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2010 12 06 Theorie der Personalentwicklung - syspero GmbH

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Theoretisches Handbuch zur praktischen Qualitätssicherung <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> im Mittelstand<br />

von<br />

Rainer Gardyan (M.A.)<br />

Münster, Köln, Berlin, Würzburg, Stuttgart<br />

1995 bis <strong>2010</strong><br />

Seite 1<br />

1 Einleitung .................................................................................... 2<br />

2 <strong>Personalentwicklung</strong> als Kernfunktion des<br />

Personalmanagements ............................................................... 8<br />

2.1 <strong>Theorie</strong>n <strong>der</strong> Arbeitsorganisation 10<br />

2.1.1 Bürokratie-Ansatz nach Weber 10<br />

2.1.2 Wissenschaftliche Betriebsführung nach Taylor 13<br />

2.1.3 Anreiz-Beitrag-<strong>Theorie</strong> nach Barnard 15<br />

2.1.4 Human-Relation-Ansatz nach Roethlisberger/Dickson 17<br />

2.2 Personalmanagement als betriebliche Institution <strong>der</strong><br />

klassischen Organisationstheorie 17<br />

2.3 Arbeitsorganisation und <strong>Personalentwicklung</strong> 21<br />

2.3.1 Paradigmenwechsel in <strong>der</strong> Arbeitsorganisation 21<br />

2.3.2 Organisationsparadigmenwechsel in <strong>der</strong> Industrie 22<br />

2.3.3 Organisationsparadigmenwechsel im<br />

Dienstleistungsbereich 23<br />

2.4 Funktionen des Personalmanagements 25<br />

2.5 Modelle <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> im Kontext <strong>der</strong><br />

Organisationsentwicklung 30<br />

2.5.1 Historische Phasenmodelle 30<br />

2.5.2 Zeitunabhängige Phasenmodelle 32<br />

2.6 <strong>Personalentwicklung</strong> als Supportprozess 34<br />

2.6.1 Reaktive <strong>Personalentwicklung</strong> 35<br />

2.6.2 Proaktive <strong>Personalentwicklung</strong> 38<br />

2.6.3 Definition <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen proaktiven und reflexiven<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> 40<br />

3 Begriffe des systematischen <strong>Personalentwicklung</strong>sprozesses<br />

.................................................................................................... 42<br />

3.1 Bildung und berufliche Bildung 43<br />

3.2 Beruf 46<br />

3.3 Qualifikation 48<br />

3.4 Schlüsselqualifikationen 52<br />

3.5 Motivation und Leistung 59<br />

4 <strong>Personalentwicklung</strong> als Kern-Prozess des<br />

Personalmanagements ............................................................. 61<br />

4.1 Sollprozess <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> 64<br />

4.1.1 Nachfolgeplanung 66


Seite 2<br />

4.1.2 Arbeitshypothesen zur Nachfolgeplanung 68<br />

4.1.3 Qualifikationsbedarfsanalyse 69<br />

4.1.3.1 Definition des <strong>Personalentwicklung</strong>sbedarfs 70<br />

4.1.3.2 Methoden <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong>sbedarfsanalyse 71<br />

4.1.3.3 Systematische Mitarbeitergespräche als priorisierte<br />

Methode <strong>der</strong> Qualifikationsbedarfsanalyse 74<br />

4.1.3.4 Anfor<strong>der</strong>ungsprofile 75<br />

4.1.3.5 Kommunikation <strong>der</strong> strategischen Vorgaben 75<br />

4.1.3.6 Mitarbeitergespräche durchführen 76<br />

4.1.4 Arbeitshypothesen zur Qualifikationsbedarfsanalyse 78<br />

4.1.5 Qualifikationsbedarfsplanung 80<br />

4.1.6 Arbeitshypothesen zur Qualifikationsbedarfsplanung 82<br />

4.1.7 Maßnahmenmanagement 83<br />

4.1.8 Arbeitshypothesen zur Maßnahmenplanung 85<br />

4.1.9 <strong>Personalentwicklung</strong>s-Evaluation und Transferkontrolle 86<br />

4.1.9.1 Betriebswirtschaftlicher Evaluationsprozess nach<br />

Phillips 104<br />

4.1.9.2 Sozial-pädagogischer Evaluationsprozess nach Stiefel<br />

90<br />

4.1.9.3 Evaluationsprozess nach Becker 107<br />

4.1.9.4 Arbeitshypothese zur Evaluation und Transferkontrolle<br />

92<br />

5. Zusammenfassung ................................................................ 110<br />

Literaturliste ............................................................................... 111<br />

1 Einleitung<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> wird von Wissenschaftlern 1 und<br />

Unternehmensmanagern als wichtiger Teilprozess des<br />

Personalmanagements angesehen, um die<br />

Organisationsentwicklung <strong>der</strong> Unternehmen zu unterstützen, den<br />

wirtschaftlichen Erfolg zu steigern und die Mitarbeiter an die<br />

Unternehmen zu binden. 2 Die European Foundation for Quality<br />

Management hat beispielsweise einen deutlichen Zusammenhang<br />

zwischen den Anstrengungen im Bereich <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong><br />

1 Zur Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> als Kernfunktion des Personalmanagements vgl. Wun<strong>der</strong>er, R.<br />

et al. (2000); S. 158<br />

2 vgl. Worrach, U. (2001); S. 66- 69<br />

Seite 3<br />

und dem Unternehmenserfolg aufgezeigt 3 . In diesem Sinne kann<br />

und muss die <strong>Personalentwicklung</strong> als ein strategischer<br />

Erfolgsfaktor <strong>der</strong> Unternehmensentwicklung angesehen werden,<br />

dessen Vernachlässigung wettbewerbsschädlichen Einfluss auf<br />

die Unternehmensentwicklung haben kann. 4<br />

Dem folgend überwiegen so auch in <strong>der</strong> aktuellen<br />

wissenschaftlichen und praktischen Diskussion die Erkenntnisse<br />

und Meinungen, die <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> eine entscheidende<br />

Rolle bei <strong>der</strong> Unternehmensentwicklung und somit bei <strong>der</strong><br />

Erzielung des wirtschaftlichen Erfolges zuordnen. 5 Dies bestätigt<br />

sich zudem in empirischen Untersuchungen von Wun<strong>der</strong>er/Dick 6 ,<br />

Hochschule Sankt Gallen, sowie von Rosche/Groß/Egeler,<br />

Fachhochschule Konstanz. 7 Zusammenfassend stellt Wun<strong>der</strong>er<br />

auf einer gesicherten empirischen Basis fest, dass die<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> als wichtigste wertschöpfende<br />

Personalfunktion zu betrachten ist. Dabei kommt ihr <strong>der</strong> höchste<br />

Bedeutungszuwachs gegenüber allen an<strong>der</strong>en<br />

Personalmanagementfunktionen zu. 8 Die oben genannte<br />

Konstanzer Untersuchung kommt wenig überraschend zum<br />

gleichen Ergebnis. 9<br />

Entgegen <strong>der</strong> wissenschaftlichen Erkenntnis zur Bedeutung <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> kommt Merk auf die Praxis reflektierend zum<br />

Fazit, dass die deutschen Manager die Bedeutung <strong>der</strong><br />

3<br />

vgl. Iltis <strong>GmbH</strong>, www.4managers.de/.../efqm-european-foundation-for-qualitymanagement/(18.10.2009)<br />

4<br />

vgl. Bötel, C. et al. (1999); S. 17<br />

5<br />

vgl. Wun<strong>der</strong>er, R. et al. (2000); S. 73 und 154<br />

6<br />

vgl. Wun<strong>der</strong>er, R. et al. (2000); Personalmanagement<br />

7<br />

vgl. Rosche, J-D. et al. (2001); S. 6 ff<br />

8<br />

vgl. Wun<strong>der</strong>er, R et al. (2000); S. 136<br />

9<br />

vgl. Rosche, J.-D. et al. (2001)


Seite 4<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> zwar erkannt haben, aber diese Erkenntnis<br />

in <strong>der</strong> Praxis noch nicht umsetzen. 10 Dies bestätigt sich auch in<br />

den Ergebnissen <strong>der</strong> Benchmarking-Gruppe des Bündnisses für<br />

Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit, die im März 2001<br />

beauftragt wurde, eine Zusammenstellung und eine Bewertung<br />

von Beispielen „gute Praxis“ im Bereich <strong>der</strong> betrieblichen<br />

Weiterbildung in Deutschland vorzulegen. Demnach nehmen in<br />

Deutschland nur 20 % <strong>der</strong> Beschäftigten zwischen 25 und 54<br />

Jahren an Maßnahmen <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung teil,<br />

während dies in Großbritannien und Schweden über 50 % sind. 11<br />

Es mangelt, wie Staudt feststellt, demnach an Umfang und<br />

Professionalisierung <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong>. <strong>12</strong> Auch<br />

Mühlemeyer 13 von <strong>der</strong> Fachhochschule Worms kommt im<br />

Rahmen einer Untersuchung zum Stand <strong>der</strong> Einführung<br />

systematischer <strong>Personalentwicklung</strong> in <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft<br />

zum Ergebnis, dass <strong>Personalentwicklung</strong> in <strong>der</strong> betrieblichen<br />

Praxis vielfach wenig professionell ein- und umgesetzt wird. Diese<br />

Feststellung verstärkt sich weiter durch den skeptischen Ansatz<br />

Staudts, <strong>der</strong> die in den Unternehmen angewandte praktische<br />

Anwendung <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> für äußerst ineffizient hält.<br />

Er geht davon aus, dass ca. 80 % des Mitteleinsatzes für die<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> wirkungslos bleiben. 14 Praktizierte<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> geht für Staudt an <strong>der</strong> betrieblichen<br />

Wirklichkeit, sowie an aktuellen Erkenntnissen zur<br />

Qualifikationsforschung vorbei und stellt sich mehr als Mode mit<br />

<strong>der</strong> ”Hoffnung auf die Lösung von personellen, organisatorischen,<br />

10 vgl. Merk,R. (1998); S. 7<br />

11 vgl. Fels, G. et al. (2001); S. 1 ff.<br />

<strong>12</strong> vgl. Staudt, E. et al. (1999); S. 1 und S. 24<br />

13 vgl. Mühlemeyer (2002) ;S. 24<br />

14 vgl. Staudt, E. et al. (2001); S. 28;<br />

Seite 5<br />

unternehmens- und regionalen Entwicklungsproblemen” dar, als<br />

dass sie Einfluss auf unternehmerische Entwicklungen nehmen<br />

könnte. 15<br />

Auch Grünewald/Moraal stellen fest, dass die in <strong>der</strong><br />

wissenschaftlichen Grundlagenforschung <strong>der</strong><br />

Qualifikationsbedarfsplanung zugemessene hohe Priorität <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> sich nicht in <strong>der</strong> vorgefundenen Praxis<br />

deutscher Unternehmungen wi<strong>der</strong>spiegelt. 16 Sehr pointiert<br />

formuliert hierzu Eschbach im Handelsblatt vom 18. November<br />

2002:“ Die Personalabteilung spielt in deutschen Unternehmen<br />

eine unbedeutende Rolle. Wenn kein Prinz sie erlöst, muss sie<br />

sich selber helfen.“ 17 Eine europäische Studie aus 1998 weist<br />

nach, dass nur 14 % aller mittelständischen Unternehmen eine<br />

systematische Planung <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> durchführen. 18<br />

Keller stellt auf <strong>der</strong> Grundlage einer empirischen Untersuchung für<br />

den deutschen Mittelstand die vorgenannten Thesen bestätigend<br />

fest, dass nach wie vor das ”Feuerwehrprinzip” als<br />

Planungsmethode anzutreffen ist. 19 Auch die kritische Analyse<br />

von Mitarbeiterfluktuationszahlen zeigt, dass in<br />

Dienstleistungsunternehmen Fluktuationsraten zwischen 4 und 10<br />

% überwiegend sind. 20 . Genauso kommt Arnold bereits 1991 zu<br />

dem Ergebnis, dass Betriebe sich häufig ad hoc und relativ<br />

kurzfristig mit dem Weiterbildungsbedarf befassen und in <strong>der</strong><br />

15 vgl. Staudt, E. et al. (1999); S. 1<br />

16 vgl. Grünewald, U. et al. (1996); S. 58<br />

17 vgl.Eschbach, H. (2002)<br />

18 vgl. Hoffmann, T. (1998); S. 8<br />

19 vgl. Keller, A. (1998); S. 44<br />

20 vgl.Alewell et Al (2001); S. 575


Seite 6<br />

Mehrzahl <strong>der</strong> Betriebe nach wie vor ein analytisches und<br />

wissenschaftlich fundiertes Bedarfsermittlungssystem fehlt. 21<br />

Obwohl, wie oben dargestellt, wissenschaftlich anerkannt ist, dass<br />

das Erkennen von Mitarbeiterpotentialen eine <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Führungsaufgaben ist, stellt Wun<strong>der</strong>er gerade in diesem<br />

Personalmanagementsegment ein großes Defizit fest. 22 Vergleicht<br />

man die Feststellung Arnolds aus 1991 mit dem Urteil Wun<strong>der</strong>ers<br />

aus 2000, so kann zusammengefasst werden, dass trotz positiver<br />

Erkenntnis ein praktischer Fortschritt in <strong>der</strong> Systematisierung <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> nicht festzustellen ist. Dies bestätigt sich<br />

zum Beispiel auch für die mittelständische Immobilienwirtschaft<br />

unter an<strong>der</strong>em durch einen kritischen Handelsblattbeitrag des<br />

Personalberaters Knips, <strong>der</strong> die Situation mit <strong>der</strong> Überschrift<br />

„Personalmanagement kenne ich nicht“ kennzeichnet. 23<br />

Die grundlegenden theoretischen Ansätze Arnolds werden aktuell<br />

von Becker fortgeführt und zu einer <strong>Theorie</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> ausgebaut. Darüber hinausgehende<br />

deutschsprachige wissenschaftstheoretische Ansätze lassen sich<br />

aktuell nicht nachweisen.<br />

Die Ansätze von Arnold und Becker definieren nicht, für welches<br />

Wirtschaftssegment diese <strong>Theorie</strong>n gelten und ihre<br />

Praxistauglichkeit zu beweisen hätten. In einer Studie von<br />

……………… wird jedoch ermittelt, dass systematische<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> in <strong>der</strong> Hauptsache in <strong>der</strong> Großindustrie<br />

21 vgl. Arnold, R. (1991); S. 148<br />

22 vgl. Wun<strong>der</strong>er, R. (2000); S. 168<br />

23 vgl. Knips, W. (2001); S. 7<br />

Seite 7<br />

angewendet wird. Eine an<strong>der</strong>e Studie kommt zu dem Ergebnis,<br />

dass <strong>Personalentwicklung</strong> im Mittelstand praktisch nicht<br />

stattfindet. Es ist zu bedenken, dass 80 % aller Arbeitnehmer in<br />

Deutschland in mittelständischen Betrieben tätig sind. Somit findet<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> auf einer theoretischen Basis wohl nur für 20<br />

% aller Arbeitnehmer und –innen und Deutschland statt.<br />

Die oben angeführte Kritik an <strong>der</strong> Praxisrelevanz und Wirkung<br />

systematischer <strong>Personalentwicklung</strong>, speziell zusammen mit den<br />

Wirkungen <strong>der</strong> Globalisierung und des dynamischen Wandels des<br />

gesellschaftlichen und betrieblichen Umfelds 24 , machen unbedingt<br />

eine systematische <strong>Personalentwicklung</strong> auch im Mittelstand<br />

notwendig, die sich von einer reaktiven und unwirksamen<br />

Anpassungsfortbildung deutlich unterscheiden muss 25 . Die<br />

gefor<strong>der</strong>te Systematik muss zum einen mit einer wissenschaftlich<br />

abgesicherten Begrifflichkeit arbeiten, 26 und zum an<strong>der</strong>en selbst<br />

als Arbeitsprozess organisiert werden, <strong>der</strong> so transparent und<br />

eindeutig ist, dass <strong>der</strong> Wertschöpfungsbeitrag <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong>sarbeit betriebswirtschaftlich ermittelt werden<br />

kann. 27 Die Qualifikationsbedarfsplanung ist dabei als<br />

Teilprozessschritt <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> <strong>der</strong> entscheidende<br />

Nukleus des gesamten Prozesses. 28<br />

Zusammenfassend kann bis hierher festgestellt werden, dass bis<br />

heute in <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft zwar die strategische Bedeutung<br />

<strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> und damit die Notwendigkeit einer<br />

24 vgl. Wun<strong>der</strong>er, R. et al. (2000); S. 9<br />

25 vgl.Wöltje, J. et al. (1996); S. 1<br />

26 vgl. Kapitel 4<br />

27 vgl. Schmeisser (2001); S. 15<br />

28 vgl. Merk, R. (1998); S. 177


Seite 8<br />

systematischen Qualifikationsplanung anerkannt sind, dass jedoch<br />

gleichzeitig eine flächendeckende praktische Umsetzung <strong>der</strong><br />

<strong>Theorie</strong> in die Praxis im Mittelstand noch nicht zu verzeichnen ist.<br />

Die Praxis zeigt, dass in mittelständischen Unternehmen selten<br />

systematische Ansätze zielgerichteter <strong>Personalentwicklung</strong> zu<br />

erkennen sind.<br />

In dieser Arbeit soll ein Katalog von Hypothesen dargestellt werden,<br />

<strong>der</strong> sich unmittelbar aus dem systematischen Prozess <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> ableitet. Mit diesen Hypothesen, siehe Kapitel<br />

4, lässt sich <strong>der</strong> Realisierungsgrad einer systemischen<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> auch für mittelständische Unternehmen.<br />

nachweisen.<br />

2 <strong>Personalentwicklung</strong> als Kernfunktion des<br />

Personalmanagements<br />

Das Personalwesen lässt sich als selbständige Organisationsform<br />

in Unternehmen seit Mitte <strong>der</strong> 60ger Jahre nachweisen. In <strong>der</strong> davor<br />

liegenden Zeit wurden entsprechend notwendige Arbeiten nur in<br />

den Funktionen <strong>der</strong> Personaleinstellung, -entlassung und<br />

Bezahlung, von den leitenden Kräften o<strong>der</strong> mit steigendem<br />

Industrialisierungsgrad, von den kaufmännischen Abteilungen,<br />

neben <strong>der</strong>en originären Aufgaben, wahrgenommen. 29 In <strong>der</strong> Praxis<br />

des deutschen Mittelstandes trifft die vorangehende Feststellung bis<br />

heute zu. Die kleinen bis mittelgroßen Unternehmen, kennen die<br />

Personalarbeit nur als administrative Pflichtarbeit. Die<br />

entsprechenden Funktionen liegen meist unmittelbar bei <strong>der</strong><br />

29 vgl. Thommen, J.-P. (2001); S. 584<br />

Seite 9<br />

kaufmännischen Geschäftsführung verankert. Die folgenden<br />

Ausführungen sollen den verantwortlichen Führungskräften in<br />

mittelständischen Unternehmen einen Überblick geben, welche<br />

Funktionen <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> in mittelständischen<br />

Unternehmen, in welcher Form abgebildet sein sollten, um eine<br />

wertschöpfende Personalarbeit, speziell <strong>Personalentwicklung</strong>, zu<br />

gewährleisten.<br />

Bevor die Teilfunktionen des Personalmanagements im Überblick<br />

dargestellt werden, soll vorab die wirtschaftshistorische Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Arbeitsorganisation seit Beginn <strong>der</strong> Industrialisierung im<br />

Überblick dargestellt werden. Die <strong>Personalentwicklung</strong> wird in <strong>der</strong><br />

folgenden <strong>Theorie</strong> dabei als Teilprozess des Personalmanagements<br />

verstanden, dessen Genese und jeweilige konkrete Ausgestaltung<br />

wie<strong>der</strong>um von <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Arbeitsorganisation abhängig ist.<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Arbeitsorganisation generiert auf <strong>der</strong> einen<br />

Seite grundsätzlich die Funktionen des Personalmanagements und<br />

ist in ihrem jeweils aktuellen Status entscheidend für die Praxis <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong>. Dem kommt auch für die Organisation und die<br />

Inhalte <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> in Unternehmen des Mittelstandes<br />

eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu. Denn im deutschen Mittelstand sind<br />

bis heute oftmals und dies gleichzeitig, in einem Unternehmen,<br />

noch klassische Arbeitsorganisationen mit tayloristischen<br />

Merkmalen und gleichzeitig neoklassische Organisationsformen,<br />

wie dem Human-Relation-Ansatz, anzutreffen. Dies wie<strong>der</strong>um führt<br />

im Bereich <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> zu grundsätzlichen<br />

Gestaltungsproblemen, da verschiedene Organisationsansätze<br />

ebenso unterschiedliche Formen <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong><br />

bedingen. Dem folgend, werden im nächsten Abschnitt die


Seite 10<br />

klassischen und neoklassischen <strong>Theorie</strong>n <strong>der</strong> Arbeitsorganisation<br />

im Überblick dargestellt, um folgende vertieft auf <strong>der</strong>en Bedeutung<br />

für die <strong>Personalentwicklung</strong> einzugehen.<br />

2.1 <strong>Theorie</strong>n <strong>der</strong> Arbeitsorganisation<br />

In <strong>der</strong> Literatur werden grundsätzlich die folgenden vier <strong>Theorie</strong>n zur<br />

Arbeitsorganisation unterschieden 30 :<br />

• <strong>der</strong> Bürokratie-Ansatzes nach Weber 31 ,<br />

• die wissenschaftliche Betriebsführung nach Taylor 32 ,<br />

als klassische <strong>Theorie</strong>n und<br />

• die Anreiz-Beitrags-<strong>Theorie</strong> nach Barnard 33 .<br />

• <strong>der</strong> Human-Relation-Ansatz nach Roethlisberger/Dickson 34 ,<br />

2.1.1 Bürokratie-Ansatz nach Weber 35<br />

In <strong>der</strong> <strong>Theorie</strong> Webers liegt <strong>der</strong> Fokus <strong>der</strong> Darstellungen auf <strong>der</strong><br />

Analyse <strong>der</strong> Bürokratiestrukturen des frühen 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Mit<br />

dem gesellschaftlichen Wandel zur Demokratiesierung aller<br />

gesellschaftlichen Strukturen, also auch <strong>der</strong> Arbeitssysteme,<br />

bedurften auch die Organisationen <strong>der</strong> Verwaltungen einer neuen<br />

<strong>Theorie</strong>. So will <strong>der</strong> Bürokratieansatz nach Max Weber die<br />

Funktionsweise von staatlicher Verwaltung und Großorganisationen<br />

in mo<strong>der</strong>nen Industriegesellschaften im kapitalistischen<br />

Wirtschaftssystem erklären.<br />

30 Vgl. Scherm, E. et al (2007)<br />

31 zur <strong>Theorie</strong> des Bürokratie-Ansatzes von Max Weber vgl. Greshoff, R. et al (2005)<br />

32 Zur <strong>Theorie</strong> <strong>der</strong> wissenschaftlichen Betriebsführung von Fredrick W. Taylor vgl. Kanigel, R. (1997)<br />

33 Zur Anreiz-Beitrags-<strong>Theorie</strong> nach Barnard vgl. Mach, J. (1993)<br />

34 Zur <strong>Theorie</strong> des Human-Relationsansatzes von Roethlisberger/Dickson vgl. Rosenstiel, L.v. (1991)<br />

35 Zum Praxisbezug <strong>der</strong> <strong>Theorie</strong> Webers vgl. Bosetzky, H. et al. (2002)<br />

Seite 11<br />

Primäres Ziel dieses Ansatzes ist es, die Leistungsfähigkeit von<br />

Verwaltungsorganisationen mit Hilfe von Aufgabenteilung und<br />

sachlicher Aufgabenerfüllung zu optimieren und dauerhaft aufrecht<br />

zu erhalten. Jedem Organisationsmitglied wird ein fester<br />

Arbeitsplatz und die notwendige, feste Kompetenz zur<br />

Aufgabenerfüllung zugesprochen. Die Hierarchie, Weisungs- und<br />

Kontrollbefugnisse sind streng geglie<strong>der</strong>t. Die Verwaltungsaufgaben<br />

werden dabei generell nach festen Ablaufregeln organisiert. Die<br />

aktenmäßige Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> Verwaltungstätigkeit wird zum<br />

Grundprinzip. Diese Bürokratie ist gekennzeichnet durch<br />

Sachlichkeit und scheinbare Objektivität. Die Ausführenden Kräfte,<br />

das Verwaltungspersonal, sind in diesem System hauptamtlich tätig<br />

und vor allem in leitenden Funktionen nicht mehr ehren- o<strong>der</strong><br />

nebenamtlich beschäftigt. Formal entscheidend für die Übertragung<br />

einer Verwaltungstätigkeit ist theoretisch ausschließlich die<br />

Qualifikation des Mitarbeiters. Die fachliche und persönliche<br />

Eignung steht formal vor <strong>der</strong> legitimierenden Herkunft. Der<br />

berufliche Aufstieg verläuft in fest definierten Karrierewegen,<br />

sogenannter Laufbahnen. Der Aufstieg auf <strong>der</strong> Karriereleiter ist<br />

ebenso wie <strong>der</strong> Einstieg, von <strong>der</strong> Eignung und Qualifikation<br />

abhängig. In diesem Rahmen entsteht das Berufsbild des Beamten<br />

und das für die deutsche Bürokratie bis heute prägende<br />

Beamtenrecht. Diese Strukturen prägen bis heute nicht nur den<br />

öffentlichen Bereich, son<strong>der</strong>n auch noch weitgehend die<br />

Verwaltungen von großen Unternehmen und Konzernen. In wie weit<br />

die <strong>Theorie</strong> Webers auf die Strukturen des Mittelstandes<br />

übertragbar sind ist bis heute nicht untersucht worden. Auf die


Seite <strong>12</strong><br />

Aspekte <strong>der</strong> ausgeprägten Arbeitsteilung im Verwaltungsbereich im<br />

Allgemeinen wird weiter unten eingegangen.<br />

Die Praxis <strong>der</strong> <strong>Theorie</strong> Webers führt bezüglich <strong>der</strong> beruflichen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen zu einer weitgehenden Spezialisierung des<br />

