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Wanderung, Wohnen und Wohlstand - Mieterverband

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zerrt also die wahren Zusammenhänge. Der Wohnungsmangel in den<br />

Städten ist zwar tatsächlich akut, aber zugleich schon seit Jahrzehnten<br />

chronisch. Auch in Zeiten schwacher Nachfrage war die Suche nach<br />

städtischem Wohnraum eine nervenaufreibende Angelegenheit.<br />

Angesichts des anhaltenden Nachfragedrucks erscheint es opportun,<br />

zunächst die gesamtschweizerische Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt<br />

<strong>und</strong> die wirtschaftliche Situation der Haushalte darzustellen. Wie<br />

stark sind die Mieten im Vergleich mit den Preisen anderer Güter gestiegen?<br />

Wie stark belastet das <strong>Wohnen</strong> die Budgets der Schweizer Haushalte,<br />

speziell des Mittelstands?<br />

Danach wird der Blick auf die Metropolen gerichtet. Wie präsentiert<br />

sich die Situation in den Brennpunkten der Zuwanderung, den Grossstädten<br />

<strong>und</strong> ihrem Umland? Die Schweizer Wohnungsmarktpolitik ist<br />

vor allem auf die Städte ausgerichtet, hier entfaltet sie Wirkung. Stellvertretend<br />

wird vor allem die Situation der Stadt Zürich <strong>und</strong> ihrer Agglomeration<br />

beleuchtet. Wie wirken sich die wohnungsmarktpolitischen<br />

Instrumente aus <strong>und</strong> was bedeuten sie für die urbane Mittelschicht? Und<br />

was wären die Auswirkungen der geforderten Massnahmen?<br />

3 _ Ein flexibles Wohnungsangebot hält<br />

die Wohnkosten tief<br />

Wie haben sich die Wohnkosten in der Schweiz entwickelt? Vor 15 Jahren<br />

wäre die Beantwortung dieser Frage schwergefallen, denn die Schweizer<br />

Immobilien- <strong>und</strong> Wohnungsmärkte waren ziemlich intransparent <strong>und</strong><br />

Informationen waren spärlich <strong>und</strong> darum teuer. Inzwischen hat sich die<br />

Situation gewendet. So sind diverse Miet- <strong>und</strong> Preisindizes lanciert worden.<br />

Eine Übersicht über diese Produkte findet sich in Anhang 3.<br />

Dennoch ist die Beurteilung der Wohnungsmärkte, zumal wegen der<br />

regional stark unterschiedlichen Entwicklungen, noch immer schwierig.<br />

Vor allem hat die Regulierung der Mietpreise in Form der Kostenmiete<br />

zur Folge, dass die Entwicklung im Segment der Neu- <strong>und</strong> Wiedervermietungen<br />

meist anders verläuft als bei bestehenden Mietverträgen. Allerdings<br />

hängt der Grad der Segmentierung von den regionalen Marktbedingungen<br />

ab. Ferner beruhen die meisten Mietpreisindizes auf<br />

Wohnungsinseraten <strong>und</strong> damit auf «Angebotspreisen». Trotzdem lohnt<br />

sich ein Blick auf die verschiedenen Indizes.<br />

Abbildung 1 zeigt die Entwicklung der teuerungsbereinigten Mieten in der<br />

Schweiz insgesamt <strong>und</strong> in vier Grossregionen seit 1970. Die nominalen<br />

Mietzinsreihen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wurden dazu<br />

mit dem Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) exklusive Mietkosten<br />

deflationiert. Der Deflator enthält somit die Preisveränderung aller<br />

Der Wohnungsmangel<br />

in den Städten ist<br />

zwar tatsächlich akut,<br />

aber zugleich<br />

schon seit Jahrzehnten<br />

chronisch.<br />

8 <strong>Wanderung</strong>, <strong>Wohnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wohlstand</strong>

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