Dieser Online-Bericht als PDF - adidas Group
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SOZIAL- UND UMWELTBERICHT 2007<br />
Wenn sich ein Sportler verbessern will, muss er 110% leisten.<br />
Uns ist bewusst, dass der <strong>adidas</strong> Konzern dasselbe tun muss,<br />
um ein wirklich nachhaltiges Unternehmen zu werden.<br />
Etwas ausführlicher <strong>als</strong> der gedruckte Kurzbericht gibt dieser <strong>Bericht</strong><br />
einen Überblick über die Fortschritte, die der Konzern 2007 im<br />
Rahmen seines Sozial- und Umweltprogramms erzielt und die<br />
Maßnahmen, die er bereits auf den Weg gebracht hat.<br />
Er enthält Leistungsdaten, einen Vergleich von Zielvorgaben und<br />
Ergebnissen sowie weitere Informationen darüber, wie wir an<br />
Sozial- und Umweltfragen herangehen.
Überblick Über Unternehmen Und bericht 01<br />
Über diesen <strong>Bericht</strong> 01<br />
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden 02<br />
Unternehmensprofil 03<br />
Herausforderungen 04<br />
Fortschritte und Ziele 08<br />
Vision Und GoVernance 11<br />
Leitbild und Werte 11<br />
Umgang mit unserer Verantwortung 12<br />
interaktion mit Unseren stakeholdern 16<br />
Unsere Stakeholder 16<br />
Dialog mit unseren Stakeholdern 16<br />
Partnerschaften 19<br />
Beschwerdesysteme 21<br />
Fokus 2007: Beispiele des Dialogs 22<br />
UmGanG mit Unserer beschaffUnGskette 25<br />
Unsere Beschaffungskette 25<br />
Untersuchung von Beschäftigungsstandards 26<br />
Position zu Sicherheit und Gesundheit 29<br />
Unterstützende Richtlinien/Leitfäden 30<br />
Umgang mit unseren Zulieferern 31<br />
Überwachung der Standardeinhaltung 32<br />
Verifizierung der Standardeinhaltung 33<br />
Schulung unserer Zulieferer 33<br />
Durchsetzung unserer Standards 34<br />
Beurteilung unserer Zulieferer 35<br />
Fokus 2007: Verschiebung der Grenzen 36<br />
Sozial- und Umweltbericht<br />
schUtz der Umwelt 37<br />
Umweltauswirkungen an eigenen Standorten 38<br />
Design und Materialien 40<br />
Produktsicherheit 42<br />
Reduzierung von Umweltbelastungen 43<br />
Fokus 2007: <strong>adidas</strong> Grün 45<br />
Fokus 2007: Abfallverwertung in Vietnam 46<br />
zUsammenarbeit mit der Gesellschaft 47<br />
Unser Ansatz 47<br />
Umgang mit unserem gesellschaftlichen Engagement 48<br />
Initiativen des Konzerns 48<br />
Initiativen von <strong>adidas</strong> 50<br />
Initiativen von Reebok 53<br />
Initiativen von TaylorMade 54<br />
Fokus 2007: Interview mit Marie Stopes International 54<br />
Unsere mitarbeiter 56<br />
Personalfunktionen und -ziele 56<br />
Personalprogramme 56<br />
Einbeziehung der Mitarbeiter 57<br />
Personalentwicklung 58<br />
Mitarbeitervergütung 59<br />
Gesundheit und Sicherheit 59<br />
Mitarbeiterwohl 60<br />
Interner Verhaltenskodex 60<br />
Mitarbeitervielfalt 61<br />
Fokus 2007: Mitarbeiterbeteiligung 61<br />
leistUnGsdaten 62<br />
Glossar 72<br />
kontakt 74<br />
Gri index 75
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Themen des <strong>Bericht</strong>s<br />
mit zusätzlichen Hintergrundinformationen in Form eines Profils<br />
des <strong>adidas</strong> Konzerns. Sie finden hier außerdem Informationen über<br />
die Herausforderungen, die sich uns auf unserem Weg zu einem<br />
nachhaltigen Unternehmen stellen, sowie die Einschätzung unseres<br />
Vorstandsvorsitzenden im Hinblick auf unsere Fortschritte in<br />
Sachen Nachhaltigkeit.<br />
In dem Abschnitt Leistungsdaten präsentieren wir die wichtigsten<br />
Zahlen aus dem <strong>Bericht</strong>sjahr, und unter Fortschritte und Ziele<br />
bewerten wir, inwiefern wir unsere Zielvorgaben des abgelaufenen<br />
Jahres erreicht und welche Ziele wir uns für das Jahr 2008<br />
gesetzt haben.<br />
Über diesen bericht<br />
Der vorliegende <strong>Bericht</strong> beschreibt die Aktivitäten des <strong>adidas</strong><br />
Konzerns im Rahmen seines Sozial- und Umweltprogramms<br />
im Jahr 2007. Es handelt sich dabei um den ersten <strong>Bericht</strong> mit<br />
konzernweiten Daten, seit Reebok am 31. Januar 2006 Teil des<br />
<strong>adidas</strong> Konzerns wurde.<br />
Der <strong>Bericht</strong> stellt unsere Ziele, unsere Strategien und unsere<br />
Aktivitäten zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den<br />
Fabriken unserer Zulieferer, zur Reduzierung der Umweltbelastung<br />
und zur Wahrnehmung unserer umfassenden sozialen Verantwortung<br />
<strong>als</strong> multinationales Unternehmen dar. Darüber hinaus<br />
informiert er über die Fortschritte, die wir im Hinblick auf unsere<br />
Zielvorgaben während des Jahres gemacht haben. Er hebt wichtige<br />
Sozial- und Umweltaspekte hervor, die unseren Stakeholdern ein<br />
besonderes Anliegen sind, und führt unsere Ziele für den nächsten<br />
<strong>Bericht</strong>szeitraum an.<br />
Der Sozial- und Umweltbericht wird zeitgleich mit unserem Geschäftsbericht<br />
veröffentlicht, um den Stakeholdern ein vollständiges Bild<br />
unserer Unternehmensaktivitäten zu vermitteln.<br />
Um Wiederholungen möglichst zu vermeiden, werden Sie an einigen<br />
Stellen auf andere Internetseiten und <strong>Bericht</strong>e des <strong>adidas</strong> Konzerns<br />
verwiesen.<br />
KRITERIEN FÜR DIE THEMENAUSWAHL<br />
Festlegen, was wirklich wichtig ist<br />
Durch den aktiven Kontakt mit allen unseren Stakeholdern, seien es<br />
Aktionäre, Konsumenten, Kunden, Zulieferer und ihre Beschäftigten<br />
oder unsere eigenen Mitarbeiter, können wir ihre Interessen und<br />
Anliegen besser verstehen und entsprechend darauf reagieren.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 1<br />
Für diese Interaktion mit den Stakeholdern haben wir verschiedene<br />
Möglichkeiten. Sie reichen von persönlichen Treffen mit SRI-Analysten<br />
(SRI = Sozialverantwortliches Investment) bis hin zu großen<br />
Versammlungen mit Beschäftigten in unserer Beschaffungskette.<br />
Alle diese Kontakte liefern uns die erforderlichen Informationen<br />
für die Entscheidung, auf welche Aspekte unserer Arbeit wir unsere<br />
Energien konzentrieren und welche Themen wir in diesem <strong>Bericht</strong><br />
ansprechen. Siehe auch das Kapitel Interaktion mit unseren<br />
Stakeholdern.<br />
Bei der Entscheidung über die thematischen Inhalte haben wir<br />
uns auch auf die Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI)<br />
bezogen. Für weitere Hinweise zu unserer Anwendung der GRI<br />
siehe GRI Index.<br />
Auch unsere Mission, unsere Werte und unsere Unternehmensstrategien<br />
liefern uns Kriterien für die Entscheidung, was wesentlich<br />
ist. Ziel des <strong>adidas</strong> Konzerns ist es, ein weltweit führender Anbieter<br />
der Sportartikelindustrie zu sein. Es geht jedoch nicht nur um<br />
Ergebnisse, sondern auch darum, wie Erfolg und Ziele erreicht<br />
werden. Wir wissen, dass wir Einfluss auf unsere umfangreiche<br />
Beschaffungskette und auf die Arbeitsbedingungen Hundert tausender<br />
Arbeiter nehmen können. All diese Überlegungen fließen in unsere<br />
Einschätzung der Frage ein, was für diesen <strong>Bericht</strong> wesentlich ist.<br />
Prioritäten setzen<br />
Auch im diesjährigen <strong>Bericht</strong> liefern wir wieder detaillierte Informationen<br />
über unser Sozial- und Umweltprogramm. Im Mittelpunkt<br />
steht erneut unsere globale Beschaffungskette, in der wir<br />
sicherstellen wollen, dass die dort Beschäftigten unsere Produkte<br />
unter fairen, gesunden und umweltfreundlichen Arbeitsbedingungen<br />
herstellen können.<br />
Wir haben die Reichweite der weltweiten Umweltprogramme und<br />
-initiativen, die wir innerhalb des Konzerns und in unserer<br />
Beschaffungskette umsetzen, noch weiter ausgedehnt. Dies<br />
geschah unter anderem aufgrund des erhöhten Interesses unserer<br />
Stakeholder, insbesondere am Klimawandel, im Jahr 2007.<br />
Wir beschreiben ausführlich, wie wir mit anderen Organisationen<br />
Partnerschaften schließen und zusammenarbeiten, um eine<br />
Verbesserung der Sozial- und Umweltbedingungen in den Ländern<br />
herbeizuführen, in denen wir und unsere Geschäftspartner tätig sind.<br />
Der <strong>Bericht</strong> enthält auch Informationen über alle Marken und<br />
Divisionen des <strong>adidas</strong> Konzerns sowie wichtige Fakten zu unserer<br />
Beschaffungskette. Im Jahr 2007 berichten wir erstm<strong>als</strong> verstärkt<br />
über unsere indirekte Beschaffungskette. Wir machen dabei jeweils<br />
deutlich, welche Angaben sich auf Geschäftseinheiten und Funktionen<br />
des Konzerns beziehen und welche auf unsere Zulieferer.
Zielgruppe dieses <strong>Bericht</strong>s<br />
Unser <strong>Bericht</strong> ist für alle unsere Stakeholder von Interesse, wenn<br />
auch für einige mehr <strong>als</strong> für andere. Wir haben dieses Jahr einen<br />
Kurzbericht in Druckversion herausgegeben, der unsere Leistungen<br />
in einen breiteren Kontext stellt. <strong>Dieser</strong> Kurzbericht dürfte vor<br />
allem für unsere Mitarbeiter und unsere Kunden interessant sein.<br />
Der vorliegende <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong> wird insbesondere für Regierungsvertreter,<br />
SRI-Analysten, Interessengruppen einschließlich<br />
Nicht-Regierungsorganisationen und andere Meinungsführer<br />
interessant sein.<br />
VERIFIZIERUNG<br />
Wir haben Verständnis dafür, wenn bestimmte Stakeholder<br />
erwarten, dass Unternehmen die in ihren Nachhaltigkeitsberichten<br />
veröffentlichten Inhalte und Daten von unabhängiger Stelle prüfen<br />
lassen. Wir sind bemüht, unsere <strong>Bericht</strong>ssysteme für die Daten der<br />
Zuliefererüberwachung laufend zu verbessern, vertreten jedoch die<br />
Auffassung, dass sich viele der gesammelten Daten, insbesondere<br />
im Zusammenhang mit Arbeitsbedingungen, nicht einheitlich<br />
überprüfen lassen. Eine unabhängige <strong>Bericht</strong>sverifizierung würde<br />
daher in diesem Stadium keinen zusätzlichen Mehrwert erbringen.<br />
Wir befürworten allerdings durchaus eine unabhängige Überprüfung<br />
der Arbeitsbedingungen in unserer Beschaffungskette sowie der<br />
Verfahren und Überwachungskonzepte zur Durchsetzung unserer<br />
Standards. Deshalb enthält der <strong>Bericht</strong> Angaben, die jährlich von<br />
der Fair Labor Association (FLA) überprüft werden. Zudem<br />
verweisen wir auf Daten, die bei der Zertifizierung von Zulieferfabriken<br />
oder konzerneigenen Betrieben nach ISO, EMAS und<br />
OHSAS verifiziert wurden.<br />
Vorwort des VorstandsVorsitzenden<br />
In ein paar Jahren wird 2007 vielleicht <strong>als</strong> das Jahr gesehen werden,<br />
in dem die Welt endlich aufwachte und die Herausforderungen<br />
durch den Klimawandel erkannte. Der frühere US-Vizepräsident<br />
Al Gore und der Weltklimarat der UN wurden gemeinsam mit dem<br />
Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Und im Dezember versammelten<br />
sich Regierungsvertreter aus aller Welt in Bali, um weitere<br />
Maßnahmen zur Bekämpfung des globalen Klimawandels zu<br />
beschließen.<br />
Der Klimawandel ist eine von mehreren wichtigen Herausforderungen,<br />
denen sich unsere globale Gesellschaft stellen muss – neben<br />
Krankheit, Armut und der Ressourcenverknappung. Mit all diesen<br />
Fragen müssen wir uns auf dem Weg zu einer wirklich nachhaltigen<br />
Welt befassen.<br />
Die Herausforderungen erscheinen auf den ersten Blick überwältigend.<br />
Deshalb müssen wir uns immer wieder bewußt machen, dass wir<br />
unsere Bemühungen und unsere Energien darauf konzentrieren,<br />
was wir – in unserer Nachbarschaft, unserer Stadt oder in unserem<br />
Unternehmen – tatsächlich dazu beitragen können, um etwas<br />
zu ändern.<br />
Mit unseren Anstrengungen, die Leistungen im Bereich Soziales und<br />
Umwelt stetig zu verbessern, stellen wir uns unserer<br />
Verantwortung und ermutigen andere Unternehmen in unserer<br />
Beschaffungskette, ebenfalls ihren Beitrag zu leisten. Dies ist unser<br />
Anspruch, ein nachhaltiges Unternehmen zu werden.<br />
GRENZEN VERSCHIEBEN<br />
Was haben wir im Jahr 2007 konkret erreicht? Auf der Grundlage<br />
unserer Arbeit im Jahr 2006, <strong>als</strong> Reebok Teil des <strong>adidas</strong> Konzerns<br />
wurde, haben wir unsere neuen Standards, Richtlinien und Vorgehensweisen<br />
im <strong>adidas</strong> Konzern bei allen Unternehmen seinheiten<br />
eingeführt, die Beschaffungsbeziehungen zu unseren Zulieferern<br />
unterhalten. Wir haben dies in schriftlicher und audiovisueller Form<br />
getan sowie Schulungen – einschließlich <strong>Online</strong>-Schulungen –<br />
durchgeführt.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 2<br />
Alle Lieferantendaten zur Einhaltung von Sozial- und Umwelt standards<br />
befinden sich in einer zentralen Datenbank des Fair Factories<br />
Clearinghouse. Damit verfügen wir nun über ein konzernweites<br />
Managementsystem für unsere globale Beschaffungskette, mit dem<br />
wir Informationen über die Einhaltung der Sozial- und Umweltstandards<br />
erfassen und überwachen. Dadurch wird sich die Weitergabe von<br />
Informationen zwischen den Unternehmenseinheiten erheblich<br />
verbessern.<br />
Wir sind unserem Anspruch nach erhöhter Transparenz weiter<br />
nachgekommen, indem wir eine vollständige Liste unserer<br />
Hersteller weltweit auf der Internetseite veröffentlicht haben.<br />
FöRDERUNG DER EIGENVERANTWORTUNG<br />
Um unserem langfristigen Ziel der Eigenverantwortung innerhalb<br />
unserer Beschaffungskette näher zu kommen, haben wir innovative<br />
Programme für unsere Zulieferer eingeführt. Indem wir ihnen<br />
helfen, die Probleme und deren Ursachen zu erkennen, und ihnen<br />
die dafür notwendigen Instrumente an die Hand geben, um<br />
Verbesserungen durchzusetzen, sehen wir, wie sie in zunehmendem<br />
Maß Verantwortung für die Sozial- und Umweltbedingungen selbst<br />
wahrnehmen.<br />
Wir führten maßgeschneiderte Schulungsprogramme über<br />
Energieeffizienz in China und Vietnam durch, die den wirtschaftlichen<br />
Nutzen eines vorbildlichen Umweltmanagement systems in den<br />
Vordergrund stellten. Mehr <strong>als</strong> 100 Zulieferer nahmen daran teil,<br />
und wir werden diese Schulungsprogramme 2008 noch<br />
weiter ausbauen.<br />
Zudem wurde in China und Vietnam auch ein Registrierungs programm<br />
für Sicherheitsverantwortliche erfolgreich eingeführt. Mit diesem<br />
Programm sollen unsere Zulieferer Zugang zu dem technischen<br />
Fachwissen bekommen, das sie zur Verbesserung der Arbeitssicherheit<br />
in ihren Betrieben benötigen.<br />
ENTWICKLUNG NEUER PRODUKTE<br />
Ein Bereich, in dem wir deutliche Veränderungen erzielen können,<br />
ist die Integration sozialer und umweltbezogener Anliegen in unsere<br />
Entwicklungsprozesse. Wir haben 2007, aufbauend auf den<br />
umfangreichen Forschungsanstrengungen der letzten drei Jahre,<br />
deutliche Fortschritte in der Berücksichtigung von Umweltschutzaspekten<br />
bei Produktdesign und -entwicklung gemacht.<br />
So haben wir 2007 eine neue Schuh- und Bekleidungskollektion<br />
– <strong>adidas</strong> Grün – entwickelt, die im Frühjahr 2008 in den Handel<br />
kommt. Die Produkte sind aus natürlichen und recycelten<br />
Materialien hergestellt, so dass wir die Umweltauswirkungen in<br />
jedem Stadium des Fertigungsprozesses minimieren konnten.<br />
Unser Team – aus verschiedenen Abteilungen des Unternehmens<br />
zusammengesetzt – stellte sich auf großartige Weise den<br />
schwierigen Herausforderungen bei der Entwicklung und<br />
Herstellung dieser aufregenden neuen Kollektion.<br />
INNOVATIVES SOZIALES ENGAGEMENT<br />
Wir glauben, dass ein Unternehmen in einer Gesellschaft, die bei<br />
der Lösung ihrer Probleme versagt, nicht erfolgreich sein kann.<br />
Deshalb wollen wir Partnerschaften mit Zulieferern eingehen, die in<br />
einem gesellschaftlich stabilen Umfeld tätig sind. Wir wissen, dass<br />
unsere Geschäftspraktiken positiven Einfluss auf die Gesellschaften,<br />
in denen wir aktiv sind, haben – durch Beschäftigung und Arbeitsplätze,<br />
die wir indirekt schaffen, durch die sozialen Programme, die wir<br />
unterstützen, und durch unsere Bemühungen, die Rechte der<br />
Arbeitnehmer zu schützen.<br />
2007 unternahmen wir innovative und ungewöhnliche Schritte,<br />
um Mängel oder Schwächen in der Durchsetzung nationaler<br />
Arbeitsgesetze zum Schutz der Arbeitnehmerrechte gegenüber<br />
Regierungen anzusprechen.
So veröffentlichten wir zum Beispiel in zwei nationalen Zeitungen<br />
einen offenen Brief an die Regierung von El Salvador. In diesem<br />
Brief haben wir die Regierung aufgerufen, die Gespräche über den<br />
Fall des Betriebs Hermosa mit uns wieder aufzunehmen und ihre<br />
unzureichenden Maßnahmen bei der Durchsetzung der eigenen<br />
Arbeitsgesetze, die durch die Verfassung des Landes festgelegt<br />
sind, anzuerkennen. Ich freue mich, berichten zu können, dass der<br />
Brief die gewünschte Wirkung hatte: Die Gespräche wurden im<br />
Dezember 2007 wieder aufgenommen und wir hoffen, dass die<br />
ehemaligen Hermosa-Beschäftigten die ihnen zustehenden<br />
Abfindungszahlungen sowie eine entsprechende Gesundheitsfürsorge<br />
erhalten werden.<br />
BERICHTERSTATTUNG<br />
Unsere Stakeholder erwarten von uns, Verantwortung für unsere<br />
betrieblichen Aktivitäten zu übernehmen, und wir bekennen uns zu<br />
verantwortungsvollem Handeln und transparenter <strong>Bericht</strong>erstattung.<br />
Unser <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong> 2007 bietet eine umfassende Darstellung der<br />
Sozial- und Umweltstrategien, -programme und -aktivitäten des<br />
<strong>adidas</strong> Konzerns. Auch hier haben wir uns wieder auf die Richtlinien<br />
der Global Reporting Initiative gestützt.<br />
In dem Bemühen, die Kommunikation mit der Leserschaft unserer<br />
<strong>Bericht</strong>e zu vertiefen, haben wir dieses Jahr zusätzlich zu dem<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong> auch noch einen gedruckten Kurzbericht<br />
veröffentlicht. <strong>Dieser</strong> fasst die Anstrengungen zusammen, die der<br />
<strong>adidas</strong> Konzern 2007 unternommen hat, um verantwortungsbewusst<br />
zu handeln. Der Kurzbericht beschreibt die gesellschaftlichen und<br />
politischen Zusammenhänge unserer Arbeit in vier Hauptbereichen:<br />
Globale Geschäftstätigkeit und Nachhaltigkeit, Vorbereitung auf<br />
große Sportereignisse, ,Made in China’ und Klimawandel.<br />
ANERKENNUNG<br />
Unsere Bemühungen sind nicht unbemerkt geblieben: Zum achten<br />
Mal in Folge wurde der <strong>adidas</strong> Konzern <strong>als</strong> führendes Unternehmen<br />
der Textil- und Bekleidungsbranche in die Dow Jones Sustainability<br />
Indizes aufgenommen. Außerdem sind wir im FTSE4GOOD Europe<br />
Index sowie in den Indizes Ethibel Excellence, Ethibel Pioneer und<br />
ASPI der Vigeo <strong>Group</strong> aufgeführt.<br />
KÜNFTIGE HERAUSFORDERUNGEN<br />
Wir können zwar auf das Erreichte stolz sein, werden uns auf diesen<br />
Erfolgen jedoch keineswegs ausruhen. Wir wissen, dass wir auch<br />
weiterhin 110% leisten müssen, um die Herausforderungen, die vor<br />
uns liegen, zu meistern.<br />
Mit der Weiterentwicklung unseres Unternehmens muss sich auch<br />
unser Sozial- und Umweltprogramm entsprechend anpassen.<br />
Nachdem Reebok jetzt Teil des <strong>adidas</strong> Konzerns ist, vergeben wir<br />
auch mehr Aufträge an Lizenznehmer und Agenten und müssen<br />
daher neue Methoden entwickeln, um sicherzustellen, dass auch<br />
deren Zulieferer unsere Standards einhalten.<br />
Der <strong>adidas</strong> Konzern umfasst eine Reihe höchst namhafter,<br />
anerkannter und symbolträchtiger Marken, die Menschen aller<br />
Altersstufen ansprechen, besonders aber die Jugend von heute.<br />
Zusammen mit unserer Position <strong>als</strong> einer der Marktführer bedeutet<br />
dies, dass wir die Verpflichtung haben, bei allen unseren Aktivitäten<br />
eine Vorbildfunktion zu übernehmen. Durch die ständige<br />
Verbesserung unserer Geschäftspraktiken können wir unsere<br />
Zulieferer beeinflussen und dazu inspirieren, ihr Verhalten<br />
ebenfalls zu verändern. Dies gilt insbesondere für Umweltfragen.<br />
Im kommenden Jahr werden wir uns deshalb genauer mit Fragen<br />
wie Ressourcenverbrauch, Abfallproduktion und Einfluss unserer<br />
Geschäftstätigkeit auf den Klimawandel beschäftigen.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 3<br />
AUSBLICK<br />
In dem Abschnitt Fortschritte und Ziele beschreiben wir unsere<br />
Ziele für das Jahr 2008 und geben einen Überblick darüber, was wir<br />
bereits erreicht haben und wo wir noch mehr leisten müssen. Wie<br />
immer ist auch hier noch viel zu tun. Denn die Entwicklung zu einem<br />
nachhaltigen Unternehmen ist kein Sprint, sondern ein Marathonlauf.<br />
Ich bin jedoch beeindruckt von dem Einsatz und der harten Arbeit<br />
unserer Mitarbeiter und daher davon überzeugt, dass wir mit<br />
unserer Prioritätensetzung, unserem Engagement und unserem<br />
Teamgeist die Herausforderungen im kommenden Jahr<br />
meistern werden.<br />
Herbert Hainer<br />
Vorstandsvorsitzender der <strong>adidas</strong> AG<br />
Unser Unternehmensprofil<br />
Seit mehr <strong>als</strong> 80 Jahren ist der <strong>adidas</strong> Konzern ein Teil der Welt des<br />
Sports. Das Produktsortiment umfasst Sportschuhe, Bekleidung<br />
und Zubehör auf dem neuesten Stand der Technik. Heute ist der<br />
<strong>adidas</strong> Konzern ein weltweit führendes Unternehmen der<br />
Sportartikelbranche und bietet ein umfassendes Produktportfolio<br />
an. Produkte des <strong>adidas</strong> Konzerns sind in praktisch jedem Land der<br />
Erde erhältlich. Unsere Strategie ist einfach: unsere Marken und<br />
Produkte stärken und weiterentwickeln, um unsere Wettbewerbsposition<br />
und unsere Finanzkraft zu verbessern.<br />
<strong>adidas</strong> Sportschuhe, Sportbekleidung und Zubehör<br />
Reebok Sportschuhe, Sportbekleidung und Zubehör<br />
TaylorMade<strong>adidas</strong><br />
Golf<br />
Golfausrüstung: Golfschläger, Golfbälle,<br />
Schuhe, Bekleidung und Zubehör<br />
Die geschäftlichen Aktivitäten des Unternehmens und seiner mehr<br />
<strong>als</strong> 150 Tochtergesellschaften werden von der Konzernzentrale in<br />
Herzogenaurach, Deutschland gelenkt. In Herzogenaurach befinden<br />
sich auch die strategischen Geschäftseinheiten Running, Fußball<br />
und Tennis sowie das Forschungs- und Entwicklungszentrum.<br />
Weitere wichtige Geschäftseinheiten befinden sich darüber hinaus<br />
in Portland, Oregon, USA, dem Sitz von <strong>adidas</strong> America Inc. und<br />
Standort der strategischen Geschäftseinheiten Basketball, Adventure<br />
und Alternative Sports. Reebok hat seinen Hauptsitz in Canton,<br />
Massachusetts, USA und TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf in Carlsbad,<br />
Kalifornien, USA. Hinzu kommen Design- und Entwicklungsabteilungen<br />
für die jeweiligen Geschäftsaktivitäten an mehreren Standorten<br />
weltweit.<br />
<strong>adidas</strong> Sourcing Ltd., eine 100%ige Tochtergesellschaft mit Sitz<br />
in Hongkong, ist verantwortlich für die globale Beschaffung.<br />
Weitere Informationen über die wichtigsten Konzernstandorte<br />
finden Sie auf unserer Internetseite<br />
www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/de/overview/locations/world.asp<br />
Zum 31. Dezember 2007 beschäftigte der <strong>adidas</strong> Konzern<br />
31.344 Mitarbeiter.<br />
Wichtige Daten zu unserem Finanzergebnis finden Sie auf unserer<br />
Internetseite www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.de/investoren
heraUsforderUnGen fÜr das Unternehmen<br />
Sport ist eine universelle Sprache und der <strong>adidas</strong> Konzern ist ein<br />
globales Unternehmen: Wir verfügen über Niederlassungen in mehr<br />
<strong>als</strong> 55 Ländern und unter den Mitarbeitern unserer Konzernzentrale<br />
in Herzogenaurach sind über 50 Nationalitäten vertreten. Wir<br />
beziehen Produkte aus mehr <strong>als</strong> 60 Ländern. Unsere Marke steht<br />
somit auf der ganzen Welt im Blickpunkt. Verschiedene aktuelle<br />
Entwicklungen tragen weiter dazu bei:<br />
• Unsere Organisation rund um unsere bekanntesten Marken:<br />
<strong>adidas</strong>, Reebok und TaylorMade. Wir streben ganz bewusst<br />
danach, das Profil dieser Marken zu schärfen und ihren<br />
Bekanntheitsgrad zu erhöhen.<br />
• Globale Sportereignisse wie die Olympischen Spiele 2008 in<br />
Peking. Millionen von Menschen werden bei diesen Spielen<br />
zusehen. Und <strong>adidas</strong> wird dort <strong>als</strong> Offizieller Sportswear Partner<br />
und <strong>als</strong> Ausrüster vieler Nationaler Olympischer Komitees<br />
beteiligt sein.<br />
• Die Zusammenarbeit mit einer externen Beschaffungskette.<br />
Da der <strong>adidas</strong> Konzern den Großteil der Produktion ausgelagert<br />
hat und über eine sehr vielschichtige externe Beschaffungskette<br />
verfügt, wird unser Umgang mit den Zulieferern kritisch<br />
beobachtet. Die sozialen und umweltbezogenen Auswirkungen<br />
unserer Beschaffungsstrategie haben eine immer größere<br />
Aufmerksamkeit seitens verschiedener Stakeholder auf<br />
sich gezogen.<br />
Wie alle globalen Unternehmen sind wir einem vielfältigen<br />
wirtschaftlichen und wettbewerbsbezogenen Druck ausgesetzt,<br />
mit dem wir richtig umgehen müssen, um Wachstum und höhere<br />
Gewinne zu erzielen. Gleichzeitig sind wir unseren Mitarbeitern<br />
rechenschaftspflichtig und tragen Verantwortung gegenüber den<br />
Beschäftigten in den Zulieferbetrieben und gegenüber der Umwelt.<br />
In der globalen Geschäftswelt der Sportartikelbranche ist der<br />
<strong>adidas</strong> Konzern ständig mit einer Vielzahl von Herausforderungen<br />
konfrontiert.<br />
Sie ergeben sich aus unserer Selbstverpflichtung, ein Gleichgewicht<br />
herzustellen zwischen den Interessen der Aktionäre und den<br />
Interessen und Anliegen der eigenen Mitarbeiter und Beschäftigten<br />
der Betriebe sowie den Anforderungen der Umwelt. Oder kurz –<br />
unserem Ziel, ein nachhaltiges Unternehmen zu werden.<br />
In den folgenden Abschnitten stellen wir die wichtigsten<br />
Herausforderungen dar und geben einen kurzen Überblick,<br />
wie wir darauf reagieren.<br />
HERAUSFORDERUNG: WETTBEWERBSFäHIG SEIN<br />
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir eine breite Palette<br />
an Produkten anbieten. Dafür benötigen wir wiederum eine<br />
entsprechende Zulieferkette.<br />
Kürzere Produktzyklen und die Nachfrage nach individuelleren<br />
Produkten stellen spezifische Herausforderungen dar, die nicht nur<br />
unsere Marketingstrategie, sondern auch unsere Beschaffungsmodelle<br />
beeinflussen. Außerdem expandieren wir in Märkte, die<br />
saisonabhängiger sind, wie beispielsweise Lifestyle und Mode.<br />
Jeder dieser Märkte hat seine eigenen Besonderheiten und<br />
Anforderungen bezüglich Produktstil, Saisonabhängigkeit,<br />
Bestimmungsort, Verfügbarkeit und Flexibilität, was unser<br />
bestehendes Beschaffungsmodell vor Herausforderungen stellt.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 4<br />
So unterscheiden sich zum Beispiel Lieferanten für Sportbekleidung<br />
aufgrund der großen Herstellungsmengen in ihrer Struktur von<br />
Zulieferern, die Artikel für den Freizeitbekleidungs- und Modemarkt<br />
in geringeren Stückzahlen produzieren. Da es kein Beschaffungskonzept<br />
gibt, das alle Anforderungen der einzelnen Geschäftseinheiten<br />
gleichermaßen erfüllen könnte, wird die Produktbeschaffung<br />
innerhalb des <strong>adidas</strong> Konzerns zunehmend dezentralisiert. Die<br />
Anzahl von Beschaffungseinheiten und die erhöhte Komplexität<br />
in den Geschäftsbeziehungen stellen die konsistente Einhaltung<br />
unserer Sozial- und Umweltstandards in der gesamten<br />
Beschaffungskette vor eine besondere Herausforderung.<br />
Kostengünstige Produktion und Vertriebswege sind zudem<br />
unabdingbar. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, haben wir die<br />
Herstellung weitgehend in Länder ausgelagert, in denen die<br />
Produktionskosten niedrig sind. Interessanterweise entwickeln sich<br />
die Schwellenländer, in denen wir produzieren, zunehmend selbst<br />
zu wichtigen Verbrauchermärkten für unsere Produkte. Dadurch<br />
verschwimmt die Grenze zwischen Produzenten für den Export und<br />
lokalen bzw. inländischen Herstellern.<br />
REAKTION: EIN KONZERN – EIN STANDARD<br />
Wir sind davon überzeugt, dass die Werte und Prinzipien, die wir mit<br />
unseren Geschäftspartnern teilen, einen positiven Einfluss auf<br />
unser Geschäft und das Leben der Beschäftigten haben, die unsere<br />
Produkte herstellen. Wir kommunizieren diese Werte über unsere<br />
,Workplace Standards’ (Arbeitsplatzstandards). Die Standards<br />
basieren auf den Menschen- und Arbeitnehmerrechtskonventionen<br />
der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der UN. Sie sind<br />
an den Verhaltenskodex des Weltverbandes der Sportartike lindustrie<br />
angelehnt.<br />
Diese ,Workplace Standards’ sind ein grundlegender Bestandteil<br />
unserer Beziehung mit unseren Zulieferern und eine vertraglich<br />
festgelegte Verpflichtung. Bevor Zulieferer zu autorisierten<br />
Geschäftspartnern werden können, müssen sie die Einhaltung<br />
unserer Standards nachweisen. Dies ist jedoch erst der Anfang.<br />
Wir erwarten von unseren Zulieferern die volle Umsetzung der<br />
Standards in ihren Management- und Entscheidungsprozessen und<br />
wollen sie letztlich zu einem System der Eigenverantwortung führen.<br />
Im Jahr 2007 haben wir unsere überarbeiteten Verhaltensrichtlinien<br />
im gesamten Konzern eingeführt, nach dem Prinzip ,Ein Konzern<br />
– ein Standard’. Die Richtlinien enthalten einheitliche und obligatorische<br />
Verfahrensweisen bezüglich Bekanntgabe von Zulieferern,<br />
Genehmigung neuer Zulieferer, Durchsetzung von Standards und<br />
Kündigungsverfahren.<br />
HERAUSFORDERUNG: GLAUBWÜRDIGKEIT UND<br />
VERTRAUEN AUFBAUEN<br />
Einige Stakeholder sind skeptisch, ob ein internes Programm zur<br />
Kontrolle der Beschaffungskette glaubwürdig sein kann. Der<br />
Hauptkritikpunkt ist die Frage der Unabhängigkeit und Unparteilichkeit<br />
derartiger Programme. Sie argumentieren, dass wir nur<br />
begrenzte Fortschritte bei der Verbesserung der Arbeitsbe dingungen<br />
machen können oder diese durch unsere Beschaffungsmuster<br />
sogar negativ beeinflussen könnten, zum Beispiel durch erhöhte<br />
Arbeitszeiten. Auch die Tatsache, dass eine steigende Anzahl von<br />
Produkten aus Ländern mit gesetzlich eingeschränkter Koalitionsfreiheit<br />
beschafft wird, erfüllt einige Stakeholder mit Sorge.<br />
Umso stärker verlangen sie daher, unsere Sozial- und<br />
Umweltprogramme transparent zu gestalten und Dritte in den<br />
Untersuchungs- und Verifizierungsprozess einzubeziehen.
REAKTION: WEGE ZU MEHR TRANSPARENZ<br />
Transparenz, Offenlegung und Zusammenarbeit<br />
Wir legen Wert auf Transparenz und sind an den Meinungen<br />
unserer Stakeholder interessiert. Wir berichten jährlich unter<br />
Angabe der weltweiten Standorte unserer Zulieferbetriebe über<br />
unsere Anstrengungen zur Einhaltung der Standards. Außerdem<br />
legen wir gegenüber der Fair Labor Association unser Programm<br />
zur Bewertung, Akkreditierung und öffentlichen <strong>Bericht</strong>erstattung<br />
offen. Seit mehr <strong>als</strong> zehn Jahren stellen wir zudem auf Anfrage von<br />
Akademikern, Gewerkschaften und Nicht-Regierungsorganisationen<br />
vollständige Adressen unserer Zulieferbetriebe zur Verfügung.<br />
Auch 2007 haben wir auf Anfragen verschiedener lokaler Gewerkschaftsgruppen<br />
wieder Namen und Adressen von Zulieferbetrieben<br />
bekannt gegeben. Eine vollständige Liste unserer Hersteller ist<br />
auf unserer Internetseite zu finden und wird zweimal jährlich<br />
aktualisiert. Auch die Adressen der Lieferanten lizenzierter<br />
US-Hochschulprodukte wurden an jene amerikanischen Universitäten<br />
weitergegeben, die Lizenzverträge mit uns abgeschlossen haben.<br />
Im Jahr 2007 wurden einige Fabriken unserer Schuhlieferanten in<br />
Indonesien geschlossen. Als wir von den finanziellen Schwierigkeiten<br />
der Betriebe erfuhren, nahmen wir sofort Kontakt mit der<br />
Fabrikleitung, den örtlichen Gewerkschaften und den zuständigen<br />
Arbeitgeberorganisationen auf. Die lokalen Gewerkschaften und<br />
Nicht-Regierungsorganisationen wurden regelmäßig über die<br />
Maßnahmen informiert, mit denen wir die sozialen Auswirkungen<br />
solcher Schließungen für die Beschäftigten abfedern.<br />
Eine innovative Vorgehensweise zur Herstellung von mehr<br />
Transparenz ist die Teilnahme des Konzerns am Fair Factories<br />
Clearinghouse (FFC). Das FFC ist eine branchenweite Datenbank,<br />
die zentral Informationen über die gesamte Beschaffungskette<br />
sammelt und die Ergebnisse unserer Betriebskontrollen aufzeichnet.<br />
Die Nutzung dieses Datensystems ermöglicht uns ein höheres Maß<br />
an Transparenz: So können die in der FFC-Datenbank enthaltenen<br />
Informationen über die Einhaltung von Standards beispielsweise mit<br />
anderen Unternehmen und Dritten ausgetauscht werden.<br />
Aktionäre und die Finanzwelt verlangen heutzutage detaillierte<br />
Informationen über ein Unternehmen und sein Risikomanagement.<br />
Instrumente wie die Global Reporting Initiative (GRI) sollen bei der<br />
Erstellung von Unternehmensberichten dazu beitragen, die<br />
Transparenz zu steigern und den Informations- und Offenlegungspflichten<br />
nachzukommen. Börsennotierte Unternehmen werden<br />
zunehmend an Transparenzmaßstäben gemessen.<br />
Seit 2000 veröffentlicht der <strong>adidas</strong> Konzern jährlich einen Sozial-<br />
und Umweltbericht. Bei der <strong>Bericht</strong>erstellung stützen wir uns auf<br />
die Richtlinien der GRI, die uns bei der Entscheidung helfen, welche<br />
qualitativen und quantitativen Informationen für unsere Stakeholder<br />
von Interesse sind.<br />
Darüber hinaus wird unsere Internetseite während des<br />
<strong>Bericht</strong>szeitraums regelmäßig aktualisiert.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 5<br />
Zusammenarbeit mit anderen<br />
Wir beteiligen uns an vielen Multi-Stakeholder-Programmen, da<br />
wir in der Zusammenarbeit die Grundlage für eine dauerhafte<br />
Verbesserung der Arbeits- und Umweltbedingungen sehen.<br />
In Asien<br />
Im Jahr 2007 haben wir zum Beispiel in Hongkong einen eintägigen<br />
Workshop und Stakeholder-Dialog zum Thema Unternehmensverantwortung<br />
organisiert, um das Nachhaltigkeitskonzept und seine<br />
Umsetzung innerhalb des <strong>adidas</strong> Konzerns vorzustellen. Außerdem<br />
wollten wir verschiedene Meinungen zu zahlreichen anderen Themen<br />
einholen, und diese dann in die Weiterentwicklung der Sozial- und<br />
Umweltstrategien des Konzerns einfließen lassen. Gegenstand<br />
der Diskussionen waren die Umwelt, das neue chinesische<br />
Arbeitsvertragsgesetz und Beziehungen zum gesellschaftlichen<br />
Umfeld. Sechzig Vertreter des mittleren und oberen Managements<br />
verschiedener Zulieferer wie zum Beispiel unsere Produktionspartner,<br />
Rohstofflieferanten sowie internationale Transport- und<br />
Logistikunternehmen nahmen daran teil. Den vollständigen <strong>Bericht</strong><br />
über den Stakeholder-Dialog finden Sie auf unserer Internetseite<br />
www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />
In Amerika<br />
2007 haben wir unsere Kontakte mit Arbeitsausschüssen,<br />
verantwortlichen Repräsentanten und Studentengruppen an den<br />
Universitäten von Wisconsin, Michigan, Notre Dame und UCLA<br />
(Kalifornien) weiter ausgebaut. Dabei ging es insbesondere darum,<br />
die Universitäten über unsere generellen Aktivitäten zu informieren.<br />
Es wurden jedoch auch spezielle Bedenken von Studentengruppen<br />
angesprochen und diskutiert. Mehreren Universitäten, mit denen<br />
wir ein Lizenzabkommen abgeschlossen haben, wurde auf Anfrage<br />
der Zugang zu den Prüfberichten über die Betriebe, die ihre<br />
Produkte herstellen, ermöglicht.<br />
Aufbauend auf unsere Kontakte mit Regierungen unternahmen wir<br />
Ende Oktober 2007 den ungewöhnlichen Schritt, einen offenen Brief<br />
an die Regierung von El Salvador in zwei nationalen Zeitungen des<br />
Landes zu veröffentlichen. In diesem Brief haben wir die Regierung<br />
aufgerufen, die Gespräche über den Fall des Betriebs Hermosa mit<br />
uns wieder aufzunehmen und ihre unzureichenden Maßnahmen<br />
bei der Durchsetzung der eigenen Arbeitsgesetze, die durch die<br />
Verfassung des Landes festgelegt sind, anzuerkennen. Mehr dazu<br />
finden Sie in dem Abschnitt Interaktion mit unseren Stakeholdern.<br />
In Europa<br />
Im Jahr 2007 setzten wir unser Engagement im Rahmen des<br />
Pilotprojekts einer Multi-Stakeholder-Initiative zu<br />
Arbeitsplatzstandards in der Türkei (,Jo-In Project’) fort.<br />
Auf Konzernebene<br />
2007 unterstützte der <strong>adidas</strong> Konzern den Weltverband der<br />
Sportartikelindustrie intensiv in seinen Bemühungen, die Position<br />
der Branche bezüglich eines Verbots von Kinderarbeit in der<br />
Fußballproduktion zu stärken. Zudem waren wir bei der Gestaltung<br />
des globalen CSR-Programm des Verbandes für 2008 behilflich.<br />
Wir unterstützten außerdem wieder gemeinsame Bemühungen zur<br />
Verbesserung von Umweltstandards, indem wir uns an der unternehmensübergreifenden<br />
Arbeitsgruppe AFIRM für Gefahrstoffe und an<br />
der ,Better Cotton Initiative’ (BCI), welche die Umweltbedingungen<br />
des Baumwollanbaus verbessern will, beteiligten.<br />
Weitere Informationen zum Thema Transparenz finden Sie in dem<br />
Abschnitt Interaktion mit unseren Stakeholdern.
HERAUSFORDERUNG: UMGANG MIT EINER ExTERNEN<br />
BESCHAFFUNGSKETTE<br />
Unsere Beschaffungskette ist vielschichtig und komplex. Sie<br />
umfasst viele verschiedene Zulieferbetriebe, die sich generell<br />
in Hauptzulieferer, Subunternehmer und Rohstofflieferanten<br />
einteilen lassen.<br />
Während wir bemüht sind, die Beschaffungskette für unser<br />
Kerngeschäft und die Produktion für den internationalen<br />
Exportmarkt zu konsolidieren, steigt aufgrund unterschiedlicher<br />
lokaler Marktanforderungen in anderen Geschäftsbereichen die<br />
Anzahl unserer Zulieferer an. Wir schließen Lizenzverträge mit<br />
zusätzlichen Herstellern, unterstützen unsere bestehenden<br />
Geschäftspartner bei Investitionen, Neubau- und Erweiterungsprojekten<br />
und suchen neue Zulieferer für lokale Märkte.<br />
Einige Geschäftseinheiten des <strong>adidas</strong> Konzerns arbeiten mit<br />
Agenten, die für die Auftragsvergabe an einzelne Zulieferer<br />
verantwortlich sind.<br />
Eine vereinfachte Darstellung unserer Beschaffungskette finden<br />
Sie in dem Abschnitt Umgang mit unserer Beschaffungskette.<br />
Das Auslagern der Produktion birgt Risiken. Unsere Möglichkeiten<br />
zur Kontrolle des Betriebsablaufs sowie der Arbeits- und<br />
Umweltbedingungen sind bei Zulieferbetrieben geringer <strong>als</strong><br />
bei unseren eigenen Produktionsstätten.<br />
Mangel an qualifizierten Managern<br />
Die ,Workplace Standards’ unterstützen unsere Zulieferer bei der<br />
Schaffung akzeptabler Arbeitsbedingungen. Wir zielen darauf ab,<br />
die Ursachen für Probleme zu beseitigen und den Betrieben dabei<br />
zu helfen, eigene Systeme für eine verantwortungsbewusste<br />
Unternehmensführung zu errichten, um damit Verbesserungen zu<br />
erreichen. Zur Umsetzung und Pflege dieser Systeme benötigen die<br />
Fabriken Mitarbeiter, die gut geschult, kompetent und erfahren<br />
sind. In unseren Hauptzulieferländern besteht allgemein ein Mangel<br />
an Kräften des mittleren Managements mit Kenntnissen in den<br />
Bereichen Sicherheit und Gesundheit sowie Personalmanagement.<br />
Die Fluktuation entsprechend ausgebildeter Mitarbeiter ist<br />
überdurchschnittlich hoch.<br />
Erhöhte Nachfrage stellt Zulieferbetriebe vor<br />
Kapazitätsprobleme<br />
Eine weitere Herausforderung bringt die Nachfrage nach Produkten<br />
im Rahmen großer Sportereignisse und die daraus entstehende<br />
zusätzliche Belastung einzelner Zulieferbetriebe mit sich. Zudem<br />
beinhalten Marketing- und Werbekampagnen für Großereignisse<br />
häufig Werbegeschenke (,Give-Away’-Artikel), die durch Agenten<br />
außerhalb unserer Hauptbeschaffungskette bestellt werden.<br />
REAKTION: DIE ARBEIT MIT UNSEREN ZULIEFERERN<br />
Unsere Strategie zielt langfristig auf die Eigenverantwortung<br />
unserer Zulieferer ab und konzentriert sich auf:<br />
• Unterstützung unserer Geschäftspartner bei der Schaffung<br />
effektiver Systeme im Personal-, Sicherheits- und Gesundheitssowie<br />
Umweltmanagement;<br />
• Unterstützung und Schulung von Arbeitnehmern und Management<br />
unserer Geschäftspartner, um angemessene und sichere<br />
Arbeitsbedingungen zu gewährleisten;<br />
• Förderung des Umweltbewusstseins und Verbreitung<br />
vorbildlicher Umweltmaßnahmen und<br />
Sozial- und Umweltbericht • 6<br />
• Verstärkte Interaktion mit lokalen Arbeitnehmerorganisationen<br />
und Nicht-Regierungsorganisationen, um einen besseren Einblick<br />
in die Arbeitsbedingungen an unseren Produktionsstandorten<br />
zu gewinnen.<br />
Innerhalb unserer Beschaffungskette treten wir sowohl in<br />
überwachender <strong>als</strong> auch in beratender Funktion auf, indem wir den<br />
Einsatz des Managements für unsere ,Workplace Standards’ prüfen<br />
und gleichzeitig unsere Zulieferer in Schlüsselbereichen schulen.<br />
Wir messen mittels eines Leistungsindikators die Wirksamkeit der<br />
von den Zulieferern durchgeführten Aktivitäten und schulen sie in<br />
der Einrichtung effektiver Personal- und Umweltmanagementsysteme.<br />
Damit wollen wir ihnen die Voraussetzungen zur Eigenverantwortung<br />
erläutern und ihnen den Weg dahin aufzeigen. Um sicherzustellen,<br />
dass solche Managementsysteme durch sachkundige Führungskräfte<br />
beaufsichtigt und in den Fabriken nachhaltig umgesetzt werden,<br />
haben wir innovative Registrierungsverfahren für Führungskräfte<br />
eingeführt, die in den Betrieben für Sicherheit und Gesundheit<br />
zuständig sind.<br />
Für Agenten und Lizenznehmer außerhalb unserer Hauptbes chaffungskette<br />
haben wir die vertraglichen Vereinbarungen erweitert,<br />
um die Einhaltung unserer ,Workplace Standards’ zu verankern.<br />
Wir erwarten von unseren Agenten und Lizenznehmern, dass sie<br />
strategische Pläne für die Einhaltung von Standards entwickeln,<br />
aus denen wir ablesen können, wie sie ihre Zulieferer in dieser<br />
Hinsicht kontrollieren. Diese Pläne werden dann von uns<br />
durchgesehen und überprüft.<br />
Mehr dazu siehe Kapitel Umgang mit unserer Beschaffungskette.<br />
HERAUSFORDERUNG: VERäNDERUNGEN HANDHABEN<br />
Als Unternehmen müssen wir mit unserem Umfeld in Kontakt<br />
stehen. Unsere Geschäftsstrategie und unsere Sozial- und<br />
Umweltprogramme müssen auf zahlreiche ökonomische und<br />
gesellschaftliche Entwicklungen in den wichtigsten<br />
Beschaffungsländern reagieren.<br />
Externe Faktoren wie steigende Energiepreise oder der sich<br />
abzeichnende Arbeitskräftemangel in wichtigen Beschaffungsregionen<br />
setzen die Flexibilität unserer Beschaffungsstrategien<br />
und unserer Zulieferer voraus, um entsprechend mit diesen<br />
Risiken umgehen und Wachstum erzielen zu können.<br />
Die Volkswirtschaften der großen Beschaffungsländer entwickeln<br />
sich zunehmend, doch sehen wir dort immer noch Mängel in der<br />
sozialen Infrastruktur. Die jüngsten Fälle von Fabrikschließungen in<br />
Indonesien und die daraus resultierende Notlage der Arbeitskräfte<br />
zeigte erneut, wie ungenügend die sozialen Schutzmaßnahmen der<br />
Regierung noch sind.<br />
Im Jahr 2007 kam es auch zu einer Reihe von Streiks in vietnamesischen<br />
Fabriken. Sie zeigen, dass es den Arbeitern immer besser gelingt,<br />
ihre Forderungen gemeinsam zum Ausdruck zu bringen. Dies gilt<br />
insbesondere für Lohnforderungen. Wir haben festgestellt, dass<br />
das Fabrikmanagement eine Anleitung benötigt, wie es mit solchen<br />
Konflikten umgehen und faire Verhandlungen führen kann, um zu<br />
Lösungen zu kommen, die für beide Seiten akzeptabel sind. Bei<br />
der Entwicklung einer solchen Anleitung haben wir eng mit der<br />
Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zusammengearbeitet.<br />
Das neue chinesische Arbeitsvertragsgesetz und Gesetze zur<br />
Vermeidung von Wasserverschmutzung sowie für eine umweltfreund<br />
lichere Produktion sind Zeichen dafür, dass die chinesische<br />
Regierung die Herausforderungen für ihr Land angehen will. Wir<br />
ermutigen unsere Geschäftspartner, effektive Managementsysteme<br />
einzuführen, um diese neuen Gesetze in ihre täglichen
Betriebsabläufe umsetzen zu können. Diesbezüglich haben wir auch<br />
spezielle Schulungen für unsere Zulieferer organisiert und dazu<br />
lokale Experten eingeladen, die ihre Fragen zur Anwendung dieser<br />
Gesetze beantworten konnten.<br />
Wir werden die Produktionsaufträge in allen Produktkategorien<br />
weiter auf verschiedene Beschaffungsländer verteilen. Länder<br />
wie China, Indonesien, Vietnam und Indien werden dabei unsere<br />
wichtigsten Beschaffungsregionen bleiben. Es ist jedoch geplant,<br />
den prozentualen Anteil unseres Beschaffungsvolumens in China<br />
am Gesamtvolumen zu verringern. Dies wollen wir durch den<br />
Aufbau zusätzlicher Kapazitäten in anderen Ländern wie<br />
Indonesien, Vietnam oder Indien erreichen.<br />
REAKTION: INTEGRATION VON STANDARDS IN DEN<br />
TäGLICHEN BETRIEBSABLAUF<br />
Die Einführung der Unternehmensfunktion Social and Environmental<br />
Affairs, SEA (Sozial- und Umweltangelegenheiten) im Jahr 1997 war<br />
ein Meilenstein in der Integration von Nachhaltig keitsprinzipien in<br />
die globale Organisation des Konzerns. SEA umfasst 62 Experten,<br />
deren Aufgabe es ist, die Einhaltung der ,Workplace Standards’ in<br />
der Beschaffungskette sicherzustellen und die Aktivitäten des<br />
Konzerns zur Wahrnehmung seiner breiteren Verantwortung zu<br />
entwickeln, zu gestalten und zu koordinieren. Die Mitglieder des<br />
SEA-Teams befinden sich in der Nähe unserer Zulieferer und<br />
arbeiten eng mit der für Beschaffung und Produktentwicklung<br />
verantwortlichen Unternehmensfunktion Global Operations<br />
zusammen.<br />
Mehr dazu finden Sie in dem Abschnitt Sozial- und Umweltteam.<br />
Die Beschaffungsabteilung des Konzerns und andere<br />
Entscheidungsträger in der Beschaffungskette müssen sich<br />
an der Einhaltung der Standards in den Herstellerbetrieben<br />
orientieren. Die ,Workplace Standards’ sind integraler Bestandteil<br />
aller Herstellerrahmenverträge des Konzerns mit seinen Geschäftspartnern<br />
und des Fabrikbewertungssystems von Global Operations.<br />
Sie sorgen dafür, dass die Forderungen unserer Kunden in einem<br />
verantwortlichen Umfeld erfüllt werden – und gleichzeitig auch<br />
ein Wettbewerbsvorteil erzielt wird.<br />
Um die Einhaltung der Standards durch die Fabriken in unserer<br />
Kernbeschaffungskette zu verfolgen und die Auswahl von<br />
Zulieferern und die kontinuierliche Zusammenarbeit mit ihnen<br />
durch unsere Beschaffungsorganisation zu unterstützen, arbeiten<br />
wir mit einem Leistungsindikator.<br />
Nach einer längeren Testphase, in der wir Feldversuche durchführten<br />
und uns mit Stakeholdern berieten, setzen wir diese innovative<br />
Methode nun überall ein, um die Einhaltung unserer Standards<br />
durch unsere Zulieferer zu messen. <strong>Dieser</strong> Leistungsindikator<br />
bewertet die Wirksamkeit der Bemühungen der Zulieferer, für<br />
sichere, faire und umweltfreundliche Arbeitsbedingungen<br />
zu sorgen.<br />
Mehr darüber finden Sie in dem Abschnitt Umgang mit unserer<br />
Beschaffungskette.<br />
HERAUSFORDERUNG: UMWELTBEWUSSTES HANDELN<br />
Der Klimawandel war 2007 ein Thema in allen Medien und Teil der<br />
Agenda von Regierungen überall auf der Welt. Es gab dazu zahlreiche<br />
Konferenzen und andere Veranstaltungen, auf denen die Notwendigkeit<br />
sofortiger und spürbarer Maßnahmen diskutiert wurde.<br />
Was bedeutet dies für ein Unternehmen wie den <strong>adidas</strong> Konzern?<br />
Die Umsetzung des Nachhaltigkeitsansatzes in Bezug auf die<br />
Umwelt stellt unser Unternehmen und seine Funktionen wie<br />
Sozial- und Umweltbericht • 7<br />
Produktmanagement, Innovations- und Entwicklungsteams,<br />
Facility Management ebenso wie auch unsere Zulieferer vor<br />
eine Reihe von Herausforderungen.<br />
Ziel ist es, verschiedene Anforderungen miteinander in Einklang<br />
zu bringen:<br />
• Die Produkte müssen nicht nur in Bezug auf Qualität und Preis<br />
wettbewerbsfähig, sondern auch sicher und umweltfreundlich<br />
sein – in der Verwendung wie nach der Entsorgung.<br />
• Die Produktion soll die Umwelt möglichst wenig belasten, ohne<br />
jedoch die Qualität der Erzeugnisse zu beeinträchtigen.<br />
• Unsere Arbeitsprozesse müssen Ressourcen sparsam nutzen,<br />
gleichzeitig aber unsere Unternehmensziele vollständig<br />
unterstützen.<br />
REAKTION: REDUZIERUNG UNSERER AUSWIRKUNG<br />
AUF DIE UMWELT<br />
Die Reduzierung der Umweltbelastung durch nachgeschaltete<br />
Maßnahmen bietet nur geringe Umweltvorteile. Deshalb versuchen<br />
wir, Umweltprobleme durch konsequente Anwendung der folgenden<br />
Grundsätze von vornherein zu eliminieren:<br />
• Einhaltung aller lokalen Gesetze und Bestimmungen<br />
• Anwendung vorbildlicher Umweltmaßnahmen in unseren eigenen<br />
Betrieben und Standorten, um so unsere direkten Auswirkungen<br />
auf die Umwelt kontinuierlich zu reduzieren.<br />
• Verwendung von nichttoxischen und unbedenklichen<br />
Rohmaterialien und Produktkomponenten<br />
• Förderung von Umweltmanagementsystemen und vorbildlichen<br />
Praktiken an den Stellen der Beschaffungskette, an denen<br />
beträchtliche Umweltauswirkungen auftreten<br />
• Integration umweltbezogener Aspekte in Produktdesign und<br />
Entwicklungsprozesse.<br />
Wir wenden neue Richtlinien, Verfahren und Vorgehensweisen an,<br />
um sicherzustellen, dass alle Konzerneinheiten die höchsten<br />
Standards einhalten. Für unsere Hauptzulieferer ist die Einführung<br />
von Umweltmanagementsystemen erforderlich, was sie dazu<br />
ermutigen soll, ihre Umweltleistungen in eigener Regie zu planen,<br />
umzusetzen und zu überprüfen. Wir haben unsere Methoden zur<br />
Erfassung des Rohstoffverbrauchs in unseren eigenen Betrieben<br />
und an unseren wichtigsten Standorten sowie die <strong>Bericht</strong>erstattung<br />
darüber vereinheitlicht. Darüber hinaus haben wir ähnliche Umweltkenn<br />
zahlensysteme in den Schuhfabriken unserer Zulieferer<br />
eingeführt. Diese Initiativen ermöglichen es uns, konzernübergreifend<br />
vorbildliche Maßnahmen zu identifizieren und zu vereinheitlichen –<br />
sowohl an unseren eigenen Standorten <strong>als</strong> auch in unserer<br />
Beschaffungskette.<br />
Wir haben die Schulungsprogramme für Zulieferer weiter verstärkt<br />
und in den wichtigen Beschaffungsländern Workshops zur<br />
Energieeffizienz durchgeführt.<br />
Im Jahr 2007 hat die Division <strong>adidas</strong> Sport Style innovative, unter<br />
Umweltaspekten optimierte Produktkollektionen entwickelt, die im<br />
Frühjahr 2008 auf den Markt kommen.<br />
Mehr dazu finden Sie in dem Abschnitt Schutz der Umwelt.