Verwaltungs-Beamten. Die strenge Regelhaftigkeit schränkt den<br />

Mitarbeiter in seinem Entscheidungsspielraum ein. Innovationen,<br />

wie Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Ablauforganisation können nicht vom<br />

Mitarbeiter angestoßen werden. Dies ist ausschließlich zentralen<br />

Instanzen vorbehalten. Die Qualifizierung des Mitarbeiters vor dem<br />

Einstieg in den Beruf des Verwaltungsbeamten ist auf die Erlangung<br />

formaler Qualifikationen ausgerichtet, die zum Einstieg in bestimmte<br />

Laufbahnen berechtigen. Die Weiterbildung im Beruf ist<br />

grundsätzlich auf die partielle Vermittlung neuer Fertigkeiten<br />

beschränkt, die sich aus den angeordneten Än<strong>der</strong>ungen in den stark<br />

arbeitsteilig organisierten Teilaufgaben ergeben. Eine umfassende<br />

Qualifikationserweiterung findet nur im Falle des hierarchischen<br />

Aufstiegs in den Laufbahnen statt.<br />

Die Kritik an Webers Bürokratietheorie lässt sich zum einen in eine<br />

soziologisch-gesellschaftskritische Argumentation und zum an<strong>der</strong>en<br />

in einer Kritik <strong>der</strong> Effizienz in <strong>der</strong> stark arbeitsteiligen hierarchischen<br />

Arbeitsteilung darstellen.<br />

Die sozilogische Kritik stellt im Kern dar, dass Webers <strong>Theorie</strong><br />

prinzipiell nur eine scheinbare Demokratiesierung <strong>der</strong> Arbeitswelt<br />

darstellt. Stattdessen ist das gesamte Bürokratiesystem auf die<br />

Herrschaftsstabilisierung <strong>der</strong> vordemokratischen Oberschichten<br />

ausgerichtet. Der Adel und die bürgerliche Oberschicht haben bis<br />

Seite 13<br />

heute durch bildungspolitisch formalisierte Zugangsbarrieren<br />

sichergestellt, dass die Verwaltung des Staates, aber auch die von<br />

großen Unternehmen und Konzernen, ihnen weitgehend<br />

vorbehalten bleibt. Darüber hinaus ist eine Demokratiesierung <strong>der</strong><br />

Abläufe durch proaktives Agieren <strong>der</strong> Mitarbeiter in unteren bis<br />

mittleren Funktionsebenen nicht vorgesehen. Än<strong>der</strong>ungen am<br />

Arbeitssystem gehen nur von <strong>der</strong> Organisationspitze aus. Der<br />

vorgeschriebene Instanzenweg und die Schriftlichkeit ziehen lange<br />

Entscheidungswege und langsame Entscheidungen nach sich. Die<br />

strenge Arbeitsteilung ist motivationshemmend, sie führt zu einer<br />

Entfremdung <strong>der</strong> Beschäftigten ihrer Tätigkeit. Nicht die Interessen<br />

des Kunden stehen im Vor<strong>der</strong>grund, son<strong>der</strong>n die starren Regeln <strong>der</strong><br />

Vorgangsausführung. 36<br />

2.1.2 Wissenschaftliche Betriebsführung nach Taylor<br />

Anfang des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts war F.W. Taylor (1856 – 1915)<br />

<strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong> die marxistische <strong>Theorie</strong> <strong>der</strong> kapitalistischen<br />

Arbeitsteilung unter den praktischen Bedingungen <strong>der</strong><br />

Industrieproduktion zum maßgeblichen Organisationsprinzip<br />

machte. 37<br />

Taylor betrachtet im Grundsatz genauso wie vorher bereits Marx<br />

o<strong>der</strong> auch Smith, die Arbeitsteilung, als Mittel zur Optimierung <strong>der</strong><br />

menschlichen Arbeitskraft, die als potentieller Störfaktor im<br />

36 Vgl. ausführlich zur <strong>Theorie</strong> Webers Bosetzky, H. / Heinrich, P. (2002)<br />

37 vgl. Gabler, Th. (1988), Band 5; S. 1887; vgl. ausführlich zum Leben und Werk F.W. Taylor bei<br />

Kuchenbrock, M. (2000); http//people @freenet.de/matkuch1/taylor.htm<br />

34 vgl. Fredecker, I. (1991); S. 13 und 14; vgl hierzu auch Braverman (1979), S. 83<br />

35 vgl. Severing, E. (1988); S. 189 und Braverman (1979), S 93<br />

36 vgl. Dostal, W. (1998); S.441


Seite 14<br />

kapitalistischen Produktionsprozess betrachtet wurde. 38 Dabei<br />

fasste Taylor seine <strong>Theorie</strong> 1911 in <strong>der</strong> 156seitigen Schrift<br />

„Grundsätze <strong>der</strong> wissenschaftlichen Betriebsführung“ zusammen.<br />

Die Zerlegung <strong>der</strong> Arbeitsprozesse in kleinste Schritte sollte hierbei<br />

einen hohen Technikeinsatz ermöglichen, <strong>der</strong> die Stücklohnkosten<br />

senkte und Qualitätsmängel durch menschliche Fehlhandlung<br />

minimierte 39 . Dazu sanken allgemein die<br />

Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ung 40 und die aus dem Zunftwesen<br />

entstandene standesgemäße Beruflichkeit verlor ihre<br />

gesellschaftlich stabilisierende Funktion. 41 Menschliche<br />

Arbeitsleistung wurde in <strong>der</strong> Organisationsform des Taylorismuses<br />

beliebig kontrollier- und austauschbar. 42 Der Preis und die<br />

Leistungsqualität <strong>der</strong> Arbeit wird nach dieser <strong>Theorie</strong> und <strong>der</strong><br />

daraus abgeleiteten Organisations- Praxis vom rein quantitativen<br />

Verhältnis des Angebots an Arbeitskraft und <strong>der</strong> entsprechenden<br />

Nachfrage nach weitgehend unqualifizierter Arbeitsleistung<br />

bestimmt. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass <strong>der</strong><br />

historisch-kritische und analytische marxistische Ansatz durch die<br />

Organisationskonzepte Taylors in <strong>der</strong> kapitalistischen Praxis des<br />

industriellen Take-Off-Zeitalters praxisrelevant wurde.<br />

Tayloristische Arbeitsorganisation, die in <strong>der</strong><br />

Betriebswirtschaftslehre auch als Scientific Management 43<br />

bezeichnet wird war, wie weltweit, auch in Deutschland bis Mitte <strong>der</strong><br />

70iger Jahre des vergangenen Jahrhun<strong>der</strong>ts die prägende<br />

Organisationsform <strong>der</strong> Industriearbeit. Vor allem die<br />

38 vgl. Thommen, J.-P. et al. (2001); S. 578-579<br />

42 vgl. Braverman, H. 1979, S. 63; vgl. auch Gabler (1988); Band 5, S. 1888<br />

43 vgl. Thommen, J.-P. et al. (2001); S. 578-579<br />

Seite 15<br />

Massengüterproduktion basierte auf diesem Organisationsprinzip. 44<br />

Die in <strong>der</strong> Nachkriegsphase ständig wachsende Nachfrage nach<br />

preiswerten Konsumgütern zwang die Arbeitsorganisatoren und<br />

Techniker zu immer weitergehenden Formen <strong>der</strong> Arbeitszerlegung<br />

unter ständig gesteigertem Technikeinsatz. 45<br />

Die Prinzipien des Taylorismuses aufarbeitend stellen die<br />

Industriesoziologen Kern und Schumann in ihrer bedeutenden<br />

Arbeit „Das Ende <strong>der</strong> Arbeitsteilung?“ fest: „Bisher beruhten alle<br />

Formen kapitalistischer Rationalisierung auf einem Grundkonzept,<br />

das lebendige Arbeit als Schranke <strong>der</strong> Produktion fasste, die es<br />

durch möglichst weitgehende technische Automatisierung des<br />

Produktionsprozesses zu überwinden galt. In diesem Residuum<br />

lebendiger Arbeit war es vor allem <strong>der</strong> potentielle Störfaktor Mensch,<br />

<strong>der</strong> durch restriktive Arbeitsgestaltung möglichst weitgehend zu<br />

kanalisieren und zu kontrollieren war.“ 46 Die menschenleere<br />

Roboterproduktion wurde in den 70ger Jahren zur Idealvorstellung<br />

<strong>der</strong> tayloristischen Arbeitsorganisatoren.<br />

2.1.3 Anreiz-Beitrag-<strong>Theorie</strong> nach Barnard<br />

Die theoretischen Aufarbeitungen <strong>der</strong> klassischen<br />

Organisationstheorien nahmen ihren Anfang nicht erst in den<br />

Untersuchungen von Kern/Schuman. Schon in <strong>der</strong> 50iger Jahren<br />

stellte Chester Barnard das Unternehmen als ein kooperatives<br />

System dar, in dem Individuen nicht nur durch monitäre Anreize zur<br />

Leistung gezwungen wurden. Nach Barnard hängt die<br />

44 vgl. Kern, H. et al., (1984), S. 40<br />

45 vgl. Kern, H. et al. (1984), S. 40<br />

46 Kern, H. et al. (1984), S. 19


Seite 16<br />

Leistungsstärke <strong>der</strong> Organisation von <strong>der</strong> Bereitschaft <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong><br />

ab, aus einem eigenen Antrieb den Erfolg <strong>der</strong> Organisation zu<br />

steigern. 47<br />

In <strong>der</strong> <strong>Theorie</strong> Barnards gibt es ein Gleichgewicht zwischen<br />

Anreizen <strong>der</strong> Organisation und den Beiträgen <strong>der</strong> Mitarbeiter. Die<br />

Organisation wird nicht mehr ausschließlich auf die Nützlichkeit des<br />

Mitarbeiters ausgerichtet. Vielmehr stellen die Beiträge <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter eine Ressource dar, die die Organisation<br />

leistungsstärker machen können. Der Wille <strong>der</strong> Mitarbeiter solche<br />

gestaltenden Beiträge zu liefern, ist davon abhängig, dass die<br />

Anreize <strong>der</strong> Entlohnung eine ausreichende Befriedung zum<br />

Ausgleich <strong>der</strong> Belastung findet.<br />

Daraus lässt sich schließen, dass die Überlebensfähigkeit von<br />

Organisationen davon abhängt, ob die Balance zwischen<br />

Befriedigung und Belastung hergestellt werden kann. Da sich die<br />

Motivation des Einzelnen ständig unter den Bedingungen <strong>der</strong><br />

Sozialisation än<strong>der</strong>t, muss sich ein Unternehmen, um überleben zu<br />

können, ständig den neuen Gegebenheiten anpassen. 48 Der latente<br />

Anpassungsdruck wird verstärkt, da nicht mehr die Befriedung <strong>der</strong><br />

elementaren materiellen Bedürfnisse des Arbeitnehmers im<br />

alleinigen Mittelpunkt stehen, son<strong>der</strong>s dass im Gegensatz zu den<br />

klassischen Organisationstheorien, auch immaterielle Bedürfnisse<br />

zu betrachten sind. 49 Die <strong>Theorie</strong> des Human-Relation-Ansatzes<br />

führt die Anreiz-Beitragstheorie fort.<br />

47 vgl. Barnard, C.; (1974)<br />

48 vgl. Simon, H.; (1957)<br />

49 vgl. Simon, H. (1997)<br />

Seite 17<br />

2.1.4 Human-Relation-Ansatz nach Roethlisberger/Dickson<br />

Der Human Relations Ansatz 50 ist geprägt durch ein individuelleres<br />

Menschenbild, als dies Grundlage in den klassischen<br />

Organisationstheorien <strong>der</strong> Fall ist. Zentraler Punkt des Human<br />

Relation Ansatzes ist hierbei, dass Leistung weniger durch Zwang,<br />

o<strong>der</strong> Befriedigung <strong>der</strong> Grundbedürfnisse, als vielmehr durch eine<br />

zufriedenstellende Arbeit geför<strong>der</strong>t wird. Dabei werden die sozialen<br />

Bedürfnisse des Menschen betont. Die Zufriedenheit <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

hängt dabei stark von <strong>der</strong> sozialen Kommunikation und einem<br />

partizipativen Führungsstil ab. Eine intensive, weitgehend offene<br />

Kommunikation, führt demnach zur Leistungssteigerung. Im<br />

Mittelpunkt <strong>der</strong> <strong>Theorie</strong> des Human-Relation-Ansatzes steht<br />

demnach nicht das Individuum, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Mitarbeiter in seinem<br />

betrieblichen sozialen Umfeld. 51<br />

Mit den Hawthorne Studien (1924-1932) wurden die zentralen<br />

Thesen des Human Relations Ansatzes empirisch überprüft. Die<br />

Studien sind benannt nach den Hawthorne-Werken, in denen ein<br />

überwiegen<strong>der</strong> Teil <strong>der</strong> Studien stattfanden. 52<br />

2.2 Personalmanagement als betriebliche Institution <strong>der</strong><br />

klassischen Organisationstheorie<br />

Die Arbeitszerlegung in möglichst kleine und einfache Schritte, bei<br />

hohem Technikeinsatz, hatte auch die Abspaltung <strong>der</strong> planerischen<br />

und verwaltenden Tätigkeiten von <strong>der</strong> unmittelbaren Produktion in<br />

50 vgl. Ulich, E.; (2005); S. 39 ff.<br />

51 vgl. Ulich, E.; (2005); S. 41<br />

52 vgl. Roethlisberger, F.J. / Dickson, W. J.; (1939)


Seite 18<br />

einen ständig wachsenden administrativen Bereich, <strong>der</strong> den<br />

eigentlichen Produktionsprozess vor- und nachgelagerten, sowie<br />

<strong>der</strong> verwaltenden Tätigkeiten, zur Folge. 53 Die tayloristischen<br />

Prinzipien <strong>der</strong> Industrieproduktion haben bedingt, “dass produktive<br />

Aufgaben immer detaillierter von administrativen getrennt werden<br />

konnten. Der administrative Verwaltungsbereich wurde so immer<br />

weiter vergrößert. Der Bürokratieansatz Webers lieferte hierfür den<br />

notwendigen theoretischen Rahmen. „Die Ausglie<strong>der</strong>ung und<br />

Verselbständigung <strong>der</strong> administrativen Tätigkeiten war geradezu<br />

Ziel <strong>der</strong> Rationalisierung im Produktionsprozess.“ 54 Tayloristische<br />

Arbeitsorganisation ist somit Voraussetzung und gleichzeitig Anstoß<br />

des Entstehens einer umfassenden Verwaltungsorganisation.<br />

Als frühes Beispiel <strong>der</strong> Büroindustrialisierung im Sinne des<br />

Taylorismus soll die Einrichtung von Schreib- und<br />

Buchhaltungsbüros angeführt werden. 55 Als Beleg führt hierzu<br />

Szyperski an, dass die Arbeitsplätze organisatorisch so angeordnet<br />

wurden, dass die Teilarbeitsergebnisse analog zum Fließband <strong>der</strong><br />

Industrieproduktion von Platz zu Platz weitergereicht werden<br />

konnten. 56 Speziell im Schreibdienst ließen sich auch<br />

Arbeitsmengen und Arbeitsteilung analog zur Fließbandarbeit<br />

erfassen und messen. 57 Die Technikdominanz <strong>der</strong> <strong>Theorie</strong> des<br />

Taylorismuses wird auch hier erneut deutlich. Insbeson<strong>der</strong>e mit<br />

Einsatz <strong>der</strong> Schreibmaschine und später auch elektronische<br />

Schreibsysteme und mo<strong>der</strong>ne Softwarelösungen konnte<br />

53 vgl. Szyperski, N. (1961), S.1<strong>06</strong> ff<br />

54 vgl. Szyperski, N. (1961), S.1<strong>06</strong> und 107<br />

55 vgl. Koch, R. (1982); S. 118<br />

56 vgl. Szyperski, N. (1961), S. <strong>12</strong>5<br />

57 vgl. Gottschall, K. et al. (1985)<br />

Seite 19<br />

menschliche Arbeit im Bürobereich immer weiter ersetzt und die<br />

Arbeitsleistung ständig erhöht werden.<br />

Sinkende Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ungen, <strong>der</strong> Verlust <strong>der</strong> Beruflichkeit<br />

<strong>der</strong> Arbeit und eine damit einhergehende Austauschbarkeit <strong>der</strong><br />

Arbeitskräfte bei gleichzeitig hoher Arbeitsplatzfluktuation machten,<br />

einhergehend mit <strong>der</strong> Industrialisierung <strong>der</strong><br />

Unternehmensverwaltung, auch Zug um Zug eine Verwaltung <strong>der</strong><br />

menschlichen Arbeitskraft notwendig. Thommen verweist hierzu im<br />

organisationshistorischen Kontext treffend auf eine erste<br />

Organisationsphase <strong>der</strong> Personalverwaltung die bis in die 60iger<br />

Jahre prägende war. Während dieser Zeit stand die kaufmännische<br />

Verwaltung des Kostenblocks Personal im Zentrum <strong>der</strong><br />

Personalarbeit. Naheliegend wurde genau diese Personalarbeit<br />

auch in den kaufmännischen Abteilungen erledigt. 58<br />

In <strong>der</strong> historisch-rückblickenden Analyse kommt dem vorgenannten<br />

folgend Brauer zusammenfassend grundsätzlich für den Zeitraum<br />

bis Mitte <strong>der</strong> 70iger Jahre zu dem Ergebnis, dass die Grundregeln<br />

des Taylorismus auf die administrativen Büro- und<br />

Dienstleistungsbereiche übertragbar waren. 59 Es kann zumindest<br />

auch mit Gottschall feststellt werden, dass „als kleinster<br />

gemeinsamer Nenner <strong>der</strong> unterschiedlichen Einschätzungen ....<br />

festgehalten werden kann, dass die kaufmännisch-verwaltende<br />

Arbeit im historischen Verlauf systemischen<br />

Arbeitsteilungsprozessen unterlegen war .....“. 60<br />

58 vgl. Thommen, J.-P. (2001); S. 584<br />

59 vgl. auch Brauer, B. (1989); S. 23<br />

60 Gottschall, K. (1990), S. 36


Seite 20<br />

Es kann festgestellt weiter werden, dass das Personalwesen als<br />

unternehmensinterne, vom Produktionsprozess abgespaltene<br />

administrative Funktion, sowohl als organisatorische Institution, als<br />

auch in seiner Entstehungsursache, in einer konsequent<br />

voranschreitenden Arbeitsteilung begründet ist und zum an<strong>der</strong>en<br />

selbst stark arbeitsteilig organisiert ist. Die Hauptfunktionen des<br />

Personalwesens lagen dabei bis Mitte <strong>der</strong> 60iger Jahre in <strong>der</strong><br />

Verwaltung <strong>der</strong> Personalakten, <strong>der</strong> Bezahlung sowie <strong>der</strong> Einstellung<br />

und Entlassung von Mitarbeitern. 61 In den 60ger Jahren erfolgte<br />

dann eine Professionalisierung des Personalmanagements, ohne<br />

dass die oben genannten Kernfunktionen und<br />

Organisationsparameter wesentlich verän<strong>der</strong>t wurden. Vielmehr<br />

wurde die verwaltende Personalarbeit lediglich um Aspekte <strong>der</strong><br />

„qualitativen Sozialpolitik“ 62 ergänzt. Auf die qualitative Erweiterung<br />

<strong>der</strong> Personalarbeit weist auch Gaugler hin, wenn er ausführt, dass<br />

in <strong>der</strong> Nachkriegszeit das Personalmanagement auch den<br />

Erwartungen <strong>der</strong> übrigen Anspruchsgruppen (Kunden, Lieferanten,<br />

Mitarbeitern, soziale Umwelt etc.) gerecht zu werden suchte. 63<br />

Trotzdem bleibt festzuhalten, dass trotz aller<br />

Aufgabenerweiterungen, die organisatorischen Grundzüge des<br />

Personalmanagements tayloristisch geprägt blieben solange die<br />

Prinzipien des Taylorismus organisatorisches Leitbild blieben. Hier<br />

zeigt sich deutlich <strong>der</strong> Entwicklungszusammenhang in den<br />

allgemeinen Prinzipien <strong>der</strong> Arbeitsorganisation und denen des<br />

Personalmanagements insbeson<strong>der</strong>e.<br />

61 vgl. Thommen, J.-P. (1998); S. 584<br />

62 vgl. Thommen, J.-P. (1998); S. 584<br />

63 Gaugler,E. (2001), S. 3<br />

Seite 21<br />

2.3 Arbeitsorganisation und <strong>Personalentwicklung</strong><br />

In den nächsten Abschnitten soll wie<strong>der</strong> die Eingangshypothese des<br />

determinierenden Einflusses <strong>der</strong> Form <strong>der</strong> Arbeitsorganisation auf<br />

die Gestaltung <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> aufgenommen werden.<br />

Demnach ist zu untersuchen, ob die Än<strong>der</strong>ungen in den<br />

Grundsätzen <strong>der</strong> Arbeitsorganisation ebenfalls einen<br />

Paradigmenwechsel in <strong>der</strong> Organisation und dem<br />

Aufgabenspektrum des Personalwesens, speziell in <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> zur Folge hatten.<br />

2.3.1 Paradigmenwechsel in <strong>der</strong> Arbeitsorganisation<br />

In den 70ger Jahren wandelte sich das gesellschaftliche und<br />

industrielle Bild in den westlichen Industrienationen. Die Nachfrage<br />

nach Massenkonsumgütern begann zu sinken. Die Werte und<br />

Erscheinungen <strong>der</strong> Wachstumsgesellschaft wurden von<br />

gesellschaftlich relevanten Gruppen infrage gestellt. Scholz weist in<br />

diesem Zusammenhang mit beson<strong>der</strong>em Bezug auf die Entwicklung<br />

des Personalwesens auf die gleichzeitige Zunahme <strong>der</strong><br />

internationalen Verflechtungen und die Globalisierung <strong>der</strong> Märkte<br />

bereits seit Anfang <strong>der</strong> 70ger Jahre hin. 64<br />

Das Nachfrageverhalten <strong>der</strong> Konsumenten und <strong>der</strong> weltweite<br />

Konkurrenzdruck zwangen zu einer Umstellung <strong>der</strong> noch stark<br />

klassisch geprägten Produktionsmethoden. 65 In <strong>der</strong> Konsequenz<br />

ging die Massenproduktion zurück und das Organisations-<br />

64 Scholz, C. (1994); S. 19<br />

65 vgl. Bauerdick et al. (1993); S. 98; vgl. auch Schmidt (1994), S. 17


Seite 22<br />

Paradigma <strong>der</strong> tayloristischen Arbeitsteilung, bzw. Webers<br />

Bürokratisierungsansatz musste infrage gestellt werden.<br />

2.3.2 Organisationsparadigmenwechsel in <strong>der</strong> Industrie<br />

1984 stellen die deutschen Soziologen Kern und Schumann im<br />

Rahmen einer wissenschaftlich und öffentlich stark beachteten<br />

Feldstudie dann jedoch einen Paradigmenwechsel in <strong>der</strong><br />

Arbeitsorganisation <strong>der</strong> Kernsektoren <strong>der</strong> deutschen Industrie fest.<br />

Ausgangspunkt ihre These ist, dass <strong>der</strong> technische Fortschritt eine<br />

neue Qualität erreicht hatte. Auf <strong>der</strong> einen Seite kommen sie zur<br />

ernüchternden Feststellung, dass „<strong>der</strong> enorme Umbruch <strong>der</strong><br />

Produktionsapparate mit seiner gewaltigen Vernichtung<br />

menschlicher Arbeitsmöglichkeiten gepaart ist mit dem<br />

gesellschaftlichen Skandal <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit“. 66 Gleichzeitig<br />

verweisen die Autoren jedoch optimistisch darauf, dass bisher <strong>der</strong><br />

Taylorismus wichtige Produktivpotentiale <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

ausschaltete, die in dem, von ihnen beobachteten, ganzheitlichen<br />

Ansatz <strong>der</strong> neuen Arbeitsgestaltung als Chance genutzt werden<br />

können. „Das Credo <strong>der</strong> neuen Produktionskonzepte lautet: a)<br />

Autonomisierung des Produktionsprozesses gegenüber lebendiger<br />

Arbeit bringt nicht per se das wirtschaftliche Optimum. Und b) Der<br />

einseitige Zugriff auf Arbeitskraft verschenkt wichtige<br />

Produktivitätspotentiale.“ 67 Die Aktualität dieser Feststellung liegt<br />

auf <strong>der</strong> Hand. Und dies auch im Beson<strong>der</strong>en für den<br />

Immobilienvertrieb. Konkurenzdruck und letztendlich fallenden<br />

66 Kern, H. et al. (1984), S. 17; vgl. auch Severing, E. (1994); S. 194<br />

67 Kern, H. et al. (1984), S. 19<br />

Seite 23<br />

Preise haben im Mittelstand zu nicht anhaltenden<br />

Rationalisierungswellen geführt, die dem tayloristischen Prinzip<br />

gefolgt sind.<br />

Der in den 80ger Jahren in ersten Ansätzen vorgefundene<br />

Paradigmenwechsel hinsichtlich <strong>der</strong> Organisationsform von Arbeit<br />

ist bezüglich des tatsächlichen Fortgangs und seiner<br />

wirtschaftlichen sowie sozialen Auswirkungen breit öffentlich und<br />

wissenschaftlich diskutiert worden. 68 Eine aktuellere empirische<br />

Untersuchung zu Formen <strong>der</strong> industriellen Arbeitsgestaltung zeigt<br />

und bestätigt den Wandel hin zur prozessorientierten Gestaltung<br />

<strong>der</strong> Betriebs- und Arbeitsorganisation. 69 Hierzu ist jedoch kritisch<br />

anzumerken, dass genau diese Prozessorientierung unter Einsatz<br />

von Standardsoftware nicht automatisch eine Abkehr vom<br />

potenzialdestruktiven Taylorismus darstellt.<br />

2.3.3 Organisationsparadigmenwechsel im<br />

Dienstleistungsbereich<br />

Baethge und Oberbeck stellen 1986 auch einen Perspektivwechsel<br />

<strong>der</strong> Arbeitsorganisation im kaufmännischen Aufgabenbereich fest,<br />

in dessen Rahmen tayloristische Elemente zu Gunsten einer<br />

systemischen Rationalisierung zurücktreten. 70<br />

Sie betrachten die von ihnen vorgefundene integrierte<br />

Arbeitsorganisation nicht weiter als übertragenes Muster <strong>der</strong><br />

