienz entspricht. Die folgenden<br />

Voraussetzungen wurden erfüllt:<br />

• Deutlich verbesserte Energieeffizienz im Vergleich zu den<br />

früheren medizinischen Gebäuden<br />

• Wiederverwendung der meisten Baukomponenten an Stelle<br />

eines vollständigen Abrisses<br />

• Einsatz von nachhaltigen, zertifizierten Holzböden – öko-Holz –<br />

im Haupteingangsbereich und den angrenzenden Fluren<br />

• Verwendung von Tageslicht, wo möglich<br />

• Eine im Einklang mit der Umwelt ausgelegte Landschaftsarchitektur.<br />

,Salmon-Safe’ Zertifizierung – 2006 hat ,Salmon-Safe’ an unserem<br />

Standort in Portland eine eingehende Bewertung der Richtlinien<br />

und Maßnahmen zur Raumnutzung, welche direkt oder indirekt die<br />

Wasserqualität und den Fischbestand beeinflussen, vorgenommen.<br />

,Salmon-Safe’ ist eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die<br />

sich für die Sanierung ländlicher und städtischer Wassereinzugsgebiete<br />

einsetzt, um den Erhalt von Lachsbeständen zu sichern.<br />

Das Programm von ,Salmon-Safe’ umfasst Erhaltungsmaßnahmen<br />

für Wassereinzugsgebiete, in denen sich ein landwirtschaftlicher<br />

oder sonstiger Betrieb befindet.<br />

2007 wurden die Entwässerungsanlagen umfassend überprüft<br />

und Maßnahmen zur Bewässerung und Landschaftsarchitektur<br />

durchgeführt. Dabei wurde die Qualität des Filterns von<br />

abfließendem Regenwasser kontrolliert, das potenziell den nahe<br />

liegenden Fluss verunreinigen und die dort vorhandenen<br />

Fischbestände gefährden kann. Der <strong>Bericht</strong> fiel sehr positiv aus,<br />

und der Betrieb in Portland erhielt das ,Salmon-Safe’ Zertifikat.


Heizanlagenstudie – nach einer technischen Prüfung der Heizanlage<br />

wurde entschieden, zwei Heizkessel auszutauschen. Die hoch<br />

effizienten neuen Einheiten wurden 2007 installiert und werden<br />

direkt über das Energiemanagementsystem geregelt. Sie erzeugen<br />

besonders geringe Emissionen und sparen im Vergleich zu den alten<br />

Kesseln 20% an Erdgas ein.<br />

Recyclingprogramme – in enger Zusammenarbeit mit dem<br />

zuständigen Hausmeisterbetrieb und den Entsorgungsunternehmen<br />

wurden die bestehenden Recyclingprogramme umfassend erweitert<br />

und beinhalten jetzt auch Glas, Aluminium, Papier, Pappe, Batterien,<br />

Lösungsmittel und CDs.<br />

Mitarbeiterkommunikation – in enger Zusammenarbeit mit dem<br />

Marketingteam wurde 2007 ein Mitarbeiterkommunikationsprogramm<br />

zu den Umweltprogrammen am Standort eingeführt,<br />

das 2008 weiter entwickelt wird.<br />

Reebok-Zentrale in Canton, USA – Umweltschutzmaßnahmen<br />

Die Zentrale von Reebok International Ltd in Canton, Massachusetts,<br />

USA, befindet sich auf einem landschaftlich gestalteten Areal von<br />

rund 17 Hektar. Auf dem Gelände befinden sich das Hauptgebäude,<br />

große Innen- und Außensportanlagen sowie eine eigene<br />

Kinderbetreuungseinrichtung.<br />

Der Standort besteht seit 1999 und wurde 2003/2004, einschließlich<br />

aller angebundenen Vertriebszentren, umweltgerecht modernisiert.<br />

Systematische Modernisierungen der Heizungs-, Klimatisierungs-<br />

und Beleuchtungseinrichtungen führten zu jährlichen Einsparungen<br />

von nahezu 2 Millionen kWh.<br />

Es wurde ein Recyclingprogramm für Papier ins Leben gerufen.<br />

Zudem wurden die Recyclingmaßnahmen auf Mobiltelefone,<br />

Batterien, geschäftliche DVDs, Tonerkassetten von Kopierern<br />

und Küchenutensilien ausgeweitet. Auf diese Weise ist das<br />

Recyclingvolumen von durchschnittlich 4,7 Tonnen/Monat im Jahr<br />

2006 auf 6,8 Tonnen/Monat im Jahr 2007 angestiegen. An dem<br />

Standort werden ferner Veranstaltungen zum bewussten Einsatz<br />

von Transportmitteln und ‚Fahrradtage’ abgehalten. Gleichermaßen<br />

werden Initiativen für Mitarbeiter unterstützt, wie z.B. eine<br />

Datenbank, um gemeinsame Fahrten mit dem Auto von und zur<br />

Arbeit zu organisieren (,Carpool-Sharing’). 2006 wurde zudem<br />

eine Shuttlebusverbindung von und zu dem lokalen öffentlichen<br />

Verkehrsknotenpunkt eingerichtet.<br />

2007 fand ein ‚Tag der Erde’ (,Earth Day’) statt, auf dem interessierten<br />

Mitarbeitern umweltfreundliche Energiesysteme (Solar, Windkraft)<br />

vorgestellt wurden. Dabei wurde gezeigt, wie sich durch solche<br />

Systeme Energie und Wasser einsparen lassen. Im Rahmen der<br />

Initiative ,Reduziere deinen Verbrauch’ (,Reduce your use’) wurden<br />

Mitarbeiter im November und Dezember 2007 zum energieeffizienten<br />

Einsatz von Computern und Büromaterialien geschult.<br />

EIGENE HANDELSAKTIVITäTEN<br />

Durch unsere Mehrmarkenstrategie erreichen wir den Konsumenten<br />

über zahlreiche verschiedene Wege. Dazu zählen die eigenen<br />

Handelsaktivitäten, die die einzelnen Marken gemäß ihrer jeweiligen<br />

Geschäftsstrategien und den Bedingungen der regionalen Märkte<br />

betreiben.<br />

Unsere eigenen Handelsaktivitäten setzen sich aus vier Bereichen<br />

zusammen: Konzeptläden (Concept Stores), Fabrikverkauf<br />

(Factory Outlets), Internetvertrieb und Lizenzvergaben in Form<br />

von Concession Corners (exklusive Vertriebsflächen z.B. in<br />

Sozial- und Umweltbericht • 40<br />

Einkaufszentren) in Asien. In den Konzeptläden werden Produkte<br />

der Divisionen Sport Performance und/oder Sport Style in einer<br />

eigenständigen Einzelhandelsumgebung direkt an den Verbraucher<br />

vertrieben. Sie sichern uns hohe Aufmerksamkeit an wichtigen<br />

Standorten in Großstädten und bieten Wachstumschancen in<br />

Osteuropa und Asien, wo die Infrastruktur im Einzelhandel<br />

weniger stark ausgebaut ist. Viele Läden werden von Franchise-<br />

Partnern betrieben.<br />

Um die Umweltauswirkungen des Einzelhandels besser zu<br />

verstehen, wurde im Juli 2007 ein externer Energieberater mit der<br />

Durchführung von Energie-Audits in zwei konzerneigenen Läden in<br />

China (Hongkong und Shanghai) beauftragt. China ist gegenwärtig<br />

das Land mit den meisten <strong>adidas</strong> Filialen.<br />

Die Ziele dieser Prüfungen waren:<br />

• Ermittlung der Energieeffizienzen/-verschwendungen in<br />

diesen Geschäften<br />

• Herausarbeitung von Verbesserungen für Renovierungen bzw.<br />

für neue geplante Läden in der Zukunft.<br />

Die folgenden wichtigen Aspekte wurden in Bezug auf die<br />

Energie geprüft:<br />

• Technische Systeme (Klimaanlagen, mechanische<br />

Lüftungssysteme, allgemeine Belüftung)<br />

• Elektrische Installationen (Beleuchtung – einschließlich<br />

Verwaltungs- und sonstiger Flächen).<br />

Anhand der Prüfungsergebnisse konnten verschiedene Möglichkeiten<br />

für Energieeinsparungen ermittelt werden. Im Rahmen unseres<br />

Engagements für kontinuierliche Verbesserungen wurden die<br />

Ergebnisse dem leitenden Management und den entsprechenden<br />

Geschäftsbereichen übermittelt. Nach Abschluss der Prüfung<br />

wurden von den Mitarbeitern im Einzelhandel umgehend<br />

Maßnahmen zu einigen der gewonnenen Erkenntnisse ergriffen.<br />

Hinsichtlich der weiteren Ergebnisse wurden die zuständigen<br />

Geschäftseinheiten gebeten, sich bei zukünftigen Entwürfen von<br />

Filialen an diesen zu orientieren.<br />

desiGn Und materialien<br />

Wir versuchen, umweltschädliche Materialien und Prozesse bereits<br />

in der Designphase zu eliminieren und stattdessen zunehmend<br />

nachhaltige Materialien einzusetzen. Wir verfolgen verschiedene<br />

Initiativen mit dem Ziel der Verbesserung von Materialien.<br />

MATERIALAUSWAHL<br />

Wir verwenden grundsätzlich keine Rohmaterialien von bedrohten<br />

oder gefährdeten Tierarten, die auf der Roten Liste der International<br />

Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN)<br />

stehen. Ebenso ist Leder, das durch nicht artgerechte Behandlung<br />

frei lebender oder gezüchteter Tiere gewonnen wird, für die<br />

Herstellung unserer Produkte nicht akzeptabel.<br />

Der <strong>adidas</strong> Konzern lehnt Tierversuche in der Entwicklung neuer<br />

Produkte oder Materialien eindeutig ab. Soweit dies erforderlich ist,<br />

fordern wir von unseren Lizenznehmern – speziell im Kosmetikbereich<br />

– schriftliche Erklärungen an, in denen bestätigt wird, dass unsere<br />

Vorgaben strikt eingehalten werden.


Wir müssen jedoch akzeptieren, dass es seltene Fälle gibt, in denen<br />

eine Regierung oder Regierungsbehörde im Rahmen des Verbraucherschutzes<br />

festlegt, dass entsprechende Untersuchungen durchgeführt<br />

werden müssen, wenn keine rechtsgültigen Alternativen gegeben<br />

sind. In diesen Fällen wird die Notwendigkeit von Tests von unseren<br />

Lizenznehmern sorgfältig geprüft. Sollten die Untersuchungen<br />

zwingend erforderlich sein, so werden diese unter strengstens<br />

geregelten Bedingungen durchgeführt. Die Forschungs- und<br />

Entwicklungsteams unserer Lizenznehmer haben Pionierarbeit<br />

bei Sicherheitstests und alternativen Testverfahren geleistet,<br />

die Tierversuche überflüssig machen sollen.<br />

KONTROLLE UND ÜBERWACHUNG VON GEFAHRSTOFFEN<br />

Gefahrstoffe sind Substanzen, die erwiesenermaßen oder potenziell<br />

schädlich für Mensch oder Umwelt sind. Es ist unser Grundsatz,<br />

dass Zulieferer auf Gefahrstoffe verzichten müssen, um<br />

sicherzustellen, dass unsere Produkte umweltverträglich sind.<br />

2007 haben wir unsere Standards und Richtlinien zu Gefahrstoffen<br />

gemäß den ,A-01-Materialanforderungen’ überprüft und weiter<br />

aktualisiert, um zu gewährleisten, dass diese von allen Produktabteilungen<br />

einheitlich angewendet und stets strikt eingehalten<br />

werden. Die wichtigsten Konzerneinheiten und Produktabteilungen<br />

wurden von der Richtlinie in Kenntnis gesetzt und haben diese<br />

entsprechend umgesetzt.<br />

An den <strong>adidas</strong> Konzern gelieferte Materialien müssen weltweit den<br />

strengsten lokalen Vorschriften genügen. Deshalb erwarten wir<br />

von unseren Zulieferern, dass:<br />

• Die Materialien weder bei der Verwendung noch bei der<br />

Entsorgung giftig sind;<br />

• Die Verwendung der Materialien nicht zu giftigen Emissionen beim<br />

Fertigungsprozess führt;<br />

• Die Produkte unter den bestmöglichen Bedingungen unter<br />

Verwendung der bestmöglichen Technologien hergestellt werden;<br />

• Die Materialien die Beschaffungsstandards der Einzelhändler, die<br />

Kundenerwartungen und die von Verbraucherorganisationen<br />

empfohlenen Standards einhalten.<br />

Wir informieren unsere Rohstofflieferanten regelmäßig über neue<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse und Entwicklungen. Lieferanten<br />

müssen nachweisen, dass ihre Materialien unseren Standards<br />

entsprechen, indem sie regelmäßig Materialprüfungen<br />

unabhängiger Testinstitute vorlegen. Materialien, die diese<br />

Standards und Spezifikationen nicht erfüllen, werden abgelehnt<br />

und in den Produkten nicht verwendet.<br />

2007 wurden von wissenschaftlichen Instituten neu identifizierte<br />

besonders bedenkliche chemische Substanzen ebenso in die<br />

,A-01’-Richtlinien aufgenommen wie erforderliche Maßnahmen<br />

zu Testverfahren, Grenzwerten und Vorbehandlungen.<br />

Neben einer regelmäßigen Aktualisierung der Richtlinien haben<br />

wir uns von externen Fachleuten und Wissenschaftlern zu neuen<br />

rechtlichen Vorschriften, Anforderungen von Verbrauchergruppen<br />

oder zu kritischen Substanzen und Materialien beraten lassen.<br />

Die Beratungen führten zu einer vollständigen Überarbeitung von<br />

Aufbau und Format unserer Richtlinien. Somit sind sie noch<br />

wirksamer von allen Unternehmensbereichen anzuwenden und<br />

ermöglichen gleichzeitig einen einfacheren Zugriff auf wichtige<br />

Informationen für externe Benutzer, wie Produktionsstätten und<br />

Sozial- und Umweltbericht • 41<br />

Rohstofflieferanten. Zudem erleichtert das neue Format inhaltliche<br />

Aktualisierungen und Überarbeitungen.<br />

Im Jahr 2007 wurden die Standards reibungslos in allen wichtigen<br />

Konzernbereichen umgesetzt. Die ,A-01-Materialanforderungen’<br />

zu Gefahrstoffen wurden in knapp 20 Geschäftseinheiten eingeführt,<br />

darunter auch bei Lizenznehmern und Agenten. 2008 sollen sie in<br />

allen Geschäftseinheiten zur Anwendung kommen.<br />

Die vollständige Fassung unserer Richtlinien für die Überwachung<br />

und Kontrolle von Gefahrstoffen finden Sie auf unserer Internetseite<br />

www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />

REACH-DIREKTIVE<br />

Wir haben die Entwicklung des EU-Gesetzentwurfs über Chemikalien<br />

mit der Bezeichnung REACH (Registration, Evaluation and<br />

Authorization of Chemic<strong>als</strong>/Registrierung, Evaluierung und Zulassung<br />

von Chemikalien) genauestens verfolgt. Als Unternehmen, das sich<br />

um nachhaltige Praktiken und die Erfüllung von Kundenbedürfnissen<br />

bemüht, sind wir der Ansicht, dass die REACH-Initiative ein<br />

wichtiger Schritt auf dem Weg zu verbesserter Transparenz bei<br />

der Verwendung chemischer Substanzen ist, die zu sichereren<br />

Produkten führen wird.<br />

Da die endgültige Struktur und die spezifischen Anforderungen von<br />

REACH noch nicht feststehen, ist es schwer vorherzusagen, wie<br />

das Gesetz sich auf die internationalen Handelsvereinbarungen,<br />

Beschaffungs- und Produktionsbeziehungen, die Unternehmensführung<br />

und auf kleine und mittelständische Unternehmen<br />

auswirken wird. Um die zukünftigen Auswirkungen von REACH<br />

auf unser Unternehmen besser zu verstehen und unsere Ansichten<br />

einzubringen, stehen wir in engem Kontakt mit anderen<br />

Markenunternehmen, dem Europäischen Handelsverband<br />

(Foreign Trade Association) und Funktionären der EU-Behörden.<br />

Der REACH-Direktive wurde in deren Grundstruktur von der<br />

Europäischen Kommission 2007 zwar zugestimmt, allerdings<br />

sind wichtige Elemente hinsichtlich der Direktive, technischen<br />

Richtlinien, Umsetzungsprozessen und Listen von Chemikalien<br />

noch nicht finalisiert oder wurden für weitere Prüfungen durch<br />

EU-Mitarbeiter vorläufig zurückgestellt. Wir werden die weiteren<br />

Entwicklungen aufmerksam verfolgen, um diesen entsprechen<br />

zu können.<br />

Durch die aufmerksame Verfolgung der Aktivitäten der Kommission<br />

und der weiteren Erläuterungen der Anforderungen von REACH haben<br />

wir betroffene Produktkategorien im Jahr 2007 zusätzlichen Prüfungen<br />

und Analysen unterzogen. Neben unserer höchst genauen Beobachtung<br />

der Entwicklungen haben wir einen internen <strong>Bericht</strong>erstattungsprozess<br />

eingeführt, durch den das leitende Management und<br />

Rohstofflieferanten regelmäßig über den aktuellen Stand der<br />

Anforderungen von REACH informiert werden.<br />

VERZICHT AUF PVC<br />

Im Jahr 2000 beschlossen wir <strong>als</strong> eines der ersten Unternehmen<br />

der globalen Konsumgüterindustrie, PVC-Materialien aus unseren<br />

Produkten zu eliminieren.<br />

Inzwischen haben wir für die meisten Anwendungen Alternativen<br />

gefunden und eingeführt. Nahezu alle Produktlinien unseres<br />

weltweiten Produktangebots sind heute PVC-frei. In manchen<br />

Ländern sind jedoch keine geeigneten Ersatzmaterialien verfügbar,<br />

so dass einige lokal produzierte Sportschuhmodelle vereinzelt<br />

noch PVC enthalten.


Im Rahmen der Integration von Reebok wurde 2006 die Konzer nrichtlinie<br />

zum Verzicht auf PVC auch in den neuen Geschäftseinheiten<br />

eingeführt, in denen es vorher kein derartiges Programm<br />

gegeben hat.<br />

2007 haben wir speziell die Produktkategorien analysiert, in denen<br />

die Eliminierung von PVC eine größere technische Herausforderung<br />

darstellt, wie zum Beispiel der Einsatz von Plastisol-Druckfarben<br />

bei T-Shirts. Hierbei handelt es sich um eine Herausforderung, vor<br />

der die gesamte Industrie steht, und für die es bis heute keine<br />

technisch machbare Lösung gibt. Aus diesem Grund haben wir einen<br />

Drei-Jahres-Plan für die Zusammenarbeit mit Druckfarbenlieferanten<br />

und Produktionsbetrieben entwickelt, um technische Lösungen zu<br />

erarbeiten, die zusätzlich unsere Qualitätsstandards erfüllen.<br />

Zudem arbeiten wir weiter mit Materialexperten zusammen, um<br />

die Umweltauswirkungen chlorbasierter Materialien zu erforschen,<br />

die in der Branche häufig anstelle von PVC zum Einsatz kommen.<br />

NACHHALTIGER BAUMWOLLANBAU<br />

Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, mehr Beschaffungsquellen<br />

für den nachhaltigen Baumwollanbau für uns zu finden. Durch<br />

Gespräche mit verschiedenen Stakeholdern wissen wir aber auch,<br />

dass die Verwendung zertifizierter organischer Baumwolle eine<br />

Herausforderung darstellt. Denn organische Baumwolle bietet<br />

keine ausreichende Lösung für das Hauptproblem beim<br />

Baumwollanbau – den extrem hohen Wasserverbrauch.<br />

Mit Unterstützung internationaler Unternehmen und Nicht-<br />

Regierungsorganisationen wollen wir die größten Herausforderungen<br />

beim Baumwollanbau in Angriff nehmen. Dies soll vor allem durch<br />

Kompetenzbildung und Schulung der lokalen Baumwollproduzenten<br />

in nachhaltigen Anbaumethoden ohne nennenswert höhere<br />

Herstellungskosten erreicht werden.<br />

Wir sind Gründungsmitglied der ,Better Cotton Initiative’ (BCI),<br />

die bestrebt ist, dass Baumwollproduzenten zunehmend auf<br />

nachhaltige Anbaumethoden setzen. Dies steht in Einklang mit<br />

unserem allgemeinen Bemühen um Kompetenzbildung in unserer<br />

Beschaffungskette. Gemeinsam mit anderen Markenunternehmen,<br />

Nicht-Regierungsorganisationen und Umweltorganisationen haben<br />

wir einen Fünf-Jahres-Plan erstellt, dessen Ziel die Entwicklung<br />

und Umsetzung besserer Standards und Praktiken für den<br />

regulären Baumwollanbau ist.<br />

Die beteiligten Unternehmen überprüfen ihre eigenen Beschaffungspraktiken<br />

und suchen nach Strukturen, von denen alle Mitglieder<br />

der Beschaffungskette profitieren, vom Baumwollanbauer und der<br />

-spinnerei über den Bekleidungshersteller bis zum Einzelhändler.<br />

Die Identifizierung dieser Win-Win-Konstellationen und die<br />

Anregung weiterer ähnlicher Arrangements ist entscheidend für<br />

das Erreichen des Projektziels, möglichst viele Käufer für dieses<br />

Konzept zu gewinnen und so eine kritische Masse zu schaffen, die<br />

,bessere Baumwolle’ nachfragt.<br />

Vor Beginn der Testphase und den Schulungen für Baumwollanbauer<br />

begannen 2006 in Indien und Pakistan Beratungsgespräche mit<br />

regionalen Organisationen und landwirtschaftlichen Institutionen.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 42<br />

Im Auftrag des BCI-Lenkungsausschusses wurde ein Vollzeit-<br />

Projektmanager eingestellt, um die Projektentwicklung weiter<br />

voran zu bringen. Die Zusammenarbeit mit Stakeholdern wurde<br />

auf verschiedene Interessensgruppen in Regierungs- und anderen<br />

Behördenkreisen sowie auf Nicht-Regierungsorganisationen<br />

ausgeweitet.<br />

Entwicklungen im Jahr 2007<br />

Nach sorgfältiger Prüfung des BCI-Programms haben die<br />

schwedische Zentralbehörde für internationale Entwicklungszusammenarbeit<br />

(SIDA) und das Schweizer Staatssekretariat<br />

für Wirtschaft (SECO) ihr Interesse an einer Unterstützung des<br />

Programms erklärt. Die Behörden schätzen den einzigartigen<br />

Ansatz, der bereits vorhandene Programme für den organischen<br />

Baumwollanbau oder den fairen Handel ergänzt.<br />

Während wir darauf warten, dass Baumwolle aus dem BCI-<br />

Programm auf den Markt gebracht wird, wurde 2007 organische<br />

Baumwolle in verschiedenen Produktlinien von <strong>adidas</strong> eingesetzt.<br />

Dazu zählen Produkte aus den Kategorien Training, Kinderbekleidung<br />

und Outdoor sowie einige Produkte der modebewussten Linien<br />

von <strong>adidas</strong> Sport Style.<br />

RECyCELTE MATERIALIEN<br />

In verschiedenen Pilotprojekten haben Forschungs- und<br />

Entwicklungsteams mit der Wiederverwertung von Abfallstoffen<br />

in der Herstellung von neuen Materialien für Schäfte, Laufsohlen<br />

und Einlegesohlen für Sportschuhe experimentiert. Um die<br />

Qualitätsanforderungen zu erfüllen, wurden verschiedene<br />

Kombinationen aus Alt- und Neumaterial getestet und<br />

Rückmeldungen von den Kunden eingeholt.<br />

Obgleich recycelte Materialien nicht in allen Fällen die Verwendung<br />

von Neumaterial in Produkten ersetzen können, kommen sie in<br />

bestimmten Produktlinien zunehmend zum Einsatz, wie z.B. in<br />

der im Frühjahr 2008 eingeführten Produktlinie <strong>adidas</strong> Grün.<br />

Weitere Informationen zu <strong>adidas</strong> Grün folgen weiter unten in diesem<br />

<strong>Bericht</strong>.<br />

prodUktsicherheit<br />

Um die Qualität und die Sicherheit unserer Produkte zu garantieren,<br />

werden alle verwendeten Materialien sowie Produktmuster<br />

getestet, wobei Standardspezifikationen und -verfahren für<br />

die Werkstoff- und Produktprüfung zum Einsatz kommen.<br />

Die Konzernfunktion ,Produktsicherheit und Umweltmanagement’<br />

wurde erweitert, um die interne Infrastruktur zu stärken und eine<br />

einheitliche Anwendung materieller und chemischer Produktsicherheitsstandards<br />

für all unsere Marken zu gewährleisten.<br />

Damit sollte nicht nur eine einheitliche Strategie zur Produktsicherheit<br />

eingeführt werden, sondern es sollte auch eine verstärkte<br />

Produktüberprüfung sowie eine engere Zusammenarbeit mit<br />

den einzelnen Produktteams erreicht werden.


