Alle Jahre wieder - KSJ

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

d!rect thema Sommerlager hier und da - Aktion, Spaß und Lagerfeuer. Und doch gibt es den ein oder anderen stillen Moment. Mehr oder weniger still, allein oder in der großen Runde zwischendurch aufgeblitzt oder auch einmal intensiver gespürt. Hier eine Morgenrunde, da ein Mittagsgebet. Warum nicht mal einen Gruß schreiben, an einen, dem man sonst keine Urlaubspost schickt – an Gott. Lieber Gott, das klingt schon wie ein Stoßgebet. Wie gewohnt bin ich es, dich gelegentlich so zu nennen und dabei die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen, weil wieder mal irgendjemand ein Riesenchaos angerichtet hat. Weißt du, Chaos ist hier bei uns auf dem Sommerlager in Gronig fast schon Alltag. Aber irgendwie macht es das auch aus. Gestern zum Beispiel, da war großes Holz sammeln angesagt. Nicht nur für unser Lagerfeuer, sondern auch noch für die Küche. Unser Küchenzelt hat nämlich keinen Gaskocher, sondern einen schönen alten Holzofen, auf dem wir kochen. Und nur um das Wasser für die Nudeln zu kochen, gehen schon Unmengen an Holz drauf. Also jedenfalls hieß es in der morgendlichen Lagerrunde: „Holzmachen! Alle lange Hosen an und festes Schuhwerk! Wir gehen ne dreiviertel Stunde in den Wald und treffen dort das Auto zum Beladen mit Holz.“ Großes Murren, aber das ist ja klar bei so einem Auftrag, schließlich sind wir ja im Urlaub! Ja Sommerlager ist Urlaub, eigentlich. Zumindest dachte ich das, und dann gibt es diesen Arbeitsauftrag. Aber insgesamt war das dann doch ganz lustig. Das Hinlaufen war schon toll. Relativ schnell gingen wir nämlich vom Weg ab und richtig zwischen den Bäumen durch. So viele Bäume und leider nicht alle gesund. Und das ganze Laub unter den Schuhen, das hörte sich richtig Klasse an, als wir da allesamt durchgeschlurft sind. Hast du das schon mal gehört? Also so 50 Paar Schuhe, die sich durch trockenes Laub wühlen, das hört sich richtig schön an, ein bisschen wie Meeresrauschen. Und was wir alles beim Holzaufsammeln für Tierchen gefunden haben: Asseln und Spinnen und Borkenkäfer und so Würmer – schon ein bisschen ekelig. Sussanne hat voll laut aufgeschrieen, als ihr ne Spinne schnell über die Hand lief. Dabei hat die sich bestimmt genauso erschreckt, weil Sussanne ihr ihr Stück Holz klauen wollte. Was haben wir gelacht! Und weißt du, dafür wollt ich dir noch Danke sagen, diese Ricke mit ihrem Kitz, die da an uns vorbei gesprungen sind. Das war echt toll. Das Kleine so ganz schnell hinter der Mama her. Wahrscheinlich haben wir die aufge- schreckt… wir 50 den Boden durchwühlende laut lachende Holzsammelmeute. Aber wir waren sofort still, als Robert rief: „Schaut mal, Rehe!“ Haben alle gestaunt. Das war schon was. Als wir dann den Anhänger vollgeladen hatten mit all dem Holz, das wohl doch nur bis in drei Tagen reicht, ging es auch durch den Wald zurück. Wir sind sogar alle über einen großen Graben gesprungen. Julia, die ist grad erst zehn, und hat ganz kurze Beine, die ist reingeplumpst. Aber es war ja so warm, da hat das bisschen kalte Wasser fast nichts gemacht. Wir sind dann auch das letzte Stück zurück gerannt. Schließlich hatten wir Hunger und unsere Küchenhexen hatten auch schon alles fertig. Am Nachmittag war dann nicht ganz so viel Aktion, dafür war es einfach zu warm. Aber die Gipsmasken zu basteln und T-Shirts zu batiken, hat trotzdem Spaß gemacht. Abends nach dem Essen haben wir dann wieder ums Lagerfeuer gesessen. Und die Luisa, die hat vor dem Singen noch eine Geschichte vorgelesen. Ich hab sie mir abgeschrieben, weil ich die so toll fand. Irgendwie 10 d!rect DREI/2008
war sie sogar lustig, und ich hab an dich denken müssen. Aber lies selbst: Der heilige Jakob war mit einem Schüler unterwegs in den Bergen. Als es dämmerte, errichteten sie ihr Zelt und Morgengrauen wachte Jakob auf und weckte seinen Schüler. „Öffne deine Augen“, sagte er, „und schau hinauf zum Himmel. Was siehst du?“ „Ich sehe Sterne, Vater“, antwortete der schlaftrunken. „Unendlich viele Sterne.“ „Und was sagt dir das?“, fragte Jakob. Der Schüler dachte einen Augenblick nach. „Dass Gott, der Herr, das große Weltall mit all seinen Sternen geschaffen hat. Ich schaue hinauf in den Himmel und fühle mich dankbar und demütig angesichts dieser unendlichen Weiten. Wie klein ist doch der Mensch und wie wunderbar sind die Werke Gottes.“ „Ach, Junge“, stöhnte d!rect DREI/2008 Jakob. „Mir sagt es, dass jemand unser Zelt gestohlen hat!“ Da musst du auch lachen, gell. So versessen darauf dir zu gefallen, der Schüler, dass er das, was eigentlich klar ist, nicht mehr sieht. Uns haben sie heute Nacht die Zelte jedenfalls nicht geklaut. Das hätten wir auch ziemlich schnell gemerkt. Es hat nämlich gewittert. Du kannst dir sicher vorstellen, dass wir beim Frühstückskakao froh waren, unsere Zelte noch zu haben. So, lieber Gott, ich muss mal los. Ich bin gespannt, was du heute für Überraschungen für uns parat hast. Und das wollt ich noch mal loswerden: Danke, dass ich hier so viel Spaß habe und so viele schöne Dinge mit den anderen erlebe! Sag ich doch sonst so selten. von Katharina Sedlák d!rect thema 11
Seite 1 und 2: K a tholische Studierende Jugend DR
Seite 3 und 4: festzulegen. Besonders schwierig wa
Seite 5 und 6: Liebes Tagebuch, was kann man denn
Seite 7 und 8: eicht es nicht den Ghettoblaster au
Seite 9: d!rect DREI/2008 Die Seeschlacht 20
Seite 13 und 14: Vier KSJler geben euch Tipps, die b
Seite 15 und 16: Unsere Tradition ist die Zukunft!?
Seite 17 und 18: m Burg-Jubiläum weihe ttenburg-Stu
Seite 19 und 20: indung den Diözesen d!rect DREI/20
Seite 21 und 22: Welche Rolle spielte Ursula Henning
Seite 23 und 24: den Weg wieder und folgten dem enge
Seite 25 und 26: Pilgern scheint mal wieder modern z
Seite 27 und 28: Was weißt Du eigentlich über Mala
Seite 29 und 30: Gesetze zum Umweltschutz gezwungen
Seite 31 und 32: verstärkten Stresskrankheiten (Mag
Seite 33 und 34: d!rect DREI/2008 Ich grüße alle T
Seite 35 und 36: Wir präsentieren euch die aktuelle

Alle Jahre wieder - KSJ

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?