HERAUSFORDERUNG: MITARBEITERFÜHRUNG<br />
Als international operierendes Unternehmen sehen wir uns<br />
vielfältigen Herausforderungen in Bezug auf unsere Mitarbeiter<br />
gegenübergestellt. Deshalb muss unsere Personalpolitik:<br />
• Mitarbeitervielfalt <strong>als</strong> Anregung und nicht <strong>als</strong> Restriktion<br />
verstehen;<br />
• Demographische Veränderungen verfolgen und ihnen durch<br />
geeignete Strategien zur Rekrutierung und Bindung von<br />
Mitarbeitern sowie durch betriebliche Programme zur<br />
Harmonisierung von Beruf und Privatleben (,Work-Life-Balance’)<br />
Rechnung tragen;<br />
• Die globale Beschaffenheit des Marktes durch eine internationale<br />
Belegschaft und die Förderung von Mobilität widerspiegeln, die<br />
Gesetze und Vorschriften in den verschiedenen Ländern befolgen<br />
und kulturelle Unterschiede respektieren;<br />
• Die Anliegen unserer Mitarbeiter aufnehmen, ihre Bedürfnisse<br />
und Leistungsbereitschaft verstehen und ihnen helfen, ihr<br />
Potenzial voll auszuschöpfen.<br />
REAKTION: SCHAFFUNG EINES OPTIMALEN<br />
ARBEITSKLIMAS<br />
Der Erfolg unseres Konzerns beruht auf dem Engagement und den<br />
Fähigkeiten der Mitarbeiter, die für uns arbeiten. Unser Ziel ist es,<br />
das beste und produktivste Arbeitsklima der Branche zu schaffen:<br />
• Schaffung einer Arbeitsumgebung, die Teamgeist, Leidenschaft,<br />
Engagement und Leistung fördert<br />
• Vermittlung einer Leistungskultur, die auf starken<br />
Führungsqualitäten basiert<br />
• Sensibilisierung für unsere Verantwortung gegenüber<br />
Gesellschaft und Umwelt – die Respektierung der Rechte<br />
jedes Einzelnen sowie der Gesetze und Kulturen der Länder,<br />
in denen wir tätig sind<br />
• Gewährleistung einer sicheren Arbeitsumgebung.<br />
Mehr dazu finden Sie in dem Abschnitt Unsere Mitarbeiter.<br />
HERAUSFORDERUNG: STANDORTGEMEINDEN<br />
UNTERSTÜTZEN<br />
Als multinationales Unternehmen sind wir in vielen Ländern überall<br />
auf der Welt vertreten und unsere geschäftlichen Aktivitäten wirken<br />
sich auf das Leben der Menschen in diesen Ländern aus. Es gibt<br />
natürlich viele Möglichkeiten, sich durch Geld- oder Sachspenden<br />
an gemeinnützigen Programmen auf verschiedenen Ebenen zu<br />
beteiligen. Die Herausforderung liegt jedoch darin, die konkreten<br />
Bedürfnisse der jeweiligen Standortgemeinden zu erkennen und<br />
Programme zu finden, welche die soziale und umweltbezogene<br />
Infrastruktur nachhaltig verbessern und sich außerdem positiv<br />
auf das geschäftliche Umfeld auswirken. Die lokalen Bedürfnisse<br />
zu kennen ist nur eine Seite der Medaille. Die andere ist, diese<br />
Programme zu einem integralen Bestandteil der zentralen<br />
Geschäftsstrategie des Unternehmens zu machen und das<br />
Engagement auf die Bereiche zu konzentrieren, in denen die<br />
größte Wirkung erzielt werden kann. Diese Herangehensweise<br />
macht auch den Unterschied aus zwischen echtem gesellschaftlichem<br />
Engagement und rein philanthropischem Handeln.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 8<br />
REAKTION: DEZENTRALE ENTSCHEIDUNGSFINDUNG<br />
IN EINEM GLOBALEN RAHMEN<br />
Der <strong>adidas</strong> Konzern folgt einem dezentralisierten und markenorientierten<br />
Modell für sein Engagement in den Gemeinden. Wir<br />
sind davon überzeugt, dass unsere Mitarbeiter in den regionalen<br />
Tochtergesellschaften und den einzelnen Konzerneinheiten die<br />
Bedürfnisse und kulturellen Werte vor Ort am besten verstehen.<br />
Auf Konzernebene unterstützen wir auch weiterhin die Gemeinden,<br />
in denen unsere Zulieferer ansässig sind. Darüber hinaus unterstützen<br />
wir Organisationen, die eine nachhaltige Entwicklung in der<br />
Sportartikelbranche fördern.<br />
Die Initiativen, die sich aus den individuellen Identitäten und Werten<br />
der einzelnen Marken ergeben, nehmen verschiedenste Formen an.<br />
Sie alle haben jedoch die Unterstützung von Kindern und jungen<br />
Erwachsenen zum Ziel und stellen dabei den Sport in den<br />
Mittelpunkt. Zu den wichtigsten Programmen unserer<br />
Marken zählen:<br />
Adi Dassler Fund<br />
Der Verein unterstützt Organisationen, die Kinder mit Trainern<br />
zusammenbringen, die neben sportlichen auch menschliche Werte<br />
vermitteln. Diese Organisationen und ihre Programme nutzen den<br />
Sport, um Werte wie Selbstvertrauen, Respekt und Teamwork zu<br />
lehren. Diese helfen dabei, Hindernisse abzubauen und den<br />
Menschen ein gesünderes und glücklicheres Leben zu ermöglichen.<br />
Die Stiftung wird weltweit von der Marke <strong>adidas</strong> und ihren<br />
Angestellten unterstützt.<br />
Reebok Human Rights Foundation<br />
Auch im Jahr 2007 unterstützten die Reebok Human Rights Foundation<br />
und das Reebok Community Relations-Programm wieder finanziell<br />
Organisationen, die sich am Hauptstandort der Marke Reebok in<br />
Canton (USA) sowie im Großraum Boston befinden. Dazu gehören<br />
die Vergabe von Stipendien und die Ausweitung bestehender<br />
strategischer Partnerschaften und Kooperationen mit Organisationen,<br />
die soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit fördern. Die Programme<br />
dieser Organisationen helfen Jugendlichen in der Großstadt und<br />
unterprivilegierten Minderheiten.<br />
TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf (TMaG)-Programm<br />
TMaG unterstützt gemeinnützige Organisationen, in deren Mittelpunkt<br />
die Jugend, der Golfsport und unterprivilegierte Mitmenschen aller<br />
Altersklassen stehen. TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf unterstützt Sport-<br />
und Gemeindeveranstaltungen in der Nähe seiner Zentrale in<br />
Carlsbad, Kalifornien, ebenso wie gemeinnützige Organisationen<br />
in England, Korea und Japan.<br />
Mehr dazu finden Sie in dem Abschnitt Zusammenarbeit mit der<br />
Gesellschaft.<br />
fortschritte Und ziele<br />
Da wir uns um die Umsetzung nachhaltiger Geschäftspraktiken mit<br />
eigenverantwortlichen Zulieferern bemühen, ist eine konkrete<br />
Zielsetzung für das jeweils kommende Jahr unabdingbar. Seit<br />
sieben Jahren berichten wir bereits über die Fortschritte, die wir<br />
in Bezug auf die jeweils jährlich gesetzten Ziele erreicht haben. Wir<br />
sehen dies <strong>als</strong> einen entscheidenden Schritt, um Verantwortlichkeit<br />
gegenüber unseren Stakeholdern zu zeigen.<br />
In dem Abschnitt Fortschritte geben wir prozentual an, wie weit wir<br />
ein bestimmtes Ziel erreicht haben. Dabei bedeutet 100%, dass die<br />
Zielvorgaben vollständig erfüllt wurden.<br />
Ferner veröffentlichen wir die Ziele, die wir uns für 2008<br />
gesetzt haben.
FORTSCHRITTE<br />
Die folgende Übersicht zeigt die Fortschritte, die wir in Bezug auf<br />
unsere Hauptziele für das Jahr 2007 gemacht haben. Wir haben uns<br />
dabei auf die Harmonisierung der Sozial- und Umweltprogramme<br />
und deren Anwendung bei allen Marken des <strong>adidas</strong> Konzerns<br />
konzentriert. Die Ziele wurden Anfang 2007 in unserem Fragen–<br />
und-Antworten-Katalog veröffentlicht. Sie finden diese Broschüre<br />
sowie alle unsere bisherigen Sozial- und Umweltberichte in der<br />
Sektion <strong>Bericht</strong>erstattung auf unserer Internetseite<br />
www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />
Um unsere Fortschritte systematisch verfolgen zu können, sind<br />
in dieser Tabelle keine sonstigen Erfolge aufgeführt, die wir 2007<br />
in anderen Bereichen unseres Sozial- und Umweltprogramms<br />
verzeichnen konnten.<br />
Ziele 2007 Fortschritt %<br />
Sicherstellung der<br />
konsistenten Einführung<br />
unserer neuen Programmstandards<br />
in der gesamten<br />
Beschaffungskette.<br />
Finalisierung ergänzender<br />
Richtlinien und Materialien<br />
sowie Ausarbeitung der<br />
Maßnahmen zur Schulung<br />
und Unterstützung unserer<br />
Zulieferer.<br />
Einführung wichtiger Richtlinien<br />
und Programme in allen<br />
Konzerneinheiten, darunter:<br />
• ,Workplace Standards’ des<br />
<strong>adidas</strong> Konzerns und ,Offener<br />
Brief’ an die Beschäftigten<br />
der Zulieferbetriebe<br />
• Richtlinien zur Freigabe neuer<br />
Fabriken<br />
• Richtlinien zur Durchsetzung<br />
unserer Standards<br />
• Richtlinien zur Beendigung<br />
der Geschäftsbeziehung<br />
• Verfahren für externe<br />
Kontrollen<br />
• FFC-Datenverwaltung<br />
• Standards für Produktsicherheit<br />
und Umgang<br />
mit Gefahrstoffen<br />
Für die Einführung der Richtlinien<br />
und Programme wurden schriftliche<br />
Ankündigungen, Briefings,<br />
audiovisuelle Materialien sowie<br />
Schulungen, inklusive<br />
<strong>Online</strong>-Schulungen, eingesetzt.<br />
Die folgenden ergänzenden<br />
Richtlinien und Materialien<br />
wurden in großen Teilen<br />
überarbeitet und aktualisiert:<br />
• Richtlinien für Sicherheit,<br />
Gesundheit und Umweltbedingungen<br />
am Arbeitsplatz<br />
• Länderspezifische<br />
Anweisungen und Programme<br />
Die Schulungsmaßnahmen für<br />
Zulieferer konzentrierten sich<br />
auf folgende Themen:<br />
• Qualifikation und Registrierung<br />
von Sicherheitsverant wortlichen<br />
in ausgewählten<br />
Ländern wie Vietnam<br />
und China<br />
• Schulungen zu vorbildlichen<br />
Umweltmaßnahmen und<br />
Energieef fizienz in China<br />
und Vietnam<br />
75<br />
80<br />
Sozial- und Umweltbericht • 9<br />
Ziele 2007 Fortschritt %<br />
Finalisierung des<br />
konzernweiten Systems zur<br />
Datenverwaltung in Bezug<br />
auf die Standardeinhaltung,<br />
um eine <strong>Bericht</strong>erstattung<br />
über unsere Sozial- und<br />
Umweltprogramme zu<br />
gewährleisten.<br />
Erfüllung unserer<br />
Verpflichtungen <strong>als</strong> Mitglied<br />
der Fair Labor Association.<br />
Verstärkte Berücksichtigung<br />
des Leistungsindikators für<br />
die Standardeinhaltung bei<br />
der Auftragsvergabe durch<br />
die Beschaffungsabteilung.<br />
Entwicklung des <strong>adidas</strong><br />
Konzerns zum bevorzugten<br />
Arbeitgeber in unserer<br />
Branche und bei unserer<br />
Zielgruppe, indem wir zum<br />
,Weltklasse-Anwerber’<br />
werden und unsere<br />
Rekrutierungs programme für<br />
Berufseinsteiger (Studenten/<br />
Universitätsabsolventen)<br />
über alle Marken, Funktionen<br />
und Grenzen weiter ausbauen.<br />
Talentförderung/<br />
Personalentwicklung:<br />
Nachhaltigkeit auch bei<br />
unseren konzernweiten<br />
Programmen durchsetzen<br />
und deren Erfolge<br />
entsprechend messen und<br />
überwachen, z.B. durch<br />
Untersuchung des<br />
Mitarbeiterengagements.<br />
Den Konzern <strong>als</strong> führend in<br />
der internen und externen<br />
Talentförderung etablieren.<br />
• Schulungen zum<br />
Personalmanagement<br />
für ausgewählte Betriebe<br />
in China<br />
• Leistungsindikator und<br />
Bewertungsinstrumente<br />
• Strategische Planung zur<br />
Standardeinhaltung<br />
• Migration der Daten des<br />
<strong>adidas</strong> Konzerns und von<br />
Reebok in die FFC-Datenbank.<br />
• Veröffentlichung der globalen<br />
Herstellerliste des <strong>adidas</strong><br />
Konzerns auf unserer<br />
Internetseite<br />
Alle unsere Verpflichtungen<br />
wurden erfüllt:<br />
• Unabhängige externe<br />
Überwachungsbesuche<br />
• Kompetenzaufbau in Fabriken<br />
im Rahmen des FLA<br />
3.0-Projekts und<br />
verwandter Projekte<br />
• Alle Projektarbeiten in<br />
Zusammenhang mit der<br />
FLA (FLA 3.0, CAmP II,<br />
Fußballprojekt)<br />
• Alle <strong>Bericht</strong>erstattungsverpflichtungen<br />
• Für unsere Hauptgeschäftspartner<br />
in den Bereichen<br />
Schuhe, Bekleidung und<br />
Zubehör, die für den<br />
internationalen Exportmarkt<br />
produzieren, wurde zweimal<br />
jährlich der Leistungsindikator<br />
ermittelt und an unsere<br />
Beschaf fungsabteilung (Global<br />
Sourcing) weitergegeben.<br />
• Der <strong>adidas</strong> Konzern stand im<br />
Universum Arbeitgeber-<br />
Ranking 2007 in Deutschland<br />
bei der relevanten Zielgruppe<br />
an fünfter Stelle.<br />
• Konzernweite Programme zur<br />
Anwerbung von neuen<br />
Mitarbeitern wurden<br />
markenübergreifend in drei<br />
Regionen eingeführt.<br />
• Sowohl für das mittlere<br />
Management <strong>als</strong> auch für<br />
160 Teilnehmer aus dem<br />
höheren Management wurden<br />
erfolgreich Talentförderungsprogramme<br />
durchgeführt.<br />
• Nachhaltigkeit wurde erreicht<br />
durch den konzernweiten<br />
Einsatz von Programmen<br />
zur Talentförderung und<br />
Zukunftsplanung, die <strong>als</strong><br />
<strong>Online</strong>-Lösungen<br />
implementiert wurden.<br />
100<br />
100<br />
75<br />
100<br />
100
ZIELE 2008<br />
Interaktion mit Stakeholdern<br />
1. Aufbau strategischer Partnerschaften mit internationalen<br />
Behörden, Regierungen und Zivilgesellschaften mit dem Ziel,<br />
die Sozial- und Umweltbedingungen in der Bekleidungsindustrie<br />
in China, El Salvador, Honduras, Indien, Mexiko und Vietnam<br />
zu verbessern.<br />
2. Aufnahme des Dialogs mit allen, die sich in Hongkong für<br />
Arbeits- und Menschenrechte einsetzen, und Einholen der<br />
Ansichten von Nicht-Regierungsorganisationen über bestimmte<br />
Themen im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen 2008<br />
in Peking.<br />
3. Ausbau des Dialogs mit nordamerikanischen Universitäten und<br />
Nicht-Regierungsorganisationen aus dem Hochschulbereich.<br />
4. Unterstützung und Lenkung der ,Better Cotton Initiative’ (BCI),<br />
um eine Veränderung der Umweltbedingungen in der<br />
internationalen Baumwollindustrie zu erreichen.<br />
5. Ausbau der Teilnahme am FLA 3.0-Projekt durch Einbeziehung<br />
der Länder El Salvador, Honduras und Türkei.<br />
6. Erstellung eines <strong>Bericht</strong>s, in dem wir unsere Reaktion auf die<br />
Meinungen und Vorschläge, die beim Stakeholder-Dialog mit<br />
Zulieferern 2007 in Hongkong vorgebracht wurden, präsentieren.<br />
Beschaffungskette<br />
Systeme<br />
1. Weiterentwicklung und Stärkung des Modells zur Überwachung<br />
der Beschaffungskette unserer Lizenznehmer durch externe<br />
Prüfer.<br />
2. Verbesserung der Prozesse zur Dateneingabe in die<br />
FFC-Datenbank sowie der Datenauswertung.<br />
3. Entwicklung und Umsetzung von strategischen Plänen<br />
zur Standardeinhaltung für weitere vierzehn wichtige<br />
Geschäftseinheiten, u.a. Lizenznehmer und Agenten.<br />
Gesundheit und Sicherheit<br />
1. Ausweitung des Konzepts zur Registrierung und Schulung<br />
von Sicherheitsverantwortlichen auf unsere direkten Zulieferer<br />
in Kambodscha, den Philippinen, Thailand, Brasilien<br />
und Argentinien.<br />
2. Entwicklung einer elektronischen Trainingsplattform, um die<br />
Einführung der überarbeiteten und aktualisierten Richtlinien für<br />
Sicherheit, Gesundheit und Umweltbedingungen am Arbeitsplatz<br />
zu erleichtern.<br />
3. Überwachung und Erfassung der VOC-Werte in brasilianischen<br />
und argentinischen Schuhfabriken.<br />
Beschäftigung<br />
1. Prüfung und Überarbeitung unserer Richtlinien für Beschäftigungsstandards<br />
und Vorbereitung ihrer Einführung.<br />
2. Entwicklung und Einführung eines Schulungsprogramms über<br />
Personalmanagementsysteme in China, Vietnam, Indonesien<br />
und Thailand.<br />
3. Überprüfung und weitere Stärkung unseres Netzwerks<br />
vertraulicher <strong>Bericht</strong>erstattungskanäle für Beschwerden<br />
von Arbeitern in allen drei Regionen.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 10<br />
Umwelt<br />
Produkt<br />
1. Weitere Entwicklung von Produkten aus organischen und<br />
recycelten Materialien durch die <strong>adidas</strong> Sports Performance<br />
Division, mit Markteinführung im Jahr 2009.<br />
2. Beauftragung einer international anerkannten Nicht-<br />
Regierungsorganisation mit der Überprüfung und Verifizierung<br />
interner Instrumente für die Auswahl von umweltfreundlichen<br />
Produktmaterialien.<br />
Produktion<br />
1. Identifizierung von und Dialog mit Partnern, die das geeignete<br />
technische Wissen vorweisen können, um die Reduzierung des<br />
Energie- und Wasserverbrauchs sowie des Abfallaufkommens<br />
bei unseren wichtigsten Herstellern voranzutreiben.<br />
2. Förderung der Anwendung von Umweltkennzahlen durch unsere<br />
wichtigsten Schuhhersteller, um ihnen so eine bessere<br />
<strong>Bericht</strong>erstattung sowie die Festlegung von Reduzierungszielen<br />
zu ermöglichen.<br />
3. Durchführung von vier Workshops zur Energieeffizienz für unsere<br />
Zulieferer in Asien und der Region EMEA, um weitere Einsparungen<br />
beim Energieverbrauch zu erreichen.<br />
Eigene Standorte<br />
1. Durchführung einer Analyse der Umweltleistung unserer eigenen<br />
Produktionsstätten.<br />
2. Durchführung einer eingehenden umweltbezogenen Überprüfung<br />
der Konzernzentrale in Deutschland.<br />
3. Bewertung der Umweltleistung der Transport- und<br />
Logistikunternehmen, die für den <strong>adidas</strong> Konzern arbeiten, um<br />
besser über die Gesamtauswirkung unserer Geschäftstätigkeit<br />
auf die Umwelt informieren zu können.
Bei dem Ziel, zum weltweit führenden Unternehmen der<br />
Sportartikelbranche zu werden, geht es nicht nur um Ergebnisse,<br />
sondern auch darum, wie diese Ergebnisse erreicht werden.<br />
Wir zielen darauf ab, dass alle Bereiche unseres Konzerns –<br />
einschließlich unserer Beschaffungskette – einheitliche Wertvorstellungen<br />
vertreten und diese auch in die Praxis umsetzen. Ein<br />
entsprechender Rahmen hinsichtlich einer verantwortungsvollen<br />
Unternehmensführung (Corporate Governance) soll uns dabei<br />
helfen, diese Vision umzusetzen.<br />
leitbild Und werte<br />
Unternehmensverantwortung ist fest in unseren Werten verankert:<br />
Leistung. Leidenschaft. Integrität. Vielfalt<br />
Diese Werte kommen aus der Welt des Sports und Sport ist die<br />
Seele des <strong>adidas</strong> Konzerns. Er ist die Verbindung zwischen unserer<br />
Vergangenheit und unserer Gegenwart - und er weist uns den Weg<br />
in die Zukunft.<br />
Da alle Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns diese Werte verinnerlicht<br />
haben, können wir:<br />
• Für Innovation sorgen und weltweit führende Produkte<br />
entwickeln;<br />
• Gut zusammenarbeiten – über ethnische und regionale<br />
Unterschiede hinweg;<br />
• Leistung erbringen und eine Führungsposition einnehmen, d.h.<br />
überragende Finanzergebnisse und Renditen erzielen und<br />
• Die höchsten Standards der Unternehmensverantwortung in den<br />
Gemeinden, in denen wir tätig sind, einhalten.<br />
Die Werte helfen uns, Marken zu entwickeln, die unsere Kunden<br />
überzeugen, und ein Unternehmen zu schaffen, dem unsere<br />
Stakeholder vertrauen können. Unternehmensverantwortung<br />
hat viele Facetten und durchdringt alle Bereiche und Aktivitäten<br />
des Unternehmens. Für den <strong>adidas</strong> Konzern bedeutet verantwortliches<br />
Handeln:<br />
• Die Arbeitsbedingungen in den Fabriken unserer Zulieferer<br />
zu verbessern;<br />
• Die Umweltauswirkungen sowohl durch unsere eigenen<br />
operativen Tätigkeiten <strong>als</strong> auch in unserer Beschaffungskette<br />
zu reduzieren;<br />
Sozial- und Umweltbericht • 11<br />
• Uns um das Wohlergehen und die Entwicklung unserer<br />
Mitarbeiter zu kümmern;<br />
• Für die Menschen in unseren Standortgemeinden positive<br />
Veränderungen herbeizuführen.<br />
Um diese Aspekte der Verantwortung zu einem integralen<br />
Bestandteil unserer täglichen Arbeit zu machen, müssen sie in<br />
den Aufgaben und Zielen unserer zentralen Konzernfunktionen<br />
verankert werden.<br />
Unsere Prinzipien der Nachhaltigkeit bilden den operativen Rahmen<br />
für unsere Entwicklung zu einem nachhaltigeren Unternehmen und<br />
die Grundlage für unsere Mission in den Bereichen Sozial- und<br />
Umweltangelegenheiten, Human Resources und gesellschaftliches<br />
Engagement.<br />
NACHHALTIGKEITSPRINZIPIEN<br />
Rechtliche Vorschriften<br />
Wir tragen Sozial- und Umweltgesetzen, -direktiven und -richtlinien<br />
Rechnung und sind fortlaufend um die Verbesserung unseres<br />
Beitrags zu einer Gesellschaft bemüht, die sich an den Prinzipien<br />
einer nachhaltigen Entwicklung orientiert.<br />
Management<br />
Wir haben es uns zum Ziel gesetzt:<br />
• Die sozialen und ökologischen Auswirkungen unserer Produkte,<br />
Technologien und Verfahren bereits im Design- und<br />
Entwicklungsstadium zu analysieren und zu bewerten;<br />
• Eindeutige Ziele festzulegen, Aktionspläne zu formulieren und<br />
unsere Fortschritte zu überwachen;<br />
• Die jeweiligen Ergebnisse zu veröffentlichen.<br />
Beziehung zu Zulieferern und Kunden<br />
Wir erwarten, dass die Aktivitäten unserer Zulieferer mit unseren<br />
,Workplace Standards’ übereinstimmen. Wir arbeiten partnerschaftlich<br />
mit ihnen zusammen, um ihre wie auch unsere Leistung<br />
zu verbessern. Unsere Geschäftspartner regen wir dazu an, aktiv<br />
auf die sozialen und umweltrelevanten Auswirkungen ihrer<br />
Aktivitäten Einfluss zu nehmen.<br />
Unterstützung<br />
Wir unterstützen soziale und Umweltschutzprojekte und gehen<br />
Partnerschaften mit Unternehmen und Organisationen ein, die<br />
direkt oder indirekt zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen.
Dialog mit unseren Stakeholdern<br />
Wir suchen den Dialog mit unseren Stakeholdern und haben ein<br />
offenes Ohr für ihre Belange. Um eine Atmosphäre des gegenseitigen<br />
Vertrauens und Respekts zu fördern, informieren wir sie regelmäßig<br />
über die Fortschritte unseres Konzerns im Hinblick auf<br />
Sozialverträglichkeit und Umweltschutz.<br />
MISSIONEN UNSERES UNTERNEHMENS<br />
Social and Environmental Affairs<br />
(Sozial- und Umweltangelegenheiten)<br />
Wir sind verantwortlich für unsere betrieblichen Aktivitäten.<br />
Dies bezieht sich insbesondere auf die Art und Weise, wie und<br />
unter welchen Bedingungen unsere Produkte hergestellt werden.<br />
Als führendes Unternehmen der Sportartikelbranche verpflichten<br />
wir uns zu sozial verantwortlichen, sicheren und umweltfreundlichen<br />
Praktiken innerhalb des Konzerns und in unserer Beschaffungskette.<br />
Wir steigern den Wert unserer Marken durch folgende Maßnahmen:<br />
• Unterstützung unserer Zulieferer bei der Planung und Umsetzung<br />
einer kontinuierlichen Verbesserung hinsichtlich Beschäftigungs-,<br />
Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltbedingungen<br />
• Berücksichtigung der Interessen und Anliegen der Stakeholder,<br />
die von der Geschäftstätigkeit des Konzerns betroffen sind<br />
• Unterstützung der Konzerneinheiten bei ihren Bemühungen,<br />
dem Sport eine langfristige Zukunft zu sichern<br />
Unser Ziel ist klar: die Leistung unserer Beschaffungskette in den<br />
Bereichen Umwelt und Soziales erhöhen und damit das Leben der<br />
Menschen verbessern, die unsere Produkte herstellen.<br />
Unsere Methode ist einfach: Verantwortlichkeit und Transparenz<br />
erhöhen und die Eigenverantwortung fördern.<br />
Human Resources (Personalwesen)<br />
Der Erfolg unseres Konzerns beruht auf dem Engagement und den<br />
Fähigkeiten der Mitarbeiter, die für uns arbeiten. Wir haben uns<br />
vorgenommen, das führende globale Team in der<br />
Sportartikelbranche aufzubauen.<br />
Unser Ziel, den Mitarbeitern die besten und produktivsten<br />
Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen, wollen wir erreichen durch:<br />
• Schaffung einer Arbeitsumgebung, die Teamgeist, Leidenschaft,<br />
Engagement und Leistung fördert<br />
• Vermittlung einer Leistungskultur, die auf starken<br />
Führungsqualitäten basiert und zu Spitzenleistungen anregt<br />
• Sensibilisierung für unsere Verantwortung gegenüber<br />
Gesellschaft und Umwelt – die Respektierung der Rechte jedes<br />
Einzelnen sowie der Gesetze und Kulturen der Länder, in denen<br />
wir tätig sind<br />
• Gewährleistung einer sicheren Arbeitsumgebung.<br />
Gesellschaftliches Engagement (,Community Affairs’)<br />
Als Mitglied unserer Standortgemeinden wollen wir unserer Rolle<br />
<strong>als</strong> verantwortungsbewusstes Unternehmen gerecht werden.<br />
Wir tun dies auf verschiedene Weise, durch Spenden, freiwillige<br />
Tätigkeiten und Programme zur Förderung kommunaler Beziehungen.<br />
UmGanG mit Unserer VerantwortUnG<br />
Sozial- und Umweltbericht • 12<br />
Für ein Unternehmen, das den Großteil seiner Produktion auslagert<br />
und mit einer vielschichtigen Beschaffungskette arbeitet, ist es<br />
unerlässlich, Vorgehensweisen und Verfahren zu entwickeln, die<br />
seine vielfältige Verantwortung sowohl innerhalb <strong>als</strong> auch außerhalb<br />
des Unternehmens abdecken. Eine Konzernfunktion allein kann<br />
diese Aufgaben nicht erfüllen. Das Sozial- und Umweltteam (,Social<br />
and Environmental Affairs Team’, SEA) und die Personalabteilung<br />
des Konzerns spielen daher eine wichtige Rolle bei der Wahrnehmung<br />
unserer Verantwortung in diesem Bereich.<br />
CORPORATE GOVERNANCE UND RISIKOMANAGEMENT<br />
Für einen effektiven und verantwortungsvollen Umgang mit den<br />
Risiken und Herausforderungen ist es wichtig, über Standards für<br />
eine gute Unternehmensführung zu verfügen. Im Rahmen unseres<br />
Corporate Governance-Programms werden die Aktionärsrechte,<br />
die Verantwortungen und Pflichten des Vorstands (einschließlich<br />
der Sozial- und Umweltaspekte) und des Aufsichtsrats sowie deren<br />
Zusammenarbeit, die Informations- und Offenlegungspflichten und<br />
Lösungen für den Fall von Interessenkonflikten dargelegt.<br />
Unsere Grundsätze stellen eine gute Führung und Kontrolle<br />
unseres Konzerns sicher. Ein umfassendes Risikomanagementsystem<br />
befasst sich mit internen und externen Risiken, die sich<br />
negativ auf die Ziele und Strategien, das Markenimage oder die<br />
Leistung und Finanzkraft des Konzerns auswirken könnten. Die<br />
Sozial- und Umweltabteilung (Social and Environmental Affairs,<br />
SEA) stellt einen integralen Bestandteil unseres Risikomanagementsystems<br />
dar und liefert dem Vorstand regelmäßige <strong>Bericht</strong>e zu<br />
Risiken und Entwicklungen im Sozial- und Umweltbereich. Die vom<br />
Vorstand genehmigten strategischen SEA-Geschäftspläne bildeten<br />
die Grundlage für die Entwicklung von Notfallplänen und<br />
Anweisungen an Mitarbeiter zu Sicherheits- und Gesundheitsthemen.<br />
Genauere Informationen über Corporate Governance und<br />
Risikomanagement finden Sie in den Abschnitten Corporate<br />
Governance www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/de/corporate_governance/<br />
welcome.asp und Investoren www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.de/investoren<br />
auf unserer Internetseite.<br />
Interner Verhaltenskodex<br />
Integrität ist einer der Grundwerte des <strong>adidas</strong> Konzerns. Deshalb<br />
erwarten wir von allen unseren Mitarbeitern, dass sie bei der<br />
Erfüllung ihrer Aufgaben fair und verantwortlich handeln und<br />
Gesetze und Bestimmungen einhalten. Im Rahmen einer<br />
verantwortungsvollen Unternehmensführung haben wir deshalb<br />
einen Verhaltenskodex entwickelt, der Bestandteil unseres internen,<br />
für alle Mitarbeiter weltweit geltenden Richtlinienkatalogs (Global<br />
Policy Manu<strong>als</strong>) ist. Der Verhaltenskodex legt für alle Mitarbeiter<br />
verpflichtende Regeln fest. Diese beziehen sich auf die Einhaltung<br />
gesetzlicher Bestimmungen, ein moralisch einwandfreies Verhalten<br />
gegenüber anderen Mitarbeitern, Geschäftspartnern und anderen,<br />
den Umgang mit Informationen – insbesondere Insider-Informationen<br />
– sowie auf das Verhalten in finanziellen Angelegenheiten. Unser<br />
Programm zur Einhaltung des Verhaltenskodex wird regelmäßig<br />
aktualisiert und stellt sicher, dass mit Beschwerden und möglichen<br />
Verstößen gegen den Verhaltenskodex unvoreingenommen und<br />
objektiv umgegangen wird. Die Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns<br />
wurden mithilfe eines maßgeschneiderten intranetbasierten<br />
Lernprogramms (E-Learning), das Ende 2007 eingeführt wurde,<br />
zu unserem Verhaltenskodex geschult.
SOZIAL- UND UMWELTTEAM<br />
Das Sozial- und Umweltteam (Social and Environmental Affairs,<br />
SEA) hat die Aufgabe, die Einhaltung unserer ,Workplace Standards’<br />
in der Beschaffungskette sicherzustellen, und ist darüber hinaus<br />
verantwortlich für das Umweltprogramm und das gesellschaftliche<br />
Engagement des Konzerns.<br />
Das SEA-Team besteht aus 62 Experten mit verschiedenen<br />
Qualifikationen und Berufserfahrungen – Ingenieuren, Juristen,<br />
Personalmanagern und ehemaligen Mitgliedern von Nicht-<br />
Regierungsorganisationen. Die Gruppe gliedert sich in drei<br />
regionale Teams – Asien, Amerika und Europa, Mittlerer Osten<br />
und Afrika (EMEA).<br />
Wie das SEA-Team arbeitet<br />
Das SEA-Team arbeitet eng mit anderen globalen Konzernfunktionen<br />
wie Beschaffungs- und Rechtsabteilung, Facility Management und<br />
Personalabteilung (Human Resources), aber auch mit Brand<br />
Marketing und Produktentwicklung zusammen. Es ist direkt an<br />
der Entwicklung und Aktualisierung von Konzernrichtlinien und<br />
-abläufen beteiligt, die im Zusammenhang mit Sozial- und<br />
Umweltverantwortung, Produktsicherheit sowie der Einhaltung<br />
von Umweltgesetzen und -vorschriften stehen.<br />
Die Zusammenarbeit mit der Beschaffungsabteilung ist besonders<br />
wichtig für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der<br />
Zulieferkette des <strong>adidas</strong> Konzerns. In den vergangenen Jahren hat<br />
das SEA-Team Systeme und Prozesse entwickelt, die sicherstellen,<br />
dass unsere Beschaffungsabteilung die Einhaltung unserer Arbeitsplatzstandards<br />
in ihre Arbeitsabläufe einbezieht. Alle potenziellen<br />
neuen Zulieferer müssen sich zunächst einer Vorabprüfung durch<br />
das SEA-Team unterziehen und Aufträge können nur mit<br />
Genehmigung von SEA erteilt werden. Die Informationen, die das<br />
SEA-Team während der Überprüfung der Produktionsstätten<br />
sammelt, werden auch der Beschaffungsabteilung zur Verfügung<br />
gestellt, damit sie jederzeit über den Grad der Standardeinhaltung<br />
jedes einzelnen Zulieferers informiert ist.<br />
Der unmittelbare Kontakt zu Zulieferern, Behörden und anderen<br />
externen Stakeholdern stellt sicher, dass das SEA-Team frühzeitig<br />
über soziale und umweltrelevante Belange und Probleme informiert<br />
ist. Es berichtet dem Vorstand und der Leitung der Beschaffung sorganisation<br />
monatlich über etwaige potenzielle Risiken sowie<br />
Probleme im Zusammenhang mit Sicherheit, Gesundheit und<br />
Umweltschutz.<br />
Regional Team based in:<br />
Regionalteam<br />
China, Hong Kong,<br />
mit<br />
India,<br />
Sitz in:<br />
China, Hongkong, Indien, Indonesien,<br />
Indonesia, Japan, Korea,<br />
Japan, Korea, Pakistan, den<br />
Pakistan, Philippines,<br />
Philippinen, Thailand und Vietnam<br />
Thailand, Vietnam<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
CEO<br />
<strong>adidas</strong> <strong>adidas</strong> Konzern <strong>Group</strong><br />
General Counsel<br />
Global Director<br />
Social and Social Environmental<br />
and<br />
Environmental Affairs Affairs<br />
Regionalteam Regional Team mit based Sitz in:<br />
Deutschland Germany and und Turkey Türkei<br />
Sozial- und Umweltbericht • 13<br />
Von der Strategie zur Umsetzung<br />
Das SEA-Team verfolgt Drei-Jahres-Pläne, die die Einbindung der<br />
Nachhaltigkeitsprinzipien und unserer Mission in unsere täglichen<br />
Aktivitäten und in unsere Zusammenarbeit mit unseren<br />
Geschäftspartnern zum Ziel haben.<br />
Zusammen mit unseren Geschäftsprinzipien und dem regelmäßigen<br />
Feedback unserer Stakeholder bilden diese Strategien die<br />
Grundlage unseres Konzepts für ein nachhaltiges Wirtschaften.<br />
Die Schwerpunkte dabei sind:<br />
• Unterstützung unserer Geschäftspartner bei der Entwicklung<br />
und Umsetzung effektiver Managementpraktiken in Bezug auf<br />
Personal, Sicherheit, Gesundheitsschutz und Umwelt in ihren<br />
Fertigungsbetrieben<br />
• Unterstützung und Schulung von Arbeitnehmern und Management<br />
unserer Geschäftspartner, um es ihnen zu ermöglichen, die<br />
Arbeitsbedingungen selbst zu verwalten und zu verbessern<br />
• Ausweitung der Zusammenarbeit mit lokalen Arbeitnehmerorganisationen,<br />
Nicht-Regierungsorganisationen und anderen<br />
Interessenvertretern, um uns ein genaueres Verständnis über die<br />
Arbeitsbedingungen in unseren Zulieferbetrieben zu verschaffen<br />
• Förderung des Umweltbewusstseins und des Einsatzes<br />
vorbildhafter Umweltpraktiken innerhalb des Konzerns und seiner<br />
Beschaffungskette<br />
• Unterstützung von Geschäftspartnern bei gemeinnützigen<br />
Aktivitäten vor Ort.<br />
Jedes Jahr legen wir fest, wie wir dieses Konzept ausführen, indem<br />
wir unsere strategischen Ziele in spezifischen Initiativen umsetzen,<br />
aus denen sich der Maßnahmenplan des SEA-Teams zusammensetzt.<br />
Die Fortschritte werden zu festen Terminen geprüft und<br />
entsprechende Ergebnisse an den Vorstand weitergeleitet.<br />
Head<br />
Leiter<br />
of<br />
SEA<br />
Asia<br />
Asien<br />
SEA<br />
Head<br />
Leiter<br />
of<br />
SEA<br />
EMEA<br />
EMEA<br />
SEA<br />
Head<br />
Leiter<br />
of<br />
SEA<br />
Americas<br />
Amerika<br />
SEA<br />
Jedes dieser Team Teams responsibilities: ist verantwortlich für:<br />
Monitoring, Überwachung, Training, Schulung, Dialogue/Communication,<br />
Dialog/Kommunikation,<br />
Beschäftigungsstandards,<br />
Labour Standards, Health<br />
Sicherheit<br />
& Safety,<br />
und Gesundheit,<br />
Environment/Product<br />
Umwelt und Produktverantwortung<br />
Stewardship<br />
Umgang mit sozialen und Umweltthemen<br />
Regionalteam Regional Team mit based Sitz in:<br />
El Salvador, Brasilien, Brazil, Mexico, Mexiko USA und<br />
den USA
KONZERNFUNKTION HUMAN RESOURCES<br />
Personalmanagement ist eine der Kernfunktionen im Rahmen der<br />
globalen Organisation unseres Konzerns. Zuständig für diesen<br />
Bereich ist die Abteilung Global Human Resources (HR), deren<br />
Leiter direkt an den Vorstandsvorsitzenden berichtet. Global HR<br />
hat folgende wichtige Aufgaben:<br />
• Personalmanagement und Unterstützung von Schlüsselfunktionen –<br />
Global Operations, Global Marketing, Corporate Services,<br />
Regionen und Marken<br />
• Global Services, einschließlich Vergütungs- und<br />
Mobilitätsmanagement<br />
• Mitarbeiter- und Führungskräfteentwicklung<br />
• Interne Sportprogramme und Initiativen zur Harmonisierung<br />
von Beruf und Privatleben (,Work-Life-Balance’) an wichtigen<br />
Standorten des Konzerns<br />
• Abteilungsübergreifende Themen, z.B. HR-Informationssysteme,<br />
Kommunikation und Personalmarketing.<br />
UNSERE ,WORKPLACE STANDARDS’<br />
Der <strong>adidas</strong> Konzern und seine Marken arbeiten mit unterschiedlichen<br />
Geschäftspartnern weltweit zusammen. Die Tatsache, dass wir mit<br />
einem internationalen Netz von Auftragnehmern und Zulieferern<br />
operieren, enthebt uns keineswegs der Verantwortung dafür, wie<br />
und unter welchen Bedingungen unsere Produkte hergestellt<br />
werden. In diesem Bewusstsein haben wir eine Reihe von Richtlinien<br />
in Bezug auf Beschäftigungs-, Sicherheits-, Gesundheitsschutz-<br />
und Umweltbedingungen für unsere Zulieferer aufgestellt, unsere<br />
,Workplace Standards’ (Arbeitsplatzstandards).<br />
Die ,Workplace Standards’ basieren auf den Konventionen der<br />
Internationalen Arbeitsorganisation und stellen klare Verhaltensregeln<br />
dar, die sich auf Themen wie Umwelt, Arbeitssicherheit,<br />
Kinderarbeit und Arbeitszeiten beziehen. Indem wir die Einhaltung<br />
der ,Workplace Standards’ kontrollieren, können wir etwaige<br />
potenzielle Risiken in den Fabriken unserer Geschäftspartner<br />
aufzeigen und unseren Zulieferern dabei behilflich sein, positive<br />
Veränderungen herbeizuführen. Wenn es unseren Zulieferern<br />
nicht gelingt, spezifische Probleme zu beheben, lösen wir den<br />
Herstellerrahmenvertrag auf. Einen Abbruch der Geschäftsbeziehung<br />
betrachten wir jedoch immer <strong>als</strong> letztes Mittel, wenn keine anderen<br />
Maßnahmen zum Erfolg geführt haben. Die ,Workplace Standards’<br />
sind für uns ein Instrument, mit dem wir Zulieferer auswählen und<br />
vertraglich an uns binden, deren Arbeitsplatzstandards mit unseren<br />
Werten übereinstimmen.<br />
Im Folgenden lesen Sie den Wortlaut der ,Workplace Standards’.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 14<br />
,Workplace Standards’<br />
Leistung. Leidenschaft. Integrität. Vielfalt.<br />
Dies sind die Grundwerte des Sports. Sport ist die Seele des <strong>adidas</strong><br />
Konzerns. Wir messen uns nicht nur selbst an diesen Werten,<br />
sondern auch unsere Geschäftspartner.<br />
Im Einklang mit diesen Werten erwarten wir von unseren Partnern –<br />
gleich, ob Auftragnehmer, Subunternehmer, Zulieferer oder andere –,<br />
dass sie sich bei der Ausübung ihrer Geschäftstätigkeit entsprechend<br />
den vorgenannten Werten fair, integer und verantwortungsbewusst<br />
verhalten.<br />
Die ,Workplace Standards’ des <strong>adidas</strong> Konzerns sind für uns<br />
maßgeblich, wenn wir Geschäftspartner auswählen und vertraglich<br />
an uns binden, die in Übereinstimmung mit unseren Grundsätzen<br />
und Werten Arbeitsplatzstandards und Geschäftspraktiken befolgen.<br />
Als Leitprinzipien helfen sie uns aber auch, mögliche Probleme zu<br />
identifizieren und sie bereits in der Entstehungsphase gemeinsam<br />
mit unseren Geschäftspartnern zu lösen. Wir erwarten von unseren<br />
Geschäftspartnern, dass sie Aktionspläne zur laufenden Verbesserung<br />
betrieblicher Arbeitsbedingungen entwickeln. Die Umsetzung<br />
dieser Pläne wird von den Geschäftspartnern selbst, unserem<br />
eigenen Team und externen, unabhängigen Teams überwacht.<br />
Wir erwarten von unseren Geschäftspartnern, dass sie in ihren<br />
Produktionsstätten die folgenden Grundsätze und<br />
Verfahrensweisen umsetzen:<br />
Allgemeiner Grundsatz<br />
Unsere Geschäftspartner haben ihre Geschäfte in völliger<br />
Übereinstimmung mit den jeweils maßgeblichen gesetzlichen<br />
Bestimmungen zu führen.<br />
Beschäftigungsgrundsätze<br />
Zwangsarbeit Geschäftspartner dürfen keine Zwangsarbeiter<br />
beschäftigen, weder in Form von Gefangenenarbeit oder<br />
Sklavenarbeit noch in einer sonstigen Form von Zwangsarbeit.<br />
Kein Mitarbeiter darf mit Gewalt oder durch Einschüchterung<br />
gleich welcher Art zur Arbeit gezwungen werden. Dieses Verbot<br />
gilt auch für jedwede Arbeitsverpflichtung zur Sanktionierung<br />
von Meinungsfreiheit oder politischen Ansichten.<br />
Kinderarbeit Geschäftspartner dürfen keine Kinder unter 15 Jahren<br />
oder schulpflichtige Kinder in Ländern, in denen das schulpflichtige<br />
Alter über 15 Jahren liegt, beschäftigen.<br />
Diskriminierung Wir respektieren kulturelle Unterschiede.<br />
Geschäftspartner dürfen bei ihren Einstellungs- und<br />
Beschäftigungspraktiken niemanden diskriminieren.<br />
Entscheidungen über Anstellung, Lohn, Sozialleistungen,<br />
Fortbildungsmöglichkeiten, Arbeitszuteilung, Beförderung,<br />
Disziplinarmaßnahmen und Kündigungen dürfen einzig auf der<br />
Grundlage der Fähigkeiten der Mitarbeiter, bestimmte Tätigkeiten<br />
auszuführen, basieren. Diese Entscheidungen dürfen insbesondere<br />
nicht auf persönlichen Merkmalen oder Ansichten, auf Rasse,<br />
nationaler Abstammung, Geschlecht, Religion, Alter, Behinderung,<br />
Familienstand, Mitgliedschaft in einer Organisation, sexueller<br />
Orientierung oder politischer Überzeugung basieren. Zusätzlich<br />
müssen unsere Geschäftspartner effektive Maßnahmen zum Schutz<br />
von Wanderarbeitern einführen, um diese vor jeglicher Art von<br />
Diskriminierung zu schützen und eine angemessene Unterstützung<br />
anbieten, die dem besonderen Status dieser Personen gerecht wird.
Löhne und Sozialleistungen Geschäftspartner haben ihren<br />
Mitarbeitern den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn bzw. den<br />
in der Branche üblichen Lohn, falls dieser höher liegt, zu bezahlen.<br />
Sie haben den gesetzlich vorgeschriebenen Sozialleistungen Rechnung<br />
zu tragen. Mitarbeiter müssen für Überstunden zusätzlich zum<br />
normalen Lohn gesetzlich vorgeschriebene Zuschläge erhalten.<br />
In Ländern, in denen keine gesetzliche Regelung existiert, sind<br />
angemessene Zuschläge zu zahlen, die den normalen Stundenlohn<br />
übersteigen.<br />
Grundlöhne müssen mindestens den Lebensunterhalt und darüber<br />
hinaus einige zusätzliche Ausgaben der Mitarbeiter sowie ein<br />
Mindestmaß an erspartem Vermögen ermöglichen. Wir suchen<br />
Geschäftspartner, die kontinuierlich den Lebensstandard ihrer<br />
Mitarbeiter durch das Lohngefüge, Sozialleistungen, Fürsorgeprogramme<br />
und andere Leistungen heben sowie insgesamt die<br />
Lebensqualität erhöhen.<br />
Arbeitszeiten Die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit der<br />
Mitarbeiter darf, mit Ausnahme außergewöhnlicher Umstände,<br />
einschließlich Überstunden 60 Wochenstunden nicht übersteigen;<br />
gesetzliche Bestimmungen, die niedrigere Höchststunden vorsehen,<br />
gehen vor. Mitarbeiter müssen mindestens 24 zusammenhängende<br />
Stunden Freizeit pro Woche sowie bezahlten Jahresurlaub erhalten.<br />
Koalitionsfreiheit und Tarifverhandlungen Geschäftspartner haben<br />
das Recht jedes Mitarbeiters, Vereinigungen nach eigener Wahl<br />
beizutreten bzw. solche zu gründen, anzuerkennen und zu respektieren.<br />
Die Geschäftspartner haben Mechanismen zu entwickeln und<br />
umzusetzen, mit denen Streitigkeiten innerhalb der Branche<br />
inklusive Beschwerden der Mitarbeiter aufgelöst und ein effektiver<br />
Informationsaustausch mit den Mitarbeitern und deren Vertretern<br />
sichergestellt werden.<br />
Disziplinarmaßnahmen Jeder Mitarbeiter muss mit Würde und<br />
Respekt behandelt werden. Kein Mitarbeiter darf körperlicher,<br />
sexueller, psychischer oder verbaler Belästigung, sonstigem<br />
Missbrauch oder Bußgeldern und anderen Strafen <strong>als</strong><br />
Disziplinarmaßnahme ausgesetzt werden.<br />
Geschäftspartner müssen durch geeignete Anweisungen und<br />
Maßnahmen sicherstellen, dass Beschäftigte ohne Angst vor<br />
Repressionen oder dem Verlust des Arbeitsplatzes Bedenken über<br />
die Zustände am Arbeitsplatz direkt gegenüber der Fabrikleitung<br />
oder dem <strong>adidas</strong> Konzern äußern können.<br />
Gesundheit und Sicherheit Geschäftspartner haben für ein sicheres<br />
und die Gesundheit erhaltendes Arbeitsumfeld zu sorgen. Geeignete<br />
Vorsorgemaßnahmen gegen Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten<br />
sind zu treffen. Dazu gehört auch Schutz vor Feuer, Unfällen und<br />
giftigen Substanzen. Beleuchtungs-, Belüftungs- und Heizungsanlagen<br />
müssen ausreichend vorhanden sein. Saubere und zahlenmäßig<br />
ausreichende sanitäre Einrichtungen müssen den Mitarbeitern<br />
jederzeit frei zugänglich sein. Die Fabriken müssen Sicherheits-<br />
und Gesundheitsbestimmungen erlassen und deutlich bekannt<br />
geben. Falls Unterkünfte für Mitarbeiter gestellt werden, gelten<br />
diese Anforderungen auch insoweit.<br />
Umweltbestimmungen Geschäftspartner haben die Bedingungen<br />
sämtlicher jeweils anwendbarer Umweltgesetze und -bestimmungen<br />
zu erfüllen. Unsere Geschäftspartner sollten sich um die ständige<br />
Verbesserung der Umweltbedingungen bemühen, unter denen sie<br />
selbst und ihre Zulieferer produzieren. Dies bedeutet: die Beachtung<br />
des Prinzips der Nachhaltigkeit bei betrieblichen Entscheidungen,<br />
der verantwortliche Umgang mit natürlichen Ressourcen, saubere<br />
Produktion, Verhinderung von Umweltverschmutzung und die<br />
Entwicklung und Verwendung von Materialien, Technologien und<br />
Produkten, die sich am Prinzip der Nachhaltigkeit orientieren.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 15
Unsere Stakeholder sind Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen,<br />
deren Interessen mit denen unseres Konzerns verknüpft<br />
sind. Die operativen Tätigkeiten von Unternehmen stehen immer in<br />
Wechselwirkung mit der Gesellschaft; deshalb haben unsere<br />
Stakeholder ein berechtigtes Interesse, mehr über unsere<br />
Aktivitäten zu erfahren.<br />
Indem wir unseren Stakeholdern ein Mitspracherecht bei<br />
grundlegenden Entscheidungen über unsere Aktivitäten gewähren,<br />
erhalten wir ein besseres Verständnis für gegenwärtige und<br />
aufkommende Fragen und Belange und sind so in der Lage,<br />
Interessen auszugleichen und unsere Leistung zu verbessern.<br />
Uns ist bewusst, dass eine transparente, effektive und ehrliche<br />
Kommunikation mit unseren Stakeholdern die Transparenz<br />
unseres Unternehmens erhöht, und dass sie unser Bekenntnis<br />
zur Verantwortlichkeit unterstreicht.<br />
Die aktive Einbindung unserer Stakeholder ist grundlegend für<br />
unsere Bemühungen, ein nachhaltiges Unternehmen zu werden.<br />
In diesem Kapitel gehen wir auf unsere Stakeholder ein, stellen<br />
Partnerschaften mit ausgewählten Organisationen vor und<br />
beschreiben den Dialog mit unseren Stakeholdern. Unter Fokus<br />
2007 wird dargestellt, wie wir Stakeholder in unsere Beschaffungskette<br />
einbinden und den Kontakt mit Regierungsbehörden und<br />
Nicht-Regierungsorganisationen suchen.<br />
Unsere stakeholder<br />
Bei unseren Stakeholdern handelt es sich um eine sehr vielfältige<br />
Gruppe. Zu ihnen zählen:<br />
Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns<br />
Entscheidungsträger Regierungen/Behörden, Fachverbände,<br />
Aktionäre, Vorstand<br />
Geschäftspartner Gewerkschaften, Zulieferer, Arbeitskräfte,<br />
Dienstleister<br />
Beschäftigte in den Betrieben unserer Zulieferer<br />
Meinungsmacher Journalisten, Mitglieder von Kommunen,<br />
spezielle Interessengruppen<br />
Kunden Sportprofis, Distributoren, Einzelhändler, Verbraucher<br />
Opinion<br />
Meinungsmacher<br />
formers<br />
Beschäftigte in<br />
Workers<br />
Zulieferbetrieben<br />
Customers<br />
Kunden<br />
<strong>adidas</strong> Konzern <strong>Group</strong><br />
dialoG mit Unseren stakeholdern<br />
Sozial- und Umweltbericht • 16<br />
Mitarbeiter Employees des<br />
<strong>adidas</strong> Konzerns<br />
Business<br />
Geschäftspartner<br />
partners<br />
Der Kontakt und Dialog mit unseren Stakeholdern erfolgt auf<br />
unterschiedlichen Wegen:<br />
• Formelle Stakeholderkonsultationen (,Dialoge’) mit Beschäftigten,<br />
Gewerkschaftsvertretern, Nicht-Regierungsorganisationen und<br />
Zulieferern. Die <strong>Bericht</strong>e der Stakeholder-Dialoge können von<br />
unserer Internetseite www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />
heruntergeladen werden<br />
• Treffen mit Analysten sozialverantwortlicher Investmentfonds<br />
(Socially Responsible Investment, SRI)<br />
• Mit unseren Konzernmitarbeitern durch die interne <strong>Bericht</strong>erstattung<br />
sowie durch Einführungsprogramme zum SEA-Programm<br />
• Beantwortung von Verbraucher- und Medienanfragen<br />
• Zusammenarbeit mit anderen Markenunternehmen in gemeinsamen<br />
Initiativen<br />
• Kontakt und Dialog mit Studenten und Universitäten.<br />
Entscheidungs-<br />
Authorisers<br />
träger
SRI-FONDSVERWALTER UND ANALySTEN<br />
Das Interesse seitens der Finanzwelt an unserem SEA-Programm<br />
hat stetig zugenommen. Im Oktober 2007 nahmen wir die Einladung<br />
eines SRI-Fonds in der Schweiz an, Fondsmanagern und SRI-Analysten<br />
Informationen aus erster Hand über das Nachhaltigkeitsprogramm<br />
des Konzerns zu geben. Im Verlauf des Jahres 2007 haben wir auf<br />
zahlreiche umfangreiche Anfragen von sozialverantwortlichen<br />
Investoren, Fondsmanagern und Finanzanalysten geantwortet.<br />
Jeder ihrer Fragebogen erfordert eine intensive Zusammenarbeit<br />
mit anderen Konzernfunktionen und -abteilungen, damit alle Fragen<br />
vollständig und umfassend beantwortet werden können. Wir gaben<br />
außerdem SRI-Organisationen aus Europa und den USA mehrere<br />
Telefoninterviews. Bei all diesen Anfragen und Interviews ging es<br />
insbesondere um:<br />
• Neueste Informationen über aktuelle Fälle von Zulieferbetrieben,<br />
die auf unserer Internetseite veröffentlicht worden waren<br />
• Nachfragen zu unseren ,Workplace Standards’, insbesondere<br />
hinsichtlich des Aspekts der Arbeitsstunden<br />
• Nachfragen zu unseren Richtlinien hinsichtlich Produktsicherheit<br />
und Gefahrstoffen<br />
• Genauere Informationen zum internen Verhaltenskodex für<br />
unsere Mitarbeiter<br />
• Aktualisierung unseres Unternehmensprofils, das Analysten und<br />
Investoren <strong>als</strong> Grundlage für ihre Bewertung dient<br />
• Unterstützung einer generellen Studie über die Altersstrukturen<br />
in Unternehmen.<br />
In Asien bezog sich das Interesse von Investmentfonds insbesondere<br />
auf die Nachhaltigkeitsleistung der an der Hongkonger Börse<br />
gelisteten Zulieferer des <strong>adidas</strong> Konzerns.<br />
EINBEZIEHUNG DER MITARBEITER IN DIE<br />
UNTERNEHMENSVERANTWORTUNG<br />
Um die Ansichten unserer Mitarbeiter zur Unternehmensverantwortung<br />
besser verstehen und ihnen genauere Informationen<br />
über die Sozial- und Umweltprogramme des Konzerns geben zu<br />
können, haben wir 2007 folgende Initiativen unternommen:<br />
Interne <strong>Bericht</strong>erstattung<br />
Wegen der Integration von Reebok wurde für das Jahr 2006 kein<br />
üblicher Sozial- und Umweltbericht veröffentlicht. Stattdessen<br />
erstellten wir eine Broschüre mit Fragen und Antworten, um die<br />
Vereinheitlichung der Sozial- und Umweltprogramme der beiden<br />
Marken im Verlauf des Jahres 2006 zu beschreiben. Diese Broschüre<br />
wurde über unsere globalen elektronischen Newsletter und unser<br />
Intranet allen Mitarbeitern zugänglich gemacht. Zudem erhielten<br />
die Führungskräfte in allen unseren Büros weltweit gedruckte<br />
Exemplare der Broschüre. Parallel dazu – und <strong>als</strong> zusätzliche<br />
Information über ein aktualisiertes Programm – wurde eine kurze<br />
erklärende Broschüre mit dem Titel Verantwortung übernehmen an<br />
die Mitarbeiter sowie an die Angestellten des Einzelhandels verteilt,<br />
und ein neuer Satz Poster mit den ,Workplace Standards’ an jedes<br />
Büro des <strong>adidas</strong> Konzerns geliefert.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 17<br />
Informationen für neue Mitarbeiter<br />
In Asien wurden für ca. 155 neue Führungskräfte und Mitarbeiter<br />
Einführungsveranstaltungen durchgeführt, die auch Informationen<br />
zu SEA beinhalteten. Für etwa 90 Mitarbeiter in Portland, USA,<br />
wurde eine jährliche HR-Informationsveranstaltung organisiert,<br />
auf der auch auf die Geschichte der Sozial- und Umweltprogramme<br />
eingegangen wurde. In Europa nahmen 173 neue Mitarbeiter an fünf<br />
Einführungsveranstaltungen zu SEA in der <strong>adidas</strong> Konzernzentrale<br />
in Herzogenaurach, Deutschland teil.<br />
Schulungen für Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns<br />
Die folgenden Schulungen wurden durchgeführt:<br />
• Amerika – 21 Schulungen, darunter Veranstaltungen über die<br />
Aufgaben von SEA und über das Fair Factories Clearinghouse<br />
(FFC) für mehr <strong>als</strong> 120 Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns aus<br />
Brasilien, Kanada, Mexiko, Peru und den USA.<br />
• Europa – 21 Schulungen, darunter FFC-Schulungen, durch<br />
Mitglieder des SEA-Teams für insgesamt 109 Mitarbeiter des<br />
<strong>adidas</strong> Konzerns aus Deutschland, Frankreich, Griechenland,<br />
Italien, Südafrika, der Türkei, Großbritannien und den<br />
Niederlanden.<br />
• In Asien organisierte das SEA-Team 60 Schulungen für mehr<br />
<strong>als</strong> 670 interne Mitarbeiter in Kambodscha, China (Guangzhou,<br />
Shanghai und Hongkong), Indien, Indonesien, Japan, Malaysia,<br />
Pakistan, Philippinen, Taiwan, Thailand und Vietnam.<br />
REAKTION AUF ANFRAGEN<br />
Kunden<br />
2007 haben wir auf jede einzelne Kundenanfrage reagiert, ganz<br />
gleich, ob sie von einem einzelnen Konsumenten, einer Schulklasse<br />
oder einem Einzelhändler stammte. Hauptthemen der Anfragen waren:<br />
• Produktsicherheit – die Richtlinien des <strong>adidas</strong> Konzerns zu<br />
Gefahrstoffen, insbesondere in Bezug auf China<br />
• Umweltfragen – das Programm des <strong>adidas</strong> Konzerns zur<br />
Eliminierung von PVC<br />
• Das Programm des Unternehmens zur Überwachung und<br />
Bewertung von Zulieferbetrieben<br />
• Die Zusammenführung der Sozial- und Umweltprogramme von<br />
<strong>adidas</strong> und Reebok<br />
• Fragen rund um die Rolle des Konzerns <strong>als</strong> Sponsor der<br />
Olympischen Spiele 2008 in Peking<br />
• Der interne Verhaltenskodex für die Mitarbeiter des<br />
<strong>adidas</strong> Konzerns<br />
• Spezifische Anfragen zu bestimmten Zulieferbetrieben<br />
Medien<br />
Im Verlauf des Jahres 2007 erhielten wir mehr <strong>als</strong> 20 Anfragen von<br />
den Medien hinsichtlich bestimmter Sozial- und Umweltfragen –<br />
hauptsächlich von der internationalen Presse, Radio- und<br />
Fernsehanstalten – und gaben 12 offizielle Interviews. Die Themen<br />
dieser Anfragen waren sehr vielfältig. Es ging dabei zum Beispiel<br />
um die Umweltstrategie des <strong>adidas</strong> Konzerns, Fabrikschließungen
in Indonesien und Thailand, Chinas neues Arbeitsvertragsgesetz,<br />
Bedenken von Nicht-Regierungsorganisationen bezüglich der<br />
Olympischen Spiele 2008 in Peking, Verringerung der Umweltverschmutzung<br />
in China, Produktsicherheit und Lizenzverträge mit<br />
US-amerikanischen Hochschulen.<br />
Bei drei Gelegenheiten besuchten nationale Fernsehanstalten<br />
während des Jahres Fabriken und filmten Arbeitsbedingungen in<br />
Vietnam bzw. die Produktion für die Olympischen Spiele in China.<br />
Nicht-Regierungsorganisationen<br />
Nicht-Regierungsorganisationen, Arbeitnehmerrechtsgruppen,<br />
Aktivisten, Studenten und wissenschaftliche Institutionen waren das<br />
ganze Jahr äußerst aktiv, stellten Fragen und machten Vorschläge<br />
zu Arbeitsbedingungen in Zulieferbetrieben. Einige Beispiele hierzu:<br />
• Fragen zu der Schließung von Thai Silp, einem früheren Zulieferer<br />
von <strong>adidas</strong>, dessen Vertrag 2006 gekündigt wurde<br />
• Bedenken bezüglich sozialer Sicherheit und Arbeitsbedingungen<br />
bei dem Zulieferer für Badebekleidung Fook Wah in Südchina<br />
• Wiedereinstellung entlassener Arbeitskräfte bei PT Panarub,<br />
einem Zulieferbetrieb, der durch das Worker Rights Consortium<br />
unabhängig überwacht wird<br />
• Wiederholte Vorwürfe durch eine Nicht-Regierungsorganisation<br />
bezüglich der Schließung von Bekleidungsfabriken in El Salvador<br />
(Hermosa) und in der Dominikanischen Republik (BJ&B)<br />
• Bedenken anlässlich der Schließung von drei Reebok<br />
Schuhlieferanten 2006 in Indonesien, die zu Massenentlassungen<br />
und Protestaktionen der Arbeiter führte<br />
Unsere öffentlichen Reaktionen auf diese Bedenken sind verfügbar<br />
in dem Abschnitt Stellungnahmen auf unserer Internetseite<br />
www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />
AKTIVES ENGAGEMENT UND ZUSAMMENARBEIT<br />
2007 beteiligte sich der <strong>adidas</strong> Konzern wieder aktiv an der Arbeit<br />
des World Business Council for Sustainable Development, des<br />
CSR-Komitees des Weltverbands der Sportartikelindustrie, des<br />
Fair Factories Clearinghouse sowie der Fair Labor Association.<br />
Wir nahmen außerdem aktiv an folgenden weiteren<br />
Veranstaltungen teil:<br />
Regierung, internationale Behörden und Verbände<br />
• Zusammenarbeit mit der Internationalen Arbeitsorganisation<br />
(ILO) bezüglich der Initiative ,Better Factories’ in Kambodscha<br />
und Teilnahme an einem Schulungsprojekt für Vorarbeiter;<br />
siehe www.betterfactories.org<br />
• Weltkongress zu Sport und Umwelt in Peking, gemeinsam<br />
veranstaltet vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC)<br />
und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP)<br />
• Einführung von Projekten zur Verbesserung von<br />
Arbeitsbedingungen in Fabriken (,Factory Improvement Project’)<br />
in Indien und Vietnam, unter Leitung der Internationalen<br />
Arbeitsorganisation<br />
• Projekt zu Tarifverträgen in Vietnam, gefördert von der<br />
norwegischen Regierung<br />
Sozial- und Umweltbericht • 18<br />
• Präsentation von Umweltinitiativen beim China-Workshop des<br />
Verbandes amerikanischer Schuhhändler (,Footwear Distributors<br />
and Retailers of America’)<br />
• CSR-Arbeitsgruppe der Europäischen Handelskammer in Peking<br />
und deren Projektgruppe zum Thema Beschaffungskette<br />
• Projekt der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit<br />
(GTZ) und der Arbeitsgruppe zur Verminderung von Armut des<br />
Chinesischen Staatsrats zur Anwerbung von Wanderarbeitern<br />
• Projekt der ILO und des US-Arbeitsministeriums in Vietnam zum<br />
Thema Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehungen<br />
• Dialog mit dem Arbeitsministerium und dem<br />
Gewerkschaftsverband in Vietnam zum Thema Arbeitnehmer-<br />
Arbeitgeber-Beziehungen in Südvietnam<br />
• Ad-hoc-Arbeitsgruppe der Bundesvereinigung der Deutschen<br />
Arbeitgeberverbände (BDA) zum Thema CSR; siehe<br />
www.csrgermany.de<br />
• Dialog mit dem London Organising Committee of the Olympic Games<br />
(LOCOG) hinsichtlich des Umgangs mit der Beschaffungskette für<br />
die Olympischen Sommerspiele 2012 in London<br />
• Diskussionen mit der US-amerikanischen Einzelhandelsvereinigung<br />
und dem FFC über Technologielösungen und<br />
Informationsaustausch<br />
• Zusammenarbeit mit der Regierung von Honduras hinsichtlich der<br />
Gesundheitsversorgung und medizinischer Einrichtungen für die<br />
Beschäftigten von Bekleidungsfabriken in ländlichen Gebieten<br />
• Dialog mit dem US-Arbeitsministerium und US-Außenministerium<br />
über Rechts- und Handelsfragen in El Salvador.<br />
Nicht-Regierungsorganisationen und<br />
Multi-Stakeholder-Initiativen<br />
• Diskussionen mit der Arbeitsgruppe für HIV/AIDS in China von<br />
der Global Business Coalition zu HIV/AIDS-Programmen, die<br />
zusammen mit Marie Stopes International implementiert werden<br />
• Forum des ,Thai Center for Labour Rights’ über die Verlegung von<br />
Zulieferbetrieben und die Auswirkungen auf die Beschäftigten<br />
• Pilotprojekt (Jo-In Project) einer Multi-Stakeholder-Initiative<br />
zu Arbeitsplatzstandards in der Türkei gemeinsam mit sechs<br />
internationalen Organisationen, neun Markenunternehmen,<br />
14 Zulieferbetrieben und verschiedenen anderen Stakeholdern;<br />
siehe www.jo-in.org<br />
• Zusammenarbeit mit dem WWF in CO2-Projekten<br />
• Dialog mit den Organisationen Worker Rights Consortium,<br />
United Students Against Sweatshops und Verantwortlichen<br />
des ,Designated Supplier Programme’ zu lizenzierten US-<br />
Hochschulprodukten<br />
• Diskussionen mit dem Multi-Fibre Arrangement (MFA) Forum<br />
in Mexiko und dem Maquila Solidarity Network in El Salvador.