68 vgl. hierzu die ausführlich dargestellte Diskussion bei Malsch et al. 1987<br />

69 Baethge, M. et al. (1998); S. 464<br />

70 Baethge, M. et al. (1986), S. 26ff


Seite 24<br />

klassischen Organisationstheorie 71 . Denn „ ..dies würde heißen,<br />

dass die Haupttendenz ihrer (<strong>der</strong> Angestellten; Verf.)<br />

Arbeitsorganisation bei gegebenem technischen Niveau in einer<br />

zunehmenden Fragmentierung des Tätigkeitsinhalts und einer sich<br />

verschärfenden Spaltung von anleitenden und ausführenden<br />

Tätigkeiten .... bei gleichzeitiger Rigidesierung <strong>der</strong> Festlegung des<br />

Arbeitspensums und seiner Bewältigungsformen bestünde; und dies<br />

mit dem Ziel, den betrieblichen Arbeitsablauf von <strong>der</strong><br />

Beschaffenheit <strong>der</strong> individuellen Arbeitskraft - ihre Qualifikation,<br />

ihrem Willen, ihrem Gefühl- möglichst unabhängig zu machen und<br />

eine Optimierung <strong>der</strong> Kosten herbeizuführen, und mit einer fast<br />

unausweichlichen Folge <strong>der</strong> Dequalifizierung <strong>der</strong> Sachbearbeiter.“ 72<br />

Die Übertragbarkeit <strong>der</strong> klassischen Organisationstheorie auf die<br />

mo<strong>der</strong>ne Büroorganisation wird für die im Jahre 1986 vorgefundene<br />

Wirklichkeit somit klar abgewiesen. Baethge und Oberbeck sehen<br />

die typischen Merkmale <strong>der</strong> klassischen Organisation zum Zeitpunkt<br />

ihrer Untersuchung nicht mehr erfüllt. Für den Dienstleistungssektor<br />

stellen sie ebenfalls für die Zeit ab Mitte <strong>der</strong> 70iger Jahre einen<br />

organisatorischen Perspektivwechsel fest. Auch hier zeigen<br />

Feldstudien in Kernsektoren <strong>der</strong> Dienstleistung, dass<br />

Rationalisierung nicht länger tayloristisch und technikzentriert<br />

geprägt ist. Die neuen Organisationsansätze sind nicht mehr<br />

funktional, son<strong>der</strong>n systematisch und prozessorientiert ausgerichtet.<br />

Im Gegensatz zum Taylorismus werden die Arbeitsschritte nicht<br />

weiter atomisiert. Statt dessen findet eine Zusammenführung<br />

ehemals zerglie<strong>der</strong>ter Aufgaben im Sinne einer integrierten<br />

Vorgangsbearbeitung statt. Baethge/Baethge-Kinsky stellen hierzu<br />

zusammenfassend fest, dass sich zumindest im Ansatz in großen<br />

71 Baethge, M. et al. (1986), S. 27<br />

72 Baethge, M. et al. (1986), S. 28<br />

Seite 25<br />

Teilen <strong>der</strong> Dienstleistungsorganisationen ähnliche<br />

Organisationsformen wie in <strong>der</strong> Industrie finden lassen. 73<br />

2.4 Funktionen des Personalmanagements<br />

Die Globalisierung des Marktes, einhergehend mit den verän<strong>der</strong>ten<br />

Produktionsprozessen, hat auch unmittelbare Konsequenzen auf<br />

die Organisation des Personalmanagements. Hierdurch entstanden<br />

zwangsläufig neue qualitative und quantitative Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

den Personalbedarf sowie gesteigerte Anfor<strong>der</strong>ungen an das<br />

Personalmanagement. Die Internationalisierung bedingte auch<br />

zudem einen verstärkten Einsatz von mo<strong>der</strong>nen Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien, die wie<strong>der</strong>um die Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

das Personalwesen und insbeson<strong>der</strong>e an die <strong>Personalentwicklung</strong><br />

in starkem Maße heraufsetzen. 74<br />

Die Flexibilisierung und die steigende Komplexität <strong>der</strong> Arbeit,<br />

verän<strong>der</strong>ten auch die Sichtweise auf die Ressource Personal.<br />

Personal wird nicht länger als kurzfristig austauschbarer<br />

Produktionsfaktor, son<strong>der</strong>n jetzt als Unternehmenswert an sich<br />

gesehen. Es reicht unter den mo<strong>der</strong>nen Produktionsbedingungen<br />

nicht länger aus, das Personal lediglich als austauschbares<br />

Wirtschaftsgut zu verwalten. Vielmehr liegen die Hauptfunktionen<br />

des Personalwesens seit den 70iger Jahren in <strong>der</strong> „Humanisierung,<br />

Partizipation, Ausbau <strong>der</strong> qualitativen Funktionen wie Aus- und<br />

Weiterbildung (off-the-job), kooperative Mitarbeiterführung, Human<br />

Relations, Personalbetreuung, Humanisierung von Arbeitsplätzen,<br />

Bewertung des Arbeitspotentials, Arbeitsumgebung und Arbeitszeit,<br />

73 Baethge, M. et al. (1998); S. 469<br />

74 Scholz, C. (1994); S. 15


Seite 26<br />

Organisations- und <strong>Personalentwicklung</strong>.“ 75 Genau dem muss auch<br />

die Personalarbeit in mittelständischen Unternehmen entsprechen.<br />

An dieser Stelle ist deutlich <strong>der</strong> Zusammenhang zwischen <strong>der</strong><br />

Entwicklung <strong>der</strong> Arbeitsorganisation in den Produktions- und<br />

Dienstleistungsprozessen und <strong>der</strong> Institutionalisierung des<br />

Personalwesens mit erheblich erweitertem Aufgabenspektrum zu<br />

erkennen. Hinzu kommt, dass unter den neuen<br />

Produktionsbedingungen dem Personal nicht mehr nur die reaktive<br />

Verrichtungsfunktion, son<strong>der</strong>n auch eine proaktive<br />

Gestaltungsfunktion zukommt. Dem Personalmanagement kommt in<br />

diesem Rahmen die zusätzliche Funktion zu, das Personal nicht nur<br />

zu verwalten, son<strong>der</strong>n die Qualifikation <strong>der</strong> Mitarbeiter in einem<br />

ständigen Prozess, den jeweiligen neuen Produktionsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

anzupassen.<br />

Grundsätzlich stellt so auch Scholz als Konsequenz <strong>der</strong> oben<br />

beschriebenen Entwicklung die verstärkte Bedeutung und<br />

Institutionalisierung des Personalmanagements, mit den<br />

Schwerpunkten <strong>der</strong> Aus-, Fort- und Weiterbildung in<br />

Zusammenhang mit erhöhter Mitsprache <strong>der</strong> Arbeiter fest. 76 Mit <strong>der</strong><br />

Entwicklung des Personalwesens als eigenständige und in den<br />

Unternehmensorganisationen legitimierten Abteilungen<br />

kristallisierten sich demnach die heute allgemein anerkannte<br />

Kernfunktionen des Personalmanagements als Supportprozess<br />

gleichzeitig mit dem organisatorischen Paradigmenwechsel heraus.<br />

75 Thommen, J.-P- (1998); S. 584<br />

76 vgl. Scholz, C. (1994) ; S. 21<br />

Seite 27<br />

Jäger nennt und differenziert in diesem Zusammenhang die<br />

Prozesse des posttayloristischen Personalmanagements in<br />

Kernprozesse und unterstützende<br />

Prozesse. Die eigentlichen Kernprozesse benennt er als die<br />

Personalplanung, Personalbeschaffung und die Personalsteuerung.<br />

Die Personalplanung umfasst dabei die Teilprozessschritte <strong>der</strong><br />

Personalprognose, Personalplanung und <strong>der</strong> Budgeterstellung. Die<br />

Personalbeschaffung glie<strong>der</strong>t sich wie<strong>der</strong>um in die<br />

Teilprozessschritte des Personalmarketings, <strong>der</strong> Personalauswahl<br />

und <strong>der</strong> Vertragsgestaltung. 77 Der Kernprozess „Personalsteuerung“<br />

beinhaltet darüber hinaus die Teilprozessschritte „Personalmenge<br />

regulieren“, „Personalqualität sicherstellen“ und<br />

„Kostenmanagement durchführen“. 78<br />

Ähnlich, differenziert auch Thommen die Hauptfunktionen des<br />

Personalmanagement in:<br />

1. Personalbedarfsermittlung<br />

2. Personalbeschaffung (-marketing)<br />

3. Personaleinsatz<br />

4. Personalmotivation und –honorierung<br />

5. <strong>Personalentwicklung</strong><br />

6. Personalfreistellung. 79<br />

Die tiefer als bei Jäger gehende Differenzierung nach Thommen<br />

weist darauf hin, dass es unter den Bedingungen <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />

Arbeitsorganisation insbeson<strong>der</strong>e darauf ankommt dass das<br />

Personalmanagement Dienstleistungsfunktionen erbringt, die auf<br />

77 vgl. Jäger, W. et al. (1999); S. 58 ff<br />

78 vgl. Jäger, W. et al. (1999); S. 59<br />

79 vgl. Thommen, J.-P. et al. (2000); S. 585


Seite 28<br />

die Leistungsfähigkeit und –bereitschaft <strong>der</strong> Mitarbeiter zwischen<br />

den Phasen <strong>der</strong> Personalbeschaffung und <strong>der</strong> –freisetzung<br />

fokussiert. Während bei Jäger lediglich <strong>der</strong> Teilprozessschritt<br />

„Personalqualität sicherstellen“ genannt wird, führt Thommen<br />

beson<strong>der</strong>s hervorhebend die Kernfunktion <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong><br />

an.<br />

Wun<strong>der</strong>er unterscheidet noch differenzierte, grundsätzlich<br />

folgende Personalfunktionen <strong>der</strong> Personalmanagements:<br />

1. <strong>Personalentwicklung</strong> und –ausbildung<br />

2. Personalauswahl<br />

3. Personalgewinnung<br />

4. Entgeltgestaltung<br />

5. Personalbetreuung<br />

6. Personalkostenmanagement<br />

7. Arbeitszeitgestaltung<br />

8. Personaleinsatz<br />

9. Personalplanung<br />

10. Mitarbeiterberatung<br />

11. Sozialgestaltung<br />

<strong>12</strong>. Personalabbau. 80<br />

In diesem Modell finden sich prinzipiell die Ansätze Jägers und<br />

Thommens zusammengefasst wie<strong>der</strong>. Wun<strong>der</strong>er geht jedoch noch<br />

weiter, in dem er die Kernfunktionen nicht hierarchisch glie<strong>der</strong>t und<br />

damit in ihrer Bedeutung differenziert. Vielmehr stellt er bereits auf<br />

<strong>der</strong> obersten Glie<strong>der</strong>ungsebene eine umfangreiche Differenzierung<br />

80 vgl. Wun<strong>der</strong>er, R. (2000); S. 1<strong>12</strong><br />

Seite 29<br />

dar. Diese Funktionen müssen nach Wun<strong>der</strong>er im nächsten Schritt<br />

zu Prozessen des Personalmanagements organisiert werden,<br />

denen handelsrechtlich eindeutig ihr jeweiliger Beitrag an <strong>der</strong><br />

Wertschöpfung des gesamten Unternehmens zugewiesen werden<br />

kann. Nur so stellt sich Personalmanagement gegen den Vorwurf<br />

<strong>der</strong> Unproduktivität o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gemeinkostenlastigkeit. Indem die<br />

Personalmanagementfunktionen zu wertschöpfenden Prozessen<br />

zusammengestellt werden, entsteht ein Dienstleister als<br />

Unternehmen im Unternehmen, <strong>der</strong> für an<strong>der</strong>e Geschäftsfel<strong>der</strong><br />

produktiv ist. 81<br />

Wun<strong>der</strong>er führt die oben genannten Funktionen zu einem<br />

Wertschöpfungsprozess zusammen, <strong>der</strong> die Teilprozesse<br />

Personalmarketing, Personalbeurteilung, <strong>Personalentwicklung</strong>,<br />

Personalhonorierung und Personalfreisetzung umfasst. 82<br />

Eine Studie Wun<strong>der</strong>ers zeigt deutlich, dass in dieser Prozesskette<br />

<strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> <strong>der</strong> größte Beitrag zur Wertschöpfung des<br />

Personalmanagements zu kommt 83 . Entsprechend ist es<br />

Gegenstand dieses Beitrags, die <strong>Personalentwicklung</strong> als<br />

Kernprozess des Personalmanagements und damit wichtigem<br />

Supportprozess für den Mittelstand, weiter zu beschreiben und zu<br />

analysieren. Vorab wird ähnlich wie bei den vorangegangenen<br />

Darstellungen zur historisch-analytischen Entwicklung des<br />

Personalwesens im Allgemeinen, die Beschreibung <strong>der</strong> Entwicklung<br />

und <strong>der</strong> wechselnden Definitionen <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> im<br />

historisch-organisatorischen Kontext erfolgen.<br />

81 Schmeisser, W. (2001);<br />

vgl. hierzu auch: Böttcher, A. (2002); S. 55 ff.<br />

82 vgl. Wun<strong>der</strong>er, R. (2000); S. 158<br />

83 vgl. Wun<strong>der</strong>er, R. (2000); S. 73 u. 154


Seite 30<br />

2.5 Modelle <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> im Kontext <strong>der</strong><br />

Organisationsentwicklung<br />

2.5.1 Historische Phasenmodelle<br />

Arnold unterscheidet historisch linear ablaufend 3<br />

Entwicklungsphasen <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong>. 84 In einer ersten<br />

Konzeptionsphase die er auf den Zeitraum 1935-1960 bezieht,<br />

werden erste <strong>Theorie</strong>entwürfe zu einer Betriebspädagogik erstellt. In<br />

einer zweiten Differenzierungsphase die etwa von 1960-1980<br />

terminiert ist, wird versucht, die Gegenstandsbereiche <strong>der</strong><br />

Betriebspädagogik neu zu orten und empirisch zu belegen. Dem<br />

schließt sich die Innovationsphase an, in <strong>der</strong> betriebliche<br />

Ausbildungsgänge nicht lediglich neu geordnet, son<strong>der</strong>n um<br />

zusätzliche Qualifikationen, die auf <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong><br />

Selbstständigkeit <strong>der</strong> Lernenden ausgerichtet sind, erweitert wird. In<br />

dieser Phase wird betriebliche Weiterbildung nicht weiterhin nur als<br />

quantitative Position gewertet, son<strong>der</strong>n sie wird als integrierter<br />

Bestandteil <strong>der</strong> Unternehmens- und Organisationsentwicklung<br />

gesehen.<br />

Deutlich ist hier eine Zeitphasenaufteilung zu erkennen, wie sich<br />

allgemein bezogen auf die Entwicklung des Personalwesens bereits<br />

bei Thommen zu erkennen ist.<br />

Zudem wird von Arnold <strong>der</strong> proaktive und innovative Aspekt <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> aufgenommen, in dem er die<br />

Technikanwendung als Lernfeld betrachtet, in dem es dem<br />

84 vgl. Arnold, R. 1990; S. 37 ff<br />

Seite 31<br />

Mitarbeiter gelingen kann, nicht nur die Technik im Sinne <strong>der</strong><br />

Arbeitserledigung zu beherrschen, son<strong>der</strong>n innovativ zu<br />

verän<strong>der</strong>n. 85 Dieser personalentwicklungstheoretischer Ansatz steht<br />

ebenfalls zeitlich und inhaltlich in vollem Bezug zum<br />

arbeitsorganisatorischen Paradigmenwechsel <strong>der</strong> 70ger Jahre.<br />

Zur Phaseneinstellung <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> führt Scholz ähnlich<br />

wie Arnold auch einen historisch linearen Ablauf an. 86 Im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Etablierung des Personalmanagements stellt er ab Anfang <strong>der</strong><br />

70ger Jahre den Einstieg in eine noch mehr formal-juristische<br />

Funktion <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> fest. Für Anfang <strong>der</strong> 80ger Jahre<br />

schreibt Scholz dann unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Personalstrategie die verstärkte innovative Aufgabe zu,<br />

die Unternehmen für den globalen Wettbewerb durch optimale<br />

Ressourcennutzung zu stärken. Für die 90ger Jahre bis heute und<br />

in die Zukunft hinein prognostiziert Scholz eine <strong>Personalentwicklung</strong><br />

in <strong>der</strong> je<strong>der</strong> Vorgesetzte zu Teilen die Rolle des Personalmanagers<br />

wahrnehmen wird.<br />

An dieser Stelle ist zwar <strong>der</strong> reflexive Ansatz <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> noch nicht deutlich zu erkennen, aber <strong>der</strong><br />

Trend zur Verantwortungsverlagerung <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong>sarbeit, hin zu den Fachvorgesetzten, wird<br />

deutlich und beschreibt den Einstieg in eine zyklisch verlaufende<br />

<strong>Personalentwicklung</strong>. Die historische Parallelität zur Entwicklung <strong>der</strong><br />

Arbeitsorganisation zeigt sich deutlich.<br />

Beide Modelle beschreiben die Gestaltungsstufen <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> somit als einen für die Vergangenheit<br />

85 vgl. Arnold, R. 1990; S. 40 ff<br />

86 vgl. Scholz, C. 1994; S. 22 und 23


Seite 32<br />

beobachteten und für die Zukunft prognostizierbaren linear<br />

verlaufenden historischen Prozess, <strong>der</strong> parallel zur Entwicklung <strong>der</strong><br />

Arbeitsorganisation verläuft. Dieser optimistisch-positiv Ansatz geht<br />

davon aus, dass sich die Organisation <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong><br />

parallel zur Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Arbeitsorganisation weiter entwickeln<br />

wird und gleichzeitig Motor <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung ist . Dieser unterstellten<br />

Zwangsläufigkeit stehen Ansätze entgegen, die zwar grundsätzlich<br />

die selben Organisationsformen <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> kennen,<br />

diese jedoch zeitunabhängig, gleichzeitig o<strong>der</strong> in Mischform<br />

kenntlich machen. Solche zeitunabhängigen Modelle sollen <strong>der</strong><br />

Vollständigkeit nach, im nächsten Abschnitt dargestellt werden.<br />

2.5.2 Zeitunabhängige Phasenmodelle<br />

Während die oben geschil<strong>der</strong>ten Phasenmodelle linear historisch<br />

ausgerichtet sind, entwirft Becker ein 3 Phasen Schema, das<br />

zeitunabhängig ist. 87 Dies Modell lässt den Zeithorizont als<br />

Entwicklungsmaßstab außer Acht und macht deutlich, dass alle<br />

aufgezeigten Phasen nach wie vor nebeneinan<strong>der</strong> o<strong>der</strong> gemischt in<br />

<strong>der</strong> betrieblichen Wirklichkeit angetroffen werden können.<br />

Becker beschreibt zuerst die Institutionalisierungsphase <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> in <strong>der</strong> ein Bildungsbeauftragter o<strong>der</strong> ein<br />

<strong>Personalentwicklung</strong>sreferent damit beginnt, einen Seminarkatalog<br />

zu erstellen und um Teilnehmer zu werben. In diesem<br />

Institutionalisierungszustand steht die Vermittlung von fachlichen<br />

Fertigkeiten im Vor<strong>der</strong>grund. Becker unterstellt, dass solche Modelle<br />

in vorwiegend stark arbeitsteilig organisierten Betrieben vorzufinden<br />

87 vgl. Becker, F.G. 1990; S. 682 ff<br />

Seite 33<br />

sind. Deutlich ist hier <strong>der</strong> Bezug zu einem reaktiven Verständnis von<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> festzustellen, in <strong>der</strong> nur auf den Status quo<br />

ausgerichtetes single loop learning statt findet. Lietzau 1997<br />

bezeichnet diese Phase <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> als eine Phase <strong>der</strong><br />

pragmatischen Anpassungsqualifizierung. 88<br />

In <strong>der</strong> zweiten Phase, <strong>der</strong> Differenzierungsphase <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong>, werden Bedarfsanalysen durchgeführt und<br />

<strong>Personalentwicklung</strong>sziele gesetzt. Von diesem Moment an<br />

bestimmen kreative Gestaltung und Erfolgskontrollen die Arbeit <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong>. Zudem basiert die Arbeit auf<br />

unternehmenseinheitlichen Grundsätzen. Diese Entwicklungsphase<br />

kennzeichnet den Übergang von tayloristischen zu mo<strong>der</strong>nen<br />

prozessorientierten Arbeitsorganisationsformen und beschreibt<br />

gleichzeitig die weiter entwickelte lernende Organisation und das<br />

double loop learning.<br />

In <strong>der</strong> dritten Integrationsphase wird die Zusammenführung von<br />

Lern- und Arbeitsfeld angestrebt. In dieser Entwicklungsstufe<br />

verwirklichen Vorgesetzte und Mitarbeiter den Grundsatz, dass<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> eine nicht delegierbare Managementaufgabe<br />

ist. <strong>Personalentwicklung</strong> wird zur Hilfe zur Selbsthilfe bei <strong>der</strong> Lösung<br />

technischer, sozialer und organisatorischer Probleme.<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> und Organisationsentwicklung wirken als<br />

Integrationsverbund zusammen. 89<br />

Die Darstellungen <strong>der</strong> Entwicklungsphasen <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> unterscheiden sich bei Becker o<strong>der</strong> auch<br />

88 Lietzau, E. 1997; S. 21<br />

89 Becker, F. 1990; S. 682


Seite 34<br />

Lietzau grundsätzlich nicht von denen bei Arnold o<strong>der</strong> Scholz.<br />

Wichtig ist jedoch festzuhalten, dass Becker und Lietzau eine<br />

unbedingt logisch gekoppelte zeitgleiche Verbindung <strong>der</strong><br />

Entwicklung von Arbeitsorganisationsformen und Modellen <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> nicht sehen. Vielmehr ist davon auszugehen,<br />

dass mo<strong>der</strong>ne Arbeitsorganisationsformen nicht unbedingt zeitgleich<br />

ebenso mo<strong>der</strong>ne proaktive Formen <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong><br />

aufweisen, aber zwangsläufig eine Annäherung mo<strong>der</strong>ner<br />

Arbeitsorganisation und proaktive <strong>Personalentwicklung</strong> notwendig<br />

ist, wenn die Unternehmen am Markt überleben wollen. Für die<br />

Unternehmen des Mittelstandes bedeutet dies, dass im Einzelfall<br />

kritisch zu analysieren ist, welchen Entwicklungsstand die<br />

Arbeitsorganisation und die <strong>Personalentwicklung</strong> erreicht haben.<br />

2.6 <strong>Personalentwicklung</strong> als Supportprozess<br />

Frühe Formeln <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong>, zumindest im Rahmen <strong>der</strong><br />

weiter unten noch zu treffenden Feststellungen und Erkenntnisse,<br />

lassen sich bereits in <strong>der</strong> mittelalterlichen Zunft- und<br />

Handwerkerorganisation erkennen. Als Praktiker <strong>der</strong> späten<br />

mittelalterlichen Schiffsbauindustrie stellte zum Beispiel <strong>der</strong><br />

schwedische Ökonom Westermann bereits Mitte des 18.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts die Bedeutung des industriellen Wissens und damit<br />

die Relevanz <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> für die<br />

Unternehmensentwicklung und den –erfolg fest. Konkret und<br />

beispielhaft resümierte er in einer Bestandsaufnahme zur<br />

Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> schwedischen Werftindustrie über<br />

Rückstände gegenüber an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n, die seiner Meinung nach<br />

auf Defizite im Fertigungswissen <strong>der</strong> schwedischen Werftarbeiter<br />

Seite 35<br />

beruhten. In einem frühen Ansatz von <strong>Personalentwicklung</strong> verweist<br />

er somit exemplarisch darauf, dass die schwedische<br />

Schiffsbauindustrie nur in erfolgreicher Konkurrenz zu<br />

ausländischen Werften treten konnte, wenn die handwerklichen<br />

Fähigkeiten <strong>der</strong> Arbeiter, Westermann würde heute wohl anführen:<br />

durch gezielte <strong>Personalentwicklung</strong>, entsprechend verbessert<br />

würde. 90<br />

Im Gegensatz zur oben aufgezeigten frühen Praxis hat die<br />

Forschung bisher jedoch noch keine eindeutige Definition des<br />

Begriffs <strong>Personalentwicklung</strong> hervorgebracht. 91 Mayrhofer stellt zum<br />

plakativen Beweis <strong>der</strong> wissenschaftlichen Vielseitigkeit sieben<br />

grundsätzlich verschiedene „Leseproben“ entsprechen<strong>der</strong><br />

Definitionen zusammen. 92 Im Folgenden sollen weitere Definitionen<br />

dargestellt werden, so dass im Ergebnis Gemeinsamkeiten<br />

herausgearbeitet werden können, um eine möglichst umfassende<br />

Definition abzuleiten, die als Grundverständnis <strong>der</strong> weiteren Arbeit<br />

angenommen werden kann.<br />

2.6.1 Reaktive <strong>Personalentwicklung</strong><br />

Menzel definiert <strong>Personalentwicklung</strong> „als Inbegriff aller<br />

Maßnahmen, die <strong>der</strong> individuellen beruflichen Entwicklung <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter dienen und ihnen unter Beachtung ihrer persönlichen<br />

Interessen, die zur optimalen Wahrnehmung ihrer jetzigen und<br />

künftigen Aufgabe erfor<strong>der</strong>lichen Qualifikationen vermitteln.“ 93<br />