AKTIVITäTEN IM JAHR 2007<br />

In diesem Jahr haben die Produktsicherheits- und Produktqualitätsteams<br />

des <strong>adidas</strong> Konzerns ihre Anstrengungen auf die genaue<br />

Ausarbeitung von Sicherheitsrichtlinien und -verfahren für<br />

Nebenprodukte wie ,Gifts with Purchase’, d.h. kleine Geschenke, die<br />

der Konsument beim Kauf eines Produkts erhält, oder Werbeartikel<br />

(‚Promotional item’) gerichtet. Für alle Geschäftseinheiten, die<br />

Produkte dieser Art beziehen, wurden Richtlinien eingeführt.<br />

Des Weiteren richtete sich das Augenmerk speziell auf Konzerneinheiten<br />

und Lizenznehmer, die Produkte für Kinder einkaufen und<br />

vertreiben. Im Besonderen wurden die Lizenznehmer der Kategorie<br />

Reebok Kids aufgefordert, umfassende Pläne vorzulegen, aus<br />

denen ihre Maßnahmen hervorgehen, um die Einhaltung<br />

vorgeschriebener Sicherheitsstandards zu gewährleisten.<br />

2007 haben wir außerdem unsere Zusammenarbeit mit international<br />

anerkannten Normungsinstituten, Prüfstellen und Unternehmensberatungen<br />

in Bezug auf Standards, externe Prüfung und<br />

Verifizierungen vertieft.<br />

PRODUKTRÜCKRUFE<br />

Der <strong>adidas</strong> Konzern ist dem Risiko möglicher Produktmängel<br />

ausgesetzt, die zu Verletzungen bei Konsumenten führen und/oder<br />

dem Ansehen unserer Produkte auf dem Markt schaden können.<br />

Zur Verringerung solcher Risiken führen wir intensive Qualitätskontrollen<br />

vor der Produktion durch und arbeiten während des<br />

Produktionsvorgangs eng mit den Zulieferern zusammen.<br />

Darüber hinaus führen wir Stichproben nach Auslieferung an<br />

den Einzelhandel durch, kommunizieren Produktmängel offen<br />

und sorgen, wenn notwendig, für eine zügige Regulierung bei<br />

Produkthaftungsansprüchen.<br />

2007 haben wir rund 3.400 Eishockeymasken des Modells FSMK, die<br />

an Einzelhändler in Kanada, Europa und den USA geliefert wurden,<br />

aufgrund von Qualitätsproblemen freiwillig zurückgerufen. Das<br />

Problem trat bei Zufallskontrollen nach Markteinführung zu Tage.<br />

Im Rahmen dieser Stichproben wurde ein Eishockeypuck mit hoher<br />

Geschwindigkeit direkt auf die Schutzmasken geschossen. Viele<br />

Masken wiesen danach Dellen und geringfügige Ablösungen der<br />

Beschichtung auf. Weder vor noch nach dem Rückruf wurden<br />

Unfälle oder Verletzungen gemeldet.<br />

Im Jahr 2007 hat die US-Verbraucherschutzbehörde ferner in<br />

Zusammenarbeit mit dem Reebok-Lizenznehmer für Fitnessgeräte<br />

Icon Health & Fitness Inc. aus Utah freiwillig Crosstrainer und<br />

Trainingsbänke zurückgerufen. Der Grund für den Rückruf war,<br />

dass sich ein Verriegelungsmechanismus versehentlich hätte lösen<br />

können, was möglicherweise zu einem Sturz der Benutzer von den<br />

Geräten geführt hätte.<br />

Unsere Einschätzung der Produktqualitätsrisiken bleibt gegenüber<br />

dem Vorjahr unverändert. Wir stufen die Wahrscheinlichkeit<br />

bedeutender Produkthaftungsfälle oder weitreichender<br />

Rückrufaktionen <strong>als</strong> gering ein. Da wir gegen bedeutende<br />

Produkthaftungsfälle versichert sind, schätzen wir die<br />

finanziellen Auswirkungen <strong>als</strong> niedrig ein.<br />

redUzierUnG Von UmweltbelastUnGen<br />

Wir haben nur begrenzte Kontrolle über die direkten Umweltauswirkungen<br />

der Fertigungsprozesse und darüber, wie sich unsere<br />

Zulieferer verhalten. Am besten können wir die Umweltauswirkungen<br />

in den Produktionsbetrieben unserer Zulieferer dadurch beeinflussen,<br />

dass wir die Einführung von Umweltmanagementsystemen fördern.<br />

Wir haben alle unsere strategischen Hauptzulieferer bereits dazu<br />

Sozial- und Umweltbericht • 43<br />

verpflichtet, ein Umweltmanagementsystem einzuführen. Damit ein<br />

Managementsystem zertifiziert werden kann, müssen die Manager<br />

des Betriebs ihre eigene Umweltbilanz planen, managen und<br />

überprüfen. Dies führt dazu, dass sie sich dem Thema mit der<br />

nötigen Beharrlichkeit annehmen und die entsprechenden<br />

Ressourcen dafür einsetzen. Umweltmanagementsysteme<br />

verpflichten den Zulieferer zu laufender Verbesserung im Betrieb.<br />

Eine Übersicht über die Anzahl der Zulieferer, die eine Zertifizierung<br />

nach OHSAS 18001 und ISO 14001 erhalten haben, findet sich in dem<br />

Kapitel Leistungsdaten.<br />

Unterstützung der Zulieferer<br />

Wir helfen unseren Zulieferern durch Beratung und Unterstützung,<br />

die Umweltauswirkungen in ihren Fabriken zu verringern. Das<br />

Unternehmen hat detaillierte und praktische Richtlinien für<br />

Sicherheit, Gesundheit und Umweltbedingungen am Arbeitsplatz<br />

veröffentlicht, die durch ein noch spezifischeres Handbuch für<br />

vorbildliche Umweltpraktiken ergänzt werden. Die Darstellung<br />

vorbildlicher Maßnahmen motiviert unsere Zulieferer, ihre Leistung<br />

zu verbessern, und gibt ihnen eine praktische Anleitung, wie sie dies<br />

bewerkstelligen können.<br />

Das Handbuch erläutert, wie Umweltaspekte systematisch<br />

angegangen werden können und wie sich durch einen proaktiven<br />

Ansatz im Hinblick auf den Umgang mit Ressourcen, Prozessen<br />

und Abfall wirtschaftlicher Nutzen erzielen lässt. Dabei geht das<br />

Handbuch weit über nachgeschaltete Maßnahmen hinaus.<br />

STEIGERUNG DER ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Wir haben die spezifischen Anforderungen und Bedürfnisse<br />

unserer Zulieferer untersucht, um das Schulungsprogramm zu<br />

Umweltaspekten besser individuell gestalten zu können. Wir<br />

wollten mehr über ihre Prioritäten in Umweltfragen erfahren, die<br />

sich von Betrieb zu Betrieb, entsprechend der Komplexität der<br />

Produkte und der Produktionsprozesse, unterscheiden können.<br />

Viele nannten den Energieverbrauch <strong>als</strong> eine ihrer größten Sorgen.<br />

Der drastische Anstieg der ölpreise hat sich auf die Energiekosten<br />

ausgewirkt. In China, wo sich die Fabriken mehrerer unserer<br />

Zulieferer befinden, kam es infolge der starken Energienachfrage<br />

mehrfach zu Stromausfällen.<br />

Diesbezüglich haben wir bei verschiedenen Zulieferern Workshops<br />

zum Thema Energieeffizienz durchgeführt. Mit Unterstützung einer<br />

Umweltberatung erarbeiteten wir individuelle Schulungsunterlagen<br />

und technische Empfehlungen für die verschiedenen<br />

Produktabteilungen.<br />

2007 wurden Vietnam und Südchina <strong>als</strong> erste Regionen für die<br />

Durchführung der Energie-Workshops ausgewählt. An diesen<br />

Schulungs-Workshops haben mehr <strong>als</strong> 100 Hauptzulieferer<br />

teilgenommen. Die Workshops unter dem Titel ,Energieeffizienz –<br />

von Vorteil für Umwelt und Industrie’ (,Energy Efficiency – Advantage<br />

for Environment and Industry’) hoben das große wirtschaftliche<br />

Potenzial für Industrie und Unternehmen sowie die greifbaren<br />

Vorteile für die Umwelt hervor. Die eingehenden Schulungen<br />

behandelten verschiedene Aspekte des Energiemanagements und<br />

beinhalteten weit reichende Verbesserungsvorschläge für<br />

Betriebsleiter und deren Betriebe. Ein weiteres wichtiges Thema<br />

behandelte die Frage, wie Betriebe wettbewerbsfähig bleiben und<br />

die Produktionsleistung schützen können, während sie gleichzeitig<br />

die negativen Einflüsse auf die Umwelt und deren Auswirkungen auf<br />

den Klimawandel reduzieren.


UMWELTINDIKATOREN<br />

Es wurde eine Reihe detaillierter Umweltindikatoren entwickelt<br />

und vorwiegend in den Sportschuhfabriken unserer Zulieferer<br />

eingeführt, um die Umweltauswirkungen der Schuhproduktion zu<br />

messen, zu verfolgen und zu analysieren. Anhand dieser Indikatoren<br />

können wir den durchschnittlichen Verbrauch der wichtigsten<br />

Rohstoffe pro hergestelltem Paar Schuhe durch unsere wichtigsten<br />

Schuhlieferanten in Asien berechnen. Diese Zulieferer liefern über<br />

95% der für den <strong>adidas</strong> Konzern hergestellten Sportschuhe. Die<br />

Berechnung der Durchschnittsdaten basiert auf sehr detaillierten<br />

Vorgaben für die Datenberichterstattung, die 2004 eingeführt wurde.<br />

2007 wurden alle Sportschuhfabriken des Konzerns in die<br />

<strong>Bericht</strong>erstattung einbezogen. Ein kontinuierliches Kontroll- und<br />

Feedback-System hat die allgemeine Qualität der Daten verbessert.<br />

Betriebe, die diese Indikatoren erstm<strong>als</strong> verwendet haben, lieferten<br />

jedoch Daten mit geringerer Genauigkeit <strong>als</strong> Betriebe, die bereits<br />

seit einigen Jahren mit diesen Indikatoren arbeiten. 2007<br />

verzeichneten wir einen leichten Anstieg des durchschnittlichen<br />

Rohstoffverbrauchs für ein Paar Sportschuhe im Zuge der<br />

Einbeziehung der Schuhlieferanten von Reebok in das System,<br />

die ihre Energieeffizienz noch verbessern müssen.<br />

Durchschnittlicher Rohstoffverbrauch/Paar Sportschuhe<br />

Energieverbrauch<br />

(kWh/Paar)<br />

2007 2006 2005<br />

2,93 2,36 2,93<br />

Abwasser (m 3 /Paar) 0,034 0,045 0,057<br />

Durchschnittliche<br />

VOC-Emissionen (g/Paar)<br />

20,3 19,3 20,5<br />

Das Indikatorsystem ist inzwischen ein zuverlässiges Hilfsinstrument<br />

für unsere Schuhzulieferer. Dank der Indikatoren können die<br />

Hersteller nicht nur ihren Ressourcenverbrauch ermitteln, sondern<br />

auch Einsparungspotenziale und -ziele identifizieren. Wir werden<br />

sie auch weiterhin beim Einsatz dieser Hilfsmittel unterstützen,<br />

damit sie die möglichen Einsparungen realisieren können.<br />

VOC-REDUZIERUNG<br />

Seit 2000 setzen wir uns konsequent dafür ein, die Emissionen von<br />

VOCs in Schuhfabriken in Asien zu reduzieren. Unser Ziel ist eine<br />

durchschnittliche VOC-Emission von 20 g/Paar Schuhe. VOCs<br />

(Volatile Organic Compounds) – flüchtige organische Verbindungen –<br />

sind in den Lösungsmitteln enthalten, die in der Produktion eingesetzt<br />

werden. Sie können Atemprobleme und andere Gesundheits beschwerden<br />

bei den Beschäftigten auslösen. Unsere Schuhlieferanten<br />

haben die durchschnittlichen VOC-Emissionen bei unseren<br />

Sportschuhen von 140 g/Paar im Jahr 2000 auf 20,3 g/Paar im Jahr<br />

2007 reduziert. Dabei wurden nahezu alle neuen Schuhzulieferer<br />

des <strong>adidas</strong> Konzerns in die Auswertung einbezogen. Die Ergebnisse<br />

spiegeln den verbesserten Informationsaustausch zwischen<br />

Zulieferern über technische Lösungen und Alternativen zu<br />

Lösungsmitteln wie Klebesysteme auf Wasserbasis wider.<br />

Wir messen regelmäßig die tatsächliche Belastung am Arbeitsplatz,<br />

indem wir die Beschäftigten bitten, während der Arbeit Messgeräte<br />

zu tragen. Die gemessenen VOC-Emissionen lagen weit unter den<br />

Grenzwerten. Obwohl laut dieser Ergebnisse derzeit keine<br />

Beeinträchtigung für die Gesundheit der Beschäftigten besteht,<br />

bemühen wir uns um eine weitere Reduzierung der VOC-Emissionen.<br />

Weitere Zahlen zur VOC-Reduzierung finden Sie in dem Kapitel<br />

Leistungsdaten.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 44<br />

ABFALLMANAGEMENT<br />

Es wurden mehrere umfassende Studien und Untersuchungen<br />

durchgeführt, die sich mit potenziellen Strategien zur Abfallvermeidung<br />

und zum Recycling von Sportschuhen in Zulieferbetrieben in Asien<br />

befassten. Ein externer Berater führte Untersuchungen bei unseren<br />

Schuhherstellern in China, Indonesien und Vietnam durch. Unter<br />

Berücksichtigung der unterschiedlichen Mengen und Quellen von<br />

Abfällen sowie der speziellen örtlichen Bedingungen konnten aus<br />

den Untersuchungen dennoch einige allgemein gültige<br />

Empfehlungen abgeleitet werden:<br />

• Weitere Verbesserung des Systems zur Messung der Abfallmengen<br />

• Entwicklung von mehr internen Recyclingsystemen<br />

• Berücksichtigung lokaler Bedingungen und Hindernisse bei der<br />

Entwicklung neuer Ansätze für das Abfallmanagement.<br />

Empfohlen wurden außerdem die Zusammenführung der Abfälle<br />

mehrerer Fabriken, um größere Mengen zu erhalten, sowie die<br />

Schaffung von Organisationen, die alle Dienstleistungen vom<br />

Sammeln über das Sortieren bis zum Recyceln der Abfälle<br />

bereitstellen.<br />

Ein Beispiel dafür, wie wir nach Möglichkeiten suchen, um die<br />

Entsorgung von Abfällen in Deponien zu reduzieren und letztlich<br />

gänzlich darauf verzichten zu können, wird in der Fallstudie zur<br />

Abfallverwertung in Vietnam beschrieben<br />

EMISSIONEN DURCH TRANSPORTE<br />

Der Treibstoffverbrauch für den Transport von Produkten aus den<br />

Herstellerländern zu den jeweiligen Vertriebsmärkten verursacht<br />

Kohlendioxidemissionen, die wesentlich zur Klimaveränderung<br />

beitragen. Wir arbeiten in jedem Jahr daran, die Umweltauswirkungen<br />

zu reduzieren, die durch den Transport unserer<br />

Produkte entstehen. Dabei versuchen wir im Besonderen, die<br />

Anzahl der Luftfrachtsendungen so gering wie möglich zu halten.<br />

Die Kohlendioxidemissionen werden in Gramm Kohlendioxid pro<br />

zurückgelegtem Kilometer und transportierter Tonne (g CO2/km t)<br />

gemessen:<br />

• Der Schiffstransport verursacht 17,5 g CO2/km<br />

t<br />

• Der Lkw-Transport verursacht 147 g CO2/km<br />

t<br />

• Lufttransport verursacht 903 g CO2/km<br />

t.<br />

Um die Umweltauswirkungen unseres Transports zu reduzieren,<br />

setzen wir überwiegend Schiffstransporte ein. Nur in dringenden<br />

Fällen oder bei besonders hoher Nachfrage, wie etwa während<br />

globaler Sportveranstaltungen, entscheiden wir uns für den<br />

Transport unserer Produkte per Luftfracht. Grundsätzlich sind<br />

wir bestrebt, unser Luftfrachtaufkommen durch verbesserte<br />

Instrumente für die Auftrags- und Produktionsplanung zu<br />

begrenzen.<br />

Eine vollständige prozentuale Aufgliederung der Frachtarten, die<br />

zur Versendung von <strong>adidas</strong> Produkten verwendet werden, finden<br />

Sie in dem Abschnitt Leistungsdaten.<br />

Nachhaltigkeit bei Transport und Logistik<br />

Da wir den Transport unserer Produkte an externe Firmen<br />

ausgelagert haben, lassen sich die daraus resultierenden<br />

Emissionen der eingesetzten Transportmittel (Lkw, Schiff<br />

und Flugzeug) nur schwer messen.


Zur Reduzierung der Umweltauswirkungen hat unsere Transport-<br />

und Logistikabteilung Umweltrichtwerte für Transportunternehmen<br />

und Speditionen erarbeitet, mit denen wir deren Umweltbilanz<br />

beurteilen können. In die Ausschreibungsbedingungen für 2008<br />

für unsere neuen Transportpartner und Speditionen haben wir die<br />

Umweltbilanz sowie weitere Nachhaltigkeitsaspekte aufgenommen.<br />

Die entsprechenden Daten fließen in unseren Entscheidungsprozess<br />

ein, mit welchem Unternehmen wir zusammenarbeiten werden.<br />

Unsere Transport- und Logistikpartner wurden aufgefordert,<br />

folgende Informationen über ihr Unternehmen bereitzustellen:<br />

• Angaben zu einer Zertifizierung nach ISO 14001 und zu<br />

umweltpolitischen Maßnahmen<br />

• Genaue Angaben zu den fünf bedeutendsten aktuellen<br />

Maßnahmen im Bereich Nachhaltigkeit<br />

• Genaue Angaben zu der Nachhaltigkeitsstrategie<br />

Das Ziel war es, uns einen klaren Überblick über die Aktivitäten<br />

unserer aktuellen und potenziellen neuen Dienstleistungspartner<br />

im Nachhaltigkeitsbereich zu verschaffen und zu ermitteln, ob<br />

diese unsere Anforderungen für eine Partnerschaft mit dem<br />

<strong>adidas</strong> Konzern erfüllen.<br />

Die nächsten Schritte<br />

2008 werden wir die Profile potenzieller Partner eingehend<br />

analysieren und die Umweltrichtwerte für unsere<br />

Dienstleistungspartner weiter überarbeiten.<br />

Auswirkungen der globalen Reisetätigkeiten<br />

Die globale Präsenz unseres Konzerns mit weltweit mehr <strong>als</strong><br />

150 Niederlassungen und einer globalen Beschaffungskette<br />

bedeutet, dass unsere Mitarbeiter häufig mit dem Flugzeug<br />

unterwegs sind.<br />

Um die durch Flugreisen bedingten Umweltauswirkungen besser<br />

beurteilen zu können, zeichnen wir die über unser eigenes Reisebüro<br />

gebuchten Flugreisen auf. 2007 haben unsere Mitarbeiter etwa<br />

72 Millionen Flugmeilen zurückgelegt. Durch diese Reisen wurden<br />

rund 23.500 Tonnen Kohlendioxid verursacht.<br />

Auf Flugreisen kann nicht gänzlich verzichtet werden, jedoch<br />

entwickeln und nutzen wir vermehrt technische Lösungen<br />

(z.B. Videokonferenzen), um Flugreisen immer weiter zu reduzieren.<br />

fokUs 2007: prodUktsortiment mit optimierter<br />

UmweltVerträGlichkeit – <strong>adidas</strong> oriGin<strong>als</strong><br />

kollektion: <strong>adidas</strong> GrÜn<br />

2007 hat der <strong>adidas</strong> Konzern ein Produktkonzept mit optimierter<br />

Umweltverträglichkeit entwickelt, die <strong>adidas</strong> Grün Kollektion,<br />

die im Frühjahr 2008 eingeführt wurde.<br />

Was ist die Kollektion <strong>adidas</strong> Grün?<br />

<strong>adidas</strong> Grün ist eine Schuh- und Bekleidungskollektion für Männer<br />

und Frauen, die Rohstoffe für Produktion und Verpackung möglichst<br />

effizient einsetzt und dadurch die Umweltauswirkungen minimiert.<br />

Sie wurde <strong>als</strong> Antwort auf das wachsende Nachhaltigkeitsbewusstsein<br />

unter Konsumenten geschaffen.<br />

<strong>adidas</strong> Grün unterscheidet sich von anderen ,öko’-Kollektionen<br />

durch die klare Auszeichnung, die die Umweltverträglichkeit<br />

jedes einzelnen Produkts erläutert.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 45<br />

Herausforderungen<br />

Das Konzept von <strong>adidas</strong> Grün forderte von unseren Entwicklungsteams,<br />

vertraute Designprinzipien zu hinterfragen, anzupassen<br />

und umweltfreundlicher zu gestalten. Die Materialauswahl und<br />

die Produktherstellung wurden auch beeinflusst durch die<br />

Erkenntnisse, die wir im Laufe des dreijährigen Forschungsprojekts<br />

zur ,Integrierten Produktpolitik’ (IPP) gewonnen haben.<br />

Bei IPP handelte es sich um ein umfassendes Pilotprojekt, an dem<br />

interne wie externe Experten beteiligt waren, mit dem Ziel der<br />

fortlaufenden Verbesserung der Umweltverträglichkeit eines<br />

Schuhs über dessen gesamten Lebenszyklus. Dabei wurden<br />

alle Phasen des Lebenszyklus überprüft: vom Entwurf über<br />

Rohstoffauswahl, Fertigung, Transport, Verkauf und den Einsatz<br />

bis hin zur Entsorgung.<br />

Es zeigte sich, dass die enge Zusammenarbeit und die Kommunikation<br />

zwischen den in allen Phasen des Produktlebenszyklus beteiligten<br />

Parteien für den Erfolg der Initiative von entscheidender<br />

Bedeutung waren.<br />

Durch den verbesserten Informationsfluss konnten potenzielle<br />

Verbesserungsmöglichkeiten in jeder Phase der Produktion und<br />

Wertschöpfung leichter identifiziert werden.<br />

Die Realisierung von <strong>adidas</strong> Grün<br />

Das Projekt <strong>adidas</strong> Grün wurde von einem abteilungsübergreifenden<br />

Team bestehend aus Mitarbeitern verschiedener Konzernbereiche<br />

sowie externen Materialzulieferern und Produktionspartnern<br />

entwickelt.<br />

Gemeinsam stand man vor der Herausforderung, umweltfreundliche<br />

Materiallösungen zu finden, die sowohl die Qualitätsstandards <strong>als</strong><br />

auch die Erwartungen unserer Konsumenten erfüllen. In den<br />

letztendlichen Produktlinien werden recycelte Stoffe und<br />

Naturprodukte wie Hanf, Bambus und Kork verwendet.<br />

Die Produkte weisen alle eine klare Auszeichnung auf, die die<br />

Umweltverträglichkeit der Materialien und Verfahren erläutert,<br />

die bei der Fertigung des jeweiligen Produkts eingesetzt werden.<br />

Außerdem werden sie alle in Verpackungen aus 100% recycelter<br />

Pappe verkauft.<br />

Produktmarketing<br />

<strong>adidas</strong> Grün verleiht klassischen <strong>adidas</strong> Produkten einen neuen,<br />

natürlichen Look. Im Aussehen schlägt die natürliche Farbpalette<br />

mit Origin<strong>als</strong>-Styling eine Brücke zwischen Streetwear und<br />

modernem Umweltbewusstsein.<br />

Die <strong>adidas</strong> Grün Kollektion umfasst drei Produktkategorien:<br />

Die Produktlinie Reground besteht aus umweltfreundlichen<br />

Materialien wie Hanf, Jute, Bambus, Rohkautschuk, chromfreiem<br />

Leder und recycelten Reisschalen. Ein Highlight der Kollektion für<br />

Frauen ist ein Shirt aus einem Mischgewebe aus Sojabohnen und<br />

organischer Baumwolle, in dessen Ausschnitt Sonnenblumenkerne<br />

eingearbeitet sind.<br />

Die Produktlinie Recycled bietet sommerliche Bekleidung und<br />

Schuhe aus recycelten und gebrauchten Materialien, darunter ein<br />

Kleid aus recycelten Baumwollresten und ein Trainings-Top mit<br />

Kapuze, das recycelten Polyester enthält.<br />

Die Produktlinie Made From präsentiert klassische <strong>adidas</strong> Produkte<br />

aus umweltfreundlichen Fasern in intensiven Farben.


Die nächsten Schritte<br />

Unsere Erkenntnisse aus diesem Prozess wurden dokumentiert und<br />

stehen nun auch anderen Teams des <strong>adidas</strong> Konzerns zur Verfügung.<br />

Und da ein zunehmendes Interesse an umweltfreundlichen Produkten<br />

besteht, werden wir unsere Erfahrung aus der Entwicklung von<br />

<strong>adidas</strong> Grün bald auch in andere Produkte einfließen lassen.<br />

fokUs 2007: abfallVerwertUnG in Vietnam<br />

Im Zuge der schnellen Industrialisierung und des rasanten<br />

Bevölkerungszuwachses in Vietnam produziert das Land jährlich<br />

mehr <strong>als</strong> 15 Millionen Tonnen Abfall. Fehlende Kontroll- und<br />

Überwachungssysteme, Abfallentsorgungstechnologien und<br />

finanzielle Mittel erfordern mehr denn je effektive Lösungen für<br />

die Müllentsorgung bzw. Abfallbehandlung.<br />

Abfallentsorgung heute<br />

Die Müllverbrennung ist aktuell eine der gängigsten<br />

Entsorgungsmethoden im Land. Die Behandlung des täglichen<br />

Abfallaufkommens wird jedoch zu einem zunehmenden Problem,<br />

denn die Technologie der Verbrennungsanlagen ist ziemlich veraltet<br />

und somit unzureichend. Die Anlagen werden zwar hinsichtlich der<br />

Einhaltung technischer Standards und der Abgasemissionen<br />

überwacht, allerdings fehlt es in Vietnam an Technologien, die<br />

Dioxin und andere Schadstoffe analysieren können. Die Betreiber<br />

von Müllsammelstellen werden nicht ausreichend überwacht bzw.<br />

geprüft und es werden ungeeignete Methoden für die Abfallents orgung<br />

eingesetzt. Für die Bevölkerung und die Umwelt stellt dies<br />

eine ernsthafte Bedrohung dar, da Grund- und Oberflächenwasser<br />

durch unbehandelten Abfall häufig verunreinigt werden.<br />

Ein effizientes Abfallmanagement ist somit eine der größten<br />

Herausforderungen in Bezug auf Sozial- und Umweltfragen. Eine<br />

erprobte Alternative und mögliche Lösung auf dem Weg zu einer<br />

,abfallfreien Gesellschaft’ in Vietnam ist eine Technolgie, durch<br />

die Abfälle in Zement mitverwertet werden.<br />

So funktioniert das Verfahren<br />

Im November 2005 hat das SEA-Team alle <strong>adidas</strong> Schuhfabriken<br />

zu einem Besuch der HOLCIM Abfallverwertungsanlage in der<br />

südlichen Provinz Rach Gia eingeladen, um diesen die Technologie<br />

vorzustellen. Bei diesem Verfahren werden Abfälle <strong>als</strong> Rohstoffe<br />

eingesetzt, wodurch die verwendete Menge an sonstigen<br />

natürlichen Rohstoffen gesenkt und Energie eingespart werden<br />

kann. Die Abfälle werden zuvor gesammelt und kontrolliert, dann<br />

verpackt und zur HOLCIM-Anlage transportiert. Dort wird der Abfall<br />

geschreddert und danach in speziellen öfen geschmolzen. Die<br />

Anlage arbeitet mit modernsten Einrichtungen und der gesamte<br />

Arbeitsvorgang erfolgt in einer streng kontrollierten Umgebung.<br />

Die Fabriken haben auf diesem Wege erfahren, was mit nicht<br />

recyclingfähigen Abfällen aus der Schuhproduktion passiert, und<br />

die Materialien lassen sich über den gesamten Produktionszyklus<br />

nachverfolgen.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 46<br />

Vorteile<br />

Das Verfahren der Verwendung von Abfällen in Zementöfen gilt aus<br />

folgenden Gründen <strong>als</strong> umweltverträglich:<br />

• Es entsteht keine zusätzliche Asche; sämtliches Material wird<br />

reaktionsunfähig in dem Backstein eingeschlossen<br />

• Es handelt sich um ein Hochtemperaturverfahren, durch das<br />

bestimmte Schadstoffe nicht in die Atmosphäre gelangen<br />

• Es handelt sich um einen selbstreinigenden Prozess im<br />

basischen Milieu<br />

• Es ist eine Reihe hoch moderner Filter-, Überwachungs- und<br />

Kontrollanlagen vorhanden<br />

• Sie ermöglicht die vollständige Rückverfolgbarkeit aller<br />

Abfallprodukte; dies ist bei lokalen Müllsammelstellen und<br />

Dienstleistern auf dem Gebiet der Müllentsorgung nicht möglich<br />

Abfallmanagement im Wandel<br />

2006 wurden 622,3 Tonnen Abfall (über 34% des gesamten<br />

Abfallaufkommens der teilnehmenden Produktionsbetriebe) diesem<br />

Prozess zugeführt und somit nicht in einfachen Verbrennungsanlagen<br />

oder auf Deponien entsorgt, den beiden gängigsten Müllentsorgungsmethoden<br />

in Vietnam.<br />

2007 wurden 711,1 Tonnen an Abfällen mitverwertet. Eine darüber<br />

hinaus gehende Erweiterung des Systems wurde durch einen neuen<br />

Ansatz der lokalen Behörden eingedämmt, die für jede Region einen<br />

bestimmten Betrieb für die Müllsammlung ernannt haben. Dadurch<br />

bedingt konnten nicht alle vorgesehenen Projektpartner ihre Abfälle<br />

zu HOLCIM schicken.<br />

Wir treten jedoch weiterhin für umweltverträgliche Abfallmanagementlösungen<br />

ein und erweitern das Programm auf mehr Zulieferer in<br />

dem Land. Für den <strong>adidas</strong> Konzern in Vietnam ist dies eine großartige<br />

Möglichkeit, innerhalb unserer Industrie einen Maßstab hinsichtlich<br />

des Abfallmanagements zu setzen.<br />

Bei Zulieferern, die auch Produkte für andere Markenunternehmen<br />

herstellen, wird das SEA-Team mit diesen zusammenarbeiten, um<br />

sie davon zu überzeugen, sich an dem bestehenden Abfallverwertungssystem<br />

zu beteiligen. In einem nächsten Schritt werden wir das<br />

Projekt weiter fördern und auf die Produktionsbetriebe für<br />

Sportbekleidung und -zubehör in Vietnam ausdehnen. Diese können<br />

entweder dem bestehenden Projekt beitreten oder nach ähnlichen<br />

Konzepten in anderen Teilen des Landes suchen.