Andere Initiativen<br />
• Treffen mehrerer Markenunternehmen mit pakistanischen<br />
Ballherstellern zu Arbeitspraktiken in Sialkot<br />
• Partnerschaft mit der Organisation Business for Social<br />
Responsibility (BSR) zur Schulung und Bewusstseinsbildung<br />
in China über Arbeitsrechte sowie Sicherheit und Gesundheit<br />
am Arbeitsplatz<br />
• Gemeinnützige CSR-Initiative in Guangzhou/China<br />
• Stakeholder-Dialog von General Electric (GE) in Asien und<br />
Teilnahme an dem von GE geleiteten runden Tisch zum<br />
Thema Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz in China<br />
• Hotlines für Arbeiter und Partnerschaften mit örtlichen Nicht-<br />
Regierungsorganisationen in Hongkong<br />
• Verbund mehrerer Markenunternehmen zu Arbeitssicherheit,<br />
-gesundheit und Umweltschutz am Arbeitsplatz in Vietnam<br />
• Teilnahme an den von Nike und Levi’s initiierten Treffen zur<br />
Zusammenarbeit von Markenunternehmen in Asien<br />
• Fortlaufender Dialog mit dem ,Carbon Disclosure Project’ (CDP)<br />
zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Geschäftsaktivitäten<br />
und Shareholder Value<br />
• Frauengesundheitsprojekt von Marie Stopes International und<br />
Concepcion Caceres in Honduras.<br />
In einigen anderen Fällen waren wir zwar selbst nicht direkt an<br />
einem Projekt beteiligt, haben jedoch die Ergebnisse und<br />
Empfehlungen anderer wichtiger Multi-Stakeholder-Initiativen<br />
analysiert und gegebenenfalls in unsere eigenen Prozesse und<br />
Programme integriert.<br />
DIALOG MIT UNIVERSITäTEN UND STUDENTEN<br />
Universitäten und Studentengruppen interessieren sich seit langem<br />
für die Programme des <strong>adidas</strong> Konzerns hinsichtlich seiner<br />
Unternehmensverantwortung, ethischer Beschaffung sowie<br />
Arbeits- und Menschenrechten. Im Verlauf des Jahres 2007<br />
beteiligte sich die Sozial- und Umweltabteilung an der Entwicklung<br />
von Studienmaterialien für Universitäten, unterstützte Absolventen<br />
bei ihren Dissertationen, indem Informationen zur Unternehmensverantwortung<br />
im Allgemeinen und arbeitsrechtlichen Praktiken<br />
im Speziellen zur Verfügung gestellt wurden, und ermöglichte<br />
den Zugang zu Fabriken in El Salvador, China und Vietnam für<br />
wissenschaftliche Forschungsprojekte. Folgende Universitäten<br />
führten Feldstudien durch:<br />
• Australian National University, Australien<br />
• China University, Taiwan<br />
• Dong A University, Südkorea<br />
• Hong Kong University, Hongkong<br />
• University of California Berkley, USA<br />
• Harvard University, USA<br />
• University of Michigan, USA<br />
•<br />
University of Wisconsin, USA<br />
Sozial- und Umweltbericht • 19<br />
Führende SEA-Mitarbeiter hielten außerdem an Universitäten in<br />
China, Hongkong, den USA, Deutschland und Vietnam Gastvorträge<br />
zu Fragen in Sachen Umwelt und Arbeitsbedingungen. Wissenschaftler<br />
der School of Industrial and Labour Relations an der Cornell University<br />
erarbeiteten zusammen mit unserer SEA-Abteilung eine Maßeinheit<br />
für das Arbeitnehmermitspracherecht und unser Vorstandsvorsitzender<br />
Herbert Hainer hielt an der European Business School<br />
(EBS) in Deutschland einen Vortrag über das Sozial- und<br />
Umweltprogramm des <strong>adidas</strong> Konzerns.<br />
In Nordamerika bemühten wir uns weiter um Transparenz<br />
hinsichtlich des Lizenzgeschäfts mit Universitäten. Dazu gehörten<br />
der Zugang zu <strong>Bericht</strong>en von Fabrikkontrollen, der Dialog über<br />
Vorwürfe bezüglich unfairer Praktiken in bestimmten Betrieben<br />
sowie regelmäßige Informationen über unser Programm an<br />
spezielle Arbeitsgremien.<br />
partnerschaften<br />
Seit jeher arbeiten wir eng mit unseren Stakeholdern zusammen,<br />
einschließlich unserer Kunden, Zulieferer, Aktionäre und Mitarbeiter,<br />
um vertrauensvolle Geschäftsbeziehungen aufzubauen. In zunehmendem<br />
Maße gehen wir dabei Partnerschaften mit sozialen<br />
Unternehmen und Nicht-Regierungsorganisationen ein, um unsere<br />
betrieblichen Aktivitäten weiter zu verbessern. Im Folgenden haben<br />
wir nennenswerte Partnerschaften in drei Bereichen aufgelistet:<br />
Unternehmensverantwortung<br />
• Weltverband der Sportartikelindustrie (WFGSI)<br />
• World Business Council for Sustainable Development (WBCSD)<br />
• CSR Asia<br />
Beschaffungskette<br />
• Fair Labor Association (FLA)<br />
• Fair Factories Clearinghouse (FFC)<br />
• Runder Tisch ,Verhaltenskodizes’, Deutschland<br />
• Education Development Center (EDC)<br />
Umwelt<br />
• AFIRM Arbeitsgruppe<br />
• Better Cotton Initiative (BCI)<br />
• British Leather Technology Centre (BLC)<br />
• Umwelt- und Managementberatung INTECHNICA
UNTERNEHMENSVERANTWORTUNG<br />
Weltverband der Sportartikelindustrie (WFSGI)<br />
Der WFSGI ist ein unabhängiger Verband von Sportunternehmen,<br />
nationalen Organisationen und mit der Sportartikelbranche<br />
verbun denen Unternehmen. Der Verband ermöglicht der Sportindustrie<br />
(inklusive Herstellern aus Entwicklungsländern sowie<br />
Markenunternehmen aus den Ländern mit zahlungskräftigeren<br />
Märkten) die Zusammenarbeit in einer Reihe von Handels-,<br />
Rechts- und anderen Fragen, wie zum Beispiel CSR.<br />
Eine der ersten Projektinitiativen des WFSGI war die schrittweise<br />
Abschaffung der Beschäftigung minderjähriger Arbeitskräfte in der<br />
Fußballherstellung. Das Projekt wurde 1997 gestartet und von einer<br />
Reihe verschiedener Organisationen wie <strong>adidas</strong>, lokalen Nicht-<br />
Regierungsorganisationen, der Internationalen Arbeitsorganisation<br />
(ILO), Save the Children, FIFA und UNICEF unterstützt.<br />
Der <strong>adidas</strong> Konzern ist aktives Mitglied des WFSGI CSR-Ausschusses.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter www.wfsgi.org<br />
World Business Council for Sustainable Development<br />
(WBCSD)<br />
Die Mitgliedschaft im World Business Council for Sustainable<br />
Development (WBCSD) wurde im Jahr 2000 vereinbart und trat<br />
im Januar 2001 in Kraft. Der WBCSD ist eine Vereinigung von über<br />
200 internationalen Unternehmen, die sich für eine nachhaltige<br />
Entwicklung engagieren.<br />
Er zielt auf eine engere Zusammenarbeit zwischen Unternehmen,<br />
Regierungen und allen anderen Organisationen ab, die sich dem<br />
Umweltschutz und einer nachhaltigen Entwicklung verschrieben<br />
haben. Zudem möchte der WBCSD den Weg für höhere Umweltschutzstandards<br />
im Zusammenhang mit geschäftlichen<br />
Aktivitäten ebnen.<br />
Der <strong>adidas</strong> Konzern hat sich in den vergangenen fünf Jahren<br />
in verschiedenen Arbeitsgruppen engagiert und geholfen,<br />
Anleitungsmaterial über nachhaltige Entwicklung und CSR<br />
zu erstellen, das der WBCSD an seine Mitglieder verteilt hat.<br />
Ein Beitrag in jüngster Zeit war eine Studie über die Rolle<br />
von Unternehmen in der Gesellschaft von morgen und die<br />
Entwicklung einer Anleitung für nachhaltigen Verbrauch.<br />
CSR Asia<br />
CSR Asia beschäftigt sich mit Forschung und Schulungen über<br />
nachhaltige Geschäftspraktiken in Asien. Als soziales Unternehmen<br />
ist CSR Asia zwischen einer gemeinnützigen Organisation und einer<br />
kommerziellen Beratungsfirma positioniert. Der <strong>adidas</strong> Konzern ist<br />
strategischer Partner von CSR Asia, das 2007 <strong>als</strong> unabhängiger<br />
Moderator und <strong>Bericht</strong>erstatter für den Stakeholder-Dialog des<br />
Konzerns mit Zulieferern in Hongkong fungierte.<br />
BESCHAFFUNGSKETTE<br />
Fair Labor Association (FLA)<br />
Die Fair Labor Association (FLA) ist eine Organisation ohne<br />
Erwerbscharakter, bestehend aus Privatunternehmen, Nicht-<br />
Regierungsorganisationen und Universitäten. Sie legt Arbeitsplatzstandards<br />
fest und benennt akkreditierte Prüfer, um die Einhaltung<br />
dieser Standards zu kontrollieren. Die FLA veröffentlicht einen<br />
jährlichen <strong>Bericht</strong> mit Ergebnissen zu den teilnehmenden<br />
Unternehmen. In den Jahren 2004 und 2005 hat die FLA die<br />
Nachhaltigkeitsprogramme von Reebok und <strong>adidas</strong> akkreditiert.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 20<br />
Im Jahr 2007 trat der <strong>adidas</strong> Konzern mit den Marken <strong>adidas</strong> und<br />
Reebok erstm<strong>als</strong> <strong>als</strong> ein FLA-Teilnehmer auf. Dies bedeutet, dass<br />
die FLA das Sozial- und Umweltprogramm nun <strong>als</strong> integrierte<br />
Einheit unter Führung eines Managementteams mit gemeinsamen<br />
Richtlinien und Leitfäden evaluiert.<br />
Im Rahmen der Verpflichtungen gegenüber der FLA wurden 2007<br />
15 unabhängige, externe Überwachungs- und Verifizierungsbesuche<br />
von FLA-akkreditierten Prüfern in Zulieferbetrieben des <strong>adidas</strong><br />
Konzerns durchgeführt. Die <strong>Bericht</strong>e dazu finden Sie auf der<br />
FLA-Internetseite. Der <strong>adidas</strong> Konzern beteiligte sich zudem wieder<br />
aktiv an verschiedenen Maßnahmen der FLA wie die jährliche<br />
<strong>Bericht</strong>erstattung, Durchführung von Schulungen zum Thema<br />
vorbildliches Geschäftsverhalten für Zulieferer sowie an einem<br />
Projekt, das auf den Kompetenzaufbau hinsichtlich der nachhaltigen<br />
Umsetzung von Arbeitsplatzstandards in den Betrieben abzielt<br />
(FLA 3.0).<br />
Die nächste Evaluierung und erneute Akkreditierung des Sozial-<br />
und Umweltprogramms durch die FLA ist für 2008 geplant.<br />
Fair Factories Clearinghouse (FFC)<br />
Das FFC ist eine in den USA ansässige Organisation ohne<br />
Erwerbscharakter. Sie wurde 2004 gegründet und finanziert sich<br />
durch Mitgliedsbeiträge sowie durch einen Zuschuss der Abteilung<br />
für Arbeits- und Menschenrechte der US-Regierung.<br />
Reebok war eines der Gründungsmitglieder des FFC und hat wesentlich<br />
zur Entwicklung dieser Organisation beigetragen. Das FFC stellt ein<br />
branchenweites System zur Datenverwaltung zur Verfügung, welches<br />
Informationen und Ergebnisse von Betriebskontrollen zentral erfasst.<br />
Diese Datenbank ermöglicht es den Mitgliedsunternehmen zudem,<br />
in nicht wettbewerbsgefährdenden Fällen Informationen über<br />
Arbeitsbedingungen zu verwalten und weiterzugeben und so zur<br />
Verbesserung der Standards in den Zulieferbetrieben beizutragen.<br />
Nach der Akquisition von Reebok im Jahr 2006 wurde das FFC zum<br />
wichtigsten Instrument des Konzerns hinsichtlich der Erfassung<br />
und Abverfolgung von Fabrikinformationen und zur Plattform für<br />
gemeinsame Aktivitäten mit anderen Marken und Einzelhändlern.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter www.fairfactories.org<br />
Runder Tisch ,Verhaltenskodizes’, Deutschland<br />
Wir beteiligen uns am Runden Tisch ,Verhaltenskodizes’, der vom<br />
deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung initiiert und unterstützt wird. Der Runde Tisch<br />
bietet ein Forum für die Vertreter des privaten Sektors sowie der<br />
Gewerkschaften, Nicht-Regierungsorganisationen und der Regierung,<br />
um sich über neueste Entwicklungen im Hinblick auf die soziale<br />
Verantwortung der Unternehmen und vorbildliche Maßnahmen<br />
auszutauschen.<br />
Projektbeteiligung<br />
Der <strong>adidas</strong> Konzern hat eine führende Rolle bei der Entwicklung<br />
eines Projekts zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der<br />
Wettbewerbsfähigkeit von Zulieferbetrieben in Rumänien gespielt.<br />
Das Projekt wurde von einer Unterarbeitsgruppe des Runden<br />
Tisches geleitet, die Schulungen zur Verbesserung von<br />
Dialogstrukturen und -prozessen zwischen Firmenleitung und<br />
Beschäftigten organisierte.<br />
Das Projekt begann im Februar 2005 und lief bis Oktober 2006.<br />
Durch wirksame Schulungsmaßnahmen verbesserte es die<br />
Kommunikation und Verhandlungsführung zwischen Belegschaft<br />
und Management der teilnehmenden Betriebe. Dies wiederum
förderte Verbesserungen in den Arbeitgeber-Arbeitnehmer-<br />
Beziehungen und den sozialen Dialog. Im Jahr 2007 begann<br />
der Runde Tisch Diskussionen, wie dieses Projekt auf andere<br />
Branchen und Länder übertragen werden könnte.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter www.coc-runder-tisch.de<br />
Education Development Center (EDC)<br />
EDC ist eine Organisation ohne Erwerbscharakter mit Sitz in<br />
den USA, die Ausbildungs- und Entwicklungsdienste anbietet.<br />
Das Asienbüro des EDC arbeitet bei der Untersuchung von<br />
Problemen der Wanderarbeiter und Kommunen in der Region<br />
eng mit SEA zusammen.<br />
UMWELT<br />
AFIRM Arbeitsgruppe<br />
Der <strong>adidas</strong> Konzern ist aktives Mitglied der Apparel and Footwear<br />
International Restricted Substances (RS) Management Working<br />
<strong>Group</strong> (AFIRM). AFIRM ist eine unternehmensübergreifende<br />
Arbeitsgruppe, die eine Plattform für die Förderung des globalen<br />
Managements von Gefahrstoffen in Bekleidung und Schuhen sowie<br />
für den Austausch von Ideen zur Verbesserung des Gefahrstoffmanagements<br />
zur Erhöhung der Verbraucherzufriedenheit bietet.<br />
AFIRM besteht aus Chemikern, Juristen, Experten für Produktsicherheit<br />
sowie Experten aus vielen anderen Bereichen der<br />
Bekleidungs- und Schuhindustrie.<br />
Im Jahr 2007 intensivierten die Mitglieder der AFIRM-Arbeitsgruppe<br />
ihre Zusammenarbeit und den Informationsaustausch. Sie begannen<br />
mit der Entwicklung gemeinsamer Instrumente und Programme für<br />
die Kontrolle des Umgangs mit Gefahrstoffen. Ferner erweiterten<br />
sie den Umfang der behandelten Umweltthemen um die Frage der<br />
Abwasseraufbereitung. AFIRM führte während der internationalen<br />
Textil- und Bekleidungsmesse 2007 in China einen Workshop über<br />
vorbildhaftes Umweltverhalten und Umgang mit Gefahrstoffen<br />
durch. Fünfhundert Zulieferer nahmen daran teil.<br />
Better Cotton Initiative (BCI)<br />
Der <strong>adidas</strong> Konzern ist Teil der BCI, die für eine nachhaltigere<br />
Methode des Baumwollanbaus eintritt. Durch Schulungen der<br />
Baumwollanbauer will die Initiative die bisherigen Anbaupraktiken<br />
ändern, und so insbesondere den übermäßigen Wasserverbrauch<br />
reduzieren, der das größte Problem beim Baumwollanbau darstellt.<br />
Im Verlauf des Jahres 2007 wurde eine Feinabstimmung der Prinzipien<br />
und Rahmenbedingungen für die Initiative vorgenommen und dann<br />
die ersten Seminare mit lokalen Experten in Indien und Pakistan<br />
durchgeführt. Für Brasilien wurde ein ähnliches Programm gestartet<br />
und in Westafrika fanden Beratungen mit bereits laufenden<br />
Projekten statt. Spezielle Untergruppen beschäftigten sich mit<br />
geeigneten Beschaffungskettenmodellen, Erfassungssystemen und<br />
Maßnahmen zur Interaktion mit den Stakeholdern. Zwei nationale<br />
Umweltschutzbehörden aus Europa schlossen sich der BCI an und<br />
steuerten damit zusätzliche Finanzmittel bei.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter www.bettercotton.org<br />
Das British Leather Technology Centre (BLC)<br />
Diese Ad-hoc-Arbeitsgruppe bestehend aus Markenunternehmen,<br />
Lederherstellern, Gerbereien und wissenschaftlichen Organisationen<br />
kam mit dem Ziel zusammen, das BLC-Protokoll zu entwickeln – ein<br />
umfangreiches Audit-System, mit dem die jeweiligen chemischen<br />
und umweltbezogenen Auswirkungen der verschiedenen an der<br />
Lederherstellung beteiligten Prozesse gemessen, bewertet und<br />
verifiziert werden können.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 21<br />
Der <strong>adidas</strong> Konzern ist seit Ende 2005 Mitglied des BLC und prüft<br />
gegenwärtig die praktische Anwendung des Systems.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter www.blcleathertech.com<br />
Umwelt- und Managementberatung INTECHNICA<br />
INTECHNICA ist eine Umwelt- und Managementberatung, die den<br />
<strong>adidas</strong> Konzern dabei unterstützt, sowohl Managementsysteme für<br />
Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz sowie Umweltschutz<br />
einzuführen <strong>als</strong> auch Qualitätsmanagementsysteme an verschiedenen<br />
Produktionsstandorten des Konzerns zu errichten und<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Im Jahr 2007 führte INTECHNICA eine spezielle Schulung zum<br />
Energiemanagement für unsere Zulieferer in Asien durch.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter www.intechnica.de<br />
beschwerdesysteme<br />
BESCHWERDEN UND ANLIEGEN<br />
2007 wandten sich Arbeitsrechtsorganisationen, Gewerkschaftsvertreter<br />
und Arbeitnehmer in mehr <strong>als</strong> 600 Fällen an unsere<br />
Sozial- und Umweltabteilung, um Hilfe zu Konflikten und<br />
Problemen in Zulieferbetrieben zu erhalten.<br />
Alle Fälle von Beschwerden oder Anschuldigungen wurden<br />
untersucht, die relevanten Fakten ermittelt und wenn sich<br />
Beschwerden oder Anschuldigungen <strong>als</strong> berechtigt erwiesen,<br />
wurden geeignete Maßnahmen ergriffen.<br />
VERBESSERUNG DES BESCHWERDESySTEMS<br />
Wir haben die Transparenz unseres Beschwerdesystems durch<br />
die folgenden Maßnahmen erhöht:<br />
• Unser Beschwerdesystem wurde aufgenommen in den<br />
Abschnitt Kontakt unserer Internetseite<br />
www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/sustainability<br />
• Darüber hinaus enthält der Abschnitt Kontakt einen Link zu<br />
dem Beschwerdesystem der FLA.<br />
• Uns ist bewusst, dass wir den ,Kreis schließen’ und das Feedback<br />
der Arbeitnehmer in neue Projekte einfließen lassen müssen,<br />
wenn das Beschwerdesystem seinen Zweck erfüllen soll.<br />
ARBEITER-HOTLINES UND OFFENER BRIEF AN DIE<br />
BESCHäFTIGTEN<br />
Nach der Überarbeitung unseres Überwachungsprogramms und<br />
unserer ,Workplace Standards’ im Jahr 2006 beschlossen wir,<br />
unsere direkte Kommunikation mit den Beschäftigten zu verstärken<br />
und in jedem Zulieferbetrieb einen offenen Brief zu veröffentlichen.<br />
<strong>Dieser</strong> offene Brief lieferte Informationen in der jeweiligen<br />
Landessprache zu den ,Workplace Standards’, beschrieb unser<br />
Überwachungsprogramm und nannte <strong>als</strong> Anlaufstelle die<br />
Telefonnummer eines örtlichen Mitglieds des SEA-Teams, bzw. dort,<br />
wo wir mit einer Nicht-Regierungsorganisation kooperierten, eine<br />
Hotline-Nummer. Damit ergänzten wir die langjährige Praxis<br />
unserer SEA-Mitarbeiter, ihre Telefonnummern an Beschäftigte zu<br />
geben, die im Rahmen von Fabrikbesuchen im Betrieb oder<br />
außerhalb befragt wurden.<br />
Der offene Brief wurde im ersten Quartal des Jahres 2007 verteilt<br />
und die Hotlines nahmen den Betrieb im Juni 2007 auf. Seitdem<br />
wurde SEA von mehr <strong>als</strong> 1200 Beschäftigten kontaktiert. Die
meisten Beschwerden standen im Zusammenhang mit Streiks und<br />
Arbeitskonflikten, Kündigungen, Diskriminierungen, inkorrekten<br />
Zahlungen von Löhnen und Sozialleistungen, Belästigungen und<br />
Einschüchterungen, übermäßigen Überstunden, Disziplinarmaßnahmen<br />
und schlechten Arbeitsbedingungen.<br />
fokUs 2007: beispiele des dialoGs<br />
<strong>Dieser</strong> Abschnitt enthält zwei Fallstudien zu den Stakeholder-<br />
Dialogen, die wir mit unseren Partnern in unserer<br />
Beschaffungskette geführt haben:<br />
• Zulieferer-Feedback, Hongkong<br />
• Feedback indonesischer Arbeitskräfte zu humanitären<br />
Hilfsmaßnahmen<br />
Die dritte Fallstudie beschreibt unsere Gespräche im Jahr 2007<br />
über lizenzierte <strong>adidas</strong> Markenbekleidung für Studenten<br />
amerikanischer Universitäten.<br />
ZULIEFERER-FEEDBACK, HONGKONG<br />
Im Jahr 2007 führten wir einen eintägigen Workshop und Stakeholder-<br />
Dialog zum Thema Unternehmensverantwortung in Hongkong<br />
durch. Die Veranstaltung hatte zwei Ziele: das Nachhaltigkeitskonzept<br />
und seine Anwendung im <strong>adidas</strong> Konzern vorzustellen und<br />
Feedback über eine Reihe von Themen zu erhalten, um die Sozial-<br />
und Umweltstrategien des Konzerns entsprechend weiterentwickeln<br />
zu können. Sechzig Vertreter des mittleren und oberen<br />
Managements verschiedener Zulieferbetriebe wie zum Beispiel<br />
unsere Produktionspartner, Rohstofflieferanten sowie internationale<br />
Transport- und Logistikunternehmen nahmen daran teil. Einige der<br />
anwesenden Firmen waren multinationale Betriebe, andere große<br />
Zulieferfirmen mit einem oder mehreren Betrieben in Asien. Bei den<br />
meisten aber handelte es sich um börsennotierte Unternehmen aus<br />
Hongkong und Taiwan.<br />
Zusammenfassung<br />
In der ersten Hälfte des Tages konzentrierten wir uns hauptsächlich<br />
auf Informationen über die Herangehensweise des <strong>adidas</strong> Konzerns<br />
an das Thema Unternehmensverantwortung und die Frage, warum<br />
sie ein wesentlicher Bestandteil unserer Beziehung mit Zulieferern<br />
ist. In der zweiten Tageshälfte konnten sich die Teilnehmer genauer<br />
mit Fragen und Problemen zu folgenden Themen beschäftigen:<br />
• Umwelt<br />
• Veränderungen im chinesischen Arbeitsrecht<br />
• Gesellschaftliches Engagement<br />
• Unternehmensverantwortung aus der Perspektive der Zulieferer<br />
in China.<br />
Moderatoren<br />
Der Dialog am Nachmittag wurde moderiert von CSR Asia, einem<br />
sozialen Unternehmen aus Hongkong. Experten für Arbeitsrecht,<br />
Umweltfragen und gesellschaftliches Engagement von CSR Asia<br />
boten eine Reihe paralleler Workshops an. Die Zulieferer nahmen<br />
jeweils an den Sitzungen teil, die für sie besonders interessant<br />
und relevant waren.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 22<br />
Ergebnisse<br />
Das neue Arbeitsgesetz<br />
Die Zulieferer äußerten zahlreiche Bedenken bezüglich der<br />
Veränderungen im chinesischen Arbeitsrecht, zum Beispiel:<br />
• Ungenügende Vorlaufzeit<br />
• Personalpolitik und Beziehung zu den Beschäftigten (einschließlich<br />
Arbeitsverträge, Renten- und Sozialversicherung, Mitarbeitermotivation<br />
und -zufriedenheit, Aufbau wirksamer Beziehungen<br />
zu den Angestellten, Gewerkschaften)<br />
• Kosten<br />
• Bedenken wegen Unwägbarkeiten<br />
• Der explizite Wunsch, die Interpretation des neuen Gesetzes durch<br />
den <strong>adidas</strong> Konzern besser zu verstehen.<br />
Vorschläge für mögliche Aktivitäten des <strong>adidas</strong> Konzerns und seiner<br />
Zulieferer waren:<br />
• Klare Kommunikation seitens des <strong>adidas</strong> Konzerns bezüglich<br />
seiner Haltung, Interpretation und Erwartungen im<br />
Zusammenhang mit dem neuen Gesetz<br />
• Einrichtung eines Netzwerks für Informationsaustausch<br />
und Dialog<br />
• Unterstützung einer Kostenanalyse, um die Implikationen des<br />
neuen Gesetzes besser zu verstehen<br />
• Entwicklung eines koordinierten Vorgehens zusammen mit<br />
anderen Markenunternehmen<br />
• Kompetenzbildung.<br />
Umwelt<br />
Die wesentlichen Bedenken der Zulieferer im Zusammenhang mit<br />
der Umwelt bezogen sich auf folgende Themen: Wasser,<br />
Energieverbrauch, Lärm, Abfall, Verpackung, Designs,<br />
Kompetenzaufbau und gesetzliche Bestimmungen.<br />
Vorschläge seitens der Teilnehmer zu möglichen Aktivitäten<br />
des <strong>adidas</strong> Konzerns und der Zulieferer (je nach Unternehmen,<br />
Sektor, etc.) waren:<br />
• Einbeziehung von Umweltfragen in die Preisberechnung<br />
• Zusammenarbeit mit anderen Markenunternehmen,<br />
um Veränderungen zu erreichen<br />
• Aufklärung der Konsumenten<br />
• Entwicklung umweltfreundlicher und fair gehandelter Produkte<br />
• Sparsamerer Einsatz von Verpackungsmaterialien und<br />
Produktetiketten<br />
• Kompetenzbildung in der Beschaffungskette durch Workshops<br />
und andere Foren
• Erwägung verschiedener Ansätze für den Umgang mit<br />
Überbeständen, z.B. durch Rückkauf<br />
• Fortsetzung und Weiterentwicklung des Stakeholder-Dialogs<br />
• Maximierung der Aufträge, Minimierung von Mustern, Recycling,<br />
wo möglich<br />
Gesellschaftliches Engagement<br />
Bezüglich des Engagements in den Kommunen <strong>als</strong> einem<br />
Aspekt der sozialen Verantwortung von Unternehmen gab es<br />
unterschiedliches Interesse und Verständnis. Es wurden Fragen<br />
diskutiert wie:<br />
• Unterschiedliches Niveau des Problembewusstseins und des<br />
Verständnisses<br />
• Ungewissheit bezüglich der Vorteile<br />
• Notwendigkeit der Unterstützung durch führendes Management<br />
und Hilfe von extern<br />
• Mangel an Erfahrung in der Arbeit mit gesellschaftlichen Kräften<br />
• Entscheidung auf ad hoc Basis versus systematisches Vorgehen<br />
• Unsicherheiten bezüglich Definitionen<br />
• Konzentration des Engagements auf arbeitsbezogene Probleme<br />
• Einbeziehung der Regierung.<br />
Aktivitäten, die der <strong>adidas</strong> Konzern und die Zulieferer unternehmen<br />
könnten, sind zum Beispiel:<br />
• Führung und Förderung<br />
• Finanzielle Unterstützung<br />
• Schulung und Kompetenzbildung<br />
• Bereitstellung anderer Ressourcen für ein gesellschaftliches<br />
Engagement<br />
• Fortsetzung und Verstärkung des Stakeholder-Dialogs.<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
Unternehmensverantwortung wird naturgemäß von verschiedenen<br />
Menschen und Firmen unterschiedlich interpretiert. Für die<br />
Zulieferer wurden Fragen wie Wohlergehen, Motivation und Bindung<br />
der Beschäftigten, die Beziehungen mit dem gesellschaftlichen<br />
Umfeld, die Gesetze, Umweltfragen, Sicherheit und Gesundheit<br />
sowie Sozialleistungen hervorgehoben. Die Teilnehmer schlugen<br />
mögliche Aktivitäten des <strong>adidas</strong> Konzerns und seiner Zulieferer vor,<br />
zum Beispiel:<br />
• Weiterer Ausbau des bereits praktizierten partnerschaftlichen<br />
Vorgehens (anstatt einseitiger Kontrolle)<br />
• Unterstützung für Messung, Überwachung und Bewertung,<br />
um die Kosten und Vorteile des Nachhaltigkeitskonzepts zu<br />
demonstrieren und gegenüberzustellen.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 23<br />
Bei allen Sitzungen zeigte sich ein echtes Interesse der Teilnehmer<br />
daran, wie der <strong>adidas</strong> Konzern seine Aktivitäten fortsetzen und<br />
vertiefen wird.<br />
Der vollständige <strong>Bericht</strong> von CSR Asia über den Dialog kann von<br />
unserer Internetseite www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />
heruntergeladen werden. Der <strong>adidas</strong> Konzern wird 2008 einen<br />
kurzen <strong>Bericht</strong> mit seinem Feedback zu den Meinungen und<br />
Vorschlägen der Zulieferer erstellen.<br />
FEEDBACK INDONESISCHER ARBEITSKRäFTE ZU<br />
HUMANITäREN HILFSMASSNAHMEN<br />
Hintergrund<br />
Ende 2006 mussten innerhalb kurzer Zeit drei große Schuhfabriken<br />
in Indonesien wegen finanzieller Schwierigkeiten schließen, was<br />
Auswirkungen auf die Arbeitsplätze von etwa 16.500 Beschäftigten<br />
hatte. Angesichts des Ausmaßes dieser Fabrikschließungen bot der<br />
<strong>adidas</strong> Konzern humanitäre Hilfe an. Nach Konsultationen mit der<br />
Regierung und den örtlichen Gewerkschaften wurde ein Programm<br />
zur medizinischen Versorgung der Arbeiter und ihrer Familien<br />
eingerichtet. Das Programm war auf sechs Monate angelegt und<br />
begann im Januar 2007.<br />
Herausforderungen<br />
Die SEA-Abteilung des <strong>adidas</strong> Konzerns führte das Hilfsprogramm<br />
mit Unterstützung eines lokalen Dienstanbieters durch. Eine der<br />
größten Herausforderungen war, dafür zu sorgen, dass die<br />
Informationen über die angebotene medizinische Versorgung<br />
wirklich alle Entlassenen erreichte, damit sie die angebotene<br />
Hilfe auch nutzen konnten.<br />
Meinungsumfrage zu den Maßnahmen<br />
Wir hielten es für wichtig, die Wirksamkeit dieses humanitären<br />
Hilfsprogramms zu bewerten. Ein professionelles Team der<br />
Forschungsabteilung der Community Health Faculty an der<br />
University of Indonesia bekam daher den Auftrag, eine schnelle<br />
Meinungsumfrage bei den Arbeitern durchzuführen und Folgendes<br />
zu erfassen:<br />
• Bekanntheitsgrad und Verständnis des Medizinprogramms<br />
• Wahrnehmung dieses Service und der medizinischen Vorteile.<br />
Ergebnisse der Umfrage<br />
Das Team wählte einen statistischen Ansatz. 271 zufällig<br />
ausgewählte Arbeiter aus den drei geschlossenen Betrieben<br />
beantworteten die Fragen.<br />
Die Ergebnisse waren im Allgemeinen positiv:<br />
• 78,4% der Befragten war das Hilfsprogramm bekannt und sie<br />
waren generell über die angebotenen Leistungen informiert<br />
• 98,5% der Befragten waren der Meinung, dass die medizinische<br />
Versorgung ihre Grundbedürfnisse abdeckte<br />
• 87,5% der Befragten, die den Service in Anspruch genommen<br />
hatten, erklärten, das Verfahren sei unkompliziert und einfach<br />
durchzuführen.<br />
Diese Ergebnisse waren sehr ermutigend, besonders angesichts<br />
der Tatsache, dass das Programm sehr kurzfristig eingeführt<br />
wurde und die Zielgruppe sehr weit verstreut war.
ENGAGEMENT IN DEN USA UND IN EL SALVADOR<br />
Hintergrund<br />
Mehr <strong>als</strong> 300 US-amerikanische Universitäten haben mit uns<br />
Lizenzverträge über die Herstellung von <strong>adidas</strong> Markenbekleidung<br />
für Studenten abgeschlossen. Alle diese Verträge enthalten<br />
Vorgaben und Regelungen bezüglich der Bedingungen, unter<br />
denen diese Lizenzprodukte hergestellt werden.<br />
Dialog mit Hochschulen in den USA<br />
Im Jahr 2007 führten wir Dialoge mit Arbeitsausschüssen,<br />
verantwortlichen Repräsentanten und Studentengruppen an den<br />
Universitäten von Wisconsin, Michigan, Notre Dame und Kalifornien.<br />
Dabei ging es insbesondere darum, die Universitäten über unsere<br />
generellen Aktivitäten zu informieren. Es wurden jedoch auch<br />
spezielle Bedenken von Studentengruppen angesprochen und<br />
diskutiert. Mehrere lizenzierende Universitäten forderten und<br />
erhielten Einsicht in die Prüfberichte der Betriebe, in denen ihre<br />
Produkte hergestellt werden.<br />
Die University of Wisconsin kritisierte unser Vorgehen im Fall<br />
des Betriebs Hermosa in El Salvador und bezweifelte seine<br />
Wirksamkeit. Der Betrieb schloss 2005 ohne Vorwarnung, blieb<br />
den 250 Beschäftigten Lohnzahlungen und die Bezahlung von<br />
Überstunden schuldig und entzieht sich seit mehr <strong>als</strong> zwei<br />
Jahren der Verantwortung, seinen gesetzlichen Verpflichtungen<br />
nachzukommen. Eine mangelnde Durchsetzung der Arbeitsgesetze<br />
des Landes durch die Regierung erschwerte die Situation noch<br />
zusätzlich. Obwohl der <strong>adidas</strong> Konzern schon seit 2002 nicht mehr<br />
bei Hermosa fertigen ließ, erwartete die University of Wisconsin<br />
von uns, dass wir uns in dieser Situation einschalten müssten.<br />
„Wenn das System von <strong>adidas</strong> so lange braucht, um einen klaren<br />
Verstoß gegen das Arbeitsrecht zu regeln, dann ist dieses System<br />
offensichtlich unzureichend“, schrieb Jan Van Tol, Mitglied des<br />
SLAC der University of Wisconsin, in der Universitätszeitung<br />
The Badger Herald am 29. Oktober 2007.<br />
Dialog mit der Regierung in El Salvador<br />
Welche Schritte haben wir <strong>als</strong>o in El Salvador unternommen, um zu<br />
einer Lösung beizutragen? Die sich über sieben Monate hinziehenden<br />
Gespräche mit Vertretern der Regierung waren Mitte des Jahres 2006<br />
plötzlich abgebrochen worden. Mehrere E-Mails und Telefonanrufe<br />
blieben unbeantwortet. Unsere wichtigste Kontaktperson in der<br />
Regierung wurde versetzt. Unterdessen verschlechterte sich die<br />
wirtschaftliche Lage der Entlassenen zunehmend. Ihr Recht, bei<br />
dem Konkursverfahren an erster Stelle berücksichtigt zu werden,<br />
wurde ignoriert. Und die Regierung hielt sich nicht an ihre<br />
Versprechen, den Entlassenen den ihnen zustehenden<br />
Versicherungsschutz im Krankheitsfall zu gewähren.<br />
Also unternahmen wir Ende Oktober 2007 den ungewöhnlichen<br />
Schritt, einen offenen Brief an die Regierung von El Salvador in zwei<br />
Zeitungen des Landes zu veröffentlichen. In diesem Brief haben wir<br />
die Regierung aufgerufen, die Gespräche über den Fall des Betriebs<br />
Hermosa mit uns wieder aufzunehmen und ihre unzureichenden<br />
Maßnahmen bei der Durchsetzung der eigenen Arbeitsgesetze, die<br />
durch die Verfassung des Landes festgelegt sind, anzuerkennen.<br />
Der Brief zeigte die gewünschte Wirkung. Unsere Gespräche mit<br />
dem Arbeits- und Wirtschaftsministerium von El Salvador wurden<br />
nach einer Pause von mehr <strong>als</strong> 12 Monaten im Dezember 2007<br />
wieder aufgenommen. Wir hoffen nun, dass die ehemaligen<br />
Beschäftigten von Hermosa endlich die ihnen zustehenden<br />
Zahlungen erhalten werden.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 24
Die Beschäftigten in den Fabriken unserer Zulieferer spielen bei<br />
unserem Programm eine zentrale Rolle. Aus diesem Grund haben<br />
wir für unsere Beschaffungskette einen eigenen Verhaltenskodex,<br />
die ,Workplace Standards’ entwickelt. Einige der größten Herausforderungen,<br />
mit denen die Beschäftigten konfrontiert sind, werden<br />
in dem Abschnitt Untersuchung von Beschäftigungsstandards<br />
diskutiert. Unsere Zulieferbetriebe müssen auch für die Sicherheit<br />
und Gesundheit ihrer Beschäftigten garantieren. Um den Zulieferern<br />
dabei zu helfen, unsere Standards nachhaltig umsetzen zu können,<br />
haben wir eine Reihe von unterstützenden Richtlinien und Leitfäden<br />
erarbeitet, in denen unsere Erwartungen hinsichtlich fairer, gesunder<br />
und sicherer Arbeitsbedingungen weiter erläutert werden.<br />
Unsere Beschaffungskette ist umfangreich, vielschichtig und<br />
komplex. Wir haben einen sehr detaillierten Ansatz für den Umgang<br />
mit unseren Zulieferern und arbeiten an Vorgehensweisen für die<br />
Einbeziehung auch der Betriebe, die zu unserer indirekten Beschaffungskette<br />
gehören. Die Überwachung der Standardeinhaltung ist<br />
Aufgabe unseres SEA-Teams und wird teilweise von externen<br />
Fachleuten vorgenommen. Unabhängige Prüfer verifizieren die<br />
Ergebnisse und evaluieren unsere Programmaktivitäten im<br />
Zusammenhang mit unseren ,Workplace Standards’. Unser Ziel ist<br />
es, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erleichtern und<br />
dabei mit anderen zusammenzuarbeiten. Deshalb investieren wir<br />
weiterhin in den Kompetenzaufbau unserer Zulieferer und den<br />
Dialog mit unseren Stakeholdern. Wir verfügen über einen Prozess<br />
zur Durchsetzung unserer Standards und haben ein innovatives<br />
System zur Bewertung unserer Zulieferer entwickelt. Im Abschnitt<br />
Fokus 2007 legen wir dar, wie wir die Standardeinhaltung in unserer<br />
indirekten Beschaffungskette angehen.<br />
Unsere beschaffUnGskette<br />
Wir arbeiten weltweit mit mehr <strong>als</strong> 1.070 unabhängigen Zulieferern<br />
zusammen, die unsere Produkte in 67 Ländern herstellen. Eine<br />
Vielzahl von ihnen befindet sich in den folgenden sechs Ländern:<br />
China, Indien, Indonesien, Thailand, Türkei und Vietnam.<br />
Unsere Beschaffungskette hat nicht nur globale Reichweite, sondern<br />
setzt sich auch aus mehreren Ebenen zusammen. Wir arbeiten mit<br />
unterschiedlichen Geschäftspartnern, wobei wir mit einigen direkte<br />
Geschäftsbeziehungen eingehen, mit anderen hingegen nicht. Wie<br />
effektiv wir hinsichtlich der Einhaltung unserer Standards auf<br />
unsere Zulieferer einwirken können, hängt von der Intensität<br />
unserer Partnerschaft ab und ist oft proportional zu Umfang und<br />
Regelmäßigkeit der erteilten Aufträge. Aus diesem Grund streben<br />
wir eine weitere Konsolidierung unserer Beschaffungskette an,<br />
indem wir größere Auftragsvolumen an eine geringere Anzahl<br />
größerer Fabriken vergeben.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 25<br />
Die Konzernfunktion Global Operations ist verantwortlich für<br />
Produktentwicklung, Vermarktung und Vertrieb und überwacht<br />
zudem den Großteil der Fertigung für die Segmente <strong>adidas</strong>, Reebok<br />
und TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf. Darüber hinaus ist Global Operations<br />
für die Optimierung der Beschaffungskette verantwortlich.<br />
Aufgrund unterschiedlicher Beschaffungsanforderungen in den<br />
jeweiligen Geschäftsfeldern von Rockport, Reebok-CCM Hockey,<br />
Sports Licensed Division, TaylorMade und bestimmten anderen<br />
Geschäftssegmenten ist für die Beschaffung dort nicht Global<br />
Operations zuständig. Sie haben eigene Beschaffungsabteilungen,<br />
die ihre Produkte gewöhnlich über Agenten und andere Vermittler<br />
einkaufen.<br />
Um kurzfristigen und ungeplanten Kundenwünschen in ihren<br />
lokalen Märkten gerecht zu werden oder auf bestimmte Handelsbestimmungen<br />
reagieren zu können, beziehen Tochtergesellschaften<br />
des Konzerns ihre Produkte bisweilen auch von lokalen Zulieferern,<br />
die nicht von Global Operations überwacht werden. Solche lokalen<br />
Einkäufe machen jedoch nur einen geringen Teil unseres gesamten<br />
Beschaffungsvolumens aus.<br />
KATEGORIEN VON ZULIEFERERN<br />
Allgemein lassen sich unsere Zulieferer in fünf Kategorien einteilen:<br />
• Hauptzulieferer<br />
• Subunternehmen<br />
• Rohstofflieferanten und Dienstleister<br />
• Lizenznehmer<br />
• Agenten<br />
Hauptzulieferer<br />
Zulieferer mit einer direkten vertraglichen Geschäftsbeziehung<br />
zu <strong>adidas</strong>, die Produkte für den Export oder den lokalen Markt<br />
herstellen. Wir bezeichnen sie <strong>als</strong> Lieferanten der ,Stufe 1’. Die<br />
größten dieser Zulieferer verfügen über mehrere Fabriken und<br />
Produktionsstandorte in verschiedenen Ländern.<br />
Subunternehmen<br />
Dies sind von unseren Zulieferern beauftragte Fabriken, die keine<br />
direkte vertragliche Geschäftsbeziehung mit dem <strong>adidas</strong> Konzern<br />
haben. Trotzdem verlangen wir von ihnen, dass sie unsere<br />
,Workplace Standards’ einhalten, ehe wir sie <strong>als</strong> Subunternehmer<br />
genehmigen.
Rohstofflieferanten und Dienstleister<br />
Zulieferer, die unter Umständen keine direkte Geschäftsbeziehung<br />
zum <strong>adidas</strong> Konzern haben, von denen unsere Hauptzulieferer<br />
jedoch Waren und Dienstleistungen beziehen. Innerhalb dieser<br />
Kategorie gibt es nominierte Rohstofflieferanten, mit denen wir<br />
bevorzugt zusammenarbeiten.<br />
Lizenznehmer<br />
Drittunternehmen, die Produkte unter Lizenz des <strong>adidas</strong> Konzerns<br />
entwerfen, herstellen und vertreiben. Im Jahr 2007 hatte der <strong>adidas</strong><br />
Konzern 44 Lizenznehmer, die in 248 Zulieferbetrieben in 38 Ländern<br />
Produkte fertigen ließen.<br />
Agenten<br />
Unabhängige Unternehmen, die <strong>als</strong> Vermittler fungieren und<br />
festlegen, wo Produkte gefertigt werden. Sie kontrollieren die<br />
Herstellungsprozesse und verkaufen die fertigen Produkte an den<br />
Konzern. Reebok hat in der Vergangenheit einen bedeutenden Anteil<br />
seiner Aufträge im Bekleidungsbereich über solche Agenten oder<br />
Lizenznehmer abgewickelt. Im Jahr 2007 hat Global Operations<br />
die Verträge mit den früheren Beschaffungsagenten von Reebok<br />
schrittweise auslaufen lassen. Die Bekleidungsprodukte der Marke<br />
Reebok werden daher jetzt hauptsächlich über unsere eigene<br />
Beschaffungsorganisation (Global Operations) bezogen. Dabei<br />
können wir uns auf das bewährte Netzwerk der Marke <strong>adidas</strong><br />
stützen. Andere Reebok Geschäftseinheiten im Bekleidungssektor<br />
setzen bei der Beschaffung jedoch nach wie vor Agenten oder<br />
Lizenznehmer ein.<br />
Überblick über das Zulieferernetzwerk<br />
<strong>adidas</strong> Konzern <strong>Group</strong><br />
Hauptzulieferer Main factory<br />
Agent Agent<br />
Lizenznehmer<br />
Licensee<br />
Supplier<br />
Subunternehmen Subcontractor Zulieferbetrieb<br />
Agent Agent<br />
factory<br />
Subunternehmen<br />
Subcontractor<br />
Supplier<br />
Zulieferbetrieb<br />
factory<br />
Zulieferbetrieb<br />
Supplier<br />
Subunternehmen<br />
Subcontractor<br />
factory<br />
Subunternehmen<br />
Subcontractor<br />
Wichtige Trends in unserer Beschaffungskette<br />
Wir können mehrere wichtige Entwicklungen in unserer<br />
Beschaffungskette feststellen, die sich direkt auf unser Sozial-<br />
und Umweltprogramm auswirken:<br />
• Zunahme des Geschäfts mit unseren strategischen Zulieferern,<br />
die für den internationalen Exportmarkt produzieren. Diese<br />
Hersteller investieren in zusätzliche Produktionskapazitäten<br />
und errichten Betriebe in verschiedenen Ländern.<br />
• Damit einhergehend eine Verringerung der Anzahl von Agenten<br />
durch Global Operations.<br />
• Zunahme des Lizenznehmergeschäfts infolge der Entwicklung<br />
neuer Geschäftssegmente durch den <strong>adidas</strong> Konzern.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 26<br />
Im Jahr 2007 waren die fünf Spitzenländer pro Region im Hinblick<br />
auf die Anzahl der Produktionsstätten:<br />
• Amerika: USA, Kanada, Brasilien, Mexiko und Argentinien<br />
• Asien: China, Vietnam, Japan, Korea und Indien<br />
• EMEA: Türkei, Italien, Spanien, Südafrika und Russland<br />
UntersUchUnG Von beschäftiGUnGsstandards<br />
Jedes Unternehmen, das seine Produkte in Entwicklungsländern<br />
herstellen lässt, muss sich den Herausforderungen bei der Umsetzung<br />
eines Verhaltenskodex stellen. Unsere ,Workplace Standards’ legen<br />
die Position des Konzerns in einer Reihe wichtiger arbeitsbezogener<br />
Fragen dar. Einige Male wurden wir bei der Umsetzung dieser<br />
Standards vor besondere Herausforderungen gestellt. Im Folgenden<br />
zeigen wir die Schritte auf, die wir unternommen haben, um den<br />
Anforderungen gerecht zu werden, und welche Ergebnisse wir<br />
erreicht haben für:<br />
• Arbeitszeiten<br />
• Angemessene Löhne<br />
• Koalitionsfreiheit<br />
• Unsere Position zum Thema Kinderarbeit<br />
ARBEITSZEITEN<br />
2002 analysierten wir zusammen mit unserer Beschaffungsabteilung<br />
die Arbeitszeitdaten asiatischer Schuhlieferanten. Dabei stellten wir<br />
fest, dass es trotz der Tendenz zu geringeren Arbeitszeiten immer<br />
noch viele Fälle gab, in denen die Beschäftigten mehr <strong>als</strong> die in<br />
unseren ,Workplace Standards’ erlaubten 60 Wochenstunden<br />
arbeiteten.<br />
Wir gründeten eine spezielle Arbeitsgruppe, um die Ursachen<br />
für übermäßige Arbeitszeiten bei den Zulieferern zu ermitteln,<br />
und stellten dabei fest, dass diese u.a. auf folgende Gründe<br />
zurückzuführen sind:<br />
• Unzureichende Produktionsplanung<br />
• Verspätete Materiallieferungen<br />
• Hohe Fluktuationsraten von Beschäftigten<br />
• Saisonbedingte Faktoren.<br />
2003 konzentrierten wir uns auf unsere internen Geschäftsabläufe,<br />
wobei wir insbesondere der Frage nachgingen, in welcher Weise<br />
diese Geschäftsabläufe indirekt zur Arbeitszeitüberschreitung<br />
beitragen bzw. unsere Zulieferer unter Druck setzen. Die<br />
Arbeitsgruppe legte folgende Empfehlungen vor:<br />
• Eine Überprüfung angewandter Methoden zur Berechnung der<br />
Produktionskapazität, der Bestellprognosen und ungeplanter.<br />
Bestellungen sowie der Kapazitätsauslastung der Hauptzulieferer.<br />
• Vorschläge für die Überwachung von Materiallieferanten in Bezug<br />
auf Qualität und Einhaltung der Lieferbedingungen.<br />
• Interne Richtlinien bezüglich der Erfüllung von Lieferaufträgen<br />
bei kurzfristigen Bestellungen einschließlich zusätzlicher Gebühren.
Den Mittelweg finden<br />
Trotz dieser wertvollen Arbeit hat die Nachfrage nach Produkten<br />
mit kürzeren Lieferzeiten und günstigeren Preisen Auswirkungen<br />
auf die Durchsetzung einer 60-Stunden-Arbeitswoche in den<br />
Zulieferbetrieben. Unsere Bemühungen, diese Auswirkungen durch<br />
Produktionseffizienz-Programme zu verringern, haben in einigen<br />
Fällen zu einer Reduzierung von Überstunden, einem geringeren<br />
Lohn oder sogar zu Entlassungen geführt. In anderen Fällen haben<br />
diese Programme aber auch zu einer sichereren Beschäftigung<br />
geführt – je nach Handhabung durch die Fabrikleitung.<br />
Bei der Anzahl der verschiedenen Komponenten – externe<br />
Marktanforderungen, Preise, die Leistung der Rohstofflieferanten,<br />
Mitarbeiterfluktuation, Managementeinstellung – gilt es, einen<br />
geeigneten Mittelweg zu finden, der den Beschäftigten regelmäßig<br />
einen angemessenen Lohn zusichert, ohne dass sie übermäßige<br />
Überstunden arbeiten müssen.<br />
Wir setzen unsere Bemühungen fort, Transparenz bezüglich der<br />
Arbeitsstunden mittels eines strikten <strong>Bericht</strong>erstattungs- und<br />
Genehmigungssystems durchzusetzen. Gleichzeitig werden wir<br />
unsere Zulieferer dabei unterstützen, effizientere Produktions-<br />
und Planungssysteme zu entwickeln.<br />
ANGEMESSENE LöHNE<br />
Wie definiert sich ein Lohn, der mindestens den Lebensunterhalt<br />
und darüber hinaus einige zusätzliche Ausgaben abdecken muss?<br />
Zur Beantwortung dieser Frage beauftragten wir eine Nicht-<br />
Regierungsorganisation mit der Durchführung eines Pilotprojekts<br />
über angemessene Löhne in Indonesien. Die entsprechenden<br />
Ergebnisse wurden 2003 anhand mehrerer <strong>Bericht</strong>e auf zwei<br />
Workshops in Indonesien und in den USA bekannt gegeben. Den<br />
kompletten Text der <strong>Bericht</strong>e finden Sie auf unserer Internetseite<br />
www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />
Auf der Grundlage des Workshops in Indonesien, des Dialogs mit<br />
einer Reihe von Stakeholdern und der Erhebungen für die Studie<br />
haben wir eine allgemeine Strategie zur Verbesserung der in den<br />
Betrieben unserer Zulieferer gezahlten Löhne und Sozialleistungen<br />
erarbeitet.<br />
Strategie zu angemessenen Löhnen<br />
Wir haben mit unseren strategischen Geschäftspartnern an einem<br />
Mechanismus zur Lohnfestsetzung gearbeitet, der<br />
• Transparent ist und die Arbeitnehmer direkt einbezieht –<br />
idealerweise durch Tarifverhandlungen oder auf andere legale<br />
Weise wie Arbeiterversammlungen oder Wohlfahrtsausschüsse<br />
• Ein den örtlichen Mindestlohn übersteigendes Grundgehalt<br />
vorsieht<br />
• Durch Arbeitnehmer erzielte Produktivitätssteigerungen<br />
anerkennt und belohnt<br />
• Statistiken zu den allgemeinen Lebenshaltungskosten und<br />
dem Arbeitnehmerbedarf berücksichtigt<br />
• Teil eines breiter gefassten und wesentlich verbesserten<br />
Personalmanagementsystems ist<br />
• Alle gesetzlich vorgeschriebenen Sozialleistungen umfasst<br />
• Die Bildung von Arbeitnehmerkooperativen fördert und<br />
unterstützt, soweit dies sinnvoll ist.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 27<br />
KOALITIONSFREIHEIT<br />
Wir glauben, dass für erfolgreiche Unternehmen eine effektive<br />
Kommunikation zwischen Belegschaft und Management<br />
unerlässlich ist. Eine klare und transparente Kommunikation ist<br />
unabdingbar, damit Arbeitnehmer ihre Anliegen adressieren und<br />
gemeinsam mit der Betriebsleitung Probleme und Konflikte am<br />
Arbeitsplatz lösen können.<br />
Um eine klarere Anleitung zu liefern und das Verständnis dieser<br />
Anforderungen zu vertiefen, haben wir für unsere Zulieferer die<br />
Richtlinien zu Beschäftigungsstandards erarbeitet, die Sie auf<br />
unserer Internetseite www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />
finden. Diese Richtlinien beschäftigen sich in einem eigenen<br />
Abschnitt mit Koalitionsfreiheit und Tarifverhandlungen, legen<br />
unsere Erwartungen dar und zeigen anhand von Fallstudien und<br />
praktischen Aktivitäten, wie eine Einhaltung der Standards erreicht<br />
werden kann.<br />
Eine Möglichkeit, diesen Dialog zwischen Belegschaft und<br />
Management zu führen, bieten Gewerkschaften. Wir nehmen<br />
gegenüber der gewerkschaftlichen Organisierung eine neutrale<br />
Haltung ein, äußern uns jedoch positiv und offen zu Koalitionsfreiheit,<br />
Tarifverhandlungen und Arbeitnehmerausschüssen <strong>als</strong><br />
Vertretungsmodell. Wir sind der Meinung, dass das Recht auf<br />
Koalitionsfreiheit gewahrt werden muss, und dass keinem<br />
Arbeitnehmer Nachteile wegen seiner Mitgliedschaft oder Tätigkeit<br />
in einer Arbeitnehmervereinigung entstehen dürfen. Wir haben<br />
daher in mehreren Fällen Betriebe dazu bewegt, Beschäftigte<br />
wieder einzustellen, denen sie wegen des Versuchs eines<br />
Zusammenschlusses gekündigt hatten.<br />
Als Geschäftspartner haben wir unserer Meinung nach nicht das<br />
Recht, uns direkt für die Gründung von Arbeitnehmervereinigungen<br />
in unseren Zulieferbetrieben einzusetzen. Wir sind uns jedoch der<br />
wichtigen Rolle bewusst, die Gewerkschaften bei der Vertretung<br />
von Arbeitnehmerinteressen und der Ausbildung und Schulung<br />
zum Thema Sicherheit am Arbeitsplatz spielen können. In den<br />
vergangenen Jahren haben wir versucht, uns ein klares Bild über<br />
das lokale politische und rechtliche Umfeld in Ländern wie China,<br />
Vietnam, Indonesien, El Salvador, Thailand und Bulgarien zu<br />
verschaffen.<br />
Kommunikation zwischen Belegschaft und<br />
Management messen<br />
Im Jahr 2007 begannen wir mit einer strategischen Untersuchung<br />
von Formen des Arbeitnehmermitspracherechts sowie der Haltung<br />
des Managements zu dieser Frage. In Zusammenarbeit mit zwei<br />
Wissenschaftlern der School of International Relations an der<br />
Cornell University überarbeiteten wir die bestehende Maßeinheit<br />
für Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Kommunikation in unserem<br />
Leistungsindikator. Diese neue Maßeinheit wird unserer Ansicht<br />
nach die tatsächliche Fabrikumgebung besser reflektieren und eine<br />
Anleitung zur praktischen Korrektur geben.<br />
Wir identifizierten häufige Arbeitsplatzpraktiken in Bezug auf die<br />
Kommunikation zwischen Belegschaft und Management in der<br />
Beschaffungskette und konnten vier grundlegende Modelle des<br />
Arbeitnehmermitspracherechts feststellen:<br />
• Einseitige Kontrolle durch das Management<br />
• Informationsaustausch zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern<br />
• Konsultationen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern<br />
• Tarifverhandlungen.
