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Tätigkeitsbegleitende Fortbildung für ... - Frühe Chancen

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sprechend den Erfordernissen eines solchen <strong>für</strong> uns undurchschaubaren Spiels zu verhalten.<br />

An dieser Stelle bietet die DVD „Wach, neugierig, klug – Kompetente Erwachsene<br />

<strong>für</strong> Kinder unter 3. Filmszene 9, „Auf der Treppe“; Bertelsmann Stiftung,<br />

Staatsinstitut <strong>für</strong> Frühpädagogik 2008, ein sehr anschauliches Beispiel.<br />

Je nachdem, ob das Kind mit Erwachsenen oder mit anderen Kinder zusammen ist,<br />

erhält es sehr unterschiedliche Antworten bzw. Reaktionen auf seine eigenen Handlungen<br />

und es erwirbt unterschiedliche Strategien, um soziale Kontakte aufzunehmen und<br />

aufrecht zu erhalten. Dies stellt <strong>für</strong> Kleinkinder eine anspruchsvolle Entwicklungsaufgabe<br />

dar. Sie müssen lernen,<br />

die Aufmerksamkeit des Partners (eines anderen Kindes oder Erwachsenen) zu<br />

erlangen;<br />

ihre Absichten in angemessener Form zu kommunizieren;<br />

dem Rhythmus von Reaktion und Agieren zu folgen;<br />

sowie Störungen und Unterbrechungen aufzufangen.<br />

Anders als im Austausch zwischen Erwachsenem<br />

und Kind steht kein kompetenterer<br />

Partner zu Verfügung, der missverständliche<br />

Signale richtig deuten und Störungen integrieren<br />

könnte. So sind die Kinder aufgefordert,<br />

eigene Fähigkeiten auszubilden, um<br />

Interaktionen weiter zu führen und eigene<br />

Spielideen gemeinsam mit einem anderen<br />

Kind zu verfolgen (vgl. Viernickel 2008, S. 5).<br />

Je vertrauter die Kinder miteinander werden,<br />

desto stärkeres gegenseitiges Interesse zeigen<br />

sie und es gelingt ihnen immer besser, in<br />

einen längeren sozialen Austausch einzutre-<br />

Psychologische Befunde<br />

Wenn Kinder in den ersten Lebensjahren<br />

keinen Kontakt zu<br />

Peers haben, entstehen soziale<br />

Fehlentwicklungen<br />

<strong>Frühe</strong> Kontakte zu Gleichaltrigen<br />

können helfen, Mutterentbehrungen<br />

zu überwinden<br />

(vgl. Mietzel 1994, S. 183)<br />

ten. Diese Entwicklung erweist sich als bedeutsam <strong>für</strong> die sozialen Aktivitäten der gesamten<br />

Kindergruppe in der Kindertagespflege. Einander wohl vertraute Kleinkinder<br />

helfen einander und spielen früher Spiele, bei denen unterschiedliche und abwechselnde<br />

Rollen eingenommen werden (z.B. gegenseitiges Nachlaufen und Fangen spielen,<br />

beim Bauen abwechselnd ein Klötzchen aufsetzen, im Sandkasten nacheinander Sandkuchen<br />

auf einem Brett „backen“, gemeinsamen „Forschungsinteressen“ nachgehen,<br />

zusammen Quatsch machen). Sie sind früher und besser in der Lage, miteinander zu<br />

kooperieren. Damit zeigen sie ein kompetentes und an flexiblen Verhaltensweisen reiches<br />

Sozialverhalten. Besonders die in der Sprachentwicklung befindlichen unter Dreijährigen<br />

benötigen eine stabile Umgebung, um mit ihren noch begrenzten Kommunikationsmöglichkeiten<br />

in einen erfolgreichen sozialen Austausch treten zu können. Sie sind<br />

noch stark auf das Einüben und Wiederholen von ganz spezifischen Situationen und<br />

(Spiel-)Ritualen angewiesen, um deren Bedeutung zu erlernen, wiederzuerkennen und<br />

passende Handlungsbeiträge zu leisten.<br />

Miteinander vertraute Kleinkinder in einer gewohnten Umgebung teilen das Wissen<br />

darüber, was in ihrer Gruppe mit welchen Spielsachen und Materialien gespielt wird,<br />

welche Kinder bestimmte Dinge oder Spiele ablehnen oder was sie besonders gerne<br />

und ideenreich spielen. Sie wissen auch, wie die Tagespflegeperson auf einzelne Kinder<br />

oder in wieder kehrenden Situationen wie beispielsweise dem Wickeln reagiert. Dadurch<br />

wird ihnen eine “Rollenübernahme im Handeln” möglich, selbst wenn sie noch<br />

nicht fähig sind, gedanklich die Perspektive eines Gegenübers zu übernehmen. Die<br />

vertraute Kleingruppensituation bietet damit optimale Voraussetzungen <strong>für</strong> die Entste-<br />

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