Ähnlich grenzt Scholz Mitte <strong>der</strong> 90ger Jahre die<br />

90 Zitiert nach Pawlowsky, P. et al.(1996); S.3<br />

91 vgl. Mayrhofer, W. (1996); S.452<br />

92 vgl.Mayrhofer, W. (1996); S. 452<br />

93 vgl. Menzel, W. (1989); S. 15


Seite 36<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> durch die Darstellung verschiedener Kernfel<strong>der</strong><br />

des Personalmanagements auf die Schlüsselfrage ein, zu<br />

untersuchen, in wie weit die Fähigkeiten <strong>der</strong> Mitarbeiter in Hinblick<br />

auf bestehende bzw. künftiger qualitativer Personalbedarfe erhöht<br />

werden können. 94 Diese beiden definitorischen Ansätze deuten trotz<br />

<strong>der</strong> hohen Bedeutung <strong>der</strong> Individualisierung des<br />

Personalmanagements bei Scholz 95 auf ein Verständnis von<br />

<strong>Personalentwicklung</strong>, <strong>der</strong>en Ziel sich in <strong>der</strong> Hauptsache an den<br />

gegebenen, bzw. im Vorfeld optimierten, Arbeitsplatzanfor<strong>der</strong>ungen<br />

und <strong>der</strong> Vermittlung von fachlichen Fertigkeiten orientiert.<br />

Zusammenfassend ist hier ein anfor<strong>der</strong>ungsorientierter, stark<br />

reaktiver Ansatz von <strong>Personalentwicklung</strong> zu erkennen, <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

<strong>Theorie</strong> <strong>der</strong> lernenden Organisation 96 auch als „single loop learning“<br />

definiert wird. 97<br />

Hinweisend auf eine mehr systematische und vor allem proaktive<br />

Betrachtung <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Leistungspotentiale führt Schulte weiterführend aus, dass <strong>der</strong><br />

Gegenstand <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> die systematisch vorbereitete,<br />

durchgeführte und kontrollierte Identifikation und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Leistungspotentiale aller Mitarbeiter ist. 98 Dieser Ansatz wird von<br />

Meier noch um Aspekte des organisierten und sozialen<br />

Lernprozesses ergänzt, wenn er argumentiert, dass<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> ein organisierter Lernprozess ist, <strong>der</strong> „im<br />

sozialen Umfeld „Unternehmen“ stattfindet und von ihm initiiert,<br />

beeinflusst o<strong>der</strong> gestaltet wird. Hierzu gehören alle planenden,<br />

94 vgl. Scholz, C. (1994); S. 46<br />

95 vgl. Scholz, C. (1997); S. 8<br />

96 vgl. ausführlich zum Überblick zur <strong>Theorie</strong> <strong>der</strong> lernenden Organisation: Fischer, M. (1999); S. 503 ff<br />

97 vgl. Kluge, A. (1999); S. 16;vgl. auch Fischer, M. (1999); S. 5<strong>06</strong><br />

98 vgl. Schulte, C. (1989); S. 20<br />

Seite 37<br />

durchführende und kontrollierende Instrumente, Ergebnisse und<br />

Prozesse. Ebenso wichtig wie das Ergebnis (Bildungsstand) ist <strong>der</strong><br />

Prozess (Bildungsvorgang).“ 99<br />

Münch ergänzt und erweitert über die soziale und prozessorientierte<br />

Sicht hinaus, um die herzustellende Interessenkongruenz zwischen<br />

Arbeitnehmern und –gebern sowie durch hinzufügen des<br />

<strong>Personalentwicklung</strong>sziels Handlungskompetenz zu vermitteln,<br />

wenn er definiert, dass <strong>Personalentwicklung</strong> das insgesamt<br />

<strong>der</strong>jenigen Maßnahmen ist, „die geeignet sind, die<br />

Handlungskompetenz <strong>der</strong> Mitarbeiter weiter zu entwickeln, zu<br />

erhalten und ständig zu erneuern und zwar mit dem Ziel, den<br />

Unternehmenserfolg unter weitestgehen<strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Mitarbeiterinteressen zu sichern.“ 100 Becker fasst die<br />

prozessorientierte Sicht und die Betonung <strong>der</strong> Handlungskompetenz<br />

noch weiter zusammen. Demnach sind unter <strong>Personalentwicklung</strong><br />

......diejenigen betrieblich veranlassten Maßnahmen zu verstehen,<br />

mit denen Qualifikationen von Mitarbeitern durch die Organisation<br />

von Lernprozessen initiativ und weitgehend systematisch erhalten<br />

und erweitert bzw. diese Verän<strong>der</strong>ungen angeregt werden. Ziel ist<br />

die Vermittlung als notwendig erachteter aktueller wie potentieller<br />

Handlungskompetenz zur Aufgabenerfüllung.“ 101 Dieser noch lineare<br />

Prozess einer reaktiven <strong>Personalentwicklung</strong> wird prägnant als<br />

single loop learning bezeichnet.<br />

Es kann festgehalten werden, dass klassische konservative<br />

Organisationskonzepte nur reaktive <strong>Personalentwicklung</strong>smodelle<br />

99 Meier, H. (1991); S. 6<br />

100 Münch, J. (1995); S. 15<br />

101 Becker, F.G. (1999); S. 272


Seite 38<br />

zulassen, die auf eine nachgelagerte Anpassungsqualifizierung<br />

ausgerichtet sind. Die Praxis zeigt, dass gerade in mittelständischen<br />

Unternehmen häufig noch klassische, konservative<br />

Organisationsmodelle anzutreffen sind und die <strong>Personalentwicklung</strong><br />

von Führungskräften und Geschäftsführern als<br />

optimierungsbedürftig empfunden wird. Entsprechende Ansätze<br />

scheitern oftmals daran, dass von den verantwortlichen nicht<br />

bedacht wird, das mo<strong>der</strong>ne Modelle <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong>, wie<br />

sie im folgenden Kapitel beschrieben werden, in klassischen<br />

Organisationen nicht funktionieren können.<br />

2.6.2 Proaktive <strong>Personalentwicklung</strong><br />

Allen bisher dargestellten mehr statischen, rückwärtsblickenden<br />

Ansätze, die im Kern jeweils von den vorgefundenen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungsprofilen als Maßstab <strong>der</strong> dann einsetzenden<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> ausgehen, kann die <strong>Theorie</strong> eines<br />

entwicklungsorientierten, proaktiven Verständnisses erweiternd<br />

entgegen gestellt werden. In diesem Fall stehen Arbeitsorganisation<br />

und Qualifikation in einer wechselseitigen dynamischen<br />

Beziehung. 102 <strong>Personalentwicklung</strong> wird zum Bestandteil einer<br />

integrativen Personalstrategie in <strong>der</strong> lernenden Organisation. 103 Mit<br />

dem Ziel einer weitgehenden Abkehr von <strong>der</strong> Belegschafts- und<br />

Qualifikationssegmentierung. 104 Damit hebt sich die proaktive<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> klar von einem reaktiven Verständnis als eine<br />

auf pragmatische Anpassung an Verän<strong>der</strong>ungen reagierende<br />

Aufgabe ab, in dem sie sich als Motor <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung versteht.<br />

102 vgl. Stangel-Meseke, M. et al. (1995); S. 5<br />

103 vgl. Fischer, M. (1999); S. 507<br />

104 vgl. hierzu auch Fredecker, I. 1991; S. 18<br />

Seite 39<br />

In diesem Sinne ist das auf Anpassung ausgerichtete Modell des<br />

„single loop learnings“ zu einem „double loop learning“ weiter<br />

entwickelt, „weil sich hier Handlungsergebnisse <strong>der</strong> Individuen in<br />

verän<strong>der</strong>ten Normen, Strategien und Grundannahmen <strong>der</strong><br />

Organisation nie<strong>der</strong>schlagen. 105<br />

Investitionen in die Entwicklung <strong>der</strong> Mitarbeit des Unternehmens<br />

werden so als strategische Aufgabe verstanden. “Dabei kommt <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> die Aufgabe zu, zeitgemäße Konzepte zu<br />

erarbeiten, die den Mitarbeitern Perspektiven eröffnen, sowie<br />

Qualifizierungsmöglichkeiten und För<strong>der</strong>maßnahmen anzubieten,<br />

die motivieren, zu unternehmerischem Denken anregen und die die<br />

Lage des Unternehmens am Markt stärken. Hierbei gilt es<br />

insbeson<strong>der</strong>e, die latent vorhandenen aber verdeckten innovativen<br />

Kompetenzen <strong>der</strong> Mitarbeiter aufzudecken, auszubilden und zu<br />

för<strong>der</strong>n. Kreativitätspotentiale werden mehr als je zuvor zum<br />

entscheidenden Baustein für den Unternehmenserfolg.“ 1<strong>06</strong><br />

In einem ständigen kreisförmigen Prozess 107 wird <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

dahin „entwickelt“, innovativ gestaltend auf die Arbeitsprozesse zu<br />

wirken. 108 Fischer weist weitergehend jedoch zurecht daraufhin,<br />

dass <strong>der</strong> letzte Schritt zu einer umfassenden <strong>Personalentwicklung</strong>,<br />

die das Organisationskonzept <strong>der</strong> lernenden Organisation abdeckt,<br />

mit <strong>der</strong> Implementierung <strong>der</strong> proaktiven <strong>Personalentwicklung</strong> im<br />

System des „ double loop learnings“ noch nicht getan ist, da hier <strong>der</strong><br />

Prozess <strong>der</strong> Normengebung selbst noch nicht in die Systematik <strong>der</strong><br />

105 vgl. Kluge, A. (1999); S. 17; und Fischer, M. (1999); S. 507<br />

1<strong>06</strong> Lukas, A. (1998); S. 53<br />

107 vgl. Münch, J. (1995); S. 55<br />

108 vgl. Kluge, A. (1999); S. 226


Seite 40<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> aufgenommen wird. 109 Dies wird erst durch die<br />

Einführung des Deutero-Learning erreicht. 110<br />

Es wird hier deutlich, dass diese mo<strong>der</strong>nen Modelle <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> die ebenso mo<strong>der</strong>nen Organisationskonzepte<br />

unterstützen. Während in klassischen Organisationen <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter an die Organisation angepasst wird, gestaltet <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter über seine erworbenen Qualifikationen die<br />

Arbeitssysteme. Und hier wird ein prinzipielles Dilemma des<br />

deutschen Mittelstandes deutlich. Mittelständische Unternehmen<br />

entwickeln ihren Erfolg aus stark standardisierten Prozessen bei<br />

enger Führung. Verantwortlich für die Optimierung <strong>der</strong> Prozesse<br />

sind einzig die Führungskräfte und Geschäftsführer. Der Mitarbeiter<br />

muss in diesen Systemen funktionieren. Viele Führungskräfte im<br />

Mittelstand verbieten ihren Mitarbeitern das Mitdenken, um ihre<br />

eigene Legitimation und ihren eigenen Erfolg nicht zu gefährden.<br />

Arbeiten gerade konservativ organisierte Unternehmen mit einer<br />

proaktiven <strong>Personalentwicklung</strong>, so schaffen sie Qualifikationen bei<br />

den Mitarbeiters, die nicht abgerufen werden. Bei den Mitarbeitern<br />

entsteht ein Qualifikationsstau, <strong>der</strong> schnell in Demotivation<br />

umschlagen kann.<br />

2.6.3 Definition <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen proaktiven und reflexiven<br />

<strong>Personalentwicklung</strong><br />

Die oben dargestellten Kernelemente einer mo<strong>der</strong>nen reflexiven<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> als Basis <strong>der</strong> weiteren Ausführungen werden<br />

sehr treffend und prägnant von Mayrhofer zusammengefasst.<br />

109 vgl. Fischer, M. (1999); S. 507<br />

110 vgl. Kluge, A. (1999); S. 199 ff<br />

Seite 41<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> setzt nach Mayrhofer an Personen und <strong>der</strong><br />

Arbeitsorganisation an. Mit den Maßnahmen <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> wird angestrebt, das latent vorhandene<br />

Spannungsverhältnis zwischen Menschen und Organisationen<br />

dynamisch zu nutzen. Durch verbesserte Qualifikation werden<br />

Organisationen und Arbeitsabläufe, Normen und Werte in einem<br />

ständigen Kreislauf optimierter. 111 Dieser umfassende und<br />

gleichzeitig sehr prägnante Ansatz, <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> als<br />

proaktive Funktion des Personalmanagement soll im Weiteren als<br />

Leitbild verfolgt werden.<br />

Diese vorgenannte sehr prägnante Definition <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> nach Mayrhofer fasst darüber hinaus alle zuvor<br />

genannten Aspekte zusammen. Zum einen wird auch hier zu Beginn<br />

Bezug genommen auf einen Vergleich zwischen den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Arbeitsstelle und <strong>der</strong> Qualifikation <strong>der</strong> Mitarbeiter. Der<br />

vorausschauende, proaktive und auf dauerhafte Verän<strong>der</strong>ung<br />

gerichtete Sichtweise wird im Weiteren dadurch auf den Punkt<br />

gebracht, dass nach Mayrhofer ein ständiges Spannungsverhältnis<br />

zwischen Menschen und Organisationen besteht, dass in einem<br />

ebenso stetigen Prozess <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> verän<strong>der</strong>t, aber<br />

niemals aufgelöst wird. In diesem stetigen Prozess bewirken nicht<br />

nur Arbeitsabläufe und Qualifikation, die sich wechselseitig<br />

beeinflussen, den Grad <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung, viel mehr fließt im Sinne<br />

des Deutero Learnings auch die Normenreflexion und –verän<strong>der</strong>ung<br />

mit ein.<br />

111 Mayrhofer, W. (1996); S. 453-454


Seite 42<br />

Übertragen auf den Mittelstand stellt sich die Frage, ob in diesem<br />

Bereich die <strong>Personalentwicklung</strong> im Sinne des Deutero Learnings<br />

bereits etabliert ist. O<strong>der</strong> ob mögliche Effizienzsteigerungen<br />

ausbleiben, da auf systematische <strong>Personalentwicklung</strong> noch<br />

verzichtet wird. Vor <strong>der</strong> Klärung dieser Frage ist jedoch, wie<br />

vorangegangen, bereits für die Korrelation zwischen<br />

Arbeitsorganisation und Personalmanagement erfolgt,<br />

nachzuweisen, ob auch zwischen <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong><br />

Arbeitsorganisation und <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> ein enger<br />

Zusammenhang besteht.<br />

3 Begriffe des systematischen <strong>Personalentwicklung</strong>sprozesses<br />

Die mehr pragmatische als wissenschaftliche Prägung von Begriffen<br />

<strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> in <strong>der</strong> betrieblichen Praxis führt dazu, dass<br />

es we<strong>der</strong> deutliche Abgrenzungen, noch einheitliche Begriffe <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> und <strong>der</strong> betrieblichen Bildungsarbeit gibt. 1<strong>12</strong><br />

Die weiter unten durchgeführte Analyse <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />

Literatur beweist die Uneinheitlichkeit <strong>der</strong> Begriffsverwendung. 113<br />

Synonyme o<strong>der</strong> wi<strong>der</strong>sprüchliche Begriffsverwendungen führen in<br />

<strong>der</strong> wissenschaftlichen und praktischen Diskussion zu nicht<br />

effektiver Verwirrung bis hin zu unternehmerischen<br />

Fehlentscheidungen.<br />

Im Vorfeld einer Beschreibung von <strong>Personalentwicklung</strong>sprozessen<br />

im Mittelstand müssen deshalb im Folgenden, die im<br />

Sollprozessmodell <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> maßgeblich verwandten<br />

Begriffe vorab als Grundlage eines einheitlichen Verständnisses<br />

1<strong>12</strong> vgl. Münch, J. (1995); S. 16<br />

113 Detaillierte Ausführungen hierzu siehe Punkt 2.2.1 ff<br />

Seite 43<br />

definiert und spezifiziert werden. 114 Wie bereits in den<br />

vorangegangenen Kapiteln, soll auch hier wie<strong>der</strong> eine historisch-<br />

organisatorische Betrachtung <strong>der</strong> Begriffsentwicklung durchgeführt<br />

werden. Es ist zu untersuchen, ob genauso wie die Organisation<br />

des Personalmanagements und die Entwicklung <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong>, von <strong>der</strong> allgemeinen<br />

Organisationsentwicklung abhängen und eine entsprechende<br />

Korrelation auch in <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Grundbegriffe <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> festzustellen ist.<br />

3.1 Bildung und berufliche Bildung<br />

Der ursprüngliche Bildungsbegriff <strong>der</strong> Aufklärung beinhaltete das<br />

Ziel, die anzustrebende Mündigkeit und Vernunft in <strong>der</strong> bürgerlichen<br />

Gesellschaft zu för<strong>der</strong>n. Bildung sollte nicht weiter an<br />

fremdbestimmten religiösen und politischen<br />

Unterwerfungsansprüchen des Mittelalters orientiert sein, son<strong>der</strong>n<br />

am Ziel einer rationalen und vernunftbegleiteten Lebensführung.<br />

Der Bildungsbegriff <strong>der</strong> Aufklärung kann als betont sach- und<br />

arbeitsorientiert verstanden werden. Die herrschaftsfreie<br />

Erweiterung des vor allem praktisch anwendbaren und nützlichen<br />

Wissens zur Verbesserung des eigenen und gesellschaftlichen<br />

Umfeldes in <strong>der</strong> Form von bürgerlicher Ausbildung war Kern dieses<br />

utilaristischen Bildungsbegriffs. Im Berufsbegriff <strong>der</strong> Aufklärung<br />

waren je nach Tätigkeit alle handwerklichen o<strong>der</strong> kaufmännischen<br />

Fähigkeiten subsumiert, die zur sach – und fachgerechten Erfüllung<br />

<strong>der</strong> Aufgaben notwendig waren. Im wirtschaftshistorischen Kontext<br />

lassen sich an dieser Stelle erstmals gezielt „fachliche Fähigkeiten“<br />

114 zur Bedeutung <strong>der</strong> Begriffsdefinition als Grundlage wissenschaftlicher Arbeit vgl. Quelle fehlt


Seite 44<br />

als wichtiges Element <strong>der</strong> beruflichen Handlungsfähigkeit<br />

festmachen. Wie bereits im vorangegangenen Kapitel aufgezeigt,<br />

kann jedoch mit <strong>der</strong> im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t einsetzenden<br />

Industrialisierung und <strong>der</strong> damit einhergehenden Dequalifizierung,<br />

ein konsequenter Rückbau <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> fachlichen<br />

Fähigkeiten, festgestellt werden.<br />

Dem betont auf die fachlichen Fertigkeiten zugewandtem<br />

Bildungsbegriff <strong>der</strong> Aufklärung, gepaart mit dem Dilemma des<br />

Aufstiegs des Bürgertums auf <strong>der</strong> einen Seite und <strong>der</strong><br />

einhergehenden wirtschaftlichen und beruflichen<br />

Massenverelendung auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite, wird gegen Ende des<br />

18. Jahrhun<strong>der</strong>ts mit dem einsetzenden Neuhumanismus und<br />

gleichzeitigem Beginn <strong>der</strong> industriellen Revolution, eine neue<br />

Deutung zugemessen. Die erneute Betonung <strong>der</strong> Werte des<br />

klassischen Altertums überdeckt die materialistisch-utilaristischen<br />

Tendenzen, <strong>der</strong> die breite Masse <strong>der</strong> Bevölkerung ausgrenzenden<br />

bürgerlichen Aufklärung. Gegenüber dem Rationalismus <strong>der</strong><br />

Aufklärung betonte <strong>der</strong> Neuhumanismus die Individualität und<br />

Selbstverwirklichung <strong>der</strong> Arbeiter außerhalb <strong>der</strong> industriellen<br />

Tätigkeit. Bildung wurde so zu einer „unberuflichen“ Beschäftigung<br />

mit klassischen Kulturgütern bei gleichzeitiger Vernachlässigung <strong>der</strong><br />

beruflich-fachlichen Qualifikation. Der Neuhumanismus grenzte<br />

konsequent in seinem Bildungsbegriff die utilaristische berufliche<br />

Ausbildung von <strong>der</strong> allgemeinen Bildung ab. Die konsequente<br />

Trennung <strong>der</strong> beruflich-nützlichen Bildung von <strong>der</strong> Allgemeinbildung<br />

kann so als frühe <strong>Personalentwicklung</strong>sstrategie im Sinne des<br />

einsetzenden Taylorismuses betrachtet werden. Denn es wurde<br />

möglich, den Aufwand für die berufliche Bildung<br />

Seite 45<br />

gesellschaftspolitisch und philosophisch untermauert zu minimieren<br />

und gleichzeitig die „wertfreie Bildung“ als unberuflich und<br />

staatstragend zu legitimieren. Mit an<strong>der</strong>en Worten lässt sich<br />

feststellen, dass mit dem Einsetzen des Taylorismus gepaart mit<br />

seiner Tendenz <strong>der</strong> Dequalifizierung, gleichzeitig eine Reduzierung<br />

des Bildungsbegriffs auf grundsätzlich vernachlässigte<br />

außerberufliche Aspekte festzustellen ist. Fachliche Fähigkeiten<br />

werden hier dauerhaft und für 2 Jahrhun<strong>der</strong>te prägnant von <strong>der</strong><br />

Allgemeinbildung getrennt. Diese Trennung von beruflicher und<br />

allgemeiner Bildung hatte auch im Sinne <strong>der</strong> tayloristischen<br />

Arbeitsorganisation zur Folge, dass die Mitarbeiter we<strong>der</strong> befähigt<br />

noch legitimiert waren, den eigentlichen Produktionsprozess zu<br />

reflektieren, geschweige ihn sogar zu verän<strong>der</strong>n. Dieser<br />

Dequalifizierungstendenz des Taylorismus wird durch<br />

Kerschensteiners Berufsbildungstheorie 115 , die bis heute das duale<br />

Berufsbildungssystem in Deutschland bestimmt, nicht überwunden<br />

und wirkt in ihrer einseitigen auf die fachliche Qualifizierung<br />

ausgerichteten <strong>Theorie</strong> die Handlungsunfähigkeit <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

verstärkend bis in die heutige Zeit nach. 116<br />

Betrachtet man rekapitulierend, dass <strong>der</strong> Taylorismus bis in die<br />

70iger Jahre des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts als dominierende<br />

Organisationsform vorzufinden war und teilweise heute noch<br />

vorzufinden ist, so lässt sich ebenfalls bereits hier die allgemein<br />

anzuwendende <strong>Theorie</strong> aufstellen, dass Mitarbeiter, die auch heute<br />

noch unter den Bedingungen des Taylorismus sozialisiert wurden<br />

o<strong>der</strong> werden, gar nicht ohne weiteres in <strong>der</strong> Lage sind,<br />

Arbeitsysteme aktiv zu gestalten, da ihnen die hierzu notwendige<br />

Bildung prinzipiell vorenthalten, bzw. nicht zuteil wurde. Die<br />

115 vgl. Spranger, E. (1922); S. 159 - 177<br />

116 vgl. Gonon, Ph. (1999); S. 8


Seite 46<br />

Trennung von allgemeiner Bildung und beruflicher Bildung spiegelt<br />

sich demnach hypothetisch bis heute auch im Ausbildungssystem<br />

des deutschen Mittelstandes wie<strong>der</strong>.<br />

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass auch in <strong>der</strong><br />

Begriffsgeschichte <strong>der</strong> Bildung ein inhaltlicher Entwicklungsverlauf<br />

festzustellen ist, <strong>der</strong> sich in seinen verschiedenen Ausprägungen<br />

wie<strong>der</strong>um an den Gestaltungsformen <strong>der</strong> Arbeitsorganisation<br />

festmachen lässt. Der beson<strong>der</strong>e Erkenntniswert für die<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> im Allgemeinen und den Mittelstand im<br />

Beson<strong>der</strong>en liegt darin, dass vor <strong>der</strong> Implementierung von<br />

<strong>Personalentwicklung</strong>ssystemen und –Maßnahmen, jeweils<br />

rechtzeitig <strong>der</strong> Organisationsgrad des Bezugsbereichs und die<br />

Rahmenbedingungen <strong>der</strong> beruflichen Sozialisation <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

festzustellen sind. Bezogen auf den Betrieb konnte dargelegt<br />

werden, dass das heute vorgefundene Berufsbildungssystem<br />

überwiegend konservativ entwickelt ist und somit nach wie vor für<br />

die Anfor<strong>der</strong>ungen solcher Organisationskonzepte qualifiziert, die<br />

tayloristischen Ursprungs sind. Entsprechend kann von einer<br />

allgemeinen Mitarbeiterqualifikation ausgegangen werden, die<br />

durch das duale Bildungssystem und durch den klassischen<br />

Berufsbildungsbegriff, einseitig auf letztendlich reduzierte fachliche<br />

Fähigkeiten ausgerichtet ist. Unternehmerische Potenziale sind<br />

kaum entwickelt.<br />

3.2 Beruf<br />

Seite 47<br />

Der, wie im vorherigen Abschnitt dargestellt, in <strong>der</strong><br />

Berufsbildungstheorie noch idealisierte Berufsbegriff, hat seine<br />

historischen Wurzeln als ursprünglich religiöser Begriff, <strong>der</strong> in Folge<br />

<strong>der</strong> Reformation auf das Arbeitsleben unter dem<br />

Nützlichkeitscharakter <strong>der</strong> Aufklärung ausgedehnt wurde. 117 Damit<br />

steht <strong>der</strong> Berufsbegriff inhaltlich dem Bildungsbegriff <strong>der</strong> Aufklärung<br />

sehr nah. So kommt Menne in diesem Kontext zur knappen<br />

Definition, dass im Berufsbegriff <strong>der</strong> Berufsbildungstheorie alle<br />

Fertigkeiten und Kenntnisse zusammengefasst wurden, die im<br />

Rahmen einer Ausbildung erworben und in <strong>der</strong> Praxis vertieft<br />

wurden. 118 Deutlich ist hier <strong>der</strong> enge Bezug zwischen dem Beruf<br />

und den tatsächlichen Tätigkeiten festzustellen. Dieser Berufsbegriff<br />

beinhaltet jedoch nicht die im Sinne einer mo<strong>der</strong>nen<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> zur Bewältigung konsequenter<br />

Arbeitsprozesse notwendige Fähigkeit, vorgefundene<br />

Arbeitssysteme kritisch zu analysieren und zu verän<strong>der</strong>n.<br />

Mit <strong>der</strong> ”realistischen Wende” in <strong>der</strong> Bildungstheorie und –praxis<br />

während <strong>der</strong> 70er Jahren wurde <strong>der</strong> idealisierte Berufsbegriff<br />

grundsätzlich in Frage gestellt. 119 Neben <strong>der</strong> Intabilität des<br />

Berufsbegriffs wurde auch <strong>der</strong> Verlust <strong>der</strong> tradierten<br />

gesellschaftlichen Schutzfunktion erörtert, gemäß <strong>der</strong> dem Beruf<br />

eine die Sozialposition legitimierenden Funktion zukommt. <strong>12</strong>0 Dies<br />

führt dazu, dass Arbeitnehmer und Gewerkschaft an einem<br />

schützenden Berufsbegriff festhalten, was wie<strong>der</strong>um die praktische<br />

Überwindung des Taylorismus erschwert. Littek/Heisig untermauern<br />

aktuell diese These in dem sie feststellen, dass das Festhalten am<br />

117 Menne, P. (1999); S. 220<br />

118 vgl. Menne, P. (1999); S. 220<br />

119 vgl. Gonon, Ph. (1999); S. 8<br />

<strong>12</strong>0 vgl. Clement, U. (1996); S. 617 ff.