In unserem Projekt untersuchten wir daraufhin die direkte Verbindung<br />
zwischen dem vorherrschenden Modell des Arbeitnehmermitspracherechts<br />
und der Einhaltung unserer Standards. Die<br />
Vertragsbedingungen der Zulieferer für ihre Beschäftigten<br />
inklusive Einstellung und Kündigung sowie ihre Kommunikation<br />
mit den Beschäftigten sind sehr unterschiedlich – je nach dem<br />
Modell des Arbeitnehmermitspracherechts in einem Betrieb.<br />
Wir entwickelten daher ein Erfassungsblatt rund um die<br />
Zusammenhänge zwischen den vier Grundmodellen des<br />
Arbeitnehmermitspracherechts und der Umsetzung relevanter<br />
Beschäftigungsstandards. Mitglieder des SEA-Teams werden<br />
das Arbeitsblatt in einem Pilotprojekt in bestimmten Regionen<br />
einsetzen, um zu testen, ob dieser Ansatz genauere Informationen<br />
zur Bewertung der Kommunikation zwischen Belegschaft und<br />
Management liefern kann.<br />
UNSERE POSITION ZUM THEMA KINDERARBEIT<br />
Die Position des <strong>adidas</strong> Konzerns zum Thema Kinderarbeit ist<br />
in unseren ,Workplace Standards’ dargelegt, in denen es heißt:<br />
„Geschäftspartner dürfen keine Kinder unter 15 Jahren oder<br />
schulpflichtige Kinder in Ländern, in denen das schulpflichtige<br />
Alter über 15 Jahren liegt, beschäftigen.“<br />
Die Entscheidung über die Festlegung eines Mindestalters für<br />
Arbeitnehmer war für uns genauso problematisch wie es für die<br />
gesamte Branche schwierig ist, eine definitive Empfehlung dazu<br />
abzugeben. Bevor wir zu einer endgültigen Entscheidung kamen,<br />
besuchten wir unsere Zulieferbetriebe, um die Ursachen für<br />
Kinderarbeit zu untersuchen. Wir führten eine Reihe von Initiativen<br />
durch, um aktive Beschäftigung und Zugang zu Bildung für<br />
jugendliche Arbeitskräfte zu kombinieren, und berieten uns mit<br />
lokalen Stakeholdern und internationalen Organisationen wie<br />
den Vereinten Nationen (UN) und der Internationalen Arbeitsorganisation<br />
(ILO). Letztendlich steht unsere Entscheidung im<br />
Einkland mit den Standards der UN-Kinderrechtskonvention und<br />
den ILO-Konventionen, da sie, und das ist entscheidend, die<br />
Interessen der betroffenen jungen Menschen am besten vertreten.<br />
Anwendung internationaler Standards<br />
Die ILO-Konvention Nr. 138 gestattet die Arbeit ab 15 Jahren oder<br />
unter bestimmten Bedingungen schon ab 14 Jahren, wenn die<br />
Wirtschaft und die schulischen Einrichtungen ungenügend<br />
entwickelt sind. Das SEA-Team hat nun die Aufgabe, sicherzustellen,<br />
dass Zulieferer, die Arbeitskräfte unter 18 Jahren beschäftigen,<br />
diese Bedingungen erfüllen. Obwohl wir die Beschäftigung<br />
jugendlicher Arbeitskräfte nicht aktiv fördern, halten wir es<br />
dennoch für rechtlich konsistent und praxisnäher, internationale<br />
Standards zu berücksichtigen, anstatt die Beschäftigung von<br />
Arbeitskräften unter 18 Jahren vollständig zu verbieten. Dies gilt<br />
insbesondere für die Länder, die sich derzeit rasant entwickeln<br />
und in denen Jugendliche zum Unterhalt der Familie beitragen.<br />
Das Arbeitsrecht der meisten Länder schreibt für Arbeitnehmer<br />
ein Mindestalter von 16 Jahren vor und enthält strikte Auflagen<br />
bezüglich der Art der zulässigen Arbeit und der maximalen<br />
Arbeitszeit für Arbeitnehmer zwischen 16 und 18 Jahren. Wir<br />
fordern von unseren Zulieferbetrieben, dass sie diese Auflagen<br />
einhalten und Arbeitnehmern unter 18 Jahren die gleichen Löhne<br />
zahlen wie solchen über 18 Jahren. Es ist unseren Zulieferern<br />
untersagt, für junge Arbeitnehmer Überstunden anzuordnen,<br />
sie Nachtschichten arbeiten zu lassen oder sie in der Nähe von<br />
schweren Maschinen einzusetzen.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 28<br />
Überwachung des Alters<br />
Eine wichtige Aufgabe ist die Kontrolle des Alters der Arbeitskräfte<br />
anhand von Unterlagen. Die Betriebe müssen daher Kopien der<br />
Geburtsurkunden, Ausweise oder anderer gültiger Nachweise<br />
des Alters aller ihrer Beschäftigten in den Personalunterlagen<br />
aufbewahren. In den Ländern, in denen Betriebe Arbeitskräfte im<br />
Alter zwischen 15 und 17 beschäftigen, kontrollieren wir, dass alle<br />
Bedingungen für die Beschäftigung jugendlicher Arbeitskräfte<br />
erfüllt werden.<br />
Ausbildung und Schulung<br />
Zusätzlich zu den Überwachungsaktivitäten durch das SEA-Team<br />
helfen uns Projektpartner dabei, spezielle Initiativen in Fragen<br />
wie Arbeitnehmerschulung, reproduktive Gesundheit und<br />
Talentförderung durchzuführen. Unsere Partner sind sich der<br />
Herausforderungen im Zusammenhang mit jugendlichen<br />
Arbeitskräften bewusst. Viele ihrer Programme zielen auf die<br />
Jugend ab, insbesondere auf junge Wanderarbeiter.<br />
In einigen wenigen Ländern endet die Schulpflicht bereits mit<br />
14 Jahren und die Jugendlichen dürfen offiziell schon arbeiten,<br />
bevor sie das 15. Lebensjahr erreicht haben. Wir setzen uns dafür<br />
ein, dass Kinder unter 15 Jahren nicht <strong>als</strong> Arbeitskräfte eingesetzt<br />
werden. In Pakistan und Indien leisteten wir einen entscheidenden<br />
Beitrag in Programmen, die von der ILO und der Nicht-Regierungsorganisation<br />
Save the Children geleitet werden. Sie zielen darauf ab,<br />
die örtlichen Schulen zu verbessern und das Einkommen von<br />
Familien zu schützen, deren Kinder aufhören zu arbeiten.<br />
Im Rahmen des Programms, das von Save the Children geleitet und<br />
teilweise vom <strong>adidas</strong> Konzern finanziert wurde, bewertete die lokale<br />
Nicht-Regierungsorganisation Sudhaar den Ausbildungsbedarf der<br />
Kinder in Sialkot, Pakistan, und entwickelte und implementierte<br />
daraufhin bestimmte Ausbildungs- und Schulungsmaßnahmen. Seit<br />
dem 1. September 2007 profitieren 19.266 Schüler in mehr <strong>als</strong> 125<br />
staatlichen Schulen direkt von den verbesserten Einrichtungen und<br />
dem Zugang zu einer besseren Schulbildung.<br />
Fußballnähzentren<br />
1997 unterzeichneten die ILO, die FIFA, UNICEF und die Industrie-<br />
und Handelskammer von Sialkot ein Abkommen, um der Kinderarbeit<br />
bei der Herstellung von Fußbällen in Pakistan ein Ende zu bereiten.<br />
Im Rahmen dieses Abkommens führte die ILO ein unabhängiges<br />
und mittlerweile selbstverwaltetes System zur Überprüfung von<br />
Arbeits plätzen ein, um registrierte Fußballnähzentren auf<br />
Kinderarbeit zu kontrollieren. Der <strong>adidas</strong> Konzern arbeitet mit<br />
zwei Fußballzulieferern mit registrierten Nähzentren in Sialkot<br />
zusammen, die dieser unabhängigen Inspektion unterliegen.<br />
Während der Spitzenproduktionszeiten vor der FIFA Fussball-<br />
Weltmeisterschaft 2006 gaben wir eine unabhängige Überprüfung<br />
des gesamten Kontrollmechanismus in Auftrag, um ein noch<br />
strengeres Überwachungssystem für die Nähzentren zu entwickeln.<br />
Durch dieses wirksamere Überwachungssystem wird die Beschäftigung<br />
von Minderjährigen verhindert und das Risiko von Aufträgen<br />
an Heimarbeiter minimiert. Dieses vielschichtige Kontrollsystem<br />
kombiniert unsere eigenen internen Überwachungsmaßnahmen<br />
mit den Audits, die unsere lokalen Zulieferer gegenseitig in ihren<br />
Betrieben durchführen. Anfang 2007 stellten wir einen zusätzlichen<br />
Prüfer in Sialkot ein, um das System zu stärken, und organisierten<br />
weitere Schulungen für das Überwachungspersonal unserer Zulieferer.
position zU sicherheit Und GesUndheit<br />
Von unseren Zulieferern erwarten wir, dass sie eine sichere und<br />
hygienisch einwandfreie Arbeitsumgebung für alle ihre Beschäftigten<br />
gewährleisten. Alles andere ist für uns nicht akzeptabel. Um diese<br />
Erwartungen umzusetzen, verlangen wir von unseren Geschäftspartnern<br />
die Einführung eines Managementsystems für<br />
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, das sich auf die<br />
Standards und Verfahrensweisen gemäß OHSAS 18001 bezieht.<br />
Die meisten unserer Schuhhersteller, die für den internationalen<br />
Exportmarkt produzieren, haben diese Vorgaben erfüllt und wurden<br />
zertifiziert. Diese Vorgaben wurden auch auf Zulieferer aus anderen<br />
Kategorien ausgedehnt. So haben z.B. wichtige Hersteller in den<br />
Bereichen Bekleidung, Ausrüstung und Zubehör oder für TaylorMade<strong>adidas</strong><br />
Golf intensiv daran gearbeitet, solche Managementsysteme<br />
einzurichten. Einige befinden sich noch in der Konsultationsphase,<br />
andere wurden bereits einer ersten Überprüfung unterzogen.<br />
Große Zulieferbetriebe in den Bereichen Sportbekleidung, Ausrüstung<br />
und Zubehör wurden im Verlauf des Jahres 2007 zertifiziert. Unsere<br />
Initiativen konzentrierten sich darauf, sowohl das SEA-Team <strong>als</strong><br />
auch unsere Geschäftspartner auf die Bedeutung und den hohen<br />
Stellenwert von Managementsystemen vorzubereiten. Im Jahr 2008<br />
werden wir mit anderen wichtigen Zulieferern und kleinen und<br />
mittleren Unternehmen arbeiten, um auch dort wirksame<br />
Managementsysteme einzuführen.<br />
SCHULUNG DES SEA-TEAMS<br />
Um die nötige Unterstützung bereitstellen und die Effektivität von<br />
Arbeitssicherheits- und Gesundheitsschutz-Managementsystemen<br />
beurteilen zu können, absolvierte das gesamte Team einen<br />
Einführungskurs in OHSAS 18001. Einzelne Teammitglieder nahmen<br />
an einem vom International Register of Certificated Auditors, UK<br />
(IRCA) anerkannten ,OHSAS 18001 Lead Auditor’-Intensivkurs teil<br />
und sind jetzt in der Lage, OHSAS-konforme Managementsysteme<br />
zu entwickeln und zu implementieren. Ende 2006 hatte das<br />
SEA-Team vier IRCA-akkreditierte Inspektoren. In China haben drei<br />
Mitglieder des SEA-Teams die staatliche Qualifikation eines<br />
Sicherheitsingenieurs erworben.<br />
SCHULUNG VON ADIDAS KONZERNMITARBEITERN<br />
Im Jahr 2007 setzte die SEA-Abteilung die Förderung einer<br />
Sicherheitskultur unter den <strong>adidas</strong> Konzernmitarbeitern fort.<br />
So wurden Schulungen zu Sicherheit und Gesundheit organisiert<br />
und zwar nicht nur für Konzernmitarbeiter, die mit Zulieferern<br />
zusammenarbeiten, sondern auch zum Beispiel für Mitarbeiter des<br />
Einzelhandels in Hongkong und China. Nachhaltigkeitskonzepte<br />
wurden zudem in den Lehrplan der konzerneigenen ,<strong>adidas</strong> Retail<br />
Academy’ in Singapur aufgenommen.<br />
In Vietnam wurden Schulungen zu Schutzmaßnahmen im Zusammenhang<br />
mit der Vogelgrippe durchgeführt, und die Mitarbeiter<br />
nahmen zudem an Seminaren zum Umgang mit HIV/AIDS am<br />
Arbeitsplatz teil, die von Nicht-Regierungsorganisationen veranstaltet<br />
wurden. SEA unterstützte in Asien interne Schulungen zur Planung<br />
und Umsetzung von Plänen zur Aufrechterhaltung des Betriebsablaufs<br />
in Krisenfällen.<br />
SCHULUNG VON ZULIEFERERN<br />
Auch die Zulieferer wurden in Fragen der Sicherheit und Gesundheit<br />
geschult, um die dort vorherrschende Managementkultur entsprechend<br />
zu beeinflussen und zu sensibilisieren. Dazu gehörten auch neue<br />
Zulieferer in der Beschaffungskette, z.B. solche, die für Reebok,<br />
Reebok-CCM Hockey und Rockport produzieren.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 29<br />
UNTERSTÜTZUNG KLEINER UND MITTELSTäNDISCHER<br />
ZULIEFERBETRIEBE BEI DER IMPLEMENTIERUNG VON<br />
MANAGEMENTSySTEMEN<br />
Ende 2004 beauftragten wir einen unabhängigen Berater mit der<br />
Entwicklung industriespezifischer Verfahren und Anleitungen, um<br />
kleinen und mittelständischen Unternehmen die Einführung von<br />
Systemen für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu<br />
erleichtern. In sehr kleinen Zulieferbetrieben mit nur wenigen<br />
Beschäftigten und begrenzten Mitteln werden diese Materialien:<br />
• Das Bewusstsein für Sicherheit und Gesundheit am<br />
Arbeitsplatz fördern;<br />
• Die zentralen Sicherheits- und Gesundheitsaspekte und<br />
-praktiken für kleinere Unternehmen aufzeigen;<br />
• Die Grundlagen für die Erstellung allgemeiner Richtlinien,<br />
Verfahren und Arbeitsanweisungen zur Entwicklung eines<br />
dokumentierten Managementsystems für Sicherheit und<br />
Gesundheit nach OHSAS 18001 demonstrieren.<br />
Im Jahr 2005 wurden bei zwei Bekleidungsherstellern Pilotprojekte<br />
durchgeführt, um sie auf die Zertifizierung gemäß OHSAS 18001<br />
vorzubereiten. Beide Zulieferer erhielten am Ende des Jahres ihre<br />
Zertifizierung. Auf der Grundlage dieser Erfahrung wurde ein<br />
Handbuch entwickelt, das allgemeine Anleitungen, Vorgehensweisen<br />
und Anweisungen für den Einsatz und die Arbeit mit einem vorbildlichen<br />
Managementsystem für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz<br />
bietet. <strong>Dieser</strong> Leitfaden wird derzeit an andere kleine und mittelständische<br />
Unternehmen in der Beschaffungskette verteilt.<br />
ÜBERPRÜFUNG DER RICHTLINIEN<br />
Anlässlich der Zusammenführung der Sozial- und Umweltprogramme<br />
von <strong>adidas</strong> und Reebok wurden die vorhandenen Richtlinien für<br />
Sicherheit, Gesundheit und Umweltbedingungen (SGU) am Arbeitsplatz<br />
2007 überprüft und spezielle Hinweise und Anleitungen für kleine<br />
und mittlere Unternehmen aufgenommen. Die neuen Richtlinien<br />
folgen dem ursprünglichen Format der SGU-Richtlinien, wurden<br />
aber in einigen Punkten klarer gefasst und durch spezifische Fragen<br />
ergänzt. So wurden einige Abschnitte hinzugefügt, um auch<br />
komplexere Fertigungsprozesse anschaulicher zu gestalten. Im<br />
Jahr 2008 wird ein elektronisches Lerninstrument (E-Learning-<br />
Tool) entwickelt, um die offizielle Einführung der neuen Richtlinien<br />
zu unterstützen.<br />
AUSWAHL VON SGU-ZERTIFIZIERUNGSSTELLEN<br />
Den Zulieferern des <strong>adidas</strong> Konzerns steht weltweit eine Vielzahl<br />
von Organisationen für die SGU-Zertifizierung zur Verfügung. In<br />
Entwicklungsländern unterliegen viele der Zertifizierungsstellen<br />
jedoch nicht der erforderlichen Aufsicht und sichern nur bedingt<br />
Integrität und Verantwortlichkeit zu. Aus diesem Grund haben wir<br />
namhafte internationale Zertifizierungsstellen ausgewählt und<br />
weisen unsere Zulieferer darauf hin, mit einer dieser<br />
Organisationen zusammenzuarbeiten.<br />
Um unseren Anforderungen gerecht zu werden, müssen die<br />
nominierten Zertifizierungsstellen:<br />
• Gemäß dem OHSAS-Managementsystem arbeiten;<br />
• Von den staatlichen Behörden ihres Landes anerkannt und im<br />
Einklang mit internationalen Standards tätig sein;<br />
• Sich Kontrollen durch andere internationale<br />
Akkreditierungseinrichtungen unterziehen;
• Von maßgeblichen Institutionen anerkannt sein, z.B. dem<br />
United Kingdom Accreditation Service (UKAS) in Großbritannien;<br />
• In mindestens drei unserer wichtigsten Beschaffungsländer<br />
vertreten sein;<br />
• Unsere ,Workplace Standards’ sowie unsere Richtlinien<br />
hinsichtlich Beschäftigung, Sicherheit und Gesundheit<br />
anerkennen und berücksichtigen.<br />
PROJEKT FÜR SICHERHEITSVERANTWORTLICHE<br />
Das Projekt für Sicherheitsverantwortliche wurde 2005 ins Leben<br />
gerufen. Es soll die Fähigkeiten von Sicherheitsverantwortlichen in<br />
den Fabriken verbessern und ihre Bedeutung hervorheben. Im Jahr<br />
2006 wurde die Richtlinie zur Qualifizierung und Registrierung von<br />
Sicherheitsverantwortlichen erstellt. Die Zulieferer werden<br />
entsprechend geschult, damit sie die Anforderungen verstehen und<br />
geeignete Mitarbeiter für diese Aufgabe auswählen können. Diese<br />
werden dann geschult und <strong>als</strong> Sicherheitsverantwortliche ihrer<br />
Firma registriert.<br />
Seit dieser Zeit wurden rund 500 Mitarbeiter unserer wichtigsten<br />
Zulieferer im Bereich Sportschuhe und Bekleidung <strong>als</strong> Sicherheitsverantwortliche<br />
nominiert. Von diesen haben 241 ihr Examen<br />
bestanden und wurden somit offiziell <strong>als</strong> Sicherheitsverantwortliche<br />
registriert. Dies bedeutet, dass sie ein grundlegendes Verständnis<br />
und eine grundlegende Kompetenz in Fragen von Gesundheit und<br />
Sicherheit bewiesen haben. Sobald das Programm über unsere<br />
Hauptzulieferer hinaus ausgeweitet wird, erwarten wir für Asien<br />
mehr <strong>als</strong> eine Verdopplung der Ernennungen.<br />
ENGAGEMENT FöRDERN<br />
Im Jahr 2006 hat der <strong>adidas</strong> Konzern einen Wettbewerb zum Thema<br />
Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz veranstaltet, an dem im<br />
asiatisch-pazifischen Raum 80.000 Beschäftigte von Zulieferbetrieben<br />
teilnahmen. Durch den Wettbewerb sollten Sicherheit, Gesundheit<br />
und Bewusstsein auf allen Mitarbeiterebenen verbessert werden.<br />
Ausgesuchte Zulieferer organisierten die Wettbewerbe in ihren<br />
Produktionsstätten. Der jeweilige Sieger eines Betriebs nahm in der<br />
Folge am großen Finale teil. Zur weiteren Förderung einer Kultur<br />
der Sicherheit und Gesundheit haben die SEA-Mitarbeiter in China<br />
im Jahr 2007 einen zweiten Wettbewerb veranstaltet. Im Rahmen<br />
dieses Wettbewerbs konnten Mitarbeiter unserer Schuhlieferanten<br />
Zeichnungen einreichen, die das Programm für Sicherheit,<br />
Gesundheit und Umweltbedingungen am Arbeitsplatz darstellen<br />
sollten. Teilgenommen haben zwölf Schuhfabriken mit ca.<br />
60.000 Beschäftigten, die 113 Poster einsendeten. Die besten<br />
Poster wurden <strong>als</strong> Illustrationen für ein Handbuch ,Sicherheit<br />
am Arbeitsplatz’ ausgewählt.<br />
ZUSAMMENARBEIT IM BEREICH SGU<br />
Die Mitglieder des SEA-Teams haben im Jahr 2007 regelmäßig mit<br />
anderen Unternehmen zusammengearbeitet und an gemeinsamen<br />
Projekten teilgenommen, damit sich die SGU-Maßnahmen bestmöglich<br />
auswirken und nachhaltige positive Veränderungen für die<br />
Beschäftigten in unserer Beschaffungskette und der Branche<br />
insgesamt erreicht werden.<br />
• Wir führten Gespräche mit der Europäischen Handelskammer<br />
und haben an einem SGU-Seminar der US-amerikanischen<br />
Handelskammer teilgenommen. Des Weiteren wurden wir<br />
zur Teilnahme des China Occupational Health Workshop für<br />
Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz für Regierungsbeamte<br />
eingeladen.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 30<br />
• Eine Nicht-Regierungsorganisation mit Sitz in den USA wandte<br />
sich mit dem Anliegen an uns, den Geltungsbereich unseres<br />
Registrierungsprogramms für Sicherheitsverantwortliche über<br />
den <strong>adidas</strong> Konzern hinaus auf die ganze Branche in China<br />
auszudehnen.<br />
• Zudem wurden wir zur Teilnahme an einer SGU-Akademie und<br />
der damit verbundenen Entwicklung eines Programms zur<br />
Vermeidung von Arbeitsunfällen für 50 Produktionsstätten in<br />
der chinesischen Provinz Guangdong eingeladen.<br />
• Das SEA-Team beteiligte sich am CSR Forum, das gemeinsam<br />
vom chinesischen Handelsministerium und UN Global Compact<br />
Office organisiert wurde. Dabei informierten wir über unsere<br />
Erfahrungen mit der Umsetzung von SGU-Programmen in<br />
unserer Beschaffungskette.<br />
UnterstÜtzende richtlinien/leitfäden<br />
Die ,Workplace Standards’ bestehen aus einer Reihe von Regeln,<br />
an die sich unsere Zulieferer halten müssen. Um sie allgemein<br />
verständlich und praxisnah zu machen, haben wir eine Reihe von<br />
Richtlinien entwickelt, die die konkrete Umsetzung der Standards<br />
illustrieren. Sie stellen eine Erweiterung unserer ,Workplace<br />
Standards’ dar und enthalten detaillierte Anweisungen sowie<br />
Praxisbeispiele für die Implementierung.<br />
Zudem werden die Richtlinien von unserem SEA-Team benutzt, um:<br />
• Zu ermitteln und zu bewerten, ob ein Zulieferer unsere<br />
Standards einhält;<br />
• Unseren Zulieferern durch Beratung und Schulung zu einer<br />
Verbesserung ihrer Ergebnisse zu verhelfen.<br />
Wir entwickeln regelmäßig neue Richtlinien oder überarbeiten<br />
die bereits bestehenden. Gegenwärtig gibt es sechs elementare<br />
Richtlinien, die durch weiteres spezifisches Zusatzmaterial ergänzt<br />
werden. Die sechs Richtlinien sind:<br />
• Richtlinien für Sicherheit, Gesundheit und Umweltbedingungen<br />
am Arbeitsplatz<br />
• Richtlinien für Beschäftigungsstandards<br />
• Richtlinien für vorbildliche Umweltpraktiken<br />
• Richtlinien für Arbeitnehmerkooperativen<br />
• Richtlinien zur Durchsetzung unserer Standards<br />
• Richtlinien zur nachhaltigen Standardeinhaltung<br />
Im Jahr 2007 wurden große Teile unserer Richtlinien geprüft und<br />
überarbeitet. Die überarbeiteten Richtlinien werden im Verlauf<br />
des Jahres 2008 konzernweit eingeführt.<br />
RICHTLINIEN FÜR SICHERHEIT, GESUNDHEIT UND<br />
UMWELTBEDINGUNGEN AM ARBEITSPLATZ<br />
Die Richtlinien für Sicherheit, Gesundheit und Umweltbedingungen<br />
am Arbeitsplatz (kurz: SGU-Richtlinien) sind das Ergebnis<br />
zahlreicher Bestandsaufnahmen und Prüfungen, die wir seit dem<br />
Beginn des SEA-Programms zusammen mit externen Beratern in<br />
Betrieben durchgeführt haben. Die Richtlinien stehen unseren<br />
Zulieferern in verschiedenen Sprachen zur Verfügung und werden<br />
durch spezifisches Zusatzmaterial ergänzt.
RICHTLINIEN FÜR BESCHäFTIGUNGSSTANDARDS<br />
Neben den eigentlichen Beschäftigungsstandards enthält das<br />
Handbuch Fallstudien, Beispiele für häufig angetroffene nicht<br />
akzeptable Praktiken, Empfehlungen für Systeme und Lösungen<br />
zur Vermeidung von Verstößen, Dokumentationsauflagen sowie<br />
relevante internationale Bestimmungen. Die Richtlinien stehen<br />
unseren Zulieferern in verschiedenen Sprachen zur Verfügung<br />
und werden durch spezifisches Zusatzmaterial ergänzt.<br />
RICHTLINIEN FÜR VORBILDLICHE UMWELTPRAKTIKEN<br />
<strong>Dieser</strong> Leitfaden über vorbildliche Umweltpraktiken ergänzt die<br />
Richtlinien für Sicherheit, Gesundheit und Umweltbedingungen am<br />
Arbeitsplatz sowie die Richtlinien für Beschäftigungsstandards.<br />
Das Handbuch soll unsere Zulieferer dabei unterstützen, die<br />
Einhaltung der Umweltanforderungen unserer ,Workplace Standards’<br />
zu garantieren und eine über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehende<br />
Umweltleistung zu ermöglichen. Es informiert anhand<br />
zahlreicher Beispiele über nachhaltige Geschäftspraktiken und<br />
zeigt Möglichkeiten auf, wie sich durch effizientere Energienutzung,<br />
Abfallreduzierung und Vermeidung von Umweltverschmutzung<br />
Kosten sparen lassen.<br />
RICHTLINIEN FÜR ARBEITNEHMERKOOPERATIVEN<br />
Unsere Studie zu angemessenen Löhnen zeigte den Nutzen von<br />
Arbeitnehmerkooperativen auf. In diesem Sinne beauftragten wir<br />
zwei Nicht-Regierungsorganisationen mit der Ausarbeitung einer<br />
Reihe von Richtlinien zur Gründung effektiver Arbeitnehmerkooperativen.<br />
Dabei wurden auch die damit verbundenen<br />
Probleme und Herausforderungen berücksichtigt.<br />
RICHTLINIEN ZUR DURCHSETZUNG UNSERER STANDARDS<br />
Die 2004 fertig gestellten und dann in den Jahren 2006 und 2007<br />
überarbeiteten Richtlinien beschreiben die Prinzipien zur<br />
Durchsetzung der ,Workplace Standards’ sowie die Sanktionen<br />
und Abhilfemaßnahmen bei Verstößen. Diese Sanktionen und<br />
Abhilfemaßnahmen umfassen Überprüfung der Auftragsvergabe,<br />
Untersuchung durch unabhängige Organisationen und <strong>als</strong> letzte<br />
Maßnahme die Beendigung des Herstellerrahmenvertrages und<br />
damit der Geschäftsbeziehung.<br />
RICHTLINIEN ZUR NACHHALTIGEN STANDARDEINHALTUNG<br />
Unsere ,Workplace Standards’ besagen, dass wir von unseren<br />
Zulieferern kontinuierliche Verbesserungen bei der Einhaltung<br />
unserer Standards erwarten. Das bedeutet, dass sie ein sozial- und<br />
umweltverträgliches Handeln in eigener Regie vorantreiben sollen.<br />
Hierfür halten wir die Einführung und Aufrechterhaltung effektiver<br />
SGU- und Personalmanagementsysteme für erforderlich. Die<br />
Bereitstellung der entsprechenden Ressourcen sowie der Einsatz<br />
des Managements sind dabei unabdingbar.<br />
Die Richtlinien zur nachhaltigen Standardeinhaltung wurden <strong>als</strong><br />
Referenz für Zulieferer entwickelt, die ein eigenes Sozial- und<br />
Umweltprogramm entwickeln und einsetzen wollen. Sie wurden<br />
2004 aufgestellt und strategischen Zulieferern Mitte des Jahres<br />
2005 vorgestellt. Die Richtlinien erläutern spezielle Leistungsvorgaben,<br />
die über Zeiträume von bis zu drei Jahren zu erfüllen<br />
sind und einen entsprechenden Einfluß auf den SEA Leistungsindiktor<br />
haben. Im Jahr 2006 wurden der Leitfaden vorrangig bei unseren<br />
wichtigsten Hauptzulieferern in den Bereichen Schuhe und<br />
Bekleidung eingeführt.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 31<br />
Die Richtlinien werden zunehmend auch von eigenen Unternehmenseinheiten<br />
dazu benutzt, ihre eigenen Beschaffungsprozesse<br />
nachzuverfolgen, zu bewerten und darüber zu berichten. Bis<br />
Ende 2007 wurden mehr <strong>als</strong> 20 Pläne bei Geschäftseinheiten<br />
implementiert.<br />
UMSETZUNG KONZERNWEITER GRUNDSäTZE UND<br />
VERFAHREN<br />
Im Jahr 2007 haben wir zu einheitlichen Grundsätzen und Verfahren<br />
detaillierte Informationspakete zusammengestellt und an alle<br />
Einheiten des <strong>adidas</strong> Konzerns ausgegeben.<br />
Die wichtigsten Grundsätze und Verfahren sind:<br />
• Die ,Workplace Standards’ des Konzerns – unsere konzernweiten<br />
Richtlinien für faire, sichere und gesunde Arbeitsbedingungen in<br />
unserer Beschaffungskette<br />
• Richtlinien über die Genehmigung neuer Betriebe, die auf alle<br />
Produktionsstätten und Zulieferer des Konzerns anzuwenden sind<br />
• Richtlinien zur Durchsetzung unserer Standards, die unseren<br />
Ansatz zur Umsetzung der ,Workplace Standards’ bei unseren<br />
Zulieferern beschreiben<br />
• Richtlinien zur Beendigung der Geschäftsbeziehung, die unseren<br />
Ansatz für ethische Praktiken zur Kündigung von<br />
Zuliefererverträgen beschreiben<br />
• Verfahren zur Datenverwaltung im Fair Factories Clearinghouse,<br />
das die Verantwortlichkeiten bezüglich der Offenlegung und<br />
Aufbewahrung von Daten in der FFC-Datenbank darlegt.<br />
Wichtige Konzerneinheiten wurden eingehend hinsichtlich der<br />
Anwendung dieser Prozesse und Richtlinien geschult.<br />
Die vollständigen Versionen der Richtlinien können Sie von unserer<br />
Internetseite www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit herunterladen.<br />
UmGanG mit Unseren zUlieferern<br />
Inwiefern wir Veränderungen bezüglich der Einhaltung des Sozial-<br />
und Umweltverhaltens beeinflussen können, ist stark von der<br />
Art der Beziehung abhängig, welche wir zu unseren Zulieferern<br />
unterhalten, sowie von dem Umfang der bei ihnen platzierten<br />
Aufträge.<br />
Wir unterhalten direkte vertragliche Geschäftsbeziehungen zu<br />
unseren Hauptzulieferern, die von Global Operations zentral<br />
überwacht werden. Diese Lieferanten sind für den überwiegenden<br />
Anteil des gesamten Beschaffungsvolumens des Konzerns<br />
verantwortlich und können <strong>als</strong> unsere ,direkte Beschaffungskette’<br />
bezeichnet werden.<br />
Der Rest unserer Produkte wird über Agenten bezogen oder unter<br />
Lizenz hergestellt. Agenten bestellen bei ihren bevorzugten<br />
Lieferanten, wohingegen Lizenznehmer entweder direkt bei den<br />
Zulieferern bestellen oder zwischengeschaltete Agenten einsetzen.<br />
Diesen Teil bezeichnen wir <strong>als</strong> unsere ,indirekte Beschaffungskette’.
Mehr über unsere indirekte Beschaffungskette erfahren Sie in<br />
unserer Fallstudie ,Verschiebung der Grenzen’.<br />
GEMEINSAM FÜR VERäNDERUNGEN EINTRETEN –<br />
UMGANG MIT UNSERER DIREKTEN BESCHAFFUNGSKETTE<br />
Langfristig ist unsere Strategie darauf ausgerichtet, unseren<br />
Zulieferern ein sozial- und umweltverträgliches Handeln in eigener<br />
Regie zu ermöglichen. Damit dies gelingt, müssen wir sowohl<br />
kontrollierend <strong>als</strong> auch beratend auftreten – kontrollierend, indem<br />
wir prüfen, wie intensiv sich das Management für die Standardeinhaltung<br />
einsetzt und wie effektiv die hierfür erforderlichen<br />
Programme sind, und beratend, indem wir unseren Zulieferern<br />
die nötige Hilfe und Unterstützung geben, um einen Erfolg auf<br />
lange Sicht sicherzustellen.<br />
Wir befürworten die Einführung wirksamer Managementsysteme<br />
für Personalwesen, Sicherheit, Gesundheit und Umwelt, um<br />
kontinuierliche Verbesserung zu einem festen Bestandteil der<br />
Aktivitäten unserer Zulieferer zu machen. Für unsere wichtigsten<br />
Hauptzulieferer ist die Einführung eines Managementsystems für<br />
Sicherheit und Gesundheit mittlerweile verpflichtend. Die<br />
Entwicklung und Umsetzung von Strategien muss in den Händen<br />
eines qualifizierten, engagierten und kompetenten mittleren<br />
Managements liegen, das die Unterstützung und das Vertrauen der<br />
Betriebsleitung genießt. Das Lean-Programm zur Effizienzsteigerung<br />
und die Arbeit des SEA-Teams müssen dabei immer eng aufeinander<br />
abgestimmt sein und sicherstellen, dass die Systeme der Zulieferer<br />
sowohl faire, gesunde und sichere Arbeitsbedingungen garantieren<br />
<strong>als</strong> auch zu effizienteren und produktiveren Betriebsabläufen<br />
beitragen.<br />
DIE ARBEIT MIT UNSEREN ZULIEFERERN<br />
Während der letzten zehn Jahre haben wir fortlaufend unsere<br />
Methoden, Instrumente und Techniken optimiert, um die Einhaltung<br />
von Standards in unserer Beschaffungskette zu gewährleisten. Dies<br />
sind die zentralen Elemente.<br />
Standards und<br />
& Richtlinien guidelines<br />
Training Capacity und Kontrolle Monitoring und &<br />
Sourcing<br />
Kooperation building & Verifizierung<br />
Bewertung Rating<br />
Auftragsvergabe<br />
verification<br />
decision<br />
outreach<br />
Ausgehend von unseren ,Workplace Standards’ sind dies die<br />
Maßnahmen, die wir im Umgang mit unserer Beschaffungskette und<br />
zur Verbesserung von Arbeits- und Umweltbedingungen anwenden.<br />
Standards und Richtlinien – Wir haben seit zehn Jahren einen<br />
Verhaltenskodex für die Beschaffungskette – heute unsere ,Workplace<br />
Standards’ (Arbeitsplatzstandards). Anhand unserer Erfahrung in der<br />
Umsetzung dieser Standards haben wir detaillierte Richtlinien für<br />
unsere Zulieferer erstellt, die die gemeinsame Lösung von<br />
arbeitsbezogenen Problemen unterstützen.<br />
Training und Kooperation – Wir schulen unsere Zulieferer darin,<br />
effektive Managementsysteme einzurichten und eine offene<br />
Kommunikation mit ihren Stakeholdern zu betreiben, darunter<br />
Regierungsvertreter, Standortgemeinden und die<br />
Beschäftigten selbst.<br />
Deshalb bieten wir Schulungen zu Themen wie Arbeitsbedingungen,<br />
Sicherheit, Gesundheit und Umwelt an, die entweder durch das SEA-<br />
Team oder qualifizierte externe Dienstleister durchgeführt werden.<br />
Die Schulungen können dabei speziell auf die Anforderungen eines<br />
einzelnen Zulieferers abgestimmt oder in Gruppenseminaren für<br />
mehrere Zulieferer durchgeführt werden. In der Regel überprüfen<br />
wir die Wirkungsweise der Schulungen durch anschließende<br />
Gespräche mit den Herstellern oder die Überprüfung der Maßnahmen,<br />
die sie unternommen haben, um Fortschritte in ihren Betrieben zu<br />
Sozial- und Umweltbericht • 32<br />
erreichen. Zusätzlich organisieren wir Schulungsveranstaltungen<br />
mit anderen Markenunternehmen für gemeinsam genutzte Betriebe.<br />
Kontrolle und Verifizierung – Wir haben ein engagiertes Team, das<br />
die Einhaltung unserer Standards in den Betrieben überwacht.<br />
Eine nachhaltige Umsetzung der ,Workplace Standards’ setzt<br />
voraus, dass sich die Betriebsleitung des Zulieferers konsequent<br />
für die Einhaltung der Standards engagiert und bereitwillig mit uns<br />
zusammenarbeitet. Optimierte Prüfungsmethoden werden es uns<br />
erleichtern, Schwächen bei der Einhaltung unserer Standards und<br />
deren Ursachen aufzudecken.<br />
Ferner schätzen wir unabhängige Prüfungen durch Dritte, da uns<br />
dies wertvolle Anstöße und mehr Glaubwürdigkeit geben kann.<br />
So sind wir 1999 der Fair Labor Association (FLA) in den USA<br />
beigetreten, einer Organisation ohne Erwerbscharakter, die<br />
sich weltweit für bessere Arbeitsbedingungen in Produktionsstätten<br />
einsetzt.<br />
In Kooperation mit Unternehmen, Nicht-Regierungsorganisationen<br />
und Universitäten hat die FLA einen Arbeitsplatzkodex erstellt, der<br />
auf Standards der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) basiert.<br />
Ferner beauftragt sie akkreditierte Prüfer, die in unangekündigten<br />
Fabrikbesuchen die Einhaltung der Standards kontrollieren.<br />
Bewertung – Wir messen unsere Zulieferer an unseren Standards<br />
und stufen ihre Leistung entsprechend ein. Dabei bewerten wir mit<br />
innovativen Methoden ihre Fähigkeit, auf effektive Weise faire,<br />
gesunde und umweltgerechte Arbeitsbedingungen bereitzustellen.<br />
Auftragsvergabe – Die Ergebnisse fließen in die Gesamtbewertung<br />
eines Herstellers ein, die wiederum ausschlaggebend für<br />
Auftragsvergaben an Zulieferer ist.<br />
ÜberwachUnG der standardeinhaltUnG<br />
Wir kontrollieren unsere Zulieferer, um sicherzustellen, dass<br />
sie unsere Standards einhalten. Seit 2000 werden zudem auch<br />
unabhängige Kontrollen in den Fabriken unserer Geschäftspartner<br />
durchgeführt.<br />
STRATEGISCHE ÜBERWACHUNG<br />
Im Laufe der Jahre hat sich unser Ansatz zur Überwachung von<br />
Zulieferern stets weiterentwickelt. Er wurde mehrm<strong>als</strong><br />
überarbeitet, wobei wir die Erkenntnisse und Erfahrungswerte<br />
aus unserer bisherigen Arbeit immer mit einbezogen haben.<br />
Den Ansatz, den wir nun bei unseren wichtigsten Zulieferern<br />
anwenden, nennen wir ,strategische Überwachung’.<br />
Was ist das Besondere an strategischer Überwachung?<br />
Verbesserungen in Bezug auf die Einhaltung unserer Standards<br />
waren bisher bei den meisten unserer Zulieferer ein reaktiver<br />
Prozess: SEA-Mitarbeiter kontrollierten die Betriebe, zeigten<br />
Verstöße gegen die Standards auf und entwickelten entsprechende<br />
Maßnahmenpläne, damit der jeweilige Zulieferer die Mängel<br />
beseitigt. <strong>Dieser</strong> Prozess erwies sich mitunter <strong>als</strong> aufwendig und<br />
wenig wirksam. Statt zu einer nachhaltigen Umsetzung der<br />
Standards führte er oft nur zu unbefriedigenden und bisweilen<br />
oberflächlichen Veränderungen.<br />
Strategische Überwachungsverfahren ermöglichen eine genaue<br />
Feststellung und Bewertung der Risiken sowie der Ursachen für<br />
die Nichteinhaltung von Standards. Bezogen auf unsere bisherige<br />
Überwachungspraxis bedeutet dies eine intensivere Vorbereitung<br />
auf jede Fabrikkontrolle, die Festlegung von Verstoßrisiken<br />
entsprechend ihrer Priorität und eine gezieltere Untersuchung<br />
dieser Risiken.
Das neue Konzept beschränkt sich nicht auf die alleinige<br />
Überwachung der Standardeinhaltung, sondern beurteilt auch<br />
den Einsatz und die Bereitschaft des Managements sowie die<br />
Managementsysteme und ihre Wirksamkeit in den Zulieferbetrieben.<br />
Auf diese Weise können Abhilfemaßnahmen gewählt<br />
werden, die eine effektivere Berücksichtigung des Schulungsbedarfs<br />
erlauben und die Einführung von Managementsystemen für<br />
Personalwesen sowie Sicherheit, Gesundheit und Umwelt<br />
begünstigen.<br />
In Bezug auf den Aufwand an Zeit und Ressourcen bedeutet das<br />
neue Überwachungskonzept, dass zwar weniger Zulieferer<br />
kontrolliert werden, diese dafür umso eingehender, d.h. bis<br />
zu zwei- oder dreimal häufiger <strong>als</strong> vorher.<br />
Daten hierzu finden Sie auf der Seite Audits und Schulungen<br />
im Abschnitt Leistungsdaten.<br />
PRÜFUNG NEUER ZULIEFERER VOR AUFTRAGSVERGABE<br />
Alle potenziellen neuen Zulieferer werden vor Beginn einer<br />
Geschäftsbeziehung von unserem SEA-Team überprüft und<br />
erhalten erst dann Produktionsaufträge, wenn sie von der Sozial-<br />
und Umweltabteilung genehmigt werden. Darüber hinaus müssen<br />
potenzielle neue Zulieferer strenge Auflagen erfüllen. So stellen<br />
wir sicher, dass wir nicht mit Herstellern zusammenarbeiten, deren<br />
Arbeitsbedingungen unzureichend sind und die nicht in der Lage<br />
sind, inakzeptable Bedingungen zu verbessern.<br />
VERKNÜPFUNG MIT DEM LEISTUNGSINDIKATOR<br />
Sowohl die Vorabprüfungen vor Produktionsbeginn bei potenziellen<br />
neuen Herstellern <strong>als</strong> auch die Überwachungsansätze für aktive<br />
Zulieferer sind erfolgreich mit dem Leistungsindikator zur Fabrikbewertung<br />
sowie dem Planungsprozess zur strategischen Einbindung<br />
der Standardeinhaltung in den Geschäftsablauf eines Zulieferers<br />
verknüpft. Die derzeitige Version des Leistungsindikators, die<br />
Einsatz und Bereitschaft des Managements sowie die Wirksamkeit<br />
der Systeme in den Betrieben anhand von sechs Maßeinheiten<br />
misst, wird seit 2006 umfassend angewandt.<br />
Strategische Pläne zur Standardeinhaltung werden für ausgesuchte<br />
Hauptzulieferer eingesetzt. Zwar ersetzt keines der Instrumente<br />
den Überwachungsprozess, doch wurden sie <strong>als</strong> Management-<br />
Richtwerte entwickelt, um die insgesamte Standardeinhaltung<br />
eines Betriebs zu prüfen, und <strong>als</strong> Kriterium für Entscheidungen<br />
zu Investitionsmaßnahmen zu dienen.<br />
VerifizierUnG der standardeinhaltUnG<br />
Sowohl Reebok <strong>als</strong> auch <strong>adidas</strong> haben bei der Gestaltung und<br />
Entwicklung der Fair Labor Association (FLA) eine wesentliche<br />
Rolle gespielt. Die FLA ist eine Organisation ohne Erwerbscharakter<br />
bestehend aus Privatunternehmen, Universitäten und Nicht-<br />
Regierungsorganisationen, die sich der nachhaltigen Verbesserung<br />
der Arbeitsplatzbedingungen verschrieben hat. Durch die Mitgliedschaft<br />
in der FLA möchten wir unseren Stakeholdern verifizierte<br />
Informationen über unser Sozial- und Umweltprogramm<br />
bereitstellen. Der <strong>adidas</strong> Konzern hat sich gegenüber der<br />
FLA verpflichtet:<br />
• Die Beschäftigungsstandards des Verhaltenskodex der<br />
FLA einzuhalten;<br />
• Umfassende interne Kontrollen durchzuführen;<br />
• Sich externen Kontrollen durch unabhängige Prüfer<br />
zu unterziehen;<br />
Sozial- und Umweltbericht • 33<br />
• Verstöße gegen die Standards zu verhindern und entsprechende<br />
Abhilfe zu leisten;<br />
• öffentlich über seine Maßnahmen zu berichten;<br />
• Am unabhängigen Beschwerdesystem der FLA teilzunehmen.<br />
In den Jahren 2004 und 2005 wurden die jeweiligen Sozial- und<br />
Umweltprogramme von <strong>adidas</strong> und Reebok nach einer dreijährigen<br />
intensiven Prüfungsphase durch die FLA akkreditiert. Die FLA<br />
befand, dass beide Markenunternehmen die Anforderung der FLA,<br />
einen strikten und wirksamen Verhaltenskodex in ihren<br />
Zulieferbetrieben einzuführen, grundlegend erfüllt hatten.<br />
Im Jahr 2006 waren beide Marken <strong>adidas</strong> und Reebok weiterhin<br />
eigenständige Mitglieder der FLA, jedoch unter einem gemeinsamen<br />
operativen Management. Ein Jahr später übernahm der <strong>adidas</strong><br />
Konzern, dem die Marken <strong>adidas</strong> und Reebok angehören, die<br />
Mitgliedschaft in der FLA. Somit bewertet die FLA das SEA-<br />
Programm <strong>als</strong> eine integrierte Einheit unter der Leitung eines<br />
Managementteams, mit gemeinsamen, einheitlichen und<br />
überarbeiteten Richtlinien und Verfahrensweisen. Die nächste<br />
Bewertung durch die FLA sowie eine erneute Akkreditierung<br />
des Sozial- und Umweltprogramms sind für 2008 geplant.<br />
Während der vergangenen sechs Jahre wurden bei unseren<br />
Zulieferbetrieben externe, unabhängige Kontrollen von FLAakkreditierten<br />
Prüfern durchgeführt. 2007 umfassten diese<br />
Maßnahmen zwölf Fabrikkontrollen und drei unabhängige<br />
externe Verifizierungsbesuche.<br />
Nähere Informationen finden Sie auf der Seite Audits und<br />
Schulungen im Abschnitt Leistungsdaten.<br />
schUlUnG Unserer zUlieferer<br />
Auch 2007 haben wir unser intensives Schulungsprogramm für<br />
unsere Zulieferer sowie für unser SEA-Team, unsere Lizenznehmer<br />
und die Mitarbeiter der verschiedenen Geschäftsbereiche des<br />
<strong>adidas</strong> Konzerns fortgesetzt.<br />
Wir unterteilen unser Schulungsangebot in drei Hauptbereiche:<br />
• Allgemeine Schulungen: einführende Schulungen zu den<br />
,Workplace Standards’, der Eingabe und Verwaltung von Daten<br />
in das Fair Factories Clearinghouse (FFC), das Verfahren zur<br />
Freigabe neuer Produktionsstätten und Betriebsanweisungen<br />
• Spezielle Schulungen: Schulungen zu speziellen Personal-,<br />
Arbeitssicherheits- und Umweltfragen sowie zu Kontrollmethoden<br />
für potenzielle neue Zulieferer<br />
• Schulungen zum Nachhaltigkeitsmanagement: Schulungen zu<br />
Leistungsindikator und Bewertungsinstrumenten, Entwicklung<br />
strategischer Pläne zur nachhaltigen Umsetzung von Standards<br />
sowie zu Verfahren zur Selbstbewertung der Zulieferer.<br />
2007 veranstaltete das SEA-Team 267 Schulungen für mehr <strong>als</strong><br />
3.500 Teilnehmer, darunter Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns,<br />
Lizenznehmer, Agenten, Distributoren und Zulieferer.<br />
Die Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns kamen aus den Bereichen<br />
Global Operations, Recht, Produkt- und Qualitätsmanagement,<br />
Entwicklung, Finanzen, Corporate Communications und<br />
Brand Marketing.
In der Gesamtanzahl enthalten sind 123 Gruppenschulungen für<br />
Zulieferer, an denen jeweils mehr <strong>als</strong> ein Zulieferer teilnahmen:<br />
• Amerika – mehr <strong>als</strong> 180 Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns sowie<br />
Beschäftigte von Zulieferbetrieben haben an 42 Schulungen<br />
teilgenommen<br />
• EMEA – an 35 Schulungen haben mehr <strong>als</strong> 180 Mitarbeiter des<br />
<strong>adidas</strong> Konzerns und Beschäftigte von Zulieferbetrieben<br />
teilgenommen<br />
• Asien – mehr <strong>als</strong> 3.140 Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns und<br />
Beschäftigte von Zulieferbetrieben haben an 190 Schulungen<br />
teilgenommen. Fast ein Viertel der Schulungen fand in China statt.<br />
Bei den meisten dieser 190 Trainings handelte es sich um<br />
Gruppenschulungen für Zulieferer, an denen insgesamt knapp<br />
1.000 Personen teilgenommen haben.<br />
SCHULUNGSINITIATIVEN<br />
Amerika<br />
Das SEA-Team war aktiv am Mittelamerika-Projekt der FLA beteiligt.<br />
In diesem Rahmen wurden Schulungen für mittelamerikanische<br />
Arbeitsaufsichtsbehörden, Maquila-Organisationen und<br />
Zulieferbetriebe zu vorbildlichen Maßnahmen bei der Einstellung<br />
und Entlassung von Arbeitnehmern, zu Beschwerdeabläufen und<br />
zu Disziplinarfragen durchgeführt.<br />
In El Salvador und Honduras wurde die Zusammenarbeit mit Nicht-<br />
Regierungsorganisationen und Beschäftigten ausgeweitet. Unter<br />
anderem wurde der Dialog mit Beschäftigten gesucht, um den<br />
SEA-Prozess zur Einschätzung von Risiken im Zusammenhang<br />
mit der Standardeinhaltung zu verifizieren. Für ausgewählte<br />
regionale Zulieferer wurden SEA-Schulungen zur strategischen<br />
Standardeinhaltung veranstaltet. Mit den Maquila-Industrieverbänden<br />
in Honduras und Guatemala fand ein reger Austausch zu unseren<br />
Erwartungen, den jeweiligen landesspezifischen gesetzlichen<br />
Vorschriften sowie Aktivitäten zur nachhaltigen Einhaltung unserer<br />
Standards statt.<br />
Asien<br />
Schulungen zu Personalmanagementsystemen<br />
Das bereits laufende Projekt zu Personalmanagementsystemen in<br />
China wurde 2007 fortgesetzt. Dabei wurden die Zulieferer eines<br />
anderen Markenunternehmens in das Projekt integriert. SEA-<br />
Mitarbeiter waren an einem erweiterten Projektteam beteiligt,<br />
das in verschiedenen Bereichen zusammenarbeitete. Dazu zählten:<br />
• Überwachung von Fabrikschulungen<br />
• Lösung von Problemen, die während der verschiedenen<br />
Schulungen aufgetreten sind<br />
• Festlegung von Kennzahlen für das Personalwesen, die<br />
von Zulieferern erfasst und überwacht werden müssen<br />
(z.B. Trainingskosten, detaillierte Aufgliederung zur<br />
Personalfluktuation)<br />
• Zusammenarbeit mit anderen potenziellen Projektpartnern.<br />
Im Rahmen des Projektverlaufs begannen wir mit Überlegungen,<br />
wie vorbildliche Personalmanagementsysteme bei unseren<br />
Zulieferern in unseren Audit-Praktiken abgebildet werden können.<br />
Zu diesem Zweck haben verschiedene SEA-Teammitglieder an<br />
zusätzlichen Person<strong>als</strong>chulungen teilgenomen, um sich in diesem<br />
Bereich weiterzubilden. 2008 veranstaltet das globale SEA-Team<br />
umfassende Schulungen zu dem Projekt Personalmanagement systeme<br />
und dessen Auswirkungen auf die Überwachung von Zulieferern.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 34<br />
Weitere Schulungsinitiativen<br />
In Kambodscha, China und Vietnam arbeitete das SEA-Team eng mit<br />
lokalen Mediations- und Schlichtungsorganen, externen Beratern<br />
und der ILO zusammen, um für Zulieferer Schulungen zum<br />
Konfiktmanagement zu entwickeln und durchzuführen.<br />
Vertreter des SEA-Teams haben zudem an einem von der ILO<br />
in Vietnam organisierten Programm zur Verbesserung von<br />
Arbeitsbedingungen in Fabriken teilgenommen. Das Programm<br />
umfasst sechs Trainingsmodule für Fabriken zu den Themen<br />
Qualität, Produktivität, saubere Produktion, Personalwesen,<br />
Zusammenarbeit am Arbeitsplatz und Arbeitnehmer-Arbeitgeber-<br />
Beziehungen.<br />
Das Thema Koalitionsfreiheit stand 2007 im Mittelpunkt unserer<br />
Schulungen für Zulieferer in Thailand. Besondere Aufmerksamkeit<br />
wurde dabei der Kommunikation zwischen den Mitgliedern von<br />
Mitarbeiterwohlfahrtsausschüssen und Vertretern des<br />
Managements zuteil.<br />
Unser Programm zur Stärkung des Gesundheitsschutzes am<br />
Arbeitsplatz wurde mit Schulungen zu OHSAS 18001 Managementsystemen<br />
in China und Schulungen des medizinischen Person<strong>als</strong><br />
wichtiger Bekleidungszulieferer in China, Indonesien, Thailand<br />
und Vietnam fortgesetzt. 2007 intensivierten wir auch unsere<br />
Anstrengungen, den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz bei<br />
Hauptzulieferern von TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf weiter zu fördern.<br />
In Indonesien wurden mithilfe von externen Dienstleistern für die<br />
größeren Zulieferer Schulungen und Beratungen im Bereich<br />
Personalwesen durchgeführt.<br />
In Vietnam, Thailand und China arbeitete das SEA-Team mit lokalen<br />
Nicht-Regierungsorganisationen, Beratern und der ILO zusammen,<br />
um das Bewusstsein für Mitarbeiterwohlfahrtsausschüsse und<br />
Tarifverträge zu erhöhen.<br />
Weitere Informationen über Schulungen finden Sie in dem Abschnitt<br />
Leistungsdaten.<br />
dUrchsetzUnG Unserer standards<br />
RICHTLINIEN ZUR DURCHSETZUNG DER<br />
,WORKPLACE STANDARDS’<br />
Die Richtlinien beschreiben die Prinzipien der Durchsetzung<br />
unserer ,Workplace Standards’ sowie die Sanktionen und<br />
Abhilfemaßnahmen bei Verstößen. Diese Sanktionen und<br />
Abhilfemaßnahmen umfassen:<br />
• Beendigung des Herstellerrahmenvertrages – bei<br />
schwerwiegenden oder wiederholten Verstößen<br />
• Aufforderung zur Produktionseinstellung – in lebensbedrohlichen<br />
Situationen oder wenn der Herstellungsprozess signifikante<br />
negative Umweltauswirkungen haben könnte<br />
• Untersuchung durch unabhängige Organisationen – wenn<br />
fortwährende oder wiederholte Verstöße gegen die ,Workplace<br />
Standards’ oder die jeweiligen lokalen gesetzlichen Vorschriften<br />
eine Angelegenheit des öffentlichen Interesses geworden sind<br />
• Schriftliche Verwarnungen – bei fortlaufenden oder<br />
ernsthaften Verstößen<br />
• Überprüfung der Auftragsvergabe<br />
• Beauftragung spezieller Projekte – zur Behebung spezifischer<br />
Probleme in Bezug auf die Standardeinhaltung.
ZWEI ARTEN VON VERSTöSSEN GEGEN DIE STANDARDS<br />
Verstöße gegen die ,Workplace Standards’ haben wir in zwei<br />
Kategorien eingeteilt: so genannte ‚Zero Tolerance’ (‚Nulltoleranz’)<br />
Verletzungen und ‚Threshold Issues’ (,Grenzfälle’). Unter die erste<br />
Kategorie fallen Gefangenenarbeit, ernsthafte, lebensbedrohliche<br />
Sicherheits- und Gesundheitsbedingungen sowie wiederholter oder<br />
systematischer Missbrauch. Die Richtlinien zur Durchsetzung der<br />
Standards sehen in solchen Fällen vor, dass der entsprechende<br />
betroffene Zulieferer aus der Beschaffungskette des <strong>adidas</strong><br />
Konzerns ausgeschlossen wird. Zu der zweiten Kategorie, den<br />
Grenzfällen hinsichtlich der Standardeinhaltung, zählen<br />
schwerwiegende Verstöße in den Bereichen Beschäftigung,<br />
Gesundheit, Arbeitssicherheit oder Umwelt sowie eine jedwede<br />
Kombination dieser Probleme.<br />
2007 haben wir die Reichweite unserer Richtlinien zur Durchsetzung<br />
der Standards auf unsere indirekte Beschaffungskette ausgeweitet<br />
und externe Inspektoren in der Anwendung dieser geschult.<br />
VERWARNUNGSSySTEM<br />
Wir legen großen Wert auf partnerschaftliche Zusammenarbeit.<br />
Wenn Zulieferer Schwierigkeiten mit der Einhaltung unserer<br />
,Workplace Standards’ haben, bemühen wir uns gemeinsam mit<br />
ihnen um eine Lösung. Bei anhaltenden oder schwerwiegenden<br />
Verstößen oder wenn das Management keine ausreichenden<br />
Anstrengungen zur Beseitigung des Problems unternimmt,<br />
ziehen wir in Betracht, den betreffenden Zulieferer schriftlich<br />
zu verwarnen.<br />
Nach dreimaliger Verwarnung für ein wiederholt festgestelltes<br />
Problem wird üblicherweise eine sofortige Beendigung des<br />
Geschäftsverhältnisses in Betracht gezogen. In sehr schwerwiegenden<br />
Fällen oder in Situationen, denen wir keinerlei Toleranz einräumen<br />
(‚Nulltoleranz’), wird nur ein einziges Schreiben an die betroffenen<br />
Zulieferer verschickt, in dem wir diese darüber informieren, dass<br />
das SEA-Team die Beendigung des Geschäftsverhältnisses<br />
nahegelegt hat. Unsere Beschaffungs- und Rechtsabteilungen<br />
sowie die zuständige Geschäftseinheit setzen den betreffenden<br />
Zulieferer daraufhin förmlich von der Beendigung des<br />
Geschäftsverhältnisses in Kenntnis.<br />
Tabellen, aus denen die Anzahl der schriftlichen Verwarnungen,<br />
Kündigungen und Ablehnungen hervorgeht, finden sich auf der Seite<br />
Zahlen zur Standardumsetzung in dem Abschnitt Leistungsdaten.<br />
beUrteilUnG Unserer zUlieferer<br />
Der neue Leistungsindikator für die ,Workplace Standards’ wurde<br />
2006 fertig gestellt und bei den wichtigsten Betrieben unserer<br />
globalen Beschaffungskette angewendet. Der allgemeine Einsatz<br />
des Leistungsindikators begann im 4. Quartal 2005 mit einer<br />
,Trockenübung’ zur theoretischen Bewertung der Zulieferer. 2006<br />
haben dann im Rahmen unserer Überwachungsaktivitäten vor Ort<br />
die ersten tatsächlichen Bewertungen stattgefunden. Der<br />
Leistungsindikator wurde auch auf die neu integrierten<br />
Kernzulieferer für Reebok angewandt.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 35<br />
DIE SECHS MASSEINHEITEN DES LEISTUNGSINDIKATORS<br />
1. Bewertung von Engagement und Einsatz des Managements<br />
mit Blick auf die effektive Umsetzung strategischer Pläne zur<br />
Standardeinhaltung. Jede Maßeinheit des Leistungsindikators<br />
ist so definiert, dass eine direkte Verbindung zwischen den<br />
12-monatigen Aktivitäten der Zulieferer zur Standardeinhaltung<br />
und den Möglichkeiten zur Verbesserung, die im Rahmen der<br />
SEA-Überwachung identifiziert wurden, besteht. Darüber hinaus<br />
enthalten die Pläne Einzelheiten zur Bindung von Beschäftigten,<br />
zu Investitionen im Zusammenhang mit der Standardeinhaltung,<br />
Beziehungen mit Dritten und der lokalen Regierung,<br />
Krisenmanagement und Projektentwicklung für zentrale<br />
Themen im Zusammenhang mit der Standardeinhaltung.<br />
2. Personal- bzw. SGU-Managementsysteme unter Einbeziehung<br />
folgender Aspekte: Zertifizierungen in Bezug auf Umwelt,<br />
Sicherheit und Gesundheit; Entwicklung von Personal- bzw.<br />
SGU-Systemen; Bindung von im Umgang mit diesen Systemen<br />
qualifizierten Mitarbeitern; und interne Prüfungen in diesen<br />
Bereichen.<br />
3. Kommunikation zwischen Belegschaft und Management und<br />
Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehungen, insbesondere die<br />
Fähigkeit des Managements zur Streitschlichtung, Anerkennung<br />
von Arbeitnehmervertretungen, Entwicklung effektiver Beschwerdeverfahren<br />
und Förderung einer nachhaltigen Kommunikation<br />
zwischen Arbeitnehmern und der Betriebsleitung. Die Effektivität<br />
und Nachhaltigkeit von Kommunikationsausschüssen wird<br />
ebenso bewertet wie die Analyse des Trainingsbedarfs, anhand<br />
derer die Fabrik Schulungen für Belegschaft und Management<br />
entwickelt.<br />
4. Angebot und die Effektivität interner Mitarbeiterschulungen,<br />
insbesondere die Analyse des Schulungsbedarfs, Planung und<br />
Durchführung von Schulungen sowie die für die Schulungen zur<br />
Verfügung gestellten Mittel. Fähigkeiten, Wissen und Erfahrung<br />
der Ausbilder werden bewertet. Die Aufzeichnungen über<br />
Schulungen der Fabrik werden ebenso überprüft wie die<br />
Protokolle zur <strong>Bericht</strong>erstattung über Schulungsmaßnahmen.<br />
5. Offenheit und Transparenz der Kommunikation und<br />
<strong>Bericht</strong>erstattung, insbesondere die proaktive <strong>Bericht</strong>erstattung<br />
über Selbstkontrollen des Betriebs und Fortschritte bei der<br />
Umsetzung des Maßnahmenplans. Zusätzlich werden Aussagen<br />
von Arbeitnehmern dahingehend untersucht, ob diese manipuliert<br />
wurden. Dokumente werden auf ihre Authentizität überprüft. Des<br />
Weiteren wird festgestellt, ob die Belegschaft und Subunternehmen<br />
über die ,Workplace Standards’ informiert werden.<br />
6. Maßnahmen zur Standardeinhaltung, insbesondere die Reaktion<br />
der Betriebsleitung auf auf festgestellte Verstöße sowie die<br />
Maßnahmen, die unternommen werden, um Verstöße zu beheben<br />
und Standards im Betrieb durchzusetzen.<br />
Im Jahr 2007 wurde die Anwendung des SEA-Leistungsindikators<br />
auf eine ausgewählte Gruppe von wichtigen Reebok Zulieferern<br />
ausgedehnt.
