AUFTRAG_284_w.pdf - Gemeinschaft Katholischer Soldaten
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SEITE DES BUNDESVORSITZENDEN<br />
Der Wandel an sich ist uns <strong>Soldaten</strong> ein selbstverständliches<br />
Merkmal des Berufes geworden.<br />
Im Moment allerdings sind die Veränderungen in<br />
der Bundeswehr besonders intensiv spürbar, wenn<br />
auch noch nicht in allen Ausprägungen erkennbar.<br />
Ebenfalls in der Katholischen Kirche in Deutschland<br />
wird das Stichwort „Wandel“ aktuell aufgegriffen. Die<br />
Deutsche Bischofskonferenz hat in diesem Sommer<br />
einen Gesprächsprozess mit Vertreten aller Bereiche<br />
der Kirche aufgenommen, die<br />
Militärseelsorge war hier wie<br />
die anderen Bistümer vertreten.<br />
Dieser Ansatz gibt Hoffnung<br />
auf einen Austausch der<br />
durchaus unterschiedlichen<br />
Wahrnehmungen von Lebenswirklichkeit.<br />
Nun folgen die<br />
Veränderungen in der Kirche<br />
sicherlich anderen Mechanismen<br />
als in der Bundeswehr,<br />
die Innovationszyklen folgen<br />
anderen zeitlichen Rahmenbedingungen<br />
und das lässt<br />
Zeit für gründliches Abwägen.<br />
Lassen Sie mich hinzufügen:<br />
Gott sei Dank!<br />
Mit der Aufnahme des<br />
Dialogprozesses wurde in diesem<br />
Jahr ein Weg begonnen,<br />
der über die Station „Katholikentag“<br />
im nächsten Jahr<br />
auf das Jahr 2015 hinführt,<br />
in dem sich der Abschluss<br />
des Zweiten Vatikanischen<br />
Konzils zum fünfzigsten Mal<br />
jährt. Parallel zu Strukturwandel in der Bundeswehr<br />
und Dialogprozess in der Kirche ist ein Strategieprozess<br />
der Katholischen Militärseelsorge angelaufen.<br />
Hier gilt es, beiden Entwicklungen zu folgen und Akzente<br />
für das eigene Handeln in der Katholischen Militärseelsorge<br />
zu setzen.<br />
Das Ziel des Wandels muss doch sein, sich an die<br />
veränderten Rahmenbedingungen anzupassen um<br />
wirksam zu sein, ohne dabei die eigene Identität aufzugeben.<br />
Dabei ist jedoch nicht alles anpassbar, gibt<br />
es immer Merkmale, die den Charakter bestimmen und<br />
die deshalb nicht beliebig sind. Als Maßstab für die<br />
Möglichkeiten der Katholischen Militärseelsorge hat<br />
unser Militärbischof Dr. Overbeck in seinem Vortrag<br />
„Den Wandel gestalten!“<br />
bei der Gesamtkonferenz klar gesetzt: Im Zentrum steht<br />
nicht mehr „was wir tun sollten oder müssten, sondern<br />
was wir tun können“. Dies mag zum Widerspruch herausfordern.<br />
Ich bin mir aber sicher, dass hier nicht das<br />
Begnügen mit dem Minimalansatz gemeint ist, sondern<br />
die Forderungen dahinter steht, das auch wirklich zu<br />
tun, wozu man objektiv in der Lage ist!<br />
Was aber gilt es zu bewahren? Was macht uns unverkennbar<br />
aus? Und mich treibt dabei besonders der<br />
AAspekt<br />
um: wo ist der Bei-<br />
ttrag<br />
der Laien gefragt? Und<br />
was w kann und muss die GKS<br />
hier h leisten?<br />
Zum Berufsethos der <strong>Soldaten</strong>,<br />
die sich der Sicherheit<br />
c und Freiheit der<br />
Völker, V der Achtung der<br />
Menschenrechte M<br />
und des<br />
Völkerrechtes V<br />
verpflichtet<br />
t sehen, gehören auch<br />
Urteilsfähigkeit U<br />
und darauf<br />
a aufbauendes selbstbestimmtes<br />
s Handeln. Als einen<br />
n Beitrag zur Vermittlung<br />
von v Urteilsfähigkeit haben<br />
wir w in diesem Jahr wieder<br />
ein e Seminar der GKS-Akademie<br />
d „Oberst Dr. Helmut<br />
Korn“ K durchgeführt. Eingebettet<br />
g wurde in diesem<br />
Jahr J ein Festakt, bei dem<br />
das d 50-jährige Bestehen der<br />
GKS G würdig begangen wur-<br />
de. d Dieser begann mit einem<br />
Pontifikalamt im Hohen Dom zu Fulda, bei dem Militärbischof<br />
Dr. Overbeck mit der Predigt klar die Kraft<br />
des Glaubens als Quelle und Maßstab für das Wirken<br />
der Laien in der Welt formuliert hat.<br />
Abschließend möchte ich für alle Arbeit, auf welcher<br />
Ebene auch immer geleistet, mit einem herzlichen<br />
„Vergelt’s Gott“ danken! Auch im nächsten Jahr aber<br />
wird ebenso aktive Mitarbeit gebraucht, die Aufträge<br />
liegen klar auf der Hand – siehe oben.<br />
Zunächst aber wünsche ich uns allen ein gesegnetes<br />
Weihnachtsfest und einen guten Start ins Neue Jahr.<br />
Rüdiger Attermeyer<br />
Bundesvorsitzender<br />
4 <strong>AUFTRAG</strong> <strong>284</strong> • DEZEMBER 2011