Seite 48<br />

klassischen idealsierten Berufsbegriff sogar die Diffusion neuer<br />

Organisationskonzepte behin<strong>der</strong>t. <strong>12</strong>1<br />

Wichtig ist die Feststellung, dass <strong>der</strong> verklärte Berufsbegriff an<br />

tradierten Organisationsformen des Taylorismus festhält und damit<br />

die Diffusion mo<strong>der</strong>nen Organisationen verhin<strong>der</strong>t.<br />

Weniger pointiert, differenziert Dostal den Berufsbegriff inhaltlich je<br />

nach Qualifikationsstufe. Nach seiner Erkenntnis behält <strong>der</strong> Beruf<br />

seine historische Legitimation für höhere Qualifikationsstufen<br />

während für niedrigere Stufen die Beruflichkeit sich zum zeitlich und<br />

inhaltlich flexiblen und gleichzeitig beschränkten Job-Begriff<br />

gewandelt hat. <strong>12</strong>2 Im Sinn <strong>der</strong> post-tayloristischen <strong>Theorie</strong> stellt<br />

Lipsmeier fest, dass <strong>der</strong> Beruf als pädagogisch definierter Begriff<br />

unter den neuen Produktionsbedingungen nicht mehr haltbar ist.<br />

Vielmehr stellt <strong>der</strong> Berufsbegriff heute eine ”Handelsbezeichnung<br />

für Qualifikationsbündel auf dem Arbeitsmarkt” <strong>12</strong>3 dar.<br />

Die hier dargestellten theoretischen Diskussionsbeiträge lassen sich<br />

in einer doppelten Sicht auf den Berufsbegriff zusammenfassen.<br />

Zum einen definiert sich <strong>der</strong> Beruf über die formale Festlegung nach<br />

<strong>der</strong> beruflichen Ausbildung, zum an<strong>der</strong>en in <strong>der</strong> jeweils aktuellen<br />

ausgeübten Tätigkeit. <strong>12</strong>4 Beide Sichtweisen werden in <strong>der</strong> Praxis<br />

und Wissenschaft begrifflich parallel angewandt und nicht immer<br />

angemessen differenziert. <strong>12</strong>5<br />

3.3 Qualifikation<br />

<strong>12</strong>1 vgl. Littek, W et al. (1996)<br />

<strong>12</strong>2 Dostal, W. (1998); S. 438 ff<br />

<strong>12</strong>3 Lipsmeier, A. (1998); S. 481 ff<br />

<strong>12</strong>4 vgl. Dostal , W. (1999); S. 41<br />

<strong>12</strong>5 vgl. Dostal, W. (1999); S.41<br />

Seite 49<br />

Als theoretische Erweiterung und zur Überwindung des<br />

einschränkenden idealisierten Berufsbegriff wird in <strong>der</strong> Praxis und<br />

Literatur <strong>der</strong> Qualifikationsbegriff verwand. Brauer führt jedoch<br />

problematisch auch zum Qualifikationsbegriff aus, dass es hier<br />

keine ”realdefinitorische” Festlegung gibt. <strong>12</strong>6 Beispielsweise<br />

definieren Pawlowski/Bäumer stark auf die konkrete Arbeitstätigkeit<br />

ausgerichtet, dass ”Qualifikationen als Kenntnisse, Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten, ausgehend von spezifischen Tätigkeitsmerkmalen<br />

definiert werden.” <strong>12</strong>7 Damit wird die Qualifikation als spezifisches<br />

Tätigkeitsmerkmal <strong>der</strong> Arbeit, gelöst vom Bildungs- und<br />

Berufsbegriff, definiert. Weinbrenner erweitert diese Auffassung,<br />

indem er Qualifikationen als ”die objektiven Anfor<strong>der</strong>ungen eines<br />

bestimmten Berufs o<strong>der</strong> Arbeitsplatzes” <strong>12</strong>8 definiert. Damit rückt er<br />

von <strong>der</strong> alleine auf fachliche Fertigkeiten bezogenen Definition ab.<br />

Konkret führt er zur Definition aus, dass <strong>der</strong> ”Qualifikationsbegriff...<br />

den Bildungsbegriff weitgehend überlagert, zum Teil sogar<br />

verdrängt hat,.. aber dann zunehmend wie<strong>der</strong> erweitert wurde und<br />

damit, insbeson<strong>der</strong>e mit dem Subjektbezug, auch wie<strong>der</strong> Elemente<br />

des Bildungsbegriffs aufnimmt.” <strong>12</strong>9 Berufliche Bildung als berufliche<br />

Qualifikation und individuelle Bildung im humanistischen Sinne<br />

überlagern sich demnach hier wie<strong>der</strong>. Dem folgend kommt<br />

konsequent auch Brauer zur umfassenden Definition, dass ”unter<br />

Qualifikation ... die Gesamtheit aller Kenntnisse, Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten eines Individuums subsumiert werden, welche ...im<br />

Verlauf .... beruflicher Qualifizierungsprozesse systematisch und<br />

planvoll erworben werden und die Befähigung einer Person für die<br />

Bewältigung einer bestimmten Aufgabenstellung im beruflichen<br />

<strong>12</strong>6 Brauer, B. (1989); S. 18<br />

<strong>12</strong>7 Pawlowski, P et al. (1996); S. 7<br />

<strong>12</strong>8 Weinbrenner, P. (1990); S. 4; vgl. auch Hentrich, J. et al. (1991); S. 10<br />

<strong>12</strong>9 Weinbrenner, P. (1990); S. 10


Seite 50<br />

Kontext konstituiert.” 130 Diese Definition stellt das Individuum sowohl<br />

in seiner Arbeitswelt, als auch in seinem sozialen Kontext in den<br />

Mittelpunkt <strong>der</strong> Betrachtungen. So rücken auch Bildungsinhalte in<br />

die betrieblichen Betrachtungen, die ursprünglich und unmittelbar<br />

nicht funktional-beruflicher Natur sind. Hier zeigt sich deutlich, dass<br />

mit dem Qualifikationsbegriff, die im Taylorismus fundierte<br />

Trennung von Beruf und Bildung überwunden wird. Deutlich bleibt<br />

jedoch, dass im Qualifikationsbegriff <strong>der</strong> Anteil an fachlichen<br />

Fertigkeit noch überwiegt und mit ihm Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

Fähigkeiten zur Gestaltung <strong>der</strong> Organisationen noch nicht<br />

umfassend beschrieben sind.<br />

Zur Bedeutung und Verleitung des post-tayloristischen<br />

Qualifikationsbegriffs, wie ihn unter an<strong>der</strong>em Bauer definiert hat,<br />

stellen Kern/Schumann für die Gruppe <strong>der</strong> Produktionsfacharbeiter<br />

bezüglich <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> fachlichen Qualifikationen fest, dass<br />

Mitte <strong>der</strong> 70ger Jahre die neuen Arbeitsorganisationen ”eine sehr<br />

hohe Gesamtübersicht und eine große Eingriffssicherheit auch im<br />

Fall schwer kalkulierbarer .... Unregelmäßigkeiten (verlangen,<br />

Verf.). Zumindest muss <strong>der</strong> Systembetreuer sicher improvisieren<br />

können und effektive Überbrückungslösungen finden. Schließlich<br />

wird, damit zusammenhängend, das Erlernen neuer<br />

Eingriffstechniken verlangt.” 131 Deutlich wird hier noch an die hohe<br />

Bedeutung <strong>der</strong> fachlichen Qualifikation appelliert. Genauso verweist<br />

auch Litzenberg 10 Jahre später für die Facharbeiter in <strong>der</strong><br />

Automobilindustrie darauf, dass sie über die erfor<strong>der</strong>lichen Anlagen-<br />

und Prozesskenntnisse verfügen müssen. Darüber müssen die<br />

Produktionsfacharbeiter ”Zusammenhänge und die Wirkungen ihres<br />

130 Brauer, B. (1989); S. 19<br />

131 Kern, H. et al. (1984); S. 196<br />

Seite 51<br />

Tuns auf die gesamte Anlage einschätzen.” 132 Postulate des<br />

dequalifizierenden Taylorismus lassen sich hier nicht mehr finden.<br />

Qualifikation bedeutet hier weitaus umfassen<strong>der</strong>e Fähigkeiten, als<br />

diese in den möglichst reduzierten Anfor<strong>der</strong>ungen des Taylorismus<br />

gefor<strong>der</strong>t wurden. Für den Bereich des Maschinenbaus stellen<br />

Hauptmanns/Seitz Mitte <strong>der</strong> 90ger Jahre ebenfalls die anhaltende<br />

Notwendigkeit und Bedeutung <strong>der</strong> Vermittlung von fachlichen<br />

Qualifikationen unter Beweis, in dem sie ausführen, ”dass<br />

betriebliche Qualifizierungsmaßnahmen nach wie vor primär auf die<br />

Erweiterung und Aktualisierung fachlich-technischer Kenntnisse<br />

ausgerichtet sind.” 133<br />

Für den Angestelltenbereich kommen Baethge/Oberbeck, auch die<br />

fachliche Qualifikationen herausstellend, zu dem Ergebnis, ”dass<br />

das, was in <strong>der</strong> Vergangenheit den Dienstleistungsunternehmen<br />

gute Dienste geleistet hat, auch für die Bewältigung <strong>der</strong> schwieriger<br />

gewordenen Konkurrenzbeziehungen das probate Heilmittel<br />

abgeben könnte: die Fachqualifikation <strong>der</strong> Angestellten.” 134 Ebenso<br />

kann mit speziellem Fokus auf die Entwicklung <strong>der</strong><br />

Qualifikationsstruktur von weiblichen Angestellten als wesentliche<br />

Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ung angesehen werden, ”dass die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die kaufmännischen Fachqualifikationen<br />

ansteigen.” 135<br />

Die Relevanz von fachlichen Qualifikationen und <strong>der</strong>en Vermittlung<br />

ist somit als wichtiges Faktum im Rahmen von<br />

Qualifizierungsmaßnahmen mit dem Ziel einer Qualifizierung zum<br />

132 Litzenberg, G. (1987); S. 218<br />

133 Hauptmanns, P. et al. (1993); S. 93<br />

134 Baetghe, M. et al. (1986); S. 330<br />

135 Gottschall, K. et al. (1989), S. 210


Seite 52<br />

Einsatz auf adäquaten Arbeitsplätzen unter mo<strong>der</strong>nen<br />

Organisationsbedingungen zu beachten. Die Vermittlung von<br />

fachlichen Qualifikationen <strong>der</strong> Mitarbeiter im Umgang mit <strong>der</strong><br />

mo<strong>der</strong>ner Technologie bzw. solchen Dienstleistungen sind<br />

demnach Teilziel einer jeden innovativen <strong>Personalentwicklung</strong>.<br />

Auch <strong>der</strong> Berufsbildungsbericht 1996 stellt fest, dass im Rahmen<br />

<strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung weiterhin ein hohes Maß an neuen<br />

fachlichen Qualifikationen vermittelt werden muss. 136 Hier zeigt sich<br />

die Bedeutung des Qualifikationsbegriffs als maßgebliche<br />

Voraussetzung bei <strong>der</strong> Einführung neuer Organisationsformen. 137<br />

3.4 Schlüsselqualifikationen<br />

Staudt/Kriegesmann stellen über die Erkenntnisse zur Bedeutung<br />

<strong>der</strong> fachlichen Qualifikationen jedoch empirisch belegt fest, dass<br />

<strong>der</strong> Anteil an fachlichen Qualifikationen an <strong>der</strong> gesamten<br />

Handlungskompetenz eines Mitarbeiters nur 20 % darstellen. 138<br />

Dies bedeutet, dass fachliche Qualifikationen zwar Voraussetzung<br />

sind, aber alleine noch nicht ausreichen können, die Arbeitssysteme<br />

proaktiv durch die Mitarbeiter zu verän<strong>der</strong>n. Hier zeigt sich erneut<br />

deutlich, dass wie weiter oben bereits erörtert, die Vermittlung von<br />

fachlichen Fähigkeiten als Gegenstand und Ziel <strong>der</strong> beruflichen<br />

Bildung alleine zu kurz greifen. Selbst <strong>der</strong> zeitgemäße<br />

Qualifikationsbegriff kann die traditionell verengte Sicht <strong>der</strong> fachlich<br />

ausgerichteten beruflichen Bildung nicht überwinden. Deshalb gilt<br />

es im Folgenden weitere Komponenten aufzudecken und einer<br />

begrifflichen Definition zuzuführen, die möglichst das Gesamtbild<br />

136 Berufsbildungsbericht (1996); S. 115; vgl. auch Schlaffke, W. (1994); S. 33<br />

137 vgl. Kern, M. et al. (1984); S. 323, vgl. auch: Huppertz, M. (1993); S.63 und Bullinger, H.J. (1987);<br />

S.115<br />

138 Staudt, E. et al. (1999); S. xx??<br />

Seite 53<br />

<strong>der</strong> beruflichen Handlungsmöglichkeiten abbilden. Dieser<br />

Gesamtansatz wurde am Wendepunkt des Taylorismus durch die<br />

Ergänzung <strong>der</strong> fachlichen Qualifikationen um die sogenannten<br />

„Schlüsselqualifikationen“ zu erreichen versucht. Entsprechend wird<br />

in diesem Abschnitt ein weiteres maßgebliches Grundelement zur<br />

proaktiven Gestaltung von Arbeitssystemen, die<br />

„Schlüsselqualifikationen“, beschrieben und diskutiert.<br />

Die Diskussion des Begriffs ”Schlüsselqualifikation” und die ihm<br />

zugrundeliegende Verwendung im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

Einführung neuer Organisationskonzepte stehen, wie oben<br />

eingeleitet, im Mittelpunkt <strong>der</strong> folgenden Erörterung. Vorab wurde<br />

bereits beschrieben, dass gerade vor dem Hintergrund neuer<br />

Arbeitsorganisationskonzepte und eines dynamisch wachsenden<br />

Wirtschaftssystems, <strong>der</strong> traditionelle Qualifikationsbegriff, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong><br />

Analyse und Vermittlung funktionaler Fertigkeiten und Kenntnisse<br />

abzielt, unzureichend ist. Erfor<strong>der</strong>lich ist deshalb eine Erweiterung<br />

des Qualifikationsbegriffs um Aspekte extrafunktionaler<br />

Fähigkeiten. 139<br />

Grundlegend wird zur Überwindung des einseitigen und damit<br />

unzureichenden Begriffs <strong>der</strong> fachlichen Qualifizierung <strong>der</strong> Begriff<br />

<strong>der</strong> Schlüsselqualifikationen eingeführt. 140 Dass <strong>der</strong> Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

Genese dieser <strong>Theorie</strong> mit dem Ende <strong>der</strong> tayloristischen<br />

Arbeitsorganisation gleichzusetzen ist zeigt, dass dies Konzept im<br />

Zusammenhang einer latenten Qualifikationsplanungsunsicherheit<br />

zu sehen ist, die Anfang <strong>der</strong> 70er Jahre mit dem Einsetzen des<br />

139 vgl. Drosten, S. (1999); S. 196<br />

140 vgl. Mertens, D. (1974)


Seite 54<br />

organisatorischen Paradigmenwechsels zu beobachten war. 141 Im<br />

Zusammenhang des Paradigmenwechsels ”wurden neben rein<br />

fachlichen Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ungen Fähigkeiten erfor<strong>der</strong>lich wie<br />

Sozialkompetenz ......, Methodenkompetenz ........ und an<strong>der</strong>e<br />

überfachliche Qualifikationen, die unter dem Sammelbegriff <strong>der</strong><br />

Schlüsselqualifikationen gefasst werden.” 142 Die<br />

Prognoseunsicherheit 143 unter den Rahmenbedingungen <strong>der</strong> neuen<br />

Organisationskonzepte versuchte Mertens ”mit dem Blick auf die<br />

Gestaltung des Bildungssystems produktiv zu wenden, indem er<br />

eine Neuorientierung für das Bildungssystem for<strong>der</strong>t, die dem<br />

beschleunigten und immer komplexer werdenden wirtschaftlichen<br />

und gesellschaftlichen Entwicklungsprozess Rechnung tragen<br />

sollte.” 144 Es galt, den betont dequalifizierenden Taylorismus hin zu<br />

einer proaktiven qualifizierten Mitgestaltung zu überwinden. 145<br />

Mertens ging es darum, Qualifikationen zu bestimmen, die sich für<br />

eine ”große Zahl von Positionen und Funktionen als alternative<br />

Optionen zum gleichen Zeitpunkt” und für die ”Bewältigung einer<br />

Sequenz von Anfor<strong>der</strong>ungen im Laufe des Lebens” 146 eignen<br />

sollten. Diese Fähigkeiten und die Erwartungen an das<br />

Arbeitsvermögen sollten nicht länger ausschließlich an konkretes<br />

Können geknüpft werden, son<strong>der</strong>n umfassten auch solche, die über<br />

den kurzfristigen Erwerb fachlicher Fähigkeiten hinausgehen. 147 Zur<br />

Bedeutung <strong>der</strong> Schlüsselqualifikationen führt auch Stiller aus, dass<br />

generell die Anfor<strong>der</strong>ungen an die berufliche Handlungskompetenz,<br />

insbeson<strong>der</strong>e an die Methoden, Sozial- und Personalkompetenz,<br />

141 vgl. Klein, R. et al. (1993); S. 148 ff<br />

142 Pawlowski, P. et al. (1996); S. 25<br />

143 vgl. Elbers, D. et al. (1975); S. 27<br />

144 Klein, R. et al. (1993); S. 149<br />

145 vgl. Mertens, D. (1974); S. 38<br />

146 Mertens, D. (1974); S. 40<br />

147 vgl. Klein, R. et al. (1993); S. 149<br />

Seite 55<br />

sich erhöhen müssen, um überhaupt wettbewerbsfähig bleiben zu<br />

können. 148 Lutz ergänzt hierzu, dass im Zentrum <strong>der</strong> Qualifikationen<br />

die Fähigkeit stehen muss, ”auf <strong>der</strong> Basis eines breiten<br />

gemeinsamen Sockels an Wissen und Können neues,<br />

möglicherweise sehr disparates Wissen so aufzunehmen und zu<br />

verarbeiten, dass es rasch in <strong>der</strong> alltäglichen Arbeit nutzbar<br />

gemacht werden kann.” 149<br />

Inzwischen lässt sich die Diskussion um Schlüsselqualifikationen in<br />

<strong>der</strong> Fachliteratur an vielen Stellen festmachen. Gottschall und<br />

an<strong>der</strong>e kommen zum Beispiel zu <strong>der</strong> Erkenntnis, dass ”die<br />

erfolgreiche Bewältigung von neuen Anfor<strong>der</strong>ungen, wie sie zum<br />

Beispiel im Rahmen <strong>der</strong> sogenannten beratungsintensiven<br />

Verkaufskonzepte auftreten, ......erst dann als Qualifikation bzw.<br />

Qualifikationszuwachs definiert werden (kann, Verf.), wenn die<br />

entsprechenden Fähigkeiten und Kenntnisse auf ein ....<br />

verallgemeinerbares Niveau gehoben, und ein Stück weit von dem<br />

individuellen Lern- und Leistungsvermögen ... gelöst würden.” 150<br />

Genauso wie hier unter dem speziellen Blickwinkel <strong>der</strong><br />

Qualifizierung von Frauen erarbeiteten Feststellung, kommt auch<br />

das Ifo-Institut bereits 1980 in einer breit angelegten Untersuchung<br />

zu <strong>der</strong> Feststellung, dass nicht das Erlernen von speziellen<br />

Kenntnissen <strong>der</strong> Stoffbearbeitung in dem betreffenden Berufsfeld<br />

<strong>der</strong> Facharbeiter künftig im Vor<strong>der</strong>grund stehen wird, son<strong>der</strong>n dass<br />

dies die Aneignung von Schlüsselqualifikationen sein wird. 151<br />

Geißler führt schon 1987 bestätigend hierzu aus: ”Allgemeine<br />

Befähigungen .... ermöglichen als Basis- und<br />

148 Stiller, I. (1996); S. 4; vgl. auch Reisach, U. (1995); S. 622<br />

149 Lutz, B. (1996); S. 89<br />

150 Gotschall, K. et al. (1989); S. 136<br />

151 vgl. Albert, K. et al. (1996); S. 13


Seite 56<br />

Schlüsselqualifikationen im Hinblick auf neue Technologien eine<br />

dynamische Neuorientierung. Diese Schlüsselqualifikationen sind<br />

auch wichtig, um unter verän<strong>der</strong>ten Bedingungen das<br />

Zusammenleben und Zusammenarbeiten zu gestalten.” 152 Auch<br />

Schlaffke kommt 1994 zur Aussage: ”Nicht irgendwelche beliebigen<br />

Facharbeiter o<strong>der</strong> als Facharbeiter definierten Kräfte werden<br />

gebraucht, son<strong>der</strong>n Mitarbeiter, die ein beson<strong>der</strong>es Verbundsystem<br />

aus Fach- und Schlüsselqualifikationen verfügen.” 153 Diese Zitate<br />

belegen die Bedeutung des Schlüsselqualifikations-Begriffs in <strong>der</strong><br />

Übergangsphase vom Taylorismus zu den mo<strong>der</strong>nen<br />

Arbeitsorganisationsformen und können gleichzeitig zu kritischen<br />

Anmerkungen überführen.<br />

Zur kritischen Reflexion kann das oben angeführte Zitat von Geißler<br />

weitergeführt werden, wenn er aussagt: ” Der Arbeitsmarkt wird<br />

den Erwerbstätigen in Zukunft verstärkt eine branchenübergreifende<br />

Flexibilität und Mobilität abverlangen. Für berufliche Weiterbildung<br />

bedeutet dies: Es werden verstärkt Qualifikationsbestätigungen<br />

(Schlüsselqualifikationen; Verf.) nachgefragt, die betriebs- und<br />

branchenunabhängig zu verwenden sind.” 154 Die hier unterstellte<br />

Flexibilisierung , hat auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite jedoch auch eine<br />

Vernachlässigung <strong>der</strong> Schutzfunktionen des Berufs und damit auch<br />

<strong>der</strong> Qualifikationen zur Folge und stellt die Interessen <strong>der</strong><br />

Unternehmer bei gleichzeitiger sozialer Destabilisierung <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter den Vor<strong>der</strong>grund des Betrachters. 155<br />

152 Geißler, C. (1987); S. 92; vgl. auch Hentrich, J. (1991); S. 49<br />

153 Schlaffke, W. (1994); S. 33; vgl. auch Hensge, K. et al. (1996); S. 17<br />

154 Geißler, C (1987); S. 99; vgl. auch Albert, K. et al. (1996); S. 13<br />

155 vgl. Thomssen, W. (1978); S. 71<br />

Seite 57<br />

Kritiker führen in diesem Sinne an, dass <strong>der</strong> Mitarbeiter durch die<br />

auf flexiblen Arbeitseinsatz bezogene Entberuflichung seine<br />

Orientierung an einer festen Lebensplanung und damit langfristig<br />

Leistungsmotivation verliert. Die Zurückstellung konkreter fachlicher<br />

Qualifikationsziele macht den Mitarbeiter zum Spielball <strong>der</strong> sich<br />

ständig wandelnden Organisationskonzepte. 156 Nach Geißler hat<br />

<strong>der</strong> Verzicht auf konkrete Qualifikationsziele eine ständige<br />

Entwertung schon erworbener Qualifikationen zur Folge. 157<br />

Schlüsselqualifikationen dienen so verstanden ausschließlich dem<br />

Flexibilisierungsinteresse, ständig und möglichst kurzfristig<br />

qualifiziertes Personal einsetzen zu können. 158 ”Zielsetzung und<br />

Instrumente .... <strong>der</strong> Arbeitgeber sind entsprechend ausgelegt.<br />

Beabsichtigt ist die kurzfristige, möglichst reibungslose Anpassung<br />

<strong>der</strong> betroffenen Arbeitskräfte an die Erfor<strong>der</strong>nisse <strong>der</strong> neuen<br />

Technologien.” 159 Hier stellt sich die Frage, ob die im Mittelstand<br />

vorzufindenden hohen Fluktuationsraten 160 nicht gerade darin ihre<br />

Ursache haben, dass Schlüsselqualifikation in diesem<br />

Wirtschaftssegment beson<strong>der</strong>s nach gefragt werden und bei<br />

gleichzeitiger Vernachlässigung <strong>der</strong> fachlichen Qualifikationen,<br />

somit vielfach Beschäftigungsverhältnisse bestehen, die latent vom<br />

Arbeitsplatzwechsel bedroht sind.<br />

Diese kritische Bewertung aufgenommen und verbunden mit <strong>der</strong><br />

