Wanderung, Wohnen und Wohlstand - Mieterverband
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ung nach «Wohnraum für alle» <strong>und</strong> nach niedrigen Mieten steht in einem<br />
Spannungsverhältnis zu anderen Zielen, vor allem jenen der<br />
Bewahrung der Landschaft <strong>und</strong> des Wirtschaftswachstums. Diese Zielkonflikte<br />
werden selten explizit angesprochen.<br />
Der Landverschleiss durch die Bautätigkeit <strong>und</strong> die schleichende Verunstaltung<br />
wertvoller Landschaften stehen je länger, je mehr in der Kritik.<br />
Avenir Suisse ortete ein eigentliches Vollzugsdefizit in der Umsetzung<br />
der Raumplanung durch die Kantone (Müller-Jentsch <strong>und</strong> Rühli 2010). Nun<br />
scheint sich ein neuer Konsens zu bilden, der den Zielen der Raumplanung<br />
– <strong>und</strong> damit einer intensiveren Bodennutzung – vermehrt Nachachtung<br />
verschaffen will (Hotz 2011). Konkret würde dies bedeuten, dass<br />
das Bodenange bot in Zukunft knapper <strong>und</strong> weniger flexibel sein wird.<br />
Der schonendere Umgang mit dem Boden wird mit höheren Bodenpreisen<br />
einhergehen.<br />
Die angeprangerte massive Ausdehnung der Siedlungsfläche war eine<br />
direkte Folge des Bevölkerungswachstums, aber auch der Zunahme der<br />
Realeinkommen (vgl. Tabelle 1). Mit anderen Worten wurde der Zielkonflikt<br />
in den letzten 40 Jahren dadurch gelöst, dass die Belastung durch Wohnkosten<br />
mittels eines hohen Bodenverbrauchs (teilweise im Verb<strong>und</strong> mit<br />
Zersiedelung) tief gehalten wurde. Man befriedigte die zunehmenden<br />
Platzansprüche einer wachsenden Bevölkerung durch zusätzlichen<br />
Wohnraum. Da sich die Nachfrage in den vergangenen 20 Jahren in<br />
Richtung der urbanen Wirtschaftszentren verschob, die notwendigen<br />
Preissignale zur Angebotserweiterung aber weitgehend ausgeschaltet<br />
wurden, entlud sich die Anspannung in ausufernden Agglomerationsgürteln.<br />
Das Flächenwachstum in die Breite war das Ventil, das den Überdruck<br />
entweichen liess.<br />
Abbildung 9<br />
Wohnungsmarktpolitik, Raumordnung <strong>und</strong> Wachstum im Zielkonflikt<br />
Tiefe Mieten<br />
Raumordnung <strong>und</strong> haushälterische Bodennutzung<br />
Eindämmung<br />
der Zersiedelung<br />
Wohnraumversorgung<br />
Tiefe<br />
städtische<br />
Dichte<br />
Wachstum<br />
Offenheit <strong>und</strong><br />
Zuwanderung<br />
Der Landverschleiss<br />
durch die Bautätigkeit<br />
<strong>und</strong> die<br />
schleichende Verunstaltung<br />
wertvoller<br />
Landschaften stehen<br />
je länger, je mehr<br />
in der Kritik.<br />
Der Zielkonflikt<br />
wurde in den letzten<br />
40 Jahren dadurch<br />
gelöst, dass die<br />
Belastung durch<br />
Wohnkosten mittels<br />
eines hohen Bodenverbrauchs<br />
tief<br />
gehalten wurde.<br />
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