AUFTRAG_284_w.pdf - Gemeinschaft Katholischer Soldaten
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ab. Dabei kommen zwei Punkte zur<br />
Sprache, die aus katholischer Sicht<br />
ganz zentral sind. Da ist zum einen<br />
die Anerkennung des Petrusamtes.<br />
So heißt es in dem Dokument: „…<br />
Unter ihnen hat er Petrus ausgewählt,<br />
auf dem er nach dem Bekenntnis des<br />
Glaubens seine Kirche zu bauen beschlossen<br />
hat; ihm hat er die Schlüssel<br />
des Himmelreiches verheißen<br />
und nach dessen Liebesbekenntnis<br />
alle Schafe anvertraut, damit er sie<br />
im Glauben stärken und in vollkommener<br />
Einheit weiden solle, wobei<br />
Christus Jesus selbst der höchste<br />
Eckstein und der Hirt unserer Seelen<br />
in Ewigkeit bleibt.“ Zum anderen<br />
wird die Schuldfrage im Kontext<br />
der Trennung der Konfessionen angesprochen:<br />
„…es kam zur Trennung<br />
großer <strong>Gemeinschaft</strong>en von der vollen<br />
<strong>Gemeinschaft</strong> der katholischen Kirche,<br />
oft nicht ohne Schuld der Menschen<br />
auf beiden Seiten. Den Menschen<br />
jedoch, die jetzt in solchen<br />
<strong>Gemeinschaft</strong>en geboren sind und<br />
in ihnen den Glauben an Christus<br />
erlangen, darf die Schuld der Trennung<br />
nicht zur Last gelegt werden –<br />
die katholische Kirche betrachtet sie<br />
als Brüder, in Verehrung und Liebe.“<br />
<strong>AUFTRAG</strong> <strong>284</strong> • DEZEMBER 2011<br />
Das zweite Kapitel macht deutlich,<br />
dass die ökumenische Verständigung<br />
ein Prozess ist, der keinesfalls<br />
mit diesem Dekret abgeschlossen ist.<br />
Das dritte Kapitel geht detailliert auf<br />
die einzelnen Religionsgemeinschaften<br />
ein. Gerade hierbei wird deutlich,<br />
dass vieles im Fluss ist und es eines<br />
ökumenischen Dialogs zur Klärung<br />
und Erforschung von Einzelfragen bedarf.<br />
Grundsätzlich lässt sich sagen,<br />
dass die orthodoxen Kirchen der römisch-katholischen<br />
Kirche in vielem<br />
Nahe steht, es hier eine hohe Schnittmenge<br />
in theologischen Positionen<br />
gibt. Sodann folgt die anglikanische<br />
Kirche, die auf dem Gebiet der Lehre<br />
von den heiligen Sakramente und<br />
der Liturgie viele römische Elemente<br />
beibehalten hat. Ähnliches gilt für<br />
die evangelisch-lutherische Kirche.<br />
Größere Schwierigkeiten bestehen<br />
jedoch für die römisch-katholische<br />
Kirche hinsichtlich einzelnen, evangelischen<br />
Kirchen wie etwa der reformierten<br />
Kirche, die sie lediglich<br />
als eine Religionsgemeinschaft, nicht<br />
aber als Kirche akzeptiert.<br />
Das Ökumene-Dekret verdeutlicht,<br />
dass ein Zusammengehen besser<br />
ist als ein getrennt gehen. Ent-<br />
Spendenaufruf<br />
RELIGION UND GESELLSCHAFT<br />
sprechend sollen auch gemeinsame<br />
Gottesdienste und Veranstaltungen<br />
durchgeführt werden. Der ökumenische<br />
Gottesdienst, der vielen Christen<br />
heute ganz selbstverständlich erscheint,<br />
hängt sowohl mit dem vorliegenden<br />
Ökumene-Dokument als auch<br />
mit der Liturgie-Reform, der bereits<br />
behandelten Konstitution über die<br />
heilige Liturgie, zusammen. ❏<br />
Literaturhinweise<br />
– Alberigo, Giuseppe; Wittstadt,<br />
Klaus (Hg): Geschichte des Zweiten<br />
vatikanischen Konzils (1959-<br />
1965). Mainz 1997<br />
– Hünermann, Peter; Hilberath,<br />
Bernd Jochen (Hg): Theologischer<br />
Kommentar zum zweiten Vatikanischen<br />
Konzil. Freiburg 2005<br />
– Jäger, Lorenz: Das Konzilsdekret<br />
„Über den Ökumenismus.“ Sein<br />
Werden, sein Inhalt und seine Bedeutung.<br />
Paderborn 1995<br />
– Pesch, Otto Hermann: Das Zweite<br />
Vatikanische Konzil- Vorgeschichte,<br />
Verlauf, Ergebnisse,<br />
Nachgeschichte. Würzburg 1993<br />
– Rahner, Karl; Vorgrimler: Kleines<br />
Konzilskompendium. Freiburg<br />
1990<br />
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