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2010 12 06 Theorie der Personalentwicklung - syspero GmbH

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Seite 18<br />

einen ständig wachsenden administrativen Bereich, <strong>der</strong> den<br />

eigentlichen Produktionsprozess vor- und nachgelagerten, sowie<br />

<strong>der</strong> verwaltenden Tätigkeiten, zur Folge. 53 Die tayloristischen<br />

Prinzipien <strong>der</strong> Industrieproduktion haben bedingt, “dass produktive<br />

Aufgaben immer detaillierter von administrativen getrennt werden<br />

konnten. Der administrative Verwaltungsbereich wurde so immer<br />

weiter vergrößert. Der Bürokratieansatz Webers lieferte hierfür den<br />

notwendigen theoretischen Rahmen. „Die Ausglie<strong>der</strong>ung und<br />

Verselbständigung <strong>der</strong> administrativen Tätigkeiten war geradezu<br />

Ziel <strong>der</strong> Rationalisierung im Produktionsprozess.“ 54 Tayloristische<br />

Arbeitsorganisation ist somit Voraussetzung und gleichzeitig Anstoß<br />

des Entstehens einer umfassenden Verwaltungsorganisation.<br />

Als frühes Beispiel <strong>der</strong> Büroindustrialisierung im Sinne des<br />

Taylorismus soll die Einrichtung von Schreib- und<br />

Buchhaltungsbüros angeführt werden. 55 Als Beleg führt hierzu<br />

Szyperski an, dass die Arbeitsplätze organisatorisch so angeordnet<br />

wurden, dass die Teilarbeitsergebnisse analog zum Fließband <strong>der</strong><br />

Industrieproduktion von Platz zu Platz weitergereicht werden<br />

konnten. 56 Speziell im Schreibdienst ließen sich auch<br />

Arbeitsmengen und Arbeitsteilung analog zur Fließbandarbeit<br />

erfassen und messen. 57 Die Technikdominanz <strong>der</strong> <strong>Theorie</strong> des<br />

Taylorismuses wird auch hier erneut deutlich. Insbeson<strong>der</strong>e mit<br />

Einsatz <strong>der</strong> Schreibmaschine und später auch elektronische<br />

Schreibsysteme und mo<strong>der</strong>ne Softwarelösungen konnte<br />

53 vgl. Szyperski, N. (1961), S.1<strong>06</strong> ff<br />

54 vgl. Szyperski, N. (1961), S.1<strong>06</strong> und 107<br />

55 vgl. Koch, R. (1982); S. 118<br />

56 vgl. Szyperski, N. (1961), S. <strong>12</strong>5<br />

57 vgl. Gottschall, K. et al. (1985)<br />

Seite 19<br />

menschliche Arbeit im Bürobereich immer weiter ersetzt und die<br />

Arbeitsleistung ständig erhöht werden.<br />

Sinkende Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ungen, <strong>der</strong> Verlust <strong>der</strong> Beruflichkeit<br />

<strong>der</strong> Arbeit und eine damit einhergehende Austauschbarkeit <strong>der</strong><br />

Arbeitskräfte bei gleichzeitig hoher Arbeitsplatzfluktuation machten,<br />

einhergehend mit <strong>der</strong> Industrialisierung <strong>der</strong><br />

Unternehmensverwaltung, auch Zug um Zug eine Verwaltung <strong>der</strong><br />

menschlichen Arbeitskraft notwendig. Thommen verweist hierzu im<br />

organisationshistorischen Kontext treffend auf eine erste<br />

Organisationsphase <strong>der</strong> Personalverwaltung die bis in die 60iger<br />

Jahre prägende war. Während dieser Zeit stand die kaufmännische<br />

Verwaltung des Kostenblocks Personal im Zentrum <strong>der</strong><br />

Personalarbeit. Naheliegend wurde genau diese Personalarbeit<br />

auch in den kaufmännischen Abteilungen erledigt. 58<br />

In <strong>der</strong> historisch-rückblickenden Analyse kommt dem vorgenannten<br />

folgend Brauer zusammenfassend grundsätzlich für den Zeitraum<br />

bis Mitte <strong>der</strong> 70iger Jahre zu dem Ergebnis, dass die Grundregeln<br />

des Taylorismus auf die administrativen Büro- und<br />

Dienstleistungsbereiche übertragbar waren. 59 Es kann zumindest<br />

auch mit Gottschall feststellt werden, dass „als kleinster<br />

gemeinsamer Nenner <strong>der</strong> unterschiedlichen Einschätzungen ....<br />

festgehalten werden kann, dass die kaufmännisch-verwaltende<br />

Arbeit im historischen Verlauf systemischen<br />

Arbeitsteilungsprozessen unterlegen war .....“. 60<br />

58 vgl. Thommen, J.-P. (2001); S. 584<br />

59 vgl. auch Brauer, B. (1989); S. 23<br />

60 Gottschall, K. (1990), S. 36

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