Unsere Programme für gesellschaftliches Engagement<br />

(,Community Affairs’) sind so vielfältig wie die Länder, in denen wir<br />

tätig sind. In diesem Kapitel erläutern wir unser Konzept für die<br />

Zusammenarbeit mit der Gesellschaft und was wir unter gesellschaftlichem<br />

Engagement verstehen. Wir beschreiben unsere Initiativen<br />

auf Konzernebene sowie wichtige Initiativen unserer Marken <strong>adidas</strong>,<br />

Reebok und TaylorMade.<br />

Unser ansatz<br />

Der <strong>adidas</strong> Konzern folgt einem weitgehend dezentralen und auf die<br />

einzelnen Marken ausgerichteten Ansatz für sein gemeinnütziges<br />

Engagement. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Mitarbeiter<br />

in den regionalen Tochtergesellschaften und den einzelnen<br />

Konzerneinheiten die Bedürfnisse und kulturellen Werte vor Ort<br />

am besten verstehen.<br />

GRUNDPFEILER DES PROGRAMMS<br />

Unser Programm zum gesellschaftlichen Engagement baut auf<br />

drei sich ergänzenden Grundpfeilern auf: Engagement in den<br />

Gemeinden, Mitarbeiterengagement und Spendenwesen des<br />

Unternehmens.<br />

Engagement in den Gemeinden<br />

Das gemeinnützige Engagement unseres Konzerns in den Gemeinden<br />

reicht von Kommunalprojekten über Marketinginitiativen für gute<br />

Zwecke bis hin zur Soforthilfe für Menschen in Not.<br />

Marketinginitiativen für gute Zwecke<br />

Der <strong>adidas</strong> Konzern arbeitet mit wohltätigen und karitativen<br />

Organisationen zusammen, um Produkte zu vertreiben, die sich<br />

positiv auf soziale Belange auswirken und gleichzeitig zur<br />

Erreichung unserer Unternehmensziele beitragen.<br />

Soforthilfemaßnahmen<br />

Wir beteiligen uns weltweit an Hilfsaktionen nach Naturkatastrophen<br />

und unterstützen Opfer, wie zum Beispiel der Hochwasser-<br />

und Überschwemmungskatastrophen in Indonesien und Indien, des<br />

Hurrikans Katrina in den USA und des Erdbebens in Peru.<br />

Einbeziehung der Mitarbeiter<br />

Mitarbeiterengagement unterstützt unsere Konzernziele im<br />

Bereich gesellschaftliches Engagement, indem es Mitarbeitern<br />

die Möglichkeit gibt, einen sinnvollen Beitrag zum Wohl der<br />

Gemeinschaft, in der sie arbeiten und oft auch leben, zu leisten.<br />

Spendenwesen des Unternehmens<br />

Bei den Spenden des <strong>adidas</strong> Konzerns handelt es sich in der Regel<br />

um Geldspenden, Produktspenden oder um andere Sachspenden<br />

und Dienstleistungen.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 47<br />

Die spezifische Ausprägung dieser drei Grundpfeiler wird in allen<br />

Gemeinden durch lokale kulturelle, wirtschaftliche und soziale<br />

Faktoren bestimmt. Der Sport <strong>als</strong> zentraler Gegenstand unserer<br />

Geschäftstätigkeit, bietet uns eine einzigartige Plattform, um die<br />

wichtigsten Probleme in den Gesellschaften, in denen wir tätig sind,<br />

anzugehen.<br />

PROGRAMME DER EINZELNEN MARKEN<br />

Initiativen, die die jeweiligen Identitäten und Werte der Marken<br />

reflektieren, können sich zwar in ihrer Art unterscheiden, allerdings<br />

zielen sie alle darauf ab, Kinder und junge Erwachsene zu unterstützen.<br />

AKTIVITäTEN DES KONZERNS<br />

Auf Konzernebene arbeiten wir mit Gemeinden zusammen, die sich<br />

rund um den Standort Herzogenaurach befinden, und unterstützen<br />

zudem karitative Einrichtungen auf der ganzen Welt. Wir engagieren<br />

uns auch in den Gemeinden unserer Zulieferer, und unterstützen<br />

Organisationen, die Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung in<br />

der Branche fördern.<br />

Wir unterstützen ausgewählte Projekte, die einen langfristigen<br />

Nutzen für die Gemeinschaft, in der wir leben und arbeiten,<br />

versprechen.<br />

Mitarbeiter-<br />

Employee<br />

engagement<br />

involvement<br />

Zusammenarbeit Our work in the mit communities<br />

der Gesellschaft<br />

Engagement Community<br />

in<br />

den involvement<br />

Gemeinden<br />

Initiativen Brand der / <strong>Group</strong> Marken initiatives<br />

/ des Konzerns<br />

Spendenwesen Corporate<br />

des<br />

Unternehmens<br />

giving


UmGanG mit Unserem Gesellschaftlichen<br />

enGaGement<br />

Die Konzernfunktion Gesellschaftliches Engagement (,Community<br />

Affairs’) gehört dem Team für Sozial- und Umweltangelegenheiten<br />

an und ist dafür zuständig, für das Spendenwesen sowie für andere<br />

gemeinnützige Tätigkeiten des Unternehmens eine konzernweite<br />

Richtung und Strategie zu entwickeln.<br />

Community Affairs arbeitet mit einem Netzwerk von Mitarbeitern<br />

aus verschiedenen Konzerneinheiten rund um die Welt, die soziale<br />

Verbesserungen in ihrem lokalen Umfeld vorantreiben.<br />

Wir unterstützen diese speziell bei der Auswahl und Umsetzung von<br />

Projekten. Die Herausforderung besteht bei diesem Ansatz darin,<br />

unsere <strong>Bericht</strong>erstattungsmechanismen zu verbessern, so dass wir<br />

uns ein klares Bild von den Aktivitäten auf lokaler Ebene machen<br />

und diese besser analysieren und darüber berichten können.<br />

Obwohl wir in den vergangenen Jahren die Qualität und den Umfang<br />

unserer <strong>Bericht</strong>erstattung zu unseren globalen Initiativen verbessert<br />

haben, sehen wir noch weiteres Potenzial für Verbesserungen in<br />

Bezug auf die Detaillierung unserer <strong>Bericht</strong>erstattungsaktivitäten.<br />

Darauf werden wir uns im Jahr 2008 konzentrieren.<br />

2007 haben wir unsere Strategie zum gesellschaftlichen Engagement<br />

überprüft. Wir haben uns zunehmend auf unser markenorientiertes<br />

Modell konzentriert und gleichzeitig den Grundstein für den Ausbau<br />

unserer bestehenden gesellschaftlichen und sozialen Programme<br />

in den Ländern gelegt, in denen unsere Zulieferer ansässig sind.<br />

initiatiVen des konzerns<br />

In den Gemeinden unserer Zulieferer unterstützen wir Projekte,<br />

die auf lokaler Ebene Lösungen für weltweit auftretende Probleme<br />

umsetzen, wie z.B. Gesundheits- oder Bildungsaspekte.<br />

Der Konzern und seine Mitarbeiter beteiligen sich zudem an<br />

verschiedenen gemeinnützigen Programmen vor Ort sowie an<br />

Spendenprojekten.<br />

Erfahren Sie mehr über:<br />

• Das Programm für reproduktive Gesundheit und HIV-AIDS mit<br />

Marie Stopes International in Vietnam und China<br />

• Bildungs- und Infrastrukturprogramm mit Sudhaar in Pakistan<br />

• Mitarbeiterengagement<br />

• Spendenwesen<br />

PROGRAMM FÜR REPRODUKTIVE GESUNDHEIT UND<br />

HIV-AIDS MIT MARIE STOPES INTERNATIONAL IN VIETNAM<br />

UND CHINA<br />

Die Anfänge des Projekts<br />

2003 berichteten wir über die Intensivierung unserer Partnerschaft<br />

mit der internationalen Gesundheitsorganisation Marie Stopes<br />

International (MSI). Anhand von Untersuchungen und Umfragen<br />

bei Zulieferfabriken in Vietnam im ersten Quartal 2004 wurde<br />

ein Projekt entwickelt, das sich mit dem Gesundheitsschutz von<br />

Arbeitnehmern im Allgemeinen sowie den Aspekten der<br />

Sexualität und Fortpflanzung (Reproduktion) befasst.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 48<br />

Im Januar 2005 begann in Vietnam die Implementierungsphase<br />

des Programms durch die Errichtung einer permanenten auf<br />

reproduktive Gesundheit spezialisierten Klinik für Arbeitnehmer<br />

und Einwohner der umliegenden Gemeinden. Seitdem besucht<br />

zudem ein mobiles Team die Fabriken und bietet verschiedene<br />

Dienstleistungen vor Ort an, darunter etwa die Schulung von<br />

Klinikpersonal in den Betrieben, ärztliche Behandlung im Bereich<br />

reproduktive Gesundheit, Verteilung von Informations- und<br />

Schulungsmaterial sowie Ausbildung freiwilliger Arbeitnehmer<br />

<strong>als</strong> Anlaufstelle für ihre Kollegen.<br />

Das Projekt im Jahr 2007<br />

2007 konnten sowohl die feste Klinikeinrichtung <strong>als</strong> auch die mobile<br />

Klinik ein Wachstum verzeichnen und ihr Ansehen noch weiter<br />

verbessern. Beide Kliniken sind voll ausgelastet. Die Beschäftigten<br />

der Zulieferer des <strong>adidas</strong> Konzerns sowie die Bevölkerung der<br />

umliegenden Gemeinden nutzen die angebotenen Dienstleistungen.<br />

Gleichzeitig fanden regelmäßige Treffen mit dem Management der<br />

Zulieferbetriebe, Mitarbeitern der Gesundheitsbehörden und anderer<br />

lokaler Anbieter von Gesundheitsdiensten statt, um sicherzustellen,<br />

dass die Aktivitäten auch nach Ende des offiziellen Projekts Anfang<br />

2009 fortgesetzt werden. Durch die Zusammenarbeit konnte auch<br />

ein wirksames Netz zu Kliniken, Krankenhäusern und Apotheken im<br />

Einzugsgebiet von Ho-Chi-Minh-Stadt aufgebaut werden, was die<br />

Überweisung von Patienten erleichterte.<br />

Ausblick<br />

Hinsichtlich der Nachhaltigkeit des Projekts sollte die feste<br />

Klinikeinrichtung bis Ende 2008 vollständig autark sein. Sämtliche<br />

Zulieferer des <strong>adidas</strong> Konzerns in Vietnam überprüfen derzeit die<br />

wichtigsten Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter und die Bestandteile des<br />

Programms, wie z.B. das ,Peer-Education-Programm’ (Ausbildung<br />

von Beschäftigten, damit sie ihre Kollegen mit Informationen über<br />

Empfängnisverhütung und reproduktive Gesundheit versorgen<br />

können) und mobile Dienstleistungen, die sie auch im Jahr 2009 und<br />

darüber hinaus fortsetzen möchten. Das Feedback war ausgezeichnet.<br />

Alle größeren Zulieferer arbeiten an individuell zugeschnittenen<br />

Paketen für ihre Betriebe und schaffen dafür ein entsprechendes<br />

Budget. Einige Zulieferer untersuchen Möglichkeiten zur Unterstützung<br />

von neu zu gründenden MSI-Kliniken in der Nähe ihrer<br />

Produktionsstätten; und MSI hat damit begonnen, das Programm<br />

und dessen Dienste bei einer größeren Anzahl von Zulieferern<br />

außerhalb des <strong>adidas</strong> Konzerns vorzustellen. Die Klinikdienste,<br />

öffnungszeiten und sonstige Informationen werden in diesen neu<br />

eingebundenen Fabriken bekannt gemacht, und die Mitarbeiter<br />

werden dazu aufgefordert, die feste Klinkeinrichtung zu besuchen.<br />

Unabhängige Beurteilung<br />

MSI und das Management der betroffenen Betriebe begrüßen eine<br />

neutrale externe Beurteilung des Programms, die in der ersten<br />

Jahreshälfte 2008 vorgenommen wird. Die Ergebnisse werden in die<br />

einzelnen Betriebspläne, die zusammen mit MSI entwickelt wurden,<br />

übernommen und für eine Überprüfung der Partnerschaft zwischen<br />

dem <strong>adidas</strong> Konzern und MSI herangezogen. Gleichzeitig werden die<br />

nächsten Schritte für diese Art des gesellschaftlichen Engagements<br />

vorbereitet.<br />

MSI-China-Programm<br />

2004 erkannten die chinesischen Behörden die zunehmenden<br />

Auswirkungen von HIV/AIDS an. Programme, die sich mit den<br />

wachsenden Gesundheitsrisiken für Arbeitnehmer in den<br />

Ballungszentren Chinas befassen, finden deshalb zunehmend<br />

Unterstützung. Vor diesem Hintergrund wird das MSI-China-<br />

Programm die bestmöglichen Methoden ermitteln, um die<br />

Arbeitnehmer vor HIV/AIDS und anderen Problemen bezüglich<br />

ihrer reproduktiven Gesundheit zu schützen. Das Programm<br />

geht vom Konzept der Eigenverantwortlichkeit aus.


Zu relativ geringen Kosten für die Fabrikleitung kann eine große<br />

Anzahl von Beschäftigten darin unterrichtet werden, wie sie sich<br />

vor Krankheiten schützen und was sie allgemein für ihre<br />

Gesundheit und ihr Wohlbefinden tun können.<br />

Vom Workshop bis zum Programmvorschlag<br />

Im Jahr 2005 war MSI intensiv mit der Umsetzung mehrerer<br />

wichtiger Projekte im Zusammenhang mit HIV/AIDS in yunnan,<br />

einer der Provinzen mit der höchsten Infektionsrate in China, und<br />

an der Eröffnung und Weiterentwicklung seiner neuen China-MSI-<br />

Kliniken beschäftigt. In den Räumlichkeiten des <strong>adidas</strong> Konzerns<br />

in Guangzhou wurde in Zusammenarbeit mit MSI ein Workshop<br />

abgehalten, um die beteiligten Interessengruppen zusammenzubringen<br />

und die bei zwei verschiedenen Zulieferern erstellte<br />

Bedarfsanalyse zu prüfen. Wir erhielten Feedback von den<br />

Fabriken, dem Guangdong Bureau of Health, der Family Planning<br />

Association, dem CDC China und Experten vom Migrant Labour<br />

Research & Service Center der Zhongshan University und dem<br />

Guangdong Womens College.<br />

Nach dem Workshop wandten sich sowohl MSI <strong>als</strong> auch der <strong>adidas</strong><br />

Konzern an verschiedene Organisationen, um ihre Beteiligung<br />

zu gewinnen und aus dem Projekt ein sektorübergreifendes<br />

Engagement privater und öffentlicher Stellen zu machen. MSI<br />

reichte einen Vorschlag für ein Programm ein, das auf die<br />

Bedürfnisse von Arbeitnehmern in Guangzhou und Dongguan<br />

eingeht und Tausende von Fabriken und Hunderttausende von<br />

Arbeitnehmern erreichen könnte. Zurzeit besteht die Möglichkeit,<br />

dass das Programm im Rahmen der China Health Alliance durch<br />

die Aktivitäten der Global Health Initiative weitergeführt wird.<br />

Im nächsten Jahr werden wir über die Fortschritte berichten.<br />

BILDUNGS- UND INFRASTRUKTURPROGRAMM MIT<br />

SUDHAAR IN PAKISTAN<br />

Seit mehr <strong>als</strong> 30 Jahren bezieht der <strong>adidas</strong> Konzern Fußbälle<br />

aus Pakistan.<br />

Sialkot, das pakistanische Zentrum der Fußballherstellung, wurde<br />

immer wieder in Verbindung mit dem Thema Kinderarbeit gebracht.<br />

Um dem entgegenzuwirken, wurde durch eine branchenweite<br />

Initiative mit Unterstützung durch die Internationale Arbeitsorganisation,<br />

die FIFA und UNICEF ein unabhängiges und<br />

eigenverantwortliches Gremium geschaffen, das die Einhaltung<br />

des Verbots der Kinderarbeit überwacht.<br />

Um die Ursachen für Kinderarbeit anzugehen, d.h. Armut,<br />

Arbeitslosigkeit und fehlende Bildung, mussten in den ländlichen<br />

Gemeinden der Region die Bildungsstandards und die Möglichkeiten<br />

für den Schulbesuch verbessert werden. Genau dies wurde durch<br />

die lokale Nicht-Regierungsorganisation Sudhaar in Form ihres<br />

Programms zur Verbesserung von Bildungseinrichtungen und<br />

schulischer Infrastruktur in Angriff genommen. Das Programm<br />

wird seit 2002 vollständig durch den <strong>adidas</strong> Konzern finanziert.<br />

Die Auswirkungen des Programms<br />

Das Ziel von Sudhaar ist es, in der Gesellschaft ein Bewusstsein für<br />

die Bedeutung von Bildung und die negativen Folgen von Kinderarbeit<br />

zu schaffen. Sudhaar motiviert die Eltern erfolgreich, ihre Kinder<br />

weiter zur Schule zu schicken, und hat außerdem Modellschulen<br />

entwickelt, Lehrer ausgebildet und die Ausbildungsplanung für<br />

die Regionalregierung übernommen.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 49<br />

Seit dem 1. September 2007 profitieren 19.266 Schüler in mehr <strong>als</strong><br />

125 staatlichen Schulen direkt von den verbesserten Schuleinrichtungen<br />

und dem Zugang zu besserer Ausbildung. Viele davon<br />

stammen aus Familien, die ihren Lebensunterhalt mit dem Nähen<br />

von Fußbällen verdienen und die 20% der ländlichen Bevölkerung<br />

in den Einzugsgebieten der Schulen ausmachen. Das Programm<br />

legt besonderen Wert auf Kompetenzbildung, indem es die von den<br />

kommunalen Behörden angebotenen Ausbildungsmöglichkeiten<br />

stärkt und die Beteiligung der Eltern und der ländlichen<br />

Gemeinden fördert.<br />

MITARBEITERENGAGEMENT<br />

Kids’ Sport Fun Day, Deutschland<br />

Aus der Zusammenarbeit zwischen Community Affairs und Human<br />

Resources entstand die Idee, den Auszubildenden des <strong>adidas</strong><br />

Konzerns die Möglichkeit zu geben, gemeinnützige Veranstaltungen<br />

zu organisieren. Mit dem ‚Kids’ Sport Fun Day’ hatten sie 2007 zum<br />

zweiten Mal die Gelegenheit dazu.<br />

Das Ziel dieses Vorhabens war es, sozial benachteiligten Kindern<br />

aus der Region zu ermöglichen, an einem aufregenden Sporttag in<br />

der Konzernzentrale in Herzogenaurach teilzunehmen. Gleichzeitig<br />

sollten die Auszubildenden die Gelegenheit erhalten, ein Projekt<br />

selbst zu planen und in die Praxis umzusetzen. Der ‚Kids’ Sport<br />

Fun Day’ findet auch 2008 wieder statt.<br />

Nach dem Erfolg des Projekts arbeiten Community Affairs und<br />

Human Resources im Rahmen einer ähnlichen Veranstaltung eng<br />

zusammen. Diese wird von unseren ReBound-Schülern organisiert,<br />

einer Gruppe, die sich aus unseren besten Praktikanten<br />

zusammensetzt. Das Projekt findet 2008 statt.<br />

Business@School, Deutschland<br />

Das Projekt ‚business@school’ ist eine Bildungsinitiative der<br />

Boston Consulting <strong>Group</strong> (BCG) und soll Brücken bauen zwischen<br />

Unternehmen und Schulen in verschiedenen Ländern. Es unterstützt<br />

1.900 Schüler aus Deutschland, österreich, Italien, Singapur und<br />

der Schweiz dabei, in der Praxis Unternehmen kennenzulernen<br />

und Erfahrungen zu sammeln.<br />

Der <strong>adidas</strong> Konzern arbeitet partnerschaftlich mit der Boston<br />

Consulting <strong>Group</strong> und dem Gymnasium in Herzogenaurach<br />

zusammen und unterstützt das Projekt mit sechs ,Trainern’ - drei<br />

Betreuern aus dem <strong>adidas</strong> Konzern und drei Beratern von BCG.<br />

Fakten und Methodik Schüler und Lehrer profitieren gleichermaßen<br />

von ‚business@school’. Neben der Vermittlung betriebswirts chaftlicher<br />

Fakten und Methoden hilft ein Wettbewerb den Schülern bei<br />

der Karriereplanung und bietet ihnen die Möglichkeit, Schlüsselqualifikationen<br />

zu erwerben, wie z.B. Teamarbeit, Präsentationen<br />

und Recherchetechniken. Sowohl Lehrer <strong>als</strong> auch Schüler erfahren<br />

dadurch neue Formen des Lehrens und Lernens. Der teilnehmenden<br />

Schule bietet sich die Gelegenheit, nützliche Kontakte zum <strong>adidas</strong><br />

Konzern zu knüpfen und Einblicke in die Sportartikelbranche<br />

zu erhalten.


SPENDENWESEN<br />

Hilfsmaßnahmen von Terre des Hommes in Bihar, Indien<br />

Rund 15 Millionen Menschen haben 2007 durch den Monsunregen<br />

in Bihar ihr Zuhause verloren. Nahezu eine Million Menschen leben<br />

in Hilfslagern, Zelten oder Behelfsunterkünften mit einfachen<br />

Dächern aus Plastik oder Leinentüchern.<br />

Die Nahrungsmittelversorgung war eines der größten Probleme,<br />

da Kochen nicht möglich war und alle Getreidevorräte entweder<br />

weggeschwemmt wurden oder im Wasser verfaulten. Durch die<br />

ersten Hilfsmaßnahmen standen Lebensmittel in nur sehr<br />

dürftigem Umfang zur Verfügung.<br />

Dies veranlasste uns dazu, die Arbeit von Terre des Hommes e.V.<br />

finanziell zu unterstützen.<br />

Am dringendsten benötigten die Opfer dieser Naturkatastrophe<br />

Medikamente, Lebensmittel und Unterkünfte, und für eben diese<br />

Zwecke wurde die Spende des <strong>adidas</strong> Konzerns eingesetzt.<br />

SOS-Kinderdorf in Südafrika<br />

SOS-Kinderdörfer startete 2004 zusammen mit der FIFA die<br />

Kampagne ,6 Dörfer für 2006’, um Mittel für die Errichtung von<br />

sechs neuen SOS-Kinderdörfern zu beschaffen. Der <strong>adidas</strong><br />

Konzern finanzierte den Bau eines Familienhauses im SOS-<br />

Kinderdorf in Rustenburg, Südafrika.<br />

SOS unterstützt von HIV/AIDS betroffene Kinder durch seine<br />

Sozialzentren und Kinderdörfer. Der <strong>adidas</strong> Konzern half beim Bau<br />

des neuen SOS-Kinderdorfes in Rustenburg im Nordwesten des<br />

Landes. Die Stadt hat 53.000 Einwohner und liegt in einer der<br />

wachstumsstärksten Regionen Südafrikas. Die schnelle Expansion<br />

hat jedoch eine Kehrseite: Die Zahl der notleidenden Menschen,<br />

und besonders die der notleidenden Kinder, steigt rapide an.<br />

Im SOS-Kinderdorf in Rustenburg sollen Kinder, die allein auf der<br />

Welt stehen, langfristig ein familienähnliches Zuhause finden. Auf<br />

diese Weise wachsen sie geborgen in einer sicheren Umgebung auf<br />

und haben die Chance auf eine positive Zukunft. Um den Kindern in<br />

Südafrika eine bessere Zukunft zu ermöglichen und die Folgen von<br />

HIV/AIDS zu behandeln, haben wir beschlossen, das Familienhaus<br />

über die nächsten Jahre in Bezug auf dessen laufende jährliche<br />

Kosten zu unterstützen.<br />

Impfprogramm von ,Save the Children’<br />

Aufbauend auf unserer Beziehung zu der Nicht-Regierungsorganisation<br />

,Save the Children’ haben wir diese bei ihrem<br />

weltweiten Impfprogramm für Kinder unterstützt.<br />

Sechs Millionen Kinder könnten jährlich durch leicht erhältliche und<br />

kostengünstige Mittel gerettet werden. Unzählige Kinder sterben<br />

noch bevor sie das fünfte Lebensjahr erreichen an Krankheiten<br />

wie Masern, Kinderlähmung oder Lungenentzündung, d.h. an<br />

Krankheiten, die in den Industrieländern längst keine Bedrohung<br />

mehr darstellen. Die Hauptursache für die meisten dieser Krankheiten<br />

ist schlichtweg die Armut. Selbst in Regionen, in denen es eine<br />

medizinische Versorgung gibt, kann sich die durchschnittliche<br />

Familie diese häufig nicht leisten oder nutzen. ,Save the Children’<br />

gibt im Rahmen ihres Programms Impfstoffe aus, um Kinder vor<br />

diesen vermeidbaren Krankheiten zu schützen.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 50<br />

Bolivien ist derzeit das ärmste Land in Südamerika. Dort leben zwei<br />

Drittel der Bevölkerung in Armut, was sich auf die Gesundheit und<br />

die Lebenserwartung der bolivianischen Kinder auswirkt. Zur<br />

Unterstützung der Arbeit von ,Save the Children’ haben wir Mittel<br />

bereitgestellt, um alle Kinder einer Schule in Bolivien impfen<br />

zu lassen.<br />

Humanitäre Hilfsarbeit<br />

Wir haben Beziehungen zu ausgesuchten humanitären Organisationen<br />

aufgebaut, um durch unsere Produktspenden maximale Hilfe zu<br />

leisten. Im Jahr 2007 haben wir rund 900.000 Produkte für wohltätige<br />

Zwecke gespendet.<br />

Unsere wichtigsten Partner sind das ,Global Aid Network’, ,Goldene<br />

Lilien Mission’ und ‚Luftfahrt ohne Grenzen e.V.’. Mithilfe dieser<br />

Organisationen haben verschiedene humanitäre Hilfskonvois in den<br />

vergangenen beiden Jahren Hilfsmittel, zu denen auch Produkte des<br />

<strong>adidas</strong> Konzerns zählten, ausgeliefert.<br />

initiatiVen Von <strong>adidas</strong><br />

Die Initiativen der Marke <strong>adidas</strong> werden durch den Adi Dassler Fund<br />

und lokale Programme unterstützt, die durch unsere Standorte in<br />

den jeweiligen Ländern betreut werden.<br />

Programme des Adi Dassler Fund<br />

• Right to Play<br />

• PeacePlayers International<br />

• Coaching for Hope, Burkina Faso<br />

• Diambars Institute, Senegal<br />

Lokale Programme<br />

• Verschiedene Ausbildungs- und Sportinitiativen für Jugendliche<br />

in den USA<br />

• ,Terry Fox’ Marketingprojekt für gute Zwecke, Kanada<br />

• Special Olympics, Japan<br />

• Good Neighbors International, Korea<br />

PROGRAMME DES ADI DASSLER FUND<br />

Der Adi Dassler Fund unterstützt Organisationen, die Kinder<br />

mit Trainern zusammenbringen, die neben sportlichen auch<br />

menschliche Werte vermitteln. Diese Organisationen und ihre<br />

Programme nutzen den Sport, um Werte wie Selbstvertrauen,<br />

Respekt und Teamwork zu lehren. Diese helfen dabei, Hindernisse<br />

abzubauen und den Menschen ein gesünderes und besseres Leben<br />

zu ermöglichen. Die Stiftung wird weltweit von der Marke <strong>adidas</strong><br />

und ihren Angestellten unterstützt.<br />

Right To Play<br />

Die humanitäre Organisation ,Right To Play’ versucht mit speziell<br />

ausgearbeiteten Spiel- und Sportprogrammen für Kinder und<br />

Gemeinschaften, die von Krieg, Armut und Krankheiten betroffen<br />

sind, die Gesundheit zu fördern, Qualifikationen für das Leben zu<br />

vermitteln und den Frieden zu fördern. ,Right to Play’ arbeitet<br />

sowohl humanitär <strong>als</strong> auch entwicklungsbezogen und betreibt<br />

Projekte in über 20 Ländern in Afrika, Asien und dem Nahen Osten.


