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ALLERGIE – STATE OF THE ART<br />
„Nahrungsmittelunverträglichkeit:<br />
Allergie oder ...?“<br />
GASTROINTESTINALE BESCHWERDEN, Hautveränderungen oder<br />
Atemwegsbeschwerden nach dem Verzehr von Nahrungsmitteln werden<br />
von den Betroffenen oft mit der Nahrungsmittelaufnahme in Verbindung<br />
gebracht. Diesen vermeintlichen Zusammenhang einer korrekten Diagnose<br />
zuzuführen ist die Herausforderung bei der Abklärung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten.<br />
EINLEITUNG<br />
Wir essen tagtäglich, und das mehrmals. Gelegentlich drückt der<br />
Magen, die Haut oder die Nase juckt, wir ringen nach Luft. Wir<br />
denken bald an das kürzlich verzehrte Essen. Da wir tagtäglich<br />
mehrmals Nahrungsmittel aufnehmen, werden Beschwerden wie<br />
Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Hautveränderungen,<br />
Durchfall, aber auch Atemwegsbeschwerden bis hin zu einer<br />
verlegten Nase durch die Betroffenen oft mit der Nahrungsmittelaufnahme<br />
in Verbindung gebracht. Diesen vermeintlichen<br />
Zusammenhang einer korrekten Diagnose zuzuführen ist die<br />
Herausforderung in der Abklärung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten.<br />
Die Hitliste der möglichen ursächlichen Nahrungsmittel ist groß<br />
und umfasst die Grundnahrungsmittel bis zu exotischen Früchten.<br />
Rund 20% der Bevölkerung glaubt allergisch auf ein Nahrungs-<br />
IgE-vermittelt<br />
Urtikaria<br />
Asthma<br />
Quincke-Ödem<br />
Rhinitis<br />
Anaphylaxie<br />
36 ÄRZTE KRONE | Allergie 10<br />
Tab. 1 NAHRUNGSMITTELUNVERTRÄGLICHKEIT<br />
Redaktion: Dr. Hannelore Nöbauer<br />
mittel zu sein; tatsächlich unter Ausschöpfung der diagnostischen<br />
Möglichkeiten leiden (nur) 0,5–3% an einer echten Nahrungsmittelunverträglichkeit<br />
(Abb. und Tab. 1). Das soll jetzt nicht heißen,<br />
dass bis zu 20% Hypochonder herumlaufen, sondern dass die<br />
Kausalität zwischen Nahrungsmittel und Beschwerden nicht<br />
belegt werden kann und daher auch nach anderen Ursachen zu<br />
suchen ist (Tab. 2).<br />
EINTEILUNG UND DEFINITIONEN<br />
Krankheitszeichen bei Genuss von Nahrungsmitteln können<br />
nichtimmunologische Erkrankungen (Nahrungsmittelintoleranzen)<br />
oder immunologische Erkrankungen (Nahrungsmittelallergien)<br />
zugrunde liegen. Die Nahrungsmittelintoleranzen umfassen<br />
dabei einen Sammeltopf verschiedener Krankheitsbilder mit<br />
unterschiedlicher Ätiologie (Tab. 1 und Tab. 2):<br />
Nahrungsmittelallergie Nichtallergische Nahrungsmittelunverträglichkeit<br />
Gemischt IgEnicht<br />
IgE-vermittelt<br />
allergische eosinophile<br />
Ösophagitis/<br />
Gastritis<br />
Asthma<br />
Neurodermitis<br />
Nicht IgEvermittelt<br />
Neurodermitis-<br />
Verschlechterung<br />
Zöliakie<br />
Proktokolitis<br />
Ösophagitis<br />
Enteropathie<br />
Toxisch Enzymdefekt Pharmakologisch<br />
z.B. Fisch<br />
z.B. Laktose,<br />
Fruktose<br />
z.B. Histamin<br />
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