2010 12 06 Theorie der Personalentwicklung - syspero GmbH
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Seite 58<br />
Organisationskonzepten außer Acht lassen. 161 ”Von daher<br />
gewinnen Ansätze an Bedeutung, die in ihren Überlegungen von<br />
<strong>der</strong> Frage ausgehen, wie sich Kompetenzen, mit denen man<br />
aktuelle und zukünftige Arbeitssituationen nicht nur bewältigen,<br />
son<strong>der</strong>n auch gestalten vermag, vermitteln lassen.” 162 Es geht<br />
hierbei darum, im Zuge neuer Arbeitsorganisation entstehende<br />
Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ungen nicht nur als zu vermittelnde<br />
Schlüsselqualifikationen zu katalogisieren, son<strong>der</strong>n diese auch<br />
immer unter dem Aspekt <strong>der</strong> möglichen Gestaltungsfähigkeit des<br />
Arbeitnehmers zu betrachten. 163 Denn gerade hier liegt eine<br />
beson<strong>der</strong>e Chance <strong>der</strong> neuen Organisationskonzepte und <strong>der</strong> damit<br />
einhergehenden Qualifizierung. 164 Einen diesen Aspekt<br />
berücksichtigenden theoretischen Ansatz hat Laur-Ernst 165 1990 im<br />
Rahmen eines Symposiums in Hamburg zur Diskussion <strong>der</strong><br />
Bedeutung von Schlüsselqualifikationen vorgelegt. 166<br />
Zur Abhebung vom strapazierten Begriff <strong>der</strong><br />
Schlüsselqualifikationen, es gibt unübersehbar viele<br />
Begriffsdefinitionen 167 , schlägt Laur-Ernst vor, von<br />
berufsübergreifenden Qualifikationen zu reden. 168 Weilnböck-Buck<br />
führt hierzu insbeson<strong>der</strong>e aus, dass qualifikatorisch mit dieser<br />
Mo<strong>der</strong>nisierungsdiskussion ”Brückenqualifikationen”, als <strong>der</strong><br />
Fähigkeit, fachlich über Berufs- und Funktionsgrenzen hinweg<br />
problembezogen zu diskutieren ist 169 . Das von Mertens entwickelte<br />
161<br />
vgl. Severing, E. (1994); S. 208 und Staudt, E (1999); S. 13<br />
162<br />
Klein, R. et al. (1993); S. 159<br />
163<br />
vgl. Preiss, H. et al. (1988); S. 240 ff<br />
164<br />
vgl. Fredecker, I (1991); S. <strong>12</strong>1 ff; auch Reisach, U. (1995); S. 620<br />
165<br />
Laur-Ernst, U. (1990); S. 36 ff<br />
166<br />
vgl. Brödner, P. (1985)<br />
167<br />
Klein, R. et al. (1993); S. 158<br />
168<br />
vgl. Severing, E. (1994); S. 79<br />
169<br />
Weilnböck-Buck, I. (1996); S. 150<br />
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Schlüsselqualifikationsmodell ist damit kritisch aufgearbeitet werden<br />
und von einem einseitigen Flexibilisierungsansatz in eine innovative<br />
Konzeption überführt worden 170 . Auch hier ist wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> deutliche<br />
Bezug zwischen <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Organisationsparadigmen und<br />
<strong>der</strong> angewandten Begriffe festzustellen.<br />
Diesem Verständnis von Schlüsselqualifikationen als<br />
berufsübergreifende innovative Qualifikationen im Sinne von<br />
Brückenqualifikationen soll wegen ihres ganzheitlichen Ansatzes 171 ,<br />
das auch die Gestaltungschancen und- aufgaben des Mittelstandes<br />
beinhaltet, weiter gefolgt werden.<br />
3.5 Motivation und Leistung<br />
Der wirtschaftsoziologische Begriff <strong>der</strong> Motivation 172 definiert sich<br />
ursprünglich aus <strong>der</strong> Verhaltenspsychologie. Hier wird Motivation als<br />
innerer Antrieb verstanden, die Umweltbedingungen über das<br />
Lebensnotwendige hinaus durch Arbeit zu verän<strong>der</strong>n. 173 Dem<br />
zugrunde liegt die Erkenntnis, dass allem menschlichen Handeln<br />
vier emotionale Grundbedürfnisse zugrunde liegen, also von<br />
grundlegenden Trieben gelenkt werden. „Diese vier Grundtriebe<br />
sind im menschlichen Hirn fest verankert und müssen befriedigt<br />
werden. Der Grad <strong>der</strong> Befriedigung dieser Triebe hat Auswirkungen<br />
auf unsere Gefühle und damit auch auf unser Verhalten.“ 174 Die<br />
vier Triebfaktoren sind:<br />
170<br />
zur kritischen Diskussion des Schlüsselqualifikationsmodells von Mertens vgl. Reetz, L. et al. (1990)<br />
und Döring, R. (1994)<br />
171<br />
vgl. Albert, C. et al. (1996); S. 13<br />
172<br />
Gabler Verlag (<strong>2010</strong>); Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Motivation, online im Internet:<br />
http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/55007/motivation-v4.html<br />
173<br />
Wirtschaftslexikon24.net (<strong>2010</strong>); http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/motivation/motivation.htm<br />
174 Fricke, K./Mertens, R; (2009); S. 24