,Right To Play’ ist die einzige weltweit tätige Organisation, die Sport<br />

für Entwicklungs- und Friedensprogramme umsetzt und sich aktiv<br />

in diesem Bereich an der Forschungsarbeit und der Entwicklung<br />

von Verfahrensweisen beteiligt.<br />

,Right To Play’ konzentriert sich auf vier strategische<br />

Programmbereiche:<br />

• Grundausbildung und ganzheitliche Kindesentwicklung<br />

• Gesundheitsförderung und Prävention von Krankheiten<br />

• Konfliktbewältigung und Friedensförderung<br />

• Entwicklung und Beteiligung von Gemeinschaften.<br />

In Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen, Geldgebern und<br />

lokalen Gemeinschaften passt ,Right To Play’ jedes Programm<br />

auf die jeweiligen Bedürfnisse an.<br />

Die Grundsätze gemäß der Konvention über die Rechte des Kindes<br />

liegen jedem Handeln von ,Right To Play’ zugrunde. Die Organisation<br />

stellt sicher, dass die Kinder am äußersten Rand unserer Gesellschaft<br />

von unseren Programmen profitieren. Dazu zählen Straßenkinder,<br />

ehemalige Kindersoldaten, Flüchtlinge und von HIV und AIDS<br />

betroffene Kinder.<br />

Der Adi Dassler Fund, <strong>adidas</strong> und ,Right To Play’ haben 2007 die<br />

,Red Ball Campaign’ (‚Kampagne roter Ball’) konzipiert. Diese<br />

verfolgte zwei Hauptziele. Zum einen sollten die Programme von<br />

,Right to Play’ auf der ganzen Welt mit Produkten und finanziellen<br />

Mitteln unterstützt werden. Zum anderen sollte Bewusstsein für die<br />

Mission von ,Right To Play’ geschaffen und herausgestellt werden,<br />

wie der Sport das Leben von Kindern verändern kann.<br />

Um die Ziele zu erreichen, stellte <strong>adidas</strong> ,Right to Play’<br />

100.000 Fußbälle zur Verwendung in den Programmen auf der<br />

ganzen Welt zur Verfügung. Zudem wurde eine Kampagne in<br />

unserem eigenen Einzelhandel und in unseren Factory Outlets<br />

an mehr <strong>als</strong> 400 Standorten weltweit durchgeführt. Im Rahmen der<br />

Kampagne wurden ,Right To Play’ und seine Programme an<br />

erstklassigen Standorten von <strong>adidas</strong> Läden vorgestellt, u.a. in der<br />

Londoner Oxford Street. Verkauft wurde ein roter Minifußball.<br />

Sämtliche Erlöse aus dem Verkauf des Balls wurden an ,Right To Play’<br />

gespendet. Im Rahmen gemeinsamer Veranstaltungen von<br />

,Right To Play’ und Partnern von <strong>adidas</strong> konnte verstärkt auf die<br />

Ziele und Programme hingewiesen werden, wie z.B. auf einer<br />

Medienveranstaltung mit dem Fußballer Zinedine Zidane in Athen.<br />

Es ist geplant, die Kampagne über die nächsten vier Jahre jährlich<br />

einen Monat lang durchzuführen.<br />

PeacePlayers International<br />

,PeacePlayers International’ (PPI) ist eine weltweit tätige<br />

Organisation, die den Sport nutzt, um junge Menschen aus<br />

gespaltenen Gesellschaften zusammenzuführen und auszubilden.<br />

PPI ist davon überzeugt, dass ,Kinder, die zusammen spielen, auch<br />

lernen können, miteinander zu leben’. Die aktuellen Programme<br />

in Nordirland, Südafrika, Zypern und dem Nahen Osten führen<br />

Tausende von Kindern zusammen, um positive Beziehungen<br />

zueinander aufzubauen, Führungsqualitäten zu entwickeln und die<br />

Zukunft dieser Kinder zu verbessern. Im Laufe der letzten sechs<br />

Jahre hat die Organisation mit mehr <strong>als</strong> 45.000 Kindern gearbeitet.<br />

An der Spitze von ‚PeacePlayers International’ steht ein globales<br />

Netzwerk junger Führungskräfte, die <strong>als</strong> Trainer, Mentoren und<br />

Vermittler zusammenarbeiten.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 51<br />

Der Adi Dassler Fund unterstützt das Programm von ,PeacePlayers’<br />

im Nahen Osten mit Geld- und Produktspenden. Dies ermöglicht die<br />

Unterstützung der folgenden Projekte:<br />

• ,Twinned Basketball Clubs’, ein Netzwerk mit Gruppen jüdischisraelischer,<br />

arabisch-israelischer und palästinensischer<br />

Kinder unter der Anleitung einer Gruppe von Trainern<br />

unterschiedlicher Herkunft<br />

• Ein Projekt zur Entwicklung von Führungsqualitäten, in dessen<br />

Rahmen Jugendliche aus allen Bereichen Fähigkeiten vermittelt<br />

werden, die sie benötigen, um in ihren Gemeinden positive<br />

Veränderungen zu bewirken<br />

• ,Grass Roots Hoops’, Westbank – eine Initiative, deren Ziel es ist,<br />

in unterprivilegierten Gebieten Kapazitäten und Infrastruktur<br />

aufzubauen, und die wöchentliche Praxisveranstaltungen mit<br />

,gefährdeten’ Kindern abhält<br />

• ,BasketPal Camps’ – hier treten gemischte Teams im Basketball<br />

gegeneinander an und nehmen an Workshops zur<br />

Teamentwicklung und zur Friedensförderung teil.<br />

Zusätzlich zur Unterstützung dieser Programme im Nahen Osten<br />

hat der Adi Dassler Fund an einem neuen Projekt in New Orleans<br />

eng mit ,PeacePlayers’ zusammengearbeitet. ,PeacePlayers’<br />

ermittelte hier die Bedürfnisse für die Jugendentwicklung und<br />

Sportprogramme in dem vom Hurrikan Katrina betroffenen Gebiet.<br />

Am dringendsten erforderlich ist die Verbesserung der Lese- und<br />

Schreibfähigkeit. Das Ziel für das erste Jahr der Umsetzung ist<br />

die Teilnahme von 2.000 Personen an den PPI-Programmen in<br />

der Region.<br />

Coaching for Hope, Burkina Faso<br />

Die Nicht-Regierungsorganisation ,Coaching for Hope’ versucht<br />

über den Fußball, benachteiligte junge Menschen in Entwicklungsländern<br />

zu unterstützen und ihnen die Gefahren von HIV und AIDS<br />

bewusst zu machen. Dies erfolgt durch die Ausbildung lokaler<br />

Trainer und Pädagogen, damit diese die Kinder in ihren Gemeinden<br />

im Fußball trainieren und zu HIV/AIDS informieren können. Zuvor<br />

müssen die lokalen Pädagogen bzw. Erzieher jedoch selbst an<br />

intensiven Schulungskursen teilnehmen, bei denen sie zur HIV/<br />

AIDS-Aufklärung geschult werden. Gleichzeitig erhalten sie eine<br />

Einführung in die Fußballlehre durch Fußballtrainer aus der<br />

britischen Profiliga. Nach Abschluss der Ausbildung werden sie<br />

auch weiterhin durch zusätzliche Schulungen fortgebildet und<br />

erhalten Unterstützung durch britische Trainer und die Mitarbeiter<br />

von ,Coaching for Hope’, um das Erlernte in die Praxis umzusetzen.<br />

Die lokalen Erzieher werden dabei nach und nach so ausgebildet,<br />

dass sie ihre eigenen ,Coaching for Hope’-Schulen betreiben können.<br />

,Coaching for Hope’ betreibt zurzeit Programme in Westafrika<br />

und Südafrika.<br />

<strong>adidas</strong> hat 2007 die Partnerschaft mit ,Coaching for Hope’ mit dem<br />

Programm in Burkina Faso begonnen. Im Laufe des Jahres fanden<br />

verschiedene Spendenaktionen statt, an denen sich Mitarbeiter,<br />

Kunden und Sportler von <strong>adidas</strong> beteiligten. Mehr <strong>als</strong> 120 Mitarbeiter<br />

aus Großbritannien, den Beneluxländern und Irland haben an einem<br />

wohltätigen Fußballturnier teilgenommen, und eine karitative Feier<br />

in Stockport bei Manchester verzeichnete über 170 Teilnehmer. Die<br />

eingegangenen Spendengelder wurden zur Unterstützung des<br />

Projekts in Burkina Faso sowie des Waisenhauses ,Association<br />

Managre Nooma for the Protection of Orphans (AMPO)’ in<br />

Ouagadougou eingesetzt. Unsere Mitarbeiter unterstützen<br />

,Coaching for Hope’ zudem durch Sachspenden wie Schuhe<br />

und Bekleidung.


Diambars Institute, Senegal<br />

Das 2003 von den Profifußballern Jimmy Adjovi-Boco, Saer Seck,<br />

Bernard Lama und Patrick Vieira gegründete ,Diambars Institute’<br />

bietet viel versprechenden jungen Fußballtalenten eine Umgebung,<br />

in der Bildung, Fußballtraining sowie allgemeine Wertvorstellungen<br />

in einer einzigartigen Lernerfahrung vereint werden.<br />

Diambars ist eine Bildungsplattform, die nicht nur der fußballerischen<br />

Ausbildung von besonders talentierten Fußballern dient,<br />

sondern sie will auch Individualität fördern und den Jugendlichen<br />

vermitteln, was es bedeutet, eine Vorbildfunktion zu haben.<br />

<strong>adidas</strong> Frankreich unterstützt Diambars finanziell seit 2003 und hat<br />

die Unterstützung bis 2010 bereits zugesagt. Zwischen den Kindern<br />

von Diambars und den Mitarbeitern von <strong>adidas</strong> Frankreich ist eine<br />

enge Beziehung entstanden. Sie stehen das ganze Jahr über mitei nander<br />

in Verbindung und im Rahmen der jährlichen Sommerreise<br />

nach Frankreich verbringen die Kinder von Diambars stets einige<br />

Tage zuhause bei unseren Mitarbeitern.<br />

LOKALE PROGRAMME<br />

Verschiedene Ausbildungs- und Sportinitiativen für<br />

Jugendliche in den USA<br />

Im Mittelpunkt unserer Aktivitäten für gesellschaftliches<br />

Engagement in den USA steht die Unterstützung junger Menschen,<br />

ihre Talente zu nutzen und das Potenzial voll auszuschöpfen. Unsere<br />

Initiativen in den Bereichen Bildung und Sport bieten benachteiligten<br />

oder mit schweren Lebenssituationen konfrontierten Jugendlichen<br />

Chancen.<br />

Beispiele dafür, wie wir dieses Ziel erreichen, sind:<br />

• Das <strong>adidas</strong> Stipendienprogramm ,Earn your Stripes’ vergibt<br />

Geldstipendien an Schüler im letzten Highschool-Jahr, die<br />

besondere Leistungen im sozialen, schulischen und sportlichen<br />

Bereich zeigen.<br />

• In Zusammenarbeit mit der lokalen gemeinnützigen Organisation<br />

,Schoolhouse Supplies’ spendet <strong>adidas</strong> Rucksäcke und Schulzubehör<br />

an sozial benachteiligte Schüler. Die Mitarbeiter von <strong>adidas</strong> helfen<br />

dabei zu Schuljahresbeginn, die Schultaschen bzw. Rucksäcke zu<br />

füllen und bereitzustellen.<br />

• Im Sommer 2007 hat <strong>adidas</strong> das erste <strong>adidas</strong> Sport-Camp in der<br />

Nordamerikazentrale von <strong>adidas</strong> in Portland veranstaltet.<br />

Gemeinsam mit den staatlichen Schulen in Portland haben wir<br />

mit den Kindern vor Ort zusammengearbeitet, die ansonsten nicht<br />

die Möglichkeit gehabt hätten, ein derartiges Sport-Camp zu<br />

besuchen. Während des einwöchigen Fußball- und Basketball-<br />

Camps haben Mitarbeiter und Trainer aus der Gemeinde<br />

ehrenamtlich sportliche Fähigkeiten und Werte wie Teamarbeit,<br />

Engagement und Selbstvertrauen vermittelt. Der Erfolg dieses<br />

Camps bildet die Grundlage für die Entwicklung eines erweiterten<br />

Sportprogramms gemeinsam mit den staatlichen Schulen in<br />

Portland, das für 2008 geplant ist.<br />

• 2007 wüteten Waldbrände in den Gemeinden Südkaliforniens und<br />

zerstörten Eigenheime, Besitztümer und das Leben Tausender<br />

von Familien. Über die Partnerschaft mit der gemeinnützigen<br />

Organisation ,Soles4Souls’ und der humanitären Hilfsorganisation<br />

,Assist International’ hat <strong>adidas</strong> <strong>als</strong> Hilfe für die Opfer der<br />

Waldbrände Bekleidungsprodukte gespendet.<br />

Wir bewerten kontinuierlich, wie wir am besten für die Bedürfnisse<br />

der Gesellschaft eintreten können und entwickeln Programme und<br />

Initiativen, die wichtige Beiträge leisten können. Unsere Mitarbeiter<br />

wissen, wie wichtig es ist, bei Problemen in der Gesellschaft zu<br />

Sozial- und Umweltbericht • 52<br />

helfen, und sie sind für einen Großteil des Erfolgs unserer<br />

Programme verantwortlich, indem sie ihre Zeit zur Verfügung<br />

stellen, sich finanziell und durch sonstige Spenden an den<br />

Programmen beteiligen.<br />

,Terry Fox’ Marketingprojekt für gute Zwecke, Kanada<br />

<strong>adidas</strong> Kanada und die Terry Fox Stiftung haben sich zusammengeschlossen,<br />

um den indigoblauen Schuh mit Symbolcharakter, den<br />

<strong>adidas</strong> Orion TF, vorzustellen. Alle Erlöse aus dem Verkauf kommen<br />

der Terry Fox Stiftung zugute.<br />

Terry Fox war ein junger Kanadier, der durch eine Krebserkrankung<br />

ein Bein verlor. Sein Ziel war es, Geld für die Krebsforschung zu<br />

sammeln, indem er in seinem so genannten ,Marathon der<br />

Hoffnung’ quer durch ganz Kanada lief. Fox trug bei seinem Lauf<br />

seinen Lieblingslaufschuh, den <strong>adidas</strong> Orion von 1979, den <strong>adidas</strong><br />

ihm 1980 zur Verfügung stellte. Terry Fox musste nach 143 Tagen<br />

und mehr <strong>als</strong> 4.800 Laufkilometern aufgeben, weil die Krankheit<br />

erneut bei ihm ausbrach. Doch auf seinem Weg hatte er weltweit<br />

die Aufmerksamkeit der Menschen geweckt und Millionen von<br />

Dollar gesammelt.<br />

Bis heute ist die Terry Fox Stiftung der Vision und den Grundsätzen<br />

ihres Namensgebers treu geblieben. Sie sammelt weiterhin Geld für<br />

die Krebsforschung durch den jährlichen Terry-Fox-Lauf, Geldspenden<br />

und gezielte Sachspenden. Dies ist das erste Mal, dass die Terry Fox<br />

Stiftung eine Partnerschaft mit einem Unternehmen eingegangen ist.<br />

Gemeinsam mit der Terry Fox Stiftung untersucht <strong>adidas</strong> Kanada<br />

jedes Jahr Initiativen, die:<br />

• Auf die Terry Fox Stiftung hinweisen und die Aufmerksamkeit<br />

steigern;<br />

• Die Teilnehmerzahl an dem jährlichen Lauf erhöhen;<br />

• Der Stiftung Spendengelder sichern.<br />

Special Olympics, Japan<br />

Die ,Special Olympics’ sind eine internationale Organisation, die<br />

Kindern und Erwachsenen mit geistiger Behinderung die<br />

Möglichkeit gibt, durch Sport an der Gesellschaft teilzunehmen.<br />

Wir sind der Ansicht, dass ,Special Olympics’ <strong>adidas</strong>’ Werte der<br />

Leidenschaft, der Authentizität und der Ehrlichkeit im Sport vermitteln.<br />

Wir halten es für wichtig, Geld zur Finanzierung bereitzustellen,<br />

aber die Bereitschaft zur freiwilligen Mithilfe der <strong>adidas</strong> Mitarbeiter<br />

ist noch wichtiger für erfolgreiche gemeinnützige Programme.<br />

Die Organisation wird schon seit 2005 durch die freiwillige und<br />

ehrenamtliche Mitarbeit von unseren Angestellten unterstützt.<br />

2007 haben 23 Mitarbeiter jeweils zwei Tage <strong>als</strong> freiwillige Helfer<br />

an der Arbeit von ,Special Olympics’ teilgenommen. Unsere<br />

Unterstützung umfasste zudem die Versorgung mit Produkten<br />

und öffentlichkeitsarbeit durch <strong>adidas</strong> Japan.<br />

Good Neighbors International, Korea<br />

,Good Neighbors International’ (GNI) ist eine internationale<br />

humanitäre Entwicklungsorganisation aus Korea. Sie wurde 1991<br />

gegründet und war die erste internationale Nicht-Regierungsorganisation<br />

in Korea mit ,General Consultative Status’, dem<br />

höchsten Konsultativstatus des Wirtschafts- und Sozialrats der<br />

Vereinten Nationen.


GNI konzentriert sich darauf, in Armut lebenden und unter<br />

Diskriminierung leidenden Kindern und Jugendlichen zu helfen<br />

und betreibt 60 wohltätige Einrichtungen in Korea.<br />

Inspiriert durch den ,Children’s Day’ (,Tag des Kindes’) hat<br />

<strong>adidas</strong> Korea Fußbälle an die wohltätigen Einrichtungen von<br />

GNI gespendet.<br />

Aufgrund dessen haben rund 2.000 sozial benachteiligte Kinder<br />

in den wohltätigen Einrichtungen angefangen, Fußball zu spielen.<br />

Dadurch verbesserte sich die physische Konstitution der Kinder<br />

und unter den Kindern entstand ein Teamgeist.<br />

initiatiVen Von reebok<br />

Reebok ist davon überzeugt, dass eine starke und konstante<br />

Präsenz in den Gemeinden auf der ganzen Welt unverzichtbar ist.<br />

Die Marke unterstützt gesellschaftliche und humanitäre<br />

Programme, die in den Leben junger und benachteiligter<br />

Menschen wichtige Beiträge leisten.<br />

Die wichtigsten Projekte von Reebok sind:<br />

• Kommunale Beziehungen<br />

• Reebok 4 Real<br />

• Reach<br />

• Community Relations Reebok Recognition Program<br />

• Reebok Foundation<br />

• Peace Games, Inc.<br />

• Bridge Over Troubled Waters<br />

KOMMUNALE BEZIEHUNGEN<br />

Reebok hat 2007 die ,Global Corporate Citizenship Plattform’<br />

eingeführt – eine Reihe von Programmen für benachteiligte<br />

Gemeinden und Gruppen, die unterprivilegierten Jugendlichen<br />

helfen, ihr Potenzial zu realisieren und ein gesünderes, besseres<br />

Leben zu führen. Derzeit umfasst diese Plattform ,Reebok 4 Real’,<br />

,Reach’, ,Community Relations Reebok Recognition Program’ und<br />

die ,Reebok Foundation’.<br />

REEBOK 4 REAL<br />

Als ein Hauptpfeiler der ,Global Corporate Citizenship Plattform’<br />

fungiert ,Reebok 4 Real’ <strong>als</strong> Katalysator für die Realisierung des<br />

Markenziels: die Jugend der Welt zu befähigen, ihr Potenzial voll<br />

auszuschöpfen. ,Reebok 4 Real’ hat sich zwar aus dem weltweit<br />

anerkannten Programm ,Reebok Human Rights Award’ entwickelt,<br />

ist jedoch hinsichtlich Umfang und Reichweite breiter ausgelegt.<br />

Durch die Errichtung eines Netzwerks aus Reebok Mitarbeitern,<br />

Sportlern, Künstlern und Einzelhändlern zum Nutzen junger<br />

Menschen stärkt Reebok die eigene Entschlossenheit, ein<br />

verantwortungsbewusstes Mitglied in der Gesellschaft zu sein, das<br />

sich der Unterstützung der Jugend der Welt verschrieben hat.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 53<br />

REACH<br />

Durch das Reebok-Programm ,Reach’ befähigt und ermutigt die<br />

Marke Mitarbeiter auf der ganzen Welt dazu, ihren Beitrag zu leisten<br />

und in ihren Gemeinden positiv aktiv zu werden. Über kleinere<br />

‚Reach’-Subventionen, die Vollzeitmitarbeitern von Reebok für<br />

anerkannte gemeinnützige Zwecke gewährt werden, spricht das<br />

Unternehmen eine Einladung an seine Mitarbeiter aus, über ihre<br />

eigenen Mittel hinaus für ein Projekt Hilfe anzubieten, das ihnen<br />

und ihren Familien am Herzen liegt.<br />

Reebok hat in wichtigen Märkten auf der ganzen Welt wie in den<br />

USA, Kanada, Mexiko, Amsterdam und Hongkong für ,Reach’<br />

freiwillige Mitarbeitergremien gegründet. Zusätzlich zu der Prüfung<br />

der Subventionsanträge von Mitarbeitern kümmern sich die<br />

,Reach’-Gremiumsmitglieder in den USA auch um Koordination,<br />

Management und die Teilnahme an Programmen zum Mitarbeite rengagement<br />

und karitativen Maßnahmen in ihren lokalen<br />

Gemeinden.<br />

COMMUNITy RELATIONS REEBOK RECOGNITION PROGRAM<br />

Das Programm würdigt Einzelpersonen, die in den Leben junger<br />

Menschen entweder über ihren auserwählten Beruf oder freiwillige<br />

Maßnahmen einen wichtigen Beitrag leisten. Reebok lädt diese<br />

Personen, die mit jungen Menschen arbeiten, während einer<br />

bestimmten Woche im Jahr in die Zentrale von Reebok in Canton,<br />

Massachusetts ein, um dort zu Preisnachlässen einzukaufen.<br />

REEBOK FOUNDATION<br />

Die ,Reebok Foundation’ (Reebok Stiftung) wurde 1986 gegründet,<br />

um sich auf sozial verantwortliche Projekte zu konzentrieren und<br />

sich dahingehend vermehrt zu engagieren. Die Stiftung hat bereits<br />

mit Hunderten von gemeinnützigen Organisationen zusammengearbeitet<br />

und Millionen von Dollar gespendet.<br />

Die Reebok Stiftung konzentriert ihr Engagement auf Gemeinden,<br />

in denen sich Niederlassungen von Reebok befinden. Die Stiftung<br />

fördert soziale und wirtschaftliche Gleichheit und unterstützt<br />

diesbezüglich gemeinnützige Organisationen, die benachteiligte<br />

junge Menschen unterstützen und ihnen dabei helfen, ihr jeweiliges<br />

Potenzial voll auszuschöpfen und ein gesünderes, besseres Leben<br />

zu führen.<br />

Zudem können Reebok-Mitarbeiter in den USA über ein spezielles<br />

Programm Geld spenden, welches die Reebok Stiftung dann<br />

verdoppelt (bis zu 1.500 Dollar pro Jahr).<br />

PEACE GAMES, INC.<br />

Die Reebok Stiftung unterstützt ein Konfliktlösungsprogramm,<br />

das dazu dient, Gewalt im staatlichen Schulsystem zu verhindern.<br />

,Peace Games’ hat eine Initiative gestartet, die den derzeitigen<br />

Anstieg der Gewalt in der Stadt Boston, USA, eindämmen soll.<br />

,Peace Games’ lehrt Kindern, sich eigene sichere Klassenzimmer<br />

und Gemeinschaften zu schaffen, indem Partnerschaften mit<br />

Grundschulen, Familien, ehrenamtlich tätigen jungen Erwachsenen<br />

und Partnern aus der Gemeinde geschlossen werden.<br />

Im Laufe der nächsten drei Jahre ermöglichen es die von der<br />

Reebok Stiftung bereitgestellten Mittel ,Peace Games’:<br />

• Ihre Programme in 20% aller Grundschulen in Boston<br />

einzuführen;


• Durch Ausbildung von mehr <strong>als</strong> 500 Erziehern und<br />

Jugendbetreuern weitere 300.000 Kinder zu erreichen;<br />

• Eine öffentliche Bewusstseinskampagne zu starten, welche<br />

die innovative Arbeit der Menschen in Boston in den<br />

Mittelpunkt stellt.<br />

BRIDGE OVER TROUBLED WATERS<br />

Die Reebok Stiftung fördert die Organisation ,Bridge Over Troubled<br />

Waters’, die vernachlässigte und misshandelte Kinder dabei<br />

unterstützt, ihr Leben positiv zu verändern. Die Organisation hilft<br />

jedes Jahr Tausenden von Ausreißern und obdachlosen Jugendlichen,<br />

von denen viele in Haushalten aufgewachsen sind, die geprägt<br />

waren von Gewalt, Misshandlung und Vernachlässigung, häufig<br />

<strong>als</strong> Folge von Alkohol- oder Drogenmissbrauch.<br />

Durch Beratungen, medizinische und zahnmedizinische Versorgung,<br />

Bildungsmaßnahmen, berufsvorbereitende Programme, Sozialarbeit,<br />

Familienintervention und den Betrieb von temporären Wohneinrichtungen<br />

ermöglicht es die Organisation Kindern, die Teufelskreise<br />

von Armut, Misshandlung und Vernachlässigung zu durchbrechen<br />

und sichere und unabhängige Leben aufzubauen.<br />

initiatiVen Von taylormade<br />

Die Strategie von TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf (TMaG) für kommunale<br />

Beziehungen zielt darauf ab, das Markenbewusstsein durch<br />

Partnerschaften mit gemeinnützigen Organisationen zu fördern,<br />

und gleichzeitig die Programme sowie die Lebensqualität der<br />

Menschen, die von den Projekten betroffen sind, zu verbessern.<br />

TMaG unterstützt lokale karitative Organisationen, die sich für<br />

Jugendliche, den Golfsport und benachteiligte Menschen jeden<br />

Alters einsetzen.<br />

Die wichtigsten Projekte von TMaG sind:<br />

• Charitable Contributions Program, USA<br />

• Global Sports Alliance, Japan<br />

CHARITABLE CONTRIBUTIONS PROGRAM, USA<br />

Das von TMaG entwickelte ,Charitable Contributions Program’<br />

bearbeitet im Durchschnitt 3.000 Spendenanfragen pro Jahr.<br />

Neben Produktspenden werden im Rahmen des Programms<br />

Produkte von TMaG an geeignete gemeinnützige Organisationen zu<br />

reduzierten Preisen verkauft. Ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf<br />

wird in Form zusätzlicher Produkte an die Wohltätigkeitsorganisation<br />

gespendet. Der verbleibende Erlös wird zur Finanzierung des<br />

Programms einschließlich der Lohnkosten und Sozialleistungen für<br />

zwei Vollzeitbeschäftigte und einen Teilzeitbeschäftigten verwendet.<br />

Das verbleibende Ergebnis geht am Jahresende an TMaG.<br />

So wurde ein Programm geschaffen, das sich vollständig selbst<br />

finanziert und von dem alle Beteiligten profitieren. Die gemeinnützigen<br />

Organisationen können die gekauften Produkte verlosen,<br />

versteigern oder anderweitig einsetzen und nehmen dadurch<br />

Spenden ein, die den von TaylorMade berechneten Preis<br />

problemlos übersteigen.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 54<br />

GLOBAL SPORTS ALLIANCE, JAPAN<br />

Die ,Global Sports Alliance’ (GSA) wurde 1999 von begeisterten<br />

Sportlern gegründet, die Spaß am Sport haben und dabei<br />

gleichzeitig eine gesunde Umwelt für zukünftige Generationen<br />

bewahren wollten. Sie schufen die ,Ecoflag Movement’, eine<br />

globale Initiative, die den Sport nutzt, um auf den Umweltschutz<br />

hinzuweisen und entsprechende Aktivitäten zu fördern.<br />

TMaG organisierte zwei Golfveranstaltungen in Zusammenarbeit<br />

mit der GSA, um das Bewusstsein für den Naturschutz zu schärfen.<br />

fokUs 2007: interView mit marie stopes<br />

international<br />

Wir haben mit Nguyen Bich Hang, der Landesvertreterin von<br />

Marie Stopes International Vietnam (MSIVN), gesprochen, die uns<br />

ihre Sicht des Projekts für reproduktive Gesundheit/HIV-AIDS in<br />

Vietnam mitteilte.<br />

WELCHE BEDEUTUNG HAT DIE KLINIK FÜR DIE GEMEINDE?<br />

In Binh Duong gibt es nicht viele Gesundheitseinrichtungen.<br />

Dadurch bedingt haben Arbeiter und die sonstige Bevölkerung nur<br />

begrenzt Zugang zu Dienstleistungen hinsichtlich Familienplanung<br />

und der reproduktiven Gesundheit.<br />

Patienten, welche die MSI-Klinik in Binh Duong besuchen, erhalten<br />

Informationen über sensible Themen wie HIV/AIDS. Somit leistet der<br />

innovative Ansatz der Klinik in der Tat einen wichtigen Beitrag.<br />

WELCHES FEEDBACK ERHALTEN SIE AUS DER GEMEINDE?<br />

MSI Binh Duong und MSIVN haben über verschiedene Wege Feedback<br />

eingeholt. Wir haben Patienten befragt, Testpatienten eingesetzt,<br />

Fragebögen verteilt und einen Briefkasten für Verbesserungsvorschläge<br />

eingerichtet. Um zusätzliche Meinungen zu erhalten,<br />

haben der Leiter der MSI-Klinik in Binh Duong und der<br />

Programmleiter von MSI in Südvietnam stichprobenartig mit<br />

Patienten, Ausbildern, Kollegen und Lenkungsausschüssen<br />

der betroffenen Betriebe gesprochen.<br />

Die meisten Mitglieder der Gemeinde haben das Gefühl, dass sie<br />

respektiert, ihre Privatsphäre geschützt und ihre Angaben<br />

vertraulich behandelt werden, und sie haben die Dienste in einer<br />

freundlichen und besonders sauberen medizinischen Umgebung<br />

gerne genutzt. Die meisten Arbeiter haben angegeben, dass die<br />

Preise angemessen sind und ihnen erlauben, die Dienste in<br />

Anspruch zu nehmen.<br />

WO SEHEN SIE VERBESSERUNGSPOTENZIAL IN DER<br />

ZUSAMMENARBEIT MIT DEM ADIDAS KONZERN?<br />

Die Zusammenarbeit von MSIVN mit dem <strong>adidas</strong> Konzern ist bis<br />

heute hervorragend. Die an dem Projekt beteiligten Personen sind<br />

hilfsbereit, dynamisch und motiviert, was uns wiederum die Arbeit<br />

in den Betrieben erheblich erleichtert. MSIVN würde es begrüßen,<br />

weitere Gelegenheiten zur Zusammenarbeit mit dem <strong>adidas</strong><br />

Konzern für die Zukunft zu prüfen, so dass wir die Reichweite<br />

unserer Dienstleistungen und Aktivitäten neben Binh Duong und<br />

Ho-Chi-Minh-Stadt auch auf andere Standorte in Vietnam<br />

erweitern können.


