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Osteoporose 1_2009

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FOCUS<br />

26 SPECTRUM OSTEOPOROSE 1/10<br />

SEKUNDÄRE OSTEOPOROSEN<br />

Abb. 2: Die Phosphat-FGF-23-Achse<br />

aktives Vitamin D und Kalzimimetika zur<br />

Therapie des sekundären Hyperparathyreoidismus<br />

verwendet. Durch die Kalzimimetika<br />

ist die operative Entfernung der<br />

Nebenschilddrüsen deutlich seltener geworden.<br />

Letztere stellt aber noch immer<br />

eine Therapieoption beim therapieresis -<br />

tenten Hyperparathyreoidismus dar.<br />

FGF-23 und klotho<br />

In den letzten Jahren sind zwei neue<br />

Spieler in der Regulation der Kalzium-<br />

Phosphat-Homöostase ins Spiel gekommen.<br />

Die Entdeckung von FGF-23 im<br />

Jahr 2000 revolutionierte das Verständnis<br />

im Phosphat- und Vitamin-D-Meta-<br />

Adaptiert nach: www.renalfellow.blogspot.com/2008_08_01_archive.html<br />

bolismus entscheidend. FGF-23 hat die<br />

Funktion eines phosphaturischen Hormons<br />

und ist essenziell, um die Serum-<br />

Phosphatspiegel niedrig zu halten: Es<br />

wird von Osteozyten gebildet, bei erhöhten<br />

Serum-Phosphat-Spiegeln vermehrt<br />

sezerniert und führt nach Bindung an seinen<br />

Rezeptor (FGF-binding Receptor) –<br />

der mit klotho komplexieren muss, um<br />

FGF-23 binden zu können – zu einer<br />

Phosphaturie. Parallel dazu führt FGF-23<br />

zu einer verminderten Aktivität der 1-<br />

Hydroxylase und damit zu erniedrigten<br />

aktiven Vitamin-D 3-Spiegeln (Abb. 2). Bei<br />

chronisch niereninsuffizienten Patienten<br />

zeigen sich die FGF-23-Spiegel schon<br />

sehr früh im Stadium 2–3 erhöht. Dies<br />

ist lange, bevor die Serum-Phosphat- und<br />

Serum-PTH-Spiegel ansteigen. Damit ist<br />

FGF-23 ein attraktives Ziel für neue Therapieoptionen<br />

und auch die frühe und<br />

rechtzeitige Therapie der Serum-Phosphatwerte<br />

wird in ein neues Licht gebracht.<br />

Die Wichtig keit von FGF-23 wird<br />

durch epidemiologische Untersuchungen<br />

bestätigt, die zeigen, dass erhöhte FGF-<br />

23-Spiegel mit einer erhöhten Mortalität<br />

bei Patienten an der Hämodialyse assoziiert<br />

sind und auch einen wesentlichen<br />

Faktor in der Progression der CKD darstellen.<br />

ZUSAMMENGEFASST lässt sich sagen,<br />

dass die Therapie der renalen Osteodystrophie<br />

und damit der CKD-MBD von essenzieller<br />

Wichtigkeit für die Patienten mit<br />

chronischer Niereninsuffizienz ist. Nur<br />

durch die weitere Erforschung der Pathogenese<br />

und damit der Möglichkeit einer<br />

Entwicklung neuer Therapieoptionen lässt<br />

sich langfristig die Mortalität in diesem<br />

komplexen Krankheitsbild reduzieren. ■<br />

FACT-BOX<br />

Die renale Osteodystrophie stellt ein heterogenes<br />

Krankheitsbild bei Patienten mit chronischen<br />

Nierenerkrankungen dar. Sie treten gemeinsam<br />

mit Auslenkungen von Kalzium, Phosphat und<br />

Parathormon sowie mit vaskulären Kalzifikationen<br />

auf und bilden zusammen das Krankheitsbild<br />

der „Chronic Kidney Disease – Mineral and<br />

Bone Disorder“ (CKD-MBD). Die zwei häufigsten<br />

renalen Osteodystrophien sind die adyname<br />

Knochenerkrankung und die Osteitis fibrosa. Mit<br />

der Entdeckung von FGF-23 wurden entscheidende<br />

Fortschritte im Verstehen der Pathogenese<br />

der renalen Osteodystrophie gemacht und<br />

neue Therapiemöglichkeiten eröffnet.

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