Bewertung der Zulieferer anhand von sechs Maßeinheiten.<br />
Engagement und Einsatz des<br />
Management commitment<br />
Managements<br />
Management Managementsysteme systems<br />
Compliance Schulungen training zur Standardeinhaltung<br />
Transparency Transparenz in inKommunikation<br />
communication und <strong>Bericht</strong>erstattung and reporting<br />
Worker-management<br />
Kommunikation zwischen<br />
communication<br />
Belegschaft und Management<br />
Compliance Standardeinhaltung performance<br />
Die folgende Tabelle zeigt die Durchschnittswerte (in Prozent)<br />
der Zulieferer, die 2007 mit Hilfe der sechs Maßeinheiten des<br />
Leistungsindikators bewertet wurden.<br />
Maßeinheit des Leistungsindikators<br />
Durch schnittswert<br />
in %<br />
Engagement und Einsatz des Managements 64<br />
Managementsysteme 45<br />
Kommunikation zwischen Belegschaft<br />
und Management sowie Arbeitnehmer-<br />
Arbeitgeber-Beziehungen<br />
Schulungen zur Standardeinhaltung für<br />
Management und Belegschaft<br />
Transparenz in Kommunikation und<br />
<strong>Bericht</strong>erstattung<br />
=1 Leistungsindikator<br />
= 1 KPI<br />
Standardeinhaltung 60<br />
fokUs 2007 – VerschiebUnG der Grenzen<br />
UNSER ANSATZ HINSICHTLICH DER STANDARDEINHALTUNG<br />
IN UNSERER INDIREKTEN BESCHAFFUNGSKETTE<br />
Mit der Integration von Reebok und der Fusion der Beschaffungsketten<br />
der beiden Marken ist unsere gesamte Beschaffungskette<br />
komplexer geworden. Bei der Reduzierung der Zuliefereranzahl<br />
wurden zwar Fortschritte erzielt und ein großer Teil der Beschaffungskette<br />
der Marke Reebok wurde der direkten Verwaltung durch<br />
Global Operations unterstellt. Für einige Geschäftseinheiten des<br />
Konzerns gelten jedoch immer noch eigene Beschaffungsmodi.<br />
Diese Geschäftseinheiten stellen gewöhnlich keine direkten<br />
Beziehungen zu Zulieferbetrieben her, sondern schalten Agenten<br />
oder andere Vermittler dazwischen.<br />
Außerdem werden neue Marktchancen für bestimmte<br />
Produktkategorien über Verträge mit Lizenznehmern genutzt,<br />
die ihre Produktion unabhängig von uns regeln.<br />
64<br />
55<br />
74<br />
Sozial- und Umweltbericht • 36<br />
Diese Entwicklung hat uns dazu veranlasst, unser vorhandenes<br />
Modell zur Standardeinhaltung zu verfeinern und so die im<br />
Folgenden genannten Ziele gleichermaßen zu erreichen:<br />
• Weitere Unterstützung von Global Operations und unserer<br />
Kernzulieferer in den Bemühungen um Eigenverantwortung<br />
• Sicherstellung der notwendigen Transparenz innerhalb unserer<br />
indirekten Beschaffungskette<br />
• Wirksames Risikomanagement, indem Geschäftseinheiten und<br />
Lizenznehmer dazu gebracht werden, Verantwortung für ihre<br />
Beschaffungskette zu übernehmen.<br />
Im Jahr 2007 haben wir folgende Schritte unternommen, um auf die<br />
Herausforderungen im Umgang mit unserer indirekten<br />
Beschaffungskette zu reagieren.<br />
Einführung konzernweiter Richtlinien und Vorgehensweisen<br />
Wie bereits erwähnt, wurden die wichtigsten Richtlinien und<br />
Verfahrensweisen an alle <strong>adidas</strong> Konzerneinheiten ausgegeben,<br />
darunter:<br />
• Die ,Workplace Standards’ des Konzerns – unsere konzernweiten<br />
Richtlinien für faire, sichere und gesunde Arbeitsbedingungen in<br />
unserer Beschaffungskette<br />
• Richtlinien über die Genehmigung neuer Betriebe, die auf alle<br />
Produktionsstätten und Zulieferer des Konzerns anzuwenden sind<br />
• Richtlinien zur Durchsetzung unserer Standards, die unseren<br />
Ansatz zur Umsetzung der ,Workplace Standards’ bei unseren<br />
Zulieferern beschreiben<br />
• Richtlinien zur Beendigung der Geschäftsbeziehung, die unseren<br />
Ansatz für ethische Praktiken zur Kündigung von Zulieferer verträgen<br />
beschreiben<br />
• Verfahren zur Datenverwaltung im Fair Factories Clearinghouse,<br />
das die Verantwortlichkeiten bezüglich der Offenlegung und<br />
Aufbewahrung von Daten in der FFC-Datenbank darlegt.<br />
Externe Überwachung<br />
Die Geschäftseinheiten des Konzerns sind verpflichtet, vor der<br />
Auftragsvergabe Vorabprüfungen durch externe Kontrolleure<br />
in ihren Zulieferbetrieben vornehmen zu lassen. Nach einer<br />
gründlichen Auswertung der Qualität dieser externen<br />
Überwachungsfirmen wurde eine Liste der bevorzugten Audit-<br />
Firmen erstellt. Geschäftseinheiten bzw. Lizenznehmer können<br />
externe Prüfer aus dieser Liste auswählen.<br />
Wir haben eine detaillierte Anleitung ausgearbeitet, damit diese<br />
externen Prüfer konsistente Bewertungen vornehmen können.<br />
Wenn die Ergebnisse der Fabrikkontrollen die Notwendigkeit<br />
bestimmter Korrekturen ergeben, so werden diese dann von<br />
unserem SEA-Team beaufsichtigt.<br />
Strategische Pläne zur Standardumsetzung <strong>als</strong><br />
Leistungsbeleg<br />
Seit 2007 müssen Geschäftseinheiten und Lizenznehmer regelmäßig<br />
gegenüber der SEA-Abteilung strategische Pläne zur Einhaltung der<br />
Standards vorlegen. In diesen Plänen sollen sie ihre Strategien,<br />
Programme und Schritte zur Sicherstellung der Standardeinhaltung<br />
in ihren Beschaffungsketten darlegen. Auf diese Weise können wir<br />
das Engagement und die Effizienz des Managements unserer<br />
Geschäftseinheiten hinsichtlich adäquater Standardeinhaltung<br />
besser verfolgen und bewerten.<br />
Im Jahr 2007 wurden solche strategischen Pläne mit zwanzig<br />
Geschäftseinheiten entwickelt.
Als globales Unternehmen mit Niederlassungen in mehr <strong>als</strong><br />
55 Ländern ist der <strong>adidas</strong> Konzern verpflichtet, die Umwelt zu<br />
schützen und sie für künftige Generationen zu bewahren. Unsere<br />
Produkte haben in jeder Phase ihres Lebenszyklus Auswirkungen<br />
auf die Umwelt – vom Produktdesign bis zur Entsorgung.<br />
Die Herstellung von Produkten haben wir weitgehend ausgelagert.<br />
Die größten Umweltauswirkungen treten somit an den Standorten<br />
unserer Zulieferer auf, wo mehr <strong>als</strong> 95% unserer Produkte<br />
hergestellt werden. Die Umweltauswirkungen lassen sich daher<br />
am besten reduzieren, indem wir unsere Aktivitäten auf die<br />
Unterstützung unserer Zulieferer bei der Einrichtung von<br />
Umweltmanagementsystemen konzentrieren. Dabei nutzen<br />
wir die vorbildlichen Umweltpraktiken unserer eigenen<br />
Fertigungsbetriebe <strong>als</strong> Beispiele zur Entwicklung geeigneterer<br />
Richtlinien und Schulungsprogramme für unsere Zulieferer.<br />
Im Umgang mit den Umweltauswirkungen an unseren eigenen<br />
Produktionsstandorten sowie in unserer Beschaffungskette<br />
haben wir einen systembasierten Ansatz gewählt. Innerhalb<br />
des Lebenszyklus unserer Produkte gibt es zwei Punkte im<br />
Design- und Entwicklungsprozess, an denen wir die<br />
Umweltauswirkungen des Unternehmens entscheidend<br />
beeinflussen können. Der erste Punkt ist die Verbesserung der<br />
Materialien, die in unsere Produkte einfließen, der zweite ist<br />
die Vermeidung von Umweltverschmutzung in den Fabriken.<br />
Produktsicherheit ist zudem eine unabdingbare Voraussetzung<br />
für den Produktentwicklungs- und Herstellungsprozess.<br />
Innovation Forschung & research Innovation<br />
• •Umweltfreundliche<br />
Environmentally<br />
Materialien sound materi<strong>als</strong> und<br />
Produktkonzepte<br />
and product concepts<br />
Sales Vertrieb & administration<br />
& Verwaltung<br />
• •Richtlinien<br />
HSE guidelines für Sicherheit,<br />
• Gesundheit Environmental und management<br />
Umweltbedingungen<br />
systems for own am Arbeitsplatz<br />
facilities<br />
•Umweltmanagementsysteme<br />
für konzerneigene Betriebe<br />
Daily Produktverwendung<br />
use/end of life<br />
• & Research Entsorgung work on<br />
•Forschungsarbeit<br />
end of-life solutions im<br />
• Hinblick Collaboration auf with<br />
Entsorgungs- authorities and und<br />
Verwertungslösungen<br />
recycling industry<br />
• •Zusammenarbeit<br />
Integrated product mit<br />
Behörden policy approach und<br />
Recyclingindustrie<br />
•Integrierte<br />
Produktpolitik<br />
Produktlebenszyklus<br />
Sozial- und Umweltbericht • 37<br />
Design & development<br />
Entwicklung<br />
• •Richtlinien<br />
Policy on PVC-free zu PVC-freien<br />
Materialien materi<strong>als</strong><br />
• •Richtlinien<br />
‘Restricted zu substances’ Gefahrstoffen<br />
•Umweltverträglich<br />
policy<br />
keits prüfung<br />
• von Environmental Produktmaterialien assessment<br />
of product materi<strong>als</strong><br />
Transport & logistics Logistik (T+L)<br />
• •Luftfrachtreduzierung<br />
Air freight reduction<br />
• •Verpackungsreduzierung<br />
Packaging reduction und<br />
-standardisierung<br />
and standardisation<br />
• •Bewertung<br />
Environmental der T+L-Partner<br />
assessment<br />
auf of T+L Umweltfreundlichkeit<br />
service partners<br />
Sourcing Beschaffung & production & Produktion<br />
• •Richtlinien<br />
HSE guidelines für Sicherheit,<br />
• Gesundheit Water quality und guidelines Umwelt-<br />
• bedingungen VOC reductionam<br />
Arbeitsplatz<br />
• •Wasserqualitätsrichtlinien<br />
Monitoring hazardous<br />
•VOC-Reduzierung<br />
substances<br />
• •Überwachung<br />
HSE-management von Gefahrstoffen<br />
systems<br />
• •Managementsysteme<br />
Environmental indicators für<br />
Sicherheit, Gesundheit<br />
und Umwelt<br />
•Umweltindikatoren
UmweltaUswirkUnGen an eiGenen standorten<br />
Nach der Akquisition von Reebok und den dazugehörigen Marken<br />
verfügt der <strong>adidas</strong> Konzern heute über vier Hauptverwaltungsstandorte<br />
(einer in Deutschland und drei in den USA):<br />
• <strong>adidas</strong> Konzernzentrale in Herzogenaurach, Deutschland<br />
(2.400 Mitarbeiter)<br />
• Reebok-Zentrale in Canton, Massachusetts, USA<br />
(1.200 Mitarbeiter)<br />
• <strong>adidas</strong> America Inc. in Portland, Oregon, USA (770 Mitarbeiter)<br />
• TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf in Carlsbad, Kalifornien, USA<br />
(850 Mitarbeiter)<br />
Der <strong>adidas</strong> Konzern betreibt ferner 14 Produktionsbetriebe.<br />
UNSERE PRODUKTIONSSTANDORTE<br />
Die Standorte befinden sich in Deutschland (1), Schweden (1),<br />
Finnland (1), USA (4), Kanada (5), China (1) und Japan (1). In<br />
diesen Produktionsstätten werden Sportbekleidung, Sportschuhe,<br />
Golfschläger, Eishockey-Stöcke, Helme und Schlittschuhe<br />
hergestellt. Zudem verfügen sie über Veredelungsprozesse<br />
von Sportprodukten.<br />
Die folgende Liste gibt einen Überblick über alle Standorte:<br />
Produktionsbetrieb Standort<br />
<strong>adidas</strong>-Suzhou<br />
Co. Ltd.<br />
<strong>adidas</strong> AG,<br />
Scheinfeld<br />
Saxon Athletic<br />
Manufacturing Inc.<br />
und Campus<br />
Athletic Inc.<br />
TaylorMade<strong>adidas</strong><br />
Golf<br />
TaylorMade Golf<br />
Co. Ltd.<br />
Sport Maska<br />
Cowansville<br />
Sport Maska<br />
St. Hyacinthe<br />
Sport Maska<br />
St. Jean<br />
Marke/<br />
Division<br />
Produkt/<br />
Fertigungsprozess<br />
China <strong>adidas</strong> Bekleidung<br />
Deutschland<br />
<strong>adidas</strong> Sportschuhe<br />
Kanada <strong>adidas</strong> Zuschneiden<br />
und Nähen<br />
USA TaylorMade Montage von<br />
Golfschlägern<br />
Japan TaylorMade Montage von<br />
Golfschlägern<br />
Kanada CCM Eishockeyschläger<br />
Kanada CCM Bekleidung<br />
Kanada CCM Schlittschuhe<br />
RBI Plastiques Kanada CCM Eishockeyhelme/<br />
Schlittschuhkufen<br />
Produktionsbetrieb Standort<br />
Marke/<br />
Division<br />
Sozial- und Umweltbericht • 38<br />
Produkt/<br />
Fertigungsprozess<br />
KHF Sports Oy Finnland CCM Eishockeyschläger/<br />
Schlittschuhkufen<br />
JOFA AB Schweden CCM Eishockeyhelme/<br />
Schutzausrüstung<br />
<strong>Group</strong> Athletica<br />
Mattapoisett<br />
<strong>Group</strong> Athletica<br />
Indianapolis<br />
USA Sports<br />
Licensed<br />
Division<br />
USA Sports<br />
Licensed<br />
Division<br />
Valley Apparel USA Sports<br />
Licensed<br />
Division<br />
Veredelung,<br />
Stickerei,<br />
Etikettierung,<br />
Verpackung und<br />
Versand<br />
Siebdruck,<br />
Stickerei,<br />
Etikettierung,<br />
Verpackung und<br />
Versand<br />
Siebdruck, Stickerei<br />
und Lagerhaus<br />
Alle Produktionsstätten halten sich an die jeweiligen lokalen<br />
gesetzlichen Vorschriften und Bestimmungen. Zudem werden<br />
in den Betrieben die Programme zu Sicherheit, Gesundheit und<br />
Umweltschutz (SGU) von designierten SGU-Beauftragten und<br />
Mitarbeitern koordiniert. Die Standorte in Deutschland und China<br />
sind nach der öko-Audit-Verordnung (EMAS II) und ISO 14001<br />
zertifiziert. Unternehmensrichtlinien für Sicherheit, Gesundheit<br />
und Umweltbedingungen am Arbeitsplatz wurden auf Konzernebene<br />
aufgestellt, um die Arbeit der Betriebsleiter und SGU-Beauftragten<br />
zu unterstützen.<br />
2007 wurden gegen keinen der konzerneigenen Standorte<br />
Strafverfahren wegen Umweltvergehen eingeleitet.<br />
Es folgen Beispiele für den Umgang mit Umweltfragen an unseren<br />
eigenen Standorten.<br />
Global Technology Center in Scheinfeld, Deutschland<br />
Diese Schuhfabrik stellt Premium-Fußballschuhe und<br />
maßgefertigte Sportschuhe her, unterhält aber auch ein Lagerhaus<br />
und eine Abteilung für Flocktransferdruck. Scheinfeld war der erste<br />
Produktionsbetrieb in der Sportartikelbranche mit einer Zertifizierung<br />
nach der öko-Audit-Verordnung (EMAS) im Jahr 1998. Der Betrieb<br />
wurde 2001, 2004 und 2007 erneut erfolgreich nach EMAS II<br />
zertifiziert. Einen unabhängig verifizierten <strong>Bericht</strong> über die<br />
Umweltschutzmaßnahmen an diesem Standort sowie über<br />
Ziele für die Zukunft finden Sie auf unserer Internetseite<br />
www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />
<strong>adidas</strong>-Suzhou, China<br />
<strong>adidas</strong>-Suzhou gehört zu unserer chinesischen Tochtergesellschaft<br />
und stellt Bekleidung für den internationalen und lokalen Markt her.<br />
Die Fabrik ist seit 2002 nach ISO 14001 zertifiziert. Der Produktionsverantwortliche,<br />
der Werksleiter, der Büroleiter und der Verwalter<br />
sind qualifizierte interne ISO-14001-Prüfer.
TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf, Carlsbad, USA<br />
Im Jahr 2005 begann unser Standort in Carlsbad, Kalifornien, mit<br />
der Einführung der so genannten 6S-Methode (Sort, Straighten,<br />
Shine, Standardise, Safety, Sustain = Sortieren, Ordnen, Säubern,<br />
Standardisieren, Sichern, Erhalten) und strukturierte die Büro- und<br />
Arbeitsplatzgestaltung neu und verbesserte seine Leistungen im<br />
Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsbereich. Diese Verpflichtung<br />
zu kontinuierlichen Verbesserungen wurde 2005/2006 weitergeführt<br />
durch die Entwicklung einer Risikoanalyse, die durch ein europäisches<br />
Beratungsunternehmen vorgenommen wurde. Empfohlen wurden<br />
unter anderem die regelmäßige Erfassung von Lärmemissionen,<br />
die Installation eines Systems zur Luftzirkulation und verschiedene<br />
ergonomische Aspekte der Arbeitsplatzgestaltung.<br />
2007 erfolgte ein Energie-Audit an dem Standort. Dabei bestätigte<br />
sich, dass bereits die energiesparendsten Leuchtmittel eingesetzt<br />
werden und diese aufgrund ihres besonders geringen Quecksilberanteils<br />
<strong>als</strong> umweltfreundlich eingestuft werden können.<br />
Des Weiteren wurde die Klimaanlage überprüft und für sehr<br />
energieeffizient befunden.<br />
VERWALTUNGSBÜROS<br />
Die meisten unserer Beschaffungsbüros, Verkaufsniederlassungen,<br />
Lagerhäuser und Verwaltungsstandorte haben im Vergleich zu den<br />
Fertigungsbetrieben nur sehr geringe Umweltauswirkungen.<br />
Um die SGU-Aktivitäten kümmern sich die zu diesem Zweck<br />
eingesetzten SGU-Beauftragten oder die jeweilige Betriebsleitung.<br />
Zusätzlich zur Einhaltung der jeweiligen landesspezifischen<br />
gesetzlichen Vorschriften wurden Unternehmensrichtlinien für<br />
Sicherheit, Gesundheit und Umweltbedingungen am Arbeitsplatz<br />
aufgestellt, um die Arbeit der Betriebsleiter und SGU-Beauftragten<br />
zu unterstützen. Diese Richtlinien geben Hinweise auf vorbildliche<br />
Maßnahmen für die Ergonomie am Arbeitsplatz, den ökologischen<br />
Einkauf von Büromaterial und die Einsparung von Ressourcen durch<br />
die Bestellung von chlorfreiem Drucker- und Kopierpapier, das<br />
Sammeln und Recyceln/Wiederbefüllen von Druckerpatronen<br />
sowie den Einsatz stromsparender Drucker und Leuchtmittel<br />
bzw. Lampen.<br />
Einbau umweltschonender Techniken<br />
Bei der Planung neuer oder der Renovierung vorhandener<br />
Gebäude achten wir auf die umweltfreundliche Gestaltung. Zum<br />
Beispiel wurde 2007 in unserer Konzernzentrale ,World of Sports’<br />
in Herzogenaurach eine Reihe von Bauprojekten in Angriff<br />
genommen, die im Laufe der nächsten drei Jahre fertig gestellt<br />
werden. Umweltberater haben umfassende Umweltprüfungen<br />
vorgenommen, die sicherstellen, dass in den Entwurfs- und<br />
Planungsphasen die Umweltverträglichkeit entsprechende<br />
Berücksichtigung fand.<br />
,World of Sports’, <strong>adidas</strong> Konzernzentrale in Herzogenaurach,<br />
Deutschland – Umweltschutzmaßnahmen<br />
Die ,World of Sports’ bietet ein einzigartiges Umfeld für die<br />
Konzernzentrale des Unternehmens. Die wie ein Campus gestaltete<br />
Fläche verteilt sich auf 39 Hektar und liegt im Norden von<br />
Herzogenaurach. Neben Bürogebäuden befinden sich auf dem<br />
Areal Sport- und Outdoor-Flächen und moderne Ausstellungshallen.<br />
Das prämierte Mitarbeiterrestaurant liegt am Ufer eines künstlich<br />
angelegten Sees. In den kammartig angelegten Bürogebäuden hat<br />
der Großteil der Mitarbeiter in Herzogenaurach seine Arbeitsplätze.<br />
Die ,World of Sports’ wurde unter Berücksichtigung der Techniken<br />
für vorbildliche Umweltmaßnahmen entworfen. So wurde etwa das<br />
Mitarbeiterrestaurant ,Stripes’ auf der Basis eines innovativen<br />
Klimatisierungskonzepts gebaut, wobei auf energieintensive<br />
Klimaanlagen verzichtet wurde. 2007 waren bei der ,World of<br />
Sports’ ca. 1.400 Mitarbeiter aus über 50 Nationen beschäftigt.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 39<br />
Während des Jahres 2007 hat die Abteilung ,Facilities and Services’<br />
ihre Systeme zur Überwachung von Umweltdaten auf aussagekräftigere<br />
Indikatoren wie kWh pro Mitarbeiter oder kWh pro m² umgestellt.<br />
Da sich die Konzernzentrale weiter in der Entwicklungsphase<br />
befindet und 2007 verschiedene Bauprojekte begonnen wurden,<br />
lassen sich die Daten für dieses Jahr nur schwer mit den<br />
Vorjahren vergleichen.<br />
Im November 2007 begann eine umfassende Umweltprüfung der<br />
bestehenden Einrichtungen und deren Geschäftstätigkeiten. Ziel<br />
des Projekts ist die Identifizierung und Realisierung weiterer<br />
Möglichkeiten zur Energie- und Ressourceneinsparung. Die<br />
Ergebnisse der Umweltprüfung werden Mitte 2008 veröffentlicht.<br />
Hauptstandort von <strong>adidas</strong> Nordamerika in Portland, USA –<br />
Umweltschutzmaßnahmen<br />
1999 begann die Konsolidierung von <strong>adidas</strong> Amerika und der<br />
Umbau eines ehemaligen Medizinzentrums in die heutige<br />
Nordamerikazentrale – das ,<strong>adidas</strong> Village’. Gebaut wurden zwei<br />
Bürogebäude, ein Fitnessstudio, ein Fußballplatz, ein Tennisplatz,<br />
Tiefgarage, ein Besucherpark und eine öffentliche Parkanlage.<br />
2002 wurde das ,Village’ für seine Mitarbeiter eröffnet.<br />
Ein Hauptziel des Projekts ,<strong>adidas</strong> Village’ war es, dieses so<br />
energieeffizient wie möglich zu gestalten und die Umweltauswirkungen<br />
durch die verwendeten Baustoffe so gering wie möglich<br />
zu halten. Zu diesem Zweck hat sich <strong>adidas</strong> des Earth Advantage-<br />
Programms von Portland General Electric bedient. Im Rahmen<br />
des Programms wurde bestätigt, dass das Village-Projekt den<br />
Programmstandards in den Punkten Energieeffizienz,<br />
Umweltqualität der Innenräume, Verantwortung gegenüber der<br />
Umwelt und Ressourceneffizienz entspricht. Die folgenden<br />
Voraussetzungen wurden erfüllt:<br />
• Deutlich verbesserte Energieeffizienz im Vergleich zu den<br />
früheren medizinischen Gebäuden<br />
• Wiederverwendung der meisten Baukomponenten an Stelle<br />
eines vollständigen Abrisses<br />
• Einsatz von nachhaltigen, zertifizierten Holzböden – öko-Holz –<br />
im Haupteingangsbereich und den angrenzenden Fluren<br />
• Verwendung von Tageslicht, wo möglich<br />
• Eine im Einklang mit der Umwelt ausgelegte Landschaftsarchitektur.<br />
,Salmon-Safe’ Zertifizierung – 2006 hat ,Salmon-Safe’ an unserem<br />
Standort in Portland eine eingehende Bewertung der Richtlinien<br />
und Maßnahmen zur Raumnutzung, welche direkt oder indirekt die<br />
Wasserqualität und den Fischbestand beeinflussen, vorgenommen.<br />
,Salmon-Safe’ ist eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die<br />
sich für die Sanierung ländlicher und städtischer Wassereinzugsgebiete<br />
einsetzt, um den Erhalt von Lachsbeständen zu sichern.<br />
Das Programm von ,Salmon-Safe’ umfasst Erhaltungsmaßnahmen<br />
für Wassereinzugsgebiete, in denen sich ein landwirtschaftlicher<br />
oder sonstiger Betrieb befindet.<br />
2007 wurden die Entwässerungsanlagen umfassend überprüft<br />
und Maßnahmen zur Bewässerung und Landschaftsarchitektur<br />
durchgeführt. Dabei wurde die Qualität des Filterns von<br />
abfließendem Regenwasser kontrolliert, das potenziell den nahe<br />
liegenden Fluss verunreinigen und die dort vorhandenen<br />
Fischbestände gefährden kann. Der <strong>Bericht</strong> fiel sehr positiv aus,<br />
und der Betrieb in Portland erhielt das ,Salmon-Safe’ Zertifikat.
Heizanlagenstudie – nach einer technischen Prüfung der Heizanlage<br />
wurde entschieden, zwei Heizkessel auszutauschen. Die hoch<br />
effizienten neuen Einheiten wurden 2007 installiert und werden<br />
direkt über das Energiemanagementsystem geregelt. Sie erzeugen<br />
besonders geringe Emissionen und sparen im Vergleich zu den alten<br />
Kesseln 20% an Erdgas ein.<br />
Recyclingprogramme – in enger Zusammenarbeit mit dem<br />
zuständigen Hausmeisterbetrieb und den Entsorgungsunternehmen<br />
wurden die bestehenden Recyclingprogramme umfassend erweitert<br />
und beinhalten jetzt auch Glas, Aluminium, Papier, Pappe, Batterien,<br />
Lösungsmittel und CDs.<br />
Mitarbeiterkommunikation – in enger Zusammenarbeit mit dem<br />
Marketingteam wurde 2007 ein Mitarbeiterkommunikationsprogramm<br />
zu den Umweltprogrammen am Standort eingeführt,<br />
das 2008 weiter entwickelt wird.<br />
Reebok-Zentrale in Canton, USA – Umweltschutzmaßnahmen<br />
Die Zentrale von Reebok International Ltd in Canton, Massachusetts,<br />
USA, befindet sich auf einem landschaftlich gestalteten Areal von<br />
rund 17 Hektar. Auf dem Gelände befinden sich das Hauptgebäude,<br />
große Innen- und Außensportanlagen sowie eine eigene<br />
Kinderbetreuungseinrichtung.<br />
Der Standort besteht seit 1999 und wurde 2003/2004, einschließlich<br />
aller angebundenen Vertriebszentren, umweltgerecht modernisiert.<br />
Systematische Modernisierungen der Heizungs-, Klimatisierungs-<br />
und Beleuchtungseinrichtungen führten zu jährlichen Einsparungen<br />
von nahezu 2 Millionen kWh.<br />
Es wurde ein Recyclingprogramm für Papier ins Leben gerufen.<br />
Zudem wurden die Recyclingmaßnahmen auf Mobiltelefone,<br />
Batterien, geschäftliche DVDs, Tonerkassetten von Kopierern<br />
und Küchenutensilien ausgeweitet. Auf diese Weise ist das<br />
Recyclingvolumen von durchschnittlich 4,7 Tonnen/Monat im Jahr<br />
2006 auf 6,8 Tonnen/Monat im Jahr 2007 angestiegen. An dem<br />
Standort werden ferner Veranstaltungen zum bewussten Einsatz<br />
von Transportmitteln und ‚Fahrradtage’ abgehalten. Gleichermaßen<br />
werden Initiativen für Mitarbeiter unterstützt, wie z.B. eine<br />
Datenbank, um gemeinsame Fahrten mit dem Auto von und zur<br />
Arbeit zu organisieren (,Carpool-Sharing’). 2006 wurde zudem<br />
eine Shuttlebusverbindung von und zu dem lokalen öffentlichen<br />
Verkehrsknotenpunkt eingerichtet.<br />
2007 fand ein ‚Tag der Erde’ (,Earth Day’) statt, auf dem interessierten<br />
Mitarbeitern umweltfreundliche Energiesysteme (Solar, Windkraft)<br />
vorgestellt wurden. Dabei wurde gezeigt, wie sich durch solche<br />
Systeme Energie und Wasser einsparen lassen. Im Rahmen der<br />
Initiative ,Reduziere deinen Verbrauch’ (,Reduce your use’) wurden<br />
Mitarbeiter im November und Dezember 2007 zum energieeffizienten<br />
Einsatz von Computern und Büromaterialien geschult.<br />
EIGENE HANDELSAKTIVITäTEN<br />
Durch unsere Mehrmarkenstrategie erreichen wir den Konsumenten<br />
über zahlreiche verschiedene Wege. Dazu zählen die eigenen<br />
Handelsaktivitäten, die die einzelnen Marken gemäß ihrer jeweiligen<br />
Geschäftsstrategien und den Bedingungen der regionalen Märkte<br />
betreiben.<br />
Unsere eigenen Handelsaktivitäten setzen sich aus vier Bereichen<br />
zusammen: Konzeptläden (Concept Stores), Fabrikverkauf<br />
(Factory Outlets), Internetvertrieb und Lizenzvergaben in Form<br />
von Concession Corners (exklusive Vertriebsflächen z.B. in<br />
Sozial- und Umweltbericht • 40<br />
Einkaufszentren) in Asien. In den Konzeptläden werden Produkte<br />
der Divisionen Sport Performance und/oder Sport Style in einer<br />
eigenständigen Einzelhandelsumgebung direkt an den Verbraucher<br />
vertrieben. Sie sichern uns hohe Aufmerksamkeit an wichtigen<br />
Standorten in Großstädten und bieten Wachstumschancen in<br />
Osteuropa und Asien, wo die Infrastruktur im Einzelhandel<br />
weniger stark ausgebaut ist. Viele Läden werden von Franchise-<br />
Partnern betrieben.<br />
Um die Umweltauswirkungen des Einzelhandels besser zu<br />
verstehen, wurde im Juli 2007 ein externer Energieberater mit der<br />
Durchführung von Energie-Audits in zwei konzerneigenen Läden in<br />
China (Hongkong und Shanghai) beauftragt. China ist gegenwärtig<br />
das Land mit den meisten <strong>adidas</strong> Filialen.<br />
Die Ziele dieser Prüfungen waren:<br />
• Ermittlung der Energieeffizienzen/-verschwendungen in<br />
diesen Geschäften<br />
• Herausarbeitung von Verbesserungen für Renovierungen bzw.<br />
für neue geplante Läden in der Zukunft.<br />
Die folgenden wichtigen Aspekte wurden in Bezug auf die<br />
Energie geprüft:<br />
• Technische Systeme (Klimaanlagen, mechanische<br />
Lüftungssysteme, allgemeine Belüftung)<br />
• Elektrische Installationen (Beleuchtung – einschließlich<br />
Verwaltungs- und sonstiger Flächen).<br />
Anhand der Prüfungsergebnisse konnten verschiedene Möglichkeiten<br />
für Energieeinsparungen ermittelt werden. Im Rahmen unseres<br />
Engagements für kontinuierliche Verbesserungen wurden die<br />
Ergebnisse dem leitenden Management und den entsprechenden<br />
Geschäftsbereichen übermittelt. Nach Abschluss der Prüfung<br />
wurden von den Mitarbeitern im Einzelhandel umgehend<br />
Maßnahmen zu einigen der gewonnenen Erkenntnisse ergriffen.<br />
Hinsichtlich der weiteren Ergebnisse wurden die zuständigen<br />
Geschäftseinheiten gebeten, sich bei zukünftigen Entwürfen von<br />
Filialen an diesen zu orientieren.<br />
desiGn Und materialien<br />
Wir versuchen, umweltschädliche Materialien und Prozesse bereits<br />
in der Designphase zu eliminieren und stattdessen zunehmend<br />
nachhaltige Materialien einzusetzen. Wir verfolgen verschiedene<br />
Initiativen mit dem Ziel der Verbesserung von Materialien.<br />
MATERIALAUSWAHL<br />
Wir verwenden grundsätzlich keine Rohmaterialien von bedrohten<br />
oder gefährdeten Tierarten, die auf der Roten Liste der International<br />
Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN)<br />
stehen. Ebenso ist Leder, das durch nicht artgerechte Behandlung<br />
frei lebender oder gezüchteter Tiere gewonnen wird, für die<br />
Herstellung unserer Produkte nicht akzeptabel.<br />
Der <strong>adidas</strong> Konzern lehnt Tierversuche in der Entwicklung neuer<br />
Produkte oder Materialien eindeutig ab. Soweit dies erforderlich ist,<br />
fordern wir von unseren Lizenznehmern – speziell im Kosmetikbereich<br />
– schriftliche Erklärungen an, in denen bestätigt wird, dass unsere<br />
Vorgaben strikt eingehalten werden.
Wir müssen jedoch akzeptieren, dass es seltene Fälle gibt, in denen<br />
eine Regierung oder Regierungsbehörde im Rahmen des Verbraucherschutzes<br />
festlegt, dass entsprechende Untersuchungen durchgeführt<br />
werden müssen, wenn keine rechtsgültigen Alternativen gegeben<br />
sind. In diesen Fällen wird die Notwendigkeit von Tests von unseren<br />
Lizenznehmern sorgfältig geprüft. Sollten die Untersuchungen<br />
zwingend erforderlich sein, so werden diese unter strengstens<br />
geregelten Bedingungen durchgeführt. Die Forschungs- und<br />
Entwicklungsteams unserer Lizenznehmer haben Pionierarbeit<br />
bei Sicherheitstests und alternativen Testverfahren geleistet,<br />
die Tierversuche überflüssig machen sollen.<br />
KONTROLLE UND ÜBERWACHUNG VON GEFAHRSTOFFEN<br />
Gefahrstoffe sind Substanzen, die erwiesenermaßen oder potenziell<br />
schädlich für Mensch oder Umwelt sind. Es ist unser Grundsatz,<br />
dass Zulieferer auf Gefahrstoffe verzichten müssen, um<br />
sicherzustellen, dass unsere Produkte umweltverträglich sind.<br />
2007 haben wir unsere Standards und Richtlinien zu Gefahrstoffen<br />
gemäß den ,A-01-Materialanforderungen’ überprüft und weiter<br />
aktualisiert, um zu gewährleisten, dass diese von allen Produktabteilungen<br />
einheitlich angewendet und stets strikt eingehalten<br />
werden. Die wichtigsten Konzerneinheiten und Produktabteilungen<br />
wurden von der Richtlinie in Kenntnis gesetzt und haben diese<br />
entsprechend umgesetzt.<br />
An den <strong>adidas</strong> Konzern gelieferte Materialien müssen weltweit den<br />
strengsten lokalen Vorschriften genügen. Deshalb erwarten wir<br />
von unseren Zulieferern, dass:<br />
• Die Materialien weder bei der Verwendung noch bei der<br />
Entsorgung giftig sind;<br />
• Die Verwendung der Materialien nicht zu giftigen Emissionen beim<br />
Fertigungsprozess führt;<br />
• Die Produkte unter den bestmöglichen Bedingungen unter<br />
Verwendung der bestmöglichen Technologien hergestellt werden;<br />
• Die Materialien die Beschaffungsstandards der Einzelhändler, die<br />
Kundenerwartungen und die von Verbraucherorganisationen<br />
empfohlenen Standards einhalten.<br />
Wir informieren unsere Rohstofflieferanten regelmäßig über neue<br />
wissenschaftliche Erkenntnisse und Entwicklungen. Lieferanten<br />
müssen nachweisen, dass ihre Materialien unseren Standards<br />
entsprechen, indem sie regelmäßig Materialprüfungen<br />
unabhängiger Testinstitute vorlegen. Materialien, die diese<br />
Standards und Spezifikationen nicht erfüllen, werden abgelehnt<br />
und in den Produkten nicht verwendet.<br />
2007 wurden von wissenschaftlichen Instituten neu identifizierte<br />
besonders bedenkliche chemische Substanzen ebenso in die<br />
,A-01’-Richtlinien aufgenommen wie erforderliche Maßnahmen<br />
zu Testverfahren, Grenzwerten und Vorbehandlungen.<br />
Neben einer regelmäßigen Aktualisierung der Richtlinien haben<br />
wir uns von externen Fachleuten und Wissenschaftlern zu neuen<br />
rechtlichen Vorschriften, Anforderungen von Verbrauchergruppen<br />
oder zu kritischen Substanzen und Materialien beraten lassen.<br />
Die Beratungen führten zu einer vollständigen Überarbeitung von<br />
Aufbau und Format unserer Richtlinien. Somit sind sie noch<br />
wirksamer von allen Unternehmensbereichen anzuwenden und<br />
ermöglichen gleichzeitig einen einfacheren Zugriff auf wichtige<br />
Informationen für externe Benutzer, wie Produktionsstätten und<br />
Sozial- und Umweltbericht • 41<br />
Rohstofflieferanten. Zudem erleichtert das neue Format inhaltliche<br />
Aktualisierungen und Überarbeitungen.<br />
Im Jahr 2007 wurden die Standards reibungslos in allen wichtigen<br />
Konzernbereichen umgesetzt. Die ,A-01-Materialanforderungen’<br />
zu Gefahrstoffen wurden in knapp 20 Geschäftseinheiten eingeführt,<br />
darunter auch bei Lizenznehmern und Agenten. 2008 sollen sie in<br />
allen Geschäftseinheiten zur Anwendung kommen.<br />
Die vollständige Fassung unserer Richtlinien für die Überwachung<br />
und Kontrolle von Gefahrstoffen finden Sie auf unserer Internetseite<br />
www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />
REACH-DIREKTIVE<br />
Wir haben die Entwicklung des EU-Gesetzentwurfs über Chemikalien<br />
mit der Bezeichnung REACH (Registration, Evaluation and<br />
Authorization of Chemic<strong>als</strong>/Registrierung, Evaluierung und Zulassung<br />
von Chemikalien) genauestens verfolgt. Als Unternehmen, das sich<br />
um nachhaltige Praktiken und die Erfüllung von Kundenbedürfnissen<br />
bemüht, sind wir der Ansicht, dass die REACH-Initiative ein<br />
wichtiger Schritt auf dem Weg zu verbesserter Transparenz bei<br />
der Verwendung chemischer Substanzen ist, die zu sichereren<br />
Produkten führen wird.<br />
Da die endgültige Struktur und die spezifischen Anforderungen von<br />
REACH noch nicht feststehen, ist es schwer vorherzusagen, wie<br />
das Gesetz sich auf die internationalen Handelsvereinbarungen,<br />
Beschaffungs- und Produktionsbeziehungen, die Unternehmensführung<br />
und auf kleine und mittelständische Unternehmen<br />
auswirken wird. Um die zukünftigen Auswirkungen von REACH<br />
auf unser Unternehmen besser zu verstehen und unsere Ansichten<br />
einzubringen, stehen wir in engem Kontakt mit anderen<br />
Markenunternehmen, dem Europäischen Handelsverband<br />
(Foreign Trade Association) und Funktionären der EU-Behörden.<br />
Der REACH-Direktive wurde in deren Grundstruktur von der<br />
Europäischen Kommission 2007 zwar zugestimmt, allerdings<br />
sind wichtige Elemente hinsichtlich der Direktive, technischen<br />
Richtlinien, Umsetzungsprozessen und Listen von Chemikalien<br />
noch nicht finalisiert oder wurden für weitere Prüfungen durch<br />
EU-Mitarbeiter vorläufig zurückgestellt. Wir werden die weiteren<br />
Entwicklungen aufmerksam verfolgen, um diesen entsprechen<br />
zu können.<br />
Durch die aufmerksame Verfolgung der Aktivitäten der Kommission<br />
und der weiteren Erläuterungen der Anforderungen von REACH haben<br />
wir betroffene Produktkategorien im Jahr 2007 zusätzlichen Prüfungen<br />
und Analysen unterzogen. Neben unserer höchst genauen Beobachtung<br />
der Entwicklungen haben wir einen internen <strong>Bericht</strong>erstattungsprozess<br />
eingeführt, durch den das leitende Management und<br />
Rohstofflieferanten regelmäßig über den aktuellen Stand der<br />
Anforderungen von REACH informiert werden.<br />
VERZICHT AUF PVC<br />
Im Jahr 2000 beschlossen wir <strong>als</strong> eines der ersten Unternehmen<br />
der globalen Konsumgüterindustrie, PVC-Materialien aus unseren<br />
Produkten zu eliminieren.<br />
Inzwischen haben wir für die meisten Anwendungen Alternativen<br />
gefunden und eingeführt. Nahezu alle Produktlinien unseres<br />
weltweiten Produktangebots sind heute PVC-frei. In manchen<br />
Ländern sind jedoch keine geeigneten Ersatzmaterialien verfügbar,<br />
so dass einige lokal produzierte Sportschuhmodelle vereinzelt<br />
noch PVC enthalten.
Im Rahmen der Integration von Reebok wurde 2006 die Konzer nrichtlinie<br />
zum Verzicht auf PVC auch in den neuen Geschäftseinheiten<br />
eingeführt, in denen es vorher kein derartiges Programm<br />
gegeben hat.<br />
2007 haben wir speziell die Produktkategorien analysiert, in denen<br />
die Eliminierung von PVC eine größere technische Herausforderung<br />
darstellt, wie zum Beispiel der Einsatz von Plastisol-Druckfarben<br />
bei T-Shirts. Hierbei handelt es sich um eine Herausforderung, vor<br />
der die gesamte Industrie steht, und für die es bis heute keine<br />
technisch machbare Lösung gibt. Aus diesem Grund haben wir einen<br />
Drei-Jahres-Plan für die Zusammenarbeit mit Druckfarbenlieferanten<br />
und Produktionsbetrieben entwickelt, um technische Lösungen zu<br />
erarbeiten, die zusätzlich unsere Qualitätsstandards erfüllen.<br />
Zudem arbeiten wir weiter mit Materialexperten zusammen, um<br />
die Umweltauswirkungen chlorbasierter Materialien zu erforschen,<br />
die in der Branche häufig anstelle von PVC zum Einsatz kommen.<br />
NACHHALTIGER BAUMWOLLANBAU<br />
Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, mehr Beschaffungsquellen<br />
für den nachhaltigen Baumwollanbau für uns zu finden. Durch<br />
Gespräche mit verschiedenen Stakeholdern wissen wir aber auch,<br />
dass die Verwendung zertifizierter organischer Baumwolle eine<br />
Herausforderung darstellt. Denn organische Baumwolle bietet<br />
keine ausreichende Lösung für das Hauptproblem beim<br />
Baumwollanbau – den extrem hohen Wasserverbrauch.<br />
Mit Unterstützung internationaler Unternehmen und Nicht-<br />
Regierungsorganisationen wollen wir die größten Herausforderungen<br />
beim Baumwollanbau in Angriff nehmen. Dies soll vor allem durch<br />
Kompetenzbildung und Schulung der lokalen Baumwollproduzenten<br />
in nachhaltigen Anbaumethoden ohne nennenswert höhere<br />
Herstellungskosten erreicht werden.<br />
Wir sind Gründungsmitglied der ,Better Cotton Initiative’ (BCI),<br />
die bestrebt ist, dass Baumwollproduzenten zunehmend auf<br />
nachhaltige Anbaumethoden setzen. Dies steht in Einklang mit<br />
unserem allgemeinen Bemühen um Kompetenzbildung in unserer<br />
Beschaffungskette. Gemeinsam mit anderen Markenunternehmen,<br />
Nicht-Regierungsorganisationen und Umweltorganisationen haben<br />
wir einen Fünf-Jahres-Plan erstellt, dessen Ziel die Entwicklung<br />
und Umsetzung besserer Standards und Praktiken für den<br />
regulären Baumwollanbau ist.<br />
Die beteiligten Unternehmen überprüfen ihre eigenen Beschaffungspraktiken<br />
und suchen nach Strukturen, von denen alle Mitglieder<br />
der Beschaffungskette profitieren, vom Baumwollanbauer und der<br />
-spinnerei über den Bekleidungshersteller bis zum Einzelhändler.<br />
Die Identifizierung dieser Win-Win-Konstellationen und die<br />
Anregung weiterer ähnlicher Arrangements ist entscheidend für<br />
das Erreichen des Projektziels, möglichst viele Käufer für dieses<br />
Konzept zu gewinnen und so eine kritische Masse zu schaffen, die<br />
,bessere Baumwolle’ nachfragt.<br />
Vor Beginn der Testphase und den Schulungen für Baumwollanbauer<br />
begannen 2006 in Indien und Pakistan Beratungsgespräche mit<br />
regionalen Organisationen und landwirtschaftlichen Institutionen.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 42<br />
Im Auftrag des BCI-Lenkungsausschusses wurde ein Vollzeit-<br />
Projektmanager eingestellt, um die Projektentwicklung weiter<br />
voran zu bringen. Die Zusammenarbeit mit Stakeholdern wurde<br />
auf verschiedene Interessensgruppen in Regierungs- und anderen<br />
Behördenkreisen sowie auf Nicht-Regierungsorganisationen<br />
ausgeweitet.<br />
Entwicklungen im Jahr 2007<br />
Nach sorgfältiger Prüfung des BCI-Programms haben die<br />
schwedische Zentralbehörde für internationale Entwicklungszusammenarbeit<br />
(SIDA) und das Schweizer Staatssekretariat<br />
für Wirtschaft (SECO) ihr Interesse an einer Unterstützung des<br />
Programms erklärt. Die Behörden schätzen den einzigartigen<br />
Ansatz, der bereits vorhandene Programme für den organischen<br />
Baumwollanbau oder den fairen Handel ergänzt.<br />
Während wir darauf warten, dass Baumwolle aus dem BCI-<br />
Programm auf den Markt gebracht wird, wurde 2007 organische<br />
Baumwolle in verschiedenen Produktlinien von <strong>adidas</strong> eingesetzt.<br />
Dazu zählen Produkte aus den Kategorien Training, Kinderbekleidung<br />
und Outdoor sowie einige Produkte der modebewussten Linien<br />
von <strong>adidas</strong> Sport Style.<br />
RECyCELTE MATERIALIEN<br />
In verschiedenen Pilotprojekten haben Forschungs- und<br />
Entwicklungsteams mit der Wiederverwertung von Abfallstoffen<br />
in der Herstellung von neuen Materialien für Schäfte, Laufsohlen<br />
und Einlegesohlen für Sportschuhe experimentiert. Um die<br />
Qualitätsanforderungen zu erfüllen, wurden verschiedene<br />
Kombinationen aus Alt- und Neumaterial getestet und<br />
Rückmeldungen von den Kunden eingeholt.<br />
Obgleich recycelte Materialien nicht in allen Fällen die Verwendung<br />
von Neumaterial in Produkten ersetzen können, kommen sie in<br />
bestimmten Produktlinien zunehmend zum Einsatz, wie z.B. in<br />
der im Frühjahr 2008 eingeführten Produktlinie <strong>adidas</strong> Grün.<br />
Weitere Informationen zu <strong>adidas</strong> Grün folgen weiter unten in diesem<br />
<strong>Bericht</strong>.<br />
prodUktsicherheit<br />
Um die Qualität und die Sicherheit unserer Produkte zu garantieren,<br />
werden alle verwendeten Materialien sowie Produktmuster<br />
getestet, wobei Standardspezifikationen und -verfahren für<br />
die Werkstoff- und Produktprüfung zum Einsatz kommen.<br />
Die Konzernfunktion ,Produktsicherheit und Umweltmanagement’<br />
wurde erweitert, um die interne Infrastruktur zu stärken und eine<br />
einheitliche Anwendung materieller und chemischer Produktsicherheitsstandards<br />
für all unsere Marken zu gewährleisten.<br />
Damit sollte nicht nur eine einheitliche Strategie zur Produktsicherheit<br />
eingeführt werden, sondern es sollte auch eine verstärkte<br />
Produktüberprüfung sowie eine engere Zusammenarbeit mit<br />
den einzelnen Produktteams erreicht werden.
AKTIVITäTEN IM JAHR 2007<br />
In diesem Jahr haben die Produktsicherheits- und Produktqualitätsteams<br />
des <strong>adidas</strong> Konzerns ihre Anstrengungen auf die genaue<br />
Ausarbeitung von Sicherheitsrichtlinien und -verfahren für<br />
Nebenprodukte wie ,Gifts with Purchase’, d.h. kleine Geschenke, die<br />
der Konsument beim Kauf eines Produkts erhält, oder Werbeartikel<br />
(‚Promotional item’) gerichtet. Für alle Geschäftseinheiten, die<br />
Produkte dieser Art beziehen, wurden Richtlinien eingeführt.<br />
Des Weiteren richtete sich das Augenmerk speziell auf Konzerneinheiten<br />
und Lizenznehmer, die Produkte für Kinder einkaufen und<br />
vertreiben. Im Besonderen wurden die Lizenznehmer der Kategorie<br />
Reebok Kids aufgefordert, umfassende Pläne vorzulegen, aus<br />
denen ihre Maßnahmen hervorgehen, um die Einhaltung<br />
vorgeschriebener Sicherheitsstandards zu gewährleisten.<br />
2007 haben wir außerdem unsere Zusammenarbeit mit international<br />
anerkannten Normungsinstituten, Prüfstellen und Unternehmensberatungen<br />
in Bezug auf Standards, externe Prüfung und<br />
Verifizierungen vertieft.<br />
PRODUKTRÜCKRUFE<br />
Der <strong>adidas</strong> Konzern ist dem Risiko möglicher Produktmängel<br />
ausgesetzt, die zu Verletzungen bei Konsumenten führen und/oder<br />
dem Ansehen unserer Produkte auf dem Markt schaden können.<br />
Zur Verringerung solcher Risiken führen wir intensive Qualitätskontrollen<br />
vor der Produktion durch und arbeiten während des<br />
Produktionsvorgangs eng mit den Zulieferern zusammen.<br />
Darüber hinaus führen wir Stichproben nach Auslieferung an<br />
den Einzelhandel durch, kommunizieren Produktmängel offen<br />
und sorgen, wenn notwendig, für eine zügige Regulierung bei<br />
Produkthaftungsansprüchen.<br />
2007 haben wir rund 3.400 Eishockeymasken des Modells FSMK, die<br />
an Einzelhändler in Kanada, Europa und den USA geliefert wurden,<br />
aufgrund von Qualitätsproblemen freiwillig zurückgerufen. Das<br />
Problem trat bei Zufallskontrollen nach Markteinführung zu Tage.<br />
Im Rahmen dieser Stichproben wurde ein Eishockeypuck mit hoher<br />
Geschwindigkeit direkt auf die Schutzmasken geschossen. Viele<br />
Masken wiesen danach Dellen und geringfügige Ablösungen der<br />
Beschichtung auf. Weder vor noch nach dem Rückruf wurden<br />
Unfälle oder Verletzungen gemeldet.<br />
Im Jahr 2007 hat die US-Verbraucherschutzbehörde ferner in<br />
Zusammenarbeit mit dem Reebok-Lizenznehmer für Fitnessgeräte<br />
Icon Health & Fitness Inc. aus Utah freiwillig Crosstrainer und<br />
Trainingsbänke zurückgerufen. Der Grund für den Rückruf war,<br />
dass sich ein Verriegelungsmechanismus versehentlich hätte lösen<br />
können, was möglicherweise zu einem Sturz der Benutzer von den<br />
Geräten geführt hätte.<br />
Unsere Einschätzung der Produktqualitätsrisiken bleibt gegenüber<br />
dem Vorjahr unverändert. Wir stufen die Wahrscheinlichkeit<br />
bedeutender Produkthaftungsfälle oder weitreichender<br />
Rückrufaktionen <strong>als</strong> gering ein. Da wir gegen bedeutende<br />
Produkthaftungsfälle versichert sind, schätzen wir die<br />
finanziellen Auswirkungen <strong>als</strong> niedrig ein.<br />
redUzierUnG Von UmweltbelastUnGen<br />
Wir haben nur begrenzte Kontrolle über die direkten Umweltauswirkungen<br />
der Fertigungsprozesse und darüber, wie sich unsere<br />
Zulieferer verhalten. Am besten können wir die Umweltauswirkungen<br />
in den Produktionsbetrieben unserer Zulieferer dadurch beeinflussen,<br />
dass wir die Einführung von Umweltmanagementsystemen fördern.<br />
Wir haben alle unsere strategischen Hauptzulieferer bereits dazu<br />
Sozial- und Umweltbericht • 43<br />
verpflichtet, ein Umweltmanagementsystem einzuführen. Damit ein<br />
Managementsystem zertifiziert werden kann, müssen die Manager<br />
des Betriebs ihre eigene Umweltbilanz planen, managen und<br />
überprüfen. Dies führt dazu, dass sie sich dem Thema mit der<br />
nötigen Beharrlichkeit annehmen und die entsprechenden<br />
Ressourcen dafür einsetzen. Umweltmanagementsysteme<br />
verpflichten den Zulieferer zu laufender Verbesserung im Betrieb.<br />
Eine Übersicht über die Anzahl der Zulieferer, die eine Zertifizierung<br />
nach OHSAS 18001 und ISO 14001 erhalten haben, findet sich in dem<br />
Kapitel Leistungsdaten.<br />
Unterstützung der Zulieferer<br />
Wir helfen unseren Zulieferern durch Beratung und Unterstützung,<br />
die Umweltauswirkungen in ihren Fabriken zu verringern. Das<br />
Unternehmen hat detaillierte und praktische Richtlinien für<br />
Sicherheit, Gesundheit und Umweltbedingungen am Arbeitsplatz<br />
veröffentlicht, die durch ein noch spezifischeres Handbuch für<br />
vorbildliche Umweltpraktiken ergänzt werden. Die Darstellung<br />
vorbildlicher Maßnahmen motiviert unsere Zulieferer, ihre Leistung<br />
zu verbessern, und gibt ihnen eine praktische Anleitung, wie sie dies<br />
bewerkstelligen können.<br />
Das Handbuch erläutert, wie Umweltaspekte systematisch<br />
angegangen werden können und wie sich durch einen proaktiven<br />
Ansatz im Hinblick auf den Umgang mit Ressourcen, Prozessen<br />
und Abfall wirtschaftlicher Nutzen erzielen lässt. Dabei geht das<br />
Handbuch weit über nachgeschaltete Maßnahmen hinaus.<br />
STEIGERUNG DER ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Wir haben die spezifischen Anforderungen und Bedürfnisse<br />
unserer Zulieferer untersucht, um das Schulungsprogramm zu<br />
Umweltaspekten besser individuell gestalten zu können. Wir<br />
wollten mehr über ihre Prioritäten in Umweltfragen erfahren, die<br />
sich von Betrieb zu Betrieb, entsprechend der Komplexität der<br />
Produkte und der Produktionsprozesse, unterscheiden können.<br />
Viele nannten den Energieverbrauch <strong>als</strong> eine ihrer größten Sorgen.<br />
Der drastische Anstieg der ölpreise hat sich auf die Energiekosten<br />
ausgewirkt. In China, wo sich die Fabriken mehrerer unserer<br />
Zulieferer befinden, kam es infolge der starken Energienachfrage<br />
mehrfach zu Stromausfällen.<br />
Diesbezüglich haben wir bei verschiedenen Zulieferern Workshops<br />
zum Thema Energieeffizienz durchgeführt. Mit Unterstützung einer<br />
Umweltberatung erarbeiteten wir individuelle Schulungsunterlagen<br />
und technische Empfehlungen für die verschiedenen<br />
Produktabteilungen.<br />
2007 wurden Vietnam und Südchina <strong>als</strong> erste Regionen für die<br />
Durchführung der Energie-Workshops ausgewählt. An diesen<br />
Schulungs-Workshops haben mehr <strong>als</strong> 100 Hauptzulieferer<br />
teilgenommen. Die Workshops unter dem Titel ,Energieeffizienz –<br />
von Vorteil für Umwelt und Industrie’ (,Energy Efficiency – Advantage<br />
for Environment and Industry’) hoben das große wirtschaftliche<br />
Potenzial für Industrie und Unternehmen sowie die greifbaren<br />
Vorteile für die Umwelt hervor. Die eingehenden Schulungen<br />
behandelten verschiedene Aspekte des Energiemanagements und<br />
beinhalteten weit reichende Verbesserungsvorschläge für<br />
Betriebsleiter und deren Betriebe. Ein weiteres wichtiges Thema<br />
behandelte die Frage, wie Betriebe wettbewerbsfähig bleiben und<br />
die Produktionsleistung schützen können, während sie gleichzeitig<br />
die negativen Einflüsse auf die Umwelt und deren Auswirkungen auf<br />
den Klimawandel reduzieren.
UMWELTINDIKATOREN<br />
Es wurde eine Reihe detaillierter Umweltindikatoren entwickelt<br />
und vorwiegend in den Sportschuhfabriken unserer Zulieferer<br />
eingeführt, um die Umweltauswirkungen der Schuhproduktion zu<br />
messen, zu verfolgen und zu analysieren. Anhand dieser Indikatoren<br />
können wir den durchschnittlichen Verbrauch der wichtigsten<br />
Rohstoffe pro hergestelltem Paar Schuhe durch unsere wichtigsten<br />
Schuhlieferanten in Asien berechnen. Diese Zulieferer liefern über<br />
95% der für den <strong>adidas</strong> Konzern hergestellten Sportschuhe. Die<br />
Berechnung der Durchschnittsdaten basiert auf sehr detaillierten<br />
Vorgaben für die Datenberichterstattung, die 2004 eingeführt wurde.<br />
2007 wurden alle Sportschuhfabriken des Konzerns in die<br />
<strong>Bericht</strong>erstattung einbezogen. Ein kontinuierliches Kontroll- und<br />
Feedback-System hat die allgemeine Qualität der Daten verbessert.<br />
Betriebe, die diese Indikatoren erstm<strong>als</strong> verwendet haben, lieferten<br />
jedoch Daten mit geringerer Genauigkeit <strong>als</strong> Betriebe, die bereits<br />
seit einigen Jahren mit diesen Indikatoren arbeiten. 2007<br />
verzeichneten wir einen leichten Anstieg des durchschnittlichen<br />
Rohstoffverbrauchs für ein Paar Sportschuhe im Zuge der<br />
Einbeziehung der Schuhlieferanten von Reebok in das System,<br />
die ihre Energieeffizienz noch verbessern müssen.<br />
Durchschnittlicher Rohstoffverbrauch/Paar Sportschuhe<br />
Energieverbrauch<br />
(kWh/Paar)<br />
2007 2006 2005<br />
2,93 2,36 2,93<br />
Abwasser (m 3 /Paar) 0,034 0,045 0,057<br />
Durchschnittliche<br />
VOC-Emissionen (g/Paar)<br />
20,3 19,3 20,5<br />
Das Indikatorsystem ist inzwischen ein zuverlässiges Hilfsinstrument<br />
für unsere Schuhzulieferer. Dank der Indikatoren können die<br />
Hersteller nicht nur ihren Ressourcenverbrauch ermitteln, sondern<br />
auch Einsparungspotenziale und -ziele identifizieren. Wir werden<br />
sie auch weiterhin beim Einsatz dieser Hilfsmittel unterstützen,<br />
damit sie die möglichen Einsparungen realisieren können.<br />
VOC-REDUZIERUNG<br />
Seit 2000 setzen wir uns konsequent dafür ein, die Emissionen von<br />
VOCs in Schuhfabriken in Asien zu reduzieren. Unser Ziel ist eine<br />
durchschnittliche VOC-Emission von 20 g/Paar Schuhe. VOCs<br />
(Volatile Organic Compounds) – flüchtige organische Verbindungen –<br />
sind in den Lösungsmitteln enthalten, die in der Produktion eingesetzt<br />
werden. Sie können Atemprobleme und andere Gesundheits beschwerden<br />
bei den Beschäftigten auslösen. Unsere Schuhlieferanten<br />
haben die durchschnittlichen VOC-Emissionen bei unseren<br />
Sportschuhen von 140 g/Paar im Jahr 2000 auf 20,3 g/Paar im Jahr<br />
2007 reduziert. Dabei wurden nahezu alle neuen Schuhzulieferer<br />
des <strong>adidas</strong> Konzerns in die Auswertung einbezogen. Die Ergebnisse<br />
spiegeln den verbesserten Informationsaustausch zwischen<br />
Zulieferern über technische Lösungen und Alternativen zu<br />
Lösungsmitteln wie Klebesysteme auf Wasserbasis wider.<br />
Wir messen regelmäßig die tatsächliche Belastung am Arbeitsplatz,<br />
indem wir die Beschäftigten bitten, während der Arbeit Messgeräte<br />
zu tragen. Die gemessenen VOC-Emissionen lagen weit unter den<br />
Grenzwerten. Obwohl laut dieser Ergebnisse derzeit keine<br />
Beeinträchtigung für die Gesundheit der Beschäftigten besteht,<br />
bemühen wir uns um eine weitere Reduzierung der VOC-Emissionen.<br />
Weitere Zahlen zur VOC-Reduzierung finden Sie in dem Kapitel<br />
Leistungsdaten.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 44<br />
ABFALLMANAGEMENT<br />
Es wurden mehrere umfassende Studien und Untersuchungen<br />
durchgeführt, die sich mit potenziellen Strategien zur Abfallvermeidung<br />
und zum Recycling von Sportschuhen in Zulieferbetrieben in Asien<br />
befassten. Ein externer Berater führte Untersuchungen bei unseren<br />
Schuhherstellern in China, Indonesien und Vietnam durch. Unter<br />
Berücksichtigung der unterschiedlichen Mengen und Quellen von<br />
Abfällen sowie der speziellen örtlichen Bedingungen konnten aus<br />
den Untersuchungen dennoch einige allgemein gültige<br />
Empfehlungen abgeleitet werden:<br />
• Weitere Verbesserung des Systems zur Messung der Abfallmengen<br />
• Entwicklung von mehr internen Recyclingsystemen<br />
• Berücksichtigung lokaler Bedingungen und Hindernisse bei der<br />
Entwicklung neuer Ansätze für das Abfallmanagement.<br />
Empfohlen wurden außerdem die Zusammenführung der Abfälle<br />
mehrerer Fabriken, um größere Mengen zu erhalten, sowie die<br />
Schaffung von Organisationen, die alle Dienstleistungen vom<br />
Sammeln über das Sortieren bis zum Recyceln der Abfälle<br />
bereitstellen.<br />
Ein Beispiel dafür, wie wir nach Möglichkeiten suchen, um die<br />
Entsorgung von Abfällen in Deponien zu reduzieren und letztlich<br />
gänzlich darauf verzichten zu können, wird in der Fallstudie zur<br />
Abfallverwertung in Vietnam beschrieben<br />
EMISSIONEN DURCH TRANSPORTE<br />
Der Treibstoffverbrauch für den Transport von Produkten aus den<br />
Herstellerländern zu den jeweiligen Vertriebsmärkten verursacht<br />
Kohlendioxidemissionen, die wesentlich zur Klimaveränderung<br />
beitragen. Wir arbeiten in jedem Jahr daran, die Umweltauswirkungen<br />
zu reduzieren, die durch den Transport unserer<br />
Produkte entstehen. Dabei versuchen wir im Besonderen, die<br />
Anzahl der Luftfrachtsendungen so gering wie möglich zu halten.<br />
Die Kohlendioxidemissionen werden in Gramm Kohlendioxid pro<br />
zurückgelegtem Kilometer und transportierter Tonne (g CO2/km t)<br />
gemessen:<br />
• Der Schiffstransport verursacht 17,5 g CO2/km<br />
t<br />
• Der Lkw-Transport verursacht 147 g CO2/km<br />
t<br />
• Lufttransport verursacht 903 g CO2/km<br />
t.<br />
Um die Umweltauswirkungen unseres Transports zu reduzieren,<br />
setzen wir überwiegend Schiffstransporte ein. Nur in dringenden<br />
Fällen oder bei besonders hoher Nachfrage, wie etwa während<br />
globaler Sportveranstaltungen, entscheiden wir uns für den<br />
Transport unserer Produkte per Luftfracht. Grundsätzlich sind<br />
wir bestrebt, unser Luftfrachtaufkommen durch verbesserte<br />
Instrumente für die Auftrags- und Produktionsplanung zu<br />
begrenzen.<br />
Eine vollständige prozentuale Aufgliederung der Frachtarten, die<br />
zur Versendung von <strong>adidas</strong> Produkten verwendet werden, finden<br />
Sie in dem Abschnitt Leistungsdaten.<br />
Nachhaltigkeit bei Transport und Logistik<br />
Da wir den Transport unserer Produkte an externe Firmen<br />
ausgelagert haben, lassen sich die daraus resultierenden<br />
Emissionen der eingesetzten Transportmittel (Lkw, Schiff<br />
und Flugzeug) nur schwer messen.