Konsequenz einer Vernachlässigung <strong>der</strong> Schlüsselqualifikation<br />

würde jedoch an<strong>der</strong>erseits grundsätzlich die innovative<br />

Gestaltungschance durch <strong>Personalentwicklung</strong> in den neuen<br />

156<br />

vgl. Severing, E. (1994); S. 74<br />

157<br />

Geißler, K. (1990); S. 55 - 59<br />

158<br />

vgl. Klein, R. et al. (1993); S. 154; vgl. auch Hendrich, W. (1994); S. 29; auch Severing, E. (1994); S.<br />

207<br />

159<br />

Preiss H. et al. (1988); S. 240; vgl. auch Weinbrenner, P. 1990; S. 9 und 10<br />

160<br />

vgl. zu den hohen Fluktuationsraten Alewell et al. (2001); S. 575


Seite 58<br />

Organisationskonzepten außer Acht lassen. 161 ”Von daher<br />

gewinnen Ansätze an Bedeutung, die in ihren Überlegungen von<br />

<strong>der</strong> Frage ausgehen, wie sich Kompetenzen, mit denen man<br />

aktuelle und zukünftige Arbeitssituationen nicht nur bewältigen,<br />

son<strong>der</strong>n auch gestalten vermag, vermitteln lassen.” 162 Es geht<br />

hierbei darum, im Zuge neuer Arbeitsorganisation entstehende<br />

Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ungen nicht nur als zu vermittelnde<br />

Schlüsselqualifikationen zu katalogisieren, son<strong>der</strong>n diese auch<br />

immer unter dem Aspekt <strong>der</strong> möglichen Gestaltungsfähigkeit des<br />

Arbeitnehmers zu betrachten. 163 Denn gerade hier liegt eine<br />

beson<strong>der</strong>e Chance <strong>der</strong> neuen Organisationskonzepte und <strong>der</strong> damit<br />

einhergehenden Qualifizierung. 164 Einen diesen Aspekt<br />

berücksichtigenden theoretischen Ansatz hat Laur-Ernst 165 1990 im<br />

Rahmen eines Symposiums in Hamburg zur Diskussion <strong>der</strong><br />

Bedeutung von Schlüsselqualifikationen vorgelegt. 166<br />

Zur Abhebung vom strapazierten Begriff <strong>der</strong><br />

Schlüsselqualifikationen, es gibt unübersehbar viele<br />

Begriffsdefinitionen 167 , schlägt Laur-Ernst vor, von<br />

berufsübergreifenden Qualifikationen zu reden. 168 Weilnböck-Buck<br />

führt hierzu insbeson<strong>der</strong>e aus, dass qualifikatorisch mit dieser<br />

Mo<strong>der</strong>nisierungsdiskussion ”Brückenqualifikationen”, als <strong>der</strong><br />

Fähigkeit, fachlich über Berufs- und Funktionsgrenzen hinweg<br />

problembezogen zu diskutieren ist 169 . Das von Mertens entwickelte<br />

161<br />

vgl. Severing, E. (1994); S. 208 und Staudt, E (1999); S. 13<br />

162<br />

Klein, R. et al. (1993); S. 159<br />

163<br />

vgl. Preiss, H. et al. (1988); S. 240 ff<br />

164<br />

vgl. Fredecker, I (1991); S. <strong>12</strong>1 ff; auch Reisach, U. (1995); S. 620<br />

165<br />

Laur-Ernst, U. (1990); S. 36 ff<br />

166<br />

vgl. Brödner, P. (1985)<br />

167<br />

Klein, R. et al. (1993); S. 158<br />

168<br />

vgl. Severing, E. (1994); S. 79<br />

169<br />

Weilnböck-Buck, I. (1996); S. 150<br />

Seite 59<br />

Schlüsselqualifikationsmodell ist damit kritisch aufgearbeitet werden<br />

und von einem einseitigen Flexibilisierungsansatz in eine innovative<br />

Konzeption überführt worden 170 . Auch hier ist wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> deutliche<br />

Bezug zwischen <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Organisationsparadigmen und<br />

<strong>der</strong> angewandten Begriffe festzustellen.<br />

Diesem Verständnis von Schlüsselqualifikationen als<br />

berufsübergreifende innovative Qualifikationen im Sinne von<br />

Brückenqualifikationen soll wegen ihres ganzheitlichen Ansatzes 171 ,<br />

das auch die Gestaltungschancen und- aufgaben des Mittelstandes<br />

beinhaltet, weiter gefolgt werden.<br />

3.5 Motivation und Leistung<br />

Der wirtschaftsoziologische Begriff <strong>der</strong> Motivation 172 definiert sich<br />

ursprünglich aus <strong>der</strong> Verhaltenspsychologie. Hier wird Motivation als<br />

innerer Antrieb verstanden, die Umweltbedingungen über das<br />

Lebensnotwendige hinaus durch Arbeit zu verän<strong>der</strong>n. 173 Dem<br />

zugrunde liegt die Erkenntnis, dass allem menschlichen Handeln<br />

vier emotionale Grundbedürfnisse zugrunde liegen, also von<br />

grundlegenden Trieben gelenkt werden. „Diese vier Grundtriebe<br />

sind im menschlichen Hirn fest verankert und müssen befriedigt<br />

werden. Der Grad <strong>der</strong> Befriedigung dieser Triebe hat Auswirkungen<br />

auf unsere Gefühle und damit auch auf unser Verhalten.“ 174 Die<br />

vier Triebfaktoren sind:<br />

170<br />

zur kritischen Diskussion des Schlüsselqualifikationsmodells von Mertens vgl. Reetz, L. et al. (1990)<br />

und Döring, R. (1994)<br />

171<br />

vgl. Albert, C. et al. (1996); S. 13<br />

172<br />

Gabler Verlag (<strong>2010</strong>); Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Motivation, online im Internet:<br />

http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/55007/motivation-v4.html<br />

173<br />

Wirtschaftslexikon24.net (<strong>2010</strong>); http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/motivation/motivation.htm<br />

174 Fricke, K./Mertens, R; (2009); S. 24


Seite 60<br />

- <strong>der</strong> Besitztrieb,<br />

- <strong>der</strong> Trieb sich zu binden,<br />

- <strong>der</strong> Trieb, die Zusammenhänge zu verstehen und,<br />

- <strong>der</strong> Trieb, Besitz zu verteidigen und zu bewahren. 175<br />

Maßgeblichen Einfluss auf die Befriedigung <strong>der</strong> vorgenannten<br />

Triebe haben das Vergütungssystem, die Unternehmenskultur, die<br />

Gestaltung <strong>der</strong> Arbeitsinhalte und die Prozesse <strong>der</strong><br />

Ressourcenzuteilung sowie die Leistungssteuerung. Bedeutsam ist<br />

hierbei die Erkenntnis, dass nicht erfüllte Befriedigung in einem <strong>der</strong><br />

Triebe nicht durch Übererfüllung in einem an<strong>der</strong>en Segment<br />

ausgeglichen werden kann.<br />

Aus diesen Erkenntnissen wächst für die <strong>Personalentwicklung</strong> die<br />

Erkenntnis, dass Maßnahmen <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> sich an <strong>der</strong><br />

Erfüllung <strong>der</strong> vorgenannten Grundtriebe orientieren müssen. Jede<br />

Maßnahme, die nicht in einem konkreten Zusammenhang zur<br />

Trieberfüllung steht, o<strong>der</strong> gar kontraproduktiv ist, wird demotivierend<br />

wirken. 176 Die <strong>Personalentwicklung</strong> wird dabei in <strong>der</strong> Hauptsache auf<br />

den Trieb, Zusammenhänge verstehen zu wollen ausgerichtet sein.<br />

Die Besitztriebe werden in <strong>der</strong> Hauptsache durch<br />

Entlohnungsstrategien befriedigt, und beeinflussen das „Handlungs-<br />

Wollen“. Die die Leistung bestimmenden Faktoren des „Könnens“<br />

und des „Dürfens“ korrelieren in starkem Maße mit <strong>der</strong> Befriedigung<br />

des Triebes Zusammenhänge verstehen zu wollen. 177<br />

Niermeyer/Seyffert vertiefen die von Niermeyer 2007 aufgestellte<br />

175 vgl. Fricke, K./Mertens, R (2009); S. 24 ff<br />

176 vgl. Spenger R.K.; (2005); Mythos Motivation<br />

177 vgl. Niermeyer, R.; (2007); Motivation<br />

Seite 61<br />

Leistungsformel als Produkt aus Können, Wollen und Dürfen. 178<br />

Arbeits-Leistung wird in diesem Zusammenhang als messbare<br />

quantitative o<strong>der</strong> qualitative Zielgröße gemessen. Eine 100%ige<br />

Arbeitsleistung ist demnach erfüllt, wenn <strong>der</strong> Mitarbeiter die vorab<br />

gesetzte Zielgröße erreicht. 179<br />

4 <strong>Personalentwicklung</strong> als Kern-Prozess des<br />

Personalmanagements<br />

Wie in den vorangegangenen Kapiteln aufgezeigt, wird die<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> als Teilprozess des Personalmanagements 180<br />

von Wissenschaftlern und Unternehmensmanagern als ein<br />

entscheiden<strong>der</strong> Baustein gesehen, die Organisationsentwicklung<br />

<strong>der</strong> Unternehmen zu unterstützen, um somit den wirtschaftlichen<br />

Erfolg zu steigern und die Mitarbeiter an die Unternehmen zu<br />

binden. 181 In diesem Sinne muss die <strong>Personalentwicklung</strong> als ein<br />

strategischer Erfolgsfaktor zur Unternehmensentwicklung<br />

angesehen werden. 182 Insgesamt überwiegen so auch in <strong>der</strong><br />

aktuellen wissenschaftlichen und praktischen Diskussion die<br />

Erkenntnisse und Meinungen, die <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> eine<br />

entscheidende Rolle bei <strong>der</strong> Unternehmensentwicklung und somit<br />

bei <strong>der</strong> Erzielung des wirtschaftlichen Erfolges zuordnen. 183 Dies<br />

bestätigt sich aktuell in den empirischen Untersuchungen von<br />

Wun<strong>der</strong>er /Dick 184 , Hochschule Sankt Gallen sowie von<br />

Rosche/Groß/Egeler, Fachhochschule Konstanz. 185 Punktgenau<br />

178<br />

vgl. Niermeyer, R./Seyffert, M.; (2009); Motivation<br />

179<br />

Gabler Verlag (<strong>2010</strong>); Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Motivation, online im Internet<br />

http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/86529/arbeitsleistung-v4.html<br />

180<br />

vgl. Wun<strong>der</strong>er, R. (2000); S. 158<br />

181<br />

Worrach, U. (2001); S. 66- 69<br />

182<br />

Bötel, C. et al. 1999; S. 17, und Hoffmann, H. (2000); S. 50<br />

183<br />

vgl. Wun<strong>der</strong>er, R. (2000); S. 73 und 154<br />

184<br />

vgl. Wun<strong>der</strong>er, R. et al. (2000)<br />

185<br />

Rosche, J-D. et al. (2001)


Seite 62<br />

stellt Wun<strong>der</strong>er auf einer gesicherten empirischen Basis demnach<br />

fest, dass <strong>Personalentwicklung</strong> in den nächsten 10 Jahren als<br />

wichtigste Personalfunktion zu betrachten ist. Dabei kommt ihr <strong>der</strong><br />

höchste Bedeutungszuwachs gegenüber allen an<strong>der</strong>en<br />

Personalmanagementfunktionen zu. 186 Die Konstanzer<br />

Untersuchung kommt zum gleichen Ergebnis. 187<br />

Entgegen <strong>der</strong> wissenschaftlichen Erkenntnis zur Bedeutung <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> kommt Merk jedoch mit starkem Praxisbezug<br />

zum Fazit, dass die deutschen Manager die Bedeutung <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> zwar erkannt haben, aber diese Erkenntnis in<br />

<strong>der</strong> Praxis noch nicht umsetzen. 188 Es mangelt an<br />

Professionalisierung <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong>. 189 Diese Feststellung<br />

korreliert wie<strong>der</strong>um mit dem skeptischen Ansatz Staudts, <strong>der</strong> die<br />

praktische Anwendung <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> für äußerst<br />

ineffizient hält. Staudt geht davon aus, dass ca. 80 % des<br />

Mitteleinsatzes für die <strong>Personalentwicklung</strong> wirkungslos bleiben. 190<br />

Praktizierte <strong>Personalentwicklung</strong> geht für Staudt an <strong>der</strong><br />

betrieblichen Wirklichkeit sowie an aktuellen Erkenntnissen zur<br />

Qualifikationsforschung vorbei und stellt sich mehr als Mode mit <strong>der</strong><br />

”Hoffnung auf die Lösung von personellen, organisatorischen,<br />

unternehmens- und regionalen Entwicklungsproblemen” dar, als<br />

dass sie Einfluss auf unternehmerische Entwicklungen nehmen<br />

könnte. 191<br />

186 Wun<strong>der</strong>er, R et al. (2000); S. 136<br />

187 vgl. Rosche, J.-D. et al. (2001)<br />

188 Merk,R. (1998); S. 7<br />

189 Staudt, E. et al. (1999); S. 1 und S. 24<br />

190 Staudt, E. et al. (2001); S. 28; Staudt, E./ Kottmann, M.; Deutschland gehen die Innovatoren aus! Das<br />

Aus- und Weiterbildungssystem des vergangenen Jahrhun<strong>der</strong>ts muss reformiert werden; in: Personal<br />

1/2001; S. 22 ff.<br />

191 Staudt, E. et al. (1999); S. 1<br />

Seite 63<br />

Die oben angeführte Kritik an <strong>der</strong> Wirkung praktizierter<br />

<strong>Personalentwicklung</strong>, speziell in Anbetracht des hohen finanzielle<br />

Aufwands, zusammen mit den Wirkungen <strong>der</strong> Globalisierung und<br />

des dynamischen Wandels des gesellschaftlichen und betrieblichen<br />

Umfelds 192 , machen unbedingt eine praxisrelevante systematische<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> notwendig, die sich von einer reaktiven<br />

Anpassungsfortbildung deutlich unterscheiden muss 193 . Die<br />

gefor<strong>der</strong>te Systematik muss zum einen mit einer wissenschaftlich<br />

abgesicherten Begrifflichkeit arbeiten, wie diese im Kapitel 4<br />

zusammengefasst wurde und zum an<strong>der</strong>en selbst als<br />

Arbeitsprozess organisiert werden, <strong>der</strong> so transparent und eindeutig<br />

ist, dass <strong>der</strong> Wertschöpfungsbeitrag des<br />

<strong>Personalentwicklung</strong>sprozesses betriebswirtschaftlich ermittelt<br />

werden kann. 194<br />

Eine vergleichende Analyse verschiedener Prozessmodelle zeigt<br />

deutlich, dass ein einheitliches Prozess-Modell für die<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> zu erkennen ist. Obwohl Unterschiede in <strong>der</strong><br />

Darstellung <strong>der</strong> Teilprozesse auf <strong>der</strong> ersten Abstraktionsebene zu<br />

erkennen sind, lässt sich eine hohe Kongruenz in <strong>der</strong><br />

Prozessgestaltung erkennen. 195<br />

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass<br />

wissenschaftliche Betrachtungen zur grundsätzlichen<br />

systematischen Gestaltung <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> vielfältig<br />

vorliegen. In <strong>der</strong> aktuellen Literatur lassen sich durchgängig Modelle<br />

finden, die die Phasen Weiterbildungsbedarfsanalyse, Planung und<br />

Organisation, Durchführung <strong>der</strong> Weiterbildungsmaßnahmen,<br />

192 vgl. Wun<strong>der</strong>er, R. et al. (2000); S. 9 ff.<br />

193 Wöltje, J. et al. (1996); S. 1<br />

194 vgl. hierzu Schmeisser, W. (2001); S. 15 ff.<br />

195 vgl. Becker, F.G.(1997); S. 59 und Becker, F.G. et al. (1999); S. 272 und Pawlowski, P. et al. (1996) ;<br />

S. 272


Seite 64<br />

Sicherung des Transfers und Erfolgskontrolle zusammen mit <strong>der</strong><br />

Evaluation ausweisen. 196 Die oben aufgeführten Modelle gleichen<br />

sich in <strong>der</strong> einheitliche Benennung ihrer groben Prozesselementen.<br />

Es fehlt jedoch an einer tiefergehenden einheitlichen und<br />

geschlossenen Betrachtung, die allgemeingültig als theoretischer<br />

Standardprozesse auf die Praxis übertragen werden könnte. 197<br />

Auch Pierschke verweist auf Defizite im mittelständischen<br />

Wirtschaftssegment des Immobilienmanagements, wenn es um die<br />

Gestaltung von Personalmanagementprozessen geht. In diesem<br />

Kapitel sollen deshalb die Grundelemente eines standardisierten<br />

<strong>Personalentwicklung</strong>sprozesses in einem überschaubaren<br />

Zusammenhang detailliert dargestellt und analysiert werden. Auf die<br />

Notwendigkeit dieser analytischen Vorarbeit weisen auch<br />

Beaman/Krüger, genauso wie Arnold bereits 1991, hin, indem sie<br />

feststellen, dass vor <strong>der</strong> strategischen Ausrichtung <strong>der</strong><br />

Personalarbeit unbedingt eine teilweise auch sehr aufwendige<br />

analytische Vorarbeit zu leisten ist. 198 Deshalb ist es hier Ziel, ein<br />

vollständiges und eindeutig praxisrelevantes Verständnis für alle<br />

Teilelemente des Sollprozesses <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> mit<br />

beson<strong>der</strong>em Bezug auf den Mittelstand zu erarbeiten.<br />

4.1 Sollprozess <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong><br />

Der folgende Sollprozess einer systematischen<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> baut auf <strong>der</strong> <strong>Theorie</strong> einer<br />

”Bildungstechnologie” wie sie bereits Anfang <strong>der</strong> 90er Jahre von<br />

196 vgl. Wöltje, J. et al. (1996); S. 5<br />

197 vgl. Arnold, R. (1991); S. <strong>12</strong>3<br />

198 vgl. Beaman, K. et al. (1999)<br />

Seite 65<br />

Arnold konzipiert 199 ist auf. Wie oben bereits aus verschiedenen<br />

wissenschaftlichen Ansätzen abgeleitet, zeigt sich, dass sich die<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> idealtypisch in die Teilprozessschritte,<br />

Nachfolgeplanung, Qualifikationsbedarfsplanung,<br />

Qualifikationsplanung Maßnahmenmanagement und<br />

Evaluation/Bildungscontrolling glie<strong>der</strong>n sollte. 200<br />

Das Prozessmodell einer systemischen <strong>Personalentwicklung</strong> kann<br />

als gradliniger und grundsätzlich im Jahresrhythmus zu<br />

durchlaufen<strong>der</strong>, wissenschaftlich abgesicherter und praxiserprobter<br />

Prozess betrachtet werden. In ihm lassen sich alle einer<br />

systematischen <strong>Personalentwicklung</strong> zuzuordnenden<br />

Elementaraufgaben abbilden. Hinzu kommt, dass eine solch<br />

stringente Darstellung die <strong>Personalentwicklung</strong> als eigenständigen<br />

wertschöpfenden Prozess klar und eindeutig von an<strong>der</strong>en<br />

Kernprozessen des Personalmanagements abgrenzt. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

bedeutet dies, dass die in <strong>der</strong> Praxis oftmals <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> zugeordneten Teilprozesse Bewerberauswahl<br />

und Leistungsbeurteilung eindeutig eigenständige Kernprozessen<br />

des Personalmanagements zugeordnet werden. 201<br />

Folgend werden die Teilprozesse einer systematischen<br />

<strong>Personalentwicklung</strong>, dem oben beschriebenen Modell folgend,<br />

ausführlich beschrieben, um aus diesen theoretischen<br />

Darstellungen, Qualitätskriterien einer systematischen<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> speziell für den Mittelstand abzuleiten. Darauf<br />

199 vgl. Arnold, R. (1991)<br />

200 vgl. Ebert, G. (1998); S. 14 ff.; Becker, F. G. (1999); S 272<br />

201 vgl. zur Abgrenzung <strong>der</strong> Personalmanangementprozesse Scholz, C. (1994); S. 47 und Wun<strong>der</strong>er, R.<br />

(2000); S. 113 ff


Seite 66<br />

aufbauend können dann Qualitätsstandards einer systematischen<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> festgelegt werden.<br />

4.1.1 Nachfolgeplanung<br />

Dem ersten Teilprozessschritt des <strong>Personalentwicklung</strong>sprozesses,<br />

<strong>der</strong> Nachfolgeplanung, ist die Erarbeitung, Festlegung, bzw.<br />

jährliche Aktualisierung <strong>der</strong> Unternehmens- und Personalstrategie<br />

unverzichtbar vorgelagert.<br />

Zur Bedeutung <strong>der</strong> Unternehmensstrategie als Ausgangspunkt<br />

einer systematischen <strong>Personalentwicklung</strong>, hebt Breuer beson<strong>der</strong>s<br />

hervor, dass einem systematischen <strong>Personalentwicklung</strong>skonzept<br />

eine maßgebende Unternehmensstrategie vorangehen muss. 202<br />

Auch Hofmann betont die Bedeutung <strong>der</strong> Unternehmensstrategie<br />

für die systematischen Weiterbildung wenn sie feststellt, dass<br />

„Weiterbildungsmaßnahmen, die kurzfristig und punktuell dann<br />

angesetzt werden, wenn sich fehlende Qualifikationen bereits<br />

praktisch als Defizite geltend machen, ... zu spät (kommen, Verf.)<br />

und ... zu kurz (greifen, Verf.) ... <strong>Personalentwicklung</strong> muss<br />

integrierter Bestandteil <strong>der</strong> gesamten Unternehmensstrategie sein“.<br />

203 Demnach können aktuelle und vor allem künftige Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Unternehmens an die Mitarbeiter nur dann in den<br />

<strong>Personalentwicklung</strong>sprozess einfließen, wenn entsprechende<br />

Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ungen frühzeitig gespiegelt an <strong>der</strong><br />

vorangegangenen Unternehmensausrichtung identifiziert werden<br />

202 Breuer, K. (2000); S. 62<br />

203 Hofmann, H. (2000); S. 50<br />

Seite 67<br />

und in gezielte <strong>Personalentwicklung</strong>smaßnahmen einfließen. 204<br />

Dabei ordnet sich die ”Personal- und Weiterbildungspolitik allen<br />

an<strong>der</strong>en strategischen Entscheidungen unter.” 205<br />

Diese Darstellungen belegen eindeutig die präjustizierende<br />

Bedeutung einer gründlichen Ausrichtung <strong>der</strong><br />

Unternehmensstrategie. <strong>Personalentwicklung</strong>skonzepte, denen<br />

keine gesamtstrategischen Überlegungen vorausgehen, bleiben<br />

reaktiv o<strong>der</strong> in ihrer Wirkung uneffektiv. Und dies selbst dann, wenn<br />

ein systematischer <strong>Personalentwicklung</strong>sprozess implementiert<br />

wäre.<br />

Der erste Teilprozessschritt <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong>, die<br />

”Nachfolgeplanung”, setzt demnach auf <strong>der</strong> Unternehmensstrategie<br />

auf und beginnt mit <strong>der</strong> Ermittlung von mittelfristig entstehenden<br />

Vakanzen. 2<strong>06</strong> Diese werden ermittelt, indem Führungskräfte<br />

zusammen mit Personalmanagern, Controllern und Betriebsräten<br />

auf <strong>der</strong> Grundlage unternehmensstrategischer Vorgaben die kurz<br />

bis mittelfristig zu erwartenden wirtschaftlichen und<br />

organisatorischen Entwicklungen hinsichtlich des Personalbedarfs<br />

bewerten und daraus freiwerdende Stellen, die Vakanzen,<br />

identifizieren. 207<br />

Im Sinne einer mo<strong>der</strong>nen <strong>Personalentwicklung</strong>, die es u. a. zum Ziel<br />

hat, möglichst viele verdeckte Potentiale <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

aufzudecken 208 , sind die mittelfristig geplanten Vakanzen allen<br />

204 Drosten; S. (1999); S. 191<br />

205 Pawlowski, P et al. (1996); S. 43<br />

2<strong>06</strong> Mayrhofer, W. (1996); S. 466<br />

207 Staudt, E. (1999); S. 22<br />

208 vgl. Pawlowski, P et al. (1996); S. 47-48


Seite 68<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens in<br />

transparenter Weise zur Bewerbung bekannt zu geben. 209 Daran<br />

anschließend findet die allen Beteiligten transparente Auswahl <strong>der</strong><br />

Nachfolgekandidaten statt.<br />

Als Ergebnis des Teilprozesses Nachfolgeplanung ergibt sich eine<br />

Vakanzenliste für das gesamte Unternehmen, sowie eine Liste <strong>der</strong><br />

festgelegten Nachfolgekandidaten. Diese Informationen stellen<br />

einen maßgeblichen Input für den folgenden Teilprozessschritt: <strong>der</strong><br />

Qualifikationsbedarfsplanung dar.<br />

4.1.2 Arbeitshypothesen zur Nachfolgeplanung<br />

Eine systematische Nachfolgeplanung sollte gemäß <strong>der</strong> oben<br />

dargestellten Abläufe, folgende Strukturmerkmale aufweisen:<br />

a) vorangegangene Unternehmensstrategieplanung,<br />

b) systematisch erarbeitete, detaillierte, Vakanzenliste,<br />

c) interessenausgleichende Kandidatenauswahl,<br />

d) mittelfristig verbindliche Festlegung <strong>der</strong> Nachfolgekandidaten.<br />

Aus diesen Merkmalen lassen sich folgende Hypothesen ableiten:<br />

H1: Grundlegende und unverzichtbare Voraussetzung einer<br />

wirksamen und wirtschaftlich effektiven <strong>Personalentwicklung</strong> ist das<br />