EMPFINDEN SIE DIE UNTERSTÜTZUNG DES PROJEKTS<br />

DURCH DEN ADIDAS KONZERN ALS AUFRICHTIG ODER<br />

DIENT DAS PROJEKT NUR ALS IMAGE-PFLEGE?<br />

Das Projektteam von <strong>adidas</strong> hat uns gezeigt, dass es<br />

Unternehmensverantwortung strategisch handhabt, und es hat<br />

echte Fürsorge für die Gesundheit und das Leben aller Arbeiter,<br />

nicht nur die der eigenen Zulieferbetriebe, bewiesen.<br />

WAS HABEN SIE AUS DER ZUSAMMENARBEIT MIT DEM<br />

ADIDAS KONZERN GELERNT?<br />

Wir haben sehr viel gelernt. Wir verstehen jetzt besser, wie<br />

führende Unternehmen ihre soziale Verantwortung sehen und was<br />

es für die Belegschaft und die Gemeinde im Allgemeinen bedeutet,<br />

sich mit dem richtigen Partner der Zivilgesellschaft zusammenzuschließen,<br />

um wichtige soziale Probleme wie die Gesundheit<br />

verbessern zu wollen.<br />

WELCHE AUSWIRKUNGEN HATTE DIE ZUSAMMENARBEIT<br />

AUF DIE ARBEIT VON MARIE STOPES?<br />

Marie Stopes International ist besonders stolz auf die Initiative<br />

zwischen MSIVN und dem <strong>adidas</strong> Konzern, da sie insbesondere<br />

auch den jungen Wanderarbeitern zugute kommt, die eine der<br />

am wenigsten geschützten Bevölkerungsgruppen in Vietnam<br />

darstellen. Wir haben andere Organisationen innerhalb und<br />

außerhalb der MSI-Partnerschaft an den Erfahrungen und<br />

Erkenntnissen aus der Arbeit mit MSIVN teilhaben lassen.<br />

Die Initiative des <strong>adidas</strong> Konzerns und MSIVN wurde von der<br />

Organisation ,Business for Social Responsibility’ im Rahmen ihres<br />

Besuchs des Programms Anfang 2006 <strong>als</strong> einzige ,vorbildliche<br />

Maßnahme’ in ganz Vietnam ausgezeichnet. Die Arbeit mit dem<br />

<strong>adidas</strong> Konzern hat MSI/MSIVN zum anerkannten Pionier in der<br />

Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft werden lassen, mit dem<br />

gemeinsamen Ziel, mehr Wohlstand in die Gemeinden zu bringen.<br />

Wir haben gelernt, wie man mit der Privatwirtschaft zusamme narbeitet,<br />

und wir wissen heute, wie leistungsfähig die Partnerschaft<br />

zwischen Nicht-Regierungsorganisationen und der Privatwirtschaft<br />

sein kann hinsichtlich der Verbesserung des wirtschaftlichen und<br />

sozialen Wohls nicht nur der jeweiligen Einzelpersonen, sondern<br />

auch des beteiligten Unternehmens.<br />

WIE STELLEN SIE SICH DIE ZUKUNFT DIESES PROJEKTS<br />

IDEALERWEISE VOR?<br />

Dass die Betriebe weiterhin Aufklärung betreiben und Dienste zur<br />

reproduktiven Gesundheit für ihre Arbeiter bereitstellen, direkt vor<br />

Ort, auf respektvolle und urteilsfreie Weise.<br />

Die meisten Beschäftigten sind jung, dynamisch und motiviert.<br />

Wenn sie spüren, dass ihr Arbeitgeber sich wirklich kümmert,<br />

werden sie Verantwortung für ihr Leben und den Erfolg ihrer<br />

Organisation übernehmen.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 55


Unsere Mitarbeiter sind unser entscheidender Erfolgsfaktor.<br />

Wenn wir unser Ziel erreichen wollen, weltweit führend in der<br />

Sportartikelindustrie zu werden, sind wir dazu auf die Talente,<br />

den Enthusiasmus und den engagierten Einsatz unserer<br />

Mitarbeiter angewiesen.<br />

Entsprechend definieren wir auch unsere Personalfunktionen<br />

und -ziele sowie unser Personalprogramm. Die Kommunikation<br />

zwischen Belegschaft und Management stellen wir sicher, indem<br />

wir die Mitarbeiter in die Entscheidungsprozesse einbeziehen.<br />

Die Beschäftigten sind verpflichtet, sich an den internen Mitarbeiter-<br />

Verhaltenskodex zu halten, und wir <strong>als</strong> Arbeitgeber sind moralisch<br />

verpflichtet, ihre Sicherheit und Gesundheit zu gewährleisten. Dies<br />

beinhaltet präventive und Vorsichtsmaßnahmen im Rahmen unserer<br />

Konzernrichtlinien. Die Vergütung unserer Beschäftigten muss fair<br />

sein und unserer sowie ihrer Leistung entsprechen.<br />

Wir bemühen uns gezielt um die Weiterentwicklung und Bindung<br />

unserer Mitarbeiter und streben ein Arbeitsklima an, in dem Vielfalt<br />

groß geschrieben wird. Zudem kümmern wir uns um unsere<br />

Mitarbeiter, indem wir die globale Mobilität fördern, Mitarbeiter<br />

dabei unterstützen, eine gesunde Harmonisierung von Beruf und<br />

Privatleben (,Work-Life-Balance’) zu erreichen und ihnen breit<br />

gefächerte interne Sportprogramme anbieten.<br />

personalfUnktionen Und -ziele<br />

Personalmanagement ist eine der Kernfunktionen im Rahmen der<br />

globalen Organisation unseres Konzerns. Das Personalwesen im<br />

Konzern (,Human Resources’, HR) ist verantwortlich für:<br />

• Personalmanagement aller Konzernfunktionen und Marken<br />

• Mitarbeiterrekrutierung<br />

• Mitarbeiter- und Führungskräfteentwicklung<br />

• Talentförderung und Zukunftsplanung<br />

• Leistungsmanagement<br />

• Vergütungs- und Mobilitätsmanagement<br />

• Programme für Berufseinsteiger (z.B. Auszubildende,<br />

Praktikanten und Trainees) und darauf bezogenes<br />

Personalmarketing<br />

• Interne Sportprogramme und Initiativen zur Harmonisierung von<br />

Beruf und Privatleben (,Work-Life-Balance’) in Deutschland.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 56<br />

Zuständig für das Personalwesen im Konzern ist der Chief HR<br />

Officer, der an den Vorstandsvorsitzenden berichtet.<br />

Die Personalabteilung im Konzern stützt sich dabei auf drei<br />

wesentliche strategische Pfeiler, die alle weltweiten Initiativen<br />

unterstützen:<br />

• Schaffung einer Arbeitsumgebung, die Teamgeist, Leidenschaft,<br />

Engagement und Leistung fördert<br />

• Vermittlung einer Leistungskultur, die auf starken<br />

Führungsqualitäten basiert<br />

• Entwicklung des <strong>adidas</strong> Konzerns zum bevorzugten Arbeitgeber.<br />

Als Branchenführer ist der <strong>adidas</strong> Konzern bestrebt:<br />

• Ein Vorkämpfer für Führungsstärke und Talentförderung zu sein<br />

• Sich <strong>als</strong> bevorzugten Arbeitgeber zu positionieren<br />

• Einer der zehn bevorzugten Arbeitgeber in den Schlüsselmärkten,<br />

in denen wir tätig sind, zu werden.<br />

personalproGramme<br />

Unsere Mitarbeiter sind von entscheidender Bedeutung für unseren<br />

anhaltenden wirtschaftlichen Erfolg. Als Unternehmen mit über<br />

31.000 Mitarbeitern an mehr <strong>als</strong> 150 Standorten weltweit benötigen<br />

wir Person<strong>als</strong>trategien, die sich global umsetzen lassen. Der erste<br />

Schritt besteht darin, die gemeinsamen Aufgaben zu definieren, die<br />

sich uns in diesem Bereich stellen – wo immer wir tätig sind:<br />

• Talentmanagement: Rekrutierung und Bindung qualifizierter<br />

Mitarbeiter sowie ihre Entwicklung und Karriereplanung, so dass<br />

sie den Anforderungen des Unternehmens entsprechen<br />

• Mitarbeiterorientierter Führungsstil: eine stärkere Annäherung<br />

von Management und Beschäftigten durch verbesserte<br />

Kommunikation und Optimierung der Feedback-Systeme<br />

für Mitarbeiter<br />

Leistungsmanagement:<br />

• Förderung einer ergebnisorientierten<br />

Managementkultur, die Feedback in alle Hierarchierichtungen<br />

unterstützt, um eine laufende Weiterentwicklung und<br />

Verbesserung zu erreichen


• Motivation: Bereitstellung von Entlohnungs- und Anreizpro grammen<br />

in einer Arbeitsumgebung, die Bereitschaft, Engagement und<br />

Wohlbefinden fördert<br />

• Kommunikation: mehr Transparenz und Effizienz bei allen<br />

Kommunikationen.<br />

Sich diesen Herausforderungen zu stellen, kann den wirtschaftlichen<br />

Erfolg des <strong>adidas</strong> Konzerns weiter verbessern.<br />

einbeziehUnG der mitarbeiter<br />

Beteiligung und Mitbestimmung unserer Mitarbeiter spielen eine<br />

wichtige Rolle im Rahmen der Arbeitnehmer-Arbeitgeber-<br />

Beziehungen im <strong>adidas</strong> Konzern.<br />

Der Konzern hat bei <strong>adidas</strong> in Deutschland und in anderen<br />

europäischen Tochtergesellschaften Betriebsräte eingerichtet.<br />

Die Mitglieder der Betriebsräte werden von der Belegschaft<br />

gewählt.<br />

Drei Betriebsratsvertreter gehören auch dem Aufsichtsrat an. Der<br />

Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des<br />

<strong>adidas</strong> Konzerns. Ihm obliegt ferner die Bestellung und Abberufung<br />

von Mitgliedern des Vorstands. Die Mitbestimmung ist in<br />

Deutschland gesetzlich geregelt.<br />

UNTERNEHMENSVERANTWORTUNG<br />

Betriebsratsvertreter haben an verschiedenen lokalen und internationalen<br />

Stakeholder-Veranstaltungen sowie an verschiedenen<br />

Konferenzen und Seminaren teilgenommen, in denen es vornehmlich<br />

um das Thema ,Unternehmensverantwortung’ ging. Beispiele für<br />

diese Veranstaltungen sind:<br />

• Regionale Meetings, veranstaltet von der Sozial- und Umweltabteilung<br />

des Konzerns (Social and Environmental Affairs, SEA)<br />

• Stakeholder-Dialog des <strong>adidas</strong> Konzerns in Hongkong mit<br />

Konzernvertretern (SEA, Beschaffung, Kommunikation) und<br />

Geschäftspartnern (Zulieferer sowie Transport- und<br />

Logistikunternehmen)<br />

• Treffen mit Vertretern der Hans-Böckler-Stiftung<br />

(Mitbestimmungs-, Forschungs- und Studienförderungswerk des<br />

DGB) zur Erörterung allgemeiner Themen rund um die soziale<br />

Verantwortung von Unternehmen. Zu den Teilnehmern zählten<br />

Vertreter des <strong>adidas</strong> Konzerns aus den Geschäftsbereichen SEA,<br />

Corporate Communications sowie des Betriebsrats.<br />

• Ein von der Hans-Böckler-Stiftung organisiertes Seminar zu<br />

,Unternehmensverantwortung’. Zu den Teilnehmern zählten<br />

Mitarbeitervertreter verschiedener Unternehmen und<br />

Gewerkschaften.<br />

• Eine von der Hans-Böckler-Stiftung organisierte Konferenz zu<br />

,Unternehmensverantwortung’. Zu den Teilnehmern zählten<br />

Politiker, Vertreter von Hochschulen, Journalisten, Medien (TV),<br />

Mitarbeitervertreter verschiedener Unternehmen und<br />

Gewerkschaften.<br />

KONZERNBETRIEBSRAT, DEUTSCHLAND<br />

Der Betriebsrat vertritt alle unsere Standorte in Deutschland,<br />

einschließlich der Konzernzentrale in Herzogenaurach.<br />

2007 war der Betriebsrat aktiv an einer Reihe von Projekten<br />

beteiligt, die unsere Beschäftigten betrafen. Abhängig von Art und<br />

Gegenstand der Thematik, spielte der Betriebsrat eine wichtige<br />

Sozial- und Umweltbericht • 57<br />

Rolle bei der Ausübung seiner Funktionen hinsichtlich Feedback,<br />

Beratung und Konsultation.<br />

Der Betriebsrat widmete sich speziell den folgenden Initiativen:<br />

• Der Umsetzung und Anpassung überarbeiteter<br />

Entlohnungsstrukturen und Bonussysteme<br />

• Der Einführung und Umsetzung des neuen Verhaltenskodex<br />

für Mitarbeiter<br />

• Der Einführung eines überarbeiteten Systems zur<br />

Mitarbeiterbeurteilung (Personal Evaluation and Planning, PEP)<br />

für alle Mitarbeiter im Jahr 2007<br />

• Instrumenten der Personalabteilung zur Personalplanung und<br />

Mitarbeiterförderung<br />

• Der Anpassung relevanter Personalrichtlinien und<br />

-vereinbarungen nach der Integration von Reebok.<br />

2007 richtete sich der Konzernvorstand mit einem offiziellen<br />

Memorandum an die Führungskräfte. Darin wurden die wichtige<br />

Rolle und der Wert der Mitarbeitervertreter für die Organisation<br />

des Unternehmens herausgestellt.<br />

BETRIEBSRAT VON REEBOK DEUTSCHLAND<br />

Der Standortwechsel der deutschen Vertriebsorganisation von<br />

Reebok (eine eigene juristische Einheit) von Unterhaching nach<br />

Herzogenaurach erforderte Wahlen, um für den Geschäftsbereich<br />

einen Betriebsrat der entsprechenden Größe sicherzustellen. Die<br />

Wahl fand Ende 2007 statt. Zwei Mitglieder des Betriebsrats von<br />

Reebok Deutschland sitzen auch im Gesamtbetriebsrat des <strong>adidas</strong><br />

Konzerns.<br />

EUROPäISCHER BETRIEBSRAT<br />

Der europäische Betriebsrat (EBR) besteht zurzeit aus neun<br />

Delegierten aus sechs europäischen Ländern. Deutschland stellt<br />

<strong>als</strong> das Land mit der größten Anzahl an Beschäftigten vier<br />

Delegierte im EBR, darunter ein Mitglied des Betriebsrats von<br />

Reebok Deutschland.<br />

Die positive Zusammenarbeit zwischen dem europäischen<br />

Betriebsrat, dem Betriebsrat der Konzernzentrale und dem<br />

SEA-Team setzte sich im Jahr 2007 fort. Die Mitglieder des<br />

Betriebsrats der Konzernzentrale und des EBR sowie Vertreter<br />

der Gewerkschaften werden regelmäßig über die Fortschritte<br />

des Programms zur Standardeinhaltung informiert.<br />

Im Rahmen des Jahrestreffens des Europäischen Betriebsrats<br />

wurden folgende Hauptthemen erörtert:<br />

• Neue Entwicklungen zu Umsätzen und der Mitarbeiterentwicklung<br />

in der Region Europa<br />

• Aktueller Stand in Bezug auf die Umsetzung globaler<br />

Personalinstrumente (Leistungs-/Vergütungssystem)<br />

• Anpassung interner Vereinbarungen<br />

• Das Schreiben des Vorstands hinsichtlich der Anerkennung von<br />

Mitarbeitervertretern<br />

• Der Verhaltenskodex für Mitarbeiter.<br />

Der Europäische Betriebsrat hielt im März 2007 Wahlen ab.


MITARBEITERBETEILIGUNG AUSSERHALB EUROPAS<br />

Die Schaffung effektiver Kommunikationskanäle in den<br />

Beschaffungsbüros (Liaison Office, LO) der verschiedenen Regionen<br />

und der konzerneigenen Produktionsbetriebe ist eine ständige<br />

Herausforderung.<br />

Unser Internetbasiertes Forum ,Ask the Management’ (,Fragen<br />

Sie das Management’) gibt Mitarbeitern in allen Regionen die<br />

Möglichkeit, der Geschäftsführung Fragen zu stellen und ihre<br />

Anliegen vorzubringen.<br />

Direktere Kommunikationskanäle zwischen Management und<br />

Mitarbeitern werden in den Beschaffungsbüros in ganz Asien<br />

geschaffen. Wir gründen Mitarbeitergremien, die sich regelmäßig<br />

mit dem Management treffen, um wichtige Themen zu besprechen.<br />

Das Pilotprojekt für diese Initiative fand im LO Guangzhou statt.<br />

Der Mitarbeiterausschuss befindet sich jetzt im fünften Jahr und<br />

umfasst gewählte Vertreter aus den Bereichen Bekleidung, Zubehör<br />

und Ausrüstung sowie der Beschaffungsabteilung für Schuhe.<br />

Das Gremium hat sich mit einer Reihe von Themen beschäftigt,<br />

darunter:<br />

• Organisation der Beförderung unserer Mitarbeiter zu<br />

unseren Büros<br />

• Krankenversicherung für Mitarbeiter, die in verschiedenen<br />

Städten beschäftigt sind<br />

• Verbesserung der Darlehen für Wohnungskäufe und Beiträge zur<br />

Rentenversicherung<br />

• Einführung flexibler Arbeitszeiten im LO<br />

• Organisation von Veranstaltungen wie Betriebsausflügen<br />

• Die Durchführung von Sportwettbewerben für die Beschäftigten<br />

und das Vorschlagen sonstiger Aktivitäten.<br />

2007 veranstaltete der Ausschuss vier Vertreterversammlungen.<br />

Nur an einer Versammlung nahm das Management nicht teil.<br />

Im Mai 2007 wurden zehn Mitarbeiter <strong>als</strong> Vertreter für 388 lokale<br />

Beschäftigte von <strong>adidas</strong>, Reebok und Rockport gewählt.<br />

Unser Büro in Hongkong hat ebenfalls einen Mitarbeiterausschuss<br />

geschaffen, der für die Beschäftigten relevante Themen erörtert.<br />

personalentwicklUnG<br />

Performance<br />

Leistungs-<br />

management<br />

management<br />

Erstklassiger<br />

Leadership<br />

Führungsstil<br />

excellence<br />

Ergebnisse Actual<br />

performance<br />

Performance Leistungskultur<br />

culture<br />

Die Kernelemente der Leistungskultur des <strong>adidas</strong> Konzerns<br />

Sozial- und Umweltbericht • 58<br />

Wir sind bestrebt, die besten Bewerber zu ermitteln, für uns zu<br />

gewinnen und an uns zu binden, indem wir sie fördern und ihnen<br />

Aufstiegschancen im ganzen Konzern bieten. Wir erreichen dies<br />

durch unsere strategischen Pfeiler im Personalwesen, die sich auf<br />

folgende Aspekte konzentrieren:<br />

• Schaffung einer positiven Arbeitsumgebung<br />

• Vermittlung einer Leistungskultur<br />

Talentmanagement<br />

Talent<br />

management<br />

• Entwicklung des <strong>adidas</strong> Konzerns zum bevorzugten Arbeitgeber.<br />

,GO FOR GOLD’<br />

Genau wie Sportler brauchen auch unsere Mitarbeiter ein<br />

Trainingsprogramm und einen Trainer, um ihr Potenzial zu<br />

optimieren, persönliche Herausforderungen zu meistern, ihre<br />

Technik zu verbessern und ihre Ziele zu erreichen. Auch für uns gilt<br />

,Go for Gold’ und wir stützen unsere Anstrengungen auf die drei<br />

treibenden Erfolgsfaktoren unserer Leistungskultur: ,Erstklassiger<br />

Führungsstil’, ,Leistungsmanagement’ und ,Talentmanagement’.<br />

ERSTKLASSIGER FÜHRUNGSSTIL (,LEADERSHIP<br />

ExCELLENCE’)<br />

Gute Führung bei dem, was wir tun, und in der Art, wie wir es tun,<br />

ist der Schlüssel zu unserem Erfolg. Unsere Führungskräfte und<br />

Manager setzen sich mit Nachdruck für erstklassige Führung ein<br />

und leben eine Kultur der Leistung vor. Sie sind die wichtigsten<br />

Triebkräfte und Förderer des Leistungs- und Talentmanagements<br />

im Unternehmen.<br />

LEISTUNGSMANAGEMENT (,PERFORMANCE MANAGEMENT’)<br />

Leistungsmanagement ist die Plattform unseres Erfolgs. Instrumente<br />

zur Mitarbeiterbeurteilung wie das PEP (,Performance Evaluation<br />

and Planning’/Leistungsbewertung und Planung) messen die<br />

aktuelle Leistung der Mitarbeiter ausgehend von den Stellen-<br />

und Kompetenzanforderungen. Die ermittelten Leistungen der<br />

Mitarbeiter dienen <strong>als</strong> Anhaltspunkt für die Entwicklung von<br />

Grundgehalt und variabler Vergütung im Sinne der von uns<br />

angestrebten leistungsbezogenen Entlohnung. PEP umfasst<br />

außerdem die Festlegung individueller Geschäftsziele und die


Planung von Schulungs- und Entwicklungsmaßnahmen. Zur<br />

Verbesserung der individuellen Leistung und der Teamleistung<br />

bieten wir gezielte und bedarfsgerechte Unterstützung an, wie etwa<br />

grundlegende Schulungen zu Teamaufbau, Mitarbeiterführung,<br />

Business Coaching und strategischer Entscheidungsfindung. Das<br />

alles dient einem einzigen Ziel: Unsere Mitarbeiter so zu schulen<br />

und weiterzuentwickeln, dass sie „Fit for Today“ (Fit für Heute) sind.<br />

TALENTMANAGEMENT<br />

Mit speziell entwickelten Instrumenten und Prozessen erkennen<br />

wir auf allen Unternehmensebenen Mitarbeiter, die das Potenzial<br />

haben, Führungsaufgaben im Unternehmen zu übernehmen –<br />

unsere Talente. Damit sie auf neue und komplexere Rollen in der<br />

Zukunft vorbereitet sind, nehmen sie an gezielten Entwicklungsprogrammen<br />

teil, die folgende Elemente umfassen:<br />

• Innovative und aktuelle Beiträge zu Managementstil und<br />

Führungsqualitäten<br />

• Individuelle Vorbereitung auf neue Kompetenzanforderungen<br />

• Förderung der globalen Vernetzung<br />

• Wissenstransfer in das gegenwärtige und das zukünftige<br />

Unternehmen.<br />

Das aktive Management der internen Nachfolge trägt zur<br />

Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens bei.<br />

mitarbeiterVerGÜtUnG<br />

Unser globales Vergütungsmanagementsystem (Global Salary<br />

Management System, GSMS) legt das Einkommen unserer<br />

Mitarbeiter auf klare, messbare und leicht verständliche Weise fest.<br />

Es bezieht sich auf die Leistungsbeurteilung und verwendet ein klar<br />

definiertes System zur Festlegung von Gehältern gemäß den<br />

Marktanforderungen und Leistungswerten. Manager und<br />

Personalabteilung können damit die aktuelle Position eines<br />

Mitarbeiters im Gehaltsgefüge basierend auf dem aktuellen<br />

und dem Sollgehalt einstufen.<br />

Der <strong>adidas</strong> Konzern bietet außerdem verschiedene attraktive<br />

variable Vergütungssysteme an:<br />

• ,Pay for Performance’ Bonussystem/Gewinnbeteiligung: Mehr <strong>als</strong><br />

80% der Mitarbeiter beziehen eine variable Gehaltskomponente<br />

und werden im Schnitt mit 20% ihrer Vergütung leistungs- und/<br />

oder ergebnisabhängig entlohnt.<br />

• Langfristige Bonuspläne (Long-Term Incentive Programmes, LTIP):<br />

Dazu zählen marken- oder geschäftsspezifische Drei-Jahres-<br />

Pläne für Führungskräfte, die auf der Erfüllung von finanziellen<br />

und individuellen Mitarbeiterjahreszielen beruhen.<br />

• Aktienoptionsplan für Führungskräfte (Management Share<br />

Option Plan, MSOP): Bezugsberechtigte des Aktienoptionsplans<br />

(Mitglieder des Vorstands und andere Führungskräfte) können<br />

die seit 1999 in fünf Tranchen an sie ausgegebenen Aktienoptionen<br />

ausüben, sofern mindestens eines von zwei Leistungskriterien<br />

erfüllt ist.<br />

Weitere Leistungen:<br />

• Dazu zählen unsere 401-K Pensionspläne in<br />

den USA und das Altersvorsorgeprogramm für unsere Mitarbeiter<br />

in Deutschland, an dem im Jahr 2007 1.396 Mitarbeiter teilnahmen.<br />

Dies entspricht einem Anstieg von 20,9% im Vergleich zum Vorjahr.<br />

GesUndheit Und sicherheit<br />

Sozial- und Umweltbericht • 59<br />

Jeder hat ein Recht darauf, in einem sicheren Umfeld zu arbeiten.<br />

Die Einhaltung dieser Maxime bedeutet für uns <strong>als</strong> global operierender<br />

Konzern, dass wir eine Vielfalt von gesetzlichen Vorschriften und<br />

kulturellen Gegebenheiten beachten müssen. Praktiken und<br />

Verfahren sind natürlich von Ort zu Ort verschieden, die<br />

grundlegenden Anforderungen sind jedoch überall die gleichen.<br />

Diese wichtigsten Anforderungen werden ausführlich in unseren<br />

konzerninternen Unternehmensrichtlinien für Sicherheit, Gesundheit<br />

und Umweltbedingungen (SGU) am Arbeitsplatz beschrieben, die<br />

an allen unseren administrativen Standorten Anwendung finden.<br />

An unseren größeren Verwaltungsstandorten und den wenigen<br />

konzerneigenen Produktionsstätten wurden ferner umfassende,<br />

von der zuständigen Betriebsleitung koordinierte SGU- und<br />

Risikomanagementsysteme eingerichtet.<br />

Die Konzernaktivitäten im Bereich Sicherheit und Gesundheit<br />

konzentrieren sich zudem auf die Sicherheit bei Reisetätigkeiten<br />

sowie Sicherheit, Gesundheit und Vorsorgemaßnahmen im<br />

Zusammenhang mit übertragbaren Krankheiten wie der<br />

Vogelgrippe und SARS.<br />

Nachstehend sind einige aktuelle Initiativen im Bereich Sicherheit<br />

und Gesundheit des <strong>adidas</strong> Konzerns aufgeführt:<br />

KRISEN- UND STöRFALLPLäNE<br />

In unserer neuen konzernweit gültigen Richtlinie für Krisen- und<br />

Störfälle sind klare Definitionen, Zuständigkeiten, Maßnahmen und<br />

erforderliche interne wie externe Kommunikationen für einen<br />

effektiven Umgang mit größeren Vorfällen festgelegt. Zweck der<br />

Richtlinie ist es, die Risiken für unsere Mitarbeiter und Geschäftsbereiche<br />

auf jeder Ebene und zu jeder Zeit so gering wie möglich<br />

zu halten.<br />

HIV-AIDS-RICHTLINIE<br />

2006 haben wir eine neue konzernweite Richtlinie zu HIV-AIDS<br />

eingeführt, die allen Mitarbeitern über das firmeneigene Intranet<br />

zur Verfügung steht. Die Richtlinie basiert auf Vorgaben der<br />

Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und wurde von unserem<br />

Liaison Office in Thailand getestet. Sie umfasst:<br />

• Allgemeine Informationen zu HIV-AIDS<br />

• Einen Leitfaden für Mitarbeiter<br />

• Richtlinien für Personalmanager zur Betreuung und<br />

Unterstützung von HIV/AIDS-Infizierten am Arbeitsplatz.<br />

ONLINE-SCHULUNG ZU GESETZLICHEN BESTIMMUNGEN<br />

ZUR SICHERHEIT AM ARBEITSPLATZ<br />

Gemäß den gesetzlichen Vorschriften zur Sicherheit am Arbeitsplatz<br />

in Deutschland müssen die Mitarbeiter in unserer Konzernzentrale<br />

in Herzogenaurach mindestens einmal im Jahr zu Gefahren für die<br />

Gesundheit am Arbeitsplatz und Sicherheitsmaßnahmen geschult<br />

werden. Die Abteilungsleiter sind für die Durchführung dieser<br />

Schulung verantwortlich.<br />

In unserem Intranet werden <strong>Online</strong>-Kurse zu Notfallabläufen und<br />

Brandschutzmaßnahmen ebenso angeboten wie Richtlinien zu<br />

Ergonomie am Arbeitsplatz und bei der Arbeit an Bildschirmen.<br />

Jeder Kurs dauert nur etwa 30 Minuten und das Programm ist<br />

dahingehend sehr flexibel, wann und in welchem Umfang es jeweils<br />

bearbeitet wird. Innerhalb eines Monats nach dem Start des<br />

Schulungsprogramms hatten wir bereits ein Drittel aller<br />

Beschäftigten zu rechtlichen Sicherheitsanforderungen geschult.


