pdf-Link (Ärzte Krone) - ÖGAI
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PHOTOALLERGISCHES EKZEM<br />
Eine seltene Form des allergischen Kontaktekzems<br />
ist das photoallergische<br />
Ekzem, zu dessen Auslösung neben dem<br />
Agens auch eine gleichzeitige UV-<br />
Bestrahlung notwendig ist. Der entsprechende<br />
Test erfolgt wie beim Kontaktekzem,<br />
nur wird hier zusätzlich eine UV-<br />
Bestrahlung durchgeführt.<br />
So wie bei den oben genannten Intoleranzreaktionen<br />
gibt es auch hier das<br />
nichtallergische, irritative Kontaktekzem.<br />
Dabei kommt es zu keiner Sensibilisierung,<br />
obwohl auch hier eine Entzündungsreaktion<br />
in der Haut zu sehen ist. Auslöser ist meist<br />
zu häufiger Wasserkontakt. Häufiges Händewaschen<br />
bei Müttern mit einem oder zwei<br />
Kindern oder häufiges und zu langes<br />
Duschen sind typische Auslöser. Der Nachweis<br />
gelingt hier am einfachsten mittels<br />
eines Farbstofftests, des Nitrazingelbtests.<br />
Der gelbe Farbstoff, auf die Haut aufgebracht,<br />
verfärbt sich bei zunehmender<br />
Veränderung des pH-Wertes vom sauren<br />
Bereich (normal) ins Alkalische von gelb<br />
über gelbgrün bis ins Dunkelblau. Dabei<br />
kann dem Patienten auch optisch die Veränderung<br />
des Haut-pH-Wertes gezeigt<br />
werden. Insbesondere erhöht sich die Compliance<br />
des Patienten für die Therapie dramatisch,<br />
da der Patient bei der Kontrolle<br />
nach ein bis zwei Wochen eine „gebesserte“<br />
Farbe im Nitrazingelbtest präsentieren will.<br />
INTOLERANZREAKTIONEN DURCH<br />
PHYSIKALISCHE REIZE<br />
Intoleranzreaktionen können auch durch<br />
physikalische Reize, insbesondere durch<br />
Kälte auftreten. Getestet wird durch Kontakt<br />
mehrerer Metallknöpfe auf die Haut,<br />
die jeweils unterschiedliche Temperaturen<br />
(in 2-Grad-Sprüngen) von<br />
20 Grad abwärts aufweisen.<br />
Die Ablesung der<br />
Hautreaktion erfolgt dann<br />
nach 20 Minuten. Meist<br />
genügt auch der Kontakt<br />
mit einer Eprouvette (mit<br />
Eiswasser gefüllt) mit der<br />
Haut, um eine (im positiven Fall) Quaddelreaktion<br />
auszulösen.<br />
SONDERSTELLUNG DER NEURODERMITIS<br />
Eine Sonderstellung nimmt die Diagnostik<br />
bei der Neurodermitis ein. Bei diesem<br />
Krankheitsbild sind sowohl Soforttyp- als<br />
auch Spättypreaktionen möglich, so dass<br />
beide Tests sinnvoll sind. Auch hier erfordert<br />
die Befundinterpretation eine genaue<br />
Kenntnis des Krankheitsbildes, um relevante<br />
Sensibilisierungen von nichtrelevanten<br />
differenzieren zu können.<br />
In Summe gehört der Allergietest in die Hand<br />
eines Fachmanns/einer Fachfrau, um nichtrelevante<br />
Interpretationen zu vermeiden.<br />
Univ.-Prof. Dr. REINHART JARISCH<br />
FAZ – Floridsdorfer Allergie Zentrum, Wien<br />
jarisch@faz.at<br />
Fachkurzinformation siehe Seite 35