Zur Reduzierung der Umweltauswirkungen hat unsere Transport-<br />
und Logistikabteilung Umweltrichtwerte für Transportunternehmen<br />
und Speditionen erarbeitet, mit denen wir deren Umweltbilanz<br />
beurteilen können. In die Ausschreibungsbedingungen für 2008<br />
für unsere neuen Transportpartner und Speditionen haben wir die<br />
Umweltbilanz sowie weitere Nachhaltigkeitsaspekte aufgenommen.<br />
Die entsprechenden Daten fließen in unseren Entscheidungsprozess<br />
ein, mit welchem Unternehmen wir zusammenarbeiten werden.<br />
Unsere Transport- und Logistikpartner wurden aufgefordert,<br />
folgende Informationen über ihr Unternehmen bereitzustellen:<br />
• Angaben zu einer Zertifizierung nach ISO 14001 und zu<br />
umweltpolitischen Maßnahmen<br />
• Genaue Angaben zu den fünf bedeutendsten aktuellen<br />
Maßnahmen im Bereich Nachhaltigkeit<br />
• Genaue Angaben zu der Nachhaltigkeitsstrategie<br />
Das Ziel war es, uns einen klaren Überblick über die Aktivitäten<br />
unserer aktuellen und potenziellen neuen Dienstleistungspartner<br />
im Nachhaltigkeitsbereich zu verschaffen und zu ermitteln, ob<br />
diese unsere Anforderungen für eine Partnerschaft mit dem<br />
<strong>adidas</strong> Konzern erfüllen.<br />
Die nächsten Schritte<br />
2008 werden wir die Profile potenzieller Partner eingehend<br />
analysieren und die Umweltrichtwerte für unsere<br />
Dienstleistungspartner weiter überarbeiten.<br />
Auswirkungen der globalen Reisetätigkeiten<br />
Die globale Präsenz unseres Konzerns mit weltweit mehr <strong>als</strong><br />
150 Niederlassungen und einer globalen Beschaffungskette<br />
bedeutet, dass unsere Mitarbeiter häufig mit dem Flugzeug<br />
unterwegs sind.<br />
Um die durch Flugreisen bedingten Umweltauswirkungen besser<br />
beurteilen zu können, zeichnen wir die über unser eigenes Reisebüro<br />
gebuchten Flugreisen auf. 2007 haben unsere Mitarbeiter etwa<br />
72 Millionen Flugmeilen zurückgelegt. Durch diese Reisen wurden<br />
rund 23.500 Tonnen Kohlendioxid verursacht.<br />
Auf Flugreisen kann nicht gänzlich verzichtet werden, jedoch<br />
entwickeln und nutzen wir vermehrt technische Lösungen<br />
(z.B. Videokonferenzen), um Flugreisen immer weiter zu reduzieren.<br />
fokUs 2007: prodUktsortiment mit optimierter<br />
UmweltVerträGlichkeit – <strong>adidas</strong> oriGin<strong>als</strong><br />
kollektion: <strong>adidas</strong> GrÜn<br />
2007 hat der <strong>adidas</strong> Konzern ein Produktkonzept mit optimierter<br />
Umweltverträglichkeit entwickelt, die <strong>adidas</strong> Grün Kollektion,<br />
die im Frühjahr 2008 eingeführt wurde.<br />
Was ist die Kollektion <strong>adidas</strong> Grün?<br />
<strong>adidas</strong> Grün ist eine Schuh- und Bekleidungskollektion für Männer<br />
und Frauen, die Rohstoffe für Produktion und Verpackung möglichst<br />
effizient einsetzt und dadurch die Umweltauswirkungen minimiert.<br />
Sie wurde <strong>als</strong> Antwort auf das wachsende Nachhaltigkeitsbewusstsein<br />
unter Konsumenten geschaffen.<br />
<strong>adidas</strong> Grün unterscheidet sich von anderen ,öko’-Kollektionen<br />
durch die klare Auszeichnung, die die Umweltverträglichkeit<br />
jedes einzelnen Produkts erläutert.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 45<br />
Herausforderungen<br />
Das Konzept von <strong>adidas</strong> Grün forderte von unseren Entwicklungsteams,<br />
vertraute Designprinzipien zu hinterfragen, anzupassen<br />
und umweltfreundlicher zu gestalten. Die Materialauswahl und<br />
die Produktherstellung wurden auch beeinflusst durch die<br />
Erkenntnisse, die wir im Laufe des dreijährigen Forschungsprojekts<br />
zur ,Integrierten Produktpolitik’ (IPP) gewonnen haben.<br />
Bei IPP handelte es sich um ein umfassendes Pilotprojekt, an dem<br />
interne wie externe Experten beteiligt waren, mit dem Ziel der<br />
fortlaufenden Verbesserung der Umweltverträglichkeit eines<br />
Schuhs über dessen gesamten Lebenszyklus. Dabei wurden<br />
alle Phasen des Lebenszyklus überprüft: vom Entwurf über<br />
Rohstoffauswahl, Fertigung, Transport, Verkauf und den Einsatz<br />
bis hin zur Entsorgung.<br />
Es zeigte sich, dass die enge Zusammenarbeit und die Kommunikation<br />
zwischen den in allen Phasen des Produktlebenszyklus beteiligten<br />
Parteien für den Erfolg der Initiative von entscheidender<br />
Bedeutung waren.<br />
Durch den verbesserten Informationsfluss konnten potenzielle<br />
Verbesserungsmöglichkeiten in jeder Phase der Produktion und<br />
Wertschöpfung leichter identifiziert werden.<br />
Die Realisierung von <strong>adidas</strong> Grün<br />
Das Projekt <strong>adidas</strong> Grün wurde von einem abteilungsübergreifenden<br />
Team bestehend aus Mitarbeitern verschiedener Konzernbereiche<br />
sowie externen Materialzulieferern und Produktionspartnern<br />
entwickelt.<br />
Gemeinsam stand man vor der Herausforderung, umweltfreundliche<br />
Materiallösungen zu finden, die sowohl die Qualitätsstandards <strong>als</strong><br />
auch die Erwartungen unserer Konsumenten erfüllen. In den<br />
letztendlichen Produktlinien werden recycelte Stoffe und<br />
Naturprodukte wie Hanf, Bambus und Kork verwendet.<br />
Die Produkte weisen alle eine klare Auszeichnung auf, die die<br />
Umweltverträglichkeit der Materialien und Verfahren erläutert,<br />
die bei der Fertigung des jeweiligen Produkts eingesetzt werden.<br />
Außerdem werden sie alle in Verpackungen aus 100% recycelter<br />
Pappe verkauft.<br />
Produktmarketing<br />
<strong>adidas</strong> Grün verleiht klassischen <strong>adidas</strong> Produkten einen neuen,<br />
natürlichen Look. Im Aussehen schlägt die natürliche Farbpalette<br />
mit Origin<strong>als</strong>-Styling eine Brücke zwischen Streetwear und<br />
modernem Umweltbewusstsein.<br />
Die <strong>adidas</strong> Grün Kollektion umfasst drei Produktkategorien:<br />
Die Produktlinie Reground besteht aus umweltfreundlichen<br />
Materialien wie Hanf, Jute, Bambus, Rohkautschuk, chromfreiem<br />
Leder und recycelten Reisschalen. Ein Highlight der Kollektion für<br />
Frauen ist ein Shirt aus einem Mischgewebe aus Sojabohnen und<br />
organischer Baumwolle, in dessen Ausschnitt Sonnenblumenkerne<br />
eingearbeitet sind.<br />
Die Produktlinie Recycled bietet sommerliche Bekleidung und<br />
Schuhe aus recycelten und gebrauchten Materialien, darunter ein<br />
Kleid aus recycelten Baumwollresten und ein Trainings-Top mit<br />
Kapuze, das recycelten Polyester enthält.<br />
Die Produktlinie Made From präsentiert klassische <strong>adidas</strong> Produkte<br />
aus umweltfreundlichen Fasern in intensiven Farben.
Die nächsten Schritte<br />
Unsere Erkenntnisse aus diesem Prozess wurden dokumentiert und<br />
stehen nun auch anderen Teams des <strong>adidas</strong> Konzerns zur Verfügung.<br />
Und da ein zunehmendes Interesse an umweltfreundlichen Produkten<br />
besteht, werden wir unsere Erfahrung aus der Entwicklung von<br />
<strong>adidas</strong> Grün bald auch in andere Produkte einfließen lassen.<br />
fokUs 2007: abfallVerwertUnG in Vietnam<br />
Im Zuge der schnellen Industrialisierung und des rasanten<br />
Bevölkerungszuwachses in Vietnam produziert das Land jährlich<br />
mehr <strong>als</strong> 15 Millionen Tonnen Abfall. Fehlende Kontroll- und<br />
Überwachungssysteme, Abfallentsorgungstechnologien und<br />
finanzielle Mittel erfordern mehr denn je effektive Lösungen für<br />
die Müllentsorgung bzw. Abfallbehandlung.<br />
Abfallentsorgung heute<br />
Die Müllverbrennung ist aktuell eine der gängigsten<br />
Entsorgungsmethoden im Land. Die Behandlung des täglichen<br />
Abfallaufkommens wird jedoch zu einem zunehmenden Problem,<br />
denn die Technologie der Verbrennungsanlagen ist ziemlich veraltet<br />
und somit unzureichend. Die Anlagen werden zwar hinsichtlich der<br />
Einhaltung technischer Standards und der Abgasemissionen<br />
überwacht, allerdings fehlt es in Vietnam an Technologien, die<br />
Dioxin und andere Schadstoffe analysieren können. Die Betreiber<br />
von Müllsammelstellen werden nicht ausreichend überwacht bzw.<br />
geprüft und es werden ungeeignete Methoden für die Abfallents orgung<br />
eingesetzt. Für die Bevölkerung und die Umwelt stellt dies<br />
eine ernsthafte Bedrohung dar, da Grund- und Oberflächenwasser<br />
durch unbehandelten Abfall häufig verunreinigt werden.<br />
Ein effizientes Abfallmanagement ist somit eine der größten<br />
Herausforderungen in Bezug auf Sozial- und Umweltfragen. Eine<br />
erprobte Alternative und mögliche Lösung auf dem Weg zu einer<br />
,abfallfreien Gesellschaft’ in Vietnam ist eine Technolgie, durch<br />
die Abfälle in Zement mitverwertet werden.<br />
So funktioniert das Verfahren<br />
Im November 2005 hat das SEA-Team alle <strong>adidas</strong> Schuhfabriken<br />
zu einem Besuch der HOLCIM Abfallverwertungsanlage in der<br />
südlichen Provinz Rach Gia eingeladen, um diesen die Technologie<br />
vorzustellen. Bei diesem Verfahren werden Abfälle <strong>als</strong> Rohstoffe<br />
eingesetzt, wodurch die verwendete Menge an sonstigen<br />
natürlichen Rohstoffen gesenkt und Energie eingespart werden<br />
kann. Die Abfälle werden zuvor gesammelt und kontrolliert, dann<br />
verpackt und zur HOLCIM-Anlage transportiert. Dort wird der Abfall<br />
geschreddert und danach in speziellen öfen geschmolzen. Die<br />
Anlage arbeitet mit modernsten Einrichtungen und der gesamte<br />
Arbeitsvorgang erfolgt in einer streng kontrollierten Umgebung.<br />
Die Fabriken haben auf diesem Wege erfahren, was mit nicht<br />
recyclingfähigen Abfällen aus der Schuhproduktion passiert, und<br />
die Materialien lassen sich über den gesamten Produktionszyklus<br />
nachverfolgen.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 46<br />
Vorteile<br />
Das Verfahren der Verwendung von Abfällen in Zementöfen gilt aus<br />
folgenden Gründen <strong>als</strong> umweltverträglich:<br />
• Es entsteht keine zusätzliche Asche; sämtliches Material wird<br />
reaktionsunfähig in dem Backstein eingeschlossen<br />
• Es handelt sich um ein Hochtemperaturverfahren, durch das<br />
bestimmte Schadstoffe nicht in die Atmosphäre gelangen<br />
• Es handelt sich um einen selbstreinigenden Prozess im<br />
basischen Milieu<br />
• Es ist eine Reihe hoch moderner Filter-, Überwachungs- und<br />
Kontrollanlagen vorhanden<br />
• Sie ermöglicht die vollständige Rückverfolgbarkeit aller<br />
Abfallprodukte; dies ist bei lokalen Müllsammelstellen und<br />
Dienstleistern auf dem Gebiet der Müllentsorgung nicht möglich<br />
Abfallmanagement im Wandel<br />
2006 wurden 622,3 Tonnen Abfall (über 34% des gesamten<br />
Abfallaufkommens der teilnehmenden Produktionsbetriebe) diesem<br />
Prozess zugeführt und somit nicht in einfachen Verbrennungsanlagen<br />
oder auf Deponien entsorgt, den beiden gängigsten Müllentsorgungsmethoden<br />
in Vietnam.<br />
2007 wurden 711,1 Tonnen an Abfällen mitverwertet. Eine darüber<br />
hinaus gehende Erweiterung des Systems wurde durch einen neuen<br />
Ansatz der lokalen Behörden eingedämmt, die für jede Region einen<br />
bestimmten Betrieb für die Müllsammlung ernannt haben. Dadurch<br />
bedingt konnten nicht alle vorgesehenen Projektpartner ihre Abfälle<br />
zu HOLCIM schicken.<br />
Wir treten jedoch weiterhin für umweltverträgliche Abfallmanagementlösungen<br />
ein und erweitern das Programm auf mehr Zulieferer in<br />
dem Land. Für den <strong>adidas</strong> Konzern in Vietnam ist dies eine großartige<br />
Möglichkeit, innerhalb unserer Industrie einen Maßstab hinsichtlich<br />
des Abfallmanagements zu setzen.<br />
Bei Zulieferern, die auch Produkte für andere Markenunternehmen<br />
herstellen, wird das SEA-Team mit diesen zusammenarbeiten, um<br />
sie davon zu überzeugen, sich an dem bestehenden Abfallverwertungssystem<br />
zu beteiligen. In einem nächsten Schritt werden wir das<br />
Projekt weiter fördern und auf die Produktionsbetriebe für<br />
Sportbekleidung und -zubehör in Vietnam ausdehnen. Diese können<br />
entweder dem bestehenden Projekt beitreten oder nach ähnlichen<br />
Konzepten in anderen Teilen des Landes suchen.
Unsere Programme für gesellschaftliches Engagement<br />
(,Community Affairs’) sind so vielfältig wie die Länder, in denen wir<br />
tätig sind. In diesem Kapitel erläutern wir unser Konzept für die<br />
Zusammenarbeit mit der Gesellschaft und was wir unter gesellschaftlichem<br />
Engagement verstehen. Wir beschreiben unsere Initiativen<br />
auf Konzernebene sowie wichtige Initiativen unserer Marken <strong>adidas</strong>,<br />
Reebok und TaylorMade.<br />
Unser ansatz<br />
Der <strong>adidas</strong> Konzern folgt einem weitgehend dezentralen und auf die<br />
einzelnen Marken ausgerichteten Ansatz für sein gemeinnütziges<br />
Engagement. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Mitarbeiter<br />
in den regionalen Tochtergesellschaften und den einzelnen<br />
Konzerneinheiten die Bedürfnisse und kulturellen Werte vor Ort<br />
am besten verstehen.<br />
GRUNDPFEILER DES PROGRAMMS<br />
Unser Programm zum gesellschaftlichen Engagement baut auf<br />
drei sich ergänzenden Grundpfeilern auf: Engagement in den<br />
Gemeinden, Mitarbeiterengagement und Spendenwesen des<br />
Unternehmens.<br />
Engagement in den Gemeinden<br />
Das gemeinnützige Engagement unseres Konzerns in den Gemeinden<br />
reicht von Kommunalprojekten über Marketinginitiativen für gute<br />
Zwecke bis hin zur Soforthilfe für Menschen in Not.<br />
Marketinginitiativen für gute Zwecke<br />
Der <strong>adidas</strong> Konzern arbeitet mit wohltätigen und karitativen<br />
Organisationen zusammen, um Produkte zu vertreiben, die sich<br />
positiv auf soziale Belange auswirken und gleichzeitig zur<br />
Erreichung unserer Unternehmensziele beitragen.<br />
Soforthilfemaßnahmen<br />
Wir beteiligen uns weltweit an Hilfsaktionen nach Naturkatastrophen<br />
und unterstützen Opfer, wie zum Beispiel der Hochwasser-<br />
und Überschwemmungskatastrophen in Indonesien und Indien, des<br />
Hurrikans Katrina in den USA und des Erdbebens in Peru.<br />
Einbeziehung der Mitarbeiter<br />
Mitarbeiterengagement unterstützt unsere Konzernziele im<br />
Bereich gesellschaftliches Engagement, indem es Mitarbeitern<br />
die Möglichkeit gibt, einen sinnvollen Beitrag zum Wohl der<br />
Gemeinschaft, in der sie arbeiten und oft auch leben, zu leisten.<br />
Spendenwesen des Unternehmens<br />
Bei den Spenden des <strong>adidas</strong> Konzerns handelt es sich in der Regel<br />
um Geldspenden, Produktspenden oder um andere Sachspenden<br />
und Dienstleistungen.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 47<br />
Die spezifische Ausprägung dieser drei Grundpfeiler wird in allen<br />
Gemeinden durch lokale kulturelle, wirtschaftliche und soziale<br />
Faktoren bestimmt. Der Sport <strong>als</strong> zentraler Gegenstand unserer<br />
Geschäftstätigkeit, bietet uns eine einzigartige Plattform, um die<br />
wichtigsten Probleme in den Gesellschaften, in denen wir tätig sind,<br />
anzugehen.<br />
PROGRAMME DER EINZELNEN MARKEN<br />
Initiativen, die die jeweiligen Identitäten und Werte der Marken<br />
reflektieren, können sich zwar in ihrer Art unterscheiden, allerdings<br />
zielen sie alle darauf ab, Kinder und junge Erwachsene zu unterstützen.<br />
AKTIVITäTEN DES KONZERNS<br />
Auf Konzernebene arbeiten wir mit Gemeinden zusammen, die sich<br />
rund um den Standort Herzogenaurach befinden, und unterstützen<br />
zudem karitative Einrichtungen auf der ganzen Welt. Wir engagieren<br />
uns auch in den Gemeinden unserer Zulieferer, und unterstützen<br />
Organisationen, die Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung in<br />
der Branche fördern.<br />
Wir unterstützen ausgewählte Projekte, die einen langfristigen<br />
Nutzen für die Gemeinschaft, in der wir leben und arbeiten,<br />
versprechen.<br />
Mitarbeiter-<br />
Employee<br />
engagement<br />
involvement<br />
Zusammenarbeit Our work in the mit communities<br />
der Gesellschaft<br />
Engagement Community<br />
in<br />
den involvement<br />
Gemeinden<br />
Initiativen Brand der / <strong>Group</strong> Marken initiatives<br />
/ des Konzerns<br />
Spendenwesen Corporate<br />
des<br />
Unternehmens<br />
giving
UmGanG mit Unserem Gesellschaftlichen<br />
enGaGement<br />
Die Konzernfunktion Gesellschaftliches Engagement (,Community<br />
Affairs’) gehört dem Team für Sozial- und Umweltangelegenheiten<br />
an und ist dafür zuständig, für das Spendenwesen sowie für andere<br />
gemeinnützige Tätigkeiten des Unternehmens eine konzernweite<br />
Richtung und Strategie zu entwickeln.<br />
Community Affairs arbeitet mit einem Netzwerk von Mitarbeitern<br />
aus verschiedenen Konzerneinheiten rund um die Welt, die soziale<br />
Verbesserungen in ihrem lokalen Umfeld vorantreiben.<br />
Wir unterstützen diese speziell bei der Auswahl und Umsetzung von<br />
Projekten. Die Herausforderung besteht bei diesem Ansatz darin,<br />
unsere <strong>Bericht</strong>erstattungsmechanismen zu verbessern, so dass wir<br />
uns ein klares Bild von den Aktivitäten auf lokaler Ebene machen<br />
und diese besser analysieren und darüber berichten können.<br />
Obwohl wir in den vergangenen Jahren die Qualität und den Umfang<br />
unserer <strong>Bericht</strong>erstattung zu unseren globalen Initiativen verbessert<br />
haben, sehen wir noch weiteres Potenzial für Verbesserungen in<br />
Bezug auf die Detaillierung unserer <strong>Bericht</strong>erstattungsaktivitäten.<br />
Darauf werden wir uns im Jahr 2008 konzentrieren.<br />
2007 haben wir unsere Strategie zum gesellschaftlichen Engagement<br />
überprüft. Wir haben uns zunehmend auf unser markenorientiertes<br />
Modell konzentriert und gleichzeitig den Grundstein für den Ausbau<br />
unserer bestehenden gesellschaftlichen und sozialen Programme<br />
in den Ländern gelegt, in denen unsere Zulieferer ansässig sind.<br />
initiatiVen des konzerns<br />
In den Gemeinden unserer Zulieferer unterstützen wir Projekte,<br />
die auf lokaler Ebene Lösungen für weltweit auftretende Probleme<br />
umsetzen, wie z.B. Gesundheits- oder Bildungsaspekte.<br />
Der Konzern und seine Mitarbeiter beteiligen sich zudem an<br />
verschiedenen gemeinnützigen Programmen vor Ort sowie an<br />
Spendenprojekten.<br />
Erfahren Sie mehr über:<br />
• Das Programm für reproduktive Gesundheit und HIV-AIDS mit<br />
Marie Stopes International in Vietnam und China<br />
• Bildungs- und Infrastrukturprogramm mit Sudhaar in Pakistan<br />
• Mitarbeiterengagement<br />
• Spendenwesen<br />
PROGRAMM FÜR REPRODUKTIVE GESUNDHEIT UND<br />
HIV-AIDS MIT MARIE STOPES INTERNATIONAL IN VIETNAM<br />
UND CHINA<br />
Die Anfänge des Projekts<br />
2003 berichteten wir über die Intensivierung unserer Partnerschaft<br />
mit der internationalen Gesundheitsorganisation Marie Stopes<br />
International (MSI). Anhand von Untersuchungen und Umfragen<br />
bei Zulieferfabriken in Vietnam im ersten Quartal 2004 wurde<br />
ein Projekt entwickelt, das sich mit dem Gesundheitsschutz von<br />
Arbeitnehmern im Allgemeinen sowie den Aspekten der<br />
Sexualität und Fortpflanzung (Reproduktion) befasst.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 48<br />
Im Januar 2005 begann in Vietnam die Implementierungsphase<br />
des Programms durch die Errichtung einer permanenten auf<br />
reproduktive Gesundheit spezialisierten Klinik für Arbeitnehmer<br />
und Einwohner der umliegenden Gemeinden. Seitdem besucht<br />
zudem ein mobiles Team die Fabriken und bietet verschiedene<br />
Dienstleistungen vor Ort an, darunter etwa die Schulung von<br />
Klinikpersonal in den Betrieben, ärztliche Behandlung im Bereich<br />
reproduktive Gesundheit, Verteilung von Informations- und<br />
Schulungsmaterial sowie Ausbildung freiwilliger Arbeitnehmer<br />
<strong>als</strong> Anlaufstelle für ihre Kollegen.<br />
Das Projekt im Jahr 2007<br />
2007 konnten sowohl die feste Klinikeinrichtung <strong>als</strong> auch die mobile<br />
Klinik ein Wachstum verzeichnen und ihr Ansehen noch weiter<br />
verbessern. Beide Kliniken sind voll ausgelastet. Die Beschäftigten<br />
der Zulieferer des <strong>adidas</strong> Konzerns sowie die Bevölkerung der<br />
umliegenden Gemeinden nutzen die angebotenen Dienstleistungen.<br />
Gleichzeitig fanden regelmäßige Treffen mit dem Management der<br />
Zulieferbetriebe, Mitarbeitern der Gesundheitsbehörden und anderer<br />
lokaler Anbieter von Gesundheitsdiensten statt, um sicherzustellen,<br />
dass die Aktivitäten auch nach Ende des offiziellen Projekts Anfang<br />
2009 fortgesetzt werden. Durch die Zusammenarbeit konnte auch<br />
ein wirksames Netz zu Kliniken, Krankenhäusern und Apotheken im<br />
Einzugsgebiet von Ho-Chi-Minh-Stadt aufgebaut werden, was die<br />
Überweisung von Patienten erleichterte.<br />
Ausblick<br />
Hinsichtlich der Nachhaltigkeit des Projekts sollte die feste<br />
Klinikeinrichtung bis Ende 2008 vollständig autark sein. Sämtliche<br />
Zulieferer des <strong>adidas</strong> Konzerns in Vietnam überprüfen derzeit die<br />
wichtigsten Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter und die Bestandteile des<br />
Programms, wie z.B. das ,Peer-Education-Programm’ (Ausbildung<br />
von Beschäftigten, damit sie ihre Kollegen mit Informationen über<br />
Empfängnisverhütung und reproduktive Gesundheit versorgen<br />
können) und mobile Dienstleistungen, die sie auch im Jahr 2009 und<br />
darüber hinaus fortsetzen möchten. Das Feedback war ausgezeichnet.<br />
Alle größeren Zulieferer arbeiten an individuell zugeschnittenen<br />
Paketen für ihre Betriebe und schaffen dafür ein entsprechendes<br />
Budget. Einige Zulieferer untersuchen Möglichkeiten zur Unterstützung<br />
von neu zu gründenden MSI-Kliniken in der Nähe ihrer<br />
Produktionsstätten; und MSI hat damit begonnen, das Programm<br />
und dessen Dienste bei einer größeren Anzahl von Zulieferern<br />
außerhalb des <strong>adidas</strong> Konzerns vorzustellen. Die Klinikdienste,<br />
öffnungszeiten und sonstige Informationen werden in diesen neu<br />
eingebundenen Fabriken bekannt gemacht, und die Mitarbeiter<br />
werden dazu aufgefordert, die feste Klinkeinrichtung zu besuchen.<br />
Unabhängige Beurteilung<br />
MSI und das Management der betroffenen Betriebe begrüßen eine<br />
neutrale externe Beurteilung des Programms, die in der ersten<br />
Jahreshälfte 2008 vorgenommen wird. Die Ergebnisse werden in die<br />
einzelnen Betriebspläne, die zusammen mit MSI entwickelt wurden,<br />
übernommen und für eine Überprüfung der Partnerschaft zwischen<br />
dem <strong>adidas</strong> Konzern und MSI herangezogen. Gleichzeitig werden die<br />
nächsten Schritte für diese Art des gesellschaftlichen Engagements<br />
vorbereitet.<br />
MSI-China-Programm<br />
2004 erkannten die chinesischen Behörden die zunehmenden<br />
Auswirkungen von HIV/AIDS an. Programme, die sich mit den<br />
wachsenden Gesundheitsrisiken für Arbeitnehmer in den<br />
Ballungszentren Chinas befassen, finden deshalb zunehmend<br />
Unterstützung. Vor diesem Hintergrund wird das MSI-China-<br />
Programm die bestmöglichen Methoden ermitteln, um die<br />
Arbeitnehmer vor HIV/AIDS und anderen Problemen bezüglich<br />
ihrer reproduktiven Gesundheit zu schützen. Das Programm<br />
geht vom Konzept der Eigenverantwortlichkeit aus.
Zu relativ geringen Kosten für die Fabrikleitung kann eine große<br />
Anzahl von Beschäftigten darin unterrichtet werden, wie sie sich<br />
vor Krankheiten schützen und was sie allgemein für ihre<br />
Gesundheit und ihr Wohlbefinden tun können.<br />
Vom Workshop bis zum Programmvorschlag<br />
Im Jahr 2005 war MSI intensiv mit der Umsetzung mehrerer<br />
wichtiger Projekte im Zusammenhang mit HIV/AIDS in yunnan,<br />
einer der Provinzen mit der höchsten Infektionsrate in China, und<br />
an der Eröffnung und Weiterentwicklung seiner neuen China-MSI-<br />
Kliniken beschäftigt. In den Räumlichkeiten des <strong>adidas</strong> Konzerns<br />
in Guangzhou wurde in Zusammenarbeit mit MSI ein Workshop<br />
abgehalten, um die beteiligten Interessengruppen zusammenzubringen<br />
und die bei zwei verschiedenen Zulieferern erstellte<br />
Bedarfsanalyse zu prüfen. Wir erhielten Feedback von den<br />
Fabriken, dem Guangdong Bureau of Health, der Family Planning<br />
Association, dem CDC China und Experten vom Migrant Labour<br />
Research & Service Center der Zhongshan University und dem<br />
Guangdong Womens College.<br />
Nach dem Workshop wandten sich sowohl MSI <strong>als</strong> auch der <strong>adidas</strong><br />
Konzern an verschiedene Organisationen, um ihre Beteiligung<br />
zu gewinnen und aus dem Projekt ein sektorübergreifendes<br />
Engagement privater und öffentlicher Stellen zu machen. MSI<br />
reichte einen Vorschlag für ein Programm ein, das auf die<br />
Bedürfnisse von Arbeitnehmern in Guangzhou und Dongguan<br />
eingeht und Tausende von Fabriken und Hunderttausende von<br />
Arbeitnehmern erreichen könnte. Zurzeit besteht die Möglichkeit,<br />
dass das Programm im Rahmen der China Health Alliance durch<br />
die Aktivitäten der Global Health Initiative weitergeführt wird.<br />
Im nächsten Jahr werden wir über die Fortschritte berichten.<br />
BILDUNGS- UND INFRASTRUKTURPROGRAMM MIT<br />
SUDHAAR IN PAKISTAN<br />
Seit mehr <strong>als</strong> 30 Jahren bezieht der <strong>adidas</strong> Konzern Fußbälle<br />
aus Pakistan.<br />
Sialkot, das pakistanische Zentrum der Fußballherstellung, wurde<br />
immer wieder in Verbindung mit dem Thema Kinderarbeit gebracht.<br />
Um dem entgegenzuwirken, wurde durch eine branchenweite<br />
Initiative mit Unterstützung durch die Internationale Arbeitsorganisation,<br />
die FIFA und UNICEF ein unabhängiges und<br />
eigenverantwortliches Gremium geschaffen, das die Einhaltung<br />
des Verbots der Kinderarbeit überwacht.<br />
Um die Ursachen für Kinderarbeit anzugehen, d.h. Armut,<br />
Arbeitslosigkeit und fehlende Bildung, mussten in den ländlichen<br />
Gemeinden der Region die Bildungsstandards und die Möglichkeiten<br />
für den Schulbesuch verbessert werden. Genau dies wurde durch<br />
die lokale Nicht-Regierungsorganisation Sudhaar in Form ihres<br />
Programms zur Verbesserung von Bildungseinrichtungen und<br />
schulischer Infrastruktur in Angriff genommen. Das Programm<br />
wird seit 2002 vollständig durch den <strong>adidas</strong> Konzern finanziert.<br />
Die Auswirkungen des Programms<br />
Das Ziel von Sudhaar ist es, in der Gesellschaft ein Bewusstsein für<br />
die Bedeutung von Bildung und die negativen Folgen von Kinderarbeit<br />
zu schaffen. Sudhaar motiviert die Eltern erfolgreich, ihre Kinder<br />
weiter zur Schule zu schicken, und hat außerdem Modellschulen<br />
entwickelt, Lehrer ausgebildet und die Ausbildungsplanung für<br />
die Regionalregierung übernommen.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 49<br />
Seit dem 1. September 2007 profitieren 19.266 Schüler in mehr <strong>als</strong><br />
125 staatlichen Schulen direkt von den verbesserten Schuleinrichtungen<br />
und dem Zugang zu besserer Ausbildung. Viele davon<br />
stammen aus Familien, die ihren Lebensunterhalt mit dem Nähen<br />
von Fußbällen verdienen und die 20% der ländlichen Bevölkerung<br />
in den Einzugsgebieten der Schulen ausmachen. Das Programm<br />
legt besonderen Wert auf Kompetenzbildung, indem es die von den<br />
kommunalen Behörden angebotenen Ausbildungsmöglichkeiten<br />
stärkt und die Beteiligung der Eltern und der ländlichen<br />
Gemeinden fördert.<br />
MITARBEITERENGAGEMENT<br />
Kids’ Sport Fun Day, Deutschland<br />
Aus der Zusammenarbeit zwischen Community Affairs und Human<br />
Resources entstand die Idee, den Auszubildenden des <strong>adidas</strong><br />
Konzerns die Möglichkeit zu geben, gemeinnützige Veranstaltungen<br />
zu organisieren. Mit dem ‚Kids’ Sport Fun Day’ hatten sie 2007 zum<br />
zweiten Mal die Gelegenheit dazu.<br />
Das Ziel dieses Vorhabens war es, sozial benachteiligten Kindern<br />
aus der Region zu ermöglichen, an einem aufregenden Sporttag in<br />
der Konzernzentrale in Herzogenaurach teilzunehmen. Gleichzeitig<br />
sollten die Auszubildenden die Gelegenheit erhalten, ein Projekt<br />
selbst zu planen und in die Praxis umzusetzen. Der ‚Kids’ Sport<br />
Fun Day’ findet auch 2008 wieder statt.<br />
Nach dem Erfolg des Projekts arbeiten Community Affairs und<br />
Human Resources im Rahmen einer ähnlichen Veranstaltung eng<br />
zusammen. Diese wird von unseren ReBound-Schülern organisiert,<br />
einer Gruppe, die sich aus unseren besten Praktikanten<br />
zusammensetzt. Das Projekt findet 2008 statt.<br />
Business@School, Deutschland<br />
Das Projekt ‚business@school’ ist eine Bildungsinitiative der<br />
Boston Consulting <strong>Group</strong> (BCG) und soll Brücken bauen zwischen<br />
Unternehmen und Schulen in verschiedenen Ländern. Es unterstützt<br />
1.900 Schüler aus Deutschland, österreich, Italien, Singapur und<br />
der Schweiz dabei, in der Praxis Unternehmen kennenzulernen<br />
und Erfahrungen zu sammeln.<br />
Der <strong>adidas</strong> Konzern arbeitet partnerschaftlich mit der Boston<br />
Consulting <strong>Group</strong> und dem Gymnasium in Herzogenaurach<br />
zusammen und unterstützt das Projekt mit sechs ,Trainern’ - drei<br />
Betreuern aus dem <strong>adidas</strong> Konzern und drei Beratern von BCG.<br />
Fakten und Methodik Schüler und Lehrer profitieren gleichermaßen<br />
von ‚business@school’. Neben der Vermittlung betriebswirts chaftlicher<br />
Fakten und Methoden hilft ein Wettbewerb den Schülern bei<br />
der Karriereplanung und bietet ihnen die Möglichkeit, Schlüsselqualifikationen<br />
zu erwerben, wie z.B. Teamarbeit, Präsentationen<br />
und Recherchetechniken. Sowohl Lehrer <strong>als</strong> auch Schüler erfahren<br />
dadurch neue Formen des Lehrens und Lernens. Der teilnehmenden<br />
Schule bietet sich die Gelegenheit, nützliche Kontakte zum <strong>adidas</strong><br />
Konzern zu knüpfen und Einblicke in die Sportartikelbranche<br />
zu erhalten.
SPENDENWESEN<br />
Hilfsmaßnahmen von Terre des Hommes in Bihar, Indien<br />
Rund 15 Millionen Menschen haben 2007 durch den Monsunregen<br />
in Bihar ihr Zuhause verloren. Nahezu eine Million Menschen leben<br />
in Hilfslagern, Zelten oder Behelfsunterkünften mit einfachen<br />
Dächern aus Plastik oder Leinentüchern.<br />
Die Nahrungsmittelversorgung war eines der größten Probleme,<br />
da Kochen nicht möglich war und alle Getreidevorräte entweder<br />
weggeschwemmt wurden oder im Wasser verfaulten. Durch die<br />
ersten Hilfsmaßnahmen standen Lebensmittel in nur sehr<br />
dürftigem Umfang zur Verfügung.<br />
Dies veranlasste uns dazu, die Arbeit von Terre des Hommes e.V.<br />
finanziell zu unterstützen.<br />
Am dringendsten benötigten die Opfer dieser Naturkatastrophe<br />
Medikamente, Lebensmittel und Unterkünfte, und für eben diese<br />
Zwecke wurde die Spende des <strong>adidas</strong> Konzerns eingesetzt.<br />
SOS-Kinderdorf in Südafrika<br />
SOS-Kinderdörfer startete 2004 zusammen mit der FIFA die<br />
Kampagne ,6 Dörfer für 2006’, um Mittel für die Errichtung von<br />
sechs neuen SOS-Kinderdörfern zu beschaffen. Der <strong>adidas</strong><br />
Konzern finanzierte den Bau eines Familienhauses im SOS-<br />
Kinderdorf in Rustenburg, Südafrika.<br />
SOS unterstützt von HIV/AIDS betroffene Kinder durch seine<br />
Sozialzentren und Kinderdörfer. Der <strong>adidas</strong> Konzern half beim Bau<br />
des neuen SOS-Kinderdorfes in Rustenburg im Nordwesten des<br />
Landes. Die Stadt hat 53.000 Einwohner und liegt in einer der<br />
wachstumsstärksten Regionen Südafrikas. Die schnelle Expansion<br />
hat jedoch eine Kehrseite: Die Zahl der notleidenden Menschen,<br />
und besonders die der notleidenden Kinder, steigt rapide an.<br />
Im SOS-Kinderdorf in Rustenburg sollen Kinder, die allein auf der<br />
Welt stehen, langfristig ein familienähnliches Zuhause finden. Auf<br />
diese Weise wachsen sie geborgen in einer sicheren Umgebung auf<br />
und haben die Chance auf eine positive Zukunft. Um den Kindern in<br />
Südafrika eine bessere Zukunft zu ermöglichen und die Folgen von<br />
HIV/AIDS zu behandeln, haben wir beschlossen, das Familienhaus<br />
über die nächsten Jahre in Bezug auf dessen laufende jährliche<br />
Kosten zu unterstützen.<br />
Impfprogramm von ,Save the Children’<br />
Aufbauend auf unserer Beziehung zu der Nicht-Regierungsorganisation<br />
,Save the Children’ haben wir diese bei ihrem<br />
weltweiten Impfprogramm für Kinder unterstützt.<br />
Sechs Millionen Kinder könnten jährlich durch leicht erhältliche und<br />
kostengünstige Mittel gerettet werden. Unzählige Kinder sterben<br />
noch bevor sie das fünfte Lebensjahr erreichen an Krankheiten<br />
wie Masern, Kinderlähmung oder Lungenentzündung, d.h. an<br />
Krankheiten, die in den Industrieländern längst keine Bedrohung<br />
mehr darstellen. Die Hauptursache für die meisten dieser Krankheiten<br />
ist schlichtweg die Armut. Selbst in Regionen, in denen es eine<br />
medizinische Versorgung gibt, kann sich die durchschnittliche<br />
Familie diese häufig nicht leisten oder nutzen. ,Save the Children’<br />
gibt im Rahmen ihres Programms Impfstoffe aus, um Kinder vor<br />
diesen vermeidbaren Krankheiten zu schützen.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 50<br />
Bolivien ist derzeit das ärmste Land in Südamerika. Dort leben zwei<br />
Drittel der Bevölkerung in Armut, was sich auf die Gesundheit und<br />
die Lebenserwartung der bolivianischen Kinder auswirkt. Zur<br />
Unterstützung der Arbeit von ,Save the Children’ haben wir Mittel<br />
bereitgestellt, um alle Kinder einer Schule in Bolivien impfen<br />
zu lassen.<br />
Humanitäre Hilfsarbeit<br />
Wir haben Beziehungen zu ausgesuchten humanitären Organisationen<br />
aufgebaut, um durch unsere Produktspenden maximale Hilfe zu<br />
leisten. Im Jahr 2007 haben wir rund 900.000 Produkte für wohltätige<br />
Zwecke gespendet.<br />
Unsere wichtigsten Partner sind das ,Global Aid Network’, ,Goldene<br />
Lilien Mission’ und ‚Luftfahrt ohne Grenzen e.V.’. Mithilfe dieser<br />
Organisationen haben verschiedene humanitäre Hilfskonvois in den<br />
vergangenen beiden Jahren Hilfsmittel, zu denen auch Produkte des<br />
<strong>adidas</strong> Konzerns zählten, ausgeliefert.<br />
initiatiVen Von <strong>adidas</strong><br />
Die Initiativen der Marke <strong>adidas</strong> werden durch den Adi Dassler Fund<br />
und lokale Programme unterstützt, die durch unsere Standorte in<br />
den jeweiligen Ländern betreut werden.<br />
Programme des Adi Dassler Fund<br />
• Right to Play<br />
• PeacePlayers International<br />
• Coaching for Hope, Burkina Faso<br />
• Diambars Institute, Senegal<br />
Lokale Programme<br />
• Verschiedene Ausbildungs- und Sportinitiativen für Jugendliche<br />
in den USA<br />
• ,Terry Fox’ Marketingprojekt für gute Zwecke, Kanada<br />
• Special Olympics, Japan<br />
• Good Neighbors International, Korea<br />
PROGRAMME DES ADI DASSLER FUND<br />
Der Adi Dassler Fund unterstützt Organisationen, die Kinder<br />
mit Trainern zusammenbringen, die neben sportlichen auch<br />
menschliche Werte vermitteln. Diese Organisationen und ihre<br />
Programme nutzen den Sport, um Werte wie Selbstvertrauen,<br />
Respekt und Teamwork zu lehren. Diese helfen dabei, Hindernisse<br />
abzubauen und den Menschen ein gesünderes und besseres Leben<br />
zu ermöglichen. Die Stiftung wird weltweit von der Marke <strong>adidas</strong><br />
und ihren Angestellten unterstützt.<br />
Right To Play<br />
Die humanitäre Organisation ,Right To Play’ versucht mit speziell<br />
ausgearbeiteten Spiel- und Sportprogrammen für Kinder und<br />
Gemeinschaften, die von Krieg, Armut und Krankheiten betroffen<br />
sind, die Gesundheit zu fördern, Qualifikationen für das Leben zu<br />
vermitteln und den Frieden zu fördern. ,Right to Play’ arbeitet<br />
sowohl humanitär <strong>als</strong> auch entwicklungsbezogen und betreibt<br />
Projekte in über 20 Ländern in Afrika, Asien und dem Nahen Osten.
,Right To Play’ ist die einzige weltweit tätige Organisation, die Sport<br />
für Entwicklungs- und Friedensprogramme umsetzt und sich aktiv<br />
in diesem Bereich an der Forschungsarbeit und der Entwicklung<br />
von Verfahrensweisen beteiligt.<br />
,Right To Play’ konzentriert sich auf vier strategische<br />
Programmbereiche:<br />
• Grundausbildung und ganzheitliche Kindesentwicklung<br />
• Gesundheitsförderung und Prävention von Krankheiten<br />
• Konfliktbewältigung und Friedensförderung<br />
• Entwicklung und Beteiligung von Gemeinschaften.<br />
In Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen, Geldgebern und<br />
lokalen Gemeinschaften passt ,Right To Play’ jedes Programm<br />
auf die jeweiligen Bedürfnisse an.<br />
Die Grundsätze gemäß der Konvention über die Rechte des Kindes<br />
liegen jedem Handeln von ,Right To Play’ zugrunde. Die Organisation<br />
stellt sicher, dass die Kinder am äußersten Rand unserer Gesellschaft<br />
von unseren Programmen profitieren. Dazu zählen Straßenkinder,<br />
ehemalige Kindersoldaten, Flüchtlinge und von HIV und AIDS<br />
betroffene Kinder.<br />
Der Adi Dassler Fund, <strong>adidas</strong> und ,Right To Play’ haben 2007 die<br />
,Red Ball Campaign’ (‚Kampagne roter Ball’) konzipiert. Diese<br />
verfolgte zwei Hauptziele. Zum einen sollten die Programme von<br />
,Right to Play’ auf der ganzen Welt mit Produkten und finanziellen<br />
Mitteln unterstützt werden. Zum anderen sollte Bewusstsein für die<br />
Mission von ,Right To Play’ geschaffen und herausgestellt werden,<br />
wie der Sport das Leben von Kindern verändern kann.<br />
Um die Ziele zu erreichen, stellte <strong>adidas</strong> ,Right to Play’<br />
100.000 Fußbälle zur Verwendung in den Programmen auf der<br />
ganzen Welt zur Verfügung. Zudem wurde eine Kampagne in<br />
unserem eigenen Einzelhandel und in unseren Factory Outlets<br />
an mehr <strong>als</strong> 400 Standorten weltweit durchgeführt. Im Rahmen der<br />
Kampagne wurden ,Right To Play’ und seine Programme an<br />
erstklassigen Standorten von <strong>adidas</strong> Läden vorgestellt, u.a. in der<br />
Londoner Oxford Street. Verkauft wurde ein roter Minifußball.<br />
Sämtliche Erlöse aus dem Verkauf des Balls wurden an ,Right To Play’<br />
gespendet. Im Rahmen gemeinsamer Veranstaltungen von<br />
,Right To Play’ und Partnern von <strong>adidas</strong> konnte verstärkt auf die<br />
Ziele und Programme hingewiesen werden, wie z.B. auf einer<br />
Medienveranstaltung mit dem Fußballer Zinedine Zidane in Athen.<br />
Es ist geplant, die Kampagne über die nächsten vier Jahre jährlich<br />
einen Monat lang durchzuführen.<br />
PeacePlayers International<br />
,PeacePlayers International’ (PPI) ist eine weltweit tätige<br />
Organisation, die den Sport nutzt, um junge Menschen aus<br />
gespaltenen Gesellschaften zusammenzuführen und auszubilden.<br />
PPI ist davon überzeugt, dass ,Kinder, die zusammen spielen, auch<br />
lernen können, miteinander zu leben’. Die aktuellen Programme<br />
in Nordirland, Südafrika, Zypern und dem Nahen Osten führen<br />
Tausende von Kindern zusammen, um positive Beziehungen<br />
zueinander aufzubauen, Führungsqualitäten zu entwickeln und die<br />
Zukunft dieser Kinder zu verbessern. Im Laufe der letzten sechs<br />
Jahre hat die Organisation mit mehr <strong>als</strong> 45.000 Kindern gearbeitet.<br />
An der Spitze von ‚PeacePlayers International’ steht ein globales<br />
Netzwerk junger Führungskräfte, die <strong>als</strong> Trainer, Mentoren und<br />
Vermittler zusammenarbeiten.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 51<br />
Der Adi Dassler Fund unterstützt das Programm von ,PeacePlayers’<br />
im Nahen Osten mit Geld- und Produktspenden. Dies ermöglicht die<br />
Unterstützung der folgenden Projekte:<br />
• ,Twinned Basketball Clubs’, ein Netzwerk mit Gruppen jüdischisraelischer,<br />
arabisch-israelischer und palästinensischer<br />
Kinder unter der Anleitung einer Gruppe von Trainern<br />
unterschiedlicher Herkunft<br />
• Ein Projekt zur Entwicklung von Führungsqualitäten, in dessen<br />
Rahmen Jugendliche aus allen Bereichen Fähigkeiten vermittelt<br />
werden, die sie benötigen, um in ihren Gemeinden positive<br />
Veränderungen zu bewirken<br />
• ,Grass Roots Hoops’, Westbank – eine Initiative, deren Ziel es ist,<br />
in unterprivilegierten Gebieten Kapazitäten und Infrastruktur<br />
aufzubauen, und die wöchentliche Praxisveranstaltungen mit<br />
,gefährdeten’ Kindern abhält<br />
• ,BasketPal Camps’ – hier treten gemischte Teams im Basketball<br />
gegeneinander an und nehmen an Workshops zur<br />
Teamentwicklung und zur Friedensförderung teil.<br />
Zusätzlich zur Unterstützung dieser Programme im Nahen Osten<br />
hat der Adi Dassler Fund an einem neuen Projekt in New Orleans<br />
eng mit ,PeacePlayers’ zusammengearbeitet. ,PeacePlayers’<br />
ermittelte hier die Bedürfnisse für die Jugendentwicklung und<br />
Sportprogramme in dem vom Hurrikan Katrina betroffenen Gebiet.<br />
Am dringendsten erforderlich ist die Verbesserung der Lese- und<br />
Schreibfähigkeit. Das Ziel für das erste Jahr der Umsetzung ist<br />
die Teilnahme von 2.000 Personen an den PPI-Programmen in<br />
der Region.<br />
Coaching for Hope, Burkina Faso<br />
Die Nicht-Regierungsorganisation ,Coaching for Hope’ versucht<br />
über den Fußball, benachteiligte junge Menschen in Entwicklungsländern<br />
zu unterstützen und ihnen die Gefahren von HIV und AIDS<br />
bewusst zu machen. Dies erfolgt durch die Ausbildung lokaler<br />
Trainer und Pädagogen, damit diese die Kinder in ihren Gemeinden<br />
im Fußball trainieren und zu HIV/AIDS informieren können. Zuvor<br />
müssen die lokalen Pädagogen bzw. Erzieher jedoch selbst an<br />
intensiven Schulungskursen teilnehmen, bei denen sie zur HIV/<br />
AIDS-Aufklärung geschult werden. Gleichzeitig erhalten sie eine<br />
Einführung in die Fußballlehre durch Fußballtrainer aus der<br />
britischen Profiliga. Nach Abschluss der Ausbildung werden sie<br />
auch weiterhin durch zusätzliche Schulungen fortgebildet und<br />
erhalten Unterstützung durch britische Trainer und die Mitarbeiter<br />
von ,Coaching for Hope’, um das Erlernte in die Praxis umzusetzen.<br />
Die lokalen Erzieher werden dabei nach und nach so ausgebildet,<br />
dass sie ihre eigenen ,Coaching for Hope’-Schulen betreiben können.<br />
,Coaching for Hope’ betreibt zurzeit Programme in Westafrika<br />
und Südafrika.<br />
<strong>adidas</strong> hat 2007 die Partnerschaft mit ,Coaching for Hope’ mit dem<br />
Programm in Burkina Faso begonnen. Im Laufe des Jahres fanden<br />
verschiedene Spendenaktionen statt, an denen sich Mitarbeiter,<br />
Kunden und Sportler von <strong>adidas</strong> beteiligten. Mehr <strong>als</strong> 120 Mitarbeiter<br />
aus Großbritannien, den Beneluxländern und Irland haben an einem<br />
wohltätigen Fußballturnier teilgenommen, und eine karitative Feier<br />
in Stockport bei Manchester verzeichnete über 170 Teilnehmer. Die<br />
eingegangenen Spendengelder wurden zur Unterstützung des<br />
Projekts in Burkina Faso sowie des Waisenhauses ,Association<br />
Managre Nooma for the Protection of Orphans (AMPO)’ in<br />
Ouagadougou eingesetzt. Unsere Mitarbeiter unterstützen<br />
,Coaching for Hope’ zudem durch Sachspenden wie Schuhe<br />
und Bekleidung.
Diambars Institute, Senegal<br />
Das 2003 von den Profifußballern Jimmy Adjovi-Boco, Saer Seck,<br />
Bernard Lama und Patrick Vieira gegründete ,Diambars Institute’<br />
bietet viel versprechenden jungen Fußballtalenten eine Umgebung,<br />
in der Bildung, Fußballtraining sowie allgemeine Wertvorstellungen<br />
in einer einzigartigen Lernerfahrung vereint werden.<br />
Diambars ist eine Bildungsplattform, die nicht nur der fußballerischen<br />
Ausbildung von besonders talentierten Fußballern dient,<br />
sondern sie will auch Individualität fördern und den Jugendlichen<br />
vermitteln, was es bedeutet, eine Vorbildfunktion zu haben.<br />
<strong>adidas</strong> Frankreich unterstützt Diambars finanziell seit 2003 und hat<br />
die Unterstützung bis 2010 bereits zugesagt. Zwischen den Kindern<br />
von Diambars und den Mitarbeitern von <strong>adidas</strong> Frankreich ist eine<br />
enge Beziehung entstanden. Sie stehen das ganze Jahr über mitei nander<br />
in Verbindung und im Rahmen der jährlichen Sommerreise<br />
nach Frankreich verbringen die Kinder von Diambars stets einige<br />
Tage zuhause bei unseren Mitarbeitern.<br />
LOKALE PROGRAMME<br />
Verschiedene Ausbildungs- und Sportinitiativen für<br />
Jugendliche in den USA<br />
Im Mittelpunkt unserer Aktivitäten für gesellschaftliches<br />
Engagement in den USA steht die Unterstützung junger Menschen,<br />
ihre Talente zu nutzen und das Potenzial voll auszuschöpfen. Unsere<br />
Initiativen in den Bereichen Bildung und Sport bieten benachteiligten<br />
oder mit schweren Lebenssituationen konfrontierten Jugendlichen<br />
Chancen.<br />
Beispiele dafür, wie wir dieses Ziel erreichen, sind:<br />
• Das <strong>adidas</strong> Stipendienprogramm ,Earn your Stripes’ vergibt<br />
Geldstipendien an Schüler im letzten Highschool-Jahr, die<br />
besondere Leistungen im sozialen, schulischen und sportlichen<br />
Bereich zeigen.<br />
• In Zusammenarbeit mit der lokalen gemeinnützigen Organisation<br />
,Schoolhouse Supplies’ spendet <strong>adidas</strong> Rucksäcke und Schulzubehör<br />
an sozial benachteiligte Schüler. Die Mitarbeiter von <strong>adidas</strong> helfen<br />
dabei zu Schuljahresbeginn, die Schultaschen bzw. Rucksäcke zu<br />
füllen und bereitzustellen.<br />
• Im Sommer 2007 hat <strong>adidas</strong> das erste <strong>adidas</strong> Sport-Camp in der<br />
Nordamerikazentrale von <strong>adidas</strong> in Portland veranstaltet.<br />
Gemeinsam mit den staatlichen Schulen in Portland haben wir<br />
mit den Kindern vor Ort zusammengearbeitet, die ansonsten nicht<br />
die Möglichkeit gehabt hätten, ein derartiges Sport-Camp zu<br />
besuchen. Während des einwöchigen Fußball- und Basketball-<br />
Camps haben Mitarbeiter und Trainer aus der Gemeinde<br />
ehrenamtlich sportliche Fähigkeiten und Werte wie Teamarbeit,<br />
Engagement und Selbstvertrauen vermittelt. Der Erfolg dieses<br />
Camps bildet die Grundlage für die Entwicklung eines erweiterten<br />
Sportprogramms gemeinsam mit den staatlichen Schulen in<br />
Portland, das für 2008 geplant ist.<br />
• 2007 wüteten Waldbrände in den Gemeinden Südkaliforniens und<br />
zerstörten Eigenheime, Besitztümer und das Leben Tausender<br />
von Familien. Über die Partnerschaft mit der gemeinnützigen<br />
Organisation ,Soles4Souls’ und der humanitären Hilfsorganisation<br />
,Assist International’ hat <strong>adidas</strong> <strong>als</strong> Hilfe für die Opfer der<br />
Waldbrände Bekleidungsprodukte gespendet.<br />
Wir bewerten kontinuierlich, wie wir am besten für die Bedürfnisse<br />
der Gesellschaft eintreten können und entwickeln Programme und<br />
Initiativen, die wichtige Beiträge leisten können. Unsere Mitarbeiter<br />
wissen, wie wichtig es ist, bei Problemen in der Gesellschaft zu<br />
Sozial- und Umweltbericht • 52<br />
helfen, und sie sind für einen Großteil des Erfolgs unserer<br />
Programme verantwortlich, indem sie ihre Zeit zur Verfügung<br />
stellen, sich finanziell und durch sonstige Spenden an den<br />
Programmen beteiligen.<br />
,Terry Fox’ Marketingprojekt für gute Zwecke, Kanada<br />
<strong>adidas</strong> Kanada und die Terry Fox Stiftung haben sich zusammengeschlossen,<br />
um den indigoblauen Schuh mit Symbolcharakter, den<br />
<strong>adidas</strong> Orion TF, vorzustellen. Alle Erlöse aus dem Verkauf kommen<br />
der Terry Fox Stiftung zugute.<br />
Terry Fox war ein junger Kanadier, der durch eine Krebserkrankung<br />
ein Bein verlor. Sein Ziel war es, Geld für die Krebsforschung zu<br />
sammeln, indem er in seinem so genannten ,Marathon der<br />
Hoffnung’ quer durch ganz Kanada lief. Fox trug bei seinem Lauf<br />
seinen Lieblingslaufschuh, den <strong>adidas</strong> Orion von 1979, den <strong>adidas</strong><br />
ihm 1980 zur Verfügung stellte. Terry Fox musste nach 143 Tagen<br />
und mehr <strong>als</strong> 4.800 Laufkilometern aufgeben, weil die Krankheit<br />
erneut bei ihm ausbrach. Doch auf seinem Weg hatte er weltweit<br />
die Aufmerksamkeit der Menschen geweckt und Millionen von<br />
Dollar gesammelt.<br />
Bis heute ist die Terry Fox Stiftung der Vision und den Grundsätzen<br />
ihres Namensgebers treu geblieben. Sie sammelt weiterhin Geld für<br />
die Krebsforschung durch den jährlichen Terry-Fox-Lauf, Geldspenden<br />
und gezielte Sachspenden. Dies ist das erste Mal, dass die Terry Fox<br />
Stiftung eine Partnerschaft mit einem Unternehmen eingegangen ist.<br />
Gemeinsam mit der Terry Fox Stiftung untersucht <strong>adidas</strong> Kanada<br />
jedes Jahr Initiativen, die:<br />
• Auf die Terry Fox Stiftung hinweisen und die Aufmerksamkeit<br />
steigern;<br />
• Die Teilnehmerzahl an dem jährlichen Lauf erhöhen;<br />
• Der Stiftung Spendengelder sichern.<br />
Special Olympics, Japan<br />
Die ,Special Olympics’ sind eine internationale Organisation, die<br />
Kindern und Erwachsenen mit geistiger Behinderung die<br />
Möglichkeit gibt, durch Sport an der Gesellschaft teilzunehmen.<br />
Wir sind der Ansicht, dass ,Special Olympics’ <strong>adidas</strong>’ Werte der<br />
Leidenschaft, der Authentizität und der Ehrlichkeit im Sport vermitteln.<br />
Wir halten es für wichtig, Geld zur Finanzierung bereitzustellen,<br />
aber die Bereitschaft zur freiwilligen Mithilfe der <strong>adidas</strong> Mitarbeiter<br />
ist noch wichtiger für erfolgreiche gemeinnützige Programme.<br />
Die Organisation wird schon seit 2005 durch die freiwillige und<br />
ehrenamtliche Mitarbeit von unseren Angestellten unterstützt.<br />
2007 haben 23 Mitarbeiter jeweils zwei Tage <strong>als</strong> freiwillige Helfer<br />
an der Arbeit von ,Special Olympics’ teilgenommen. Unsere<br />
Unterstützung umfasste zudem die Versorgung mit Produkten<br />
und öffentlichkeitsarbeit durch <strong>adidas</strong> Japan.<br />
Good Neighbors International, Korea<br />
,Good Neighbors International’ (GNI) ist eine internationale<br />
humanitäre Entwicklungsorganisation aus Korea. Sie wurde 1991<br />
gegründet und war die erste internationale Nicht-Regierungsorganisation<br />
in Korea mit ,General Consultative Status’, dem<br />
höchsten Konsultativstatus des Wirtschafts- und Sozialrats der<br />
Vereinten Nationen.