SCHULUNG ZUR SICHERHEIT IN DER PRODUKTION<br />

In Zusammenarbeit mit der Textil- und Bekleidungs berufsgenossenschaft<br />

wurden 22 Manager der obersten Führungsebene<br />

unseres Produktionsbetriebs in Scheinfeld und des Lagerhauses<br />

in Uffenheim hinsichtlich ihrer besonderen Zuständigkeiten für die<br />

Sicherheit am Arbeitsplatz während eines eintägigen Workshops<br />

geschult. Zu den behandelten Themen zählten:<br />

• Die gesetzlichen Sicherheitsaufgaben eines Abteilungsleiters<br />

• Die Erstellung einer Gefahrenanalyse<br />

• Die effektive Schulung von Mitarbeitern in der Produktion.<br />

Praktische Übungen in kleinen Gruppen schlossen den<br />

Workshop ab.<br />

SICHERHEITSTAG<br />

Alle zwei Jahre wird an allen deutschen Standorten ein Sicherheitstag<br />

veranstaltet. Der Tag wird gemeinsam vom Ausschuss für<br />

Arbeitssicherheit, der Polizei, der Berufsgenossenschaft, der<br />

Krankenversicherung und lokalen Firmen organisiert. Der<br />

Sicherheitstag 2007 befasste sich in einer Präventionskampagne<br />

mit dem ,Schutz der Haut’. Andere zentrale Themen waren<br />

gesunde Ernährung und Verkehrssicherheit.<br />

In Anbetracht der Tatsache, dass immer mehr Beschäftigte mit dem<br />

Fahrrad zur Arbeit fahren, hieß das Hauptthema in diesem Jahr<br />

,Pimp my Bike’, wo Fahrräder auf ihre Verkehrssicherheit geprüft<br />

wurden. Auf einem speziellen Hindernis-Parcours konnten die<br />

Mitarbeiter ihre Fahrradbeherrschung und Geschicklichkeit unter<br />

Beweis stellen. Die Polizei demonstrierte, wie man Fahrraddiebstählen<br />

entgegenwirken kann, und erläuterte, wie wichtig<br />

Sicherheitsbremsen, eine ordnungsgemäße Beleuchtung<br />

und das Tragen von Schutzkleidung sind.<br />

Das Tagesprogramm endete mit Praxisbeispielen zu den Gefahren<br />

von Steckerleisten (wie sie in den meisten Büroküchen verwendet<br />

werden) und Übungen zur Brandbekämpfung.<br />

mitarbeiterwohl<br />

GLOBALE MOBILITäT<br />

Globale Präsenz und weltweiter Erfolg setzen die Bereitschaft der<br />

Mitarbeiter voraus, mobil zu sein und überall in der Welt zu<br />

arbeiten. Unser Programm für Mitarbeiter, die interessiert sind,<br />

im Ausland zu arbeiten, deckt Standorte des <strong>adidas</strong> Konzerns in<br />

aller Welt ab. Die häufigsten Arbeitsplatzwechsel erfolgen zwischen<br />

Deutschland, den USA, China, Hongkong und den Niederlanden. Der<br />

<strong>adidas</strong> Konzern bietet leitenden Mitarbeitern und ihren Familien vor<br />

Auslandseinsätzen Schulungen und kulturelle Vorbereitung an,<br />

damit sie sich in ihre neue Lebens- und Arbeitsumgebung einfinden<br />

können. Kurz dargestellt:<br />

• In der <strong>adidas</strong> Konzernzentrale sind über 500 internationale<br />

Mitarbeiter aus 50 Ländern beschäftigt<br />

• Jährlich beginnen zwischen 100 und 150 Auslandseinsätze<br />

an verschiedenen Standorten<br />

•<br />

Etwa 450 Mitarbeiter sind derzeit im Ausland beschäftigt.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 60<br />

HARMONISIERUNG VON BERUF UND PRIVATLEBEN<br />

(,WORK-LIFE-BALANCE’)<br />

Durch die Arbeit für den <strong>adidas</strong> Konzern sollte sich die Lebensqualität<br />

jedes Mitarbeiters verbessern. Deshalb sind wir der Harmonisierung<br />

von Beruf und Privatleben verpflichtet. Wir versuchen, die geschäftlichen<br />

Interessen des <strong>adidas</strong> Konzerns mit den privaten und familiären<br />

Bedürfnissen unserer Mitarbeiter in Einklang zu bringen – zu ihrem<br />

und unserem Vorteil. Unser Programm umfasst familienorientierte<br />

Dienstleistungen, flexible Arbeitszeiten und Arbeitsplatzwahl sowie<br />

Mitarbeiterentwicklung und Führungskompetenzen im Bereich<br />

,Work-Life-Balance’. Nähere Informationen zu diesem Thema finden<br />

sich in dem Abschnitt Mitarbeiter auf unserer Internetseite<br />

www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />

Ein erstes Audit unseres Konzerns durch die gemeinnützige<br />

Hertie-Stiftung, die drittgrößte Privatstiftung Deutschlands, zeigte<br />

weitere Optimierungspotenziale für eine familiengerechtere<br />

Personalpolitik auf. 2004 wurden wir erneut überprüft und offiziell<br />

<strong>als</strong> ,familienfreundlicher Arbeitgeber’ zertifiziert.<br />

INTERNE SPORTPROGRAMME<br />

Wir bieten unseren Mitarbeitern an unseren Hauptstandorten<br />

ein breites Spektrum von sportlichen Aktivitäten an, darunter<br />

Mannschaftssportarten wie Fußball und Basketball, Fun- und<br />

Fitnesskurse wie Fechten und Tae Bo und Gesundheits- und<br />

Wellnesskurse wie yoga, Rückenschulung und Schwimmen. Den<br />

Mitarbeitern in unseren Zentralen in Herzogenaurach, Portland<br />

und Canton stehen außerdem firmeneigene Fitnessstudios zur<br />

Verfügung.<br />

In unserer Konzernzentrale in Herzogenaurach in Deutschland<br />

organisiert unsere Abteilung für interne Sportangebote außerdem<br />

verschiedene Sportveranstaltungen in Sportarten wie Mountainbiking,<br />

Reiten, Kajakfahren, Skilaufen, Skitouren und Biathlon. Darüber<br />

hinaus stehen Sonderveranstaltungen wie einwöchige Sportcamps<br />

für die Kinder der Mitarbeiter, transalpine Mountainbike-Touren und<br />

das jährliche Berlin-Marathon-Wochenende auf dem Programm<br />

(mit entsprechendem Trainingsprogramm vor der Veranstaltung).<br />

2007 hat die Abteilung für interne Sportangebote etwa 130 Sportkurse<br />

und über 30 Veranstaltungen angeboten, an denen mehr <strong>als</strong><br />

2.800 Personen teilgenommen haben.<br />

interner Verhaltenskodex<br />

Bei uns gilt ein konzernweiter Verhaltenskodex für Mitarbeiter, der<br />

unsere Aktivitäten einer verantwortungsvollen Unternehmensführung<br />

unterstützen soll. Der Verhaltenskodex orientiert sich an<br />

den Grundwerten unseres Konzerns und soll unseren Mitarbeitern<br />

im Rahmen des täglichen Betriebsablaufs <strong>als</strong> Maßstab für<br />

angemessenes und sozialbewusstes Verhalten dienen.<br />

Der Kodex wird unter Einbeziehung des Betriebsrats von den dafür<br />

verantwortlichen Mitarbeitern weltweit umgesetzt.<br />

Der Verhaltenskodex behandelt so wichtige Themen wie:<br />

• Umgang mit Geschäftspartnern und Dritten (einschließlich<br />

Interessenkonflikten)<br />

• Umgang mit Informationen<br />

• Reklamationen<br />

• Spezielle Regeln für den Umgang mit finanziellen<br />

Angelegenheiten.


Alle Führungskräfte im Unternehmen müssen die Einhaltung des<br />

Kodex sicherstellen. Gegen Mitarbeiter, die in Ausübung ihrer<br />

Tätigkeit für den Konzern gegen den Verhaltenskodex verstoßen,<br />

werden entsprechende Disziplinarmaßnahmen eingeleitet. Eine<br />

Beendigung des Arbeitsvertrags könnte die letztendliche Folge sein.<br />

Alle Mitarbeiter werden über eine Ende 2007 eingeführte globale<br />

elektronische Plattform (E-Learning-Tool) zu der Anwendung des<br />

Kodex geschult.<br />

mitarbeiterVielfalt<br />

Die Belegschaft des <strong>adidas</strong> Konzerns hat sich über die Jahre so<br />

entwickelt, dass sie heute die zunehmende Vielfalt unserer<br />

Gesellschaft, unserer unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche und<br />

unseres weltweiten Marktes widerspiegelt. Wir werden uns<br />

weiterhin für das Verständnis, die Wertschätzung und die<br />

Einbeziehung dieser Vielfalt in die Unternehmenskultur des <strong>adidas</strong><br />

Konzerns einsetzen.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass die Vielfalt unserer Mitarbeiter<br />

uns dabei hilft, einen Wettbewerbsvorteil aufrecht zu erhalten,<br />

die Motivation zu fördern und den Erfolg und die Stabilität der<br />

Organisation zu sichern. Vielfalt anzunehmen bedeutet für uns:<br />

• Anerkennung des Reichtums an Gemeinsamkeiten und<br />

Unterschieden zwischen den Mitarbeitern; des persönlichen<br />

Werts jedes einzelnen Mitarbeiters; der Tatsache, dass unsere<br />

Produkte und unser Beitrag für den Sport und die darin im<br />

Wettkampf streitenden Athleten durch diese vielfältigen und<br />

unterschiedlichen Perspektiven bereichert werden.<br />

• Streben nach Respekt und Wertschätzung füreinander; nach<br />

weiterer Vergrößerung der Vielfalt in der <strong>adidas</strong> Gruppe und<br />

nach einem Geist der Offenheit und Partnerschaft unter unseren<br />

Mitarbeitern und in unserem gesellschaftlichen Umfeld.<br />

• Aktives Handeln zur Schaffung einer Umgebung, die Vielfalt<br />

begrüßt, respektiert und annimmt; zur Nutzung des Werts einer<br />

vielfältigen Belegschaft und zur Erzielung von Spitzenleistungen<br />

durch unsere Produkte und unsere Mitarbeiter.<br />

In unserem Personalwesen gibt es keine Quotenregelung, allerdings<br />

stellen wir <strong>als</strong> Trainees und Auszubildende gleichermaßen Frauen<br />

wie Männer ein. In den letzten drei Jahren hat sich auf globaler<br />

Ebene das Verhältnis von Männern zu Frauen in Führungspositionen<br />

von 79:21 zu 70:30 verändert. In Bezug auf die gesamte Belegschaft<br />

ist das Verhältnis von Männern zu Frauen über den gleichen<br />

Zeitraum weltweit im Wesentlichen unverändert bei 52:48 geblieben.<br />

fokUs 2007: mitarbeiterbeteiliGUnG<br />

Ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie im Personalwesen ist<br />

es, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die Teamgeist, Leidenschaft<br />

und Engagement fördert. Die Einbeziehung von Mitarbeitern ist für<br />

unseren Erfolg von entscheidender Bedeutung: Wir wissen, dass<br />

Unternehmen mit hohem Mitarbeiterengagement ihre<br />

Wettbewerber auf ihren Märkten übertreffen.<br />

Wir führen anonyme <strong>Online</strong>-Umfragen durch, in denen die<br />

Mitarbeiter sowohl positives <strong>als</strong> auch kritisches Feedback an das<br />

Management weitergeben können. Auf diese Weise haben wir 2007<br />

Europa, Asien und einige andere weltweite Konzernfunktionen<br />

abgedeckt. Obwohl die Leistung unseres Personalmanagements <strong>als</strong><br />

zufriedenstellend eingeschätzt wird, analysieren wir die Ergebnisse<br />

sorgfältig nach Land, Bereich und Abteilung und arbeiten mit den<br />

Führungskräften daran, Verbesserungsmöglichkeiten zu<br />

identifizieren.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 61<br />

Außerdem gibt es die unternehmensinterne Intranet-Plattform<br />

,Ask the Management’, wo Mitarbeiter Fragen an Führungskräfte<br />

richten können. Es gibt konzernweit sechs verschiedene ,Ask the<br />

Management’ Foren. Dabei wird das der Abteilung Global<br />

Operations am häufigsten genutzt, nicht selten mit 50 bis 60 Fragen<br />

pro Monat.<br />

Darüber hinaus halten wir an unseren Hauptstandorten weltweit<br />

offene Mitarbeiterversammlungen ab, auf denen Manager aktuelle<br />

Themen erläutern und Fragen beantworten. 2007 gab es zehn<br />

derartige Veranstaltungen, die über verschiedene Marken,<br />

Gruppenfunktionen und Regionen verteilt organisiert wurden.<br />

Mitarbeiter sollten diese Kanäle nutzen, um ihre Anliegen, Fragen<br />

und Vorschläge anzubringen. Je mehr Feedback wir erhalten, desto<br />

besser sind wir in der Lage, ein besseres Unternehmen und damit<br />

ein besserer Arbeitgeber zu werden.


Wir haben uns dazu verpflichtet, offen über Erfolge und noch<br />

bestehende Mängel zu berichten. In diesem Kapitel stellen wir<br />

unsere Leistungsdaten für das Jahr 2007 vor.<br />

Der Großteil der hier enthaltenen Daten bezieht sich auf unsere<br />

Zulieferbetriebe. Dazu gehören Daten zum Umfang unserer<br />

Beschaffungskette genauso wie Informationen über die Anzahl<br />

der Kontrollen, die von uns selbst bzw. von unabhängigen<br />

Organisationen durchgeführt wurden. Enthalten sind hier auch<br />

Details zu den Schulungen, die wir organisiert haben.<br />

Im Abschnitt Umwelt finden Sie Zahlen über die Zertifizierung der<br />

Managementsysteme von Schuhlieferanten, über Wasser- und<br />

Energieverbrauch sowie das Abfallaufkommen an unseren eigenen<br />

Standorten. Zudem informieren wir über den Anteil an flüchtigen<br />

organischen Verbindungen (VOC) bei Sportschuhlieferanten und<br />

über die Transportmethoden, die bei der Auslieferung unserer<br />

Produkte verwendet wurden.<br />

Zahlen zu unseren Mitarbeitern und unserem gesellschaftlichen<br />

Engagement runden die Statistik ab.<br />

Daten und Zahlen für die Jahre 2005 und 2006 finden Sie auf unserer<br />

Internetseite www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />

beschaffUnGskette<br />

ANZAHL DER ZULIEFERBETRIEBE UND EIGENEN<br />

PRODUKTIONSSTäTTEN 1<br />

Am 31. Dezember 2007 arbeiteten wir mit mehr <strong>als</strong> 1.070<br />

unabhängigen Herstellungsbetrieben (ohne Fabriken<br />

unserer Lizenznehmer) zusammen, die unsere Produkte in<br />

67 Ländern fertigen.<br />

67% der Produktionsstätten befinden sich in Asien, 17% in Amerika<br />

und 16% in Europa und Afrika. 24% der gesamten Zulieferbetriebe<br />

befinden sich in China.<br />

Anzahl der<br />

Zulieferer (ohne<br />

eigene Betriebe)<br />

Anzahl der eigenen<br />

Betriebe<br />

Asien Amerika EMEA Gesamt<br />

727 179 168 1.074<br />

2 9 3 14<br />

Gesamt 729 188 171 1.088<br />

1) Standorte von Zulieferbetrieben des <strong>adidas</strong> Konzerns am 31. Dezember<br />

2007 (ohne Fabriken von Lizenznehmern)<br />

ANZAHL DER ZULIEFERBETRIEBE PRO LAND 1<br />

Asien<br />

Sozial- und Umweltbericht • 62<br />

Land Gesamtzahl der Betriebe<br />

Australien 14<br />

Bangladesch 9<br />

China 264<br />

Hongkong 3<br />

Indien 52<br />

Indonesien 48<br />

Japan 63<br />

Kambodscha 8<br />

Korea 62<br />

Macao 1<br />

Malaysia 10<br />

Neuseeland 6<br />

Pakistan 7<br />

Philippinen 19<br />

Singapur 4<br />

Sri Lanka 16<br />

Taiwan 30<br />

Thailand 45<br />

Vietnam 66<br />

Asien insgesamt 727<br />

1) Standorte von Zulieferbetrieben des <strong>adidas</strong> Konzerns am 31. Dezember<br />

2007 (ohne Fabriken von Lizenznehmern und eigene Produktionsstätten).


EMEA<br />

Land Gesamtzahl der Betriebe<br />

Albanien 1<br />

ägypten 3<br />

Bosnien-Herzegowina 1<br />

Bulgarien 4<br />

Deutschland 4<br />

Frankreich 3<br />

Griechenland 5<br />

Großbritannien 2<br />

Israel 2<br />

Italien 24<br />

Jordanien 1<br />

Lesotho 1<br />

Lettland 2<br />

Litauen 1<br />

Marokko 1<br />

Polen 4<br />

Portugal 9<br />

Rumänien 2<br />

Russland 16<br />

Schweden 4<br />

Schweiz 1<br />

Slowakei 1<br />

Slowenien 1<br />

Spanien 18<br />

Südafrika 17<br />

Swasiland 1<br />

Tschechische Republik 3<br />

Tunesien 5<br />

Türkei 24<br />

Ukraine 2<br />

Ungarn 1<br />

Weißrussland 4<br />

EMEA insgesamt 168<br />

Amerika<br />

Sozial- und Umweltbericht • 63<br />

Land Gesamtzahl der Betriebe<br />

Argentinien 9<br />

Brasilien 31<br />

Chile 1<br />

Costa Rica 2<br />

Dominikanische Republik 1<br />

Ecuador 1<br />

El Salvador 7<br />

Guatemala 3<br />

Honduras 8<br />

Kanada 35<br />

Kolumbien 3<br />

Mexiko 18<br />

Peru 4<br />

USA 55<br />

Uruguay 1<br />

Amerika insgesamt 179<br />

Weltweit<br />

Region Gesamtzahl der Betriebe<br />

Asien insgesamt 727<br />

EMEA insgesamt 168<br />

Amerika insgesamt 179<br />

Weltweit insgesamt 1.074<br />

1) Standorte von Zulieferbetrieben des <strong>adidas</strong> Konzerns am 31. Dezember 2007<br />

(ohne Fabriken von Lizenznehmern und eigene Produktionsstätten)


LIZENZNEHMER DES ADIDAS KONZERNS<br />

Im Jahr 2007 hatte der <strong>adidas</strong> Konzern 44 Lizenznehmer, die in<br />

248 Zulieferbetrieben in 38 Ländern Produkte fertigen ließen.<br />

Produktkategorie<br />

Sportbekleidung<br />

Anzahl der<br />

Lizenznehmer<br />

Anzahl der für<br />

Lizenznehmer<br />

produzierenden<br />

Fabriken<br />

Anzahl der<br />

Länder, in denen<br />

produziert wird<br />

20 129 26<br />

Sportzubehör 1 19 85 12<br />

Sportschuhe 1 2 1<br />

Uhren 1 6 3<br />

Brillen 2 18 7<br />

Kosmetik 1 8 6<br />

44 248 2<br />

1) Accessoires und Ausrüstung<br />

2) 44 Lizenznehmer lassen Produkte von 248 Fabriken in 38 verschiedenen<br />

Ländern fertigen<br />

aUdits Und schUlUnGen<br />

ANZAHL DER FABRIKKONTROLLEN/-BESUCHE<br />

UND SCHULUNGEN 1<br />

Im Verlauf des Jahres 2007 wurden 1.007 Fabrikbesuche auf<br />

verschiedenen Ebenen unserer Beschaffungskette durchgeführt.<br />

Wir führten dabei Gespräche mit der Betriebsleitung und den<br />

Beschäftigten, überprüften die Unterlagen, inspizierten die<br />

Fabrikanlagen und führten Schulungen durch. Das SEA-Team<br />

organisierte 267 Schulungen und Workshops für Zulieferer,<br />

Lizenznehmer, Beschäftigte der Betriebe und Mitarbeiter des<br />

<strong>adidas</strong> Konzerns.<br />

2007 2006 2005<br />

Fabrikkontrollen/<br />

-besuche 2 1.007 1.101 916<br />

Schulungen 267 173 225<br />

1) Mit Ausnahme von FLA-Audits; einschließlich mehrfacher Besuche<br />

derselben Fabrik<br />

2) Beinhaltet Gespräche mit der Betriebsleitung und den Beschäftigten,<br />

Prüfung der Unterlagen, Inspektion der Fabrikanlagen und Schulungen<br />

vor Ort<br />

Sozial- und Umweltbericht • 64<br />

ANZAHL DER SCHULUNGSMASSNAHMEN NACH<br />

REGION UND ART 1<br />

Im Jahr 2007 setzten wir unsere Anstrengungen fort, Schulungen<br />

für unsere Zulieferer sowie für das SEA-Team, die Lizenznehmer<br />

und die Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns anzubieten.<br />

Das SEA-Team organisierte 267 Schulungen für mehr <strong>als</strong><br />

3.500 Teilnehmer, um die Kompetenzbildung in der Beschaffungskette<br />

sowie innerhalb des <strong>adidas</strong> Konzerns zu fördern. Die Zahl der<br />

Trainings enthält 123 Gruppenschulungen.<br />

Region<br />

Art und Anzahl der Schulungen<br />

Allgemeine<br />

Schulungen 2<br />

Spezielle<br />

Schulungen3 Nachhaltigkeitsmanagement4<br />

Gesamt<br />

Asien 98 58 34 190<br />

Amerika 35 1 6 42<br />

EMEA 24 2 9 35<br />

Gesamt 157 61 49 267 5<br />

1) Schulungen für Zulieferer, ihre Beschäftigten, Lizenznehmer, Agenten und<br />

Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns mit mehr <strong>als</strong> insgesamt 3.500 Teilnehmern<br />

2) Themen der allgemeinen Schulungen: Einführung in die ,Workplace<br />

Standards’; FFC-Schulung; Verfahren für die Genehmigung neuer Betriebe;<br />

Betriebsanweisungen<br />

3) Themen der speziellen Schulungen: spezifische Schulungen zu<br />

Arbeitsrecht, Sicherheit, Gesundheit und Umwelt; Schulung zur Prüfung<br />

potenzieller neuer Zulieferer vor Produktionsbeginn (Vorabprüfungen)<br />

4) Themen der Schulungen zum Nachhaltigkeitsmanagement:<br />

Leistungsindikator und Bewertungsinstrumente; Planung zur nachhaltigen<br />

Standardeinhaltung; Selbstbewertung durch den Betrieb<br />

5) Darunter 123 Gruppenschulungen, d.h. Trainings, an denen mehr <strong>als</strong> ein<br />

Zulieferer teilgenommen haben


ANZAHL DER AUDITS NACH REGION UND ART<br />

Das SEA-Team führte 2007 728 Audits (inkl. externen Überwachungskontrollen)<br />

in mehr <strong>als</strong> 350 Fabriken durch, was etwa 33% unserer<br />

Beschaffungskette entspricht. Darüber hinaus besuchte das<br />

SEA-Team bei mehr <strong>als</strong> 270 Gelegenheiten Zulieferbetriebe, um mit<br />

der Betriebsleitung über spezifische Probleme zu sprechen, den<br />

Fortgang von Projektarbeiten zu verfolgen oder um Schulungen<br />

durchzuführen.<br />

Im Jahr 2007 war es dabei wieder eine besondere Herausforderung<br />

für das SEA-Team, speziell in Asien, möglichst viele Vorabprüfungen,<br />

d.h. die Prüfung potenzieller neuer Zulieferer vor Produktionsbeginn,<br />

durchzuführen. Insgesamt wurden 441 Vorabprüfungen vorgenommen,<br />

wonach 24% der inspizierten Betriebe abgelehnt wurden.<br />

Insgesamt wurden 2007 im Auftrag von verschiedenen Konzerneinheiten<br />

und Lizenznehmern 191 Betriebe von externen Prüfern<br />

kontrolliert.<br />

Vorabprüfung (,Initial Assessment’) 1<br />

Region SEA-Team<br />

Externe<br />

Prüfung Gesamt<br />

Asien 205 147 352<br />

Amerika 38 10 48<br />

EMEA 13 28 41<br />

Gesamt 256 185 441<br />

Nachhaltigkeitsprüfung (‚Sustainability Assessment’) 2<br />

Region SEA-Team<br />

Externe<br />

Prüfung Gesamt<br />

Asien 240 2 242<br />

Amerika 13 0 13<br />

EMEA 28 4 32<br />

Gesamt 281 6 287<br />

Gesamt<br />

Region SEA-Team<br />

Externe<br />

Prüfung Gesamt<br />

Asien 445 149 594<br />

Amerika 51 10 61<br />

EMEA 41 32 73<br />

Gesamt 537 191 728<br />

1) Jeder potenzielle neue Zulieferbetrieb wird vor der Auftragsvergabe einer<br />

Vorabprüfung unterzogen, um festzustellen, ob die ,Workplace Standards’<br />

eingehalten werden<br />

2) Kontrollen in bereits genehmigten Zulieferbetrieben<br />

Sozial- und Umweltbericht • 65<br />

UNABHäNGIGE FLA-PRÜFUNGEN 1<br />

Seit dem Beitritt zur FLA (Fair Labour Association) wurden mehr <strong>als</strong><br />

200 unabhängige externe Kontroll- und Verifizierungsbesuche bei<br />

Zulieferbetrieben des <strong>adidas</strong> Konzerns durchgeführt. Im Jahr 2007<br />

galt der <strong>adidas</strong> Konzern mit seinen Marken <strong>adidas</strong> und Reebok<br />

erstm<strong>als</strong> <strong>als</strong> ein FLA-Mitgliedsunternehmen. Im Rahmen der<br />

