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AUFTRAG_284_w.pdf - Gemeinschaft Katholischer Soldaten

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KIRCHE UNTER SOLDATEN<br />

2014 stattfinden. Die Bischofsstadt ist damit nach 1849<br />

und 1904 zum dritten Mal Gastgeber eines Katholikentags.<br />

Dialogprozess<br />

Unsere Kirche braucht den Dialog, nicht nur Gespräche.<br />

Dialog ist eine Haltung, zu der zuhören, ernst nehmen<br />

und Bereitschaft zur Veränderung gehört. Im Rahmen des<br />

Dialogprozesses hat das ZdK immer wieder betont dass<br />

kein Gegensatz gesehen wird zwischen Glaubensvertiefung<br />

und notwendigen Reformen in unserer Kirche. Ämter<br />

und Strukturen haben immer nur Dienstcharakter und<br />

sind nicht Selbstzweck. Im nächsten Jahr wird der Dialogprozess<br />

den Schwerpunkt „Diakonia“ haben. „Hier können<br />

und müssen wir selbstbewusst unsere diakonische Präsenz<br />

in Gesellschaft, Politik und Kultur als unverzichtbarer Teil<br />

unseres Glaubens zeigen und in der Welt darlegen“, so der<br />

Präsident Glück. Weiterhin betonte Glück, dass er Erzbi-<br />

Landeskomitee Bayern<br />

Zum ersten Mal in der Geschichte<br />

des Landeskomitees<br />

der Katholiken in Bayern fand eine<br />

Vollversammlung im benachbarten<br />

Ausland statt. Teilnehmer war<br />

auch der Delegierte der GKS Süd,<br />

OStFw a.D. Reinhard Kießner.<br />

Es war naheliegend, in einem<br />

ehemals kommunistischen Land<br />

wie Tschechien das Verhältnis<br />

Staat und Kirche zu thematisieren.<br />

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion<br />

mit dem Titel „ Staat<br />

ohne Kirche – Kirche ohne Staat –<br />

Christen bezeugen ihren Glauben<br />

in einer säkularen Gesellschaft“<br />

wurde das Thema beleuchtet. Teilnehmer<br />

auf dem Podium waren<br />

der Vorsitzende des Landeskomitees<br />

der Katholiken in Bayern Dr.<br />

Albert Schmid, der Prager Erzbischof<br />

Dominik Duka OP, der<br />

Regensburger Bischof Gerd Ludwig<br />

Müller, der Pilsner Bischof<br />

František Radkovskí sowie Prof.<br />

Dr. Gerhard Robbers vom Institut<br />

für europäisches Verfassungsrecht<br />

an der Universität Trier.<br />

Wohin schlägt das Pendel zukünftig<br />

in Deutschland / Europa aus?<br />

Gerade die eher kritischen<br />

Äußerungen im Vorgriff zur Rede<br />

des Papstes im Bundestag zeigen<br />

wie brandaktuell dieses Thema<br />

auch in Deutschland ist. Der<br />

Vorsitzende des Landeskomitees<br />

der Katholiken in Bayern Albert<br />

Schmid sprach deutlich aus, dass<br />

es im Interesse des Staates liegt,<br />

mit der Kirche zusammenzuarbeiten.<br />

„Es handelt sich dabei nicht<br />

um eine Privilegierung der Kirche,<br />

sondern um eine Wahrnehmung<br />

der Interessen des Staates“.<br />

Es gebe „starke Partnerschaft von<br />

Staat und Kirche in Deutschland,<br />

die immer wieder neu gedacht und<br />

auch mit Leben gefüllt werden<br />

muss“, stellte der Verfassungsrechtler<br />

Robbers fest. Es genüge<br />

nicht, sich auf historische Argumente<br />

zu berufen: „Es ist nicht nötig<br />

sich zu verstecken. Das Christentum<br />

hat die richtigen Antworten,<br />

die richtigen Botschaften.“<br />

Erzbischof Duka verwies darauf,<br />

dass „beide – der Staat sowie die<br />

Kirche – sich gegenseitig brauch-<br />

schof Zollitsch sehr dankbar sei, dass er als eine Konsequenz<br />

aus dem Treffen im Dialogprozess im vergangenen<br />

Juli in Mannheim die pastorale Notwendigkeit einer einladenden<br />

Haltung gegenüber Menschen mit Brüchen in ihrem<br />

Leben, namentlich wiederverheirateten Geschiedenen,<br />

hervorgehoben hat.<br />

Die Website des ZdK „Einen neuen Aufbruch wagen“,<br />

wurde im ersten halben Jahr gut 37.000 Mal aufgerufen. Diese<br />

Website soll nicht nur dokumentieren sondern auch gute<br />

Ideen und bewährte Ansätze bekannt machen um damit dem<br />

Dialogprozess umso besser dienen zu können. Schon jetzt<br />

wird deutlich: Der Dialogprozess findet nicht nur punktuell<br />

in den Gesprächsforen der Deutschen Bischofskonferenz<br />

statt, sondern kontinuierlich in den Verbänden und Diözesen.<br />

Die nächste Vollversammlung des ZdK findet am 15./16.<br />

Mai 2012 im Rahmen des 98. Deutschen Katholikentages<br />

in Mannheim statt. ❏<br />

ten, und dass sowohl die Kirche<br />

als auch der Staat dem Menschen<br />

zu dienen haben“.<br />

Fazit: Das partnerschaftliche<br />

Verhältnis zwischen Kirche und<br />

Staat in Deutschland könnte dabei<br />

„Exportmodell“ werden. Schließlich<br />

könne der Staat „ein abgestuftes<br />

Verhältnis zu den Kirchen<br />

und Religionsgemeinschaften haben<br />

– nach dem Grad der Übereinstimmung<br />

mit seiner Werteordnung“.<br />

Bischof Radkovskí stellte<br />

nach dem Ende des Kommunismus<br />

in seinem Land fest, dass<br />

nach einer materialistischen Phase<br />

wieder ein zunehmendes Interesse<br />

an Religion zu verzeichnen<br />

ist. Religionssoziologen sprechen<br />

von einem Pendel zwischen Materiellen<br />

und Spirituellen. Wo steht<br />

das Pendel bei und in Deutschland?<br />

(Text: Reinhard Kießner und<br />

Presseveröffentlichungen<br />

des Landeskomitee der Katholiken<br />

in Bayern)<br />

52 <strong>AUFTRAG</strong> <strong>284</strong> • DEZEMBER 2011

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