Vorhandensein einer aktuellen Unternehmensstrategie, aus <strong>der</strong><br />

wie<strong>der</strong>um eine Personalstrategie abgeleitet wird.<br />

209 Kolmerer, H. et al. (1998); S. 140; vgl. auch Arnold, R. (1991); S. 151<br />

Seite 69<br />

H2: Vor <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Kandidaten, die als Potenzialträger einem<br />

individuellen <strong>Personalentwicklung</strong>sverfahren unterzogen werden<br />

sollen, sind in einem abgesicherten betriebswirtschaftlichen und<br />

kommunikativen Prozess, die kurz- bis mittelfristig zu erwartenden<br />

Vakanzen festzulegen.<br />

H3: Die Nachfolgekandidaten sind in einem offenen, fairen und<br />

nachvollziehbaren Verfahren auszuwählen.<br />

H4: Als Ergebnisdokument einer systematischen Fachfolgeplanung<br />

müssen eine Vakanzenliste und eine abschließende Aufzählung <strong>der</strong><br />

Nachfolgekandidaten vorliegen.<br />

Erst wenn diese wissenschaftlich abgeleiteten Eckpunkte<br />

nachweislich praktiziert werden, sind die notwendigen Vorarbeiten<br />

geleistet, um in eine systematische Qualifizierungsbedarfsplanung<br />

einzusteigen.<br />

4.1.3 Qualifikationsbedarfsanalyse<br />

Die Qualifikationsbedarfsplanung ist als zweiter Teilprozessschritt<br />

des <strong>Personalentwicklung</strong>sprozesses <strong>der</strong> entscheidende Nuklius des<br />

gesamten Prozesses . 210<br />

Die in <strong>der</strong> wissenschaftlichen Grundlagenforschung <strong>der</strong><br />

Qualifikationsbedarfsplanung zugemessene hohe Priorität spiegelt<br />

sich jedoch in <strong>der</strong> vorgefundenen Praxis deutscher<br />

210 Merk, R. (1998); S. 177


Seite 70<br />

Unternehmungen nicht wi<strong>der</strong>. 211 Eine europäische Studie aus 1998<br />

weist nach, dass nur 14 % aller mittelständischen Unternehmen<br />

eine systematische Planung <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong><br />

durchführen. 2<strong>12</strong> Auch Keller stellt auf <strong>der</strong> Grundlage einer<br />

empirischen Untersuchung für den deutschen Mittelstand fest, dass<br />

nach wie vor das ”Feuerwehrprinzip” als Planungsmethode<br />

anzutreffen ist. 213 Genauso kommt Arnold zu dem Ergebnis, dass<br />

Betriebe sich häufig ad hoc und relativ kurzfristig mit dem<br />

Weiterbildungsbedarf befassen und in <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Betriebe<br />

sicherlich nach wie vor ein analytisches und wissenschaftlich<br />

fundiertes Bedarfsermittlungssystem fehlt. 214 Obwohl<br />

wissenschaftlich anerkannt ist, dass das Erkennen von<br />

Mitarbeiterpotentialen eine <strong>der</strong> wichtigsten Führungsaufgaben ist,<br />

stellt auch Wun<strong>der</strong>er gerade hier ein großes Defizit in den<br />

Führungskräftequalitäten fest. 215 Entsprechend ist es von<br />

elementarer Bedeutung, diesen Teilprozessschritt beson<strong>der</strong>s<br />

dezidiert festzulegen. 216<br />

4.1.3.1 Definition des <strong>Personalentwicklung</strong>sbedarfs<br />

Merk definiert den Qualifizierungsbedarf als Summe aller Defizite,<br />

die sich aus einem Abgleich <strong>der</strong> Soll- und Istanfor<strong>der</strong>ungen<br />

ergibt. 217 Der <strong>Personalentwicklung</strong>sbedarf wird darüber hinaus nach<br />

Becker bezüglich des zeitlichen Betrachtungshorizonts “als<br />

quantitative Unterdeckung <strong>der</strong> Kapazität zum aktuellen o<strong>der</strong> zu<br />

211 Grünewald, U./ Moraal, D. (1996); S. 58 ff.<br />

2<strong>12</strong> Hoffmann, T. (1998); S. 8<br />

213 Keller, A. (1998); S. 44 ff.<br />

214 Arnold, R. (1991); S. 148<br />

215 Wun<strong>der</strong>er, R. (2000); S. 168<br />

216 Bodenhöfer, H.-J. 1996; S. 237<br />

217 Merk, R. (1998); S. 181<br />

Seite 71<br />

einem zukünftigen Zeitpunkt individuell ermittelt” 218 und definiert.<br />

Becker bringt somit gegenüber Merk die zukunftsorientierte Sicht in<br />

die Definition ein. Scholz bezeichnet die “qualitative Unterdeckung”<br />

treffend und prägnant daher als “Fähigkeitslücke”. 219 Ziel <strong>der</strong><br />

Qualifikationsbedarfsanalyse ist es somit, mit geeigneten Methoden<br />

das Delta zur Handlungskompetenz 220 im Vergleich <strong>der</strong> aktuellen<br />

und künftigen Arbeitsplatzanfor<strong>der</strong>ungen zur aktuellen Qualifikation<br />

zu ermitteln.<br />

4.1.3.2 Methoden <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong>sbedarfsanalyse<br />

Kolmerer/Kuhn-Krainik unterscheiden die Bedarfsanalyse-Methoden<br />

<strong>der</strong> Befragung von Experten, strukturierte Beobachtungen und das<br />

Erfassen von statistischen Daten. 221 Ähnlich unterscheidet Kunz die<br />

Instrumente:<br />

a) systematische Mitarbeitergespräche,<br />

b) Gesprächsforen mit Führungskräften,<br />

c) Assessment-Center-Verfahren und<br />

d) 360 Grad Feedbackverfahren 222 .<br />

218 Becker, F.G. (1999); S. 199<br />

219 Scholz, C. (1994); S. 252<br />

220 zur Definition <strong>der</strong> Handlungskompetenz vgl. Staudt et al. (1999) und Kapitel 4<br />

221 Kolmerer, H. et al. (1998); S. 140<br />

222 Kunz, G (1998); S. 98


Seite 72<br />

Die Methoden zur Qualifikationsbedarfsanalyse theoretisch<br />

zusammenfassend stellt Arnold folgende Liste von Instrumenten und<br />

Methoden auf:<br />

a) systematischen Beobachtung,<br />

b) die Befragung von Führungskräften,<br />

c) Einstellungsanalysen,<br />

d) Klimaanalysen,<br />

e) Leistungsbeurteilungen,<br />

f) Mo<strong>der</strong>ationsmethoden,<br />

g) Assessment-Center-Verfahren und<br />

h) weitere diagnostische Ansätze. 223<br />

Diesem in <strong>der</strong> Literatur nach wie vor ausführlichstem<br />

Ordnungsschema, dass die an<strong>der</strong>en dargestellten Aufzählungen<br />

umfasst, soll im weiteren gefolgt werden. Dazu ist es notwendig, die<br />

einzelnen Methoden näher zu beschreiben.<br />

a) Beobachtungsmethode<br />

Die in <strong>der</strong> Praxis selten vorkommenden Beobachtungsmethoden<br />

reichen von Formen unsystematischer Beobachtung bis hin zu<br />

solchen Darstellungen, in denen Führungskräfte <strong>der</strong><br />

Fachabteilungen systematische Beobachtungen zur<br />

Qualifikationsbedarfsbeobachtung durchführen. 224 Arnold kritisiert an<br />

diesen Verfahren, dass sie einseitig top-down-orientiert sind und das<br />

weniger eine Nachfrage nach Weiterbildung zu Tage tritt, als<br />

vielmehr nur dokumentiert wird, was offenkundig ist. Verdeckte<br />

Kompetenzen können so nicht aufgedeckt werden, da sich das<br />

223 Arnold, R. (1991); S. 148<br />

224 Arnold, R. (1991); S. 149<br />

Seite 73<br />

beobachtete Verhalten größtenteils top-down wenig reflektiert<br />

darstellt. 225<br />

b) Befragungsmethode<br />

Rein quantitativ stellt sich die Befragung als die meist angetroffene<br />

Alternative zur Beobachtung dar. 226 Auch bei dieser Methode reicht<br />

das angewandte Spektrum von unstrukturierten Befragungen über<br />

halbstrukturierte Interviews bis zu stark vorgeprägten<br />

Befragungen. 227 Grundlegend für die Durchführung solcher<br />

Mitarbeiterbefragung zur Ermittlung von Bildungsbedarfen sind<br />

Erkenntnisse aus <strong>der</strong> Sozialforschung. 228 Die Mitarbeiterbefragung<br />

als Analysemethode ist demnach sehr stark auf die das<br />

Mitarbeiterverhalten prägenden Daten und Strukturen ausgerichtet.<br />

Als Nachteil im Sinne einer umfassenden systematischen Planung<br />

stellt sich entsprechend dar, dass unternehmensstrategische<br />

Überlegungen oftmals ausgegrenzt bleiben. 229 Nachteilig kommt<br />

zudem hinzu, dass auch Befragungen <strong>der</strong> top-down-Perspektive<br />

verpflichtet sind und sich somit mehr angebotsorientierten Zugriffen<br />

eröffnen, als dass sie eine Methode darstellen, in <strong>der</strong> die<br />

maßgeblichen Bedarfsdeterminanten wie Markt- und<br />

Organisationsentwicklung Einfluss hätten. 230<br />

c) Mo<strong>der</strong>ationsmethode<br />

Als sehr guten Ansatz, die Befragungs- und Beobachtungsmethode<br />

um einen Bottom-up-Prozess zu ergänzen, betrachtet Arnold die<br />

Mo<strong>der</strong>ationsmethoden. D. h., dass in einem unmittelbaren Gespräch<br />

225 Arnold, R. (1991); S. 149<br />

226 Arnold, R. (1991); S. 149<br />

227 Arnold, R. (1991); S. 149/150<br />

228 Arnold, R. (1991); S. 150<br />

229 Arnold, R. (1991); S. 150<br />

230 Arnold, R. (1991); S. 150


Seite 74<br />

mit den betroffenen Mitarbeitern nicht nur vorgehaltene Angebote<br />

bestätigt werden, son<strong>der</strong>n dass auch neuartige Nachfragen nach<br />

Maßnahmen <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> in einem gleichberechtigten<br />

Gespräch thematisiert werden. 231<br />

d) Weitere Methoden<br />

Zu den ”weiteren Methoden” zählt Arnold Assessment-Center-<br />

Verfahren und weitere sehr dezidierte Methoden die darauf hinaus<br />

laufen, ”den jeweiligen Entwicklungsstand des einzelnen<br />

Mitarbeiters möglich facettenreich zu dokumentieren und mit ihm in<br />

einen ständigen Dialog darüber einzutreten, welche persönlichen<br />

Weiterentwicklungsziele er mit Hilfe welcher<br />

Weiterbildungsangebote anstreben möchte”, sowie Einstellungs-<br />

und Klimaanalysen. 232 Zu diesen dialogischen Methoden müssen<br />

neuerdings die 360° Feedback Gespräche gezählt werden.<br />

Metz/Roth weisen in diesem Zusammenhang insbeson<strong>der</strong>e auf die<br />

hohe Bedeutung dieser Feedback Gespräche für die<br />

Qualifikationsbedarfsanalyse hin. 233<br />

4.1.3.3 Systematische Mitarbeitergespräche als priorisierte<br />

Methode <strong>der</strong> Qualifikationsbedarfsanalyse<br />

Wenn die Interessen des Unternehmens und die <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

gleichberechtigt in den <strong>Personalentwicklung</strong>sprozess einfließen<br />

231 Arnold, R. (1991); S. 151<br />

232 Arnold, R. (1991); S. 152<br />

233 Metz, A. et al. (2000); S. 38<br />

Seite 75<br />

sollen 234 , so ist bereits bei <strong>der</strong> Erhebung des individuellen<br />

Entwicklungsbedarfs ein daraufhin optimal ausgerichtetes Verfahren<br />

anzuwenden. 235 In diesem Zusammenhang verweist Münch zwar<br />

darauf, dass die Interessen immer nur näherungsweise angeglichen<br />

werden können, dann an<strong>der</strong>erseits jedoch diese Kongruenz in<br />

einer auf gegenseitiger Wertschätzung beruhenden<br />

Unternehmenskultur erreichbar ist. 236 Dies lässt sich<br />

anerkanntermaßen effektiv und zuverlässig im Rahmen eines<br />

systematischen Mitarbeitergesprächs erzielen. 237<br />

4.1.3.4 Anfor<strong>der</strong>ungsprofile<br />

Zur Vorbereitung <strong>der</strong> Mitarbeiterjahresgespräche sollten in einem<br />

Top-Down-Ansatz, basierend auf Marktanfor<strong>der</strong>ungen und <strong>der</strong><br />

Unternehmensstrategie, detaillierte Anfor<strong>der</strong>ungskataloge bezüglich<br />

<strong>der</strong> fachlichen Fähigkeiten und berufsübergreifen<strong>der</strong><br />

Schlüsselqualifikationen 238 erarbeitet und zu Anfor<strong>der</strong>ungsprofilen<br />

für jede Stellengruppe zusammengefasst werden. 239 So stellt<br />

McClelland schon 1993 richtungsweisend fest, dass es <strong>der</strong> beste<br />

Weg ist, die geeignete Kraft zu finden, wenn man auf komplexe<br />

Kompetenzmodelle zurückgreift. 240<br />

4.1.3.5 Kommunikation <strong>der</strong> strategischen Vorgaben<br />

Nach dem Abschluss <strong>der</strong> analytischen Vorarbeiten, noch vor Beginn<br />

<strong>der</strong> eigentlichen Gespräche, sind allen am Planungsprozess<br />

234<br />

vgl. hierzu Pawlowski, P. et al. (1996); S. 47-48, vgl. auch Drosten, S. (1999) ; S. 50<br />

235<br />

Drosten; J. 1999; S.189<br />

236<br />

Münch, J. (1995); S. 15<br />

237<br />

Kolmerer, H. et al. (1998); S. 140; vgl. auch Arnold , R. 1991; S. 151 und 152<br />

238<br />

aktuell zu Schlüsselqualifikationen vgl.: Felbert, v. D (1997)<br />

239<br />

Kolmerer, H et al. (1998); S. 140 ff.<br />

240<br />

vgl. McClelland , D. C. (1993); S. 7


Seite 76<br />

beteiligten Organisationseinheiten und Mitarbeitern die unmittelbar<br />

aus <strong>der</strong> Unternehmensstrategie 241 und den Unternehmenszielen<br />

abgeleitete konkrete Planungsvorgaben mit Fokus auf die<br />

Qualifikationsbedarfsplanung bekannt zu geben. 242 So kann die<br />

maßgebliche Prämisse eingehalten werden, dass die<br />

Qualifikationsbedarfsplanung sich aus den personalwirtschaftlichen<br />

Zielen <strong>der</strong> Unternehmen ergibt. 243<br />

4.1.3.6 Mitarbeitergespräche durchführen<br />

Im nächsten Schritt werden in einem Bottom-Up-Prozess die bei<br />

den Mitarbeitern vorhandenen Kompetenzen im Rahmen eines<br />

Mitarbeitergesprächs an den Stellenanfor<strong>der</strong>ungen und <strong>der</strong><br />

Strategie gespiegelt. 244 Im Mittelpunkt des Bottom-Up-Verfahrens<br />

steht das Gespräch zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem. 245<br />

Da ein möglichst weiter Zugang aller Beschäftigten an die berufliche<br />

Weiterbildung gefor<strong>der</strong>t wird 246 , sollten entsprechende<br />

Mitarbeitergespräche alle Kräfte <strong>der</strong> jeweiligen Unternehmen<br />

einschließen. 247 Dieser umfassende Ansatz berücksichtigt zum<br />

einen die aus Mitarbeitersicht anzustrebende Aufhebung des<br />

selektiven Charakters <strong>der</strong> betrieblichen Weiterbildung 248 und<br />

an<strong>der</strong>erseits eröffnet er den Unternehmen die Chance <strong>der</strong><br />

”Entwicklung” ungenutzter Potentiale. 249 So kann grundsätzlich<br />

davon ausgegangen werden, dass in den Unternehmen<br />

241<br />

vgl. zur beson<strong>der</strong>en Bedeutung <strong>der</strong> Unternehmensstrategie für den Qualifikationsplanungsprozess bei<br />

Drosten, S. (1999); S. 53 und S. 54<br />

242<br />

Kolmerer, H et al. (1998); S. 140<br />

243<br />

Drosten, S, (1999); S. 50<br />

244<br />

Bodenhöfer, H.-J. (1996); S. 237 und 238; vgl. auch Bötel, C. et al. (1999); S. 18<br />

245<br />

Lutz, B. (1996); S. 89; vgl. auch Arnold, R. (1991); S. 151<br />

246<br />

Düll, H./Bellmann, L. (1999); S. 71, vgl. auch Wun<strong>der</strong>er, R. et al. (2000); S 135<br />

247<br />

Arnold, R. (1991); S. 151<br />

248<br />

Baethge, M. (1992); S. 317<br />

249<br />

zum selektiven Charakter <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung vgl. Düll, H./Bellmann, L. (1999); S. 71-82<br />

Seite 77<br />

brachliegendes Informationsverarbeitungs- und<br />

Problemlösungspotential aufgespürt und entfaltet werden kann. 250<br />

An dieser Stelle kommt die für die mo<strong>der</strong>ne <strong>Personalentwicklung</strong><br />

gefor<strong>der</strong>te Gleichberechtigung von Unternehmenszielen und<br />

Mitarbeiterinteressen zum Ausdruck. 251 Unabweisbare aktuelle und<br />

vor allem künftige Arbeitsanfor<strong>der</strong>ungen können so mit den<br />

Interessen <strong>der</strong> Mitarbeiter in Übereinstimmung gebracht werden. 252<br />

Stellenanfor<strong>der</strong>ungen und tatsächliche Fähigkeiten <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

können durch grafische Gegenüberstellung von Anfor<strong>der</strong>ungen 253<br />

des Arbeitsplatzes und Qualifikationen des Mitarbeiters<br />

durchgeführt. 254 Die zu Grunde liegenden<br />

Anfor<strong>der</strong>ungsdimensionen <strong>der</strong> Stellenbeschreibung 255 sollten dem<br />

im Kapitel 4 beschriebenen Handlungskompetenzmodell<br />

entsprechen.<br />

Im kritischen aber ”angst- und herrschaftsfreien” Dialog 256 , werden<br />

aus <strong>der</strong> Kompetenzanalyse konkrete Qualifizierungsmaßnahmen<br />

als gemeinsame Gesamtsicht abgeleitet 257 , die in einem<br />

Qualifizierungsvorschlag dokumentiert werden. 258 Dabei sollte ein<br />

hoher Grad an Verbindlichkeit erzielt werden. 259 Die benötigten,<br />

aber nicht vorhandenen Qualifikationen bilden die erste, den<br />

Qualifikationsbedarf bestimmende Größe. 260 Absolvierte<br />

250<br />

Pawlowski, P. et al. (1996); S. 47-48<br />

251<br />

Drosten, S. (1999); S. 50<br />

252<br />

vgl. Bötel, C. et al. (1999); S. 19<br />

253<br />

Zur Bedeutung und Gestaltung von Stellenanfor<strong>der</strong>ungsprofilen vgl. Thommen J.-P. (2000); S. 599<br />

254<br />

Drosten , S. (1999); S. 52 und S. 53; vgl. auch Arnold, R. (1991); S. 152, vgl. auch Staudt, E. (1999);<br />

S. 13<br />

255<br />

vgl. Thommen, J.-P. (2000); S. 597<br />

256<br />

Littek, W. et al. (1996); S. 173 ff ; vgl. auch Arnold, R. (1991); S. 151<br />

257<br />

Kolmerer, H. et al. (1998); S. 141<br />

258<br />

Kolmerer, H. et al. (1998); S. 141<br />

259<br />

Kolmerer, H. et al. (1998); S. 142<br />

260<br />

Bullinger, H-J. et al. (1996); S. 18; vgl. auch Arnold, R. (1991); S. 151


Seite 78<br />

Maßnahmen werden später in einem Qualifikationsnachweis<br />

aufgeführt.<br />

Zum nächsten Mitarbeitergespräch dienen dann<br />

Qualifikationsnachweis und Qualifizierungsvorschlag als neue<br />

Gesprächsgrundlagen und können unter an<strong>der</strong>em genutzt werden,<br />

den erfolgreichen Verlauf <strong>der</strong> Maßnahmen unmittelbar zu<br />

reflektieren. 261<br />

Die Qualifizierungsvorschläge stellen den Output des<br />

Mitarbeitergesprächs dar und fließen als Input in den nächsten<br />

Teilprozessschritt, <strong>der</strong> Qualifikationsplanung ein.<br />

4.1.4 Arbeitshypothesen zur Qualifikationsbedarfsanalyse<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Qualifizierungsbedarfsanalyse werden die<br />

inhaltlichen Ziele <strong>der</strong> praktischen <strong>Personalentwicklung</strong>sarbeit<br />

festgelegt. Erst durch die konsequente Umsetzung des<br />

systematischen Prozesses, wie er in Abbildung 6 dargestellt ist,<br />

werden die Aktivitäten <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> „systematisch“<br />

geordnet und damit betriebswirtschaftlich planbar. Dies bedeutet,<br />

dass jede <strong>Personalentwicklung</strong>smaßnahme, die nicht systematisch<br />

geplant worden ist, ein hohes Fehlinvestitionsrisiko beinhaltet. O<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>s gesagt, <strong>der</strong> Erfolg einer <strong>Personalentwicklung</strong> hängt weniger<br />

von <strong>der</strong> angewandten Methode, als vielmehr von <strong>der</strong><br />

systematischen Planung ab. Dabei können wie<strong>der</strong>um<br />

verschiedenste Analysemethoden zum Einsatz kommen. Von<br />

elementarer Bedeutung ist jedoch, dass unabhängig von <strong>der</strong><br />

261 Bötel, C. et. al (1999); S. 20<br />

Seite 79<br />

gewählten Bedarfsanalysemethode, auf die Zukunft projektierte<br />

Stellenanfor<strong>der</strong>ungsprofile zur Grundlage genommen werden.<br />

Unstrittig ist dabei, dass <strong>der</strong> Abgleich zwischen <strong>der</strong> Sollanfor<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Stelle und den Kompetenzen <strong>der</strong> Mitarbeiter optimal in einem<br />

strukturierten Mitarbeitergespräch stattfinden lassen.<br />

Wie auch bereits zum Teilprozessschritt <strong>der</strong> Nachfolgeplanung,<br />

können auch hier Arbeitshypothesen formuliert werden, die als<br />

Grundlage <strong>der</strong> später beschriebenen empirischen Studie<br />

genommen werden sollen.<br />

H5: Grundlage einer systematischen Qualifikationsanalyse sind<br />

Anfor<strong>der</strong>ungsprofile, denen ein Handlungskompetenzmodell<br />

hinterlegt ist.<br />

H6: Die Qualifikationsanalyse findet systematisch-methodisch statt.<br />

In ihr werden unter Einbeziehung aller Mitarbeiter aktuelle und<br />

künftige Fähigkeiten aufgedeckt.<br />

H7: Systematische Mitarbeitergespräche stellen sich als bester<br />

methodischer Ansatz einer umfassenden Analyse dar.<br />

H8: Als Ergebnis <strong>der</strong> systematischen Qualifikationsanalyse ergeben<br />

sich Defizite in den Handlungskompetenzen, die durch geeignete<br />

Methoden <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong><br />

(<strong>Personalentwicklung</strong>smaßnahmen) auszugleichen sind.