Verpflichtungen für 2007 führten unabhängige, von der FLA<br />

akkreditierte Prüfer 12 Überwachungskontrollen (2006: 35) und<br />

3 unabhängige externe Verifizierungsbesuche (2006: 8) bei<br />

Zulieferbetrieben des <strong>adidas</strong> Konzerns durch.<br />

FLA-Jahr Zeitraum Zahl d. Prüfungen 2<br />

4. Jan.–Dez. 2005 30<br />

5. Jan.–Dez. 2006 43<br />

6. Jan.–Dez. 2007 15<br />

1) Im Rahmen der FLA-Mitgliedschaft; einschließlich unabhängige externe<br />

Verifizierungsbesuche<br />

2) Einschließlich Audits bei Zulieferbetrieben von Reebok<br />

zahlen zUr standardUmsetzUnG<br />

ANZAHL DER SCHRIFTLICHEN VERWARNUNGEN VON<br />

ZULIEFERERN DES ADIDAS KONZERNS IM JAHR 2007<br />

Bei anhaltenden oder schwerwiegenden Verstößen oder wenn das<br />

Management keine ausreichenden Anstrengungen zur Einhaltung<br />

unserer Standards unternimmt, erteilen wir eine schriftliche<br />

Verwarnung. Im Jahr 2007 erteilten wir insgesamt 54 schriftliche<br />

Verwarnungen.<br />

Land<br />

Erste<br />

Verwarnung<br />

Zweite<br />

Verwarnung<br />

Dritte und letzte<br />

Ver warnung und<br />

empfohlene<br />

Auftrag seinstellung<br />

Verwarnungen<br />

insgesamt<br />

Bangladesch 0 1 0 1<br />

China 20 3 4 27<br />

Griechenland 1 0 0 1<br />

Indonesien 8 2 0 10<br />

Jordanien 0 0 1 1<br />

Kambodscha 1 0 0 1<br />

Macao 0 1 0 1<br />

Philippinen 0 0 1 1<br />

Thailand 3 0 1 4<br />

Türkei 4 0 0 4<br />

Vietnam 3 0 0 3<br />

Gesamt 40 7 7 54


ANZAHL DER KÜNDIGUNGEN VON<br />

GESCHäFTSBEZIEHUNGEN/ABLEHNUNGEN NACH<br />

VORABPRÜFUNGEN WEGEN MANGELNDER<br />

STANDARDEINHALTUNG IM JAHR 2007<br />

Wir arbeiten eng mit unseren Zulieferern zusammen, um sie dabei<br />

zu unterstützen, ihre Leistung zu verbessern. Bei anhaltenden oder<br />

schwerwiegenden Verstößen gegen unsere Standards beenden wir<br />

unsere Geschäftsbeziehung mit dem entsprechenden Zulieferer.<br />

Im Jahr 2007 kündigten wir die Verträge mit vier Zulieferern wegen<br />

solcher Verstöße.<br />

Darüber hinaus arbeiten wir eng mit unserer Beschaffungsorganisation<br />

Global Operations zusammen, um potenzielle neue<br />

Zulieferer vor Auftragsvergabe zu prüfen. Insgesamt führte das<br />

SEA-Team 441 Vorabprüfungen durch, wobei 106 Betriebe abgelehnt<br />

wurden. Dies entspricht einem Prozentsatz von 24%.<br />

Asien<br />

Land<br />

Anzahl der beendeten<br />

Geschäfts beziehungen<br />

pro Land<br />

Anzahl der<br />

Ablehnungen nach<br />

Vorabprüfung pro<br />

Land<br />

China 3 56<br />

Indien 8<br />

Indonesien 7<br />

Japan 1<br />

Kambodscha 2<br />

Korea 2<br />

Malaysia 1<br />

Pakistan 3<br />

Sri Lanka 1<br />

Thailand 1<br />

Vietnam 6<br />

Amerika<br />

Land<br />

Anzahl der beendeten<br />

Geschäftsbeziehungen<br />

pro Land<br />

Anzahl der<br />

Ablehnungen nach<br />

Vorabprüfung pro<br />

Land<br />

El Salvador 1<br />

Guatemala 1<br />

Honduras 1<br />

Kanada 4<br />

Mexiko 2<br />

EMEA<br />

Land<br />

Anzahl der beendeten<br />

Geschäfts beziehungen<br />

pro Land<br />

Sozial- und Umweltbericht • 66<br />

Anzahl der<br />

Ablehnungen nach<br />

Vorabprüfung pro<br />

Land<br />

Albanien 1<br />

ägypten 2<br />

Jordanien 1<br />

Südafrika 1<br />

Türkei 3<br />

Vereinigte Arabische<br />

Emirate<br />

Weltweit<br />

Land<br />

Anzahl der beendeten<br />

Geschäfts beziehungen<br />

pro Land<br />

2<br />

Anzahl der<br />

Ablehnungen nach<br />

Vorabprüfung pro<br />

Land<br />

Weltweit 4 106


Umwelt<br />

UMWELTDATEN UNSERER HAUPTVERWALTUNGSBÜROS<br />

UND EIGENEN PRODUKTIONSSTANDORTE<br />

Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Umweltdaten für unsere<br />

Hauptverwaltungsbüros und eigenen Produktionsstandorte.<br />

Hauptverwaltungsbüros<br />

Konzernzentrale des <strong>adidas</strong><br />

Konzerns, Herzogenaurach,<br />

Deutschland<br />

Sozial- und Umweltbericht • 67<br />

13.446.664 9.105.772 28.222 580,1<br />

<strong>adidas</strong> America Inc., Portland, USA 6.584.900 2.005.016 38.369 Keine Angabe<br />

Reebok-Zentrale, Canton, USA 13.841.735 486.913 13.789 602,8<br />

TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf,<br />

Carlsbad, USA 1 4.809.906 26.211 45.372 604<br />

Unsere eigenen<br />

Produktionsstandorte<br />

<strong>adidas</strong> Schuhfabrik, Scheinfeld,<br />

Deutschland<br />

<strong>adidas</strong> Bekleidungsfabrik,<br />

Suzhou, China<br />

Energieverbrauch –<br />

Strom (kWh/Jahr)<br />

Energieverbrauch –<br />

Heizung (kWh/Jahr)<br />

Wasserverbrauch<br />

(m³/Jahr) Abfall (t/Jahr)<br />

1.657.000 4.266.000 1.430 205,7<br />

411.416 0 1.096 4,4<br />

Fertigungsbetrieb von <strong>adidas</strong><br />

Canada, Brantford, Kanada 2 Keine Angabe Keine Angabe Keine Angabe Keine Angabe<br />

Reebok-CCM Hockeyfabrik,<br />

Cowansville, Kanada<br />

Reebok-CCM Hockeyfabrik,<br />

St. Hyacinthe, Kanada<br />

Reebok-CCM Hockeyfabrik,<br />

St. Jean, Kanada<br />

Reebok-CCM Hockeyfabrik,<br />

Edmundston, Kanada<br />

Reebok-CCM Hockeyfabrik,<br />

Tammela, Finnland<br />

2.691.900 1.859.260 901 295,7<br />

2.113.800 1.054.360 3.195 37,5<br />

2.932.200 3.345.620 2.522 108,8<br />

1.432.200 0 1.414 92,3<br />

1.630.280 1.708.000 1.104 296<br />

Reebok-CCM Hockeyfabrik,<br />

Malung, Schweden 3 Keine Angabe Keine Angabe Keine Angabe Keine Angabe<br />

Sports Licensed Division, Fabrik,<br />

Indianapolis, USA<br />

Sports Licensed Division, Fabrik,<br />

Mattapoisett, USA<br />

Sports Licensed Division, Fabrik,<br />

Cedar Rapids, USA<br />

TaylorMade Fertigungsbetrieb,<br />

Togane-Shi, Japan<br />

Energieverbrauch –<br />

Strom (kWh/Jahr)<br />

1) Zahlen für TaylorMade Konzernzentrale und Fertigungsbetrieb zusammen<br />

2) Für 2007 liegen keine Zahlen vor, da der Betrieb erst im November erworben wurde<br />

3) Für 2007 liegen keine Zahlen vor, da diese Produktionsstätte geleast ist<br />

Energieverbrauch –<br />

Heizung (kWh/Jahr)<br />

Wasserverbrauch<br />

(m³/Jahr) Abfall (t/Jahr)<br />

11.539.589 113.742 9.107 437<br />

700.979 508.678 Keine Angabe 177<br />

1.712.461 3.459.334 4.553 67<br />

486.717 710 1.429 14


ZERTIFIZIERUNGEN DER SPORTSCHUHLIEFERANTEN 1<br />

Wir unterstützen unsere Zulieferbetriebe bei der Implementierung<br />

von Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltmanagementsystemen,<br />

um so einen internen Prozess zu schaffen, durch den die Einhaltung<br />

unserer Standards verbessert wird.<br />

Im Jahr 2007 waren von unseren Zulieferern weltweit 22 Sportschuhfabriken<br />

nach OHSAS 18001 und/oder ISO 14001 zertifiziert.<br />

Diese Zulieferer lieferten etwa 75% unseres Beschaffungsvolumens<br />

im Bereich Schuhe.<br />

Land<br />

Anzahl der<br />

Sportschuh -<br />

lieferanten ISO 14001 OHSAS 18001<br />

Argentinien 2 0 0<br />

Brasilien 3 0 0<br />

China 12 12 12<br />

Deutschland 1 1 1<br />

Indien 1 0 0<br />

Indonesien 6 3 3<br />

Italien 1 0 0<br />

Korea 1 1 0<br />

Thailand 1 0 0<br />

Vietnam 7 5 4<br />

Gesamt 35 22 20<br />

1) Mit Ausnahme von Rockport-Schuhlieferanten und Zulieferern der<br />

Lizenznehmer<br />

Sozial- und Umweltbericht • 68<br />

REDUZIERUNG FLÜCHTIGER ORGANISCHER<br />

VERBINDUNGEN IN DER SCHUHPRODUKTION<br />

VOCs (Volatile Organic Compounds) – flüchtige organische<br />

Verbindungen – sind in den Lösungsmitteln enthalten, die in der<br />

Produktion eingesetzt werden. Sie können zu Atemproblemen und<br />

anderen Gesundheitsbeschwerden bei den Beschäftigten führen.<br />

Unser Ziel ist eine durchschnittliche VOC-Emission von 20 g/Paar<br />

Schuhe. Die Schuhlieferanten des <strong>adidas</strong> Konzerns haben die<br />

VOC-Emissionen von 140 g/Paar im Jahr 2000 auf 20,3 g/Paar<br />

im Jahr 2007 reduziert. In diesen Wert sind nahezu alle neuen<br />

Sportschuhfabriken einbezogen.<br />

grams/pair g/Paar<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Reduzierung von VOC in g/Paar Sportschuhe


TRANSPORTMETHODEN FÜR DEN VERSAND VON<br />

ADIDAS PRODUKTEN 1<br />

Der Treibstoffverbrauch für den Transport von Produkten aus den<br />

Herstellerländern zu den jeweiligen Vertriebsmärkten verursacht<br />

Kohlendioxidemissionen, die wesentlich zur Klimaveränderung<br />

beitragen. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, die Umweltauswirkungen,<br />

die durch den Transport unserer Produkte entstehen,<br />

zu minimieren. Dazu reduzieren wir unsere Nutzung des<br />

Luftfrachttransports, da bei dieser Transportmethode am meisten<br />

Kohlendioxid freigesetzt wird.<br />

Im Vergleich zu den Vorjahren gab es 2007 einen prozentualen<br />

Anstieg von Transporten per Luftfracht und Lkw. Dies ist zum<br />

Teil darauf zurückzuführen, dass Aufträge neu verteilt wurden,<br />

um Lieferfristen einhalten zu können.<br />

Sportbekleidung<br />

Frachttyp 2007 2006 2005<br />

Lkw 18% 21% 22%<br />

Schiffstransport 74% 72% 73%<br />

Lufttransport 7% 6% 4%<br />

Schiffs- und<br />

Lufttransport<br />

Sportzubehör 2<br />

1% 1% 1%<br />

Frachttyp 2007 2006 2005<br />

Lkw 3% 3% 4%<br />

Schiffstransport 94% 95% 95%<br />

Lufttransport 3% 2% 1%<br />

Schiffs- und<br />

Lufttransport<br />

Sportschuhe<br />

0% 0% 0%<br />

Frachttyp 2007 2006 2005<br />

Lkw 8% 2% 3%<br />

Schiffstransport 89% 97% 96%<br />

Lufttransport 3% 1% 1%<br />

Schiffs- und<br />

Lufttransport<br />

0% 0% 0%<br />

1) In Prozent der Gesamtzahl der transportierten Produkte<br />

2) Accessoires und Ausrüstung<br />

Sozial- und Umweltbericht • 69


mitarbeiter<br />

STATISTIK<br />

Zum 31. Dezember 2007 beschäftigte der <strong>adidas</strong> Konzern 31.344<br />

Mitarbeiter. Dies bedeutet einen Zuwachs von 19% gegenüber dem<br />

Vorjahr mit 26.376 Mitarbeitern. Diese Entwicklung ist vor allem auf<br />

Neueinstellungen bei <strong>adidas</strong> in Schwellenländern sowie im eigenen<br />

Einzelhandel zurückzuführen. 48% der Ende 2007 beschäftigten<br />

Mitarbeiter waren Frauen und 52% Männer. Die Führungspositionen<br />

innerhalb des Konzerns waren zu 30% von Frauen und zu 70% von<br />

Männern besetzt.<br />

Index/Einheit <strong>adidas</strong> Reebok<br />

TaylorMade<strong>adidas</strong><br />

Golf<br />

Sozial- und Umweltbericht • 70<br />

Konzernfunktionen<br />

1 Gesamt<br />

Mitarbeiter - Männer (%) 52% 54% 68% 44% 52%<br />

Mitarbeiter - Frauen (%) 48% 46% 32% 56% 48%<br />

Führungspositionen - Männer (%) 67% 77% 84% 68% 70%<br />

Führungspositionen - Frauen (%) 33% 23% 16% 32% 30%<br />

Durchschnittsalter (Jahre) 2 29,6 28,9 36,6 36,3 30,8<br />

Mitarbeiterfluktuation (%) 3 18,8% 45,2% 12,4% 22,3% 24,2%<br />

Durchschnittliche Beschäftigungsdauer pro<br />

Mitarbeiter (Jahre)<br />

3,6 3,5 5 5,9 4<br />

Schulungsstunden pro Jahr und Mitarbeiter 16,1 8,1 4,5 6,4 12,4<br />

1) Global Marketing, Global Operations, Global Corporate Services (z.B. Rechts-, Finanz- und Personalabteilung)<br />

2) Am Jahresende<br />

3) Freiwilliges Ausscheiden aus dem Unternehmen


SICHERHEITS- UND GESUNDHEITSSTATISTIK FÜR UNSERE HAUPTVERWALTUNGSBÜROS<br />

UND EIGENEN PRODUKTIONSSTANDORTE<br />

Sozial- und Umweltbericht • 71<br />

Hauptverwaltungsbüros Anzahl der Mitarbeiter Anzahl der Arbeitsunfälle Ausfalltage durch Unfälle<br />

Konzernzentrale des <strong>adidas</strong> Konzerns, Herzogenaurach,<br />

Deutschland<br />

2.395 9 Keine Angabe<br />

<strong>adidas</strong> America Inc., Portland, USA 773 10 179<br />

Reebok-Zentrale, Canton, USA 1.237 3 13<br />

TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf, Carlsbad, USA 1 850 19 38<br />

Unsere eigenen Produktionsstandorte Anzahl der Mitarbeiter Anzahl der Arbeitsunfälle Ausfalltage durch Unfälle<br />

<strong>adidas</strong> Bekleidungsfabrik, Suzhou, China 197 0 0<br />

<strong>adidas</strong> Schuhfabrik, Scheinfeld, Deutschland 150 3 Keine Angabe<br />

Fertigungsbetrieb von <strong>adidas</strong> Canada, Brantford, Kanada 2 Keine Angabe Keine Angabe Keine Angabe<br />

Reebok-CCM Hockeyfabrik, Cowansville, Kanada 102 1 5<br />

Reebok-CCM Hockeyfabrik, St. Hyacinthe, Kanada 200 5 137<br />

Reebok-CCM Hockeyfabrik, St. Jean, Kanada 175 18 82<br />

Reebok-CCM Hockeyfabrik, Edmundston, Kanada 78 7 70<br />

Reebok-CCM Hockeyfabrik, Tammela, Finnland 84 3 11<br />

Reebok-CCM Hockeyfabrik, Malung, Schweden 3 Keine Angabe Keine Angabe Keine Angabe<br />

Sports Licensed Division, Fabrik, Indianapolis, USA 802 45 129<br />

Sports Licensed Division, Fabrik, Mattapoisett, USA 124 6 36<br />

Sports Licensed Division, Fabrik, Cedar Rapids, USA 175 19 15<br />

TaylorMade Fertigungsbetrieb, Togane-Shi, Japan 150 0 0<br />

1) Zahlen für TaylorMade Konzernzentrale und Fertigungsbetrieb zusammen<br />

2) Für 2007 liegen keine Zahlen vor, da der Betrieb erst im November erworben wurde<br />

3) Für 2007 liegen keine Zahlen vor, da diese Produktionsstätte geleast ist<br />

Gesellschaftliches enGaGement<br />

GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT IN ZAHLEN<br />

Im Jahr 2007 unterstützte der <strong>adidas</strong> Konzern mehr <strong>als</strong><br />

1.450 gemeinnützige Projekte. Rund 900.000 Produkte wurden<br />

für wohltätige Zwecke gestiftet. Die folgende Tabelle zeigt die<br />

Aktivitäten in den einzelnen Regionen.<br />

Region<br />

Eingegangene<br />

Spen denanfragen<br />

Unterstützte<br />

Projekte<br />

insgesamt<br />

Anzahl der<br />

gespendeten<br />

Produkte<br />

Ehrenamtliche<br />

Arbeit<br />

(Stunden)<br />

EMEA 1.915 191 762.517 710<br />

Lateinamerika 304 73 53.495 30<br />

Nordamerika 4.265 999 55.471 1.638<br />

Asiatischpazifischer<br />

Raum<br />

1.044 192 19.808 775<br />

Gesamt 7.528 1.455 891.291 3.153


CSR (Corporate Social Responsibility = soziale<br />

Verantwortung der Unternehmen)<br />

Geschäftsgebaren, das nicht nur finanziell einträglich ist, sondern<br />

auch sozialen Belangen Rechnung trägt und die Umweltauswirkungen<br />

des jeweiligen Unternehmens so gering wie möglich hält.<br />

Dow Jones Sustainability Indexes (DJSI)<br />

Die 1999 eingeführten Dow Jones Sustainability Indexes sind die<br />

ersten globalen Aktienindizes, in denen Unternehmen nach<br />

Nachhaltigkeitskriterien ausgewählt werden. In sie werden die<br />

besten zehn Prozent einer Branche nach wirtschaftlichen, sozialen<br />

und ökologischen Leistungen aufgenommen. Auf Grundlage der<br />

Kooperation von Dow Jones Indexes, STOxx Limited und Sustainable<br />

Asset Management (SAM) werden sie weltweit von Investoren <strong>als</strong><br />

Grundlage für nachhaltige Investitionsentscheidungen genutzt.<br />

EMAS (Environmental Management and Audit Scheme =<br />

öko-Audit-Verordnung)<br />

System, das auf die Verbesserung der Umweltschutzmaßnahmen<br />

in Unternehmen abzielt. Zu diesem Zweck werden sämtliche<br />

Umwelteinflüsse und -auswirkungen des jeweiligen Standorts<br />

genauestens aufgezeichnet und dokumentiert.<br />

Fair Factories Clearinghouse (FFC)<br />

Ein branchenweites System zur Datenverwaltung, das Informationen<br />

über die gesamte Beschaffungskette sammelt und Ergebnisse von<br />

Betriebskontrollen zentral erfasst. Das System wird u.a. auch von<br />

Handels- und anderen Markenunternehmen genutzt.<br />

Fair Labor Association (FLA)<br />

Organisation ohne Erwerbscharakter, die in enger Zusammenarbeit<br />

mit Unternehmen, Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) und<br />

Universitäten die Umsetzung eines Verhaltenskodex, basierend<br />

auf den Standards der Internationalen Arbeitsorganisation, fördert.<br />

Flocktransferdruck<br />

Spezielles Verfahren zum Herstellen von Textilaufdrucken.<br />

Flüchtige organische Verbindungen (Volatile Organic<br />

Compounds, VOC)<br />

Lösungsmittel, die Atem- und Gesundheitsbeschwerden verursachen<br />

können. Flüchtige organische Verbindungen treten <strong>als</strong> Nebenprodukte<br />

der Schuhherstellung auf.<br />

FTSE4Good Index Serie<br />

Die FTSE4Good Index Serie gestattet Investoren einen Einblick<br />

in Unternehmen, die weltweit anerkannte Richtlinien zur<br />

Unternehmensverantwortung erfüllen.<br />

Gesellschaftliches Engagement (,Community Affairs’)<br />

Unternehmensfunktion, die ein Netz von Mitarbeitern koordiniert,<br />

das Spendenaktionen, gemeinnützige Aktivitäten und freiwillige<br />

Tätigkeiten in den Tochtergesellschaften und anderen lokalen<br />

Standorten des <strong>adidas</strong> Konzerns organisiert und verwaltet. 2005<br />

wurde ,Community Affairs’ in die Sozial- und Umweltabteilung<br />

(Social and Environmental Affairs, SEA) integriert.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 72<br />

Global Operations<br />

Konzernfunktion für Produktentwicklung, Vermarktung und<br />

Vertrieb, die auch für die Herstellung eines Großteils der Produkte<br />

für <strong>adidas</strong>, Reebok und TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf verantwortlich ist.<br />

Global Reporting Initiative (GRI)<br />

Unabhängige Organisation, die ein global anwendbares Rahmenwerk<br />

für die Nachhaltigkeitsberichterstattung entwickelt hat.<br />

Internationale Arbeitsorganisation (ILO)<br />

Die ILO ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Die<br />

Mitgliedstaaten entsenden Repräsentanten ihrer Regierungen,<br />

Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen in ihre Organe, um<br />

durch gemeinsame Aktivitäten überall auf der Welt menschenwürdige<br />

Arbeitsbedingungen zu fördern. Hauptziele der ILO sind, Rechte am<br />

Arbeitsplatz durchzusetzen, menschenwürdige Arbeitsbedingungen<br />

zu schaffen, den sozialen Schutz zu verbessern und den Dialog bei<br />

der Bewältigung arbeitsbezogener Probleme zu stärken.<br />

ISO 14000/1<br />

Internationaler Umweltmanagementstandard.<br />

Kompetenzaufbau<br />

Unterstützung unserer Geschäftspartner und Dritter bei der<br />

Verbesserung von Managementsystemen und Arbeitsbedingungen<br />

in ihren Betrieben, z.B. durch Schulungen, Erstellung von Leitlinien<br />

und Verbreitung vorbildlicher Maßnahmen.<br />

Leistungsindikator (Key Performance Indicator, KPI)<br />

Indikator zur Messung der Wirksamkeit von Maßnahmen unserer<br />

Zulieferer bei der Umsetzung unserer ,Workplace Standards’.<br />

Lean<br />

Programm des <strong>adidas</strong> Konzerns zur Effizienzsteigerung in<br />

Zulieferbetrieben, das eine allgemeine Verbesserung bei<br />

Lieferung, Qualität und Kosten anstrebt.<br />

Multifaserabkommen (Multi-Fibre Arrangement, MFA)<br />

Mit diesem 1974 verabschiedeten Abkommen wurden Richtlinien für<br />

den internationalen Handel von Textilien und Bekleidung festgelegt.<br />

Außerdem wurden im Rahmen des MFA Mengenbeschränkungen für<br />

den Export von Textilien und Bekleidung aus Entwicklungsländern<br />

in Industrieländer vereinbart. Das Abkommen lief Ende 2004 aus.<br />

Nachhaltigkeit<br />

Die Fähigkeit, ökonomische, soziale und umweltrelevante<br />

Herausforderungen in Einklang zu bringen, mit dem Ziel, dauerhaft<br />

den Unternehmenswert zu erhalten und zu entwickeln.<br />

Nicht-Regierungsorganisationen (Non-governmental<br />

organisations, NGOs)<br />

Interessengruppen, meist ohne Erwerbscharakter, die darauf<br />

abzielen, das Bewusstsein von Unternehmen an einer nachhaltigen<br />

Entwicklung zu fördern.


OHSAS 18001 (Occupational Health and Safety<br />

Assessment Series)<br />

Standard für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz.<br />

Polyvinylchlorid (PVC)<br />

Kunststoff, der bei der Herstellung von Sportbekleidung und<br />

-ausrüstungen verwendet wird. Aufgrund seiner gesundheits-<br />

und umweltbedenklichen Eigenschaften bemühen wir uns, dieses<br />

Material schrittweise durch verträglichere Alternativen zu ersetzen.<br />

Sozial- und Umweltangelegenheiten<br />

(Social and Environmental Affairs, SEA)<br />

Abteilung des <strong>adidas</strong> Konzerns, die die Entwicklung von<br />

Nachhaltigkeitskonzepten und -initiativen sowie die Förderung<br />

des Umwelt- und Sozialbewusstseins im gesamten Konzern<br />

und in seiner Beschaffungskette koordiniert.<br />

Sozialverantwortliches Investment<br />

(Socially Responsible Investment, SRI)<br />

Unter Beachtung der finanziellen, umweltspezifischen und sozialen<br />

Leistungen eines Unternehmens getätigte Kapitalanlage.<br />

Stakeholder<br />

Einzelperson, Gruppe, Gemeinschaft oder Organisation, deren<br />

Interessen mit denen eines Unternehmens verbunden sind und<br />

umgekehrt.<br />

,Workplace Standards’ (Arbeitsplatzstandards)<br />

Der Verhaltenskodex für die Beschaffungskette des Konzerns,<br />

früher <strong>als</strong> ,Standards of Engagement’ (SOE) bezeichnet, mit Bezug<br />

auf Arbeitsbedingungen, Sicherheit, Gesundheit und Umwelt. Die<br />

‚Workplace Standards’ dienen <strong>als</strong> Maßstab bei der Auswahl von<br />

Geschäftspartnern, der Überwachung von Zulieferfabriken sowie<br />

bei der Identifizierung von verbesserungswürdigen Bereichen.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 73


Wir sind sehr daran interessiert zu erfahren, wie Sie unsere<br />

Bemühungen, ein nachhaltiges Unternehmen zu werden,<br />

einschätzen und bewerten.<br />

Sie erreichen uns wie folgt:<br />

<strong>adidas</strong> AG<br />

Social & Environmental Affairs<br />

World of Sports<br />

Adi-Dassler-Straße 1<br />

91074 Herzogenaurach<br />

Deutschland<br />

Telefon: +49 (0) 9132-84-0<br />

Fax: +49 (0) 9132-84-3242<br />

Für Fragen zu unserem Sozial- und Umweltprogramm wenden<br />

Sie sich bitte an: sustainability@<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com<br />

Für Presseanfragen wenden Sie sich bitte an:<br />

corporate.press@<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com<br />

Beschwerden<br />

Wir würden gerne wissen, wenn sich jemand über die Bedingungen<br />

in unseren Zulieferbetrieben beschweren möchte.<br />

Wenn Sie eine Beschwerde an uns richten wollen, kontaktieren Sie<br />

uns bitte mit spezifischen Details zu dem Fall, so dass wir Ihrem<br />

Anliegen ernsthaft nachkommen können.<br />

Wir respektieren es, wenn Sie uns anonym kontaktieren. Dies<br />

beeinträchtigt nicht die Ernsthaftigkeit, mit der wir Ihre Beschwerde<br />

bearbeiten. Es wird jedoch den Prozess, dem wir folgen, beeinflussen:<br />

1. Wir untersuchen alle Beschwerden und Anfragen, die an uns<br />

gerichtet werden.<br />

2. Wir werden Ihnen antworten und Sie um weitere Informationen zu<br />

der Beschwerde bitten, damit wir uns ein genaueres Bild von der<br />

Situation machen können. Wir haben jedoch Verständnis dafür,<br />

wenn Sie anonym bleiben wollen.<br />

3. Wir werden mit allen Beteiligten sprechen, um jede Seite zu<br />

beleuchten und die Lage objektiv beurteilen zu können. Es muss<br />

geklärt werden, ob sich der erhobene Vorwurf bestätigt.<br />

4. Wenn dies der Fall ist, werden wir zusammen mit dem<br />

betroffenen Zulieferbetrieb genaue Schritte und Maßnahmen<br />

festlegen, die zur Beseitigung des Problems notwendig sind.<br />

5. Sofern Ihre Beschwerde nicht anonym an uns gerichtet wurde,<br />

werden wir Sie über die Ergebnisse unserer Untersuchung sowie<br />

die Schritte, die unternommen werden, informieren.<br />

Unabhängiger Beschwerdeprozess<br />

Wir haben Verständnis dafür, wenn Sie Beschwerden, die unsere<br />

Zulieferbetriebe betreffen, nicht direkt an uns richten möchten. Für<br />

solche Fälle gibt es einen unabhängigen Beschwerdeprozess über<br />

die Fair Labor Association, zu deren Mitgliedern wir zählen.<br />

Sozial- und Umweltbericht • 74


Die Global Reporting Initiative (GRI) hat die Ansichten der Stakeholder<br />

in einem international konsistenten Format zusammenge fasst und<br />

bietet Unternehmen damit eine Anleitung für ihre Nachhaltigkeitsberichte.<br />

Mithilfe des Leitfadens der GRI für die <strong>Bericht</strong>erstattung<br />

können wir die Fragen und Interessen unserer Stakeholder besser<br />

strukturieren, gewichten, evaluieren und darstellen.<br />

Zusammen mit dem GRI G3-Leitfaden wurde auch ein<br />

Anwendungsschema eingeführt, mit dem Unternehmen nun<br />

darlegen können, inwieweit die Richtlinien für die eigene<br />

<strong>Bericht</strong>erstattung angewendet wurden.<br />

Wir haben anhand des von der GRI vorgegebenen Systems ermittelt,<br />

welche Informationen der <strong>adidas</strong> Konzern liefern kann, und kamen<br />

zu dem Schluss, dass Level C für uns möglich ist.<br />

Anwendungsebenen des <strong>Bericht</strong>s<br />

Optional Pflicht<br />

Selbsteinschätzung<br />

Vonexternen­Drittengeprüft<br />

Von­der­<br />

GRI­geprüft<br />

Gemäß<br />

Ref. Indikator gemäß GRI (G3) Verweis<br />

Profil<br />

<strong>Bericht</strong>­extern­bestätigt<br />

1. strateGie Und analyse<br />

<strong>Bericht</strong>­extern­bestätigt<br />

Sozial- und Umweltbericht • 75<br />

WARUM HABEN WIR UNS FÜR LEVEL C ENTSCHIEDEN?<br />

Wir haben aus folgenden Gründen Level C für den <strong>Bericht</strong> über das<br />