GNI konzentriert sich darauf, in Armut lebenden und unter<br />
Diskriminierung leidenden Kindern und Jugendlichen zu helfen<br />
und betreibt 60 wohltätige Einrichtungen in Korea.<br />
Inspiriert durch den ,Children’s Day’ (,Tag des Kindes’) hat<br />
<strong>adidas</strong> Korea Fußbälle an die wohltätigen Einrichtungen von<br />
GNI gespendet.<br />
Aufgrund dessen haben rund 2.000 sozial benachteiligte Kinder<br />
in den wohltätigen Einrichtungen angefangen, Fußball zu spielen.<br />
Dadurch verbesserte sich die physische Konstitution der Kinder<br />
und unter den Kindern entstand ein Teamgeist.<br />
initiatiVen Von reebok<br />
Reebok ist davon überzeugt, dass eine starke und konstante<br />
Präsenz in den Gemeinden auf der ganzen Welt unverzichtbar ist.<br />
Die Marke unterstützt gesellschaftliche und humanitäre<br />
Programme, die in den Leben junger und benachteiligter<br />
Menschen wichtige Beiträge leisten.<br />
Die wichtigsten Projekte von Reebok sind:<br />
• Kommunale Beziehungen<br />
• Reebok 4 Real<br />
• Reach<br />
• Community Relations Reebok Recognition Program<br />
• Reebok Foundation<br />
• Peace Games, Inc.<br />
• Bridge Over Troubled Waters<br />
KOMMUNALE BEZIEHUNGEN<br />
Reebok hat 2007 die ,Global Corporate Citizenship Plattform’<br />
eingeführt – eine Reihe von Programmen für benachteiligte<br />
Gemeinden und Gruppen, die unterprivilegierten Jugendlichen<br />
helfen, ihr Potenzial zu realisieren und ein gesünderes, besseres<br />
Leben zu führen. Derzeit umfasst diese Plattform ,Reebok 4 Real’,<br />
,Reach’, ,Community Relations Reebok Recognition Program’ und<br />
die ,Reebok Foundation’.<br />
REEBOK 4 REAL<br />
Als ein Hauptpfeiler der ,Global Corporate Citizenship Plattform’<br />
fungiert ,Reebok 4 Real’ <strong>als</strong> Katalysator für die Realisierung des<br />
Markenziels: die Jugend der Welt zu befähigen, ihr Potenzial voll<br />
auszuschöpfen. ,Reebok 4 Real’ hat sich zwar aus dem weltweit<br />
anerkannten Programm ,Reebok Human Rights Award’ entwickelt,<br />
ist jedoch hinsichtlich Umfang und Reichweite breiter ausgelegt.<br />
Durch die Errichtung eines Netzwerks aus Reebok Mitarbeitern,<br />
Sportlern, Künstlern und Einzelhändlern zum Nutzen junger<br />
Menschen stärkt Reebok die eigene Entschlossenheit, ein<br />
verantwortungsbewusstes Mitglied in der Gesellschaft zu sein, das<br />
sich der Unterstützung der Jugend der Welt verschrieben hat.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 53<br />
REACH<br />
Durch das Reebok-Programm ,Reach’ befähigt und ermutigt die<br />
Marke Mitarbeiter auf der ganzen Welt dazu, ihren Beitrag zu leisten<br />
und in ihren Gemeinden positiv aktiv zu werden. Über kleinere<br />
‚Reach’-Subventionen, die Vollzeitmitarbeitern von Reebok für<br />
anerkannte gemeinnützige Zwecke gewährt werden, spricht das<br />
Unternehmen eine Einladung an seine Mitarbeiter aus, über ihre<br />
eigenen Mittel hinaus für ein Projekt Hilfe anzubieten, das ihnen<br />
und ihren Familien am Herzen liegt.<br />
Reebok hat in wichtigen Märkten auf der ganzen Welt wie in den<br />
USA, Kanada, Mexiko, Amsterdam und Hongkong für ,Reach’<br />
freiwillige Mitarbeitergremien gegründet. Zusätzlich zu der Prüfung<br />
der Subventionsanträge von Mitarbeitern kümmern sich die<br />
,Reach’-Gremiumsmitglieder in den USA auch um Koordination,<br />
Management und die Teilnahme an Programmen zum Mitarbeite rengagement<br />
und karitativen Maßnahmen in ihren lokalen<br />
Gemeinden.<br />
COMMUNITy RELATIONS REEBOK RECOGNITION PROGRAM<br />
Das Programm würdigt Einzelpersonen, die in den Leben junger<br />
Menschen entweder über ihren auserwählten Beruf oder freiwillige<br />
Maßnahmen einen wichtigen Beitrag leisten. Reebok lädt diese<br />
Personen, die mit jungen Menschen arbeiten, während einer<br />
bestimmten Woche im Jahr in die Zentrale von Reebok in Canton,<br />
Massachusetts ein, um dort zu Preisnachlässen einzukaufen.<br />
REEBOK FOUNDATION<br />
Die ,Reebok Foundation’ (Reebok Stiftung) wurde 1986 gegründet,<br />
um sich auf sozial verantwortliche Projekte zu konzentrieren und<br />
sich dahingehend vermehrt zu engagieren. Die Stiftung hat bereits<br />
mit Hunderten von gemeinnützigen Organisationen zusammengearbeitet<br />
und Millionen von Dollar gespendet.<br />
Die Reebok Stiftung konzentriert ihr Engagement auf Gemeinden,<br />
in denen sich Niederlassungen von Reebok befinden. Die Stiftung<br />
fördert soziale und wirtschaftliche Gleichheit und unterstützt<br />
diesbezüglich gemeinnützige Organisationen, die benachteiligte<br />
junge Menschen unterstützen und ihnen dabei helfen, ihr jeweiliges<br />
Potenzial voll auszuschöpfen und ein gesünderes, besseres Leben<br />
zu führen.<br />
Zudem können Reebok-Mitarbeiter in den USA über ein spezielles<br />
Programm Geld spenden, welches die Reebok Stiftung dann<br />
verdoppelt (bis zu 1.500 Dollar pro Jahr).<br />
PEACE GAMES, INC.<br />
Die Reebok Stiftung unterstützt ein Konfliktlösungsprogramm,<br />
das dazu dient, Gewalt im staatlichen Schulsystem zu verhindern.<br />
,Peace Games’ hat eine Initiative gestartet, die den derzeitigen<br />
Anstieg der Gewalt in der Stadt Boston, USA, eindämmen soll.<br />
,Peace Games’ lehrt Kindern, sich eigene sichere Klassenzimmer<br />
und Gemeinschaften zu schaffen, indem Partnerschaften mit<br />
Grundschulen, Familien, ehrenamtlich tätigen jungen Erwachsenen<br />
und Partnern aus der Gemeinde geschlossen werden.<br />
Im Laufe der nächsten drei Jahre ermöglichen es die von der<br />
Reebok Stiftung bereitgestellten Mittel ,Peace Games’:<br />
• Ihre Programme in 20% aller Grundschulen in Boston<br />
einzuführen;
• Durch Ausbildung von mehr <strong>als</strong> 500 Erziehern und<br />
Jugendbetreuern weitere 300.000 Kinder zu erreichen;<br />
• Eine öffentliche Bewusstseinskampagne zu starten, welche<br />
die innovative Arbeit der Menschen in Boston in den<br />
Mittelpunkt stellt.<br />
BRIDGE OVER TROUBLED WATERS<br />
Die Reebok Stiftung fördert die Organisation ,Bridge Over Troubled<br />
Waters’, die vernachlässigte und misshandelte Kinder dabei<br />
unterstützt, ihr Leben positiv zu verändern. Die Organisation hilft<br />
jedes Jahr Tausenden von Ausreißern und obdachlosen Jugendlichen,<br />
von denen viele in Haushalten aufgewachsen sind, die geprägt<br />
waren von Gewalt, Misshandlung und Vernachlässigung, häufig<br />
<strong>als</strong> Folge von Alkohol- oder Drogenmissbrauch.<br />
Durch Beratungen, medizinische und zahnmedizinische Versorgung,<br />
Bildungsmaßnahmen, berufsvorbereitende Programme, Sozialarbeit,<br />
Familienintervention und den Betrieb von temporären Wohneinrichtungen<br />
ermöglicht es die Organisation Kindern, die Teufelskreise<br />
von Armut, Misshandlung und Vernachlässigung zu durchbrechen<br />
und sichere und unabhängige Leben aufzubauen.<br />
initiatiVen Von taylormade<br />
Die Strategie von TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf (TMaG) für kommunale<br />
Beziehungen zielt darauf ab, das Markenbewusstsein durch<br />
Partnerschaften mit gemeinnützigen Organisationen zu fördern,<br />
und gleichzeitig die Programme sowie die Lebensqualität der<br />
Menschen, die von den Projekten betroffen sind, zu verbessern.<br />
TMaG unterstützt lokale karitative Organisationen, die sich für<br />
Jugendliche, den Golfsport und benachteiligte Menschen jeden<br />
Alters einsetzen.<br />
Die wichtigsten Projekte von TMaG sind:<br />
• Charitable Contributions Program, USA<br />
• Global Sports Alliance, Japan<br />
CHARITABLE CONTRIBUTIONS PROGRAM, USA<br />
Das von TMaG entwickelte ,Charitable Contributions Program’<br />
bearbeitet im Durchschnitt 3.000 Spendenanfragen pro Jahr.<br />
Neben Produktspenden werden im Rahmen des Programms<br />
Produkte von TMaG an geeignete gemeinnützige Organisationen zu<br />
reduzierten Preisen verkauft. Ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf<br />
wird in Form zusätzlicher Produkte an die Wohltätigkeitsorganisation<br />
gespendet. Der verbleibende Erlös wird zur Finanzierung des<br />
Programms einschließlich der Lohnkosten und Sozialleistungen für<br />
zwei Vollzeitbeschäftigte und einen Teilzeitbeschäftigten verwendet.<br />
Das verbleibende Ergebnis geht am Jahresende an TMaG.<br />
So wurde ein Programm geschaffen, das sich vollständig selbst<br />
finanziert und von dem alle Beteiligten profitieren. Die gemeinnützigen<br />
Organisationen können die gekauften Produkte verlosen,<br />
versteigern oder anderweitig einsetzen und nehmen dadurch<br />
Spenden ein, die den von TaylorMade berechneten Preis<br />
problemlos übersteigen.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 54<br />
GLOBAL SPORTS ALLIANCE, JAPAN<br />
Die ,Global Sports Alliance’ (GSA) wurde 1999 von begeisterten<br />
Sportlern gegründet, die Spaß am Sport haben und dabei<br />
gleichzeitig eine gesunde Umwelt für zukünftige Generationen<br />
bewahren wollten. Sie schufen die ,Ecoflag Movement’, eine<br />
globale Initiative, die den Sport nutzt, um auf den Umweltschutz<br />
hinzuweisen und entsprechende Aktivitäten zu fördern.<br />
TMaG organisierte zwei Golfveranstaltungen in Zusammenarbeit<br />
mit der GSA, um das Bewusstsein für den Naturschutz zu schärfen.<br />
fokUs 2007: interView mit marie stopes<br />
international<br />
Wir haben mit Nguyen Bich Hang, der Landesvertreterin von<br />
Marie Stopes International Vietnam (MSIVN), gesprochen, die uns<br />
ihre Sicht des Projekts für reproduktive Gesundheit/HIV-AIDS in<br />
Vietnam mitteilte.<br />
WELCHE BEDEUTUNG HAT DIE KLINIK FÜR DIE GEMEINDE?<br />
In Binh Duong gibt es nicht viele Gesundheitseinrichtungen.<br />
Dadurch bedingt haben Arbeiter und die sonstige Bevölkerung nur<br />
begrenzt Zugang zu Dienstleistungen hinsichtlich Familienplanung<br />
und der reproduktiven Gesundheit.<br />
Patienten, welche die MSI-Klinik in Binh Duong besuchen, erhalten<br />
Informationen über sensible Themen wie HIV/AIDS. Somit leistet der<br />
innovative Ansatz der Klinik in der Tat einen wichtigen Beitrag.<br />
WELCHES FEEDBACK ERHALTEN SIE AUS DER GEMEINDE?<br />
MSI Binh Duong und MSIVN haben über verschiedene Wege Feedback<br />
eingeholt. Wir haben Patienten befragt, Testpatienten eingesetzt,<br />
Fragebögen verteilt und einen Briefkasten für Verbesserungsvorschläge<br />
eingerichtet. Um zusätzliche Meinungen zu erhalten,<br />
haben der Leiter der MSI-Klinik in Binh Duong und der<br />
Programmleiter von MSI in Südvietnam stichprobenartig mit<br />
Patienten, Ausbildern, Kollegen und Lenkungsausschüssen<br />
der betroffenen Betriebe gesprochen.<br />
Die meisten Mitglieder der Gemeinde haben das Gefühl, dass sie<br />
respektiert, ihre Privatsphäre geschützt und ihre Angaben<br />
vertraulich behandelt werden, und sie haben die Dienste in einer<br />
freundlichen und besonders sauberen medizinischen Umgebung<br />
gerne genutzt. Die meisten Arbeiter haben angegeben, dass die<br />
Preise angemessen sind und ihnen erlauben, die Dienste in<br />
Anspruch zu nehmen.<br />
WO SEHEN SIE VERBESSERUNGSPOTENZIAL IN DER<br />
ZUSAMMENARBEIT MIT DEM ADIDAS KONZERN?<br />
Die Zusammenarbeit von MSIVN mit dem <strong>adidas</strong> Konzern ist bis<br />
heute hervorragend. Die an dem Projekt beteiligten Personen sind<br />
hilfsbereit, dynamisch und motiviert, was uns wiederum die Arbeit<br />
in den Betrieben erheblich erleichtert. MSIVN würde es begrüßen,<br />
weitere Gelegenheiten zur Zusammenarbeit mit dem <strong>adidas</strong><br />
Konzern für die Zukunft zu prüfen, so dass wir die Reichweite<br />
unserer Dienstleistungen und Aktivitäten neben Binh Duong und<br />
Ho-Chi-Minh-Stadt auch auf andere Standorte in Vietnam<br />
erweitern können.
EMPFINDEN SIE DIE UNTERSTÜTZUNG DES PROJEKTS<br />
DURCH DEN ADIDAS KONZERN ALS AUFRICHTIG ODER<br />
DIENT DAS PROJEKT NUR ALS IMAGE-PFLEGE?<br />
Das Projektteam von <strong>adidas</strong> hat uns gezeigt, dass es<br />
Unternehmensverantwortung strategisch handhabt, und es hat<br />
echte Fürsorge für die Gesundheit und das Leben aller Arbeiter,<br />
nicht nur die der eigenen Zulieferbetriebe, bewiesen.<br />
WAS HABEN SIE AUS DER ZUSAMMENARBEIT MIT DEM<br />
ADIDAS KONZERN GELERNT?<br />
Wir haben sehr viel gelernt. Wir verstehen jetzt besser, wie<br />
führende Unternehmen ihre soziale Verantwortung sehen und was<br />
es für die Belegschaft und die Gemeinde im Allgemeinen bedeutet,<br />
sich mit dem richtigen Partner der Zivilgesellschaft zusammenzuschließen,<br />
um wichtige soziale Probleme wie die Gesundheit<br />
verbessern zu wollen.<br />
WELCHE AUSWIRKUNGEN HATTE DIE ZUSAMMENARBEIT<br />
AUF DIE ARBEIT VON MARIE STOPES?<br />
Marie Stopes International ist besonders stolz auf die Initiative<br />
zwischen MSIVN und dem <strong>adidas</strong> Konzern, da sie insbesondere<br />
auch den jungen Wanderarbeitern zugute kommt, die eine der<br />
am wenigsten geschützten Bevölkerungsgruppen in Vietnam<br />
darstellen. Wir haben andere Organisationen innerhalb und<br />
außerhalb der MSI-Partnerschaft an den Erfahrungen und<br />
Erkenntnissen aus der Arbeit mit MSIVN teilhaben lassen.<br />
Die Initiative des <strong>adidas</strong> Konzerns und MSIVN wurde von der<br />
Organisation ,Business for Social Responsibility’ im Rahmen ihres<br />
Besuchs des Programms Anfang 2006 <strong>als</strong> einzige ,vorbildliche<br />
Maßnahme’ in ganz Vietnam ausgezeichnet. Die Arbeit mit dem<br />
<strong>adidas</strong> Konzern hat MSI/MSIVN zum anerkannten Pionier in der<br />
Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft werden lassen, mit dem<br />
gemeinsamen Ziel, mehr Wohlstand in die Gemeinden zu bringen.<br />
Wir haben gelernt, wie man mit der Privatwirtschaft zusamme narbeitet,<br />
und wir wissen heute, wie leistungsfähig die Partnerschaft<br />
zwischen Nicht-Regierungsorganisationen und der Privatwirtschaft<br />
sein kann hinsichtlich der Verbesserung des wirtschaftlichen und<br />
sozialen Wohls nicht nur der jeweiligen Einzelpersonen, sondern<br />
auch des beteiligten Unternehmens.<br />
WIE STELLEN SIE SICH DIE ZUKUNFT DIESES PROJEKTS<br />
IDEALERWEISE VOR?<br />
Dass die Betriebe weiterhin Aufklärung betreiben und Dienste zur<br />
reproduktiven Gesundheit für ihre Arbeiter bereitstellen, direkt vor<br />
Ort, auf respektvolle und urteilsfreie Weise.<br />
Die meisten Beschäftigten sind jung, dynamisch und motiviert.<br />
Wenn sie spüren, dass ihr Arbeitgeber sich wirklich kümmert,<br />
werden sie Verantwortung für ihr Leben und den Erfolg ihrer<br />
Organisation übernehmen.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 55
Unsere Mitarbeiter sind unser entscheidender Erfolgsfaktor.<br />
Wenn wir unser Ziel erreichen wollen, weltweit führend in der<br />
Sportartikelindustrie zu werden, sind wir dazu auf die Talente,<br />
den Enthusiasmus und den engagierten Einsatz unserer<br />
Mitarbeiter angewiesen.<br />
Entsprechend definieren wir auch unsere Personalfunktionen<br />
und -ziele sowie unser Personalprogramm. Die Kommunikation<br />
zwischen Belegschaft und Management stellen wir sicher, indem<br />
wir die Mitarbeiter in die Entscheidungsprozesse einbeziehen.<br />
Die Beschäftigten sind verpflichtet, sich an den internen Mitarbeiter-<br />
Verhaltenskodex zu halten, und wir <strong>als</strong> Arbeitgeber sind moralisch<br />
verpflichtet, ihre Sicherheit und Gesundheit zu gewährleisten. Dies<br />
beinhaltet präventive und Vorsichtsmaßnahmen im Rahmen unserer<br />
Konzernrichtlinien. Die Vergütung unserer Beschäftigten muss fair<br />
sein und unserer sowie ihrer Leistung entsprechen.<br />
Wir bemühen uns gezielt um die Weiterentwicklung und Bindung<br />
unserer Mitarbeiter und streben ein Arbeitsklima an, in dem Vielfalt<br />
groß geschrieben wird. Zudem kümmern wir uns um unsere<br />
Mitarbeiter, indem wir die globale Mobilität fördern, Mitarbeiter<br />
dabei unterstützen, eine gesunde Harmonisierung von Beruf und<br />
Privatleben (,Work-Life-Balance’) zu erreichen und ihnen breit<br />
gefächerte interne Sportprogramme anbieten.<br />
personalfUnktionen Und -ziele<br />
Personalmanagement ist eine der Kernfunktionen im Rahmen der<br />
globalen Organisation unseres Konzerns. Das Personalwesen im<br />
Konzern (,Human Resources’, HR) ist verantwortlich für:<br />
• Personalmanagement aller Konzernfunktionen und Marken<br />
• Mitarbeiterrekrutierung<br />
• Mitarbeiter- und Führungskräfteentwicklung<br />
• Talentförderung und Zukunftsplanung<br />
• Leistungsmanagement<br />
• Vergütungs- und Mobilitätsmanagement<br />
• Programme für Berufseinsteiger (z.B. Auszubildende,<br />
Praktikanten und Trainees) und darauf bezogenes<br />
Personalmarketing<br />
• Interne Sportprogramme und Initiativen zur Harmonisierung von<br />
Beruf und Privatleben (,Work-Life-Balance’) in Deutschland.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 56<br />
Zuständig für das Personalwesen im Konzern ist der Chief HR<br />
Officer, der an den Vorstandsvorsitzenden berichtet.<br />
Die Personalabteilung im Konzern stützt sich dabei auf drei<br />
wesentliche strategische Pfeiler, die alle weltweiten Initiativen<br />
unterstützen:<br />
• Schaffung einer Arbeitsumgebung, die Teamgeist, Leidenschaft,<br />
Engagement und Leistung fördert<br />
• Vermittlung einer Leistungskultur, die auf starken<br />
Führungsqualitäten basiert<br />
• Entwicklung des <strong>adidas</strong> Konzerns zum bevorzugten Arbeitgeber.<br />
Als Branchenführer ist der <strong>adidas</strong> Konzern bestrebt:<br />
• Ein Vorkämpfer für Führungsstärke und Talentförderung zu sein<br />
• Sich <strong>als</strong> bevorzugten Arbeitgeber zu positionieren<br />
• Einer der zehn bevorzugten Arbeitgeber in den Schlüsselmärkten,<br />
in denen wir tätig sind, zu werden.<br />
personalproGramme<br />
Unsere Mitarbeiter sind von entscheidender Bedeutung für unseren<br />
anhaltenden wirtschaftlichen Erfolg. Als Unternehmen mit über<br />
31.000 Mitarbeitern an mehr <strong>als</strong> 150 Standorten weltweit benötigen<br />
wir Person<strong>als</strong>trategien, die sich global umsetzen lassen. Der erste<br />
Schritt besteht darin, die gemeinsamen Aufgaben zu definieren, die<br />
sich uns in diesem Bereich stellen – wo immer wir tätig sind:<br />
• Talentmanagement: Rekrutierung und Bindung qualifizierter<br />
Mitarbeiter sowie ihre Entwicklung und Karriereplanung, so dass<br />
sie den Anforderungen des Unternehmens entsprechen<br />
• Mitarbeiterorientierter Führungsstil: eine stärkere Annäherung<br />
von Management und Beschäftigten durch verbesserte<br />
Kommunikation und Optimierung der Feedback-Systeme<br />
für Mitarbeiter<br />
Leistungsmanagement:<br />
• Förderung einer ergebnisorientierten<br />
Managementkultur, die Feedback in alle Hierarchierichtungen<br />
unterstützt, um eine laufende Weiterentwicklung und<br />
Verbesserung zu erreichen
• Motivation: Bereitstellung von Entlohnungs- und Anreizpro grammen<br />
in einer Arbeitsumgebung, die Bereitschaft, Engagement und<br />
Wohlbefinden fördert<br />
• Kommunikation: mehr Transparenz und Effizienz bei allen<br />
Kommunikationen.<br />
Sich diesen Herausforderungen zu stellen, kann den wirtschaftlichen<br />
Erfolg des <strong>adidas</strong> Konzerns weiter verbessern.<br />
einbeziehUnG der mitarbeiter<br />
Beteiligung und Mitbestimmung unserer Mitarbeiter spielen eine<br />
wichtige Rolle im Rahmen der Arbeitnehmer-Arbeitgeber-<br />
Beziehungen im <strong>adidas</strong> Konzern.<br />
Der Konzern hat bei <strong>adidas</strong> in Deutschland und in anderen<br />
europäischen Tochtergesellschaften Betriebsräte eingerichtet.<br />
Die Mitglieder der Betriebsräte werden von der Belegschaft<br />
gewählt.<br />
Drei Betriebsratsvertreter gehören auch dem Aufsichtsrat an. Der<br />
Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des<br />
<strong>adidas</strong> Konzerns. Ihm obliegt ferner die Bestellung und Abberufung<br />
von Mitgliedern des Vorstands. Die Mitbestimmung ist in<br />
Deutschland gesetzlich geregelt.<br />
UNTERNEHMENSVERANTWORTUNG<br />
Betriebsratsvertreter haben an verschiedenen lokalen und internationalen<br />
Stakeholder-Veranstaltungen sowie an verschiedenen<br />
Konferenzen und Seminaren teilgenommen, in denen es vornehmlich<br />
um das Thema ,Unternehmensverantwortung’ ging. Beispiele für<br />
diese Veranstaltungen sind:<br />
• Regionale Meetings, veranstaltet von der Sozial- und Umweltabteilung<br />
des Konzerns (Social and Environmental Affairs, SEA)<br />
• Stakeholder-Dialog des <strong>adidas</strong> Konzerns in Hongkong mit<br />
Konzernvertretern (SEA, Beschaffung, Kommunikation) und<br />
Geschäftspartnern (Zulieferer sowie Transport- und<br />
Logistikunternehmen)<br />
• Treffen mit Vertretern der Hans-Böckler-Stiftung<br />
(Mitbestimmungs-, Forschungs- und Studienförderungswerk des<br />
DGB) zur Erörterung allgemeiner Themen rund um die soziale<br />
Verantwortung von Unternehmen. Zu den Teilnehmern zählten<br />
Vertreter des <strong>adidas</strong> Konzerns aus den Geschäftsbereichen SEA,<br />
Corporate Communications sowie des Betriebsrats.<br />
• Ein von der Hans-Böckler-Stiftung organisiertes Seminar zu<br />
,Unternehmensverantwortung’. Zu den Teilnehmern zählten<br />
Mitarbeitervertreter verschiedener Unternehmen und<br />
Gewerkschaften.<br />
• Eine von der Hans-Böckler-Stiftung organisierte Konferenz zu<br />
,Unternehmensverantwortung’. Zu den Teilnehmern zählten<br />
Politiker, Vertreter von Hochschulen, Journalisten, Medien (TV),<br />
Mitarbeitervertreter verschiedener Unternehmen und<br />
Gewerkschaften.<br />
KONZERNBETRIEBSRAT, DEUTSCHLAND<br />
Der Betriebsrat vertritt alle unsere Standorte in Deutschland,<br />
einschließlich der Konzernzentrale in Herzogenaurach.<br />
2007 war der Betriebsrat aktiv an einer Reihe von Projekten<br />
beteiligt, die unsere Beschäftigten betrafen. Abhängig von Art und<br />
Gegenstand der Thematik, spielte der Betriebsrat eine wichtige<br />
Sozial- und Umweltbericht • 57<br />
Rolle bei der Ausübung seiner Funktionen hinsichtlich Feedback,<br />
Beratung und Konsultation.<br />
Der Betriebsrat widmete sich speziell den folgenden Initiativen:<br />
• Der Umsetzung und Anpassung überarbeiteter<br />
Entlohnungsstrukturen und Bonussysteme<br />
• Der Einführung und Umsetzung des neuen Verhaltenskodex<br />
für Mitarbeiter<br />
• Der Einführung eines überarbeiteten Systems zur<br />
Mitarbeiterbeurteilung (Personal Evaluation and Planning, PEP)<br />
für alle Mitarbeiter im Jahr 2007<br />
• Instrumenten der Personalabteilung zur Personalplanung und<br />
Mitarbeiterförderung<br />
• Der Anpassung relevanter Personalrichtlinien und<br />
-vereinbarungen nach der Integration von Reebok.<br />
2007 richtete sich der Konzernvorstand mit einem offiziellen<br />
Memorandum an die Führungskräfte. Darin wurden die wichtige<br />
Rolle und der Wert der Mitarbeitervertreter für die Organisation<br />
des Unternehmens herausgestellt.<br />
BETRIEBSRAT VON REEBOK DEUTSCHLAND<br />
Der Standortwechsel der deutschen Vertriebsorganisation von<br />
Reebok (eine eigene juristische Einheit) von Unterhaching nach<br />
Herzogenaurach erforderte Wahlen, um für den Geschäftsbereich<br />
einen Betriebsrat der entsprechenden Größe sicherzustellen. Die<br />
Wahl fand Ende 2007 statt. Zwei Mitglieder des Betriebsrats von<br />
Reebok Deutschland sitzen auch im Gesamtbetriebsrat des <strong>adidas</strong><br />
Konzerns.<br />
EUROPäISCHER BETRIEBSRAT<br />
Der europäische Betriebsrat (EBR) besteht zurzeit aus neun<br />
Delegierten aus sechs europäischen Ländern. Deutschland stellt<br />
<strong>als</strong> das Land mit der größten Anzahl an Beschäftigten vier<br />
Delegierte im EBR, darunter ein Mitglied des Betriebsrats von<br />
Reebok Deutschland.<br />
Die positive Zusammenarbeit zwischen dem europäischen<br />
Betriebsrat, dem Betriebsrat der Konzernzentrale und dem<br />
SEA-Team setzte sich im Jahr 2007 fort. Die Mitglieder des<br />
Betriebsrats der Konzernzentrale und des EBR sowie Vertreter<br />
der Gewerkschaften werden regelmäßig über die Fortschritte<br />
des Programms zur Standardeinhaltung informiert.<br />
Im Rahmen des Jahrestreffens des Europäischen Betriebsrats<br />
wurden folgende Hauptthemen erörtert:<br />
• Neue Entwicklungen zu Umsätzen und der Mitarbeiterentwicklung<br />
in der Region Europa<br />
• Aktueller Stand in Bezug auf die Umsetzung globaler<br />
Personalinstrumente (Leistungs-/Vergütungssystem)<br />
• Anpassung interner Vereinbarungen<br />
• Das Schreiben des Vorstands hinsichtlich der Anerkennung von<br />
Mitarbeitervertretern<br />
• Der Verhaltenskodex für Mitarbeiter.<br />
Der Europäische Betriebsrat hielt im März 2007 Wahlen ab.
MITARBEITERBETEILIGUNG AUSSERHALB EUROPAS<br />
Die Schaffung effektiver Kommunikationskanäle in den<br />
Beschaffungsbüros (Liaison Office, LO) der verschiedenen Regionen<br />
und der konzerneigenen Produktionsbetriebe ist eine ständige<br />
Herausforderung.<br />
Unser Internetbasiertes Forum ,Ask the Management’ (,Fragen<br />
Sie das Management’) gibt Mitarbeitern in allen Regionen die<br />
Möglichkeit, der Geschäftsführung Fragen zu stellen und ihre<br />
Anliegen vorzubringen.<br />
Direktere Kommunikationskanäle zwischen Management und<br />
Mitarbeitern werden in den Beschaffungsbüros in ganz Asien<br />
geschaffen. Wir gründen Mitarbeitergremien, die sich regelmäßig<br />
mit dem Management treffen, um wichtige Themen zu besprechen.<br />
Das Pilotprojekt für diese Initiative fand im LO Guangzhou statt.<br />
Der Mitarbeiterausschuss befindet sich jetzt im fünften Jahr und<br />
umfasst gewählte Vertreter aus den Bereichen Bekleidung, Zubehör<br />
und Ausrüstung sowie der Beschaffungsabteilung für Schuhe.<br />
Das Gremium hat sich mit einer Reihe von Themen beschäftigt,<br />
darunter:<br />
• Organisation der Beförderung unserer Mitarbeiter zu<br />
unseren Büros<br />
• Krankenversicherung für Mitarbeiter, die in verschiedenen<br />
Städten beschäftigt sind<br />
• Verbesserung der Darlehen für Wohnungskäufe und Beiträge zur<br />
Rentenversicherung<br />
• Einführung flexibler Arbeitszeiten im LO<br />
• Organisation von Veranstaltungen wie Betriebsausflügen<br />
• Die Durchführung von Sportwettbewerben für die Beschäftigten<br />
und das Vorschlagen sonstiger Aktivitäten.<br />
2007 veranstaltete der Ausschuss vier Vertreterversammlungen.<br />
Nur an einer Versammlung nahm das Management nicht teil.<br />
Im Mai 2007 wurden zehn Mitarbeiter <strong>als</strong> Vertreter für 388 lokale<br />
Beschäftigte von <strong>adidas</strong>, Reebok und Rockport gewählt.<br />
Unser Büro in Hongkong hat ebenfalls einen Mitarbeiterausschuss<br />
geschaffen, der für die Beschäftigten relevante Themen erörtert.<br />
personalentwicklUnG<br />
Performance<br />
Leistungs-<br />
management<br />
management<br />
Erstklassiger<br />
Leadership<br />
Führungsstil<br />
excellence<br />
Ergebnisse Actual<br />
performance<br />
Performance Leistungskultur<br />
culture<br />
Die Kernelemente der Leistungskultur des <strong>adidas</strong> Konzerns<br />
Sozial- und Umweltbericht • 58<br />
Wir sind bestrebt, die besten Bewerber zu ermitteln, für uns zu<br />
gewinnen und an uns zu binden, indem wir sie fördern und ihnen<br />
Aufstiegschancen im ganzen Konzern bieten. Wir erreichen dies<br />
durch unsere strategischen Pfeiler im Personalwesen, die sich auf<br />
folgende Aspekte konzentrieren:<br />
• Schaffung einer positiven Arbeitsumgebung<br />
• Vermittlung einer Leistungskultur<br />
Talentmanagement<br />
Talent<br />
management<br />
• Entwicklung des <strong>adidas</strong> Konzerns zum bevorzugten Arbeitgeber.<br />
,GO FOR GOLD’<br />
Genau wie Sportler brauchen auch unsere Mitarbeiter ein<br />
Trainingsprogramm und einen Trainer, um ihr Potenzial zu<br />
optimieren, persönliche Herausforderungen zu meistern, ihre<br />
Technik zu verbessern und ihre Ziele zu erreichen. Auch für uns gilt<br />
,Go for Gold’ und wir stützen unsere Anstrengungen auf die drei<br />
treibenden Erfolgsfaktoren unserer Leistungskultur: ,Erstklassiger<br />
Führungsstil’, ,Leistungsmanagement’ und ,Talentmanagement’.<br />
ERSTKLASSIGER FÜHRUNGSSTIL (,LEADERSHIP<br />
ExCELLENCE’)<br />
Gute Führung bei dem, was wir tun, und in der Art, wie wir es tun,<br />
ist der Schlüssel zu unserem Erfolg. Unsere Führungskräfte und<br />
Manager setzen sich mit Nachdruck für erstklassige Führung ein<br />
und leben eine Kultur der Leistung vor. Sie sind die wichtigsten<br />
Triebkräfte und Förderer des Leistungs- und Talentmanagements<br />
im Unternehmen.<br />
LEISTUNGSMANAGEMENT (,PERFORMANCE MANAGEMENT’)<br />
Leistungsmanagement ist die Plattform unseres Erfolgs. Instrumente<br />
zur Mitarbeiterbeurteilung wie das PEP (,Performance Evaluation<br />
and Planning’/Leistungsbewertung und Planung) messen die<br />
aktuelle Leistung der Mitarbeiter ausgehend von den Stellen-<br />
und Kompetenzanforderungen. Die ermittelten Leistungen der<br />
Mitarbeiter dienen <strong>als</strong> Anhaltspunkt für die Entwicklung von<br />
Grundgehalt und variabler Vergütung im Sinne der von uns<br />
angestrebten leistungsbezogenen Entlohnung. PEP umfasst<br />
außerdem die Festlegung individueller Geschäftsziele und die
Planung von Schulungs- und Entwicklungsmaßnahmen. Zur<br />
Verbesserung der individuellen Leistung und der Teamleistung<br />
bieten wir gezielte und bedarfsgerechte Unterstützung an, wie etwa<br />
grundlegende Schulungen zu Teamaufbau, Mitarbeiterführung,<br />
Business Coaching und strategischer Entscheidungsfindung. Das<br />
alles dient einem einzigen Ziel: Unsere Mitarbeiter so zu schulen<br />
und weiterzuentwickeln, dass sie „Fit for Today“ (Fit für Heute) sind.<br />
TALENTMANAGEMENT<br />
Mit speziell entwickelten Instrumenten und Prozessen erkennen<br />
wir auf allen Unternehmensebenen Mitarbeiter, die das Potenzial<br />
haben, Führungsaufgaben im Unternehmen zu übernehmen –<br />
unsere Talente. Damit sie auf neue und komplexere Rollen in der<br />
Zukunft vorbereitet sind, nehmen sie an gezielten Entwicklungsprogrammen<br />
teil, die folgende Elemente umfassen:<br />
• Innovative und aktuelle Beiträge zu Managementstil und<br />
Führungsqualitäten<br />
• Individuelle Vorbereitung auf neue Kompetenzanforderungen<br />
• Förderung der globalen Vernetzung<br />
• Wissenstransfer in das gegenwärtige und das zukünftige<br />
Unternehmen.<br />
Das aktive Management der internen Nachfolge trägt zur<br />
Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens bei.<br />
mitarbeiterVerGÜtUnG<br />
Unser globales Vergütungsmanagementsystem (Global Salary<br />
Management System, GSMS) legt das Einkommen unserer<br />
Mitarbeiter auf klare, messbare und leicht verständliche Weise fest.<br />
Es bezieht sich auf die Leistungsbeurteilung und verwendet ein klar<br />
definiertes System zur Festlegung von Gehältern gemäß den<br />
Marktanforderungen und Leistungswerten. Manager und<br />
Personalabteilung können damit die aktuelle Position eines<br />
Mitarbeiters im Gehaltsgefüge basierend auf dem aktuellen<br />
und dem Sollgehalt einstufen.<br />
Der <strong>adidas</strong> Konzern bietet außerdem verschiedene attraktive<br />
variable Vergütungssysteme an:<br />
• ,Pay for Performance’ Bonussystem/Gewinnbeteiligung: Mehr <strong>als</strong><br />
80% der Mitarbeiter beziehen eine variable Gehaltskomponente<br />
und werden im Schnitt mit 20% ihrer Vergütung leistungs- und/<br />
oder ergebnisabhängig entlohnt.<br />
• Langfristige Bonuspläne (Long-Term Incentive Programmes, LTIP):<br />
Dazu zählen marken- oder geschäftsspezifische Drei-Jahres-<br />
Pläne für Führungskräfte, die auf der Erfüllung von finanziellen<br />
und individuellen Mitarbeiterjahreszielen beruhen.<br />
• Aktienoptionsplan für Führungskräfte (Management Share<br />
Option Plan, MSOP): Bezugsberechtigte des Aktienoptionsplans<br />
(Mitglieder des Vorstands und andere Führungskräfte) können<br />
die seit 1999 in fünf Tranchen an sie ausgegebenen Aktienoptionen<br />
ausüben, sofern mindestens eines von zwei Leistungskriterien<br />
erfüllt ist.<br />
Weitere Leistungen:<br />
• Dazu zählen unsere 401-K Pensionspläne in<br />
den USA und das Altersvorsorgeprogramm für unsere Mitarbeiter<br />
in Deutschland, an dem im Jahr 2007 1.396 Mitarbeiter teilnahmen.<br />
Dies entspricht einem Anstieg von 20,9% im Vergleich zum Vorjahr.<br />
GesUndheit Und sicherheit<br />
Sozial- und Umweltbericht • 59<br />
Jeder hat ein Recht darauf, in einem sicheren Umfeld zu arbeiten.<br />
Die Einhaltung dieser Maxime bedeutet für uns <strong>als</strong> global operierender<br />
Konzern, dass wir eine Vielfalt von gesetzlichen Vorschriften und<br />
kulturellen Gegebenheiten beachten müssen. Praktiken und<br />
Verfahren sind natürlich von Ort zu Ort verschieden, die<br />
grundlegenden Anforderungen sind jedoch überall die gleichen.<br />
Diese wichtigsten Anforderungen werden ausführlich in unseren<br />
konzerninternen Unternehmensrichtlinien für Sicherheit, Gesundheit<br />
und Umweltbedingungen (SGU) am Arbeitsplatz beschrieben, die<br />
an allen unseren administrativen Standorten Anwendung finden.<br />
An unseren größeren Verwaltungsstandorten und den wenigen<br />
konzerneigenen Produktionsstätten wurden ferner umfassende,<br />
von der zuständigen Betriebsleitung koordinierte SGU- und<br />
Risikomanagementsysteme eingerichtet.<br />
Die Konzernaktivitäten im Bereich Sicherheit und Gesundheit<br />
konzentrieren sich zudem auf die Sicherheit bei Reisetätigkeiten<br />
sowie Sicherheit, Gesundheit und Vorsorgemaßnahmen im<br />
Zusammenhang mit übertragbaren Krankheiten wie der<br />
Vogelgrippe und SARS.<br />
Nachstehend sind einige aktuelle Initiativen im Bereich Sicherheit<br />
und Gesundheit des <strong>adidas</strong> Konzerns aufgeführt:<br />
KRISEN- UND STöRFALLPLäNE<br />
In unserer neuen konzernweit gültigen Richtlinie für Krisen- und<br />
Störfälle sind klare Definitionen, Zuständigkeiten, Maßnahmen und<br />
erforderliche interne wie externe Kommunikationen für einen<br />
effektiven Umgang mit größeren Vorfällen festgelegt. Zweck der<br />
Richtlinie ist es, die Risiken für unsere Mitarbeiter und Geschäftsbereiche<br />
auf jeder Ebene und zu jeder Zeit so gering wie möglich<br />
zu halten.<br />
HIV-AIDS-RICHTLINIE<br />
2006 haben wir eine neue konzernweite Richtlinie zu HIV-AIDS<br />
eingeführt, die allen Mitarbeitern über das firmeneigene Intranet<br />
zur Verfügung steht. Die Richtlinie basiert auf Vorgaben der<br />
Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und wurde von unserem<br />
Liaison Office in Thailand getestet. Sie umfasst:<br />
• Allgemeine Informationen zu HIV-AIDS<br />
• Einen Leitfaden für Mitarbeiter<br />
• Richtlinien für Personalmanager zur Betreuung und<br />
Unterstützung von HIV/AIDS-Infizierten am Arbeitsplatz.<br />
ONLINE-SCHULUNG ZU GESETZLICHEN BESTIMMUNGEN<br />
ZUR SICHERHEIT AM ARBEITSPLATZ<br />
Gemäß den gesetzlichen Vorschriften zur Sicherheit am Arbeitsplatz<br />
in Deutschland müssen die Mitarbeiter in unserer Konzernzentrale<br />
in Herzogenaurach mindestens einmal im Jahr zu Gefahren für die<br />
Gesundheit am Arbeitsplatz und Sicherheitsmaßnahmen geschult<br />
werden. Die Abteilungsleiter sind für die Durchführung dieser<br />
Schulung verantwortlich.<br />
In unserem Intranet werden <strong>Online</strong>-Kurse zu Notfallabläufen und<br />
Brandschutzmaßnahmen ebenso angeboten wie Richtlinien zu<br />
Ergonomie am Arbeitsplatz und bei der Arbeit an Bildschirmen.<br />
Jeder Kurs dauert nur etwa 30 Minuten und das Programm ist<br />
dahingehend sehr flexibel, wann und in welchem Umfang es jeweils<br />
bearbeitet wird. Innerhalb eines Monats nach dem Start des<br />
Schulungsprogramms hatten wir bereits ein Drittel aller<br />
Beschäftigten zu rechtlichen Sicherheitsanforderungen geschult.
SCHULUNG ZUR SICHERHEIT IN DER PRODUKTION<br />
In Zusammenarbeit mit der Textil- und Bekleidungs berufsgenossenschaft<br />
wurden 22 Manager der obersten Führungsebene<br />
unseres Produktionsbetriebs in Scheinfeld und des Lagerhauses<br />
in Uffenheim hinsichtlich ihrer besonderen Zuständigkeiten für die<br />
Sicherheit am Arbeitsplatz während eines eintägigen Workshops<br />
geschult. Zu den behandelten Themen zählten:<br />
• Die gesetzlichen Sicherheitsaufgaben eines Abteilungsleiters<br />
• Die Erstellung einer Gefahrenanalyse<br />
• Die effektive Schulung von Mitarbeitern in der Produktion.<br />
Praktische Übungen in kleinen Gruppen schlossen den<br />
Workshop ab.<br />
SICHERHEITSTAG<br />
Alle zwei Jahre wird an allen deutschen Standorten ein Sicherheitstag<br />
veranstaltet. Der Tag wird gemeinsam vom Ausschuss für<br />
Arbeitssicherheit, der Polizei, der Berufsgenossenschaft, der<br />
Krankenversicherung und lokalen Firmen organisiert. Der<br />
Sicherheitstag 2007 befasste sich in einer Präventionskampagne<br />
mit dem ,Schutz der Haut’. Andere zentrale Themen waren<br />
gesunde Ernährung und Verkehrssicherheit.<br />
In Anbetracht der Tatsache, dass immer mehr Beschäftigte mit dem<br />
Fahrrad zur Arbeit fahren, hieß das Hauptthema in diesem Jahr<br />
,Pimp my Bike’, wo Fahrräder auf ihre Verkehrssicherheit geprüft<br />
wurden. Auf einem speziellen Hindernis-Parcours konnten die<br />
Mitarbeiter ihre Fahrradbeherrschung und Geschicklichkeit unter<br />
Beweis stellen. Die Polizei demonstrierte, wie man Fahrraddiebstählen<br />
entgegenwirken kann, und erläuterte, wie wichtig<br />
Sicherheitsbremsen, eine ordnungsgemäße Beleuchtung<br />
und das Tragen von Schutzkleidung sind.<br />
Das Tagesprogramm endete mit Praxisbeispielen zu den Gefahren<br />
von Steckerleisten (wie sie in den meisten Büroküchen verwendet<br />
werden) und Übungen zur Brandbekämpfung.<br />
mitarbeiterwohl<br />
GLOBALE MOBILITäT<br />
Globale Präsenz und weltweiter Erfolg setzen die Bereitschaft der<br />
Mitarbeiter voraus, mobil zu sein und überall in der Welt zu<br />
arbeiten. Unser Programm für Mitarbeiter, die interessiert sind,<br />
im Ausland zu arbeiten, deckt Standorte des <strong>adidas</strong> Konzerns in<br />
aller Welt ab. Die häufigsten Arbeitsplatzwechsel erfolgen zwischen<br />
Deutschland, den USA, China, Hongkong und den Niederlanden. Der<br />
<strong>adidas</strong> Konzern bietet leitenden Mitarbeitern und ihren Familien vor<br />
Auslandseinsätzen Schulungen und kulturelle Vorbereitung an,<br />
damit sie sich in ihre neue Lebens- und Arbeitsumgebung einfinden<br />
können. Kurz dargestellt:<br />
• In der <strong>adidas</strong> Konzernzentrale sind über 500 internationale<br />
Mitarbeiter aus 50 Ländern beschäftigt<br />
• Jährlich beginnen zwischen 100 und 150 Auslandseinsätze<br />
an verschiedenen Standorten<br />
•<br />
Etwa 450 Mitarbeiter sind derzeit im Ausland beschäftigt.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 60<br />
HARMONISIERUNG VON BERUF UND PRIVATLEBEN<br />
(,WORK-LIFE-BALANCE’)<br />
Durch die Arbeit für den <strong>adidas</strong> Konzern sollte sich die Lebensqualität<br />
jedes Mitarbeiters verbessern. Deshalb sind wir der Harmonisierung<br />
von Beruf und Privatleben verpflichtet. Wir versuchen, die geschäftlichen<br />
Interessen des <strong>adidas</strong> Konzerns mit den privaten und familiären<br />
Bedürfnissen unserer Mitarbeiter in Einklang zu bringen – zu ihrem<br />
und unserem Vorteil. Unser Programm umfasst familienorientierte<br />
Dienstleistungen, flexible Arbeitszeiten und Arbeitsplatzwahl sowie<br />
Mitarbeiterentwicklung und Führungskompetenzen im Bereich<br />
,Work-Life-Balance’. Nähere Informationen zu diesem Thema finden<br />
sich in dem Abschnitt Mitarbeiter auf unserer Internetseite<br />
www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />
Ein erstes Audit unseres Konzerns durch die gemeinnützige<br />
Hertie-Stiftung, die drittgrößte Privatstiftung Deutschlands, zeigte<br />
weitere Optimierungspotenziale für eine familiengerechtere<br />
Personalpolitik auf. 2004 wurden wir erneut überprüft und offiziell<br />
<strong>als</strong> ,familienfreundlicher Arbeitgeber’ zertifiziert.<br />
INTERNE SPORTPROGRAMME<br />
Wir bieten unseren Mitarbeitern an unseren Hauptstandorten<br />
ein breites Spektrum von sportlichen Aktivitäten an, darunter<br />
Mannschaftssportarten wie Fußball und Basketball, Fun- und<br />
Fitnesskurse wie Fechten und Tae Bo und Gesundheits- und<br />
Wellnesskurse wie yoga, Rückenschulung und Schwimmen. Den<br />
Mitarbeitern in unseren Zentralen in Herzogenaurach, Portland<br />
und Canton stehen außerdem firmeneigene Fitnessstudios zur<br />
Verfügung.<br />
In unserer Konzernzentrale in Herzogenaurach in Deutschland<br />
organisiert unsere Abteilung für interne Sportangebote außerdem<br />
verschiedene Sportveranstaltungen in Sportarten wie Mountainbiking,<br />
Reiten, Kajakfahren, Skilaufen, Skitouren und Biathlon. Darüber<br />
hinaus stehen Sonderveranstaltungen wie einwöchige Sportcamps<br />
für die Kinder der Mitarbeiter, transalpine Mountainbike-Touren und<br />
das jährliche Berlin-Marathon-Wochenende auf dem Programm<br />
(mit entsprechendem Trainingsprogramm vor der Veranstaltung).<br />
2007 hat die Abteilung für interne Sportangebote etwa 130 Sportkurse<br />
und über 30 Veranstaltungen angeboten, an denen mehr <strong>als</strong><br />
2.800 Personen teilgenommen haben.<br />
interner Verhaltenskodex<br />
Bei uns gilt ein konzernweiter Verhaltenskodex für Mitarbeiter, der<br />
unsere Aktivitäten einer verantwortungsvollen Unternehmensführung<br />
unterstützen soll. Der Verhaltenskodex orientiert sich an<br />
den Grundwerten unseres Konzerns und soll unseren Mitarbeitern<br />
im Rahmen des täglichen Betriebsablaufs <strong>als</strong> Maßstab für<br />
angemessenes und sozialbewusstes Verhalten dienen.<br />
Der Kodex wird unter Einbeziehung des Betriebsrats von den dafür<br />
verantwortlichen Mitarbeitern weltweit umgesetzt.<br />
Der Verhaltenskodex behandelt so wichtige Themen wie:<br />
• Umgang mit Geschäftspartnern und Dritten (einschließlich<br />
Interessenkonflikten)<br />
• Umgang mit Informationen<br />
• Reklamationen<br />
• Spezielle Regeln für den Umgang mit finanziellen<br />
Angelegenheiten.
Alle Führungskräfte im Unternehmen müssen die Einhaltung des<br />
Kodex sicherstellen. Gegen Mitarbeiter, die in Ausübung ihrer<br />
Tätigkeit für den Konzern gegen den Verhaltenskodex verstoßen,<br />
werden entsprechende Disziplinarmaßnahmen eingeleitet. Eine<br />
Beendigung des Arbeitsvertrags könnte die letztendliche Folge sein.<br />
Alle Mitarbeiter werden über eine Ende 2007 eingeführte globale<br />
elektronische Plattform (E-Learning-Tool) zu der Anwendung des<br />
Kodex geschult.<br />
mitarbeiterVielfalt<br />
Die Belegschaft des <strong>adidas</strong> Konzerns hat sich über die Jahre so<br />
entwickelt, dass sie heute die zunehmende Vielfalt unserer<br />
Gesellschaft, unserer unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche und<br />
unseres weltweiten Marktes widerspiegelt. Wir werden uns<br />
weiterhin für das Verständnis, die Wertschätzung und die<br />
Einbeziehung dieser Vielfalt in die Unternehmenskultur des <strong>adidas</strong><br />
Konzerns einsetzen.<br />
Wir sind davon überzeugt, dass die Vielfalt unserer Mitarbeiter<br />
uns dabei hilft, einen Wettbewerbsvorteil aufrecht zu erhalten,<br />
die Motivation zu fördern und den Erfolg und die Stabilität der<br />
Organisation zu sichern. Vielfalt anzunehmen bedeutet für uns:<br />
• Anerkennung des Reichtums an Gemeinsamkeiten und<br />
Unterschieden zwischen den Mitarbeitern; des persönlichen<br />
Werts jedes einzelnen Mitarbeiters; der Tatsache, dass unsere<br />
Produkte und unser Beitrag für den Sport und die darin im<br />
Wettkampf streitenden Athleten durch diese vielfältigen und<br />
unterschiedlichen Perspektiven bereichert werden.<br />
• Streben nach Respekt und Wertschätzung füreinander; nach<br />
weiterer Vergrößerung der Vielfalt in der <strong>adidas</strong> Gruppe und<br />
nach einem Geist der Offenheit und Partnerschaft unter unseren<br />
Mitarbeitern und in unserem gesellschaftlichen Umfeld.<br />
• Aktives Handeln zur Schaffung einer Umgebung, die Vielfalt<br />
begrüßt, respektiert und annimmt; zur Nutzung des Werts einer<br />
vielfältigen Belegschaft und zur Erzielung von Spitzenleistungen<br />
durch unsere Produkte und unsere Mitarbeiter.<br />
In unserem Personalwesen gibt es keine Quotenregelung, allerdings<br />
stellen wir <strong>als</strong> Trainees und Auszubildende gleichermaßen Frauen<br />
wie Männer ein. In den letzten drei Jahren hat sich auf globaler<br />
Ebene das Verhältnis von Männern zu Frauen in Führungspositionen<br />
von 79:21 zu 70:30 verändert. In Bezug auf die gesamte Belegschaft<br />
ist das Verhältnis von Männern zu Frauen über den gleichen<br />
Zeitraum weltweit im Wesentlichen unverändert bei 52:48 geblieben.<br />
fokUs 2007: mitarbeiterbeteiliGUnG<br />
Ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie im Personalwesen ist<br />
es, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die Teamgeist, Leidenschaft<br />
und Engagement fördert. Die Einbeziehung von Mitarbeitern ist für<br />
unseren Erfolg von entscheidender Bedeutung: Wir wissen, dass<br />
Unternehmen mit hohem Mitarbeiterengagement ihre<br />
Wettbewerber auf ihren Märkten übertreffen.<br />
Wir führen anonyme <strong>Online</strong>-Umfragen durch, in denen die<br />
Mitarbeiter sowohl positives <strong>als</strong> auch kritisches Feedback an das<br />
Management weitergeben können. Auf diese Weise haben wir 2007<br />
Europa, Asien und einige andere weltweite Konzernfunktionen<br />
abgedeckt. Obwohl die Leistung unseres Personalmanagements <strong>als</strong><br />
zufriedenstellend eingeschätzt wird, analysieren wir die Ergebnisse<br />
sorgfältig nach Land, Bereich und Abteilung und arbeiten mit den<br />
Führungskräften daran, Verbesserungsmöglichkeiten zu<br />
identifizieren.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 61<br />
Außerdem gibt es die unternehmensinterne Intranet-Plattform<br />
,Ask the Management’, wo Mitarbeiter Fragen an Führungskräfte<br />
richten können. Es gibt konzernweit sechs verschiedene ,Ask the<br />
Management’ Foren. Dabei wird das der Abteilung Global<br />
Operations am häufigsten genutzt, nicht selten mit 50 bis 60 Fragen<br />
pro Monat.<br />
Darüber hinaus halten wir an unseren Hauptstandorten weltweit<br />
offene Mitarbeiterversammlungen ab, auf denen Manager aktuelle<br />
Themen erläutern und Fragen beantworten. 2007 gab es zehn<br />
derartige Veranstaltungen, die über verschiedene Marken,<br />
Gruppenfunktionen und Regionen verteilt organisiert wurden.<br />
Mitarbeiter sollten diese Kanäle nutzen, um ihre Anliegen, Fragen<br />
und Vorschläge anzubringen. Je mehr Feedback wir erhalten, desto<br />
besser sind wir in der Lage, ein besseres Unternehmen und damit<br />
ein besserer Arbeitgeber zu werden.
Wir haben uns dazu verpflichtet, offen über Erfolge und noch<br />
bestehende Mängel zu berichten. In diesem Kapitel stellen wir<br />
unsere Leistungsdaten für das Jahr 2007 vor.<br />
Der Großteil der hier enthaltenen Daten bezieht sich auf unsere<br />
Zulieferbetriebe. Dazu gehören Daten zum Umfang unserer<br />
Beschaffungskette genauso wie Informationen über die Anzahl<br />
der Kontrollen, die von uns selbst bzw. von unabhängigen<br />
Organisationen durchgeführt wurden. Enthalten sind hier auch<br />
Details zu den Schulungen, die wir organisiert haben.<br />
Im Abschnitt Umwelt finden Sie Zahlen über die Zertifizierung der<br />
Managementsysteme von Schuhlieferanten, über Wasser- und<br />
Energieverbrauch sowie das Abfallaufkommen an unseren eigenen<br />
Standorten. Zudem informieren wir über den Anteil an flüchtigen<br />
organischen Verbindungen (VOC) bei Sportschuhlieferanten und<br />
über die Transportmethoden, die bei der Auslieferung unserer<br />
Produkte verwendet wurden.<br />
Zahlen zu unseren Mitarbeitern und unserem gesellschaftlichen<br />
Engagement runden die Statistik ab.<br />
Daten und Zahlen für die Jahre 2005 und 2006 finden Sie auf unserer<br />
Internetseite www.<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com/nachhaltigkeit<br />
beschaffUnGskette<br />
ANZAHL DER ZULIEFERBETRIEBE UND EIGENEN<br />
PRODUKTIONSSTäTTEN 1<br />
Am 31. Dezember 2007 arbeiteten wir mit mehr <strong>als</strong> 1.070<br />
unabhängigen Herstellungsbetrieben (ohne Fabriken<br />
unserer Lizenznehmer) zusammen, die unsere Produkte in<br />
67 Ländern fertigen.<br />
67% der Produktionsstätten befinden sich in Asien, 17% in Amerika<br />
und 16% in Europa und Afrika. 24% der gesamten Zulieferbetriebe<br />
befinden sich in China.<br />
Anzahl der<br />
Zulieferer (ohne<br />
eigene Betriebe)<br />
Anzahl der eigenen<br />
Betriebe<br />
Asien Amerika EMEA Gesamt<br />
727 179 168 1.074<br />
2 9 3 14<br />
Gesamt 729 188 171 1.088<br />
1) Standorte von Zulieferbetrieben des <strong>adidas</strong> Konzerns am 31. Dezember<br />
2007 (ohne Fabriken von Lizenznehmern)<br />
ANZAHL DER ZULIEFERBETRIEBE PRO LAND 1<br />
Asien<br />
Sozial- und Umweltbericht • 62<br />
Land Gesamtzahl der Betriebe<br />
Australien 14<br />
Bangladesch 9<br />
China 264<br />
Hongkong 3<br />
Indien 52<br />
Indonesien 48<br />
Japan 63<br />
Kambodscha 8<br />
Korea 62<br />
Macao 1<br />
Malaysia 10<br />
Neuseeland 6<br />
Pakistan 7<br />
Philippinen 19<br />
Singapur 4<br />
Sri Lanka 16<br />
Taiwan 30<br />
Thailand 45<br />
Vietnam 66<br />
Asien insgesamt 727<br />
1) Standorte von Zulieferbetrieben des <strong>adidas</strong> Konzerns am 31. Dezember<br />
2007 (ohne Fabriken von Lizenznehmern und eigene Produktionsstätten).