Seite 80<br />

4.1.5 Qualifikationsbedarfsplanung<br />

Die Einzelergebnisse <strong>der</strong> Qualifikationsbedarfsanalyse werden im<br />

nächsten Prozessschritt zu einem Qualifikationsgesamtplan des<br />

Unternehmens zusammengestellt. 262 Bei <strong>der</strong> Erstellung des<br />

Qualifikationsgesamtplans müssen die individuellen<br />

Einzelergebnisse <strong>der</strong> Mitarbeitergespräche an <strong>der</strong><br />

Unternehmensstrategie, <strong>der</strong> Unternehmenskultur, den aktuellen<br />

Marktanfor<strong>der</strong>ungen und des verfügbaren Gesamtbudgets<br />

gespiegelt werden. 263 An dieser Stelle wird <strong>der</strong> Bottom-up-Prozess<br />

des Mitarbeitergesprächs um eine möglicherweise regulierende<br />

Top-Down-Komponente ergänzt.<br />

Die Festlegungen im Qualifikationsgesamtplan bestimmen, welche<br />

<strong>Personalentwicklung</strong>smaßnahmen konkret für welchen Mitarbeiter<br />

umgesetzt werden. 264 Hierbei kann es sich sowohl um auf dem<br />

Bildungsmarkt angebotene Maßnahmen handeln, als auch um<br />

<strong>Personalentwicklung</strong>saktivitäten, die firmenintern durchgeführt<br />

werden. 265 Insbeson<strong>der</strong>e ist zu bedenken, dass es sich bei diesen<br />

Maßnahmen nur noch abnehmend um klassische Seminare<br />

handelt. Arbeitsplatznahe Lernformen wie Jobrotation, Workshops<br />

o<strong>der</strong> Mentoring sowie on-line-learning gewinnen an zunehmen<strong>der</strong><br />

Bedeutung. 266<br />

Während <strong>der</strong> gesamten Planung muss erneut sichergestellt werden,<br />

dass die Vorgaben aus <strong>der</strong> strategischen Unternehmensplanung<br />

262 Bötel, C. et al. (1999); S. 18<br />

263 Scholz, C. (1994); S. 254<br />

264 Becker, F.G. (1999); S. 199<br />

265 Scholz, C. (1994); S. 255<br />

266 Staudt, E. et al. (1999); S. 10 Ausführliche Methodendarstellung im Überblick vgl.: Mayerhofer, W.<br />

(1996); S. 469 ff<br />

Seite 81<br />

einfließen und umgesetzt werden. Nur bei einer solchen ständigen<br />

Reflexion können Unternehmens- und individuelle Ziele aufeinan<strong>der</strong><br />

abgestimmt werden. Bei <strong>der</strong> Abstimmung <strong>der</strong> Top-Down-Vorgaben<br />

und <strong>der</strong> Bottom-Up Ergebnisse lassen sich auch Tendenzen zur<br />

Verfestigung segmentiver Beschäftigtenstrukturen erkennen, wenn<br />

bestimmte Qualifizierungsmaßnahmen für ebenso bestimmte<br />

Teilnehmergruppen übergewichtig den Qualifikationsplan<br />

bestimmen. An dieser Stelle kann durch Intervention des<br />

verantwortlichen Managements auf eine sozial ausgewogene<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> eingewirkt werden. 267 In Zeiten knapper<br />

werden<strong>der</strong> Personalresourcen liegt in diesem Vorgehen nicht nur<br />

die sozialpolitische Verantwortung <strong>der</strong> Unternehmen.<br />

Zielgruppenspezifische <strong>Personalentwicklung</strong> für bisher<br />

ausgeglie<strong>der</strong>te o<strong>der</strong> benachteiligte Kräftegruppen wird aktuell als<br />

Mittel <strong>der</strong> Personalbedarfsdeckung immer wichtiger. Dies gilt<br />

insbeson<strong>der</strong>e bezüglich <strong>der</strong> Einbeziehung älterer Mitarbeiter und<br />

Frauen. 268<br />

Auf die beson<strong>der</strong>e Bedeutung des Vorhandenseins eines<br />

Qualifikationsgesamtplans, in Hinblick auf eine Prozesszertifizierung<br />

nach ISO 9001, ist hier hinzuweisen. 269 Pawlowski/Bäumer sehen<br />

die Zertifizierung nach ISO-Normen 9001 ff. sogar als maßgebliche<br />

Antriebskraft zur Einführung einer systematischen<br />

Qualifikationsbedarfsplanung. 270<br />

267 vgl. hierzu u.a.: Peters, S. (1994); S. 182 ff.; vgl. auch Fels, G. et al. (2001); S. 3<br />

268 Wun<strong>der</strong>er, R. (2000); S. 92 und 134 - 135<br />

269 Bötel, C. et al. (1999); S. 18<br />

270 Pawlowski, P. et al. (1996); S. 27


Seite 82<br />

Der Qualifikationsgesamtplan als Ergebnis des entsprechenden<br />

Teilprozessschrittes ist <strong>der</strong> Impuls und Input für den nächsten<br />

Prozessschritt: das Maßnahmenmanagement. 271<br />

4.1.6 Arbeitshypothesen zur Qualifikationsbedarfsplanung<br />

Ziele <strong>der</strong> Qualifikationsplanung ist es, die Ergebnisse <strong>der</strong><br />

Qualifikationsanalyse in spezielle<br />

<strong>Personalentwicklung</strong>smaßnahmen zu überführen. Hierbei ist in<br />

starkem Maße <strong>der</strong> methodisch-didaktische Sachverstand des<br />

Personalmanagers gefragt, da die noch offen formulierten<br />

Qualifikationsvorschläge aus <strong>der</strong> Qualifikationsanalyse in konkrete<br />

Weiterbildungsaktionen transformiert werden müssen. An dieser<br />

Stelle setzt aus Sicht des Gesamtprozesses wie<strong>der</strong> eine top-down-<br />

Aktivität ein, um die in <strong>der</strong> Analyse in hohem Grad eingeflossenen<br />

individuellen Aspekten durch die Unternehmenssicht zu regulieren.<br />

Als die folgende empirische Untersuchung leitenden Fragen, lassen<br />

sich hier folgende Arbeitshypothesen festlegen:<br />

H9: Die offenen Qualifizierungsvorschläge aus <strong>der</strong><br />

Qualifikationsbedarfsanalyse müssen im Rahmen <strong>der</strong><br />

Qualifikationsbedarfsplanung methodisch-didaktisch sowie<br />

organisatorisch, in professioneller Form in einem<br />

Qualifikationsgesamtplan dokumentiert werden.<br />

271 Becker, F.G. (1999); S. 199<br />

Seite 83<br />

H10: In <strong>der</strong> Qualifikationsplanung werden die individuell geprägten<br />

Analyseergebnisse „top-down“ gegen die Unternehmensstrategie<br />

gespiegelt und wenn nötig verifiziert.<br />

H11: Der Qualifikationsgesamtplan fixiert für den folgenden<br />

Planungszeitraum, grundsätzlich ein Budgetzyklus, das qualitative<br />

und quantitative Weiterbildungsvolumen des Unternehmens.<br />

H<strong>12</strong>: Aus dem Qualifikationsgesamtplan wird <strong>der</strong> Budgetansatz für<br />

die Weiterbildung ermittelt.<br />

4.1.7 Maßnahmenmanagement<br />

Eine <strong>Personalentwicklung</strong>smaßnahme, die im<br />

Qualifikationsgesamtplan festgelegt worden ist, muss im nächsten<br />

Prozessschritt durch das Personalmanagement aktiv als<br />

Weiterbildungsmaßnahme umgesetzt werden. Das<br />

Maßnahmenmanagement stellt sich als zeitaufwendige<br />

administrative Aufgabe des Personalmanagements dar.<br />

Entsprechend ist dieser Prozess von <strong>der</strong> Softwareindustrie<br />

frühzeitig standardisiert und in entsprechen<strong>der</strong> Standardsoftware 272<br />

abgebildet worden.<br />

Das Maßnahmenmanagement <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> ist ein<br />

administrativ-organisatorischer Teilprozess, <strong>der</strong> geprägt durch die<br />

272 zum Standardsoftwareeinsatz vgl. Steiner, U. (1998) Steiner, U.; Personalinformationssystme<br />

Einführung und Einsatz in Schweizer Grossunternehmen; Bern 1998; vgl. auch: zu konkreten<br />

Auswahlkriterien für die Unterstützung des Maßnahmenmanagements durch Standardsoftware<br />

Händschke, E. (1997); S. 18 ff


Seite 84<br />

Standardsoftware, grundsätzlich immer dem gleichen<br />

Prozessmuster folgt. Dieser hohe Standardisierungsgrad<br />

ermöglichte bereits frühzeitig den Einsatz von Softwaresystemen,<br />

die wie<strong>der</strong>um in ihrer Ausgestaltung den Standardprozess<br />

festschreiben. Eine Marktanalyse zeigt deutlich, dass alle namhaften<br />

Standardsoftwareprodukte nahezu einen identischen Prozess<br />

abgebildet haben. Deshalb kann hier festgestellt werden, dass es<br />

grundsätzlich einen anerkannten Standardprozess<br />

„Maßnahmenmanagement“ gibt. Die folgende Beschreibung <strong>der</strong><br />

Elementarprozessschritte lässt sich demnach auch in allen<br />

eingeführten Systemen wie<strong>der</strong>finden.<br />

Als Elementaraufgaben werden jeweils die Teilprozesse<br />

Veranstaltungen vorbereiten, Veranstaltungen planen,<br />

Veranstaltungen durchführen und Veranstaltungen nachbereiten<br />

aufgeführt.<br />

Im Teilprozessschritt „Veranstaltungen Vorbereiten“ werden die im<br />

Qualifikationsgesamtplan festgelegten Qualifizierungsmaßnahmen-<br />

und Teilnehmerdaten bestimmten Veranstaltungen und Trägern<br />

zugeordnet. Im nächsten Schritt werden die Veranstaltungen vom<br />

Personalmanagement konkret geplant und organisiert. Aus <strong>der</strong> im<br />

vorhergehenden Prozessschritt festgelegten Zuordnung werden<br />

hierbei die konkreten <strong>Personalentwicklung</strong>smaßnahmen örtlich und<br />

zeitlich festgelegt. Zudem findet in diesem Teilprozessschritt eine<br />

erste Budgetkontrolle gegenüber dem gesetzten Sollbudget aus <strong>der</strong><br />

Qualifikationsbedarfsanalyse statt. Im sich anschließenden<br />

Teilprozessschritt <strong>der</strong> Veranstaltungsdurchführung findet das<br />

organisatorische Tagesgeschäft statt. Hierunter ist die Ab- und<br />

Seite 85<br />

Verrechnung von Kosten, die Teilnehmerbuchung und die<br />

Aufgabenimprovisation bei nicht planmäßig verlaufen<strong>der</strong><br />

Organisation zu verstehen. Im letzten Teilprozessschritt <strong>der</strong><br />

Nachbereitung von Veranstaltungen werden die in den<br />

vorhergehenden Teilprozessen durchgeführten Arbeitsschritte<br />

statistisch erfasst und analysiert 273 .<br />

4.1.8 Arbeitshypothesen zur Maßnahmenplanung<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass kein Prozess <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> so fachlich detailliert beschrieben und<br />

weitgehend standardisiert ist, wie <strong>der</strong> des<br />

Maßnahmenmanagements. Auf eine tiefergehende Analyse und<br />

Beschreibung kann weitestgehend verzichtet werden, da dieser<br />

Teilprozessschritt in nahezu allen Standardsoftwareprodukten und in<br />

<strong>der</strong> Praxis gleichermaßen abgebildet ist und somit kategorisch als<br />

systematische Vorgabe betrachtet werden kann.<br />

Grundsätzlich lassen sich hier folgende weiterführende<br />

Hypothesen formulieren:<br />

H13: Das Maßnahmenmanagement als hochgradig administrative<br />

und genauso intensiv standardisierbarer Prozess wird<br />

weitestgehend durch den Einsatz von Standardsoftware unterstützt.<br />

H14: Durch das Maßnahmenmanagement wird sichergestellt, dass<br />

grundsätzlich nur Weiterbildungsmaßnahmen aus dem<br />

273 vgl. Schreiber-Tennagels, S., S. 70


Seite 86<br />

Qualifizierungsgesamtplan umgesetzt werden.<br />

H15: Im ersten und letzten Teilprozessabschnitt findet eine<br />

Budgetkontrolle statt.<br />

4.1.9 <strong>Personalentwicklung</strong>s-Evaluation und Transferkontrolle<br />

Die bisher beschriebenen Prozessphasen Bedarfsanalyse, -planung<br />

und Organisation sowie Durchführung <strong>der</strong><br />

Weiterbildungsmaßnahmen sind in den letzen Jahren in <strong>der</strong> <strong>Theorie</strong><br />

stark reflektiert worden. 274 In den aktuellen Zeiten knapper Budgets<br />

und unter erhöhtem Wettbewerbsdruck rücken <strong>der</strong> abschließende<br />

Teilprozess und die Thematik <strong>der</strong> Erfolgskontrolle in<br />

Zusammenhang mit <strong>der</strong> Frage des Bildungscontrollings ebenfalls in<br />

das Interessensfeld von Wissenschaftlern und Praktikern. 275 Der<br />

Bereich <strong>der</strong> Sicherung des Transfers des Erlernten wird hier<br />

meistenteils mit einbezogen. 276<br />

Die Kostensteuerung und Nutzenbetrachtungen in <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> werden zu einem entscheidenden Faktor des<br />

Managements. 277 So gewinnen die Finanzierung und das<br />

Controlling <strong>der</strong> Investitionen in die <strong>Personalentwicklung</strong> einen<br />

immer höheren Stellenwert. ”Die Akzeptanz <strong>der</strong> Weiterbildung im<br />

Betrieb, d. h. die langfristige Einbindung betrieblicher Weiterbildung<br />

in den Unternehmensentwicklungsprozess, wird nur gelingen<br />

können, wenn die Kosten und die Erträge von Weiterbildung<br />

274 Münch, J. (1995); S. 51 ff<br />

275 vgl. För<strong>der</strong>reuther, R. (1997); Becker, F. G. (1999); Becker, F. G. et al. (1999)<br />

276 vgl. Arnold, R. (1991); S. 158ff<br />

277 Bötel, C. et al. (1999); S. 17<br />

Seite 87<br />

zumindest ansatzweise ermittelt und dokumentiert werden”. 278 Das<br />

Gewicht dieser Festsstellung wird bei einem jährlichen<br />

Investitionsvolumen von 48 Milliarden DM für<br />

Seminarveranstaltungen 279 beson<strong>der</strong>s deutlich. Die Unternehmen<br />

reagieren entsprechend und es kann festgestellt werden, dass eine<br />

Erfassung <strong>der</strong> Weiterbildungskosten aktuell empirisch belegbar in<br />

nahezu allen Unternehmen stattfindet. 280 An<strong>der</strong>erseits zeigt jedoch<br />

eine aktuelle Untersuchung des BIBB, dass in den Unternehmen<br />

Alternativkosten, die infolge nicht rechtzeitig erfolgter o<strong>der</strong><br />

unterlassener Weiterbildung entstehen können, nicht erfasst<br />

werden. 281 Zusammengefasst kann werden, dass eine detaillierte<br />

Quantifizierung o<strong>der</strong> gar eine geldliche Messung des Nutzens von<br />

<strong>Personalentwicklung</strong>smaßnahmen nicht zu beobachten ist. 282 Die<br />

Messbarkeit entsprechen<strong>der</strong> Maßnahmen wird hierbei durch<br />

grundsätzliche methodische Probleme erschwert, da eine<br />

monokausale Zuordnung kaum möglich ist, es in Teilbereichen nur<br />

eingeschränkte Qualifizierungsmöglichkeiten gibt, die Effekte<br />

zeitverzögert auftreten und vielfach nur subjektiv ermittelt werden<br />

können. 283<br />

Entsprechend muss Evaluation somit über die einfache Messung<br />

betriebswirtschaftlicher Ergebnisdaten im Sinne einer Input-Output-<br />

Analyse hinausgehen. <strong>Personalentwicklung</strong>s-Evaluation muss<br />

zusätzlich mittels wissenschaftlicher Verfahrensweisen Aussagen<br />

über die Entwicklung sowie den Zustand <strong>der</strong> Rahmenbedingungen<br />

und die Auswirkungen <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong>s-Maßnahmen<br />

278 Bötel, C. et al. (1999); S. 17<br />

279 Staudt, E. et al. (1999); S.49<br />

280 Bötel, C. et al. (1999); S. 20<br />

281 Bötel, C. et al. (1999); S. 20<br />

282 Bötel, C. et al. (1999); S. 20<br />

283 Staudt, E. et al. (1999); S. 6


Seite 88<br />

sowohl auf die Teilnehmer/innen, als auch auf die Unternehmung<br />

generieren. 284<br />

Ein grundlegendes, vorab zu klärendes methodisches Problem <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong>s-Evaluation liegt auch hier in <strong>der</strong> häufig<br />

anzutreffenden unscharfen Begriffsverwendung und dessen<br />

Abgrenzung zum Bildungscontrolling. 285<br />

Bötel, Herget und Seusing definieren die <strong>Personalentwicklung</strong>s-<br />

Evaluation über den Begriff des Bildungscontrollings als ein<br />

planungsorientiertes Evaluationsinstrument zur ziel- und<br />

ergebnisorientierten Gestaltung und Steuerung betrieblicher<br />

Weiterbildung, um <strong>der</strong>en Nutzung zu optimieren und streben als ein<br />

ganzheitliches Konzept dabei eine integrierte und systematische<br />

Rückkopplung zwischen Planung, Analyse und Kontrolle an. 286<br />

Bildungscontrolling definiert sich so als Teilelement <strong>der</strong> Evaluation<br />

in Form einer spezifische Analyse <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong>. 287 Das BIBB definiert ebenfalls entsprechend<br />

Bildungscontrolling als ”ein geeignetes Verfahren, um den Nutzen<br />

<strong>der</strong> Weiterbildung zu erfassen und zu bewerten und die für die<br />

Weiterbildung aufzuwendenden finanziellen Mittel möglichste<br />

effizient einzusetzen”. 288<br />

4.1.9.1 Betriebswirtschaftlicher Evaluationsprozess nach<br />

Phillips<br />

284 Becker, F.G. (1999); S. 200<br />

285 Becker, F.G. (1999); 198<br />

286 Bötel, C. et al. (1999); S. 17<br />

287 Becker, F.G. (1999); 200<br />

288 BIBB (1999A); S. 8<br />

Seite 89<br />

Zur betriebswirtschaftlichen Darstellung des Nutzens <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> konstruiert Phillips einen Evaluationsprozess<br />

zur Messung des Return on Investment von<br />

Weiterbildungsmaßnahmen. Er unterscheidet hierbei die Stufen:<br />

a) Ermittlung <strong>der</strong> vorbereitenden Evaluationsinformationen,<br />

b) Durchführung <strong>der</strong> Datenerhebung,<br />

c) Umwandlung <strong>der</strong> Daten in Geldwerte,<br />

d) die Berechnung <strong>der</strong> Programmkosten und<br />

e) <strong>der</strong> abschließenden Berechnung des Return on Investment. 289<br />

In <strong>der</strong> vorbereitenden Evaluationsinformation werden <strong>der</strong><br />

Evaluationszweck und die Evaluationsinstrumente festgelegt. 290<br />

Zudem ist ein detaillierter Zeitplan für die Evaluation auszustellen.<br />

291 Im Teilprozessschritt <strong>der</strong> Datenerhebung werden möglichst<br />

umfassend geldliche und nicht monetäre Daten gesammelt. 292 Diese<br />

Informationen sind dann in <strong>der</strong> nächsten Teilprozessstufe in<br />

geldwerte Daten zu transferieren. 293 Das Gesamtergebnis <strong>der</strong> in<br />

Geldwerten dargestellten Daten aus <strong>der</strong> Evaluation heraus wird den<br />

Programmkosten gegenübergestellt. Der eigentliche Return on<br />

Investment ergibt sich aus dem Verhältnis von Programmnutzen zu<br />

Programmkosten. 294<br />

Die bisher dargestellten Definitionen und <strong>der</strong> Prozessverlauf nach<br />

Phillip zielen auf betriebswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Analysen ab<br />

und vernachlässigen die Erkenntnis, dass eine solche Betrachtung<br />

289 Phillip, J. (2000); S. 11-14<br />

290 Phillip, J. (2000); S. 11<br />

291 Phillip, J. (2000); S. <strong>12</strong><br />

292 Phillip, J. (2000); S. <strong>12</strong><br />

293 Phillip, J. (2000); S. 13<br />

294 Phillip, J. (2000); S. 14


Seite 90<br />

maßgebliche Kosten <strong>der</strong> Planung und vor allem den mittelbaren<br />

Nutzens <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> außer Acht lassen. 295<br />

4.1.9.2 Sozial-pädagogischer Evaluationsprozess nach Stiefel<br />

Den prozessorientierten Ansatz <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> und die<br />

oben dargestellte Kritik Staudts an einer rein betriebswirtschaftlichen<br />

Sicht vorwegnehmend, bezieht Stiefel weitere soziale und<br />

pädagogische Rahmenbedingungen mit in den von ihm entworfenen<br />

Evaluationsprozess ein, um damit auch des mittelbaren Nutzen <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong>sarbeit einfließen zu lassen.<br />

Er teilt die Evaluation <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> in eine Vor-<br />

Schulungsphase, die eigentliche Lehr- und Lernphase und in eine<br />

Nach-Schulungsphase. 296 Entsprechend dieser Systematik ist es<br />

wesentlich, dass das soziale betriebliche Umfeld des Teilnehmers<br />

<strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong>smaßnahme bereits nach Möglichkeit vor<br />

Beginn <strong>der</strong> eigentlichen Entwicklungsmaßnahme in die didaktischen<br />

Planungen und damit auch in den Evaluationsprozess mit<br />

einbezogen wird. Nach-Schulungsphasen sind demnach methodisch<br />

didaktisch in <strong>der</strong> Hauptsache durch Follow-up-Aktivitäten<br />

gekennzeichnet, in denen ebenfalls im dialogischen Prinzip mit dem<br />

Maßnahmenteilnehmer <strong>der</strong> tatsächliche Erfolg <strong>der</strong><br />

Bildungsmaßnahme, das heißt <strong>der</strong> Transfer des neuen Wissens,<br />

überprüft und ggf. Verbesserungsmöglichkeiten am eigentlichen<br />

Bildungsprozess und/o<strong>der</strong> Organisationsprozess durch<br />

systematische Evaluation herbeigeführt werden. 297 So wird auch die<br />

295 Staudt, E. et al. (1999); S. 48 u. 49<br />

296 Stiefel, R. T.; 1980; (S. noch ermitteln)<br />

297 Arnold, R. (1991); S. 159<br />

Seite 91<br />

Erörterung <strong>der</strong> Frage mit einbezogen, welche Transferhilfen in<br />

welcher Form bereitgestellt werden müssen, damit eine erfolgreiche<br />

Anwendung des Gelernten im Arbeitsumfeld möglich ist. 298<br />

Nachteilig stellt sich in diesem Verfahren dar, das<br />

betriebswirtschaftlich monitäre Fakten nahezu außer Acht bleiben.<br />

Erst <strong>der</strong> im Folgenden dargestellte Evaluationsprozess nach Becker<br />

führt bei bisher beschrieben Ansätze konstruktiv zusammen.<br />

4.1.9.3 Evaluationsprozess nach Becker<br />

Betriebswirtschaftliche und sozialpädagogische Aspekte, wie sie bei<br />

Philipp und Stiefel noch jeweils getrennt betrachtet werden,<br />

zusammenfassend unterscheidet Becker drei Teilprozessschritte <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong>s-Evalution. 299<br />

Input-Evaluation<br />

Prozess-Evaluation und<br />

Output-Evaluation.<br />

Gegenstände <strong>der</strong> ”Input-Evaluation” sind die Voraussetzungen und<br />

Bedarfe <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong>. Die ”Prozess-Evaluation” zielt auf<br />

die Bewertung <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong>sprozesse als Kernprozess<br />

des Personalmanagements und die ”Output-Evaluation” beurteilt die<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong>smaßnahmen.<br />

Der Ansatz Beckers zeigt deutlich, dass die Evaluation von<br />

<strong>Personalentwicklung</strong>smaßnahmen sich nicht nur auf die<br />

Endbeurteilung des Nutzens <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong>smaßnahmen<br />

298 Arnold, R. (1991); S. 159<br />

299 Becker, F.G. (1999); S.201


Seite 92<br />

in Form eines monitären Controllings beschränken darf. Vielmehr ist<br />

<strong>der</strong> Evaluationsprozess systematisch betrachtet weniger als<br />

separater zyklischer Teilprozessschritt <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> zu<br />

betrachten, als das er vielmehr als Funktionszyklus über alle<br />

Teilprozessschritten <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> zu sehen ist. 300 Die<br />

Input-Evaluation nach <strong>der</strong> Definition Beckers bezieht sich<br />

hauptsächlich auf den Teilprozessschritt <strong>der</strong><br />

Qualifikationsbedarfsanalyse und –planung. Dazu erstreckt sich die<br />

Prozess-Evaluation auf alle Teilprozessschritte <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong>, während die Output-Evaluation die messbare<br />

Verhaltensän<strong>der</strong>ung bewertet. 301<br />

4.1.9.4 Arbeitshypothese zur Evaluation und Transferkontrolle<br />

Abschließend lassen sich auch hier folgende Hypothesen<br />

formulieren:<br />

H16: Die Qualität des <strong>Personalentwicklung</strong>sprozesses muss ständig<br />

gesichert werden.<br />

H17: Alle in die Teilprozesse einfließenden (Input) und als<br />

Ergebnisse ausfließenden (Output) Daten müssen dokumentiert und<br />

analysiert werden.<br />

H18: Während des gesamten <strong>Personalentwicklung</strong>sprozesses muss<br />

an je<strong>der</strong> Stelle qualitativ und quantitativ darstellbar sein, welchen<br />

wertschöpfenden Beitrag die <strong>Personalentwicklung</strong>sarbeit leistet.<br />

300 Bötel, C. et al. (1999); S. 18<br />

301 Becker, F.G. (1999); S. 202<br />

Seite 93<br />

Becker und Bötel zeigen in ihren Ansätzen jeweils deutlich auf, dass<br />

zum einen betriebswirtschaftliche und sozialpädagogische Aspekte<br />

in die Gestaltung eines Evaluationsprozesses einfließen müssen.<br />

Zum an<strong>der</strong>en wird auch deutlich, dass <strong>der</strong> Evaluationsprozess kein<br />

in sich abgeschlossener Teilprozess <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> ist.<br />

Vielmehr ist er als Supportprozess des<br />

<strong>Personalentwicklung</strong>sprozesses zu sehen, <strong>der</strong> jeweils spezifische<br />

Schnittstellen zu den an<strong>der</strong>en oben beschriebenen Teilprozessen<br />

hat.<br />

5. Zusammenfassung<br />

Mit dieser <strong>Theorie</strong> <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> soll dargestellt werden,<br />

wie <strong>Personalentwicklung</strong> auf <strong>der</strong> Basis eines theoretischen<br />

Konzeptes idealtypisch auch im Mittelstand funktionieren kann. Der<br />

entsprechende Standardpersonalentwicklungsprozess arbeitet dabei<br />

mit Grundbegriffen, <strong>der</strong>en konsequente Anwendung<br />

Missverständnisse, Fehlentwicklungen und damit Fehlinvestitionen<br />

verhin<strong>der</strong>n wird.<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> wird nur funktionieren, wenn <strong>der</strong><br />

Zusammenhang zwischen Organisationsentwicklung und<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> beachtet wird. Als Leitsatz ist aufzustellen,<br />

dass konservative Organisationsmodelle ebenso konservative<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> bedingen und auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite mo<strong>der</strong>ne<br />

Organisations-modelle eine proaktive <strong>Personalentwicklung</strong><br />

notwendig machen. Es konnte dargestellt werden, dass eine<br />

Vermischung dieser Bedingungen nicht funktionieren kann.


Seite 94<br />

Mit den Arbeitshypothesen, die zu jedem Teilprozess des<br />

<strong>Personalentwicklung</strong>s-prozesses formuliert wurden, werden dem<br />

Personalentwickler Qualitätsstandards an die Hand gegeben,<br />

anhand <strong>der</strong>er er die Gestaltungsqualität seiner<br />

<strong>Personalentwicklung</strong>s-arbeit kontrollieren und messen kann.<br />

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Zimmer, Gerhard/Holz, Heinz/Roß, Ernst; (1996) Multimediales<br />

Lernen in <strong>der</strong> Berufsbildung -Multimedia revolutioniert die<br />

Berufsbildung; in BWP 25/1996 Heft 5

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