Jahr 2007 gewählt: Im Rahmen einer sorgfältigen und betont<br />

selbstkritischen Analyse, in welchen Bereichen unser <strong>Bericht</strong> die<br />

relevanten Indikatoren vollständig erfüllt, haben wir festgestellt,<br />

dass es immer noch Lücken gibt. Es gehört jedoch zu unserer<br />

Politik der Transparenz und glaubwürdigen Kommunikation, solche<br />

Lücken nicht vor unseren Stakeholdern zu verbergen, indem wir im<br />

<strong>Bericht</strong> oberflächlich Fragen ansprechen, für die wir keine<br />

effektiven Strategien und Programme haben.<br />

Der GRI-Leitfaden liefert dem Leser eine nützliche Vergleichsbasis,<br />

doch trägt er der Situation in der Sportartikelindustrie nicht<br />

vollständig Rechnung, da hier die sozialen und ökologischen<br />

Auswirkungen der Beschaffungskette ein Gegengewicht zu denen<br />

des Unternehmens schaffen.<br />

Unser Bestreben ist es, die Transparenz der <strong>Bericht</strong>erstattung<br />

immer weiter zu verbessern und in den kommenden Jahren einen<br />

höheren Level zu erreichen.<br />

Um auf bestehende Lücken aufmerksam zu machen, weisen wir<br />

unsere Leser im nachfolgenden Index ausdrücklich auf diese hin.<br />

Einige der hier fehlenden Informationen sind in unserem<br />

Geschäftsbericht bzw. auf unserer Website unter www.<strong>adidas</strong>group.com/de/home/welcome.asp<br />

nachzulesen.<br />

Näheres zur GRI und ihren Richtlinien finden Sie im Internet unter<br />

www.globalreporting.org<br />

1.1 Erklärung des Vorstands- oder Aufsichtsratsvorsitzenden <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />

1.2 Beschreibung wichtiger Auswirkungen, Risiken und Chancen <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />

<strong>Bericht</strong>/Herausforderungen und Reaktionen;<br />

Geschäftsbericht, S. 104ff.<br />

2. orGanisationsprofil<br />

2.1 Name der Organisation <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Homepage<br />

2.2 Wichtigste Marken, Produkte und/oder Dienstleistungen <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />

<strong>Bericht</strong>/Unternehmensprofil;<br />

Geschäftsbericht, S. 43ff, 157<br />

2.3 Geschäftsbereiche und Unternehmensstruktur <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />

<strong>Bericht</strong>/Unternehmensprofil;<br />

Geschäftsbericht, S. 60ff, 194ff.<br />

2.4 Hauptsitz des Unternehmens <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />

<strong>Bericht</strong>/Unternehmensprofil;<br />

Geschäftsbericht, S. 60ff.<br />

2.5 Anzahl der Länder, in denen das Unternehmen tätig ist <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />

<strong>Bericht</strong>/Herausforderungen und Reaktionen;<br />

Geschäftsbericht, S. 60ff, 194ff.<br />

<strong>Bericht</strong>­extern­bestätigt


Ref. Indikator gemäß GRI (G3) Verweis<br />

2.6 Eigentümerstruktur und Rechtsform <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />

<strong>Bericht</strong>/Unternehmensprofil<br />

2.7 Märkte, die bedient werden Geschäftsbericht, S. 43ff, 60ff.<br />

2.8 Umfang/Größe der berichtenden Organisation <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />

<strong>Bericht</strong>/Unternehmensprofil<br />

Geschäftsbericht, S. 43ff, 60ff.<br />

2.9 Wesentliche Veränderungen der Größe, Struktur oder<br />

Eigentumsverhältnisse im <strong>Bericht</strong>szeitraum<br />

Geschäftsbericht, S. 163<br />

Sozial- und Umweltbericht • 76<br />

2.10 Im <strong>Bericht</strong>szeitraum erhaltene Auszeichnungen Internetseite/Nachhaltigkeit/<strong>Bericht</strong>erstattung/Auszeichnungen<br />

3. berichtsparameter<br />

<strong>Bericht</strong>sprofil<br />

3.1 <strong>Bericht</strong>szeitraum <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />

<strong>Bericht</strong>/Über diesen <strong>Bericht</strong><br />

3.2 Veröffentlichung des letzten <strong>Bericht</strong>s Internetseite/Nachhaltigkeit/<strong>Bericht</strong>erstattung<br />

3.3 <strong>Bericht</strong>erstattungszyklus Internetseite/Nachhaltigkeit/<strong>Bericht</strong>erstattung<br />

3.4 Ansprechpartner für Fragen zum <strong>Bericht</strong><br />

<strong>Bericht</strong>sumfang und -grenzen<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Kontakt<br />

Internetseite/Nachhaltigkeit/<strong>Bericht</strong>erstattung<br />

3.5 Vorgehensweise bei der Bestimmung des <strong>Bericht</strong>sinhalts <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />

<strong>Bericht</strong>/Über diesen <strong>Bericht</strong><br />

3.6 Bilanzierungsgrenzen des <strong>Bericht</strong>s <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />

<strong>Bericht</strong>/Über diesen <strong>Bericht</strong><br />

3.7 Spezielle Einschränkungen des <strong>Bericht</strong>sumfangs <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />

<strong>Bericht</strong>/Über diesen <strong>Bericht</strong><br />

3.8 Grundlage für die <strong>Bericht</strong>erstattung über Joint Ventures,<br />

Tochterunternehmen, gepachtete Anlagen und ausgelagerte<br />

Tätigkeiten sowie andere Einheiten, die die Vergleichbarkeit<br />

der <strong>Bericht</strong>szeiträume oder der Angaben für verschiedene<br />

Organisationen erheblich beeinträchtigen kann<br />

3.9 Erhebungsmethoden und Berechnungsgrundlagen für Daten<br />

3.10 Erläuterung etwaiger Neudarstellungen von Informationen aus<br />

früheren <strong>Bericht</strong>en<br />

3.11 Wesentliche Veränderungen des Umfangs, der <strong>Bericht</strong>sgrenzen<br />

oder der verwendeten Messmethoden gegenüber früheren<br />

<strong>Bericht</strong>szeiträumen<br />

GRI Content Index<br />

3.12 Der Index gibt in Form einer Tabelle an, an welcher Stelle im<br />

<strong>Bericht</strong> die Standardangaben enthalten sind<br />

Verifizierung<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />

<strong>Bericht</strong>/Über diesen <strong>Bericht</strong><br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und <strong>Bericht</strong><br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und <strong>Bericht</strong><br />

GRI Index<br />

3.13 Externe Verifizierung des <strong>Bericht</strong>s <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />

<strong>Bericht</strong>/Über diesen <strong>Bericht</strong>


Ref. Indikator gemäß GRI (G3) Verweis<br />

4. GoVernance, VerpflichtUnGen Und enGaGement<br />

Corporate Governance<br />

4.1 Führungsstruktur der Organisation, einschließlich Verantwortung<br />

für Nachhaltigkeit<br />

4.2 Unabhängigkeit des Aufsichtsratsvorsitzenden Geschäftsbericht, S. 26ff.<br />

4.3 Anzahl der Mitglieder des höchsten Führungsgremiums, die<br />

unabhängige Mitglieder sind oder nicht der Geschäftsführung<br />

angehören<br />

4.4 Mechanismen für Aktionäre und Mitarbeiter, Empfehlungen oder<br />

Hinweise an das höchste Führungsgremium weiterzuleiten<br />

4.5 Zusammenhang zwischen der Bezahlung der Mitglieder des<br />

höchsten Leitungsorgans, der leitenden Angestellten und der<br />

Mitglieder der Geschäftsleitung und der Leistung der Organisation<br />

(einschließlich der gesellschaftlichen/sozialen und der<br />

ökologischen Leistung)<br />

4.6 Mechanismen für das höchste Leitungsorgan zur Vermeidung von<br />

Interessenkonflikten<br />

4.7 Herangehensweise zur Bestimmung der Qualifikation und der<br />

Erfahrung der Mitglieder des höchsten Leitungsorgans, um die<br />

Strategie der Organisation in den Bereichen Wirtschaft, Umwelt<br />

und Soziales zu lenken<br />

Sozial- und Umweltbericht • 77<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Vision und Governance/Umgang mit unserer<br />

Verantwortung/Corporate Governance und Risikomanagement<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Unsere Mitarbeiter/Mitarbeiterengagement;<br />

Internetseite/Investoren<br />

Internetseite/Corporate Governance/Corporate<br />

Governance Grundsätze<br />

4.8 Leitbilder, Unternehmenswerte und Verhaltenskodex <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Vision und Governance<br />

4.9 Verfahren des höchsten Leitungsorgans, um zu überwachen,<br />

wie die Organisation die ökonomische, ökologische und<br />

gesellschaftliche/soziale Leistung ermittelt und steuert,<br />

einschließlich maßgeblicher Risiken und Chancen sowie<br />

der Einhaltung international vereinbarter Standards,<br />

Verhaltenskodizes und Prinzipien<br />

4.10 Prozesse zur Bewertung der Leistung des höchsten<br />

Leitungsorgans selbst, insbesondere im Hinblick auf die<br />

ökonomische, ökologische und gesellschaftliche/soziale Leistung<br />

Verpflichtungen gegenüber externen Initiativen<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Vision und Governance/Umgang mit unserer<br />

Verantwortung/Corporate Governance und Risikomanagement<br />

4.11 Umsetzung des Vorsorgeprinzips <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt<br />

4.12 Extern entwickelte ökonomische, ökologische und<br />

gesellschaftliche/soziale Vereinbarungen, Prinzipien oder andere<br />

Initiativen, die die Organisation unterzeichnet bzw. denen sie<br />

zugestimmt hat oder denen sie beigetreten ist<br />

4.13 Mitgliedschaft in Verbänden bzw. nationalen/internationalen<br />

Interessenvertretungen<br />

Einbeziehung von Stakeholdern<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Interaktion mit unseren Stakeholdern/<br />

Partnerschaften<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Interaktion mit unseren Stakeholdern/<br />

Partnerschaften<br />

4.14 Liste der von der Organisation einbezogenen Stakeholder-Gruppen <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Interaktion mit unseren Stakeholdern/<br />

Unsere Stakeholder<br />

4.15 Grundlage für die Identifizierung und Auswahl der Stakeholder <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Interaktion mit unseren Stakeholdern/<br />

Dialog mit unseren Stakeholdern<br />

4.16 Ansätze für den Dialog mit Stakeholdern, einschließlich Häufigkeit<br />

der Einbeziehung unterschieden nach Art und Stakeholder-Gruppe<br />

4.17 Wichtige Fragen und Bedenken, die von den Stakeholdern<br />

aufgeworfen werden<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Interaktion mit unseren Stakeholdern/<br />

Dialog mit unseren Stakeholdern<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Interaktion mit unseren Stakeholdern/<br />

Dialog mit unseren Stakeholdern


Ref. Indikator gemäß GRI (G3) Verweis<br />

5. leistUnGsindikatoren<br />

öKONOMIE<br />

DMA Angaben zum Managementansatz Geschäftsbericht, S. 12ff.<br />

Aspekt: Wirtschaftliche Leistung<br />

EC1 Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert Geschäftsbericht, Innenseite Deckblatt, S. 78ff.;<br />

Internetseite/Investoren/Kennzahlen<br />

EC2 Finanzielle Folgen des Klimawandels für die Aktivitäten der<br />

Organisation und andere mit dem Klimawandel verbundene Risiken<br />

und Chancen<br />

EC3 Umfang der betrieblichen sozialen Zuwendungen<br />

EC4 Bedeutende finanzielle Zuwendungen der öffentlichen Hand<br />

Aspekt: Marktpräsenz<br />

EC5 Spanne des Verhältnisses der Standardeintrittsgehälter zum<br />

lokalen Mindestlohn an wesentlichen Geschäftsstandorten<br />

EC6 Geschäftspolitik, -praktiken und Anteil der Ausgaben, der auf<br />

Zulieferer vor Ort an wesentlichen Geschäftsstandorten entfällt<br />

EC7 Verfahren für die Einstellung von lokalem Personal und Anteil von<br />

lokalem Personal an den Posten für leitende Angestellte an<br />

wesentlichen Geschäftsstandorten<br />

Aspekt: Mittelbare wirtschaftliche Auswirkungen<br />

EC8 Entwicklung und Auswirkungen von Investitionen in die<br />

Infrastruktur und Dienstleistungen, die vorrangig im öffentlichen<br />

Interesse erfolgen, sei es in Form von kommerziellem<br />

Engagement, durch Sachleistungen oder durch pro bono-Arbeit<br />

EC9 Verständnis und Beschreibung der Art und des Umfangs<br />

wesentlicher indirekter wirtschaftlicher Auswirkungen<br />

öKOLOGIE<br />

DMA Angaben zum Managementansatz<br />

Aspekt: Materialien<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt<br />

EN1 Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder Volumen<br />

EN2 Anteil von Recyclingmaterial am Gesamtmaterialeinsatz<br />

Aspekt: Energie<br />

EN3 Direkter Energieverbrauch aufgeschlüsselt nach<br />

Primärenergiequellen<br />

EN4 Indirekter Energieverbrauch aufgeschlüsselt nach<br />

Primärenergiequellen<br />

EN5 Eingesparte Energie aufgrund von umweltbewusstem Einsatz<br />

und Effizienzsteigerungen<br />

EN6 Initiativen zur Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen<br />

mit höherer Energieeffizienz und solchen, die auf erneuerbaren<br />

Energien basieren sowie dadurch erreichte Verringerung des<br />

Energiebedarfs<br />

EN7 Initiativen zur Verringerung des indirekten Energieverbrauchs<br />

und erzielte Einsparungen<br />

Aspekt: Wasser<br />

EN8 Gesamter Wasserverbrauch aufgeteilt nach Quellen<br />

EN9 Wasserquellen, die wesentlich von der Entnahme von Wasser<br />

betroffen sind<br />

EN10 Anteil in Prozent und Gesamtvolumen an rückgewonnenem und<br />

wiederverwendetem Wasser<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />

<strong>Bericht</strong>/Leistungsdaten/Umwelt<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt<br />

Sozial- und Umweltbericht • 78


Ref. Indikator gemäß GRI (G3) Verweis<br />

Aspekt: Biodiversität<br />

EN11 Flächennutzung in Schutzgebieten<br />

EN12 Beschreibung der wesentlichen Auswirkungen von Aktivitäten in<br />

Schutzgebieten<br />

EN13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche Lebensräume<br />

EN14 Strategien, laufende Maßnahmen und Zukunftspläne für den<br />

Umgang mit Auswirkungen auf die Biodiversität<br />

EN15 Anzahl der Arten auf der Roten Liste der IUCN und auf nationalen<br />

Listen, die ihren natürlichen Lebensraum in Gebieten haben, die<br />

von der Geschäftstätigkeit der Organisation betroffen sind,<br />

aufgeteilt nach dem Bedrohungsgrad<br />

Aspekt: Emissionen, Abwasser und Abfall<br />

EN16 Gesamte direkte und indirekte Treibhausgasemissionen nach<br />

Gewicht<br />

EN17 Andere indirekte Treibhausgasemissionen nach Gewicht<br />

EN18 Initiativen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und<br />

erzielte Ergebnisse<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt/Reduzierung von<br />

Umweltbelastungen/Emissionen durch Transporte<br />

EN19 Emissionen von ozonabbauenden Stoffen nach Gewicht <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt/<br />

Design und Materialien<br />

EN20 NOx, SOx und andere wesentliche Luftemissionen nach Art<br />

und Gewicht<br />

EN21 Gesamte Abwassereinleitungen nach Art und Einleitungsort<br />

EN22 Gesamtgewicht des Abfalls nach Art und Entsorgungsmethode<br />

EN23 Gesamtzahl und Volumen wesentlicher Freisetzungen<br />

EN24 Gewicht des transportierten, importierten, exportierten oder<br />

behandelten Abfalls, der gemäß den Bestimmungen des Baseler<br />

Übereinkommens, Anlage I, II, III und VIII <strong>als</strong> gefährlich eingestuft<br />

wird, sowie Anteil in Prozent des zwischenstaatlich verbrachten<br />

Abfalls<br />

EN25 Bezeichnung, Größe, Schutzstatus und Biodiversitätswert von<br />

Gewässern und damit verbundenen natürlichen Lebensräumen,<br />

die von den Abwassereinleitungen und dem Oberflächenabfluss<br />

der berichtenden Organisation erheblich betroffen sind<br />

Aspekt: Produkte und Dienstleistungen<br />

EN26 Initiativen, um die Umweltauswirkungen von Produkten und<br />

Dienstleistungen zu minimieren, und Ausmaß ihrer Auswirkungen<br />

EN27 Anteil in Prozent der verkauften Produkte, bei denen das<br />

dazugehörige Verpackungsmaterial zurückgenommen wurde,<br />

aufgeteilt nach Kategorie<br />

Aspekt: Einhaltung von Rechtsvorschriften<br />

EN28 Geldwert wesentlicher Bußgelder und Gesamtzahl nichtmonetärer<br />

Strafen wegen Nichteinhaltung von Rechtsvorschriften<br />

im Umweltbereich<br />

Aspekt: Transport<br />

EN29 Wesentliche Umweltauswirkungen verursacht durch den Transport<br />

von Produkten und anderen Gütern und Materialien, die für die<br />

Geschäftstätigkeit der Organisation verwendet werden, sowie<br />

durch den Transport von Mitarbeitern<br />

Aspekt: Insgesamt<br />

EN30 Gesamtumweltschutzausgaben und -investitionen,<br />

aufgeschlüsselt nach Art der Ausgaben und Investitionen<br />

Sozial- und Umweltbericht • 79<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt/Produktsicherheit<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt/Produktsicherheit<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt/Reduzierung von<br />

Umweltbelastungen/Emissionen durch Transporte


Ref. Indikator gemäß GRI (G3) Verweis<br />

ARBEITSPRAKTIKEN UND MENSCHENWÜRDIGE<br />

BESCHäFTIGUNG<br />

Sozial- und Umweltbericht • 80<br />

DMA Angaben zum Managementansatz <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Umgang mit unserer Beschaffungskette<br />

Aspekt: Beschäftigung<br />

LA1 Gesamtbelegschaft nach Beschäftigungsart, Arbeitsvertrag<br />

und Region<br />

LA2 Mitarbeiterfluktuation insgesamt und <strong>als</strong> Prozentsatz<br />

aufgegliedert nach Altersgruppe, Geschlecht und Region<br />

LA3 Betriebliche Leistungen, die nur Vollzeitbeschäftigten und nicht<br />

Mitarbeitern mit einem befristeten Arbeitsvertrag oder<br />

Teilzeitkräften gewährt werden, aufgeschlüsselt nach<br />

Hauptbetriebsstätten<br />

Aspekt: Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis<br />

LA4 Prozentsatz der Mitarbeiter, die unter Tarifverträge fallen<br />

LA5 Mitteilungsfrist(en) in Bezug auf wesentliche betriebliche<br />

Veränderungen<br />

Aspekt: Arbeitsschutz und Gesundheit<br />

LA6 Prozentsatz der Gesamtbelegschaft, der in Arbeitsschutzausschüssen<br />

vertreten wird, die die Programme zur<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheit überwachen und darüber<br />

beraten<br />

LA7 Verletzungen, Berufskrankheiten, Ausfalltage und Abwesenheit<br />

sowie Summe der arbeitsbedingten Todesfälle nach Region<br />

LA8 Unterricht, Schulungen, Beratungsangebote, Vorsorge- und<br />

Risikokontrollprogramme, die Mitarbeiter, ihre Familien oder<br />

Gemeindemitglieder in Bezug auf ernste Krankheiten unterstützen<br />

LA9 Arbeitsschutzthemen, die in förmlichen Vereinbarungen mit<br />

Gewerkschaften behandelt werden<br />

Aspekt: Aus- und Weiterbildung<br />

LA10 Durchschnittliche jährliche Stundenzahl pro Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterkategorie, die der Mitarbeiter aus- oder weitergebildet<br />

wurde<br />

LA11 Programme für das Wissensmanagement und für lebenslanges<br />

Lernen, die die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter fördern<br />

und ihnen im Umgang mit dem Berufsausstieg helfen<br />

LA12 Prozentsatz der Mitarbeiter, die eine regelmäßige<br />

Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung erhalten<br />

Aspekt: Vielfalt und Chancengleichheit<br />

LA13 Zusammensetzung der leitenden Organe und Aufteilung der<br />

Mitarbeiter nach Kategorie hinsichtlich Geschlecht, Alter, Kultur<br />

Geschäftsbericht, S. 68ff.<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />

<strong>Bericht</strong>/Leistungsdaten/Mitarbeiter<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />

<strong>Bericht</strong>/Leistungsdaten/Mitarbeiter<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Unsere Mitarbeiter/Sicherheit und Gesundheit<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />

<strong>Bericht</strong>/Leistungsdaten/Mitarbeiter<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Unsere Mitarbeiter/Personalentwicklung<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Unsere Mitarbeiter/Personalentwicklung<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />

<strong>Bericht</strong>/Leistungsdaten/Mitarbeiter<br />

LA14 Verhältnis des Grundgehalts für Männer zum Grundgehalt für<br />

Frauen nach Mitarbeiterkategorie<br />

MENSCHENRECHTE<br />

DMA Angaben zum Managementansatz<br />

Aspekt: Investitions- und Beschaffungspraktiken<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Umgang mit unserer Beschaffungskette<br />

HR1 Prozentsatz und Gesamtzahl der wesentlichen Investitionsvereinbarungen,<br />

die Menschenrechtsklauseln enthalten oder<br />

die unter Menschenrechtsaspekten geprüft wurden<br />

HR2 Prozentsatz wesentlicher Zulieferer und Auftragnehmer,<br />

die unter Menschenrechtsaspekten geprüft wurden,<br />

und ergriffene Maßnahmen<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />

<strong>Bericht</strong>/Leistungsdaten


Ref. Indikator gemäß GRI (G3) Verweis<br />

HR3 Stunden, die Mitarbeiter insgesamt im Bereich von<br />

Firmenrichtlinien und Verfahrensanweisungen der Organisation,<br />

die sich auf Menschenrechtsaspekte beziehen und die für die<br />

Geschäftstätigkeit maßgeblich sind, geschult wurden, sowie<br />

Prozentsatz der geschulten Mitarbeiter an der Gesamtbelegschaft<br />

Aspekt: Gleichbehandlung<br />

HR4 Gesamtzahl der Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene<br />

Maßnahmen<br />

Aspekt: Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen<br />

HR5 Ermittelte Geschäftstätigkeiten, bei denen die Vereinigungsfreiheit<br />

oder das Recht auf Kollektivverhandlungen erheblich gefährdet<br />

sein könnten, sowie ergriffene Maßnahmen, um diese Rechte<br />

zu schützen<br />

Aspekt: Kinderarbeit<br />

HR6 Ermittelte Geschäftstätigkeiten, bei denen ein erhebliches Risiko<br />

auf Kinderarbeit besteht, und ergriffene Maßnahmen, um zur<br />

Abschaffung von Kinderarbeit beizutragen<br />

Aspekt: Zwangs- und Pflichtarbeit<br />

HR7 Ermittelte Geschäftstätigkeiten, bei denen ein erhebliches Risiko<br />

von Zwangs- oder Pflichtarbeit besteht, und ergriffene Maßnahmen,<br />

um zur Abschaffung von Zwangs- oder Pflichtarbeit beizutragen<br />

Aspekt: Sicherheitspraktiken<br />

Sozial- und Umweltbericht • 81<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Umgang mit unserer Beschaffungskette/<br />

Schulung unserer Zulieferer<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />

<strong>Bericht</strong>/Herausforderungen;<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Umgang mit unserer Beschaffungskette<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Umgang mit unserer Beschaffungskette<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Umgang mit unserer Beschaffungskette<br />

HR8 Prozentsatz des Sicherheitsperson<strong>als</strong>, das im Hinblick auf<br />

die Richtlinien und Verfahrensanweisungen in Bezug auf<br />

Menschenrechtsaspekte, die für die Geschäftstätigkeit<br />

relevant sind, geschult wurde<br />

Aspekt: Rechte der Ureinwohner<br />

HR9 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen Rechte der Ureinwohner<br />

verletzt wurden, und ergriffene Maßnahmen<br />

GESELLSCHAFT<br />

DMA Angaben zum Managementansatz <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Zusammenarbeit mit der Gesellschaft/<br />

Umgang mit unserem gesellschaftlichen Engagement<br />

Aspekt: Gemeinwesen<br />

SO1 Art, Umfang und Wirksamkeit jedweder Programme und<br />

Verfahrensweisen, welche die Auswirkungen von<br />

Geschäftstätigkeiten auf das Gemeinwesen bewerten und<br />

regeln, einschließlich Beginn, Durchführung und Beendigung<br />

der Geschäftstätigkeit in einer Gemeinde oder Region<br />

Aspekt: Korruption<br />

SO2 Prozentsatz und Anzahl der Geschäftseinheiten, die auf<br />

Korruptionsrisiken hin untersucht wurden<br />

SO3 Prozentsatz der Angestellten, die in der Antikorruptionspolitik und<br />

den Antikorruptionsverfahren der Organisation geschult wurden<br />

SO4 In Reaktion auf Korruptionsvorfälle ergriffene Maßnahmen<br />

Aspekt: Politik<br />

SO5 Politische Positionen und Teilnahme an der politischen<br />

Willensbildung und am Lobbying<br />

SO6 Gesamtwert der Zuwendungen (Geldzuwendungen und<br />

Zuwendungen von Sachwerten) an Parteien, Politiker und<br />

damit verbundene Einrichtungen, aufgelistet nach Ländern<br />

Aspekt: Wettbewerbswidriges Verhalten<br />

SO7 Anzahl der Klagen, die aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens,<br />

Kartell- oder Monopolbildung erhoben wurden, und deren<br />

Ergebnisse<br />

Internetseite/Nachhaltigkeit/Gesellschaftliches Engagement/<br />

Spendenwesen des Unternehmens


Ref. Indikator gemäß GRI (G3) Verweis<br />

Aspekt: Einhaltung von Rechtsvorschriften<br />

Sozial- und Umweltbericht • 82<br />

SO8 Wesentliche Bußgelder (Geldwert) und Anzahl nicht monetärer<br />

Strafen wegen Verstoßes gegen Rechtsvorschriften<br />

PRODUKTVERANTWORTUNG<br />

DMA Angaben zum Managementansatz<br />

Aspekt: Kundensicherheit und -gesundheit<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt/Produktsicherheit<br />

PR1 Untersuchung von Sicherheits- und Gesundheitsauswirkungen<br />

entlang des Produktlebenszyklus<br />

PR2 Summe der Vorfälle, in denen Vorschriften und freiwillige<br />

Verhaltensregeln in Bezug auf Auswirkungen von Produkten und<br />

Dienstleistungen auf Sicherheit und Gesundheit nicht eingehalten<br />

wurden, dargestellt nach Art der Folgen<br />

Aspekt: Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen<br />

PR3 Art der gesetzlich vorgeschriebenen Informationen über Produkte<br />

und Dienstleistungen, und Prozentsatz der Produkte und<br />

Dienstleistungen, die solchen Informationspflichten unterliegen<br />

PR4 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen geltendes Recht und freiwillige<br />

Verhaltensregeln in Bezug auf Informationen über und<br />

Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen nicht<br />

eingehalten wurden, dargestellt nach Art der Folgen<br />

PR5 Praktiken im Zusammenhang mit Kundenzufriedenheit<br />

einschließlich der Ergebnisse von Umfragen zur<br />

Kundenzufriedenheit<br />

Aspekt: Werbung<br />

PR6 Programme zur Befolgung von Gesetzen, Standards und<br />

freiwilligen Verhaltensregeln in Bezug auf Werbung einschließlich<br />

Anzeigen, Verkaufsförderung und Sponsoring<br />

PR7 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen Vorschriften und freiwillige<br />

Verhaltensregeln in Bezug auf Werbung einschließlich Anzeigen,<br />

Verkaufsförderung und Sponsoring, nicht eingehalten wurden,<br />

dargestellt nach Art der Folgen<br />

Aspekt: Schutz der Kundendaten<br />

PR8 Gesamtzahl berechtigter Beschwerden in Bezug auf die Verletzung<br />

des Schutzes der Kundendaten und deren Verlust<br />

Aspekt: Einhaltung von Rechtsvorschriften<br />

PR9 Höhe wesentlicher Bußgelder aufgrund von Verstößen gegen<br />

Gesetzesvorschriften in Bezug auf die Zurverfügungstellung und<br />

Verwendung von Produkten und Dienstleistungen<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt/Design und Materialien/<br />

Gefahrstoffe<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt/Produktsicherheit

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