EMEA<br />
Land Gesamtzahl der Betriebe<br />
Albanien 1<br />
ägypten 3<br />
Bosnien-Herzegowina 1<br />
Bulgarien 4<br />
Deutschland 4<br />
Frankreich 3<br />
Griechenland 5<br />
Großbritannien 2<br />
Israel 2<br />
Italien 24<br />
Jordanien 1<br />
Lesotho 1<br />
Lettland 2<br />
Litauen 1<br />
Marokko 1<br />
Polen 4<br />
Portugal 9<br />
Rumänien 2<br />
Russland 16<br />
Schweden 4<br />
Schweiz 1<br />
Slowakei 1<br />
Slowenien 1<br />
Spanien 18<br />
Südafrika 17<br />
Swasiland 1<br />
Tschechische Republik 3<br />
Tunesien 5<br />
Türkei 24<br />
Ukraine 2<br />
Ungarn 1<br />
Weißrussland 4<br />
EMEA insgesamt 168<br />
Amerika<br />
Sozial- und Umweltbericht • 63<br />
Land Gesamtzahl der Betriebe<br />
Argentinien 9<br />
Brasilien 31<br />
Chile 1<br />
Costa Rica 2<br />
Dominikanische Republik 1<br />
Ecuador 1<br />
El Salvador 7<br />
Guatemala 3<br />
Honduras 8<br />
Kanada 35<br />
Kolumbien 3<br />
Mexiko 18<br />
Peru 4<br />
USA 55<br />
Uruguay 1<br />
Amerika insgesamt 179<br />
Weltweit<br />
Region Gesamtzahl der Betriebe<br />
Asien insgesamt 727<br />
EMEA insgesamt 168<br />
Amerika insgesamt 179<br />
Weltweit insgesamt 1.074<br />
1) Standorte von Zulieferbetrieben des <strong>adidas</strong> Konzerns am 31. Dezember 2007<br />
(ohne Fabriken von Lizenznehmern und eigene Produktionsstätten)
LIZENZNEHMER DES ADIDAS KONZERNS<br />
Im Jahr 2007 hatte der <strong>adidas</strong> Konzern 44 Lizenznehmer, die in<br />
248 Zulieferbetrieben in 38 Ländern Produkte fertigen ließen.<br />
Produktkategorie<br />
Sportbekleidung<br />
Anzahl der<br />
Lizenznehmer<br />
Anzahl der für<br />
Lizenznehmer<br />
produzierenden<br />
Fabriken<br />
Anzahl der<br />
Länder, in denen<br />
produziert wird<br />
20 129 26<br />
Sportzubehör 1 19 85 12<br />
Sportschuhe 1 2 1<br />
Uhren 1 6 3<br />
Brillen 2 18 7<br />
Kosmetik 1 8 6<br />
44 248 2<br />
1) Accessoires und Ausrüstung<br />
2) 44 Lizenznehmer lassen Produkte von 248 Fabriken in 38 verschiedenen<br />
Ländern fertigen<br />
aUdits Und schUlUnGen<br />
ANZAHL DER FABRIKKONTROLLEN/-BESUCHE<br />
UND SCHULUNGEN 1<br />
Im Verlauf des Jahres 2007 wurden 1.007 Fabrikbesuche auf<br />
verschiedenen Ebenen unserer Beschaffungskette durchgeführt.<br />
Wir führten dabei Gespräche mit der Betriebsleitung und den<br />
Beschäftigten, überprüften die Unterlagen, inspizierten die<br />
Fabrikanlagen und führten Schulungen durch. Das SEA-Team<br />
organisierte 267 Schulungen und Workshops für Zulieferer,<br />
Lizenznehmer, Beschäftigte der Betriebe und Mitarbeiter des<br />
<strong>adidas</strong> Konzerns.<br />
2007 2006 2005<br />
Fabrikkontrollen/<br />
-besuche 2 1.007 1.101 916<br />
Schulungen 267 173 225<br />
1) Mit Ausnahme von FLA-Audits; einschließlich mehrfacher Besuche<br />
derselben Fabrik<br />
2) Beinhaltet Gespräche mit der Betriebsleitung und den Beschäftigten,<br />
Prüfung der Unterlagen, Inspektion der Fabrikanlagen und Schulungen<br />
vor Ort<br />
Sozial- und Umweltbericht • 64<br />
ANZAHL DER SCHULUNGSMASSNAHMEN NACH<br />
REGION UND ART 1<br />
Im Jahr 2007 setzten wir unsere Anstrengungen fort, Schulungen<br />
für unsere Zulieferer sowie für das SEA-Team, die Lizenznehmer<br />
und die Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns anzubieten.<br />
Das SEA-Team organisierte 267 Schulungen für mehr <strong>als</strong><br />
3.500 Teilnehmer, um die Kompetenzbildung in der Beschaffungskette<br />
sowie innerhalb des <strong>adidas</strong> Konzerns zu fördern. Die Zahl der<br />
Trainings enthält 123 Gruppenschulungen.<br />
Region<br />
Art und Anzahl der Schulungen<br />
Allgemeine<br />
Schulungen 2<br />
Spezielle<br />
Schulungen3 Nachhaltigkeitsmanagement4<br />
Gesamt<br />
Asien 98 58 34 190<br />
Amerika 35 1 6 42<br />
EMEA 24 2 9 35<br />
Gesamt 157 61 49 267 5<br />
1) Schulungen für Zulieferer, ihre Beschäftigten, Lizenznehmer, Agenten und<br />
Mitarbeiter des <strong>adidas</strong> Konzerns mit mehr <strong>als</strong> insgesamt 3.500 Teilnehmern<br />
2) Themen der allgemeinen Schulungen: Einführung in die ,Workplace<br />
Standards’; FFC-Schulung; Verfahren für die Genehmigung neuer Betriebe;<br />
Betriebsanweisungen<br />
3) Themen der speziellen Schulungen: spezifische Schulungen zu<br />
Arbeitsrecht, Sicherheit, Gesundheit und Umwelt; Schulung zur Prüfung<br />
potenzieller neuer Zulieferer vor Produktionsbeginn (Vorabprüfungen)<br />
4) Themen der Schulungen zum Nachhaltigkeitsmanagement:<br />
Leistungsindikator und Bewertungsinstrumente; Planung zur nachhaltigen<br />
Standardeinhaltung; Selbstbewertung durch den Betrieb<br />
5) Darunter 123 Gruppenschulungen, d.h. Trainings, an denen mehr <strong>als</strong> ein<br />
Zulieferer teilgenommen haben
ANZAHL DER AUDITS NACH REGION UND ART<br />
Das SEA-Team führte 2007 728 Audits (inkl. externen Überwachungskontrollen)<br />
in mehr <strong>als</strong> 350 Fabriken durch, was etwa 33% unserer<br />
Beschaffungskette entspricht. Darüber hinaus besuchte das<br />
SEA-Team bei mehr <strong>als</strong> 270 Gelegenheiten Zulieferbetriebe, um mit<br />
der Betriebsleitung über spezifische Probleme zu sprechen, den<br />
Fortgang von Projektarbeiten zu verfolgen oder um Schulungen<br />
durchzuführen.<br />
Im Jahr 2007 war es dabei wieder eine besondere Herausforderung<br />
für das SEA-Team, speziell in Asien, möglichst viele Vorabprüfungen,<br />
d.h. die Prüfung potenzieller neuer Zulieferer vor Produktionsbeginn,<br />
durchzuführen. Insgesamt wurden 441 Vorabprüfungen vorgenommen,<br />
wonach 24% der inspizierten Betriebe abgelehnt wurden.<br />
Insgesamt wurden 2007 im Auftrag von verschiedenen Konzerneinheiten<br />
und Lizenznehmern 191 Betriebe von externen Prüfern<br />
kontrolliert.<br />
Vorabprüfung (,Initial Assessment’) 1<br />
Region SEA-Team<br />
Externe<br />
Prüfung Gesamt<br />
Asien 205 147 352<br />
Amerika 38 10 48<br />
EMEA 13 28 41<br />
Gesamt 256 185 441<br />
Nachhaltigkeitsprüfung (‚Sustainability Assessment’) 2<br />
Region SEA-Team<br />
Externe<br />
Prüfung Gesamt<br />
Asien 240 2 242<br />
Amerika 13 0 13<br />
EMEA 28 4 32<br />
Gesamt 281 6 287<br />
Gesamt<br />
Region SEA-Team<br />
Externe<br />
Prüfung Gesamt<br />
Asien 445 149 594<br />
Amerika 51 10 61<br />
EMEA 41 32 73<br />
Gesamt 537 191 728<br />
1) Jeder potenzielle neue Zulieferbetrieb wird vor der Auftragsvergabe einer<br />
Vorabprüfung unterzogen, um festzustellen, ob die ,Workplace Standards’<br />
eingehalten werden<br />
2) Kontrollen in bereits genehmigten Zulieferbetrieben<br />
Sozial- und Umweltbericht • 65<br />
UNABHäNGIGE FLA-PRÜFUNGEN 1<br />
Seit dem Beitritt zur FLA (Fair Labour Association) wurden mehr <strong>als</strong><br />
200 unabhängige externe Kontroll- und Verifizierungsbesuche bei<br />
Zulieferbetrieben des <strong>adidas</strong> Konzerns durchgeführt. Im Jahr 2007<br />
galt der <strong>adidas</strong> Konzern mit seinen Marken <strong>adidas</strong> und Reebok<br />
erstm<strong>als</strong> <strong>als</strong> ein FLA-Mitgliedsunternehmen. Im Rahmen der<br />
Verpflichtungen für 2007 führten unabhängige, von der FLA<br />
akkreditierte Prüfer 12 Überwachungskontrollen (2006: 35) und<br />
3 unabhängige externe Verifizierungsbesuche (2006: 8) bei<br />
Zulieferbetrieben des <strong>adidas</strong> Konzerns durch.<br />
FLA-Jahr Zeitraum Zahl d. Prüfungen 2<br />
4. Jan.–Dez. 2005 30<br />
5. Jan.–Dez. 2006 43<br />
6. Jan.–Dez. 2007 15<br />
1) Im Rahmen der FLA-Mitgliedschaft; einschließlich unabhängige externe<br />
Verifizierungsbesuche<br />
2) Einschließlich Audits bei Zulieferbetrieben von Reebok<br />
zahlen zUr standardUmsetzUnG<br />
ANZAHL DER SCHRIFTLICHEN VERWARNUNGEN VON<br />
ZULIEFERERN DES ADIDAS KONZERNS IM JAHR 2007<br />
Bei anhaltenden oder schwerwiegenden Verstößen oder wenn das<br />
Management keine ausreichenden Anstrengungen zur Einhaltung<br />
unserer Standards unternimmt, erteilen wir eine schriftliche<br />
Verwarnung. Im Jahr 2007 erteilten wir insgesamt 54 schriftliche<br />
Verwarnungen.<br />
Land<br />
Erste<br />
Verwarnung<br />
Zweite<br />
Verwarnung<br />
Dritte und letzte<br />
Ver warnung und<br />
empfohlene<br />
Auftrag seinstellung<br />
Verwarnungen<br />
insgesamt<br />
Bangladesch 0 1 0 1<br />
China 20 3 4 27<br />
Griechenland 1 0 0 1<br />
Indonesien 8 2 0 10<br />
Jordanien 0 0 1 1<br />
Kambodscha 1 0 0 1<br />
Macao 0 1 0 1<br />
Philippinen 0 0 1 1<br />
Thailand 3 0 1 4<br />
Türkei 4 0 0 4<br />
Vietnam 3 0 0 3<br />
Gesamt 40 7 7 54
ANZAHL DER KÜNDIGUNGEN VON<br />
GESCHäFTSBEZIEHUNGEN/ABLEHNUNGEN NACH<br />
VORABPRÜFUNGEN WEGEN MANGELNDER<br />
STANDARDEINHALTUNG IM JAHR 2007<br />
Wir arbeiten eng mit unseren Zulieferern zusammen, um sie dabei<br />
zu unterstützen, ihre Leistung zu verbessern. Bei anhaltenden oder<br />
schwerwiegenden Verstößen gegen unsere Standards beenden wir<br />
unsere Geschäftsbeziehung mit dem entsprechenden Zulieferer.<br />
Im Jahr 2007 kündigten wir die Verträge mit vier Zulieferern wegen<br />
solcher Verstöße.<br />
Darüber hinaus arbeiten wir eng mit unserer Beschaffungsorganisation<br />
Global Operations zusammen, um potenzielle neue<br />
Zulieferer vor Auftragsvergabe zu prüfen. Insgesamt führte das<br />
SEA-Team 441 Vorabprüfungen durch, wobei 106 Betriebe abgelehnt<br />
wurden. Dies entspricht einem Prozentsatz von 24%.<br />
Asien<br />
Land<br />
Anzahl der beendeten<br />
Geschäfts beziehungen<br />
pro Land<br />
Anzahl der<br />
Ablehnungen nach<br />
Vorabprüfung pro<br />
Land<br />
China 3 56<br />
Indien 8<br />
Indonesien 7<br />
Japan 1<br />
Kambodscha 2<br />
Korea 2<br />
Malaysia 1<br />
Pakistan 3<br />
Sri Lanka 1<br />
Thailand 1<br />
Vietnam 6<br />
Amerika<br />
Land<br />
Anzahl der beendeten<br />
Geschäftsbeziehungen<br />
pro Land<br />
Anzahl der<br />
Ablehnungen nach<br />
Vorabprüfung pro<br />
Land<br />
El Salvador 1<br />
Guatemala 1<br />
Honduras 1<br />
Kanada 4<br />
Mexiko 2<br />
EMEA<br />
Land<br />
Anzahl der beendeten<br />
Geschäfts beziehungen<br />
pro Land<br />
Sozial- und Umweltbericht • 66<br />
Anzahl der<br />
Ablehnungen nach<br />
Vorabprüfung pro<br />
Land<br />
Albanien 1<br />
ägypten 2<br />
Jordanien 1<br />
Südafrika 1<br />
Türkei 3<br />
Vereinigte Arabische<br />
Emirate<br />
Weltweit<br />
Land<br />
Anzahl der beendeten<br />
Geschäfts beziehungen<br />
pro Land<br />
2<br />
Anzahl der<br />
Ablehnungen nach<br />
Vorabprüfung pro<br />
Land<br />
Weltweit 4 106
Umwelt<br />
UMWELTDATEN UNSERER HAUPTVERWALTUNGSBÜROS<br />
UND EIGENEN PRODUKTIONSSTANDORTE<br />
Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Umweltdaten für unsere<br />
Hauptverwaltungsbüros und eigenen Produktionsstandorte.<br />
Hauptverwaltungsbüros<br />
Konzernzentrale des <strong>adidas</strong><br />
Konzerns, Herzogenaurach,<br />
Deutschland<br />
Sozial- und Umweltbericht • 67<br />
13.446.664 9.105.772 28.222 580,1<br />
<strong>adidas</strong> America Inc., Portland, USA 6.584.900 2.005.016 38.369 Keine Angabe<br />
Reebok-Zentrale, Canton, USA 13.841.735 486.913 13.789 602,8<br />
TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf,<br />
Carlsbad, USA 1 4.809.906 26.211 45.372 604<br />
Unsere eigenen<br />
Produktionsstandorte<br />
<strong>adidas</strong> Schuhfabrik, Scheinfeld,<br />
Deutschland<br />
<strong>adidas</strong> Bekleidungsfabrik,<br />
Suzhou, China<br />
Energieverbrauch –<br />
Strom (kWh/Jahr)<br />
Energieverbrauch –<br />
Heizung (kWh/Jahr)<br />
Wasserverbrauch<br />
(m³/Jahr) Abfall (t/Jahr)<br />
1.657.000 4.266.000 1.430 205,7<br />
411.416 0 1.096 4,4<br />
Fertigungsbetrieb von <strong>adidas</strong><br />
Canada, Brantford, Kanada 2 Keine Angabe Keine Angabe Keine Angabe Keine Angabe<br />
Reebok-CCM Hockeyfabrik,<br />
Cowansville, Kanada<br />
Reebok-CCM Hockeyfabrik,<br />
St. Hyacinthe, Kanada<br />
Reebok-CCM Hockeyfabrik,<br />
St. Jean, Kanada<br />
Reebok-CCM Hockeyfabrik,<br />
Edmundston, Kanada<br />
Reebok-CCM Hockeyfabrik,<br />
Tammela, Finnland<br />
2.691.900 1.859.260 901 295,7<br />
2.113.800 1.054.360 3.195 37,5<br />
2.932.200 3.345.620 2.522 108,8<br />
1.432.200 0 1.414 92,3<br />
1.630.280 1.708.000 1.104 296<br />
Reebok-CCM Hockeyfabrik,<br />
Malung, Schweden 3 Keine Angabe Keine Angabe Keine Angabe Keine Angabe<br />
Sports Licensed Division, Fabrik,<br />
Indianapolis, USA<br />
Sports Licensed Division, Fabrik,<br />
Mattapoisett, USA<br />
Sports Licensed Division, Fabrik,<br />
Cedar Rapids, USA<br />
TaylorMade Fertigungsbetrieb,<br />
Togane-Shi, Japan<br />
Energieverbrauch –<br />
Strom (kWh/Jahr)<br />
1) Zahlen für TaylorMade Konzernzentrale und Fertigungsbetrieb zusammen<br />
2) Für 2007 liegen keine Zahlen vor, da der Betrieb erst im November erworben wurde<br />
3) Für 2007 liegen keine Zahlen vor, da diese Produktionsstätte geleast ist<br />
Energieverbrauch –<br />
Heizung (kWh/Jahr)<br />
Wasserverbrauch<br />
(m³/Jahr) Abfall (t/Jahr)<br />
11.539.589 113.742 9.107 437<br />
700.979 508.678 Keine Angabe 177<br />
1.712.461 3.459.334 4.553 67<br />
486.717 710 1.429 14
ZERTIFIZIERUNGEN DER SPORTSCHUHLIEFERANTEN 1<br />
Wir unterstützen unsere Zulieferbetriebe bei der Implementierung<br />
von Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltmanagementsystemen,<br />
um so einen internen Prozess zu schaffen, durch den die Einhaltung<br />
unserer Standards verbessert wird.<br />
Im Jahr 2007 waren von unseren Zulieferern weltweit 22 Sportschuhfabriken<br />
nach OHSAS 18001 und/oder ISO 14001 zertifiziert.<br />
Diese Zulieferer lieferten etwa 75% unseres Beschaffungsvolumens<br />
im Bereich Schuhe.<br />
Land<br />
Anzahl der<br />
Sportschuh -<br />
lieferanten ISO 14001 OHSAS 18001<br />
Argentinien 2 0 0<br />
Brasilien 3 0 0<br />
China 12 12 12<br />
Deutschland 1 1 1<br />
Indien 1 0 0<br />
Indonesien 6 3 3<br />
Italien 1 0 0<br />
Korea 1 1 0<br />
Thailand 1 0 0<br />
Vietnam 7 5 4<br />
Gesamt 35 22 20<br />
1) Mit Ausnahme von Rockport-Schuhlieferanten und Zulieferern der<br />
Lizenznehmer<br />
Sozial- und Umweltbericht • 68<br />
REDUZIERUNG FLÜCHTIGER ORGANISCHER<br />
VERBINDUNGEN IN DER SCHUHPRODUKTION<br />
VOCs (Volatile Organic Compounds) – flüchtige organische<br />
Verbindungen – sind in den Lösungsmitteln enthalten, die in der<br />
Produktion eingesetzt werden. Sie können zu Atemproblemen und<br />
anderen Gesundheitsbeschwerden bei den Beschäftigten führen.<br />
Unser Ziel ist eine durchschnittliche VOC-Emission von 20 g/Paar<br />
Schuhe. Die Schuhlieferanten des <strong>adidas</strong> Konzerns haben die<br />
VOC-Emissionen von 140 g/Paar im Jahr 2000 auf 20,3 g/Paar<br />
im Jahr 2007 reduziert. In diesen Wert sind nahezu alle neuen<br />
Sportschuhfabriken einbezogen.<br />
grams/pair g/Paar<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
Reduzierung von VOC in g/Paar Sportschuhe
TRANSPORTMETHODEN FÜR DEN VERSAND VON<br />
ADIDAS PRODUKTEN 1<br />
Der Treibstoffverbrauch für den Transport von Produkten aus den<br />
Herstellerländern zu den jeweiligen Vertriebsmärkten verursacht<br />
Kohlendioxidemissionen, die wesentlich zur Klimaveränderung<br />
beitragen. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, die Umweltauswirkungen,<br />
die durch den Transport unserer Produkte entstehen,<br />
zu minimieren. Dazu reduzieren wir unsere Nutzung des<br />
Luftfrachttransports, da bei dieser Transportmethode am meisten<br />
Kohlendioxid freigesetzt wird.<br />
Im Vergleich zu den Vorjahren gab es 2007 einen prozentualen<br />
Anstieg von Transporten per Luftfracht und Lkw. Dies ist zum<br />
Teil darauf zurückzuführen, dass Aufträge neu verteilt wurden,<br />
um Lieferfristen einhalten zu können.<br />
Sportbekleidung<br />
Frachttyp 2007 2006 2005<br />
Lkw 18% 21% 22%<br />
Schiffstransport 74% 72% 73%<br />
Lufttransport 7% 6% 4%<br />
Schiffs- und<br />
Lufttransport<br />
Sportzubehör 2<br />
1% 1% 1%<br />
Frachttyp 2007 2006 2005<br />
Lkw 3% 3% 4%<br />
Schiffstransport 94% 95% 95%<br />
Lufttransport 3% 2% 1%<br />
Schiffs- und<br />
Lufttransport<br />
Sportschuhe<br />
0% 0% 0%<br />
Frachttyp 2007 2006 2005<br />
Lkw 8% 2% 3%<br />
Schiffstransport 89% 97% 96%<br />
Lufttransport 3% 1% 1%<br />
Schiffs- und<br />
Lufttransport<br />
0% 0% 0%<br />
1) In Prozent der Gesamtzahl der transportierten Produkte<br />
2) Accessoires und Ausrüstung<br />
Sozial- und Umweltbericht • 69
mitarbeiter<br />
STATISTIK<br />
Zum 31. Dezember 2007 beschäftigte der <strong>adidas</strong> Konzern 31.344<br />
Mitarbeiter. Dies bedeutet einen Zuwachs von 19% gegenüber dem<br />
Vorjahr mit 26.376 Mitarbeitern. Diese Entwicklung ist vor allem auf<br />
Neueinstellungen bei <strong>adidas</strong> in Schwellenländern sowie im eigenen<br />
Einzelhandel zurückzuführen. 48% der Ende 2007 beschäftigten<br />
Mitarbeiter waren Frauen und 52% Männer. Die Führungspositionen<br />
innerhalb des Konzerns waren zu 30% von Frauen und zu 70% von<br />
Männern besetzt.<br />
Index/Einheit <strong>adidas</strong> Reebok<br />
TaylorMade<strong>adidas</strong><br />
Golf<br />
Sozial- und Umweltbericht • 70<br />
Konzernfunktionen<br />
1 Gesamt<br />
Mitarbeiter - Männer (%) 52% 54% 68% 44% 52%<br />
Mitarbeiter - Frauen (%) 48% 46% 32% 56% 48%<br />
Führungspositionen - Männer (%) 67% 77% 84% 68% 70%<br />
Führungspositionen - Frauen (%) 33% 23% 16% 32% 30%<br />
Durchschnittsalter (Jahre) 2 29,6 28,9 36,6 36,3 30,8<br />
Mitarbeiterfluktuation (%) 3 18,8% 45,2% 12,4% 22,3% 24,2%<br />
Durchschnittliche Beschäftigungsdauer pro<br />
Mitarbeiter (Jahre)<br />
3,6 3,5 5 5,9 4<br />
Schulungsstunden pro Jahr und Mitarbeiter 16,1 8,1 4,5 6,4 12,4<br />
1) Global Marketing, Global Operations, Global Corporate Services (z.B. Rechts-, Finanz- und Personalabteilung)<br />
2) Am Jahresende<br />
3) Freiwilliges Ausscheiden aus dem Unternehmen
SICHERHEITS- UND GESUNDHEITSSTATISTIK FÜR UNSERE HAUPTVERWALTUNGSBÜROS<br />
UND EIGENEN PRODUKTIONSSTANDORTE<br />
Sozial- und Umweltbericht • 71<br />
Hauptverwaltungsbüros Anzahl der Mitarbeiter Anzahl der Arbeitsunfälle Ausfalltage durch Unfälle<br />
Konzernzentrale des <strong>adidas</strong> Konzerns, Herzogenaurach,<br />
Deutschland<br />
2.395 9 Keine Angabe<br />
<strong>adidas</strong> America Inc., Portland, USA 773 10 179<br />
Reebok-Zentrale, Canton, USA 1.237 3 13<br />
TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf, Carlsbad, USA 1 850 19 38<br />
Unsere eigenen Produktionsstandorte Anzahl der Mitarbeiter Anzahl der Arbeitsunfälle Ausfalltage durch Unfälle<br />
<strong>adidas</strong> Bekleidungsfabrik, Suzhou, China 197 0 0<br />
<strong>adidas</strong> Schuhfabrik, Scheinfeld, Deutschland 150 3 Keine Angabe<br />
Fertigungsbetrieb von <strong>adidas</strong> Canada, Brantford, Kanada 2 Keine Angabe Keine Angabe Keine Angabe<br />
Reebok-CCM Hockeyfabrik, Cowansville, Kanada 102 1 5<br />
Reebok-CCM Hockeyfabrik, St. Hyacinthe, Kanada 200 5 137<br />
Reebok-CCM Hockeyfabrik, St. Jean, Kanada 175 18 82<br />
Reebok-CCM Hockeyfabrik, Edmundston, Kanada 78 7 70<br />
Reebok-CCM Hockeyfabrik, Tammela, Finnland 84 3 11<br />
Reebok-CCM Hockeyfabrik, Malung, Schweden 3 Keine Angabe Keine Angabe Keine Angabe<br />
Sports Licensed Division, Fabrik, Indianapolis, USA 802 45 129<br />
Sports Licensed Division, Fabrik, Mattapoisett, USA 124 6 36<br />
Sports Licensed Division, Fabrik, Cedar Rapids, USA 175 19 15<br />
TaylorMade Fertigungsbetrieb, Togane-Shi, Japan 150 0 0<br />
1) Zahlen für TaylorMade Konzernzentrale und Fertigungsbetrieb zusammen<br />
2) Für 2007 liegen keine Zahlen vor, da der Betrieb erst im November erworben wurde<br />
3) Für 2007 liegen keine Zahlen vor, da diese Produktionsstätte geleast ist<br />
Gesellschaftliches enGaGement<br />
GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT IN ZAHLEN<br />
Im Jahr 2007 unterstützte der <strong>adidas</strong> Konzern mehr <strong>als</strong><br />
1.450 gemeinnützige Projekte. Rund 900.000 Produkte wurden<br />
für wohltätige Zwecke gestiftet. Die folgende Tabelle zeigt die<br />
Aktivitäten in den einzelnen Regionen.<br />
Region<br />
Eingegangene<br />
Spen denanfragen<br />
Unterstützte<br />
Projekte<br />
insgesamt<br />
Anzahl der<br />
gespendeten<br />
Produkte<br />
Ehrenamtliche<br />
Arbeit<br />
(Stunden)<br />
EMEA 1.915 191 762.517 710<br />
Lateinamerika 304 73 53.495 30<br />
Nordamerika 4.265 999 55.471 1.638<br />
Asiatischpazifischer<br />
Raum<br />
1.044 192 19.808 775<br />
Gesamt 7.528 1.455 891.291 3.153
CSR (Corporate Social Responsibility = soziale<br />
Verantwortung der Unternehmen)<br />
Geschäftsgebaren, das nicht nur finanziell einträglich ist, sondern<br />
auch sozialen Belangen Rechnung trägt und die Umweltauswirkungen<br />
des jeweiligen Unternehmens so gering wie möglich hält.<br />
Dow Jones Sustainability Indexes (DJSI)<br />
Die 1999 eingeführten Dow Jones Sustainability Indexes sind die<br />
ersten globalen Aktienindizes, in denen Unternehmen nach<br />
Nachhaltigkeitskriterien ausgewählt werden. In sie werden die<br />
besten zehn Prozent einer Branche nach wirtschaftlichen, sozialen<br />
und ökologischen Leistungen aufgenommen. Auf Grundlage der<br />
Kooperation von Dow Jones Indexes, STOxx Limited und Sustainable<br />
Asset Management (SAM) werden sie weltweit von Investoren <strong>als</strong><br />
Grundlage für nachhaltige Investitionsentscheidungen genutzt.<br />
EMAS (Environmental Management and Audit Scheme =<br />
öko-Audit-Verordnung)<br />
System, das auf die Verbesserung der Umweltschutzmaßnahmen<br />
in Unternehmen abzielt. Zu diesem Zweck werden sämtliche<br />
Umwelteinflüsse und -auswirkungen des jeweiligen Standorts<br />
genauestens aufgezeichnet und dokumentiert.<br />
Fair Factories Clearinghouse (FFC)<br />
Ein branchenweites System zur Datenverwaltung, das Informationen<br />
über die gesamte Beschaffungskette sammelt und Ergebnisse von<br />
Betriebskontrollen zentral erfasst. Das System wird u.a. auch von<br />
Handels- und anderen Markenunternehmen genutzt.<br />
Fair Labor Association (FLA)<br />
Organisation ohne Erwerbscharakter, die in enger Zusammenarbeit<br />
mit Unternehmen, Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) und<br />
Universitäten die Umsetzung eines Verhaltenskodex, basierend<br />
auf den Standards der Internationalen Arbeitsorganisation, fördert.<br />
Flocktransferdruck<br />
Spezielles Verfahren zum Herstellen von Textilaufdrucken.<br />
Flüchtige organische Verbindungen (Volatile Organic<br />
Compounds, VOC)<br />
Lösungsmittel, die Atem- und Gesundheitsbeschwerden verursachen<br />
können. Flüchtige organische Verbindungen treten <strong>als</strong> Nebenprodukte<br />
der Schuhherstellung auf.<br />
FTSE4Good Index Serie<br />
Die FTSE4Good Index Serie gestattet Investoren einen Einblick<br />
in Unternehmen, die weltweit anerkannte Richtlinien zur<br />
Unternehmensverantwortung erfüllen.<br />
Gesellschaftliches Engagement (,Community Affairs’)<br />
Unternehmensfunktion, die ein Netz von Mitarbeitern koordiniert,<br />
das Spendenaktionen, gemeinnützige Aktivitäten und freiwillige<br />
Tätigkeiten in den Tochtergesellschaften und anderen lokalen<br />
Standorten des <strong>adidas</strong> Konzerns organisiert und verwaltet. 2005<br />
wurde ,Community Affairs’ in die Sozial- und Umweltabteilung<br />
(Social and Environmental Affairs, SEA) integriert.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 72<br />
Global Operations<br />
Konzernfunktion für Produktentwicklung, Vermarktung und<br />
Vertrieb, die auch für die Herstellung eines Großteils der Produkte<br />
für <strong>adidas</strong>, Reebok und TaylorMade-<strong>adidas</strong> Golf verantwortlich ist.<br />
Global Reporting Initiative (GRI)<br />
Unabhängige Organisation, die ein global anwendbares Rahmenwerk<br />
für die Nachhaltigkeitsberichterstattung entwickelt hat.<br />
Internationale Arbeitsorganisation (ILO)<br />
Die ILO ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Die<br />
Mitgliedstaaten entsenden Repräsentanten ihrer Regierungen,<br />
Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen in ihre Organe, um<br />
durch gemeinsame Aktivitäten überall auf der Welt menschenwürdige<br />
Arbeitsbedingungen zu fördern. Hauptziele der ILO sind, Rechte am<br />
Arbeitsplatz durchzusetzen, menschenwürdige Arbeitsbedingungen<br />
zu schaffen, den sozialen Schutz zu verbessern und den Dialog bei<br />
der Bewältigung arbeitsbezogener Probleme zu stärken.<br />
ISO 14000/1<br />
Internationaler Umweltmanagementstandard.<br />
Kompetenzaufbau<br />
Unterstützung unserer Geschäftspartner und Dritter bei der<br />
Verbesserung von Managementsystemen und Arbeitsbedingungen<br />
in ihren Betrieben, z.B. durch Schulungen, Erstellung von Leitlinien<br />
und Verbreitung vorbildlicher Maßnahmen.<br />
Leistungsindikator (Key Performance Indicator, KPI)<br />
Indikator zur Messung der Wirksamkeit von Maßnahmen unserer<br />
Zulieferer bei der Umsetzung unserer ,Workplace Standards’.<br />
Lean<br />
Programm des <strong>adidas</strong> Konzerns zur Effizienzsteigerung in<br />
Zulieferbetrieben, das eine allgemeine Verbesserung bei<br />
Lieferung, Qualität und Kosten anstrebt.<br />
Multifaserabkommen (Multi-Fibre Arrangement, MFA)<br />
Mit diesem 1974 verabschiedeten Abkommen wurden Richtlinien für<br />
den internationalen Handel von Textilien und Bekleidung festgelegt.<br />
Außerdem wurden im Rahmen des MFA Mengenbeschränkungen für<br />
den Export von Textilien und Bekleidung aus Entwicklungsländern<br />
in Industrieländer vereinbart. Das Abkommen lief Ende 2004 aus.<br />
Nachhaltigkeit<br />
Die Fähigkeit, ökonomische, soziale und umweltrelevante<br />
Herausforderungen in Einklang zu bringen, mit dem Ziel, dauerhaft<br />
den Unternehmenswert zu erhalten und zu entwickeln.<br />
Nicht-Regierungsorganisationen (Non-governmental<br />
organisations, NGOs)<br />
Interessengruppen, meist ohne Erwerbscharakter, die darauf<br />
abzielen, das Bewusstsein von Unternehmen an einer nachhaltigen<br />
Entwicklung zu fördern.
OHSAS 18001 (Occupational Health and Safety<br />
Assessment Series)<br />
Standard für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz.<br />
Polyvinylchlorid (PVC)<br />
Kunststoff, der bei der Herstellung von Sportbekleidung und<br />
-ausrüstungen verwendet wird. Aufgrund seiner gesundheits-<br />
und umweltbedenklichen Eigenschaften bemühen wir uns, dieses<br />
Material schrittweise durch verträglichere Alternativen zu ersetzen.<br />
Sozial- und Umweltangelegenheiten<br />
(Social and Environmental Affairs, SEA)<br />
Abteilung des <strong>adidas</strong> Konzerns, die die Entwicklung von<br />
Nachhaltigkeitskonzepten und -initiativen sowie die Förderung<br />
des Umwelt- und Sozialbewusstseins im gesamten Konzern<br />
und in seiner Beschaffungskette koordiniert.<br />
Sozialverantwortliches Investment<br />
(Socially Responsible Investment, SRI)<br />
Unter Beachtung der finanziellen, umweltspezifischen und sozialen<br />
Leistungen eines Unternehmens getätigte Kapitalanlage.<br />
Stakeholder<br />
Einzelperson, Gruppe, Gemeinschaft oder Organisation, deren<br />
Interessen mit denen eines Unternehmens verbunden sind und<br />
umgekehrt.<br />
,Workplace Standards’ (Arbeitsplatzstandards)<br />
Der Verhaltenskodex für die Beschaffungskette des Konzerns,<br />
früher <strong>als</strong> ,Standards of Engagement’ (SOE) bezeichnet, mit Bezug<br />
auf Arbeitsbedingungen, Sicherheit, Gesundheit und Umwelt. Die<br />
‚Workplace Standards’ dienen <strong>als</strong> Maßstab bei der Auswahl von<br />
Geschäftspartnern, der Überwachung von Zulieferfabriken sowie<br />
bei der Identifizierung von verbesserungswürdigen Bereichen.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 73
Wir sind sehr daran interessiert zu erfahren, wie Sie unsere<br />
Bemühungen, ein nachhaltiges Unternehmen zu werden,<br />
einschätzen und bewerten.<br />
Sie erreichen uns wie folgt:<br />
<strong>adidas</strong> AG<br />
Social & Environmental Affairs<br />
World of Sports<br />
Adi-Dassler-Straße 1<br />
91074 Herzogenaurach<br />
Deutschland<br />
Telefon: +49 (0) 9132-84-0<br />
Fax: +49 (0) 9132-84-3242<br />
Für Fragen zu unserem Sozial- und Umweltprogramm wenden<br />
Sie sich bitte an: sustainability@<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com<br />
Für Presseanfragen wenden Sie sich bitte an:<br />
corporate.press@<strong>adidas</strong>-<strong>Group</strong>.com<br />
Beschwerden<br />
Wir würden gerne wissen, wenn sich jemand über die Bedingungen<br />
in unseren Zulieferbetrieben beschweren möchte.<br />
Wenn Sie eine Beschwerde an uns richten wollen, kontaktieren Sie<br />
uns bitte mit spezifischen Details zu dem Fall, so dass wir Ihrem<br />
Anliegen ernsthaft nachkommen können.<br />
Wir respektieren es, wenn Sie uns anonym kontaktieren. Dies<br />
beeinträchtigt nicht die Ernsthaftigkeit, mit der wir Ihre Beschwerde<br />
bearbeiten. Es wird jedoch den Prozess, dem wir folgen, beeinflussen:<br />
1. Wir untersuchen alle Beschwerden und Anfragen, die an uns<br />
gerichtet werden.<br />
2. Wir werden Ihnen antworten und Sie um weitere Informationen zu<br />
der Beschwerde bitten, damit wir uns ein genaueres Bild von der<br />
Situation machen können. Wir haben jedoch Verständnis dafür,<br />
wenn Sie anonym bleiben wollen.<br />
3. Wir werden mit allen Beteiligten sprechen, um jede Seite zu<br />
beleuchten und die Lage objektiv beurteilen zu können. Es muss<br />
geklärt werden, ob sich der erhobene Vorwurf bestätigt.<br />
4. Wenn dies der Fall ist, werden wir zusammen mit dem<br />
betroffenen Zulieferbetrieb genaue Schritte und Maßnahmen<br />
festlegen, die zur Beseitigung des Problems notwendig sind.<br />
5. Sofern Ihre Beschwerde nicht anonym an uns gerichtet wurde,<br />
werden wir Sie über die Ergebnisse unserer Untersuchung sowie<br />
die Schritte, die unternommen werden, informieren.<br />
Unabhängiger Beschwerdeprozess<br />
Wir haben Verständnis dafür, wenn Sie Beschwerden, die unsere<br />
Zulieferbetriebe betreffen, nicht direkt an uns richten möchten. Für<br />
solche Fälle gibt es einen unabhängigen Beschwerdeprozess über<br />
die Fair Labor Association, zu deren Mitgliedern wir zählen.<br />
Sozial- und Umweltbericht • 74
Die Global Reporting Initiative (GRI) hat die Ansichten der Stakeholder<br />
in einem international konsistenten Format zusammenge fasst und<br />
bietet Unternehmen damit eine Anleitung für ihre Nachhaltigkeitsberichte.<br />
Mithilfe des Leitfadens der GRI für die <strong>Bericht</strong>erstattung<br />
können wir die Fragen und Interessen unserer Stakeholder besser<br />
strukturieren, gewichten, evaluieren und darstellen.<br />
Zusammen mit dem GRI G3-Leitfaden wurde auch ein<br />
Anwendungsschema eingeführt, mit dem Unternehmen nun<br />
darlegen können, inwieweit die Richtlinien für die eigene<br />
<strong>Bericht</strong>erstattung angewendet wurden.<br />
Wir haben anhand des von der GRI vorgegebenen Systems ermittelt,<br />
welche Informationen der <strong>adidas</strong> Konzern liefern kann, und kamen<br />
zu dem Schluss, dass Level C für uns möglich ist.<br />
Anwendungsebenen des <strong>Bericht</strong>s<br />
Optional Pflicht<br />
Selbsteinschätzung<br />
VonexternenDrittengeprüft<br />
Vonder<br />
GRIgeprüft<br />
Gemäß<br />
Ref. Indikator gemäß GRI (G3) Verweis<br />
Profil<br />
<strong>Bericht</strong>externbestätigt<br />
1. strateGie Und analyse<br />
<strong>Bericht</strong>externbestätigt<br />
Sozial- und Umweltbericht • 75<br />
WARUM HABEN WIR UNS FÜR LEVEL C ENTSCHIEDEN?<br />
Wir haben aus folgenden Gründen Level C für den <strong>Bericht</strong> über das<br />
Jahr 2007 gewählt: Im Rahmen einer sorgfältigen und betont<br />
selbstkritischen Analyse, in welchen Bereichen unser <strong>Bericht</strong> die<br />
relevanten Indikatoren vollständig erfüllt, haben wir festgestellt,<br />
dass es immer noch Lücken gibt. Es gehört jedoch zu unserer<br />
Politik der Transparenz und glaubwürdigen Kommunikation, solche<br />
Lücken nicht vor unseren Stakeholdern zu verbergen, indem wir im<br />
<strong>Bericht</strong> oberflächlich Fragen ansprechen, für die wir keine<br />
effektiven Strategien und Programme haben.<br />
Der GRI-Leitfaden liefert dem Leser eine nützliche Vergleichsbasis,<br />
doch trägt er der Situation in der Sportartikelindustrie nicht<br />
vollständig Rechnung, da hier die sozialen und ökologischen<br />
Auswirkungen der Beschaffungskette ein Gegengewicht zu denen<br />
des Unternehmens schaffen.<br />
Unser Bestreben ist es, die Transparenz der <strong>Bericht</strong>erstattung<br />
immer weiter zu verbessern und in den kommenden Jahren einen<br />
höheren Level zu erreichen.<br />
Um auf bestehende Lücken aufmerksam zu machen, weisen wir<br />
unsere Leser im nachfolgenden Index ausdrücklich auf diese hin.<br />
Einige der hier fehlenden Informationen sind in unserem<br />
Geschäftsbericht bzw. auf unserer Website unter www.<strong>adidas</strong>group.com/de/home/welcome.asp<br />
nachzulesen.<br />
Näheres zur GRI und ihren Richtlinien finden Sie im Internet unter<br />
www.globalreporting.org<br />
1.1 Erklärung des Vorstands- oder Aufsichtsratsvorsitzenden <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />
1.2 Beschreibung wichtiger Auswirkungen, Risiken und Chancen <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />
<strong>Bericht</strong>/Herausforderungen und Reaktionen;<br />
Geschäftsbericht, S. 104ff.<br />
2. orGanisationsprofil<br />
2.1 Name der Organisation <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Homepage<br />
2.2 Wichtigste Marken, Produkte und/oder Dienstleistungen <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />
<strong>Bericht</strong>/Unternehmensprofil;<br />
Geschäftsbericht, S. 43ff, 157<br />
2.3 Geschäftsbereiche und Unternehmensstruktur <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />
<strong>Bericht</strong>/Unternehmensprofil;<br />
Geschäftsbericht, S. 60ff, 194ff.<br />
2.4 Hauptsitz des Unternehmens <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />
<strong>Bericht</strong>/Unternehmensprofil;<br />
Geschäftsbericht, S. 60ff.<br />
2.5 Anzahl der Länder, in denen das Unternehmen tätig ist <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />
<strong>Bericht</strong>/Herausforderungen und Reaktionen;<br />
Geschäftsbericht, S. 60ff, 194ff.<br />
<strong>Bericht</strong>externbestätigt
Ref. Indikator gemäß GRI (G3) Verweis<br />
2.6 Eigentümerstruktur und Rechtsform <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />
<strong>Bericht</strong>/Unternehmensprofil<br />
2.7 Märkte, die bedient werden Geschäftsbericht, S. 43ff, 60ff.<br />
2.8 Umfang/Größe der berichtenden Organisation <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />
<strong>Bericht</strong>/Unternehmensprofil<br />
Geschäftsbericht, S. 43ff, 60ff.<br />
2.9 Wesentliche Veränderungen der Größe, Struktur oder<br />
Eigentumsverhältnisse im <strong>Bericht</strong>szeitraum<br />
Geschäftsbericht, S. 163<br />
Sozial- und Umweltbericht • 76<br />
2.10 Im <strong>Bericht</strong>szeitraum erhaltene Auszeichnungen Internetseite/Nachhaltigkeit/<strong>Bericht</strong>erstattung/Auszeichnungen<br />
3. berichtsparameter<br />
<strong>Bericht</strong>sprofil<br />
3.1 <strong>Bericht</strong>szeitraum <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />
<strong>Bericht</strong>/Über diesen <strong>Bericht</strong><br />
3.2 Veröffentlichung des letzten <strong>Bericht</strong>s Internetseite/Nachhaltigkeit/<strong>Bericht</strong>erstattung<br />
3.3 <strong>Bericht</strong>erstattungszyklus Internetseite/Nachhaltigkeit/<strong>Bericht</strong>erstattung<br />
3.4 Ansprechpartner für Fragen zum <strong>Bericht</strong><br />
<strong>Bericht</strong>sumfang und -grenzen<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Kontakt<br />
Internetseite/Nachhaltigkeit/<strong>Bericht</strong>erstattung<br />
3.5 Vorgehensweise bei der Bestimmung des <strong>Bericht</strong>sinhalts <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />
<strong>Bericht</strong>/Über diesen <strong>Bericht</strong><br />
3.6 Bilanzierungsgrenzen des <strong>Bericht</strong>s <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />
<strong>Bericht</strong>/Über diesen <strong>Bericht</strong><br />
3.7 Spezielle Einschränkungen des <strong>Bericht</strong>sumfangs <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />
<strong>Bericht</strong>/Über diesen <strong>Bericht</strong><br />
3.8 Grundlage für die <strong>Bericht</strong>erstattung über Joint Ventures,<br />
Tochterunternehmen, gepachtete Anlagen und ausgelagerte<br />
Tätigkeiten sowie andere Einheiten, die die Vergleichbarkeit<br />
der <strong>Bericht</strong>szeiträume oder der Angaben für verschiedene<br />
Organisationen erheblich beeinträchtigen kann<br />
3.9 Erhebungsmethoden und Berechnungsgrundlagen für Daten<br />
3.10 Erläuterung etwaiger Neudarstellungen von Informationen aus<br />
früheren <strong>Bericht</strong>en<br />
3.11 Wesentliche Veränderungen des Umfangs, der <strong>Bericht</strong>sgrenzen<br />
oder der verwendeten Messmethoden gegenüber früheren<br />
<strong>Bericht</strong>szeiträumen<br />
GRI Content Index<br />
3.12 Der Index gibt in Form einer Tabelle an, an welcher Stelle im<br />
<strong>Bericht</strong> die Standardangaben enthalten sind<br />
Verifizierung<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />
<strong>Bericht</strong>/Über diesen <strong>Bericht</strong><br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und <strong>Bericht</strong><br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und <strong>Bericht</strong><br />
GRI Index<br />
3.13 Externe Verifizierung des <strong>Bericht</strong>s <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />
<strong>Bericht</strong>/Über diesen <strong>Bericht</strong>
Ref. Indikator gemäß GRI (G3) Verweis<br />
4. GoVernance, VerpflichtUnGen Und enGaGement<br />
Corporate Governance<br />
4.1 Führungsstruktur der Organisation, einschließlich Verantwortung<br />
für Nachhaltigkeit<br />
4.2 Unabhängigkeit des Aufsichtsratsvorsitzenden Geschäftsbericht, S. 26ff.<br />
4.3 Anzahl der Mitglieder des höchsten Führungsgremiums, die<br />
unabhängige Mitglieder sind oder nicht der Geschäftsführung<br />
angehören<br />
4.4 Mechanismen für Aktionäre und Mitarbeiter, Empfehlungen oder<br />
Hinweise an das höchste Führungsgremium weiterzuleiten<br />
4.5 Zusammenhang zwischen der Bezahlung der Mitglieder des<br />
höchsten Leitungsorgans, der leitenden Angestellten und der<br />
Mitglieder der Geschäftsleitung und der Leistung der Organisation<br />
(einschließlich der gesellschaftlichen/sozialen und der<br />
ökologischen Leistung)<br />
4.6 Mechanismen für das höchste Leitungsorgan zur Vermeidung von<br />
Interessenkonflikten<br />
4.7 Herangehensweise zur Bestimmung der Qualifikation und der<br />
Erfahrung der Mitglieder des höchsten Leitungsorgans, um die<br />
Strategie der Organisation in den Bereichen Wirtschaft, Umwelt<br />
und Soziales zu lenken<br />
Sozial- und Umweltbericht • 77<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Vision und Governance/Umgang mit unserer<br />
Verantwortung/Corporate Governance und Risikomanagement<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Unsere Mitarbeiter/Mitarbeiterengagement;<br />
Internetseite/Investoren<br />
Internetseite/Corporate Governance/Corporate<br />
Governance Grundsätze<br />
4.8 Leitbilder, Unternehmenswerte und Verhaltenskodex <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Vision und Governance<br />
4.9 Verfahren des höchsten Leitungsorgans, um zu überwachen,<br />
wie die Organisation die ökonomische, ökologische und<br />
gesellschaftliche/soziale Leistung ermittelt und steuert,<br />
einschließlich maßgeblicher Risiken und Chancen sowie<br />
der Einhaltung international vereinbarter Standards,<br />
Verhaltenskodizes und Prinzipien<br />
4.10 Prozesse zur Bewertung der Leistung des höchsten<br />
Leitungsorgans selbst, insbesondere im Hinblick auf die<br />
ökonomische, ökologische und gesellschaftliche/soziale Leistung<br />
Verpflichtungen gegenüber externen Initiativen<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Vision und Governance/Umgang mit unserer<br />
Verantwortung/Corporate Governance und Risikomanagement<br />
4.11 Umsetzung des Vorsorgeprinzips <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt<br />
4.12 Extern entwickelte ökonomische, ökologische und<br />
gesellschaftliche/soziale Vereinbarungen, Prinzipien oder andere<br />
Initiativen, die die Organisation unterzeichnet bzw. denen sie<br />
zugestimmt hat oder denen sie beigetreten ist<br />
4.13 Mitgliedschaft in Verbänden bzw. nationalen/internationalen<br />
Interessenvertretungen<br />
Einbeziehung von Stakeholdern<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Interaktion mit unseren Stakeholdern/<br />
Partnerschaften<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Interaktion mit unseren Stakeholdern/<br />
Partnerschaften<br />
4.14 Liste der von der Organisation einbezogenen Stakeholder-Gruppen <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Interaktion mit unseren Stakeholdern/<br />
Unsere Stakeholder<br />
4.15 Grundlage für die Identifizierung und Auswahl der Stakeholder <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Interaktion mit unseren Stakeholdern/<br />
Dialog mit unseren Stakeholdern<br />
4.16 Ansätze für den Dialog mit Stakeholdern, einschließlich Häufigkeit<br />
der Einbeziehung unterschieden nach Art und Stakeholder-Gruppe<br />
4.17 Wichtige Fragen und Bedenken, die von den Stakeholdern<br />
aufgeworfen werden<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Interaktion mit unseren Stakeholdern/<br />
Dialog mit unseren Stakeholdern<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Interaktion mit unseren Stakeholdern/<br />
Dialog mit unseren Stakeholdern
Ref. Indikator gemäß GRI (G3) Verweis<br />
5. leistUnGsindikatoren<br />
öKONOMIE<br />
DMA Angaben zum Managementansatz Geschäftsbericht, S. 12ff.<br />
Aspekt: Wirtschaftliche Leistung<br />
EC1 Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert Geschäftsbericht, Innenseite Deckblatt, S. 78ff.;<br />
Internetseite/Investoren/Kennzahlen<br />
EC2 Finanzielle Folgen des Klimawandels für die Aktivitäten der<br />
Organisation und andere mit dem Klimawandel verbundene Risiken<br />
und Chancen<br />
EC3 Umfang der betrieblichen sozialen Zuwendungen<br />
EC4 Bedeutende finanzielle Zuwendungen der öffentlichen Hand<br />
Aspekt: Marktpräsenz<br />
EC5 Spanne des Verhältnisses der Standardeintrittsgehälter zum<br />
lokalen Mindestlohn an wesentlichen Geschäftsstandorten<br />
EC6 Geschäftspolitik, -praktiken und Anteil der Ausgaben, der auf<br />
Zulieferer vor Ort an wesentlichen Geschäftsstandorten entfällt<br />
EC7 Verfahren für die Einstellung von lokalem Personal und Anteil von<br />
lokalem Personal an den Posten für leitende Angestellte an<br />
wesentlichen Geschäftsstandorten<br />
Aspekt: Mittelbare wirtschaftliche Auswirkungen<br />
EC8 Entwicklung und Auswirkungen von Investitionen in die<br />
Infrastruktur und Dienstleistungen, die vorrangig im öffentlichen<br />
Interesse erfolgen, sei es in Form von kommerziellem<br />
Engagement, durch Sachleistungen oder durch pro bono-Arbeit<br />
EC9 Verständnis und Beschreibung der Art und des Umfangs<br />
wesentlicher indirekter wirtschaftlicher Auswirkungen<br />
öKOLOGIE<br />
DMA Angaben zum Managementansatz<br />
Aspekt: Materialien<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt<br />
EN1 Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder Volumen<br />
EN2 Anteil von Recyclingmaterial am Gesamtmaterialeinsatz<br />
Aspekt: Energie<br />
EN3 Direkter Energieverbrauch aufgeschlüsselt nach<br />
Primärenergiequellen<br />
EN4 Indirekter Energieverbrauch aufgeschlüsselt nach<br />
Primärenergiequellen<br />
EN5 Eingesparte Energie aufgrund von umweltbewusstem Einsatz<br />
und Effizienzsteigerungen<br />
EN6 Initiativen zur Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen<br />
mit höherer Energieeffizienz und solchen, die auf erneuerbaren<br />
Energien basieren sowie dadurch erreichte Verringerung des<br />
Energiebedarfs<br />
EN7 Initiativen zur Verringerung des indirekten Energieverbrauchs<br />
und erzielte Einsparungen<br />
Aspekt: Wasser<br />
EN8 Gesamter Wasserverbrauch aufgeteilt nach Quellen<br />
EN9 Wasserquellen, die wesentlich von der Entnahme von Wasser<br />
betroffen sind<br />
EN10 Anteil in Prozent und Gesamtvolumen an rückgewonnenem und<br />
wiederverwendetem Wasser<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />
<strong>Bericht</strong>/Leistungsdaten/Umwelt<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt<br />
Sozial- und Umweltbericht • 78
Ref. Indikator gemäß GRI (G3) Verweis<br />
Aspekt: Biodiversität<br />
EN11 Flächennutzung in Schutzgebieten<br />
EN12 Beschreibung der wesentlichen Auswirkungen von Aktivitäten in<br />
Schutzgebieten<br />
EN13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche Lebensräume<br />
EN14 Strategien, laufende Maßnahmen und Zukunftspläne für den<br />
Umgang mit Auswirkungen auf die Biodiversität<br />
EN15 Anzahl der Arten auf der Roten Liste der IUCN und auf nationalen<br />
Listen, die ihren natürlichen Lebensraum in Gebieten haben, die<br />
von der Geschäftstätigkeit der Organisation betroffen sind,<br />
aufgeteilt nach dem Bedrohungsgrad<br />
Aspekt: Emissionen, Abwasser und Abfall<br />
EN16 Gesamte direkte und indirekte Treibhausgasemissionen nach<br />
Gewicht<br />
EN17 Andere indirekte Treibhausgasemissionen nach Gewicht<br />
EN18 Initiativen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und<br />
erzielte Ergebnisse<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt/Reduzierung von<br />
Umweltbelastungen/Emissionen durch Transporte<br />
EN19 Emissionen von ozonabbauenden Stoffen nach Gewicht <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt/<br />
Design und Materialien<br />
EN20 NOx, SOx und andere wesentliche Luftemissionen nach Art<br />
und Gewicht<br />
EN21 Gesamte Abwassereinleitungen nach Art und Einleitungsort<br />
EN22 Gesamtgewicht des Abfalls nach Art und Entsorgungsmethode<br />
EN23 Gesamtzahl und Volumen wesentlicher Freisetzungen<br />
EN24 Gewicht des transportierten, importierten, exportierten oder<br />
behandelten Abfalls, der gemäß den Bestimmungen des Baseler<br />
Übereinkommens, Anlage I, II, III und VIII <strong>als</strong> gefährlich eingestuft<br />
wird, sowie Anteil in Prozent des zwischenstaatlich verbrachten<br />
Abfalls<br />
EN25 Bezeichnung, Größe, Schutzstatus und Biodiversitätswert von<br />
Gewässern und damit verbundenen natürlichen Lebensräumen,<br />
die von den Abwassereinleitungen und dem Oberflächenabfluss<br />
der berichtenden Organisation erheblich betroffen sind<br />
Aspekt: Produkte und Dienstleistungen<br />
EN26 Initiativen, um die Umweltauswirkungen von Produkten und<br />
Dienstleistungen zu minimieren, und Ausmaß ihrer Auswirkungen<br />
EN27 Anteil in Prozent der verkauften Produkte, bei denen das<br />
dazugehörige Verpackungsmaterial zurückgenommen wurde,<br />
aufgeteilt nach Kategorie<br />
Aspekt: Einhaltung von Rechtsvorschriften<br />
EN28 Geldwert wesentlicher Bußgelder und Gesamtzahl nichtmonetärer<br />
Strafen wegen Nichteinhaltung von Rechtsvorschriften<br />
im Umweltbereich<br />
Aspekt: Transport<br />
EN29 Wesentliche Umweltauswirkungen verursacht durch den Transport<br />
von Produkten und anderen Gütern und Materialien, die für die<br />
Geschäftstätigkeit der Organisation verwendet werden, sowie<br />
durch den Transport von Mitarbeitern<br />
Aspekt: Insgesamt<br />
EN30 Gesamtumweltschutzausgaben und -investitionen,<br />
aufgeschlüsselt nach Art der Ausgaben und Investitionen<br />
Sozial- und Umweltbericht • 79<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt/Produktsicherheit<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt/Produktsicherheit<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt/Reduzierung von<br />
Umweltbelastungen/Emissionen durch Transporte
Ref. Indikator gemäß GRI (G3) Verweis<br />
ARBEITSPRAKTIKEN UND MENSCHENWÜRDIGE<br />
BESCHäFTIGUNG<br />
Sozial- und Umweltbericht • 80<br />
DMA Angaben zum Managementansatz <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Umgang mit unserer Beschaffungskette<br />
Aspekt: Beschäftigung<br />
LA1 Gesamtbelegschaft nach Beschäftigungsart, Arbeitsvertrag<br />
und Region<br />
LA2 Mitarbeiterfluktuation insgesamt und <strong>als</strong> Prozentsatz<br />
aufgegliedert nach Altersgruppe, Geschlecht und Region<br />
LA3 Betriebliche Leistungen, die nur Vollzeitbeschäftigten und nicht<br />
Mitarbeitern mit einem befristeten Arbeitsvertrag oder<br />
Teilzeitkräften gewährt werden, aufgeschlüsselt nach<br />
Hauptbetriebsstätten<br />
Aspekt: Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis<br />
LA4 Prozentsatz der Mitarbeiter, die unter Tarifverträge fallen<br />
LA5 Mitteilungsfrist(en) in Bezug auf wesentliche betriebliche<br />
Veränderungen<br />
Aspekt: Arbeitsschutz und Gesundheit<br />
LA6 Prozentsatz der Gesamtbelegschaft, der in Arbeitsschutzausschüssen<br />
vertreten wird, die die Programme zur<br />
Arbeitssicherheit und Gesundheit überwachen und darüber<br />
beraten<br />
LA7 Verletzungen, Berufskrankheiten, Ausfalltage und Abwesenheit<br />
sowie Summe der arbeitsbedingten Todesfälle nach Region<br />
LA8 Unterricht, Schulungen, Beratungsangebote, Vorsorge- und<br />
Risikokontrollprogramme, die Mitarbeiter, ihre Familien oder<br />
Gemeindemitglieder in Bezug auf ernste Krankheiten unterstützen<br />
LA9 Arbeitsschutzthemen, die in förmlichen Vereinbarungen mit<br />
Gewerkschaften behandelt werden<br />
Aspekt: Aus- und Weiterbildung<br />
LA10 Durchschnittliche jährliche Stundenzahl pro Mitarbeiter und<br />
Mitarbeiterkategorie, die der Mitarbeiter aus- oder weitergebildet<br />
wurde<br />
LA11 Programme für das Wissensmanagement und für lebenslanges<br />
Lernen, die die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter fördern<br />
und ihnen im Umgang mit dem Berufsausstieg helfen<br />
LA12 Prozentsatz der Mitarbeiter, die eine regelmäßige<br />
Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung erhalten<br />
Aspekt: Vielfalt und Chancengleichheit<br />
LA13 Zusammensetzung der leitenden Organe und Aufteilung der<br />
Mitarbeiter nach Kategorie hinsichtlich Geschlecht, Alter, Kultur<br />
Geschäftsbericht, S. 68ff.<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />
<strong>Bericht</strong>/Leistungsdaten/Mitarbeiter<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />
<strong>Bericht</strong>/Leistungsdaten/Mitarbeiter<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Unsere Mitarbeiter/Sicherheit und Gesundheit<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />
<strong>Bericht</strong>/Leistungsdaten/Mitarbeiter<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Unsere Mitarbeiter/Personalentwicklung<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Unsere Mitarbeiter/Personalentwicklung<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />
<strong>Bericht</strong>/Leistungsdaten/Mitarbeiter<br />
LA14 Verhältnis des Grundgehalts für Männer zum Grundgehalt für<br />
Frauen nach Mitarbeiterkategorie<br />
MENSCHENRECHTE<br />
DMA Angaben zum Managementansatz<br />
Aspekt: Investitions- und Beschaffungspraktiken<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Umgang mit unserer Beschaffungskette<br />
HR1 Prozentsatz und Gesamtzahl der wesentlichen Investitionsvereinbarungen,<br />
die Menschenrechtsklauseln enthalten oder<br />
die unter Menschenrechtsaspekten geprüft wurden<br />
HR2 Prozentsatz wesentlicher Zulieferer und Auftragnehmer,<br />
die unter Menschenrechtsaspekten geprüft wurden,<br />
und ergriffene Maßnahmen<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />
<strong>Bericht</strong>/Leistungsdaten
Ref. Indikator gemäß GRI (G3) Verweis<br />
HR3 Stunden, die Mitarbeiter insgesamt im Bereich von<br />
Firmenrichtlinien und Verfahrensanweisungen der Organisation,<br />
die sich auf Menschenrechtsaspekte beziehen und die für die<br />
Geschäftstätigkeit maßgeblich sind, geschult wurden, sowie<br />
Prozentsatz der geschulten Mitarbeiter an der Gesamtbelegschaft<br />
Aspekt: Gleichbehandlung<br />
HR4 Gesamtzahl der Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene<br />
Maßnahmen<br />
Aspekt: Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen<br />
HR5 Ermittelte Geschäftstätigkeiten, bei denen die Vereinigungsfreiheit<br />
oder das Recht auf Kollektivverhandlungen erheblich gefährdet<br />
sein könnten, sowie ergriffene Maßnahmen, um diese Rechte<br />
zu schützen<br />
Aspekt: Kinderarbeit<br />
HR6 Ermittelte Geschäftstätigkeiten, bei denen ein erhebliches Risiko<br />
auf Kinderarbeit besteht, und ergriffene Maßnahmen, um zur<br />
Abschaffung von Kinderarbeit beizutragen<br />
Aspekt: Zwangs- und Pflichtarbeit<br />
HR7 Ermittelte Geschäftstätigkeiten, bei denen ein erhebliches Risiko<br />
von Zwangs- oder Pflichtarbeit besteht, und ergriffene Maßnahmen,<br />
um zur Abschaffung von Zwangs- oder Pflichtarbeit beizutragen<br />
Aspekt: Sicherheitspraktiken<br />
Sozial- und Umweltbericht • 81<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Umgang mit unserer Beschaffungskette/<br />
Schulung unserer Zulieferer<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Überblick über Unternehmen und<br />
<strong>Bericht</strong>/Herausforderungen;<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Umgang mit unserer Beschaffungskette<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Umgang mit unserer Beschaffungskette<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Umgang mit unserer Beschaffungskette<br />
HR8 Prozentsatz des Sicherheitsperson<strong>als</strong>, das im Hinblick auf<br />
die Richtlinien und Verfahrensanweisungen in Bezug auf<br />
Menschenrechtsaspekte, die für die Geschäftstätigkeit<br />
relevant sind, geschult wurde<br />
Aspekt: Rechte der Ureinwohner<br />
HR9 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen Rechte der Ureinwohner<br />
verletzt wurden, und ergriffene Maßnahmen<br />
GESELLSCHAFT<br />
DMA Angaben zum Managementansatz <strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Zusammenarbeit mit der Gesellschaft/<br />
Umgang mit unserem gesellschaftlichen Engagement<br />
Aspekt: Gemeinwesen<br />
SO1 Art, Umfang und Wirksamkeit jedweder Programme und<br />
Verfahrensweisen, welche die Auswirkungen von<br />
Geschäftstätigkeiten auf das Gemeinwesen bewerten und<br />
regeln, einschließlich Beginn, Durchführung und Beendigung<br />
der Geschäftstätigkeit in einer Gemeinde oder Region<br />
Aspekt: Korruption<br />
SO2 Prozentsatz und Anzahl der Geschäftseinheiten, die auf<br />
Korruptionsrisiken hin untersucht wurden<br />
SO3 Prozentsatz der Angestellten, die in der Antikorruptionspolitik und<br />
den Antikorruptionsverfahren der Organisation geschult wurden<br />
SO4 In Reaktion auf Korruptionsvorfälle ergriffene Maßnahmen<br />
Aspekt: Politik<br />
SO5 Politische Positionen und Teilnahme an der politischen<br />
Willensbildung und am Lobbying<br />
SO6 Gesamtwert der Zuwendungen (Geldzuwendungen und<br />
Zuwendungen von Sachwerten) an Parteien, Politiker und<br />
damit verbundene Einrichtungen, aufgelistet nach Ländern<br />
Aspekt: Wettbewerbswidriges Verhalten<br />
SO7 Anzahl der Klagen, die aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens,<br />
Kartell- oder Monopolbildung erhoben wurden, und deren<br />
Ergebnisse<br />
Internetseite/Nachhaltigkeit/Gesellschaftliches Engagement/<br />
Spendenwesen des Unternehmens
Ref. Indikator gemäß GRI (G3) Verweis<br />
Aspekt: Einhaltung von Rechtsvorschriften<br />
Sozial- und Umweltbericht • 82<br />
SO8 Wesentliche Bußgelder (Geldwert) und Anzahl nicht monetärer<br />
Strafen wegen Verstoßes gegen Rechtsvorschriften<br />
PRODUKTVERANTWORTUNG<br />
DMA Angaben zum Managementansatz<br />
Aspekt: Kundensicherheit und -gesundheit<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt/Produktsicherheit<br />
PR1 Untersuchung von Sicherheits- und Gesundheitsauswirkungen<br />
entlang des Produktlebenszyklus<br />
PR2 Summe der Vorfälle, in denen Vorschriften und freiwillige<br />
Verhaltensregeln in Bezug auf Auswirkungen von Produkten und<br />
Dienstleistungen auf Sicherheit und Gesundheit nicht eingehalten<br />
wurden, dargestellt nach Art der Folgen<br />
Aspekt: Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen<br />
PR3 Art der gesetzlich vorgeschriebenen Informationen über Produkte<br />
und Dienstleistungen, und Prozentsatz der Produkte und<br />
Dienstleistungen, die solchen Informationspflichten unterliegen<br />
PR4 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen geltendes Recht und freiwillige<br />
Verhaltensregeln in Bezug auf Informationen über und<br />
Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen nicht<br />
eingehalten wurden, dargestellt nach Art der Folgen<br />
PR5 Praktiken im Zusammenhang mit Kundenzufriedenheit<br />
einschließlich der Ergebnisse von Umfragen zur<br />
Kundenzufriedenheit<br />
Aspekt: Werbung<br />
PR6 Programme zur Befolgung von Gesetzen, Standards und<br />
freiwilligen Verhaltensregeln in Bezug auf Werbung einschließlich<br />
Anzeigen, Verkaufsförderung und Sponsoring<br />
PR7 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen Vorschriften und freiwillige<br />
Verhaltensregeln in Bezug auf Werbung einschließlich Anzeigen,<br />
Verkaufsförderung und Sponsoring, nicht eingehalten wurden,<br />
dargestellt nach Art der Folgen<br />
Aspekt: Schutz der Kundendaten<br />
PR8 Gesamtzahl berechtigter Beschwerden in Bezug auf die Verletzung<br />
des Schutzes der Kundendaten und deren Verlust<br />
Aspekt: Einhaltung von Rechtsvorschriften<br />
PR9 Höhe wesentlicher Bußgelder aufgrund von Verstößen gegen<br />
Gesetzesvorschriften in Bezug auf die Zurverfügungstellung und<br />
Verwendung von Produkten und Dienstleistungen<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt/Design und Materialien/<br />
Gefahrstoffe<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Bericht</strong>/Schutz der Umwelt/Produktsicherheit