NEUE REIFENZEITUNG 3/2010, Seite 42-79 - Reifenpresse.de
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en bei Ford o<strong>de</strong>r Toyota die Bän<strong>de</strong>r stehen<br />
wie in die letzten Jahren Ausfälle<br />
hierzulan<strong>de</strong> bei Kiekert o<strong>de</strong>r in Japan bei<br />
Riken passiert. Das Liefernetz bzw. die<br />
Lieferketten im internationalen Automobilbau<br />
sind in <strong>de</strong>n letzten Jahren immer<br />
komplexer, verwobener und damit sensibler<br />
gewor<strong>de</strong>n. Dieses Netz darf nicht reißen,<br />
geht ein Glied <strong>de</strong>r Kette zu Bruch,<br />
drohen auch die an<strong>de</strong>ren zu brechen.<br />
Verstärkt wird die Gefahr ausgerechnet<br />
durch die Toyota-Revolution <strong>de</strong>r Just-intime-Lieferungen.<br />
Sich Teile auf Vorrat<br />
hinzulegen kann sich heute kein Automobilhersteller<br />
mehr leisten o<strong>de</strong>r meint<br />
sie sich leisten zu können, weil das zu kapitalintensiv<br />
sei, statt <strong>de</strong>ssen will er <strong>de</strong>r<br />
Gefahr eines Ausfalls eines Lieferanten<br />
dadurch begegnen, dass er einen zweiten<br />
o<strong>de</strong>r gar dritten für ein bestimmtes<br />
Teil hat. Single-Sourcing ist als Gefahr<br />
i<strong>de</strong>ntifiziert, bei Belieferung zusätzlich durch einen zweiten Anbieter<br />
aber schon mal fraglich, ob dieser in <strong>de</strong>r Lage wäre, einen eventuellen<br />
Ausfall <strong>de</strong>s ersten zu kompensieren.<br />
Die sogenannten Automobilexperten und hoch bezahlten Beratungsgesellschaften<br />
sehen aber nicht nur die zahlreichen kleineren<br />
Zulieferer dieser Welt – in Deutschland gibt es davon etwa<br />
1.300 bis 1.500 je nach Definition – bedroht, son<strong>de</strong>rn erwarten eine<br />
Konsolidierungswelle auch bei <strong>de</strong>n größeren. Wer eher leicht<br />
austauschbare Standardprodukte (Reifen und Felgen gehören dazu)<br />
herstellt, ist in seiner Unabhängigkeit bedroht – ausschei<strong>de</strong>n<br />
wür<strong>de</strong>n die Kapazitäten kaum, son<strong>de</strong>rn von Wettbewerbern geschluckt.<br />
Zulieferer, die von Private-Equity-Unternehmen übernommen<br />
wor<strong>de</strong>n waren, sind beson<strong>de</strong>rs in ihrer Existenz bedroht, weil<br />
„G“ wie Galactic von Autec<br />
Das Design <strong>de</strong>s Radtyps G, auch<br />
Galactic genannt, <strong>de</strong>s Rä<strong>de</strong>ranbieters<br />
Autec Gmbh & Co. KG (Schifferstadt)<br />
ist charakterisiert durch<br />
betont maskulin gestaltete, klar <strong>de</strong>finierte<br />
Speichen, die geradlinig in<br />
einen dominanten Mittenbereich<br />
verlaufen. Für einen selbstbewussten<br />
Auftritt sorgt das Wechselspiel<br />
zwischen <strong>de</strong>r anthrazitfarbenen, Neu im Autec-Rä<strong>de</strong>rprogramm<br />
matten Lackierung <strong>de</strong>r Speichen<br />
und <strong>de</strong>r polierten Oberfläche <strong>de</strong>s Radzentrums. Galactic ist erhältlich<br />
mit ABE in <strong>de</strong>n Größen 6,5x15, 7x16, 7,5x17 und 8x18 Zoll mit<br />
Fünf-Loch-Anbindung. dv<br />
50<br />
TEIL ·1·<br />
3/<strong>2010</strong><br />
Kurzgefasst.<br />
sie ausgeblutet sind, ihre eigene Übernahme<br />
zu bezahlen hatten und so eine <strong>de</strong>rart <strong>de</strong>saströse<br />
Eigenkapitalquote aufweisen, dass sie<br />
einer Krise nicht standhalten können, son<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>n Gang zum Insolvenzverwalter anzutreten<br />
haben. Wer hochspezialisierte Produkte als<br />
Zulieferer anbietet, die er womöglich selbst<br />
entwickelt hat, ist zwar nicht so ohne Weiteres<br />
austauschbar, gegebenenfalls aber nicht<br />
min<strong>de</strong>r in seiner Unabhängigkeit bedroht, weil<br />
er für diese Entwicklung <strong>de</strong>rmaßen viel investiert<br />
hat, dass er eine Automobilkrise, die seinen<br />
Absatz einbrechen lässt, auch nicht aus<br />
eigener Kraft bewältigen kann. Ein Teufelskreis.<br />
Der langfristige Trend bei <strong>de</strong>n Automobilherstellern<br />
beinhaltet eine stetige Verringerung<br />
<strong>de</strong>r Fertigungstiefe. Betrug diese noch<br />
vor 30 Jahren knapp 40 Prozent, so wur<strong>de</strong><br />
Mitte <strong>de</strong>r 90er Jahre erstmalig die 30-Prozent-Marke<br />
unterschritten, heute sind es etwa<br />
22 Prozent bei <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Automobilherstellern. Etwaige<br />
Bestrebungen, von <strong>de</strong>nen bisweilen zu lesen ist, bestimmte Bauteile<br />
(zum Beispiel im Bereich Achsen) zurück in die Autowerke zu<br />
holen, haben sich immer wie<strong>de</strong>r als Strohfeuer erwiesen. Statt <strong>de</strong>ssen<br />
– die I<strong>de</strong>e kommt aus <strong>de</strong>n Vereinigten Staaten – ist gar die<br />
Re<strong>de</strong> von fabriklosen Autokonzernen, die sich auf <strong>de</strong>n Vertrieb und<br />
die Markenpflege konzentrieren. Es gibt bis heute keinen nachhaltigen<br />
Gegentrend zum „Outsourcing“, um ein inzwischen etwas außer<br />
Mo<strong>de</strong> gekommenes Wort zu strapazieren, das gleichwohl in<br />
<strong>de</strong>n 90er Jahren in je<strong>de</strong>m Managervortrag <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />
zwangsläufig fallen musste: Ohne eine leistungsfähige Zuliefererindustrie<br />
sind die hiesigen Automobilhersteller nichts!<br />
<strong>de</strong>tlef.vogt@reifenpresse.<strong>de</strong><br />
Autecs Radtyp „Fanatic“<br />
Der Felgentyp F alias „Fanatic“<br />
<strong>de</strong>s Schifferstädter Aluminiumrä<strong>de</strong>ranbieters<br />
Autecs stehe für<br />
„Mut und Fortschritt“, so das Unternehmen.<br />
Seine 15 Speichen<br />
führen in einen dominanten Mittenbereich<br />
mit kantiger, außergewöhnlicher<br />
Optik. Die brillantsilber<br />
polierte Oberfläche bringt Fanatics<br />
Design beson<strong>de</strong>rs zur Geltung.<br />
Typ F ist erhältlich mit ABE<br />
in <strong>de</strong>n Dimensionen 6,5x15, 7x16<br />
und 7,5x17 Zoll mit Vier- und<br />
Fünf-Loch-Anbindung. dv<br />
Vielspeichenrad