pdf-Link (Ärzte Krone) - ÖGAI
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Therapie unentbehrlich für die Behandlung<br />
des mittelschweren und schweren Asthma<br />
bronchiale und wertvoll für die Therapie<br />
aller allergischen Rhinokonjunktivitisformen.<br />
Auch wenn Steroide auf die Sofortreaktion<br />
kaum Einfluss haben, kann bei konsequenter<br />
Anwendung aufgrund der Hemmung<br />
des entzündlichen Geschehens eine<br />
hohe therapeutische Effizienz erwartet<br />
werden. Auf der Suche nach noch verträglicheren<br />
Steroiden finden sich auch tatsächlich neue Moleküle,<br />
die in ihrer Wirksamkeit bekannte Substanzen deutlich übertreffen.<br />
Mit einer kontinuierlichen Weiterentwicklung dieser Substanzgruppe<br />
ist daher zu rechnen.<br />
Topische Steroide können als Nasenspray alternativ zu Antihistaminen<br />
eingesetzt werden, speziell wenn das Symptom der blockierten<br />
Nase im Vordergrund steht. Interessanterweise verringern<br />
sich dabei nicht nur die Rhinitis-Symptome, sondern auch die konjunktivalen<br />
Beschwerden. Sinnvoll ist auch der Einsatz als additive<br />
Therapie neben den Antihistaminika bei besonderem Leidensdruck.<br />
Topische Steroide als Augentropfen und orale Steroide werden<br />
aufgrund ihres Nebenwirkungsspektrums zur Behandlung der<br />
allergischen Rhinokonjunktivitis nicht generell empfohlen.<br />
LEUKOTRIENANTAGONISTEN<br />
Leukotriene spielen bei der Spätreaktion eine wesentliche Rolle.<br />
Bei der vorwiegend durch Histamin verursachten Sofortreaktion<br />
spielen sie nur eine untergeordnete Rolle. Leukotriene stimulieren<br />
die Chemotaxis von Entzündungszellen, vermehren die Schleimsekretion,<br />
erhöhen die Gefäßpermeabilität und verursachen eine<br />
nasale Obstruktion.<br />
Zur Behandlung der allergischen Rhinokonjunktivitis können<br />
Leukotrienantagonisten daher nur gemeinsam mit Antihistaminen<br />
sinnvoll verwendet werden. Klinische Studien haben gezeigt, dass<br />
ihr Einsatz besonders dann berechtigt ist, wenn neben der allergischen<br />
Rhinokonjunktivitis Symptome von allergischem Asthma<br />
bronchiale bestehen.<br />
CROMONE<br />
Cromone können ausschließlich topisch angewendet<br />
werden. Als Nasenspray oder Augentropfen werden sie<br />
am ehesten noch für Kinder und Jugendliche zur Prophylaxe<br />
bei milden Symptomen verordnet. Ihre Wirksamkeit<br />
in klinischen Studien ist deutlich geringer als<br />
jene von Antihistaminen oder Steroiden.<br />
VASOKONSTRIKTOREN<br />
Lokal angewendete Vasokonstriktoren (Alpha-2-Agonisten)<br />
sind für die konsequente Behandlung der allergischen<br />
Rhinokonjunktivitis ungeeignet, da sie eine Rhinitis medicamentosa<br />
induzieren können und gegen Juckreiz, Rhinorrhoe<br />
und Niesen unwirksam sind. Kurzfristig bringen sie rasch<br />
Erleichterung, doch auch bei kurzfristiger Anwendung lösen sie<br />
einen „Reboundeffekt“ aus, der etwa 3 Stunden nach der Applikation<br />
eine lokale Hyperämie verursacht und somit die primären<br />
Tab. 1: MÖGLICHKEITEN KONSERVATIVER THERAPIE<br />
Antihistaminika lokal und systemisch<br />
Steroide lokal<br />
Leukotrienantagonisten systemisch<br />
Cromone lokal<br />
Vasokonstriktoren lokal und systemisch<br />
Symptome wieder verstärkt. Deshalb und wegen der Gefahr des<br />
Abusus bei Patienten mit allergischer Rhinokonjunktivitis sollten<br />
sie besser nicht verordnet werden. Das gilt auch für Kombinationspräparate,<br />
Sprays oder Tropfen mit Vasokonstriktor und Antihistamin.<br />
ORALE VASOKONSTRIKTOREN<br />
Orale Vasokonstriktoren (Pseudoephedrin) verursachen keinen<br />
„Reboundeffekt“ und führen selten zur Abhängigkeit. Ihre kurzfristige<br />
Anwendung in Kombinationspräparaten mit Antihistaminen<br />
wäre daher durchaus zu favorisieren. Gegen eine breite und unkontrollierte<br />
Anwendung sprechen aber häufig auftretende systemische<br />
Nebenwirkungen wie Unruhe, Schlaflosigkeit etc. und eine Reihe<br />
von Kontraindikationen.<br />
Univ.-Prof. Dr. FRIEDRICH HORAK<br />
Allergie Zentrum Wien-West<br />
friedrich.horak@vienna.at<br />
Fachkurzinformation siehe Seite 30<br />
ÄRZTE KRONE | Allergie 10 15