NEUE REIFENZEITUNG 3/2010, Seite 42-79 - Reifenpresse.de

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3,2 x 10 -4 mbar x l/s 60 TEIL ·1· 3/2010 Von der Heyde sorgt für sichere Aluminiumgussräder 3,2 x 10 -4 mbar x l/s – alles klar? Das ist der Zahlenwert, den eine Maschine zur Prüfung der Dichtheit von Aluminiumgussrädern versteht. Allgemeinverständlicher: Bei Überschreiten dieses Grenzwertes der Leckrate gilt das Rad als undicht und darf nicht an einem Automobil verbaut werden. 3,2 x 10 -4 mbar x l/s entspricht einem Luftverlust von 0,2 bar in einem Zeitraum von sechs Monaten bei einem Reifendruck von zwei bar und ist die Tolerenzschwelle, die mittels eines Heliumlecksuchverfahrens gemessen wird. Das ist der aktuelle Stand der Technik; um eine Maschine für solch einen Prüfprozess herzustellen, bedarf es einer sehr spezialisierten Expertise. Wer weltweit in den Fabriken, in denen Pkw-Erstausrüstungsräder aus Aluminium gegossen werden, einen Marktanteil von mehr als 90 Prozent für sich reklamieren kann, bei dem kann das Know-how vorausgesetzt werden. Der Spezialmaschinenbauer heißt Von der Heyde (siehe Kastentext) und ist im niedersächsischen Stade an der Elbe beheimatet. Nennenswerte Konkurrenz erfahre man eigentlich nur durch Maschinen, die das Unternehmen als Nachbauten der eigenen Prüfgeräte identifiziert, erklärt Wolfgang Fuhrmann, Die Wurzeln der W. Von der Heyde GmbH (Stade) reichen etwa 130 Jahre tief. Heute als Maschinenbaufirma im Markt, mag manch kleinerer Auftrag aus der Region Elbe-Weser-Dreieck noch daran erinnern, dass das Unternehmen seinen lokalen Ruf als Schmiede begründete. Mittlerweile allerdings ist „VdH“ sehr weitgehend auf Hightechlösungen im Spezialmaschinenbau ausgerichtet. Ohne den traditionellen handwerklichen Hintergrund wären Aufträge für Reparaturarbeiten von eher einfacheren, aber oftmals sehr alten mechanischen Geräten – für die längst keine Baupläne oder Ersatzteile mehr verfügbar sind – bis hin zu sehr komplexen Maschinen mit hochautomatisierten Prozessen nicht denkbar. In der Region rund um Stade ist das Unternehmen Problemlöser für kommunale Einrichtungen sowie kleine bis große Firmen. Beispielhaft sei der Chemiekonzern Dow Chemical genannt, der bei Stade ein großes Werk hat und bei dem immer wieder Reparatur- oder Wartungsarbeiten anfallen oder bei dem Bedarf für Maschinenteile entstehen, die es sonst nirgendwo zu kaufen gibt. Von der Heyde ist bei der Entwicklung von Sondermaschinen absolut autark, von der Elektronikentwicklung über die benötigte Software bis zum eigentlichen Maschinenbau. Dazuge- bei VdH Leiter Entwicklung und Vertrieb. Allerdings sei die Technik einer Heliumlecksuchmaschine derart komplex, dass es kaum möglich erscheint, eine hundertprozentige Kopie herzustellen, Mängel solcher hergestellter Duplikate sind also zu erwarten. Obendrein erfolgt eine permanente Weiterentwicklung der Maschinen, sodass seit der „Ur-Maschine“ vom Beginn der 90er Jahre bis jetzt deutliche Fortschritte erzielt werden konnten. Benötigte man früher beispielsweise drei bis fünf Liter Helium pro Rad, so kommt der aktuelle Maschinentyp mit weniger als einem Liter aus. Ein Literpreis von etwa 1,5 bis zwei Cent für das „Verbrauchsmaterial Helium“ ist bei einem Räderhersteller durchaus eine maßgebliche Kalkulationsgröße, wenn die Neuanschaffung solch einer Maschine in Erwägung gezogen wird zur Ergänzung bestehender Anlagen oder als Ersatzbedarf. Alternative Technologien zur Lecksuche mit dem Prüfmedium Helium wurden zwar erprobt – so VON DER HEYDE: ZWISCHEN TRADITION UND HIGHTECH kauft werden auf dem freien Markt Standardprodukte wie Motoren/Antriebe, Massenspektrometer, Pneumatik oder Steuerungen usw., wie sie für das Endprodukt passend sind. Gebaut werden zwar auch absolute Sonderentwicklungen, für