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Alle Jahre wieder - KSJ

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Vier <strong>KSJ</strong>ler geben euch Tipps, die besser sind als die Polizei erlaubt. Diesmal: WAHLKAMPF<br />

Es war einmal ein Mann, der voller<br />

Elan die Geschicke seiner Nation<br />

lenkte. Er gab sich alle Mühe,<br />

Unheil, lästiges Privatfernsehen<br />

oder Eigenständigkeit von seinen<br />

Bürgern fern zu halten. Doch es kam der Tag, an dem auch dieser<br />

Zar, äh der Premierminister, weil Verfassung seines Landes es<br />

so vorschrieb, sein Zepter abgeben sollte. Um aber nicht ganz<br />

vom schwarz glänzenden Strom der Macht entfernt zu sein und<br />

damit er unbesorgt abtreten konnte, bestimmte er selbst einen<br />

Nachfolger. Dieser genoss sein Vertrauen und wurde so in seinem<br />

Namen vom Volk zum neuen Regenten gewählt. Russland war eben<br />

schon immer ein Land der Märchen. Wünscht sich nicht jeder Staat<br />

so eine märchenhafte Politebene? Martina Tollkühn<br />

Dezember 2007: Zwei<br />

Kandidaten mit vielen Zielen<br />

in Kenia, das aufgrund seiner<br />

demokratischen Wahlen, den<br />

wirtschaftlichen Aufschwung<br />

und dem Tourismusboom in den vergangenen Monaten als<br />

Hoffnungsträger in Afrika gilt. Wahlversprechen beider<br />

Kandidaten waren die Bekämpfung der Korruption und<br />

der Armut und ein wirtschaftliches Wachstum. Eigentlich<br />

ein alter Hut für Kibaki, der schon im Jahr 2002 in seinen<br />

Wahlreden diese Themen auf der Topliste stehen hatte.<br />

Und was hat sich verändert? Gute Frage…aber denken wir<br />

doch mal realistisch: in einem Land wie Kenia, in dem 46% der<br />

Bevölkerung mit weniger als einem Dollar auskommen müssen<br />

und Bürgerkriege das Alltagsleben der Bürger bestimmt, können<br />

diese alten „billigen“ Kamellen <strong>wieder</strong> rausgeholt werden.<br />

<br />

„Wenn das Drumherum stimmt, werden die Wahlversprechen<br />

schon passen“ und fuhr diesbezüglich in seinem leuchtend<br />

orangefarbenden Hummer zu den Wahlveranstaltungen. Doch<br />

nun hat es nur ein paar Tage und diese offensichtlich fragwürdige<br />

Präsidentschaftswahl gedauert - und der Hoffnungsträger steht<br />

am Rande eines Bürgerkrieges. Karin Gaida<br />

d!rect DREI/2008<br />

Im Freistaat<br />

herrscht,<br />

wie sollte es<br />

anderes sein,<br />

Bier und Wein.<br />

Wenn es um die Steigerung der Wählerstimmen in Prozenten<br />

geht ist kein Weg zu kurz um mit Nachbarn von der Wahl DER<br />

Partei seines Vertrauens zu überzeugen. Er sitzt, wie sollte<br />

auch dies in Bayern anders sein, im Bierzelt – am Nebentisch<br />

versteht sich. Wenn er oder sie Stimme braucht, wir noch mal<br />

eben eine Runde geschmissen. Eine Maß ist doch immer drin<br />

um sich eine Stimme zu besorgen. Wenn er nicht zahlen will,<br />

dann kauft man sich die Stimme halt beim Nebentisch bei den<br />

Anderen. Im fränkischen Teil des Freistaates geht es ein wenig<br />

ruhiger zu. Hier siedelt man sich doch lieber im Weinkeller an<br />

<br />

noch 70% der Stimmen innehatte, <strong>wieder</strong> aufgestellt wird,<br />

<br />

umgeht. Prost- und Danke für die „Wahl“! Joe Moser<br />

Man nehme knapp 700<br />

Millionen Dollar, die<br />

ausreichen würden,<br />

um jedem Deutschen<br />

ein Menü im Fast-Food-<br />

Tempel um die Ecke zu spendieren oder jedem Franzosen<br />

ein Päcken mit der Post zu schicken, nehme weltweit jede<br />

Nachrichtensendung monatelang in Beschlag und inszeniere<br />

gigantische Wahlkampfveranstaltungen in Texas, Alaska, dem<br />

Irak und vor der Berliner Siegessäule: Die US-amerikanische<br />

Eventmaschinerie, die alle vier <strong>Jahre</strong> pünktlich zur<br />

Prsädentschaftswahl anrollt, kennt kaum einen Superlativ, den<br />

sie nicht schon gebrochen hätte. Diese riesige Blase an Reden,<br />

<br />

Kanada und Neuseeland fast jeden Weltbürger glauben, dass<br />

die Entscheidungsschlacht um das Weiße Haus wichtiger ist,<br />

als die Wahlen im eigenen Land. Wie es ausgegangen ist, stand<br />

bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Egal, das Spektakel<br />

selbst zählt doch. Andreas Spinrath<br />

d!rect intern<br />

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