die absehbar ist, dass sie den Status eines Einzelstückes behalten werden. Ziel aber ist immer wieder, daraus eine Art Serienproduktion abzuleiten, und zwar in speziellen Bereichen der industriellen Wirtschaft, genannt seien die Kältetechnik/Wärmetauscher und Kompressoren. Wichtigste Zielgruppe im Sondermaschinenbau allerdings ist die Autoindustrie. Innerhalb dieses Kerngeschäftsfeldes nimmt die Dichtheitsprüftechnik für Pkw-Aluminiumräder zwar den größten Raum ein. Dichtheitsprüfungen sind aber auch bei anderen Fahrzeugmodulen unverzichtbar, um qualitativ untadelige Produkte gewährleisten zu können. Maschinenbauingenieure wissen, dass hundertprozentiger Schutz vor Diffusion/Leckagen nahezu unerreichbar ist, zumindest wenn zwei oder gar mehr verschiedene Einzelteile zu einem Ganzen zusammengefügt werden. VdH allerdings bietet die Expertise, nicht tolerierbare Leckraten aufzuspüren. Hergestellt werden Maschinen zur Dichtheitsprüfung von
mittels Ultraschall unter Wasser –, erwiesen sich aber bislang immer als nicht wettbewerbsfähig. Vor allem weil ein massenspektrometrisches Prüfverfahren wie das aus Stade temperaturunabhängig funktioniert, ob bei tiefen arktischen Temperaturen oder in den Tropen. In welcher Klimaregion eine VdH-Maschine steht, hat keinen Einfluss auf ihre Funktionsfähigkeit. Und so findet man das Typenschild mit der Stader Adresse in Aluminiumgussradfabriken der ganzen Welt ob in China, Brasilien, Südafrika oder Deutschland – „außer in Japan“, gibt Fuhrmann ein Defizit preis. Allerdings gelte die Formel 3,2 x 10 -4 mbar x l/s auch dort, sie ist Standard bei allen Lieferanten von Aluminiumgussfelgen an die nennenswerten Automobilhersteller dieser Welt. Hundert Prozent aller OE-Räder durchlaufen die Prüfmaschinen, im Durchschnitt 200 Stück pro Stunde und Prüfeinrichtung. VdH hat drei Typen im Angebot: Die Standardversion deckt 13 bis 20 Zoll ab, aufgrund der in der Erstausrüstung in den letzten Jahren gewachsenen Räderdurchmesser deckt ein weiterer Prüfmaschinentyp 13 bis 20 Zoll, seine Evolutionsstufe 17/18 Zoll Dämpfersystemen, vornehmlich für Autos der automobilen Oberklasse, von Kältemittelleitungen bei Fahrzeugklimaanlagen, für einen Airbaghersteller werden Airbagsysteme geprüft, für weitere Unternehmen Wärmetauscher, Ölkühler usw. – Kunden sind Automobilhersteller selbst, vor allem aber ihre Zulieferer. Beschäftigt werden aktuell etwa 75 Mitarbeiter, der Umsatz liegt im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Der Betrieb ist derzeit noch angesiedelt in einem gemischten Wohn-/Gewerbegebiet, ein völlig neues Areal allerdings wartet schon auf den Baubeginn – in direkter Nachbarschaft des großen Stader Airbus-Werkes und inmitten anderer Hightech-Unternehmen, die unter anderem dazu beigetragen haben, dass das neue Industriegebiet als CFK-Valley Stade überregionale Bekanntheit erlangt hat. VdH mag einerseits ein hochspezialisiertes Unternehmen sein, Grenzen der Anwendungstechniken von Sondermaschinen und der Dichtheitsprüftechnik sind andererseits allerdings nicht in Sicht. detlef.vogt@reifenpresse.de www.projektagentur.de BBS Räder. Das Programm 2010. Leidenschaft. Inspiration. Adrenalin. Räder, die begeistern. Perfekt in Technologie und Design. Sport und Eleganz für die Strasse. Individuell und kompromisslos. BBS hat die Welt der Räder verändert. Durch die einzigartige Verbindung von Design und Dynamik. Von Perfektion und Qualität. Technologie auf allerhöchstem Niveau. BBS ist Motorsport pur. Für die Strasse und die Seele. Herzlich willkommen bei BBS. FI AI CM CH CH-R CX-R CS CK CF LM RS-GT Weitere Informationen und autorisierte BBS-Partner unter www.bbs.com BBS International GmbH · Welschdorf 220 · 77761 Schiltach · Tel.: +49 (0) 78 36 / 52-0 61
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